Zum Inhalt der Seite

Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein ruhiger Abend

Deidara lenkte sein Pferd durch das Burgtor. Ein paar Wochen waren seit Shôgatsu vergangen. Die letzten zwei davon hatte er bei Akatsuki verbracht. Für ihn war es Erholung vom Samurai-Dasein gewesen. Keine steifen Verhaltensweisen, weniger Regeln. Die Menschen mochten ihn. Mehr oder weniger. Ob Itachi ihn leiden konnte, wusste er nicht und es interessierte ihn auch nicht. Das gesamte Miteinander bei der Rôninbande war schlicht und ergreifend ungezwungener. Obwohl er sich fragte, wie es wohl gewesen wäre, wäre Gaara mitgekommen. Natürlich waren das nur hypothetische Gedanken, denn der Daimyô würde sich nicht nur mit ihm für ein paar Tage aus seiner Burg entfernen. Interessant wäre es schon, wie der Rotschopf sich bei Akatsuki einfinden würde. Aber zum einen war sein Reich dann angreifbarer und zum anderen müsste er wenigstens seine engsten Vertrauten in Kenntnis setzen, damit diese sich eine gute Lügengeschichte für die Öffentlichkeit ausdenken konnten. Ganz davon abgesehen, dass Shikamaru Gaara nicht mit nur einer Begleitperson aus der Burg herausließ. Sein Amt als General nahm er sehr ernst. Deidara wäre längst verrückt geworden, so wenig Freiheit zu haben. Dabei war Gaara der Herrscher. Irgendwie war das absurd.

Aus Gewohnheit sattelte Deidara sein Pferd selbst ab, überließ es aber den Stallburschen, sich um das Futter für das Tier zu kümmern. Der Blonde freute sich auf ein entspannendes Bad, eine gute Mahlzeit und seinen Futon. Ob er Gaara heute noch zu Gesicht bekommen würde, war schwer einzuschätzen. Seit Shôgatsu kam er öfters spät abends zu ihm und blieb über Nacht, aber einen Rhythmus hatte er noch nicht entdeckt, woran er festmachen konnte, wann der Daimyô kam. Doch zuerst wollte er Sasoris Grab besuchen, war ihm das während seiner Zeit außerhalb der Burg nicht möglich gewesen und er hatte es vermisst.
 

Der Blonde löschte die Öllampe und streckte sich auf seinem Futon aus. Müde gähnte er und rollte sich auf die Seite. Die Decke zog er bis über die Schulter. Allerdings hatte er die Lider noch nicht lange geschlossen, da vernahm er ein leises Klopfen an der Tür. Deidara schob die Decke zurück und erhob sich. Er trat zur Tür und öffnete sie. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er in den Schatten des Flures Gaara erkannte. Wortlos ließ er ihn herein und schloss die Schiebetür hinter ihm. Erst jetzt sprach er, wo niemand sonst ihn mehr hören konnte. „N’abend, hm.“ Deidara sprach gedämpft, fühlte er sich schläfrig, da er ja eigentlich schon in der Verfassung war, schlafen zu wollen.

Gaara erwiderte den Gruß leise und trat dicht an ihn heran, um sich einen Kuss von ihm zu stehlen. Es fühlte sich gut an, nach dem Heimkommen so begrüßt zu werden. „Du siehst müde aus“, sagte der Rotschopf leise, nachdem er ihn ausgiebig gemustert hatte. Deidara schnaufte beinahe amüsiert. „Der Ritt war anstrengend, hm.“

Sanft griff der Blonde nach Gaaras Hand und zog ihn einfach mit zum Futon. Er ließ sich darauf nieder und rutschte etwas, damit für den Rotschopf auch noch Platz war. Sobald sie lagen und die Decke über ihnen ausgebreitet war, schmiegte Deidara sich gegen den warmen Körper des Daimyô und schloss entspannt die Augen. Dessen Arm legte sich wie üblich um ihn. Viel war mit ihm heute nicht mehr anzufangen, aber das hatte Gaara schon verstanden. Ein paar Worte wechseln sollte aber kein Problem darstellen. Wenn er einschlief, merkte Gaara das schon.

„Wie war es?“, fragte dieser leise in die Stille hinein.

„Angenehm“, murmelte Deidara. „Konan ist schwanger und es machen sich schon alle Sorgen, dass Hidan einen schlechten Einfluss auf das Kind haben könnte, hm.“

Gaara stimmte ihm zu. „Bei Hidan kann ich mir das durchaus vorstellen.“ Selbst Gaara musste dessen rabiates Verhalten mitbekommen haben vor zwei Jahren. Apropos schwanger, da fiel ihm ein, Temari war kurz vor der Entbindung gewesen, als er zu Akatsuki geritten war. „Wie geht es deiner Schwester?“

Der Daimyô antwortete: „Temari geht es gut. Sie hat Zwillinge zur Welt gebracht. Ein Junge und ein Mädchen. Sie heißen Taki und Mika.“ Milde Freude schwang in seinen Worten mit. Das waren wirklich gute Neuigkeiten. „Das ist schön, hm.“ Und Deidara würde mit den Kindern so gut wie nichts zu tun haben, darum musste er sich nicht mit dem Zuwachs auseinandersetzen so wie Hidan. Konans und Yahikos Kind würde mitten unter Akatsuki aufwachsen. Das wurde bestimmt chaotisch.

Deidaras Gedanken wichen ab zu den eher weniger erfreulichen Dingen, die er gehört hatte. „Sasuke ist wieder aufgetaucht“, begann er ernst. Ein fragender Laut von Gaara zeigte ihm, dass er mehr dazu hören wollte.

„Er scharrt Orochimarus frühere Anhänger um sich und hat begonnen, die Burg in Nagoya wieder aufzubauen, hm.“

Einige Augenblicke herrschte Ruhe. Nur leises Atmen war zu vernehmen. Deidara wusste, dass Gaara ab und an in Gedanken versank und vermutlich Probleme wälzte. Als Daimyô musste man so viel beachten. Ignorieren konnte er den jungen Uchiha definitiv nicht.

„Wie hat er das geschafft?“, fragte Gaara schließlich.

Deidara seufzte. „Das hat Zetsu noch nicht herausgefunden. Aber Akatsuki ist sich sicher, dass er Hilfe hatte von jemandem, der in Orochimarus Gunst weit oben gestanden haben muss, hm.“ Es wurde immer deutlicher, dass Jûgo nicht der einzige Überlebende bei der Explosion gewesen war. Und das nagte an Deidara. Er hoffte, dass der Grünhaarige herausfand, wer noch alles unter den Lebenden weilte. Denn je nachdem, welche Nachricht der Spion brachte, war seine Rache nach wie vor unvollendet. Deidara ließ den Mörder Sasoris nicht ungestraft. Sollte der Falsche leben, würde er ihn umbringen!

Ebenso war klar, dass Gaara Sasuke und seine Begleiter wegen dem Angriff auf seine Eskorte nicht mehr so leicht zur Rechenschaft ziehen konnte. Die Decke raschelte leise, als der Rotschopf sich kurz bewegte. „Wir müssen das im Auge behalten“, erklärte Gaara schließlich. Zustimmend brummte Deidara. Wenn es sein musste, sprengte der Blonde die Burg auch ein zweites Mal in die Luft, aber dann so, dass selbst von dem zähsten Krieger nur noch ein paar undefinierbare Überreste blieben.

Beide hingen erneut ihren Gedanken nach. Eigentlich war Deidara körperlich müde und würde gern schlafen. Doch nun war sein Geist wieder hellwach und beschäftigte sich mit weiteren Gedanken, die er seit Wochen hin und herschob, aber keine Antwort darauf fand. Und wenn er Gaara nicht endlich danach fragte, fand er heute Nacht wohl auch keinen Schlaf mehr.

„Gaara?“, hauchte er nach einer Weile. Sollte der andere schon schlafen, wollte er ihn auch nicht mehr stören. Allerdings glaubte er nicht, dass der Rotschopf nach diesen Informationen schon Ruhe fand.

„Ja?“, war die ebenso leise Antwort.

Sollte er wirklich fragen? Ja, Deidara wollte es einfach wissen. „Warum hast du mich damals eigentlich aufgelesen und mir erlaubt, als Gast in deiner Burg zu bleiben? Ich hab dir nur Ärger gemacht, hm.“ Er bereute, dass er die Gutmütigkeit des Daimyô so ausgereizt hatte. Zwar könnte er sich mit seinem zu dieser Zeit instabilen seelischen Zustand herausreden, aber letztendlich war er trotzdem an seinen Taten schuld.

Die Antwort folgte nun recht zügig. „Ich wollte, dass du wieder zu deinem Selbst zurückfindest“, erklärte Gaara ruhig, aber mit einem Nachdruck, der deutlich machte, dass er sich von dem Vorhaben nicht hätte abbringen lassen. „Das Funkeln in deinen Augen hat mich von Anfang an fasziniert und deine furchtlose Art… zugegeben, manchmal bist du etwas respektlos, aber ich kann damit leben.“ Gaaras Stimme war weicher geworden. Wärme füllte sein Inneres aus. Schon seit ihrer ersten Begegnung musste Gaara ihn beobachtet haben. Das Gespräch auf dem Wehrgang damals war dann vermutlich auch kein Zufall. Aber zu dem Zeitpunkt hatte der Daimyô noch nicht wissen können, welches Verhältnis er zu Sasori gehabt hatte. Und als Deidara selbiges bei der Totenzeremonie für Sasori mit dem Kuss gezeigt hatte, hatte Gaara trotzdem nicht von ihm abgelassen.

„Danke…“, hauchte er. Es bedeutete ihm viel. Ohne den Rotschopf wäre er im Nichts versunken. Er hatte ihn ganz ähnlich vor der Einsamkeit und dem Tod gerettet wie sein Danna damals nach dem Verlust seiner Eltern. Deidara spürte, wie Gaara den Kopf drehte und einen Herzschlag später drückten sich dessen weiche Lippen gegen seine Stirn. Deidaras Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln und er kuschelte sich enger an Gaara. Das war ihm Reaktion genug. Entspannend durchströmte ihn das Gefühl der Geborgenheit. Für die Zweisamkeit mit dem Daimyô war es in Ordnung, hier in der Burg zu leben. Deidara kam mit den anderen schon zurecht. Sollten sie ihm auf die Nerven gehen, zeigte er ihnen einfach, mit wem sie sich angelegt hatten. Bisher wagte sich allerdings noch niemand zu nah an ihn heran, um wirklich seinen Zorn herauf zu beschwören.

„Schlaf gut, hm“, flüsterte Deidara gelöst. Gaaras Hand strich zärtlich über seinen Rücken. „Du auch.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Macht euch keine Sorgen, es wird nicht ewig so friedlich bleiben*Hände reib*
Da ist noch ein Haufen Probleme und Steine, die ich den beiden in den Weg lege :3 Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück