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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Späte Rache

Das kaum vernehmbare Knistern der Tatami weckte Deidara auf. Seit Sakai war sein Schlaf noch leichter geworden, nagte die Möglichkeit eines Überfalls an seinem Unterbewusstsein ebenso wie die Nutzlosigkeit seiner Aufgabe, Gaara effektiv zu schützen. Sein Liebster konnte sich ohne weiteres selbst verteidigen. Aktuell sorgte er sogar eher umgekehrt für den Schutz des Blonden, indem er ihn nicht an Sasuke ausgeliefert hatte.

Ein weiteres Knistern, so leise, dass man es für einen Luftzug am Fenster halten könnte, drang an seine Ohren. Der Blonde spürte eine fremde Präsenz in seinem Raum. Seine Lider blieben geschlossen, die Atmung hielt er bewusst tief. Während seine Hand unter der Decke das Wakizashi fester umgriff, gab er weiter den Schlafenden.

Jemand war in seinem Raum, der ihm schaden wollte. Wären die Absichten ehrlich, würde er sich nicht wie ein Verbrecher hereinschleichen.

Deidara lag auf der Seite mit dem Rücken zur Tür. Er konnte spüren, dass die Person hinter ihm war. Jedes noch so unbedeutende Geräusch filterte er heraus. Schließlich konnte der Blonde leisen Atem hören. Das war nahe genug. Im nächsten Moment spannte er seine Muskeln, sprang auf und zog noch in der Bewegung das Wakizashi aus der Saya. Mit einem Satz stürzte er sich auf den Fremden und drückte ihn zu Boden. Die linke Hand mit der Klinge holte aus, um selbige durch die Schulter zu stoßen und den unerwünschten Besuch auf dem Boden fest zu pinnen.

Doch dieser reagiere schnell. Der Körper unter ihm wand sich geschickt. Es handelte sich um eine Frau, stellte er fest. Die Konturen fühlten sich weich an, die Rundungen verrieten ihr Geschlecht, wenngleich die schwarze Kleidung, die sie einhüllte, dieses Detail zu verbergen versuchte.

Deidaras Wakizashi sauste hinab und bohrte sich in die Tatami. Die Frau hatte sich wie eine Schlange seitlich weggewunden. Aber die Klinge musste das Tuch erwischt haben, welches ihr Gesicht und die Haare verbarg. Der Stoff rutschte herab, als sie sich hastig erhob und ein paar Schritte zurückwich. Im schwachen Licht des Mondes erkannte Deidara langes Haar und wütend glimmende Augen. „Uchihas kleines Anhängsel, hm“, kommentierte er, zog das Wakizashi aus der Tatami und richtete sich auf.

Karin zog zwei Dolche unter ihrer Shinobi-Kleidung hervor. „Ich bring dich um, Mörder“, zischte sie unversöhnlich.

Der Krieger grinste provokant. Endlich ein Kampf. Er würde ihn ausgiebig genießen! Allerdings fragte er sich schon, warum sie ihn so sehr hasste. In den wenigen Tagen, die sie den Verhandlungen beigewohnt hatten, hatte er nichts getan, um solch einen immensen Hass zu schüren. Doch seit sie ihn zum ersten Mal erblickt hatte, brannte ihr Blick sich in ihn.

„Versuch es nur.“ Kaum waren die Worte über Deidaras Lippen gelangt, war er mit einem Satz bei ihr und griff sie an. Ein heftiger Schlagabtausch folgte. Klirrend trafen die scharfen Klingen aufeinander. Ihr Kampfstil war gut. Mehrfach gelang es ihr beinahe, ihn mit ihrem zweiten Dolch zu verletzen. Aber er wich der Klinge gerade so weit aus, dass sie ihn nicht verletzte. Sein Schlafyukata erhielt dafür ein paar ungewollte Schlitze. Doch sie hatte eindeutig weniger Kampferfahrung als der Blonde. Deidara fand einen Schwachpunkt in ihrer Verteidigung. Er griff in ihren rechten Arm hinein, drehte sich um sie herum und beugte sich abrupt vor. Sie rollte schwungvoll über seinen Rücken, krachte gegen die dünne Wand und brach durch selbige hindurch.

Deidara ließ das Wakizashi lässig in der Hand kreisen. Mit der rechten rieb er sich über den Nacken. „Ist das alles, was du zu bieten hast? Ich hab mich noch nicht mal aufgewärmt, hm.“

Der Lärm weckte natürlich alle in der Herberge auf, die sie nahe der Küste als Übernachtungsgelegenheit auserkoren hatten. Nur wenige Augenblicke später öffnete sich die erste Tür und Shikamaru streckte seinen Kopf hervor. Zwei wachhabende Krieger eilten um die Ecke des Flures und zogen ihre Schwerter bei dem Anblick der Überreste seiner Wand, zwischen denen sich gerade Karin emporkämpfte. Einige Schrammen zierten ihr Gesicht. Ihre Kleidung war am Arm aufgerissen. Durch die Lampen im Flur konnte man nun deutlich mehr erkennen. Das rote Haar fiel ihr wild über die Schultern. Ihr Gesicht war vor Zorn verzerrt. Krampfhaft hielt sie ihre Dolche in der Hand.

Deidara warf den Samurai einen warnenden Blick zu. „Bleibt zurück. Das ist mein Kampf, hm“, sagte er entschlossen.

Weitere Türen wurden aufgeschoben, aber der Blonde machte nicht den Fehler, hinzusehen. Eine kurze Ablenkung konnte schon genügen, seine Gegnerin einen erfolgreichen Angriff ausführen zu lassen. Während er Karin nicht aus dem Auge ließ, bückte er sich langsam und tastete nach einem schmalen Holzstück in den Trümmern der Wand. Er fand etwas Passendes und richtete sich wieder gänzlich auf, nun mit einem ungefähr drei Fuß langen zerbrochenen Holzrahmen in der Hand. Diesen legte er locker auf seiner Schulter ab. Die Spitze des Wakizashi zeigte Richtung Boden.

„Also, Karin…“, begann er ernst. „Was soll dieser miserable Versuch, mich umzubringen? Schickt Orochimaru dich?“ Nach einer kurzen Denkpause sprach er weiter. „Nein, dafür ist dein Hass auf mich zu stark. Das ist was persönliches, hm.“ Auch in den tiefsten Winkeln seiner Erinnerung konnte er einfach keinen Zusammenhang finden. Sie waren sich erstmals zu den Verhandlungen begegnet. Deidara wollte wenigstens wissen, was sie derartig antrieb. Sterben würde sie ohnehin durch seine Klinge. Ihr Leben hatte sie in dem Moment verwirkt, als sie unerlaubt in diese Herberge eingedrungen war.

„Uzumaki“, knurrte die Rothaarige.

Deidaras sichtbare Augenbraue zuckte in die Höhe. Unbekannt kam ihm der Name nicht vor, aber wann hatte er ihn schon mal gehört?

„Geht’s auch noch etwas präziser?“, kommentierte er abfällig.

Seine Reaktion brachte sie offensichtlich komplett aus der Fassung. Sie sprang vor. Mit ihren Dolchen holte sie aus. Was sie plante, erkannte er sofort. Sie wollte ihm die Kehle durchschneiden. „Du hast meinen Cousin umgebracht, du Mistkerl!“, schrie sie außer sich.

Deidara drehte sich im letzten Moment zur Seite. Sie flog an ihm vorbei. Er duckte sich und schwang den Holzrahmen. Schmerzhaft prallte das Holz gegen ihre Schienbeine. Mit einem Aufschrei fiel sie zu Boden. Damit sie nicht noch einmal aufstehen konnte, rammte er ihr sein Knie in den Rücken. Atemlos japste sie. Der Blonde verharrte über ihr, das Knie drückte sich weiterhin in ihren Rücken. Das Holzstück ließ er achtlos fallen und griff in ihr langes Haar, zerrte ihren Kopf in den Nacken.

Sich tiefer über sie beugend, legte er die Klinge des Wakizashi an ihren Hals. Noch berührte der harte Stahl nur ganz leicht ihre Haut. Er wollte eine Antwort.

„Du musst schon konkreter werden. Ich erinnere mich nicht an jeden Jammerlappen, den ich umgebracht habe, hm“, knurrte er dunkel.

Statt um ihr Leben zu betteln, sah sie ihn aus den Augenwinkeln hasserfüllt an. Solange sie lebte, würde sie immer wieder den Versuch unternehmen, ihn umzubringen. Zu schade, dass sie sich nicht geschickter angestellt hatte. Wunsch nach Rache blieb unerfüllt.

„Uzumaki Naruto.“ Trotz der Schmerzen kamen die Worte scharf wie Dolche über ihre Lippen. „Du hast… ihm in Ôsaka die Kehle durchgeschnitten… dafür bezahlst du!“ So ungünstig ihre Lage war, sie stieß den Dolch in ihrer rechten Hand nach hinten, in der Hoffnung, ihn zu erwischen. Deidara war gezwungen, ihr Haar loszulassen und die Hand abzublocken. Augenblicklich umgriff er das Handgelenk eisern und verdrehte es, bis sie keuchend den Dolch fallen ließ.

Aber endlich erinnerte er sich. Sie sprach von dem einfältigen, blonden Bengel, den Sasori und er umbringen sollten. Dieses Ereignis lag ein paar Jahre zurück.

Seine Finger gruben sich erneut hart in die roten Haare. „Wer nicht stark genug ist, geht drauf… genau wie du.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das irre Züge annahm. „Freu dich, du stirbst auf dieselbe Weise wie dein schwächlicher Cousin, hm.“

Deidara ließ ihr keine Zeit mehr, darauf zu antworten. Erbarmungslos schnitt seine Klinge durch Fleisch. Blut spritzte auf den Boden. Ein abscheuliches Gurgeln erfüllte die Luft. Karins Körper zuckte noch einige Augenblicke, dann erschlaffte sie. Langsam ließ der Krieger von ihr ab, wischte sein Wakizashi an ihrer Kleidung ab und erhob sich.

Sein Lächeln verblasste, während er sich umsah. Es war totenstill auf dem Flur. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Unverhohlene Beunruhigung schlug ihm entgegen, teilweise sogar Angst. Doch das interessierte ihn nicht. Er wusste, dass er in den Reihen von Gaaras Gefolgsleuten nicht erwünscht war.

Deidaras Blick blieb an den jadefarbenen Augen seines Liebsten hängen. Er glaubte, Entsetzen darin zu erkennen. In der Öffentlichkeit konnte er sich jedoch nicht im besonderen Maße dem Daimyô zuwenden, obwohl ihn dieser Blick sehr beunruhigte. Baldmöglichst sollte er mit Gaara sprechen, um den Grund für das Entsetzen zu erfahren.

Deidara wandte er sich zwei verstörten Dienerinnen zu, die der Krach angelockt hatte. „Ich brauche ein neues Zimmer“, verlangte er, als wäre nichts passiert.

„Und jemand muss diesen Müll hier wegräumen, hm.“ Deidara deutete auf die Leiche am Boden. Ein Feind weniger. In seinen Augen war das ein kleiner Erfolg. Außerdem hatte er endlich wieder einen Kampf ausgetragen. Der Blonde fühlte sich gerade wirklich gut. Dieser Kampf zeigte, dass er als Krieger etwas taugte. Immerhin hatte er erfolgreich einen Störenfried beseitigt. Er war nicht nutzlos!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cara_
2015-10-15T14:04:27+00:00 15.10.2015 16:04
JA!! Es geht weiterXD
Super Kapitel und ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hab die Story jetzt schon so oft gelesen und es wird nicht lw! Diese FF hat mich so gefesselt. Ich liebe sie einfach
LG
Cara_
Antwort von:  Bambusbesen
24.10.2015 22:46
es wird auch langsam wieder regelmäßiger ^^
Und es macht mich sehr glücklich, dass dich die Story so fesseln kann :DDDD
LG


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