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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Vertrautheit

Kisames Blick huschte während des Abendessens kurz zu Deidara und Sasori. Es waren ein paar Wochen vergangen, seitdem Deidara erneut zu ihm gekommen war und ihn um Rat gefragt hatte. Eine Veränderung bei Sasori und dessen Schüler war ihm aber nach wie vor nicht aufgefallen. Daher vermutete er, dass Deidara noch nicht direkt gefragt hatte, welchen Grund Sasori hatte, den Blonden nicht anzurühren. Natürlich wäre es durchaus möglich, dass Deidara bereits einen Versuch gestartet hatte und dies war von niemandem bemerkt worden. Aber wäre er bei einem misslungenen Versuch nicht wieder zu ihm gekommen, um sich einen weiteren Tipp zu holen? Vielleicht. Er würde wohl einfach abwarten und sehen, was passierte oder auch nicht.

Itachis verhaltenes Husten zog die Aufmerksamkeit aller auf sich, ausgenommen von Sasori, Deidara und Hidan, die noch nicht lang genug bei Akatsuki waren, um zu wissen, was es zu bedeuten hatte. Kisame sah den Schwarzhaarigen besorgt von der Seite an. Seine Haut wirkte ungesund blass.

„Zetsu, kannst du bitte wieder deinen Sirup machen?“, fragte Konan und Angesprochener seufzte. „Was denn, schon wieder?“ Dessen unsichtbare Seite murmelte genervt: „Das letzte mal ist erst 7 Monate her.“ Aber er nickte. Zetsu wusste, um welchen Sirup es ging. Er sollte den Hustenreiz lindern. Eigentlich hätten sie es erwarten sollen. In den kälteren Monaten war Itachi mindestens einmal krank, meist öfter. Der Schwarzhaarige war die Kälte nicht gewohnt, kam er aus einer südlicheren Region, in der es erheblich wärmer war und nicht einmal im Winter schneite. Obwohl er die meisten Verletzungen problemlos wegsteckte, lag er oft genug im Herbst und Winter mit einer Erkältung flach. Kisame wusste, dass Itachi diese Kälte nicht mochte. Auch wenn es schwer zu erkennen war, weil Itachi seine Emotionen nur sehr sparsam zeigte. Er erkannte es daran, dass Itachi im Frühjahr und Sommer deutlich öfter draußen trainierte und allgemein entspannter war. Vor allem, wenn sie intim wurden, fiel ihm diese Entspanntheit auf.

Deidara mischte sich nun ein, verstand dieser offensichtlich nicht, warum sie so auf Itachi reagierten. „Macht doch nicht gleich so ein Drama draus. Der hat doch bloß gehustet. Wird schon nicht gleich von sterben, hm.“ Deidara schnaufte und wandte sich seinem Essen wieder zu. Keiner erklärte ihm den Grund, der Blonde würde es schon noch früh genug mitkriegen.

Nach dem Abendessen zog Itachi sich direkt in ihr gemeinsames Zimmer zurück. Kisame folgte ihm. Nachdem er die Schiebetür hinter sich geschlossen hatte, schlug er ihm leise vor: „Lass uns ein heißes Bad nehmen.“ Es würde helfen, den Husten schneller zu überwinden. Zustimmend nickte der Schwarzhaarige, ein wenig langsam für seine Verhältnisse. „Ich bereite das Bad vor“, erklärte Kisame und verließ das Zimmer wieder. Er würde Itachi Bescheid sagen, sobald das Wasser im Badezuber erhitzt war. Zuerst hieß es Eimer schleppen und anschließend das Feuer unter dem Zuber entfachen, damit sich das Wasser erhitzen konnte. Fliesen verhinderten, dass der Zuber sich entzünden konnte. Außerdem wurde das Feuer von draußen gespeist, sodass kein unangenehmer Rauch im Bad umher waberte. Während das Wasser sich allmählich erhitzte, suchte er im Schuppen nach einer der Kohlebecken, die sie im Winter benutzten, um die Zimmer zu wärmen. Kisame kam mit der Kälte gut zurecht, aber für Itachi war es angenehmer, wenn er bereits jetzt nachts ein solches Becken mit heißen Kohlen ins Schlafzimmer stellte.

Als Kisame das Wasser im Badezuber überprüfte, befand er es für heiß genug und gab Itachi Bescheid. Der Schwarzhaarige nickte schweigend, nahm ihre Schlafyukata, um ihm ins Bad zu folgen. Niemand interessierte sich sonderlich dafür, wenn sie sich gemeinsam ins Bad zurückzogen. Ihre Beziehung war bei Akatsuki ein offenes Geheimnis. Sie sprachen nicht darüber, aber Kisame war sich sicher, dass jeder davon wusste, Hidan vermutlich nicht, so einfältig wie der Bursche war. Der einzige, der ihn bisher direkt darauf angesprochen hatte, war Deidara gewesen und das auch nur für seine eigenen Zwecke.

Da sie sich vor dem Abendessen bereits gewaschen hatten, mussten sie ihre Körper vor dem Bad nun nicht mehr reinigen. Sie entkleideten sich und während Kisame bereits ins heiße Wasser stieg, löste Itachi sein Haarband, um sein Haar zu einem Knoten zu binden, damit es nicht nass wurde. Anschließend ließ er sich ebenfalls im Badezuber nieder. Selbiger war eigentlich nur für eine Person ausgelegt, aber zu zweit ging es auch, wenn sie ein bisschen weniger Wasser einfüllten und sich ein wenig arrangierten. Zumal Itachi sowieso nicht lang ihm gegenüber sitzen blieb, sondern schweigend wie so oft näher rückte und sich an ihn lehnte, sodass er nun zwischen seinen Beinen saß und seinen Kopf gegen seine Schulter lehnen konnte. Kisame sah zu seinem Partner hinab, der die Augen schloss. Gedankenverloren strich Kisames rechte Hand über Itachis Seite bis zur Hüfte runter.

Er erinnerte sich noch sehr gut an die Zeit, in der Itachi neu bei Akatsuki gewesen war. Vom eigenen Daimyô verstoßen, weil er ihm treu ergeben gewesen war und zu dessen Schutz und für den Frieden der Stadt seinen eigenen Clan ermordet hatte, war er ziellos umher gestreift wie jeder von ihnen zuvor. Sarutobi hatte gar nicht anders handeln können als Itachi zu verstoßen. Hätte er ihm angeordnet, Seppuku zu begehen, wäre Itachi diesem Befehl wohl nachgekommen, um wenigstens noch ehrenvoll zu sterben. Aber dem Daimyô war bewusst, was der Schwarzhaarige für ihn getan hatte. Nur seinen kleinen Bruder Sasuke hatte Itachi verschont und sich von Sarutobi versprechen lassen, dass dieser gut auf ihn achten würde. Aber dieses Detail über seinen Bruder hatte Itachi ihm auch erst viel später anvertraut.

Wenn man ihn so ansah, vermutete man keinen Clanmörder hinter diesen sanften Zügen, der ruhigen Stimme und den tiefschwarzen Augen. Diese sanfte Schönheit, die zugleich auch eine unnahbare Stärke ausstrahlte, hatte ihn von Anfang an fasziniert. Zuerst hatte Kisame einfach nur oft mit ihm trainiert und war über dessen Kräfte erstaunt gewesen. Itachi war zweifellos stark, wenn auch an reiner Körperkraft ihm unterlegen. Dafür war seine Kampftechnik perfekt und er nutzte neben dem Katana und Wakizashi auch typische Ninjawaffen wie Kunai und Shuriken, deren gezielter Einsatz beachtliche Wirkung zeigten. Hätten sie jemals bis auf den Tod gegeneinander gekämpft, er wäre dem Schwarzhaarigen unterlegen. Manchmal erschien es ihm, als könne Itachi die Bewegungen vorherahnen und reagierte entsprechend darauf.

In Kisame war der Wunsch gewachsen, ihm näher zu kommen, intimer mit ihm zu werden. Jedoch hatte er dies nicht direkt ausgesprochen, sondern durch kleine Gesten gezeigt, wie er sie Deidara erklärt hatte. Nur sein Haar war zu kurz für derlei Spielereien. Diese Idee war ihm gekommen, weil er wusste, wie schön langes offenes Haar wirken konnte, wenn es weich das Gesicht umspielte.

Der Schwarzhaarige hatte ihn nach nur wenigen Tagen nach dem Grund dieser Gesten gefragt und er hatte ihm einfach gesagt, was er gern wollte. Itachis Zustimmung war ein schlichtes Einverständnis gewesen. Kisame war sich nicht sicher gewesen, wie der Jüngere empfand und so war es wohl nur verständlich, dass er sich langsam angenähert hatte. Itachi war auf ihn eingegangen. Nach und nach ließ dieser durchschimmern, dass auch er Gefühle für ihn hegte, sodass sie irgendwann in eine feste Beziehung gerutscht waren, ohne es direkt zu merken. Ein wenig erstaunt gewesen war Kisame allerdings schon, als Itachi ihm erzählt hatte, dass er früher bereits einen Liebsten in seinem Clan gehabt hatte. Shisui. Erst hatte er gedacht, Itachi hätte auch ihn umgebracht, doch der Schwarzhaarige hatte verneint. Shisui nahm sich das Leben, als er von der Intrige seines Clans erfuhr, weil er mit dieser Schande nicht weiterleben wollte.

Leises Husten holte Kisame in die Gegenwart zurück. Besorgt sah er zu Itachi. Allmählich begann die Erkältung wohl auszubrechen. „Wollen wir langsam schlafen gehen? Ich hole vorher noch etwas Tee und schau mal, ob Zetsu schon fertig ist“, sagte er leise am Ohr des Schwarzhaarigen, der als Antwort nickte und sich langsam von ihm löste, um aus dem Badezuber zu steigen. Kisame folgte ihm und ließ es sich nicht nehmen, den Jüngeren abzutrocknen. In der Regel bestand Itachi darauf, das selbst zu machen, allerdings ließ er ihm das durchgehen, wenn es ihm nicht gut ging und Kisame nutzte die Chance. Während er sich selbst abtrocknete, streifte Itachi bereits in seinen Yukata und sagte leise: „Ich geh schon mal.“ Kisame nickte, zog sich selbst wieder an und brachte noch das Bad in seinen vorigen Zustand.

Zetsu fand er im Schuppen, aber dieser war noch beschäftigt und scheuchte ihn wieder hinaus. Also kam er nur mit einer Kanne frischen Tee zurück. Im Zimmer war es dank dem Kohlebecken angenehm warm geworden. Ein Blick zu ihren Futons offenbarte ihm, dass Itachi sich bereits hingelegt hatte. Kisame stellte das Tablett mit der Teekanne und den dazugehörigen Schalen ab. Mit ruhiger Hand goss er etwas vom Tee in eine der Schalen und hielt sie Itachi hin. „Komm, trink“, sagte er leise. Der Schwarzhaarige stemmte sich halb hoch und nahm ihm die Schale ab. Während dieser pustete und schluckweise trank, betrachtete Kisame das schöne schwarze Haar, welches Itachi nun offen über die Schulter fiel. Er liebte es einfach, es unterstrich Itachis eigentlich sanfte Art, die die meisten nicht bemerkten aufgrund seiner Distanziertheit.

Sasori wirkte zwar auch eher unnahbar, aber der kleine Rotschopf strahlte dabei keine Ausgeglichenheit aus, sondern eher unterschwellige Gereiztheit, als ginge ihm die ganze Welt auf die Nerven. Kisame verstand nicht recht, was Deidara an seinem Meister fand. Vielleicht lag es daran, dass Deidara den Kampf liebte. Das merkte man automatisch, wenn man mit ihm trainierte und hin und wieder ein beinahe irrer Glanz in den Augen des Blonden erstrahlte. Sein Meister wirkte auch nicht sonderlich friedlich. Den beiden lag nicht viel am Frieden, da war Kisame sich recht sicher. Aber das war auch nicht sein Problem. Er hatte Itachi und war glücklich mit ihm.

Die Teeschale fand ihren Platz wieder auf dem Tablett und Kisame legte sich neben Itachi auf seinen Futon, zog seine Decke jedoch noch nicht komplett hoch, sondern wartete, bis Itachi sich an ihn geschmiegt hatte, ehe er die Decke ordentlich über ihnen ausbreitete. Warm spürte er die Lippen des Schwarzhaarigen an seinem Hals, als er ihn dort küsste. Eine Art Itachis sich bei ihm zu bedanken. Locker legte er seinen Arm um dessen Schultern, vergrub seine Finger in dem dicken Haar. Es war verblüffend, wie anschmiegsam Itachi privat wurde. Selbst im Hochsommer, wenn es brütend heiß war und man Körperkontakt kaum ertrug, schmiegte er sich zum Schlafen an ihn und schien sich überhaupt nicht an der Hitze zu stören. Vermutlich lag das an seiner Herkunftsregion.

Kisame schloss seine Augen und wollte sich langsam entspannen, doch nicht viel Zeit verging und laute Stimmen drangen durch das obere Geschoss. Man verstand die Worte nicht, doch allein an der aufgebrachten Tonlage war zu erkennen, dass zwei verschiedene Meinungen heftig aufeinander prallten. Irritiert hoben sich seine Lider wieder und er lauschte. Itachi reagierte ebenfalls, hob er leicht den Kopf und sah Richtung Tür. „Das sind Sasori und Deidara“, murmelte er leise.

Kisame seufzte. Dann hatte Deidara seinen Meister jetzt wohl gefragt, warum er nicht mit ihm das Nachtlager teilen wollte. „Lassen wir sie. Das müssen sie allein klären“, erklärte er leise, woraufhin er einen fragenden Blick von Itachi erntete. Knapp erzählte er seinem Partner, dass Deidara ihn um Tipps gebeten hatte. Daraufhin nickte Itachi zustimmend. „Das müssen sie allein klären“, murmelte er nur noch rau, gefolgt von einem Husten. Müde ließ er seinen Kopf wieder gegen Kisames Schulter sinken.
 

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So, und weil ich Itachi doch sehr vernachlässigt habe, bekommt er jetzt mit Kisame ein eigenes Kapitel :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: lunalinn
2013-12-16T19:28:46+00:00 16.12.2013 20:28
Was soll ich sagen? Ich liebe dieses Kapitel...du hast mich so glücklich damit gemacht. *_*
Mir gefällt hier die Ruhe der beiden...dieses stille Einverständnis, dass sie miteinander eingegangen sind...du beschreibst vor allem Itachi so toll, das ist klasse!
Das Kapitel war mal irgendwie durchweg harmonisch. xD
Und ich finde es so toll, wie Kisame seinen Uchiha umsorgt...dieses Vertrauen ist mal eine ganz neue Ebene, die ich so noch nie in einer ff wahrgenommen habe.
Bei meinen AU-ffs ist das nie so möglich. >_<
Auf jeden Fall ganz ganz toll gemacht...ich brenne auf mehr von den beiden!
Vielleicht mal irgendwann aus Itachis Sicht?
*anstubs*
Dafür gibts auch gleich den nächsten Kommi! So! xD

LG
Antwort von:  Bambusbesen
16.12.2013 21:59
Das macht mich glücklich, dass ich dich glücklich machen konnte :3
Ich finde bei den beiden fällt es selbst im Anime und Manga sehr auf, dass sie sehr gut miteinander harmonieren (sie teilen sich sogar denselben NagellackxD) und da bin ich froh, wenn ich diese Harmonie schön rüberbringen konnte :D und ach, wie Kisame sich um Itachi sorgt, das wurde ja auch offiziell angedeutet bei der einen Regenszene :3
Jetzt weiß ich auch, woher mit dein Nick bekannt vorkommt. Ich hab eine deiner FFs gelesen, ist schon eine Weile her, aber ich denk, die werd ich noch mal lesen, ich fand sie toll :D
Ich denke, das lässt sich einrichten, irgendwann mal noch ein Kapitel zu den beiden aus Itachis Sicht zu schreiben :3

Liebe Grüße:D


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