Zum Inhalt der Seite

Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der junge Daimyô

Ihre Reise nach Matsuyama verlief beunruhigend friedlich. Jeder von Akatsuki war angespannt, achtete auf ihre Umgebung, um einen möglichen Angriff vorher zu ahnen, doch nichts geschah. Auch Tobi ließ sich nicht blicken, der sich sonst fast jedes Mal an ihre Fersen heftete. Höchstwahrscheinlich wagte er nun nicht mehr, ihnen nah zu kommen, musste er schließlich damit rechnen, dass sie ihn ohne zu zögern umbrachten für das, was er getan hatte.

Am frühen Morgen setzten sie mit der Fähre über zur Insel, dieses Mal nahmen sie ihre Pferde allerdings mit. Sie kamen nicht in Feindschaft und hatten nicht vor, wie Verbrecher aufzutreten oder zu flüchten. Sie kalkulierten den Fall dennoch ein, sollte Gaara Vergeltung fordern für seinen Verwalter.

Mit ihren schlichten Umhängen und den Reishüten wirkten sie in Zweiergruppen wie einfache Reisende. Doch als fast komplette Gruppe fielen sie auf, sobald sie durch die Stadt ritten. Die Menschen auf den Straßen tuschelten, als sie passierten. Nervöse Blicke huschten über die Gruppe Reiter. Sasoris Blick glitt aufmerksam hin und her, verborgen vom Schatten seines Hutes. Die Bewohner waren zu Recht unruhig. Vielleicht ahnten sie auch bereits, wer diese Gruppe Reisender war. Sollten sie glücklich sein, dass sie dieses Mal nicht mit einem Mordauftrag gekommen waren.

Am Burgtor wurden sie aufgehalten. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“, wurden sie unfreundlich von einer der Wachen gefragt. Sie sahen nicht aus wie Würdenträger, darum machte sich der Mann keine sonderliche Mühe, höflich zu ihnen zu sein.

Yahiko nahm seinen Reishut vom Kopf und bedeutete ihnen, es ihm gleich zu tun. Noch bevor die Männer genug Zeit hatten, sie alle zu mustern und so vielleicht Deidara und ihn zu schnell bemerkten und sich an sie erinnerten, sprach ihr Anführer.

„Wir sind Akatsuki. Richtet Eurem Herrn Gaara aus, wir wollen ihm einen Vorschlag unterbreiten“, erklärte Yahiko ruhig.

Die Augen der Wachmänner weiteten sich erschrocken. Man sah ihnen an, dass sie in Alarmbereitschaft verfielen. „Welchen Grund sollte Akatsuki haben, unseren Herrn aufzusuchen? Komplett?“ Misstrauen schlug ihnen entgegen. Hände legten sich an mitgeführte Waffen. Da mochte der Mann Recht haben. Akatsuki tauchte sehr selten komplett auf. Besonders war heute nur, dass sie Konan dabei hatten, die sonst noch nie in Erscheinung getreten war.

Einer der Männer durchbohrte den Rothaarigen mit Blicken. Dessen Kiefer waren fest aufeinander gepresst. Offensichtlich hatte der Mann ihn erkannt. Sasori war es gleichgültig. Es wäre durchaus möglich, dass er einer der Männer gewesen war, die Baki auf seinem letzten Gang zum Teehaus begleitet hatten. Doch Sasori merkte sich keine Gesichter von Menschen, die für ihn uninteressant waren. Da er aber Baki getötet hatte, fiel die Wut der Männer vor allem auf ihn und prallte unbeachtet ab.

Yahiko stieg betont ruhig von seinem Pferd, gab seiner Frau die Zügel und schlug anschließend seinen Umhang weit genug zurück, um sein Katana innerhalb eines Herzschlages in der Hand halten zu können, sollte es notwendig werden. Allein die Geste reichte schon, um Furcht in den Wachen auszulösen. „Das geht euch nichts an. Richtet Eurem Herrn dies aus oder wir verschaffen uns Zutritt und suchen ihn ohne eure Hilfe auf. “ Yahikos Stimme war nach wie vor ruhig, doch die unterschwellige Drohung schlug wie ein Unwetter über dem Mann zusammen. Was sie mit Gaara besprechen wollten, hatte er nicht zu erfahren. Der Wachmann war lediglich dazu verpflichtet, seinem Herrn zu berichten, dass sie vor seinem Tor standen.

Man sah, wie er mit sich haderte, ob er Yahikos Forderung nachkommen sollte. Zerknirscht gab er schließlich nach und verschwand im Inneren der Burg.

„Warum nicht gleich so“, maulte Hidan und kratzte sich am Ohr.
 

Man hatte Akatsuki Einlass gewährt. Ihre Pferde ließen sie im Hof zurück und ein Wachmann führte sie in ein Empfangszimmer. Dort bat er sie zu warten, bis Gaara sie rufen ließ. Den meisten von ihnen war klar, dass es sich um eine Taktik handelte. Ein Herrscher zeigte auf diese Weise, dass er vielbeschäftigt war und nicht für jeden Dahergelaufenen sofort Zeit hatte. Wären sie Daimyô, sähe dies natürlich ganz anders aus. Einen durchschnittlichen Rônin hätte man sicherlich bereits am Burgtor sofort wieder weggejagt. Doch Akatsuki war bekannt und berüchtigt. Dennoch warteten sie grob geschätzt mindestens eine Stunde. Sasoris Laune sank mit jeder Minute, die sie hier untätig rumsaßen und sich Hidans dämliche Kommentare anhören durften. Die letzten Tage hatten bereits an seinen Nerven gezerrt. Die ganze Zeit den Haufen an der Backe zu haben, ohne Möglichkeit sich zurück zu ziehen und ein wenig Ruhe zu genießen, machte den Rothaarigen sehr reizbar. Deidara war wenigstens klug genug, ihn nun nicht noch unnötig zu necken.

Zwei Wachen traten zu ihnen. „Gaara-sama erwartet Euch“, erklärte der Größere der beiden ihnen. „Wir müssen Euch bitten, Eure Waffen abzulegen“, fügte der zweite Mann an. Jeder nahm diesen Umstand gefasst hin, außer Hidan.

„Ich rück meine Naginata nicht raus, ihr Pfeifen!“

Sasori verlor allmählich die Geduld und knurrte warnend. „Hidan, lass deine Waffe einfach hier.“ Was passieren würde, wenn er es nicht tat, war selbst dem Silberhaarigen klar, sodass er sich grummelnd beugte und wie die anderen seine Waffen ablegte. Dass Sasori jedoch nicht seinen Draht und die vergifteten Dolche ablegte, fiel ganz Akatsuki auf, doch niemand sagte etwas dazu. Erstens hatten sie nicht vor, Gaara anzugreifen, zweitens wäre es ganz praktisch, wenn wenigstens einer von ihnen noch mehr bei sich trug als einen verborgenen Dolch so wie Konan.

Anschließend führte einer der Männer sie durch den geräumigen Korridor zum großen Empfangssaal. Am gegenüberliegenden Ende war der Boden erhöht. Die Intention dahinter war logisch. Der Daimyô war hier der Ranghöchste und hatte die Entscheidungsgewalt. Zusätzlich erzeugte der Saal eine offizielle Atmosphäre. Gemäßigten Schrittes folgten sie dem Wachmann, der sich vor dem Daimyô verbeugte, Akatsuki ankündigte und sich dann zurückzog.

Sasori musterte den jungen Mann abwartend. Gaara machte durchaus einen imposanten Eindruck, was nicht nur an seiner eindeutig wertvollen Kleidung lag, sondern vor allem an seiner geraden Haltung und dem beinahe hypnotisierenden Blick. Unter dem kunstvoll gestalteten grauen Jin Baori trug er einen rotbraunen Kimono, der in einem schwarzen Hakama verschwand. An seinem Obi trug er ein Katana und ein Wakizashi. Es würde Sasori nicht wundern, wenn der Rothaarige die Waffen bewusst angelegt hatte, um zu demonstrieren, dass er in der Lage war, sich und sein Land zu verteidigen. Sasoris Aufmerksamkeit blieb an Gaaras Stirn hängen. Eine Narbe lugte zwischen den roten Strähnen hervor, doch aus der Entfernung konnte er nichts Genaues erkennen. Normal sah diese Narbe aber nicht aus.

Ein Mann mit kurzem, braunem Haar und eine blondhaarige Frau flankierten den Herrscher Shikokus. Das könnten Gaaras ältere Geschwister sein, von denen sie gehört hatten.

Die Verbeugung seitens Akatsuki fiel knapp aus. Sie neigten ihren Kopf und Oberkörper gerade genug, um nicht als unhöflich zu erscheinen und gleich wieder hinausgescheucht zu werden.

„Seid gegrüßt“, sprach Gaara mit ruhiger Stimme. „Ihr seid mutig, Euch nach Matsuyama zu begeben, nach den Geschehnissen vor zweieinhalb Jahren.“ Die jadefarbenen Augen streiften Sasori und Deidara. Doch entgegen der Logik blieb Gaaras Aufmerksamkeit länger bei Deidara hängen, obwohl Sasori derjenige gewesen war, der Baki letztendlich getötet hatte.

Yahiko übernahm wie üblich das Sprechen. „Ihr könnt Euch sicher denken, dass wir keinen Groll gegen Euch hegen, Gaara-sama. Wer einen Auftrag ausgeführt wissen möchte, wendet sich an Akatsuki.“

Der junge Daimyô verschränkte die Arme vor der Brust und deutete ein Nicken an. „Das ist mir bewusst.“ Sasori meinte, seine Gedanken hören zu können, als schwebe durch den Raum: ‚Und das ist der einzige Grund, weswegen ich Euch noch nicht angreifen ließ.‘

„Nun, was führt Euch zu mir?“, fragte der Rotschopf.

Yahiko begann zu erklären: „Wie Ihr wisst, begehrt Orochimaru Euer Land. Er forderte unsere Unterstützung, die wir ihm aber versagt haben. Wir bieten stattdessen Euch unsere Dienste an im Kampf gegen Orochimaru.“ Ihr Anführer erwähnte mit keinem Wort, welche Gründe hinter ihrem Angebot steckten. Doch Gaara konnte sich vermutlich denken, warum ihnen so viel daran lag, dass Orochimaru nicht Shikoku vereinnahmte. Jeder Daimyô, der sich für sein Land interessierte, beobachtete den Schwarzhaarigen, um sich rechtzeitig gegen einen Angriff wappnen zu können. Gewann Orochimaru die Oberhand über ganz Japan, war auch Akatsuki abhängig von ihm.

Gaara antwortete nicht sofort, sondern musterte sie. Aus seiner Miene war nicht abzulesen, was er dachte. Schließlich verkündete er: „Ich werde diese Angelegenheit mit meinem Rat diskutieren. Bis eine Entscheidung gefällt ist, sei es Euch gestattet, die Gästezimmer der Burg zu beziehen.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Des Weiteren lade ich Euch ein, heute Abend mit mir und meinem Gefolge zu speisen.“

Sasori musste sich zusammenreißen, seine Augen nicht zu verdrehen. Diese ewigen Floskeln der Höflichkeit. Ja, er konnte Deidara sehr gut verstehen, der sichtlich gern Rônin war und sich nicht mehr an solche Spielereien halten musste. Jetzt ging dieses umeinander Herumschleichen der höheren Gesellschaft wieder los. Das letzte Mal bei Orochimaru hatte ihm eigentlich gereicht.

„Wir nehmen Eure Einladung dankend an“, erwiderte Yahiko höflich.

Gaara deutete mit einer Handbewegung an, dass sie entlassen waren. „Ihr dürft Euch entfernen.“

Erneut eine gerade so höfliche Verbeugung, ehe Akatsuki zurücktrat und sich zur Tür umwandte, um den Empfangssaal zu verlassen. Sasori war sich sicher, dass Gaara sie nur in seiner Burg einquartierte, um sie im Auge zu behalten und schneller reagieren zu können, sollten sie etwas tun, was ihm nicht gefiel. Je näher der potenzielle Feind war, desto eher bekam man seinen nächsten Schachzug mit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aka-chan
2015-03-04T15:28:18+00:00 04.03.2015 16:28
Hach ja, ich habs dann auch mal geschafft, weiterzulesen und bin nach wie vor fasziniert. Ich schließ mich da mal meinem Vorredner an. Ich war genau so angespannt, weil du einfach eine tolle Atmosphäre erschaffst. Du hast alle Charaktere total drauf, jeder für sich und jeder mit seiner Eigenart, das ist so bewundernswert ;-) Herrlich, wie Sasori am Ende fast seine Augen verdreht. Und endlich kommt Gaara mal vor, darauf hab ich ja schon gewartet ;-)
Weiter so, ja du hast ja schon weitergemacht, also sollte ich schnellstmöglich weiterlesen!

Grüße ;-)
Antwort von:  Bambusbesen
27.03.2015 23:41
Hey,
das freut mich sehr :D Oh Gott, das freut mich, dass mir die Charaktere gut gelingen, bei manchen bin ich mir unsicher, weil ich mich nicht so gut in sie hineinversetzen kann, aber es scheint ja doch einigermaßen zu klappen :3
Ich bin schon gespannt, was du von dem weiteren Geschehen halten wirst :3

Liebe Grüße^^
Von: lunalinn
2014-01-18T14:36:56+00:00 18.01.2014 15:36
Da ist ja auch schon das nächste Kapitel!
Ich muss sagen, ich war recht angespannt beim Lesen, obwohl gar nicht großartig viel passiert ist.
Liegt vermutlich daran, dass du die gespannte Situation recht gut beschrieben hast...ich habe ja damit gerechnet, dass das weniger friedlich vonstatten gehen würde, doch Gaara ist ein kühner Kopf, von daher...
Und es ist wohl auch besser so, immerhin sind Akatsuki eine Truppe fähiger Leute und es wäre nur zu seinem Vorteil, würde er sie anheuern.
Das Misstrauen ist natürlich auch gerechtfertigt, vor allem nach der Sache mit Baki...und Söldner sind ja generell so eine Sache...
Na ja, Yahiko ist wie gewohnt ruhig geblieben, sehr gut und ich musste dieses Mal mehr über Sasori als über Hidan schmunzeln.
Den anknurren, aber selbst seine Geheimwaffen bei sich behalten, ja, ja...gar nicht dumm. ;)
Was mir noch einfällt, ist, dass mir Gaara hier recht gut gefällt. Obwohl er so jung ist, wirkt er doch autoritär und Floskeln gehören nun mal dazu. Find ich jedenfalls an den Manga angelehnt sehr gut getroffen.
Freue mich dann mal auf das nächste Kapitel!

LG
Antwort von:  Bambusbesen
18.01.2014 15:47
Wow, kaum ist mein Kapitel hochgeladen und ich krieg es mit, ist schon ein neuer, schöner Kommentar dazu da <3
Freut mich, dass Gaara dir gefällt. Er ist fast komplettes Neuland für mich, das wird sicher noch eine Herausforderung :3
Und ja... Sasori... als ob der seine Waffen einfach abgibtXD Hidan ist ja selbst dran Schuld, wenn er so große Waffen mit sich rumschleppt XD

Liebe Grüße :3


Zurück