Zum Inhalt der Seite

Sturm & Drang

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
*hust*
Öhm...hallo... °-°
*Spinnenweben wegpuste*
Also ich wollt nur sagen es geht jetzt wieder weiter!
*versteck*
Bitte nicht so doll hauen...ich schreib schon weiter T^T Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zu früh?!

Kapitel 78
 

~~~~~„Ich habe klare Vorstellungen von dem, was ich in Japan erreichen will. Und wenn das nicht über die BBA umsetzbar ist, werde ich einen anderen Weg finden. Dann allerdings als Konkurrent der Beyblade Battle Association.“~~~~~
 

„Nun gut, Kai. Ich merke, dass du hart verhandelst. Wie wäre es, wenn du dir morgen die Halle anschaust über die wir reden?“
 

„Gute Idee.“
 

„Du kannst dir vor Ort ein Bild davon machen.“
 

Der Abend verstrich rasant bei den hitzigen Verhandlungen, die sich die beiden Männer leisteten. Entscheiden wollten sich beide aber trotzdem nicht.

Einige Etagen über dem Restaurant wachte Hilary aus ihrem Schlaf auf. Sie wurde von einem unangenehmen Druck geweckt, der aus ihrer Bauchgegend kam. Verschlafen setzte sie sich auf und atmete ein paar Mal tief aus. Waren das etwa die ersten Wehen? Ruhig atmete sie weiter. Das würde gleich wieder vorüber sein. Als ihre Schmerzen nachließen, legte sie sich wieder hin. Das war allerdings nur von kurzer Dauer, denn eine viertel Stunde später holten sie die gleichen unangenehmen Schmerzen nochmal aus dem Schlaf. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie wollte doch einfach nur schlafen. Hilary bemerkte, dass Kai noch nicht zurück war. Ob er noch unten saß? Sie griff nach dem Handy und schaute darauf.
 

„23:12 Uhr...“, sie wählte die Nummer ihres Mannes und kurz darauf hörte die brünette ein Freizeichen. Hoffentlich nahm er schnell ab. In der Bar sah der Russe auf das Display und entschuldigte sich.
 

„Hil?“, er drehte sich von Mister Dickenson weg. Am anderen Ende hörte er das angestrengte Atmen seiner Frau.
 

„Kannst du bitte...hochkommen?“, sie atmete laut aus.
 

„Was ist denn?“, ihr Verhalten war höchst ungewöhnlich für die Japanerin. Sie rief ihn nie an, wenn er unterwegs war oder bat ihn zurück zu kommen. Er zog die Augenbrauen nachdenklich hoch, während er in sein leeres Glas schaute und auf Antwort wartete.
 

„Bitte...irgendwas stimmt nicht...“
 

Wie vom Blitz getroffen erstarrte der Russe.
 

„Mister Dickenson, rufen Sie einen Arzt! Zimmer 208! Verdammt!“, mit diesen Worten lief er schon Richtung Fahrstuhl und drückte angekommen die Taste unzählige Male, als ob die Tür sich dadurch schneller öffnen würde. In der Bar rief der grauhaarige hektisch einen Arzt. Er wusste nicht einmal was passiert war. Am anderen Ende wurde er weitergeleitet an einen örtlichen Arzt in Bereitschaft. Der kündigte sein Ankommen schnell an.

Oben eilte Kai aus dem Fahrstuhl heraus den langen Flur Richtung Hotelzimmer. In seinem Kopf spielten sich unzählige Szenarien ab. Was erwartete ihn gleich? Mit eiligen Schritten lief er weiter und hielt an der Zimmernummer 208 an. Er holte kurz Luft um sich zu sammeln und um sich auf das vorzubereiten, was ihn erwartete. „Hil! Was ist los?“, Kai sah seine Frau im Bett sitzend, die ihren Bauch hielt. Noch völlig außer Atem von seinem Sprint, kam er näher.
 

„Ich glaube...das sind Wehen...“, und atmete wieder aus. Hilary war erstaunlich ruhig und gefasst. Klar, sie bekam ja schon ein Kind. Aber Kai war unglaublich unsicher.
 

„Und jetzt?“
 

„Kannst du einen Arzt rufen?“
 

„Der ist unterwegs.“
 

„Gut...dann warten wir jetzt...und hoffen, dass das Baby nicht jetzt kommt...“
 

„Jetzt?! Aber was ist-“
 

„Beruhig dich, Kai...das können auch Übungswehen sein...“
 

„Zur Hölle! Was soll ich tun?!“, motzte er aufgescheucht wie ein Huhn. Hilary lächelte kurz.
 

„Hol mir einen kühlen Lappen... Mir ist warm...“, sofort eilte der werdende Vater los, stolperte fast über das Schränkchen neben der Couch, zum Bad. Zurück am Bett gab er den kühlen Lappen ab, den sich die braunhaarige sofort auf die Stirn legte. „Bleib ruhig Kai...“, Hilary nahm es gelassen und versuchte weiterhin den blau-haarigen zu beruhigen. Dem war allerdings so gar nicht nach ruhig bleiben. Wenn das nur Übungswehen waren, wie sollten dann die richtigen sein?

Wenig später näherten sich Schritte auf dem Hotelflur. Mister Dickenson erwartete den Arzt bereits am Hoteleingang um ihm den Weg zu zeigen. Kai öffnete ungeduldig die Zimmertür. Er machte dem Arzt bereits Platz. Mit seinem Arztkoffer bewaffnet, stoppte er an der Tür und wollte sich nach dem Patient erkundigen.
 

„Haben Sie mich gerufen?“, der blau-haarige nickte mit weit geöffneten Augen. Hatte er sich gerade versehen?
 

„Äh- ja. Da lang.“, perplex deutete er in den hinteren Bereich des Zimmers, worauf der Arzt los eilte. Kai folgte ihm nervös. Das konnte doch nicht möglich sein.
 

„Was ist denn passiert?“, erkundigte sich der schwarzhaarige Arzt und schaute nun schockiert auf die Patientin, die ihn erwartete.
 

„Hilary?“, rief er überrascht und rückte seine Brille zurecht.
 

Kai antwortete für seine Frau. „Sie hat Schmerzen...und-“, gab er schnell als Antwort. Der junge Mann nickte kurz.
 

Die brünette legte sich erneut den kühlen Lappen auf die Stirn als sie sah wer dort in der Tür stand.

„Hey... Ich habe Wehen bekommen...glaub ich...Kommt mein Baby etwa schon?“, sie hielt ihren Bauch und atmete tief durch. Gerade plagten sie weniger die Schmerzen, als die unerträgliche Hitze in Tokio.
 

„Seit wann hast du die Schmerzen?“, fragte der Mann mit chinesischen Wurzeln beiläufig und kramte in seiner Tasche herum.
 

„Bestimmt schon...20 Minuten? Aber die Abstände sind sehr unregelmäßig.“
 

„Okay, ich seh mir das mal an. Kannst du dich bitte hinlegen?“, er zog ein Mini-CTG aus der Ledertasche. „Ich muss sehen wie es dem Baby geht...“
 

„Ja...“, sie legte sich flach hin und der junge Arzt schloss das Gerät an, welches sofort anfing gleichmäßige Geräusche von sich zu geben.
 

„In welcher Woche bist du?“
 

„26. Woche.“
 

„Das ist noch sehr früh. Sollte das Kind geboren werden-“
 

„...stehen die Chancen nicht gut, oder?“, beendete die schwangere den Satz des Arztes, der ihr stumm zustimmte. Allerdings gab er nach ein paar Minuten Entwarnung.
 

„Was machst du hier, Ray?“, Kai konnte sich während der kurzen Pause in der das Gerät die Aufnahmen schrieb durchringen sich bei dem Arzt zu erkundigen. Der wurde aus seinen Gedanken geholt und rückte wieder seine Brille hoch.
 

Lächelnd nickte er.

„Das CTG zeigt bislang keinerlei Auffälligkeiten. Sollten die Wehen stärker werden, musst du sofort ins Krankenhaus. So wie es aussieht hast du Übungswehen die bei dir momentan etwas stärker sind. Deinem Baby geht es soweit gut.“, er nahm beiläufig das Gerät wieder ab.
 

„Kannst du ihr nicht irgendetwas gegen die Schmerzen geben?!“, schaltete sich Kai erneut ein, der der Untersuchung aus der Ferne gefolgt war.
 

„Tut mir leid. Nein. Die Wehen sind von Frau zu Frau unterschiedlich und jede Frau hat ein anderes Schmerzempfinden. Man kann den Schmerz also nicht verallgemeinern.“, erklärte er kurz. „Ich würde sie morgen gerne noch einmal bei mir in der Praxis wiedersehen.“, Kai nickte dem Chinesen zu, der dem Russen seine Visitenkarte in die Hand gab. „Sie soll morgen gegen 11 Uhr da sein.“

Anschließend verabschiedete sich ihr alter Freund mit dem gut gemeinten Rat, dass Hilary sich schonen und ausruhen sollte. Kai schloss erleichtert die Zimmertür.
 

„Hast du noch Schmerzen?“, erkundigte er sich zur Sicherheit nochmal bei seiner Frau die den Kopf ermüdet schüttelte. „Dann solltest du jetzt schlafen. Du hast den Arzt gehört.“
 

„Hmmm....“, sie atmete tief aus und versuchte zu entspannen. Es war ihr einfach zu viel...
 

Am Tag darauf wachte Hilary kurz nach ihrem Mann auf, der sie schon eine Weile vom Fenster aus beobachtete. Sie hatte in der restlichen Nacht keine Schmerzen mehr. Verschlafen setzte sie sich auf und fasste sich an die Stirn. „Du wirst nicht glauben, was ich heute Nacht geträumt habe...“
 

„Du hast heute einen Termin. 11 Uhr. Es war kein Traum.“, antwortete ihr Gegenüber. Geschockt blinzelte die schwangere auf ihren Wecker. „Du hast noch genügend Zeit. Es ist 8 Uhr durch.“, erleichtert schnaubte sie.
 

„Ray ist also Arzt?“, vergewisserte sich die Japanerin.
 

„Scheint so...“, er drehte die Visitenkarte um, die er gestern von Ray bekommen hatte. Gleich darauf ließ Hilary sich wieder ins Bett fallen.
 

„Schläft Emilia noch?“
 

„Keine Ahnung. Es ist verdächtig ruhig.“ langsam öffnete der Russe die Nebentür zu dem Zimmer in dem Emilia schlafen sollte. Kai zog eine Augenbraue in die Höhe, schielte zu seiner Frau und öffnete die Tür ganz, sodass auch Hilary sehen konnte was darin vor sich ging. Die gemeinsame Tochter hüpfte glücklich auf ihrem großen weichen Bett herum. Sie hatte scheinbar schon länger ausgeschlafen und verbrachte die langweilige Zeit so. Hilary traute ihren Augen nicht und wollte fast aus dem Bett sprinten, doch vorher räusperte sich Kai um die Aufmerksamkeit seiner Tochter auf sich zu lenken. Sofort ließ die kleine sich auf das Bett fallen und drehte sich herum. Streng sah Kai die kleine an.
 

„Na, ausgeschlafen?“, entfuhr es ihm dann weniger streng. Emilia nickte und stürmte auf dem Bett Richtung ihres Vaters. Der fing sie auf, worauf sich die kleine an ihn schmiegte. „Hast du Hunger?“
 

„Jaaaaa!“, kam die unüberhörbare Antwort wie aus der Pistole geschossen. Nach dem reichhaltigen gesunden Frühstück am Buffet waren sie gestärkt für den Tag. Sie fuhren zu der Adresse die auf der Visitenkarte stand. In der Nähe parkten sie und gingen das restliche Stück zu Fuß. Bevor sie das Gebäude betraten klingelte Kai's Handy.
 

„Ja?“, nahm er knapp an und hörte dem Gesprächspartner zu. „Nein...ich hab einen wichtigen Termin dazwischen bekommen. Ja, es tut mir leid...“, übertrieben verdrehte er die Augen. „...nein...ich werde ganz sicher da sein...ja Ihnen auch...“, er legte unter den neugierigen Blicken seiner Frau auf. „Scheiße.“ Sie brauchte gar nichts zu sagen, da wurde sie bereits aufgeklärt. „Mister Dickenson wollte mir eine leer stehende Trainingshalle zeigen...das war vor einer halben Stunde.“
 

„Es tut mir leid, dass du wegen mir deinen Termin verpasst hast...“, fühlte sich die brünette schuldig. „Du hast nur Ärger mit mir..Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn ich nicht mitgekommen wäre...“
 

Kai fuhr sich genervt über sein Vergessen gestresst durch die Haare. „Die Arbeit muss warten. Ich lass dich jetzt nicht allein!“, er schaltete sein Handy auf lautlos. „Wir sollten reingehen.“, und hielt seiner Frau die Tür auf. Mit dem Fahrstuhl fuhren sie in die fünfte Etage. Dort sah Kai das Praxisschild, welches Hilary laut vorlas.
 

„Doktor Ray Kon...Facharzt für Frauenheilkunde und...Geburtsvorbereitung...“, sie stockte bei jedem Wort mehr. „...ich will nicht, Kai...“, der musterte sie undurchschaubar.
 

„Glaubst du, ich hab Lust darauf? Los jetzt.“

Hilary atmete tief durch und öffnete darauf die milchige Glastür zur Praxis. Sofort begrüßte sie eine Schwester an der Rezeption. Kai dagegen fühlte sofort dieses beklemmende Gefühl von Krankenhäusern und Ärzten. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg ihm in die Nase und liebend gern, wäre er auf dem Absatz wieder umgedreht.
 

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“
 

„Äh...hallo. Ich sollte heute um 11 Uhr hierher kommen...“
 

„Name?“
 

„Äh...Tachibana, Hilary.“
 

„Ah! Sie sind das. Der Doktor erwähnte schon, dass sie kommen würden. Nehmen sie bitte noch einen Moment Platz.“, lächelte die schwarzhaarige hinter dem Tresen und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Das Paar nahm im Wartebereich Platz. Es war schon recht leer nur eine junge Frau saß in einem beige farbenem Stuhl. Sie trug ebenfalls einen kugelrunden Bauch vor sich den sie liebevoll streichelte. Bald würde die brünette auch wieder so aussehen. Unweigerlich musste sie an ihre erste Schwangerschaft zurückdenken. Als die Frau aufgerufen wurde, sah Ray um die Ecke in den Wartebereich, wo er Hilary und Emilia und überrascht auch Kai erspähte, der mit verschränkten Armen neben ihr saß. Mit einer kleinen Geste deutete er ein kurzes 'Hallo' an, bevor er der Patientin ins Sprechzimmer folgte. Nervös stand der Russe von seinem Platz auf. Er schaute sich etwas um. Die Wände waren in einem hellen Fliederton gestrichen, wogegen die Stühle das Gesamtbild abrundeten. Eine Wand war mit unzähligen Baby-Fotos geziert. Vermutlich alles Frauen, die sich für die Behandlung bedankten. Scheinbar steckte Ray viel Arbeit in die Praxis. Das änderte aber nichts daran, dass Kai solche Umgebungen hasste.

Etwa 10 Minuten später öffnete sich die Sprechzimmertür und der Chinese begleitete seine Patientin zum Ausgang und verabschiedete sie freundlich.

Teilnahmslos verfolgte der Russe das Geschehen und bereitete sich gedanklich auf ein nicht enden wollendes Verhör vor. Bevor der schwarzhaarige zu den beiden herüber ging, sprach er mit seiner Sprechstundenhilfe. Sie suchte daraufhin im Aktenschrank einige Karteikarten heraus und blätterte darin.

„Du kannst danach Feierabend machen, Himiko. Den Rest schaffe ich allein.“, lächelte er freundlich und begab sich zu seiner letzten Patientin. „Hallo ihr drei! Schön euch zu sehen. Wie geht es dir, Hilary?“, er begrüßte sie mit einer zarten Umarmung und schüttelte Emilia sachte das kleine Händchen. Kai wurde mit einem Handschlag begrüßt.
 

„Es geht wieder.“
 

„Prima! Mensch, als ich dich gestern gesehen habe, wurde mir ganz anders!“, erklärte er wahrheitsgetreu und wechselte das Thema. „Man Emilia ist ja groß geworden! Letztes mal war sie noch so winzig.“, sprach er begeistert von ihrer prächtigen Entwicklung. Kai zuckte leicht mit den Schultern als Ray ihn ansah und auf eine Reaktion des Russen hoffte.
 

„Kann sein.“
 

„Du bist gesprächig wie immer.“, lachte er.
 

„Hm.“
 

„Okay, dann untersuche ich dich erstmal, Hil, und danach gehen wir was essen?“
 

„Gerne!“, beantwortete die Japanerin seine Frage. Vor der Untersuchung graute es ihr allerdings noch. Ray war bereits vorgegangen. „Ray? Kann...ähm...“, sie deutete hinter sich.
 

„Klar kannst du Emilia mitnehmen.“
 

„Ähm...ich möchte Kai dabei haben.“
 

„Eigentlich nehme ich nur Angehörige mit ins Sprechzimmer...“
 

„Ich möchte es aber.“
 

Ray wunderte sich darüber schon am Abend sehr. „Habt ihr eine bessere Beziehung als damals?“

Hilary nickte und auch Kai beantwortete seine Frage wortlos mit einem fast nicht sichtbarem Nicken.
 

„Er weiß auch, dass Emilia seine Tochter ist. Danke nochmal dafür...“, fasste Hilary schnippisch zusammen. Die Japanerin hatte ihm seine Aktion damals noch nicht verziehen. Im Nachhinein war es das Beste, was ihr passieren konnte.
 

„Gerne.“, neckte er die brünette mit einem Zwinkern.
 

„Können wir dann? Ich hab keine Lust hier länger Zeit zu verbringen als nötig.“
 

„Ja, natürlich.“; er schlug die Tür weit auf und ließ der schwangeren den Vortritt. Kai folgte ihr selbstverständlich mit Emilia im Wagen, was Ray erneut skeptisch werden ließ. Hilary würde sich doch nie ein zweites Mal auf Kai einlassen, dachte er. Nach allem was er ihr angetan hatte, musste sie doch gelernt haben. Gerade als Ray seinen alten Freund aufhalten wollte, deutete er mit seinem Finger auf Hilarys Hand und ließ zeitgleich seine Kette samt Anhänger hervorblitzen. Dem Chinesen fiel es wie Schuppen von den Augen. „Ihr sagt mir jetzt nicht wirklich-“
 

„Hm?“, Hilary sah überrascht zurück in das geschockte Gesicht ihres Freundes. Ein wissendes Lächeln von ihr über seine Reaktion bestätigte Kai's Deutung. Mit einem zufriedenen Grinsen schob er sich an Ray vorbei, um seiner Frau Beistand zu leisten. Ray staunte nicht schlecht, aber Hilary schien wirklich unbelehrbar zu sein, wenn es um den Halbrussen ging. Während des Ultraschalls warf der schwarzhaarige immer wieder kurze verunsicherte Blicke auf Kai, der seine hart erwiderte. Hilary ließ sich nicht stören, sie war vollkommen fasziniert von dem Anblick ihres Babys. Der junge Arzt checkte alle Werte des kleinen Bauchbewohners und folgerte, dass dem Baby noch nicht danach war, früher auf die Welt zu kommen. Die werdenden Eltern waren sehr erleichtert dies zu hören, allerdings hatte Ray noch eine andere Vermutung, woher die frühen Wehen und Schmerzen kamen.
 

„Hilary...“, begann er als sie an seinem Schreibtisch saßen und den Ultraschall auswerteten. „...es kann sein, dass die Wehen durch schwere Belastungen oder Stress verursacht wurden. Gab es in den letzten Tagen so etwas in der Art bei dir?“
 

„Nein...“, die brünette überlegte. „...na ja, wir sind mit dem Flugzeug nach Tokio geflogen-“ „Deine Eltern.“, entfuhr es ihrem Mann streng.
 

„Du meinst- ach quatsch, das war doch nichts.“, sie versuchte die Begegnung herunter zu spielen. Ray hakte nach.
 

„Was ist da passiert, Kai?“
 

„Das Wiedersehen mit ihren Eltern ist nicht sehr harmonisch verlaufen.“, sein Hass gegenüber ihrem Vater war mit einem Schlag aufgetaucht.
 

„Das war nicht so schlimm wie du behauptest!“
 

„Du wurdest aufs Übelste beleidigt von ihm!“, sprach der blau haarige strenger auf russisch weiter, um nicht noch mehr Fragen aufzuwerfen. Seine Frau senkte den Kopf und schaute auf ihren Bauch.
 

„Du solltest solche Treffen in deinem Zustand vermeiden, Hil. Jetzt musst du dich unbedingt schonen und darfst keinen Stress haben. Schon gar nicht, wenn du so stark darauf reagierst!“
 

„Ja...“
 

„Ruh dich viel aus und denk an dein Baby. Euer Baby.“, korrigierte er sich und versuchte mit einigen Schwierigkeiten alle Daten in den Mutterpass einzutragen, welcher dummerweise auf russisch geschrieben war und er somit Kai's Hilfe benötigte.

Nach dem Termin schloss Ray seine Praxis ab und die drei Freunde suchten sich ein Restaurant um Mittag zu essen. Die Wahl durfte Hilary treffen, denn die Gelüste einer Schwangeren waren unberechenbar. Kurz darauf saßen sie in einem No-Name Restaurant in dem es allerlei Leckereien gab.
 

„Was ist mit Kate passiert?“
 

„Nichts.“, antwortete Kai knapp und schwieg.
 

„Und...ihr?“, startete der Chinese den nächsten Versuch.
 

„Siehst du doch.“, kam der Russe seiner Frau zuvor, hob die Hand von ihr mit dem Ehering, zeigte auf ihren Bauch und aß weiter. Hilary musste unweigerlich lachen.
 

„Was Kai sagen wollte... Wir haben uns nochmal getroffen. Und...naja... Da kam eins zum anderen.“, lächelte sie verliebt.
 

„Das ist die gekürzte Fassung.“, beteuerte Kai und leerte seine Schüssel.
 

„Was gibt es bei dir neues, Ray?“, fragte nun Hilary neugierig nach. Seit ihrem letzten Treffen waren auch wieder ein paar Jahre ins Land gezogen. Nun, und mit dieser Frage traf Hilary genau ins Schwarze bei dem Chinesen. Der wurde mit einem Mal puterrot und wusste nicht mehr wohin er schauen sollte. Kai roch den Braten und schlussfolgerte mit hoch gezogener Braue: „Du und Mariah.“ Wie vom Blitz getroffen saß Ray Kerzengerade auf seinem Stuhl.
 

„Ist nicht wahr!“, schlug Hilary die Hände vor dem Gesicht zusammen. Die beiden zeigten damals schon reges Interesse aneinander und auch auf der Abschiedsparty ging es heiß her zwischen den Beiden. Ray war es trotzdem sichtlich peinlich.
 

„Es stimmt schon...“, er kratzte sich verlegen. „...damals...das war nur der Beginn...später ein ständiges on off durch mein Studium...naja und jetzt haben wir es doch irgendwie geschafft zusammen zu kommen. So...richtig.“
 

„Wow.“
 

„Genauso schätze ich Mariah ein.“
 

Ungeachtet von Kai, fragte die brünette freudig weiter. „Und habt ihr auch schon Kinder? Oder willst du keine, weil du jeden Tag damit konfrontiert wirst?“
 

„Doch schon. Wir arbeiten daran...aber der richtige Moment kam noch nicht.“, gab Ray etwas enttäuscht zu.
 

„So etwas kommt meist sehr...“, Kai blickte wissend zu seiner Frau. “...überraschend.“, schelmisch grinsend streckte sie ihm in einem geeigneten Moment die Zunge heraus was er mit einem Augen rollen hin nahm. Hilary munterte ihren gemeinsamen Freund auf.
 

„Das wird schon noch! Macht euch nicht zu viel Stress!“
 

„Ja!“, nickte der Chinese. Er sollte es doch wissen als Frauenarzt.

Nach dem Mittag verabschiedeten sich die Freunde wieder voneinander und tauschten vorher die Handynummern aus. Jetzt wo sie sich durch Zufall getroffen hatten, konnten sie doch sicher mal einen Ausflug an den Strand machen. Wenn es die Arbeit von Kai zu ließ. Deswegen waren sie ja eigentlich in Japan.

Auf der Rückfahrt ins Hotel schliefen Emilia als auch Hilary im Auto ein. Kai fand einfach keine passende Erklärung, wie es Ray in der kurzen Zeit geschafft hatte ein Medizinstudium komplett zu beenden und sich auch noch zu spezialisieren. Normal würde es mehr als sechs Jahre brauchen dafür, darüber sprach er mal mit Gregor. Doch wie schaffte es Ray? Vielleicht würde seine Frau ihn später darauf ansprechen.
 

Zurück im Hotel gönnten sich alle eine weitere Runde Mittagsruhe. Gut, alle außer einer. Kai. Der saß an seinen Unterlagen und arbeitete daran. Erneut sah er den Vertrag von Mister Dickenson durch. Per Internet war er mit Max verbunden. Um Hilary die verordnete Ruhe zu lassen, unterhielt er sich nur per Chat mit seinem Geschäftspartner, der momentan wieder in New York arbeitete. Sie diskutierten über jeden einzelnen Punkt den Kai fand. Auch Max war hellauf begeistert von Mister Dickensons Idee. Der blonde hätte das Angebot auch ohne Verhandlungen angenommen. Das einzige Problem was sich beiden auftat war die Besetzung der Position im japanischen Zentrums, sollten sie diesen Vertrag annehmen. Ray fiel dabei schon aus. Auch Max und Kai konnten sich nicht drei teilen um überall gleichzeitig wirken zu können.
 

Max (14:01)

> Was hältst du von Mariah?

> Wenn sie mit Ray zusammen ist, könnte sie doch den Posten besetzen.
 

Kai (14:07)

> Nein. Sie wird mich nicht als Geschäftsführer akzeptieren. Außerdem hat sie andere Pläne mit

> Ray.
 

Kai (14:08)

> Wusstest du, dass Ray Arzt ist?
 

Erkundigte sich der Russe bei seinem Chat-Partner. Da Max ihm nur wilde Fragezeichen sendete, war seine Frage beantwortet.
 

Max (14:08)

> ???????????????
 

Kai (14:11)

> Ich erlär die alles, wenn wir uns wiedersehen.
 

Max (14:15)

> Hm... eine Idee hätte ich noch...
 

Max (14:16)

> Die würde dir aber nicht gefallen...
 

Der Amerikaner schickte einen fies grinsenden Smiley mit Teufelshörnern hinterher.
 

Kai (14:16)

> ?
 

Es folgten einige Minuten des Wartens.

Auf einem Mal zeigte der Chat wieder an, das Max schrieb und prompt kam die Antwort.
 

Max (14:22)

> Tyson?
 

Am liebsten hätte der Russe Max durch den Chat gezogen. Max wusste was Kai von Tyson hielt. Und das war nicht mehr viel. Seit dem Festival konnte er Tyson nicht mehr für voll nehmen. Er protzte nur vor Berühmtheit und wie bekannt sein Dojo geworden war nachdem er es von seinem Großvater vor dessen Tod übernommen hatte. Als der blau haarige in einer ruhigen Minute danach im Internet suchte, kam die ernüchternde Wahrheit ans Licht. Sein Dojo war nichts außergewöhnliches und auch die Bewertungen auf diversen Portalen waren nicht sehr überschwänglich. Somit wäre Tyson für den Posten ebenfalls ausgeschieden. Es sei denn der Russe wollte in den nächsten Monaten Insolvenz anmelden.

Genau so schrieb Kai es seinem Freund auch. Der erwartete keine andere Reaktion.
 

Max (14:35)

> Dabei war er im bladen sehr gut. Selbst du konntest ihn nicht besiegen...
 

Max (14: 37)

> Vielleicht könnte er doch behilflich sein. Immerhin hast du mich auch auf zack gebracht xD
 

Das stimmte allerdings schon. Max' Anfänge waren katastrophal und nun war er zu einem seiner verlässlichsten Mitarbeiter geworden. Trotzdem blieb er skeptisch. Er würde sich das wohl noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Fürs erste beendete der Russe das Gespräch mit seinem Freund.
 

Am darauffolgenden Tag fand der verschobene Termin mit Mister Dickenson in der leerstehenden Trainingshalle statt. Kai machte sich frühzeitig auf den Weg, um nicht wieder irgendeinem Hindernis zu begegnen. Hilary blieb im Hotel und kam der Aufforderung ihres Mannes nach, der strenge Ruhe für Mutter und Kind forderte. Um Emilia brauchte sie sich keine Gedanken zu machen. Kai nahm sie mit. Mit dem Nötigsten bewaffnet kam er an der Halle an. Dort wurde er schon erwartet.

Im Hotel wurde es der werdenden Mutter unterdessen recht langweilig. Noch nie hatte die Japanerin nach der Geburt von Emilia einfach nur Zeit für sich. Immer musste sie arbeiten oder von Termin zu Termin sprinten damit sie ihre Tochter rechtzeitig abholen konnte. Sie war es gar nicht mehr gewohnt. Tief in ihrem Inneren fühlte sie sich leer. Ständig lief sie durch das Hotelzimmer ohne jeglichen Sinn. Es war der brünetten ZU ruhig. Draußen schien die Sonne vom Himmel herab, es war keine Wolke zu sehen und sie sollte hier drin bleiben.

„Als würde ich den ganzen Tag hier verbringen...“, schnaubte sie zu sich während sie erneut ziellos durch die Zimmer stiefelte. Sie griff schließlich nach ihrer Handtasche und verließ das Hotel. Sie streifte durch alle naheliegenden Straßen. Es hatte sich einiges verändert. Viele Läden die sie damals besuchte waren nicht mehr da, dafür bewohnten dort riesige Firmenketten die einst kleinen Geschäfte. Ungeachtet davon zog Hilary daran vorbei.

Nach geschlagenen zwei Stunden war sie weit vom Hotel entfernt. Es war nun nicht mehr so weit bis zum Strand, dass wusste sie genau. Dort hatten sie immer trainiert, auch wenn sie damit eher die Jungs meinte als sich selbst. Ihr fielen unendlich viele Erinnerungen ein, die sich damals abspielten. Wie Kai damals die gesamte Truppe am Strand joggen ließ oder wie Tyson sich mit seinem Teamkapitän wieder in die Wolle bekam, weil dem wieder etwas nicht passte und zum 100. Mal ausgeführt werden musste. Ehe sie sich versah, stand sie vor dem rauschenden Meer. Eine kühle Brise schlug ihr ins Gesicht und der Wind durchwehte ihr braunes Haar. Ihr Blick fiel auf die sich brechenden Wellen, die unaufhörlich auf den Strand prasselten.

„Wie schön.“, lächelte die junge Frau und ließ sich auf der kleinen Steinmauer nieder. Einige Zeit ließ sie die Gegend auf sich wirken, beruhigend. Das vermisste sie. Es gab in Moskau keinen Strand zu dem sie gehen konnte. Zwar waren die Landschaften dort auch sehr schön, doch die konnten ihr nicht das gleiche geben wie dieser Strand. Also zog sie ihr Handy aus der Tasche und fotografierte den Strand mit den Wellen im Hintergrund vor einem wunderschönen Himmel. Sie wollte das Foto gerade an Kai schicken, als ihr seine Worte wieder ins Gedächtnis kamen. „Nein...“, sie würde es ihm heute Abend zeigen und ihr Handy verschwand wieder in ihrer Handtasche. Noch einen Moment würde sie hier bleiben, und sich dann wieder auf den Rückweg machen. Am Strand kamen einige Kinder mit ihrem Trainer gelaufen. Hilary beobachtete sie. Eines der Kinder stolperte und fiel mit dem Gesicht in den Sand. Sofort dachte die braunhaarige an Tyson, der genauso tollpatschig war. Der Trainer kam einige Schritte zurück, meckerte mit dem Kind und half ihm dann auf. Für einen Moment glaube sie ihren alten Freund erkannt zu haben. Kam er immer noch hierher zum Trainieren? Waren es seine Kinder? Aus der Ferne konnte sie nichts genaueres erkennen, vielleicht hatten die Kinder dasselbe Alter. Im Laufschritt joggten sie weiter und kamen auf Hilary zu. Neben ihr lag der nähst gelegene Ausgang zur Stadt. Die Japanerin war aufgeregt, ihr Herz schlug schneller als die Personen sich näherten.

„Oh Gott...“, Hilary drehte reflexartig ihren Kopf weg, denn sie erkannte wirklich Tyson in dem Trainer. Ihren Bauch hinter der Handtasche versteckend, hoffte sie nicht von ihm erkannt zu werden. Doch weit gefehlt. Tyson bemerkte die junge Frau beim Vorbeilaufen. Ein paar Meter von ihr entfernt beendete er das Training der Kinder und schickte diese nach Hause. Nur um noch einmal umzudrehen. Von hinten sprach er die brünette schüchtern an. Vermutlich war er sich nicht sicher.
 

„Äh...he he...äh- Entschuldigung?“, lachte er unsicher vor sich her und kratzte am Cappy herum. Hilary durchfuhr der Schreck. Er erkannte sie doch.

Wie sollte er sie nicht erkennen?

Verändert hatte sie sich kaum...die Haare trug sie wie immer, ihr Kleidungsstil hatte sich auch nicht groß verändert und...ihre Haltung wohl auch nicht. Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm, wobei der starke Wind ihre Haare ins Gesicht wehte. Sie hielt die Strähnen mit der Hand zurück und sah dem erstaunten Tyson in die Augen. Kurz lächelte sie ihn an.
 

„Hey.“, kam es kurz.
 

„Äh...Hilary? Du bist es wirklich!“, strahlte er immer sicherer, wogegen sie gleichgültig die Schultern hob. „Was machst du hier?“, fragte er und setzte sich neben sie.
 

„Spazieren. Ich wollte das Meer sehen.“, erklärte sie nüchtern. Tyson hier wiederzusehen war ebenfalls so ungeplant, wie Ray als Arzt zu testen. Sie seufzte. „Du trainierst wohl Kinder?“
 

Stolz schob sich Tyson von der Mauer ab und verschränkte die Arme. „Ja! Und ich bin verdammt berühmt geworden!“
 

„Mit dem Dojo deines Großvaters?“
 

„Klar! Du kannst ja gerne vorbeikommen und dich davon überzeugen! Außerdem bräuchte ich noch eine Managerin! Du kannst das doch, Hil!“, feuerte er direkt aus allen Rohren um Hilary dazu zu bewegen bei ihm anzufangen. Diese winkte ab.
 

„Danke, Tyson. Aber ich bin nur zu Besuch hier.“
 

„Komm schon! Sieh es dir wenigstens an!“, bettelte er weiter. „Die nächste Stunde fängt auch gleich an. Da kannst du mich in Action sehen!“, protzte er weiter.
 

Was sollte das werden, fragte sich die Japanerin. Wollte er sie wirklich für sein Dojo als Managerin haben? Sie wurde unsanft aus ihrer Gedankenwelt gerissen, denn seine Hand packte sie am Arm und riss sie von ihrem Platz hoch. Versehentlich fiel dabei ihre Handtasche zu Boden.
 

„Oh nein...“
 

„Oh! Sorry, Hil!“, gerade hob Tyson ihre Tasche auf, bevor sie noch einmal in den Sand fiel. Ein heftiger Wind blies gegen ihr blumenverziertes Kleid, welches ihren Bauch deutlich abzeichnete. Als sich Tyson wieder gefangen hatte, hob er erneut die Tasche auf um sie seiner Freundin zu übergeben. Betroffen nahm sie ihren Besitz zurück.
 

„Danke.“, sie wischte über die glatte Oberfläche an der ein paar Sandkörner hafteten. Das konnte doch nicht wahr sein... Wieso musste sie gerade ihm begegnen? Sie schulterte ihre kleine Tasche. „Ich muss los... Schön dich wiedergetroffen zu haben.“, schnurstracks lief sie die Promenade entlang Richtung Stadt.
 

„Warte Hil!“, Tyson rannte ihr nach und hielt sie erneut am Arm. „Warte. Komm doch morgen einfach vorbei!“
 

„Ich kann nicht, Tyson! Bis dann.“, bestimmt schob sie seine Hand von sich und lief schneller von ihm weg.

Warum? Warum? Warum? Warum gerade er?!

Hilary war wütend auf sich. Wieso musste sie das Hotel verlassen? Konnte sie nicht einmal auf ihren Mann hören? Außer Atem stützte sich sich an der nächsten Laterne um zu verschnaufen.

Plötzlich hupte ein Wagen direkt hinter ihr und kam neben der brünetten zum Stoppen. Das Fenster öffnete sich langsam. Der finstere Blick dieser funkelnden Rubine brauchten keine Worte mehr. Sie erkannte ihn und noch während sie in den Wagen stieg, fiel sie ihrem Mann weinend um den Hals. Schluchzend hielt sie ihn fest. Seine Wut über ihre Sorglosigkeit war mit einem Mal wie weg geblasen. Stattdessen war die Überraschung ihrer Reaktion zu groß.

„Es tut mir leid...“, weinte sie weiter und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Kai, der immer noch nicht mit weinenden Frauen umgehen konnte, strich ihr über die Haare.
 

„Schon gut...“, er wollte das nicht sagen. Eigentlich wollte er ihr einen Vortrag halten, doch es ging nicht. „Beruhig' dich...“
 

„Ich bin so froh...dass du da bist...“, worauf seine Hand ihren Kopf fester an seinen Körper drückte. Was hatte sie so aus der Fassung gebracht? Beide verharrten gefühlt ewig beieinander bis sich die schwangere beruhigt hatte. Die Tür flog zu und der Wagen setzte sich wieder in Bewegung.
 

„Was war das eben?“, erkundigte sich der Russe bei seiner Frau, die ihren Blick aus dem Fenster richtete. „Hallo? Antworte mir!“, sagte er ungehalten. Hilary senkte das Gesicht. Ein Kopfschütteln folgte.
 

„Irgend so ein Kerl hat versucht meine Handtasche zu klauen...“, Kai zog skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. „...und ich hab mich gewehrt...bin dann hier her gelaufen...“, sie krallte sich an ihrem Kleid fest.
 

„Hast du den Typ gesehen?“

Ein Kopfschütteln beantwortete seine Frage.

„Mach das nie wieder...“, seine Hand legte sich beruhigend auf ihre.

Sie nickte.

Vermutlich wäre es besser für Hilary seine Ratschläge anzunehmen...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  zwerghasi
2021-09-15T08:38:21+00:00 15.09.2021 10:38
Huhu, ich dachte ich geb mal wieder ein zwischenstatement...

Die Entwicklung der Geschichte gefällt mir sehr. Auch, dass sie jetzt nach und nach ihre alte Freunde wieder treffen. Nicht ganz nachvollziehen konnte ich, warum hil das Treffen mit tyson so unangenehm war... Hm....

Das miteinander zwischen Kai und hil ist so toll... Ich freu mich, dass ich noch ein paar Kapitel zu lesen habe :D
Liebe Grüße
Antwort von:  die-in-darkness
21.09.2021 19:59
Hallöchen!

Mittlerweile weißt du die Lösung ja schon ^^ ich finde es sehr schön deine Meinung zu den Kapiteln zu lesen~ das treibt mich wieder etwas voran beim Schreiben.... Und oooooomg es ist noch so viel geplant >_<"

Es geht auf jeden Fall weiter - die Frage ist nur wann ^^""""

Grüße~
-die-^^
Von:  SenseiSasuNaru
2019-04-15T20:01:10+00:00 15.04.2019 22:01
Klasse Kapitel bin froh das es weitergeht. Mach weiter so lg


Zurück