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Harry Potter und der Halbblutprinz

von

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In Hogsmeade

Ron war schon wach und saß auf seinem Bett. Rasch zog Harry sich an, dann trafen sie Hermine im Gemeinschaftsraum und gingen zum Frühstück in die große Halle.

Harry konnte die ganze Zeit nur daran denken, dass er Snape dort sehen würde. Sein Herz klopfte wild, als sie die Halle betraten.

Doch Snape schaute noch nicht einmal von seinem Frühstück auf, als Harry mit einem verstohlenen Seitenblick an ihm vorbeiging, um zum Gryffindortisch zu gelangen. Irgendetwas stieg in Harry auf, aber er weigerte sich, es als Enttäuschung zu bezeichnen. Nein, es war schließlich Snape über den er sprach. Snape, der verhasste Zaubertranklehrer. Snape, der ihn aufzog, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Snape, den er... hasste? So sicher war er sich seit der letzten Nacht gar nicht mehr. Irgendwie war es seltsam gewesen zu sehen, dass die alte Fledermaus echte Gefühle hatte.

Ron und Hermine plapperten munter über irgendwas und merkten gar nicht, wie ungewöhnlich ruhig Harry war, als sie sich an die Tafel setzten. Harry nahm sich lustlos einen Toast und bestrich ihn mit Marmelade. Eigentlich hatte er gar keinen Hunger, aber irgendetwas essen musste er ja.

Nach dem Frühstück holten sie ihre Mäntel und traten den weg nach Hogsmeade an.

Das Wetter war schön, die Sonne lachte vom Himmel und für März war es ausgesprochen warm.

Ihre Stimmung war ausgelassen, Harry war froh, der beklemmenden Situation zwischen ihm und Snape für ein paar Stunden entkommen zu können.

Fröhlich debattierte er mit Ron und Hermine über das Endspiel der Quidditchliga, sodass sie den Weg nach Hogsmeade hinter sich brachten, ohne es zu merken.

Im Dorf angekommen gingen sie zuerst zu Weasleys Zauberhafte Zauberscherze und besuchten Fred und George.

Der Laden war wie immer gerammelt voll mit Schülern, Erstklässlerinnen drängten sich in der Mädchen-Ecke um irgendetwas pinkes, hüpfendes.

Im hinteren Raum entdeckten sie die Zwillinge, die Stapel Knuts und Sickel zählten. Als die drei den Raum betraten, sahen sie auf und grinsten sie an.

"Na Leute? Heute machen wir richtig fett Umsatz! Los kauft was!" Fred grinste, und zählte weiter das Geld, George kam zu Harry und schüttelte ihm die Hand.

"Du darfst dir natürlich wieder nehmen, was du haben willst, oh großzügiger Gönner!" sagte er leise und lächelte verschmitzt.

Das ließ sich Harry nicht zweimal sagen und betrachtete die Neuheiten in den Regalen. Er bewunderte die Zwillinge für ihre unglaubliche Kreativität. Neben einem großen Haufen neuer Nasch-und-Schwänz-Leckereien entdeckte er einen Trank für traumlosen Schlaf und überlegte tatsächlich ein paar Fläschchen davon mitzunehmen, was er dann auch tat. Er betrachtete weiter die Döschen, Fläschchen, Tütchen und den weiteren Krimskrams in den Regalen, als Ron ihn auf einmal rief. "Hey Harry, komm rüber, das MUSST du dir ansehen!" Harry grinste breit und bahnte sich seinen Weg durch die Menge, die den Laden verstopfte um zu seinem Freund zu gelangen.

Ron hielt eine silberne Kette in der Hand, an der ein Stundenglas hing. "Was ist das?" Harry kam der Anhänger an der Kette irgendwie bekannt vor, aber wo...

"Das ist ein Zeitumkehrer, Harry!" Stimmt, das war's!

"Aber... sind Zeitumkehrer nicht unglaublich selten und werden nur mit Sondergenehmigung von der Mysteriumsabteilung des Ministeriumsabteilung verteilt? Stimmt doch, Hermine, oder?" Hermine stand still neben Ron und hielt ebenfalls eine der Ketten in der Hand. Sie betrachtete sie konzentriert von allen Seiten und schien herauszufinden zu versuchen, was an dem Zeitumkehrer nicht stimmte.

Plötzlich standen die Zwillinge wieder hinter ihnen und grinsten sie breit an. "So, ihr habt also unser neustes Stück entdeckt. Das sind Instant-Zeitumkehrer. Man kann sie nur einmal benutzen und sie funktionieren nur für einen kurzen Zeitraum"

"Nimm dir einen, Harry!", grinste Fred und steckte ihm einen in die Tasche seines Mantels.

"Hey, ich will auch einen, Leute!", beschwerte sich Ron, "Ich bin schließlich euer Bruder!"

"Nix, da" keifte Hermine " deine Brüder brauchen ihr Geld. Wünsch dir doch einen zum Geburtstag, wenn es so wichtig ist!"

Die Zwillinge feixten und Ron zog sein Schmollgesicht.

"Lasst uns doch in die Drei Besen gehen..." machte Harry einen Vorschlag zur Güte.

"Wir müssen leider hier bleiben, leider haben wir momentan keine Aushilfe!" grinste Fred, aber Harry ahnte schon, dass sie nur keine Lust auf Rons und Hermines Gezanke hatten.

Harry grinste zurück und verabschiedete sich.

Ron folgte ihm wortlos, seine Brüder mit Blicken strafend.

In den drei Besen angekommen, setzten sie sich an einen leeren Tisch in der Ecke und bestellten drei Butterbiere.

Als die Bestellung kam, hellte sich Rons Gesicht wieder auf und er begann zu erzählen, wie er gestern Abend Crabbe und Goyle dabei beobachtet hatte, wie sie Neville sein Kräuterkundebuch geklaut hatten. Doch dann war McGonagall gekommen und hatte die beiden zum Nachsitzen verdonnert und ihnen 10 Punkte abgezogen.

Ron lachte sich halbtot und auch Hermine schien amüsiert, nur Harry konnte nicht so recht schadenfroh sein. Seine Gedanken waren schon wieder bei Snape, seit Ron "nachsitzen" gesagt hatte.

Früher oder später würde er sich wieder mit Snape auseinandersetzen müssen, er erwartete sicher immer noch eine Antwort von ihm. Und Harry wusste immer noch nicht, was er ihm sagen würde.

...und das ist der Grund warum ich dich... mag, Harry...

Er schüttelte den Kopf, um die lästige Erinnerung zu vertreiben.

"Alles klar, Harry?" Hermine hatte sich über den Tisch gebeugt und eine Hand auf seinen Unterarm gelegt. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er schon wieder weggetreten war. Er durfte Ron und Hermine nicht bemerken lassen, dass etwas mit ihm nicht stimmte, also nickte er und grinste so breit er konnte. "Hey Ron, zehn Punkte Abzug pro Person oder für beide zusammen?"

"Sie hat ihnen BEIDEN 10 Punkte abgezogen. Oh Mann, das war so cool, jetzt sind wir mit Slytherin wieder gleichauf!", begeisterte sich Ron, der nichts mitbekommen hatte. Harry griff nach seiner Flasche Butterbier und versuchte, sich halbherzig an dem Gespräch zu beteiligen. Harry hatte Angst davor, ins Schloss zurückzukehren. Oder seinem Lehrer vielleicht schon hier im Dorf über den Weg zu laufen.

"Habt ihr schon eure Hausaufgaben für Verteidigung gegen die dunklen Künste gemacht?", fragte Hermine, deren einziges Thema wie immer die Schularbeiten waren. "Snape ist wirklich unfair, er hat uns über das Wochenende einen unglaublich langen Aufsatz aufgegeben, wobei er doch wusste, dass Hogsmeade-Wochenende ist"

Ach du Scheiße! durchfuhr es Harry. Er hatte bisher noch kein einziges Wort zu Papier gebracht. Wie auch, wenn er ständig nur am nachsitzen war. Und er konnte wohl kaum erwarten, dass Snape ihm nun alles nachsah, nur weil sie dieses ... Gespräch hatten. Nun würde er also seinen ganzen Sonntag damit zubringen, nur um ihn Montag in der ersten Stunde Snape auszuhändigen. Es war zum aus-der-Haut-fahren!

Er musste mit Snape reden, so konnte es nicht weiter gehen.

Harry seufzte laut. Hermine sah ihn besorgt an.

"Wie weit bist du denn?" fragte sie.

Verwirrt sah er sie an, bis er raffte, dass sie sich nach den Stand seines Aufsatzes erkundigte.

"Schon fast die Hälfte" log er, "hab ich gestern Abend gemacht." wenigstens hatte er nun eine Ausrede für seine Abwesenheit.

"Kann ich bei dir abschreiben, Harry?" fragte Ron, und sah dann wütend Hermine an, die ihn unter dem Tisch getreten hatte. "Das machst du schön selbst, Ronald!" bestimmte sie. Ron sah sie entsetzt an, widersprach aber nicht.

Mitten in diesem Tumult öffnete sich die Kneipentür.

Harry dachte, er würde wahnsinnig.

Herein kam Snape in Begleitung von einem kleinen untersetzten Zauberer, der ihm offensichtlich irgendwelche Trankzutaten aufschwatzen wollte.

Die beiden setzten sich an den Tisch an der gegenüberliegenden Seite und bestellten bei Madam Rosmerta Butterbier.

"Hermine, Ron, lasst uns gehen! Wir müssen noch an unserem Aufsatz weiter schreiben und haben nicht mehr ewig Zeit!", forderte Harry und sprang nervös auf.

"Mensch Alter, ich glaube, du verbringt viel zu viel Zeit mit Hermine", maulte Ron und erhob sich nur widerwillig von dem bequemen Stuhl. Er kippte den letzten Schluck Butterbier hinunter, nahm die leeren Flaschen in eine Hand und brachte sie eigenhändig an die Theke, wo er noch einen kurzen Schwatz mit Madam Rosmerta hielt, während Harry nervös von einem Fuß auf den anderen trat und immer wieder kurze Blicke zu Snape hinüberwarf. Noch hatte dieser ihn noch nicht entdeckt, doch das konnte jeden Moment der Fall sein.

Snape wirkte genervt und trommelte unruhig mit den Fingern auf dem dunklen Holz des Tisches herum, während er nicht zuzuhören schien, was ihm der kleinere Zauberer erzählte. Immer wieder sah er sich in dem schummrigen Lokal um.

Dann erfasste sein Blick Harry und für einen kurzen Moment schien die Zeit stillzustehen. Harrys Herz hörte auf zu schlagen. Warum musste Ron auch so unglaublich gesprächig sein?!

Dann fasste Harry den Entschluss. Er musste heute Abend mit Severus Snape über die Vorfälle reden, sonst würde er sich nie wieder auf IRGENDWAS konzentrieren können. Er kramte in seiner Tasche um einen Fetzen Pergament und eine Feder zutage zu fördern. Noch während er die kleine Notiz kritzelte, kam Ron zurück und sie konnten endlich gehen. Er schaffte es sogar, das Snape das Stück Pergament zuzustecken, als sie die Drei Besen verließen, ohne dass einer seiner beiden Freunde etwas merkte.
 

Als Harry und seine Freunde die Drei Besen verließen, hatte Snape kurz eine Berührung an seinem Umhang gespürt.

Vorsichtig ließ er seine Hand in die Umhangtasche gleiten.

Seine überraschten Finger fanden einen kleinen Zettel.

Er entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner und verschwand in den Toilettenbereich der Drei Besen.

Vorsichtig faltete er den Zettel auseinander. Sein Herz machte einen Hüpfer, als er Harrys krakelige Schrift darauf erkannte.

>Professor, ich muss Sie sprechen.

Wenn es Ihnen recht ist, komme ich heute Abend um acht in Ihr Büro.

Harry Potter <

Schnell knüllte Snape den Zettel wieder zusammen. Was würde Harry mit ihm besprechen wollen? Wollte er ihm seine Antwort mitteilen? Würde er ihn bitten, ihn in Ruhe zu lassen?

Snape wurde etwas nervös, ein Gefühl, das er lange nicht mehr gehabt hatte.

Er atmete tief durch, dann ging er zurück an seinen Tisch.

Seinen Geschäftspartner erklärte er, er habe wichtige Dinge in Hogwarts zu erledigen und vertröstete ihn auf einen anderen Termin. Was war er froh, diesen nervigen Menschen endlich loszuwerden!

Er eilte auf die Strasse, vielleicht würde er Harry noch erwischen. Er brauchte nicht lange zu suchen.

Harry, Ron und Hermine standen vorm Honigtopf und unterhielten sich mit Neville, der die Arme voller Süßigkeiten hatte. Als er näher kam, sah Harry ihn an und Snape nickte ihm kurz zu. Er hoffte, Harry würde sein Zeichen verstehen. Dann ging er schnurstracks in Richtung Hogwarts.

Es war jetzt sechs Uhr abends, Snape hatte den ganzen freien Tag mit dem nervigen Vertreter für Zaubertrankingredenzien verbracht und keine Zeit gehabt über die letzte Nacht nachzudenken. Er hatte sich seinem Schüler geöffnet, sich von seiner verletzlichsten Seite gezeigt. Harry hätte ihm einen Dolch ins Herz treiben konnte und hatte es doch nicht getan. Warum, fragte er sich und konnte keine Antwort finden. Dass er ihn auch mochte, konnte nicht sein. Snape blies ein beißender Wind ins Gesicht, als er den Weg zum Schloss mit festem Schritt hinaufeilte, doch er bemerkte es kaum. Es hatte aufgefrischt, während er im Pub gesessen hatte. Es wurde noch nicht dunkel, aber der Abend rückte näher und so auch die Stunde, in der Harry zu ihm kommen würde um ihm seine Entscheidung mitzuteilen.

Snape wusste nicht, was er erwarten konnte, aber er hoffte Harry würde ihm eine Chance geben. Natürlich war es nicht richtig von ihm, sich eine Beziehung mit einem seiner Schüler zu wünschen, aber er konnte nichts gegen seine Gefühle tun. Lange hatte er sie komplett unterdrücken, eine zeitlang sogar ignorieren können, aber nun bahnten sie sich doch ihren Weg an die Oberfläche.

Der Zaubertrankmeister hatte nun das Schulgelände erreicht und schritt an einer Gruppe kichernder Drittklässler vorbei, die das erste Mal nach Hogsmeade durften. "Du! Smitley, trag deinen Rock nicht so kurz!", blaffte er eines der Mädchen an, "Fünf Punkte Abzug für Ravenclaw!" Irgendwo musste er ja seinen Frust auslassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  TayaTheStrange
2008-09-26T18:13:36+00:00 26.09.2008 20:13
Er hat ihm einen Zettel zugesteckt!!!!
"Willst du mit mir gehen?
Ja
Nein
Vielleicht
Zutreffendes bitte ankreuzen."
Oh wie geil...ich war äußerst gespannt auf das Gespräch. Aber dass Harry ganz plötzlich keinen Hass mehr für Snape empfindet. Naja stimmt, er hat ihm eine ganz andere Seite von sich gezeigt, doch...argh das kommt so schnell.
Zumindest ist es sehr amüsant, dass sich beide wie verliebte Grundschulmädchen aufführen XD;

Von: abgemeldet
2008-08-20T15:09:39+00:00 20.08.2008 17:09
die alte fledermaus guckt weibern auf den rock XDDD

yaaay twiiiienies
Von: abgemeldet
2008-07-26T18:42:23+00:00 26.07.2008 20:42
Oh man XD
Die BEIDEN sind solche Mädchen!
Bei harry noch nachzuvollziehen....irgendwie
aber die fledermaus hat in meinem kopfkino roas flügel bekommen XD

Und es is echt erstaunlich mit welcher würde snape sich so mächenhaft verhalten kann XDD Es klingt so toll beim lesen!
Von:  SesshomaruFluffy
2008-07-16T20:27:58+00:00 16.07.2008 22:27
*smile*
Unser Snape kann ja nervös werden^^
Ich bin nicht schadenfroh! Ich doch nicht...

*knuddel*
SessFluff
Von: abgemeldet
2008-06-25T04:53:00+00:00 25.06.2008 06:53
yay, Fred und George *___*
Und Snape, der sich aufführt wie ein Grundschulmädchen XD
Von: abgemeldet
2008-05-24T21:56:46+00:00 24.05.2008 23:56
super kapitel ^__^


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