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Schwarz & Weiß

Die Legende des goldenen Drachen
von

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Die Tränen des Feuers

So, hier mal das zweite Kapitel.

Denke zwar eher nicht, dass das hier wer liest, aber ich versuche es mal.

Freue mich über Kommentare, da ich unbedingt wissen muss, ob diese Fanfic gut ist oder nicht. ._.

Also BITTE Kommi schreiben. ;_;
 

Kapitel 2 – Die Tränen des Feuers
 

Sport stand auf dem Stundenplan. Und ich hasste es. Leider war ich eine Niete, wie sie im Buche steht. Nicht das Einfachste konnte ich, was auch meine schlechte Note auf dem Zeugnis zustande brachte.
 

Heute war Volleyball an der Reihe. Natürlich wählte mich keiner und ich kam als Letzte in die letzte Mannschaft. Man sagte, dass ein Fluch auf mir läge. Jede Mannschaft, die mich in ihrem Team hatte, verlor. Dass auch die anderen in den Teams nicht spielen konnten, interessierte niemanden.

Manchmal wünschte ich mir, dass ich Melodys Fähigkeiten hätte. Denn damit gäbe es nie wieder Probleme in Sport. Wunschdenken.
 

Die Stunde neigte sich dem Ende und ich war froh endlich nach Hause zu kommen.

Der Lehrer verabschiedete uns und wir Mädchen gingen in die Umkleidekabine. Dort brauchte ich mit Absicht immer extra lange, damit ich die Letzte war und so niemandem mehr über den Weg lief.

Wie immer, funktionierte mein Plan und als ich vor die Tür kam, war alles in ein orangefarbenes Licht getaucht. Ich liebte diesen Anblick. Alles kam einem viel schöner vor. Schwarze Flächen, Dächer, dunkle Gassen. Alles war nun freundlich hell und erstrahlte in einem wunderschönen orange. Alles sah gleich aus. Alle Menschen waren gleich…
 

Ich setzte meinen Weg fort. Die Geschäfte die vor ein paar Stunden noch belebt waren, waren nun schon fast menschenleer. Ein trauriger Anblick. Die Angestellten, die vorher noch zu Späßen aufgelegt und freundlich mit den Kunden geredet hatten, saßen nun gelangweilt in ihrem Laden rum, mit ständigem Blick zur Uhr.
 

So schlenderte ich durch die Straßen. Denn nach Hause wollte ich noch nicht. Dort ist nichts, was mich nach Hause ziehen würde. Nichts und niemand.

Einige Meter von meinem Haus entfernt lag ein kleiner Park. Er war nicht größer als die Grundstücke in dieser Gegend und trotzdem kamen oft Menschen her. So wie ich.

Er war von einer hohen Steinmauer umzäunt, wie jedes andere Haus in der Gegend, da dieses Grundstück früher Mal ein normales Wohngrünstück war. Doch der Bewohner des Hauses starb und vermachte es seinem einzigen Sohn. Dieser musste das baufällige Haus abreißen, konnte sich aber kein Neues leisten.

So kam es, dass er es der Nachbarschaft zur Verfügung stellte. Und genau diese machten das Grundstück in einigen Jahren zu einem wunderschönen Park.
 

Da stand ich nun, vor dem Tor. Die Wege gingen Kreuzförmig durch den Garten hindurch. Umrandet wurde er von einer immergrünen Lorbeerhecke. Viele Blumen waren um den Rasen herum gepflanzt. Viele verschiedene Blüten und Farben die die unterschiedlichsten Insekten anzog. Besonders interessierten mich die Schmetterlinge, mit ihren farbenprächtigen Flügeln.

An den Punkten, an denen sich die Wege trafen, hatte man eine Terrasse gebaut.

Diese liebte ich besonders. Man hatte so etwas wie ein Gitter, auf vier Pfeiler verteilt, an den vier Ecken der Terrasse befestigt. In der Mitte wurden im Quadrat vier Platten ausgelassen und Holzbalken im Boden verankert. In diesen Lücken standen vier Sträucher. Glyzinien. Diese Glyzinien wuchsen an den Holzbalken hoch und ließen ihre Äste, einer Ranke ähnlich, über das Gitter wandern. Auch außerhalb der Terrasse wurden noch einige dieser Pflanzen gepflanzt. Das hatte zur Folge, dass überall wunderschöne rosa- bzw. lilafarbene Blüten herabhingen.
 

Ich setzte mich auf eine der Bänke, die man am Rad der Fläche aufgestellt hatte und sah mir den rosa Blütenhimmel an. Die Blüten schwankten im Wind. Es war ein beruhigender Anblick. Wieder ein Wunder der Natur.

Ich nahm meine Tasche, und suchte dort meinen Manga heraus. Ich wollte noch etwas zeichnen, bevor ich nach Hause ging. Erst durchblätterte ich das Buch, sah mir im Bruchteil einer Sekunde die Bilder und Buchstaben an, bis ich an einer leeren Seite ankam.

Nun kramte ich in meiner Tasche noch nach meinen Stiften und Arbeitsmaterialien und fing an zu zeichnen…
 

+++++++
 

Melody war tief in Gedanken versunken. Erst als Coud nach ihr rief, erwachte sie aus ihrer Starre. Sie spürte etwas hinter sich. Etwas, dass ihr Angst machte. Langsam drehte sie sich um und sah genau in das Antlitz eines der mutierten Bären. Die Bären waren groß und ähnelten stark normalen Bären. Doch was sie von ihren normalen Artgenossen unterschied, waren die blutroten Augen und ein Zeichen auf ihrer Stirn. Dieses war das Zeichen der Schwarzen Drachen. Ein Drachenkopf, der sich aus einem menschlichen Schädel schlängelte. Sie verwendeten dieses Zeichen um anderen Angst einzujagen und zu signalisieren, dass diese Gruppe hinter allem steckte.

Die Tiere waren von Blut bedeckt. Es klebte überall an ihnen und verfilzte ihr Fell.
 

Zu geschockt von dem Bild, das sich ihr bot, war sie nicht in der Lage sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Und dafür war es auch schon zu spät. Der Bär hob seine Klaue und ließ sie auf das Mädchen herunterfallen. Sie riss die Arme hoch um so ihren Kopf zu schützen, schloss die Augen und drehte sich weg. Sie wartete auf den Schmerz, der ihren Körper nach der Attacke lähmen musste.

Sie wartete einige Sekunden, doch das, auf was sie gewartet hatte, blieb aus. Langsam drehte sie sich wieder um und öffnete die Augen. Doch mit dem, was sie sah, hatte sie nicht gerechnet. Coud stand vor ihr, sein Schwert erhoben und blockte so den Angriff des Tieres. Melody sah, wie viel Mühe ihn das kostete, denn seine Muskeln waren zum zerreißen gespannt.

„Urgh… Melody, geh zurück. Lange kann ich ihn nicht mehr abhalten!“, quetschte er durch seine, vor Anstrengung zusammengebissenen Zähne heraus. Nach einigen Sekunden lösten sich die verkrampften Muskeln der Rothaarigen und sie sprang ein paar Schritte zurück. Coud tat einige Momente später das gleiche. Er landete einige Zentimeter neben ihr.

„Tut… Tut mit Leid…“, stammelte das Mädchen.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe sie selber erst zu spät bemerkt.“, sagte der Junge lächelnd.

„Danke.“, nun schlich sich auch ein Lächeln auf Melodys Gesicht.

Sie griffen den Bären an, doch diese Tiere waren anderes. Mit Waffen konnte man nicht viel gegen sie ausrichten. Sie prallten einfach ab. Auch die meisten Zaubersprüche halfen nichts. Und das schlimmste war… Er wurden immer mehr! Sie kamen aus den umliegenden Wäldern und zurzeit waren es schon um die 10 Tiere!
 

„Dann muss ich wohl ran.“, meinte Melody.

Erschrocken drehte Coud sich zu ihr um. „Lady Melody, Ihr solltet es nicht übertreiben.“, Melody wusste sofort, von wem diese Stimme kam. Diese kühle, förmliche Art kannte sie nur von Ray. Dieser war gerade eben wieder zu der Gruppe gestoßen.

„Ich weiß, aber…“, begann sich das Mädchen zu verteidigen. „Ihr müsstet selber am besten wissen, wie das mit diesen hochstufigen Skills ist! Für jeden Skill braucht man Mana. Mana fließt bei jedem Menschen durch den Körper. Wenn ein Mensch also Magie benutzen will, muss er Mana sammeln und es konzentrieren. Daraus entstehen z.B. Feuerbälle.

Stufe E Skills verbrauchen nur wenig Mana, richten aber auch nicht viel Schaden an. Je höher die Stufe desto höher also der Manaverbrauch. Wenn ihr nicht aufpasst und ihr euer ganzes Mana verbraucht, könnt Ihr nicht mehr kämpfen! Oder schlimmer, sogar sterben.“

Melody sah zu Boden. Sie schien zu überlegen. Aber keine 10 Sekunden später hatte sie eine Entscheidung getroffen. „Wir haben beschlossen, diese Schriftrolle zu suchen, um eine Methode zu finden, den Schwarzen Drachen zu besiegen. Wir hatten besagt, wir wollen den Krieg beenden und endlich wieder in Frieden leben. Und dafür möchte auch ich kämpfen!“ Melody sah ihrem Begleiter direkt in die Augen. Ihn verblüffte ihre Entschlossenheit. „Mit unseren normalen Skills kommen wir nicht weiter! Ich trage eine besondere Kraft in mir. Vielleicht kann ich diese Bären so besiegen…“
 

Ray wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihr zu diskutieren. Sie war zu dickköpfig dafür. Doch trotz all seiner Sorgen wusste er auch, dass sie nicht so schwach war, wie manch einer denken würde. Nein, im Gegenteil. Wenn sie richtig loslegte war sie sogar stärker als er oder Coud. Darum ließ er sie gewähren. Im Notfall waren er und Coud ja auch noch da.
 

Melody trat einen Schritt zurück. Für die Attacke musste sie sich voll konzentrieren und das wussten die Jungs. Solange das Mädchen ihr Mana sammelte, hielten sie die Tiere in Schach.

Die rothaarige schloss die Augen und faltete die Hände. Nach einer Weile öffnete sie sie schlagartig wieder. Das Zeichen für Ray und Coud aus der Schussbahn zu verschwinden. Sie sprangen und landeten einige Meter hinter ihr. Immer bereit ihrer Freundin im Notfall zu helfen.

Um Melody bildete sich ein Stern mit 5 Ecken. Eine Ecke zeigte direkt nach vorne, zwei zur Seite und zwei nach hinten. An diesen Ecken bildeten sich kleine Flammen, die immer größer wurden. Nun war es soweit. Melody hob ihren Arm und rief: „Stern des roten Drachen!“ Die Flammen flogen auf die Tiere zu und vereinigten sich zu einer riesigen Flamme. Diese wiederum formte sich zu einem Drachenkopf, dessen Maul weit aufgerissen war.

Die Attacke traf genau die Gruppe von Bären. Sie explodierte in einem riesigen Feuerball, dessen Druckwelle sogar den drei Teammitgliedern zu schaffen machte.
 

Einige Sekunden später war der ganze Spuk auch schon wieder vorbei. Dichter, grauer Rauch überzog nun die Stadt. Gespannt warteten sie alle ohne sich zu rühren. Als sich der Rauch legte, zeigte sich das ganze Ausmaß des Angriffs. Ein riesiger Krater, ca. 20 Meter im Durchmesser, bohrte sich in die Erde. Genau dort, wo eben noch die Bären standen.

Erschöpft sank Melody auf die Knie. Sekunden später waren auch ihre Kollegen neben ihr.

„Alles in Ordnung?“, fragte Coud besorgt. Das Mädchen blickte auf und lächelte ihn an. „Seht ihr? Ich habe es geschafft, Wie ich gesagt hatte!“ Sie strahlte über das ganze Gesicht. Die Jungs fassten das als ein „Ja, es geht mir gut“ auf. Sie hatte zwar einiges an Mana verbraucht, konnte aber noch selbstständig laufen. Sie machten sich auf in das nächste Dorf, um sich erstmal zu erholen.
 

+++++++
 

Es dauerte nicht lange, da sahen sie schon ein kleines Dorf auf einer Lichtung. Sie gingen in das Dorf, aber niemand war zu sehen. Alle Häuser waren verrammelt.

„Wo sind denn alle hin?“, wunderte sich Melody. „Vielleicht haben sie Angst vor den Bären. Diese waren bereits sehr nach an das Dorf gekommen.“

„Ja, das kann schon sein. Die Leute alleine können nichts gegen diese Tiere ausrichten.“, meinte Coud.

Melody ging ein Stück in die Mitte des Dorfes. „Die Bären sind tot! Ihr braucht euch nicht mehr zu fürchten!“ Nichts rührte sich. Das Mädchen schaute verwundert an den Häusern entlang. Auch nachdem einige Minuten vergangen waren, kam niemand aus seinem Haus. Doch sie wollte das nicht hinnehmen. Obwohl sie von ihrer Attacke noch sehr geschwächt war und sich kaum auf den Beinen halten konnte, lief sie so schnell sie konnte die Straße entlang. Immer wieder rief sie nach den Bewohnern, doch niemand schien sie zu beachten. Geschockt und völlig entkräftet blieb sie irgendwann stehen.

„Hey Melody. Lass es bleiben. Wir sind Fremde hier. Sie haben wohl Angst vor uns.“, meine Coud, der ihr nachgegangen war. Doch das Mädchen rührte sich nicht. Sie wollte doch den Menschen helfen! Deshalb reiste sie doch durch das Land und kämpfte! Doch was ist nun? Warum klappte es diesmal nicht? Die Rothaarige spürte, wie ihre Sicht verschwamm, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Am liebsten wäre sie weinend zusammengebrochen; einfach um sich besser zu fühlen.

Coud sah sie traurig von der Seite an. Er kannte Melody schon lange genug, um zu wissen, was sie fühlte. Selbst Ray, der sonst eher selten Gefühlsregungen zeigte, sah das Mädchen mit traurigen Augen an.
 

„Ihr solltet besser von hier verschwinden! Und zwar schnell!“ Erschrocken drehten sich alle in die Richtung, aus der die Stimme kam. Rechts von ihnen stand ein Mann Mitte 30, seiner Kleidung nach zu urteilen, ein Bauer, in der Tür. Nervös blickte er hin und her, als ob er auf irgendetwas wartete.

„Wieso? Was ist denn hier passiert? Außerdem können wir heute nicht mehr weg. Meine Freundin kann kaum noch stehen.“, meine Coud. Der Mann ließ seinen Blick zu Melody schweifen. Sie stand da, keuchend und kreidebleich. Ihre Beine waren etwas eingeknickt und sie zitterte, was zeigte, dass sie wirklich nicht mehr lange stehen konnte.

Der Mann musste eingesehen haben, dass er die Gruppe nicht wegschicken konnte und bat sie in sein Haus.

Die beiden Jungen sahen zu der Rothaarigen und nahmen die Einladung dankend an. Ray stützte sie und gemeinsam gingen sie in das kleine Holzhaus.

Durch einen kleinen Flur gelangten sie in ein Zimmer, welches man als Wohnküche bezeichnen konnte. Rechtes neben der Tür befand sich eine kleine Küchenzeile. Geradeaus sah man auf zwei Fenster, die beide durch Holzläden verbarrikadiert waren. Auf der linken Seite stand ein kleiner Tisch mit 4 Stühlen, über dem eine kleine Öllampe hing. Die einzige Lichtquelle in diesem Raum. Dort saß eine Frau Ende 20 mit ihrem ca. 7 Jahre alten Sohn und einer 10 Jahre alten Tochter. Sie waren gerade am essen.
 

Verdutzt sah die Frau ihre Gäste an. „Ken, wer ist das? Warum holst du in diesen Zeiten Fremde ins Haus???“, fragte die Frau wütend. „Elisa, Schatz, ich habe diese jungen Leute auf der Straße gesehen. Sieh dir doch das Mädchen an! Ich konnte sie doch nicht einfach wegschicken!“, verteidigte sich der Mann.

Der Blick der Mutter wanderte zu der Rothaarigen und musterte sie. Immer noch keuchend stand sie dort, gestützt auf ihre Kameraden.

Der Blick der Frau wurde weicher und mitfühlender. Ihre Wut schien abzuflauen. Auch die anderen beiden waren verletzt, wie sie erst jetzt bemerkte.

„Ihr dürft nicht alleine draußen rumlaufen! Was ist eigentlich mit euch passiert? Hier, kommt her. Ich habe noch etwas Suppe übrig. Ihr habt doch bestimmt Hunger.“, sagte sie freundlich. Ihre Kinder bat sie ein paar Kleidungsstücke für die Gäste zu holen, da diese noch voller Blut waren. Die drei Magier setzten sich an den Tisch und nahmen dankend die Suppe an.
 

„Tut mir leid, wenn ich unhöflich bin, aber was passiert hier in der Gegend? Warum verstecken sich alle in ihren Häusern?“, meldete sich Ray nach eine Weile zu Wort.

Elisa spülte im hinteren Teil das Geschirr, während Ken mit ihnen am Tisch saß. „Ihr kommt nicht von hier?“, war seine Gegenfrage. „Nein. Wir kommen aus dem Norden. Wir sind nur auf der Durchreise.“, antwortete Ray ihm wahrheitsgemäß. „Verstehe…“ Der Mann saß schweigend am Tisch. Ray ließ ihm Zeit. Er wusste, dass es nichts brachte, ihn zu drängen. Seine Freunde warteten ebenfalls auf die Geschichte des Mannes, überließen aber Ray das Reden. Sie wussten, dass er so was am besten konnte.
 

Nach einigen Minuten begann der Mann zu erzählen:„Vor ein paar Monaten war das Dorf noch friedlich und lebhaft. Die Leute arbeiteten auf ihren Feldern und abends gab es immer irgendwo was zu feiern. Wir lebten glücklich hier, auch wenn wir nicht reich waren. Bis eines Tages…“

Er machte eine kurze Pause, um sich zu sammeln und fuhr dann fort: „Vor zwei Monaten tauchte eine Bande von Dieben auf. Es waren um die 20 junge Männer, die äußerst brutal waren. Wir gaben ihnen unser letztes Geld und das Meiste der Vorräte, da wir dachten, dass sie uns dann wieder in Ruhe lassen würden. Doch dies war nicht so. Wir erfuhren, dass diese Jungs Sklavenhändler sind, die hinter allen Mädchen im Dorf her sind.“, Ken schluckte schwer und auch Elisa bewegte sich nicht mehr. Die drei Magier hatten aufgehört zu essen und sahen nun geschockt zu Ken.

Coud drehte den Kopf und sah zu Melody. Diese saß wie versteinert auf ihrem Stuhl und starrte den Mann ungläubig an. Er erzählte seine Geschichte weiter:„Seitdem leben wir in Angst um unsere Töchter und Frauen. Wir können uns nicht wehren. Fast täglich verschwinden Mädchen. Und keine wurde je wieder gesehen. Darum dürft ihr nicht draußen herumlaufen! Wenn ihr auf diese Kerle stoßt könnte das böse enden…“ Er sah nun auf Melody, welche augenblicklich zusammenzuckte. Sie wusste genau, was der Mann meinte. Sie würde ihre Freunde in Gefahr bringen.
 

„Mama, wir haben etwas zum Anziehen gefunden!“ Alle Anwesenden zuckten kaum merklich zusammen. Die beiden Kinder waren zurückgekehrt und hatten ein paar Kleidungsstücke auf dem Arm. „Ah ok, vielen Dank ihr zwei. Geht jetzt ins Bad und macht euch für das Bett fertig, ja?“ Die Mutter ging auf ihre Kinder zu und nahm ihnen die Kleidung ab. „Ohhhh, müssen wir wirklich schon ins Bett? Können wir nicht noch etwas aufbleiben?“ Das Mädchen protestierte. Doch sie und ihr Bruder wurden von ihrer Mutter ins Bad gescheucht. Sie brauchte nur kurze Zeit, bis ihre Kinder schmollend aus der Küche verschwanden.

Die Frau stand noch eine Weile vor der Tür. „Wisst ihr… Wir wollen nicht, dass die Kinder allzu viel über unsere gegenwärtige Lage wissen. Es würde ihnen nur Angst machen.“ Die drei Freunde nickten. Ja, sie verstanden ihre Sorgen nur zu gut.
 

„Na ja, ich glaube ihr solltet euch jetzt lieber ausruhen. Ihr seht müde aus. Kommt, ich zeige euch wo ihr schlafen könnt.“, sagte Elisa fürsorglich.

Erst jetzt bemerkten die drei, wie müde und erschöpft sie doch eigentlich waren. Melody, die nach dem Essen schon wieder etwas fitter war, folgte ihren Freunden, die von Elisa in den 2. Stock geführt worden.
 

„Melody, für dich haben wir das Zimmer meiner Tochter hergerichtet. Sie schläft heute bei ihrem Bruder im Zimmer.“ Sanft fasste sie die Rothaarige an der Schulter und führte sie den Flur entlang, in ein kleines Zimmer auf der linken Seite. Sie öffneten die Tür und sahen direkt auf zwei verriegelte Fenster. Auf der rechten Seite standen ein Bett und daneben ein kleiner Kleiderschrank. Hie und da lagen Puppen und anderes Spielzeug herum. Alles war in rosa gehalten. Ein typisches Mädchenzimmer.

Das Zimmer der Jungen war gegenüber. Es war eine Art Wohnzimmer. Auf dem Boden waren Matten ausgelegt, die den Magiern als Schlafplatz dienen sollten.

„Tut uns Leid, aber was Besseres können wir euch nicht bieten.“, sagte die Frau mit einem bitteren Unterton. „Aber nein. Wie haben Ihnen viel zu verdanken. Wir müssen uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.“ Ray sprach dies mit seinem gewohnt höflichen Unterton. Es klang fast, als würde er zu dem König persönlich sprechen. Zudem verbeugte er sich tief vor Elisa, um seine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Die Angesprochene lief dunkelrot an und starrte einige Sekunden auf den jungen Mann vor ihr. „A… Ach nicht doch. Gern geschehen. Ich wünsche euch eine gute Nacht.“, sagte sie leise und verschwand die Treppe herunter.

Hinter Ray ließ Melody ein leises Kichern hören und Coud grinste über das ganze Gesicht. „Da hast du sie aber schön in Verlegenheit gebracht“, lachte Coud.

“Ich wollte nur höflich unsere Dankbarkeit ausdrücken.“, erwiderte Ray immer noch mit seinem höflichen Stimmfall. Doch auch ihm schlich sich ein Lächeln ins Gesicht.
 

Aber so plötzlich wie Melodys Lächeln gekommen war, verschwand es auch wieder. Ohne ein Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand in ihrem Zimmer.

Verwundert sahen sich die Jungs an und folgten ihr. Sie saß auf ihrem Bett und sah zu Boden, sodass ihre roten Haare ihr Gesicht verdeckten. Da in dem Zimmer nur eine kleine Kerze, links neben dem Bett, ein fahles Licht aussendete, wirkten ihre Haare fast schwarz. Ebenso wie ihre Kleidung. Nur ein paar rote Schatten tanzten auf ihr.

Sie nahm ihren Hut ab und legte ihn neben sich, wo auch die Kleidung, die ihr die Familie bereitgestellt hatte, lag.

Ray und Coud betraten leise das dunkle Zimmer und stellten sich vor ihr hin. Das Mädchen rührte sich nicht, als ob sie die beiden gar nicht bemerkt hätte. „Melody...?“, begann Coud, doch sie unterbrach ihn. „Was machen wir jetzt?“ „Was?“, fragte Coud verwundert.

“Wir können diese Kerle doch nicht so weitermachen lassen!“, schrie sie fast und sprang auf. Mit einem wütenden Blick löcherte sie ihre Partner.

„Wir wissen selber, dass wir nicht tatenlos zuschauen können. Also bitte beruhigt euch wieder.“, mischte sich Ray mit betont ruhiger Stimme ein. Melody zuckte leicht zusammen und setzte sich zurück aufs Bett.
 

„Lasst uns erstmal schlafen gehen. Wir können uns morgen weiter Gedanken machen.“ Nach seinen Worten drehte Ray sich um und ging in das Zimmer gegenüber. „Ray…“, murmelte Melody.

Coud drehte sich zu ihr um und grinste sie an. „Mach dir keine Sorgen, Me-chan! Wir lassen uns schon was einfallen!“ Die Rothaarige lächelte. „Gute Nacht!“, lächelte Coud und ging zur Tür. „Coud…“, sagte Melody leise. Der sah sich noch mal um. „Danke.“ Er grinste nun noch breiter und kurz bevor er die Tür hinter sich schloss, sagte das Mädchen noch gespielt wütend: „Und nenn mich nie wieder Me-chan!“
 

Sie zog sich um und legte ihre Sachen vor die Tür, wie Elisa es ihr gesagt hatte. Danach ging sie ins Bett und dachte noch einmal über den Tag nach und was sie unternehmen sollen. Dabei beobachtete sie die Kerzenflamme und die verzerrten Schatten, die sie an die Wand warf. Vom vielen nachdenken wurde sie bald müde und schlief ein.
 

+++++++
 

Es war inzwischen dunkel geworden. Nur durch das Blütendach schien sachte der Mond und zauberte kleine tanzende Lichtpunkte auf den Boden. Sonst strahlte nur noch am Gartentor eine Straßenlaterne ihr Licht aus. Es wurde mit der Zeit immer schwieriger zu zeichnen, und nun beschloss ich, dass es keinen Zweck mehr hatte, weiterhin in dem Garten zu bleiben. Ich packte meine Sachen zusammen und machte mich, Minuten später, auf den Heimweg.

Die Straßen und Häuser waren dunkel. Nur hie und da leuchtete eine Laterne oder in einem Zimmer brannte noch Licht, welches durch das Fenster nach draußen schien. Niemand war mehr auf den Straßen. Bis auf zwei Katzen, die auf Bäumen und Mauern streunten.
 

Zuhause angekommen, machte ich mir noch etwas zum Abendbrot und ging gleich ins Bett. Ich hatte mir vorgenommen, am nächsten Tag pünktlich in der Schule zu sein.

Der Mond schien ins Zimmer, und ließ sein fahles Licht durch den Raum gleiten. Bäume wankten irgendwo vor dem Fenster und warfen verzerrte Schatten an die Wand. Ein schönes Lichtspiel, welches mich sogleich in den Schlaf wiegte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Flordelis
2011-08-31T13:02:53+00:00 31.08.2011 15:02
Dieser Kapiteltitel ist auch wieder total hübsch. *o*
Mir scheint, du hast ein echtes Händchen für so etwas. ^^

Hach ja, Sport... ich war ja froh, dass ich die letzten zwei Schuljahre nicht mehr am Sport teilnehmen durfte. War ein kaputter Kiefer wenigstens für etwas gut.

*googlet kurz*
Ah, das sind Glyzinien. Ich kannte die Pflanze vom Sehen, wusste aber nie ihren Namen. Wieder was gelernt. ^^

Ray ist so höflich. Ich glaube, ich habe gerade meinen Lieblingscharakter gefunden~

Wieder ein sehr schönes Kapitel, hat mir gut gefallen. ^^
Bin mal gespannt, was sie mit den Sklavenhändlern machen werden, die kann man ja nicht einfach davonkommen lassen. u_û

LG Alona
Von: abgemeldet
2011-06-08T11:40:30+00:00 08.06.2011 13:40
Hübsch geschrieben ^^ Gefällt mir sehr. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich schreiben, also von der Art, wie du dich ausdrückst ^^ Das beruhigt mich irgendwie, weil ich ja Luxemburgerin bin und manchmal denke, dass ich nicht so doll schreibe xD

Ansonsten gefällt mir die Idee. Ein Mädchen, welches sich wünscht anders zu sein. Das ist ein typisches Verhalten. Und das bekommst du auch gut hin. ^^ Einige Schreibfehlerchen, einmal stand da Er obwohl es Es sein müsste, oder ein Buchstabe fehlte, aber alles halb so wild ^^

Und die Idee mit den schwarzen und roten Drachen find ich interessant. Besonders, weil auch in meiner Story Drachen vorkommen xD Und auch schwarz und rot, böse und "gut". Man kann ja nicht sagen, dass Moiras Drachen gut ist xD

Aber auf jeden Fall interessant und ich werde brav weiterlesen :)

LG
abgemeldet
Von: abgemeldet
2008-12-14T16:54:34+00:00 14.12.2008 17:54
Besonders schön finde ich, dass man nie vorraus sehen kann was passiert!
Ich kann es einfach nicht einschätzen wie es weiter gehen soll, dass macht mich nach jedem Kapitel erneut fertig!
*grins*

lg
Beni
Von:  _Zara_
2008-10-18T13:22:43+00:00 18.10.2008 15:22
wirklich spannend das mit den schwarzen drachen^^ aba die sind ja
echt ganz schön brutal...
also ich finds gut geschrieben wie auch das erste kapi^^ nur
wolltest du nich melodys welt mit kursiv schreiben? das würd ich nämlich beibehalten damit man sofort weiss wo alles spielt (obwohl
man dann schon selbst draufkommt aba halt nur zur vereinfachung).
und was mir aufffällt: du schreibst oft 'hie und da' was ich nur
unter 'hieR und da' kenne X___x also ich bin immer etwas irritiert
wenn ich das lese...
ansonsten hastes echt gut geschrieben und auch die einzelnen
sachen oder orte beschrieben^-^=

lg Preety♥



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