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Schall und Rauch

Fire, Water, Ace
von

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Fire, Water, Ace.

Fandom: One Piece

Genre: Humor

Charaktere: Zorro, Ace, Sanji (ein bisschen)

Disclaimer: Die Charaktere gehören (leider) Meister Oda und ich verdiene kein Geld damit.

Warnung: Sex, Drugs & Rock'n'Roll ist gar kein Ausdruck.
 

Für Gini. Die bekloppteste, schrägste & liebste Gamerin der Weltgeschichte.

Have fun!
 

Schall und Rauch - Fire, Water, Ace.
 

Er versuchte sich aufrecht zu halten, aber dieses Vorhaben gestaltete sich weitaus schwieriger, als zunächst vermutet. Seine Zunge schien Tonnen zu wiegen, sein ganzer Mund war staubtrocken und jeder einzelne Muskel in seinem Körper – und davon hatte er zweifelsfrei nicht zu wenige – schienen wie gelähmt zu sein. Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, ihn am aufstehen zu hindern, begann das Zimmer langsam aber sicher damit, sich zu drehen und er fühlte sich merkwürdig leicht. Sein Herzschlag ging ein wenig schneller als normal und dröhnte mindestens ebenso laut in seinen Ohren, wie die Musik es tat.
 

Zorro lehnte mit einem lautlosen Seufzer den Kopf in den Nacken und sank behutsam ein ganzes Stück weiter in die Couch im Wohnzimmer. Er hätte den letzten Joint doch lieber ablehnen sollen. Mit Alkohol vertrug sich das eben nicht so gut, und er hatte viel mehr getrunken, als gut für ihn war. Aber dass es ihn tatsächlich so außer Gefecht setzen würde, damit hatte selbst er nicht gerechnet – geschweige denn irgendeiner der anderen zwanzig, dreißig Anwesenden, von denen er höchstens eine handvoll kannte.
 

Es war alles Aces Schuld. Davon war er mittlerweile überzeugt.
 

Langsam hob er einen Arm und fuhr sich durch das reglose Gesicht, während er darüber nachdachte, wie es bloß so weit hatte kommen können und gleichzeitig einen letzten Versuch startete, die Umwelt dazu zu bringen, sich nicht mehr zu drehen.

Es hatte alles so harmlos angefangen und mittlerweile hegte er das starke Gefühl, dass er unbeabsichtigt in einen dieser hirnlosen Teeniefilme geraten war. Sturmfrei. Party. Jede Menge Alkohol. Drogen. Eine Katastrophe nach der anderen.

Aber am Ende kam doch immer ein Happy End, oder? Es bestand also durchaus noch Grund zur Hoffnung.
 

Diese Hoffnung verflüchtigte sich allerdings ziemlich schnell, als eine schlanke, hübsche Blondine gegen die Vitrine seiner Eltern torkelte, eine kostbare Vase umwarf und anschließend zielsicher auf den Teppichboden kotzte.

Der Grünhaarige zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Er war geliefert. Aber so was von. Erstens würde er das Chaos sowieso nicht mehr beseitigen können und zweitens fühlte er sich auch gar nicht in der Lage, das Chaos zu beseitigen, geschweige denn überhaupt jemals wieder von der Couch aufzustehen. Er schloss die Augen und dachte intensiv darüber nach, wie sich die Geschehnisse im Laufe der letzten 24 Stunden entwickelt hatten…und warum zum Teufel er nichts dagegen unternommen hatte.
 

Seine Eltern hatten ihn darüber informiert, dass sie am Samstagabend bei Freunden zum Essen eingeladen waren. Er hatte den Fehler gemacht, Ace gegenüber vage Andeutungen zu machen, dass er das Haus für sich alleine haben würde – seit Aya mit ihrem dämlichen Freund Matt zusammengezogen war, ging ihm seine Schwester auch nicht mehr ständig auf die Nerven – und vor ein paar Stunden hatte Ace an der Tür geklingelt, mit einem Pulk von Menschen im Schlepptau.
 

Wieso verflucht hatte er ihm eigentlich nicht einfach die Tür wieder vor der Nase zugeschlagen?
 

Er resignierte, als ihm die Antwort darauf wieder einfiel.

Weil Ace versprochen hatte, alles wieder aufzuräumen.

Weil Ace jede Menge Alkohol dabei hatte.

Weil Ace jede Menge Drogen dabei hatte.

Weil Ace jede Menge Weiber dabei hatte.
 

Zorro öffnete die Augen langsam wieder. Für einen kurzen Moment verschwamm der gefüllte Raum, bevor er wieder feste Formen annahm. Irritiert bemerkte er, dass sich jemand neben ihm niedergelassen hatte – irgendeine Brünette, die er noch nie zuvor gesehen hatte.

Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern (was nicht viel zu heißen hatte, weil er sich sowieso keine Gesichter merken konnte).
 

Behutsam setzte er sich wieder gerade hin und beugte sich nach vorne, um auf dem Wohnzimmertisch nach den Zigaretten zu greifen, die da irgendwo gelegen hatten. Die Brünette lächelte ihm zu. Bei der Gelegenheit bemerkte er, dass sie zumindest genauso hackedicht war wie er selbst.

Seine Finger strichen über die Fernbedienung, ein Packet Taschentücher, ein paar Pillen, von denen wahrscheinlich niemand wusste, woher sie kamen oder was genau sie bewirkten, ein Feuerzeug. Ein kleiner Päckchen Haschisch, die Fernsehzeitung, ein Glas, weißes Pulver, Zigaretten. Endlich.
 

Fahrig schaffte er es, eine von ihnen aus der Packung zu ziehen und sie sich zwischen die Lippen zu schieben. Der Bass dröhnte in seinen Ohren, während er sie anzündete und sich nachdenklich wieder zurück in die Polsterung sinken ließ.

Er nahm einen tiefen Zug und versuchte sich daran zu erinnern, wann die Party aus dem Ruder gelaufen war. Anfangs war er selbst ja noch recht guter Dinge gewesen, aber eigentlich hatte sein Plan fürs Wochenende gänzlich anders ausgesehen. Aber Ace hatte nun mal andere Pläne gehabt und Ace’s Plänen widersetzte man sich nicht einfach so. Man hatte ja sowieso keine Chance.
 

Während er rauchte, rückte die Brünette immer näher, bis sie ihm schließlich eine Hand auf den Oberschenkel legte und ihn strahlend anlächelte. „Hey.“

„Hey“, brummte Zorro zurück, kratzte sich am Nacken und bemerkte erleichtert, dass sich sein Zustand langsam aber sicher besserte. Er war wieder in der Lage, halbwegs klare Gedanken zu fassen und er konnte sich auch wieder etwas mehr bewegen. Die Zerschlagenheit legte sich langsam wieder.
 

Er hatte keinen blassen Schimmer, wer eigentlich alles anwesend war – oder warum überhaupt. In der Schule mieden sie ihn schließlich auch, aber Ace hatte steif und fest behauptet, das wäre nur deshalb der Fall, weil er sowieso mit niemandem freiwillig ein Wort wechselte. Naja, und vielleicht weil sie irgendwie Respekt vor ihm und seiner Vergangenheit hatten, die im gesamten Bundesstaat publik gemacht worden war.

Überhaupt, apropos Ace – wo war der überhaupt? Weder von Ace noch von Sanji hatte er in den letzten Stunden irgendetwas gesehen, obwohl die beiden Nervensägen ihm doch sonst kaum noch von der Seite wichen.
 

Er blinzelte irritiert, als er bemerkte, dass die Brünette mit ihm redete und anscheinend auf eine Antwort wartete. „Hä?“

„Ist deine Narbe wirklich so monströs?“, wiederholte sie erwartungsvoll und lächelte ihn lasziv an. Zorro verdrehte die Augen und rappelte sich mühsam auf die Beine. Bei den ersten Schritten geriet er noch leicht ins Wanken, aber dann war sein Schritt wieder feste wie gewohnt. Irgendjemand klopfte ihm auf die Schulter, aber er schenkte dem keine weitere Beachtung, sondern hielt stur weiter Ausschau nach seinen beiden besten Freunden, auch wenn es zwei dämliche Vollidioten waren.
 

Sanji fand er schließlich auf der Treppe, die ins erste Stockwerk führte. Er hatte die Knie angezogen, den Rücken an die Wand gelehnt und eine Flasche Rotwein zwischen den Beinen eingeklemmt. Und er schien tief und fest zu schlafen.

Zorro setzte sich neben ihn und rammte ihm unsanft den Ellbogen in die Seite, ohne eine Reaktion zu erhalten. Nachdenklich kratzte sich der Grünhaarige am Kinn und überlegte, ob Sanjis Zustand bedenklich war oder nicht. Nach ein paar Minuten kam er zu dem Schluss, dass der Blonde wahrscheinlich einfach nur einen über den Durst getrunken hatte, er war nämlich viel zu vernünftig, um Drogen zu nehmen. Außerdem würde Jeff ihm die Hölle heiß machen, sollte er Wind davon bekommen.

Also nahm er ihm die halbleere Rotweinflasche ab. „Danke, Kumpel“, sagte er trocken, bevor er einen großen Schluck nahm und weiterhin Ausschau nach Ace hielt.
 

Nach ein paar Minuten stellte er die leere Flasche wieder neben Sanji ab und rappelte sich wieder auf die Beine. Er suchte beinahe das ganze Haus ab und musste feststellen, dass sich die Anzahl seiner ungewollten Gäste auf wundersame Weise verdreifacht zu haben schien.

Ace blieb weiterhin verschollen, und egal wen er frage: niemand wusste wo er steckte.
 

Das gab ihm Grund zur Beunruhigung.

Der Schwarzhaarige Vollzeitchaot war eine tickende Zeitbombe, wenn es um Schwachsinn und Zerstörung ging. Okay, er gab zu, dass er selber nicht unbedingt viel besser war, aber Ace war immer noch die unangefochtene Nummer Eins und er hatte nicht vor, ihm diesen Titel streitig zu machen.
 

Irgendwann gab er es auf, wankte wieder zurück ins Wohnzimmer und ließ sich erneut auf die Couch fallen. Die Brünette saß immer noch da und nachdem er sich eine Flasche Vodka mit ihr geteilt hatte und eine von den lustigen Pillen eingeworfen hatte, fand er es auch gar nicht mehr so schlimm, dass ihre Finger unter sein Shirt glitten und die Narbe betasteten, die ihm vor Jahren zugefügt worden war und die er nur haarscharf überlebt hatte.
 

= = =
 

Zwei Stunden später lag die Brünette nackt in seinem Bett und schlief so tief und fest, wie nur Betrunkene es konnten. Zorro blieb eine Weile lang rücklings liegen und versuchte, sich auf einen Punkt an der Decke zu konzentrieren, trotzdem fühlte er sich danach nicht besser, geschweige denn, dass er hätte einschlafen können. Also setzte er sich wieder auf, stieg in seine Klamotten und ließ die Brünette liegen, wo sie war, während er selbst sich wieder ins Getümmel warf und auf ein Neues versuchte, Ace zu finden.
 

Er taumelte die Treppe herunter und musste feststellen, dass Sanji immer noch auf der Stufe kauerte und schlief. Er hatte sich nicht einmal bewegt.

Kurz haderte er mit sich selbst, bevor er beschloss, dass er den Blonden später immer noch ins Bett bringen konnte. Zuerst musste er Ace finden und das Schlimmste verhindern.
 

Zorro schaute im Badezimmer nach, fand aber nur ein Pärchen, das sich feucht fröhlich in der Badewanne vergnügte. Er entschuldigte sich irritiert für die Störung, schloss die Tür, schob sie wieder einen Spalt auf um sich zu vergewissern, dass er auch wirklich richtig geguckt hatte und zuckte dann resignierend mit den Schultern.

Er hatte schlicht und ergreifend die Kontrolle über die Party verloren, und das allein war schon Grund genug, um Ace endlich mal zu finden und ihm dafür den Arsch aufzureißen.

Immerhin würden seine Eltern morgen Mittag wieder da sein und die Bude sah aus wie ein Saustall, mal ganz davon abgesehen, dass sie bestimmt Verdacht schöpfen würden, wenn die Gäste dann immer noch da waren – und momentan erweckte es nicht den Anschein, als ob sie schon Lust hätten zu gehen (oder noch dazu in der Lage wären).
 

Frustriert kämpfte er sich wieder ins Wohnzimmer zurück.

Er hatte eigentlich vorgehabt, das Wochenende mit Pizza, Bier, Games und seinen besten Freunden zu verbringen, aber Ace hatte ihm erfolgreich einen Strich durch die Rechung gemacht. Stattdessen ähnelte das Haus nun verdächtig einer überfüllten Müllhalde, auf der sich viel zu viele Schnapsleichen herumtrieben und er hatte immer noch keinen blassen Schimmer, wie er das wieder in Ordnung bringen sollte. Oder ob er es überhaupt wollte.
 

Seufzend suchte er sich einen Platz auf der Couch, angelte sich eine angetrunkene Flasche von Tisch und nahm ein paar Schlucke, bevor er sie wieder zurückstellte.

Der Typ neben ihm hielt ihm einen Joint entgegen und nach kurzem Zögern nahm er ihn schließlich entgegen und teilte ihn sich. Danach schlief er ein.
 

= = =
 

Er wachte sofort auf, als die Stimmung im Raum schlagartig umschlug.

Sein Nickerchen konnte unmöglich mehr als eine halbe Stunde in Anspruch genommen haben, zumindest fühlte er sich immer noch denkbar erschöpft und der Typ mit dem Joint hatte sich auch noch nicht vom Fleck gerührt, aber das aufgeregte Stimmengemurmel gab ihm doch irgendwie zu denken.

Seufzend setzte er sich auf und runzelte irritiert die Stirn, als ihm ein unangenehmer Geruch nach Verbranntem in die Nase stieg. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er der Sache nachgehen sollte, entschied sich aber schließlich dagegen. Wenn es irgendetwas Ernstes war, würde ihm schon irgendjemand Bescheid geben und momentan war er so gar nicht in der Verfassung, wegen irgendeinem Kinkerlitz aufzustehen.
 

Erst, als die Musik abrupt verstummte und irgendjemand etwas von „Feuer“ erzählte, sah er sich gezwungen zu handeln. Während sich die Panik unter den Gästen langsam breit machte und ein Großteil von ihnen sich spontan dazu entschloss, endlich nach Hause zu gehen, stieg das ungute Gefühl, dass Zorro schon den gesamten Abend über verfolgt hatte, ins Unermessliche an.

Er brauchte eine Weile, um sein Gleichgewicht halbwegs wieder zu finden und die Welt zum Stillstand zu bringen, noch länger brauchte er, um sich durch das Gedränge zur Quelle des Rauchs durchzuschlagen, der mittlerweile gut sichtbar durch den Flur ins Wohnzimmer waberte, aber nachdem er sich den Weg freigekämpft hatte, war er innerhalb weniger Sekunden in der Küche.
 

Zumindest ein Problem hatte sich erledigt: er hatte Ace gefunden.
 

Den gesamten Abend über hatte er auf eine mittelgroße Katastrophe gewartet, aber damit hatte er dann doch nicht gerechnet. Vielleicht lag es am Alkohol, vielleicht an den Drogen in seinem Blut, vielleicht an beidem, aber sekundenlang stand Lorenor Zorro fassungslos im Türrahmen zur Küche und versuchte, das volle Ausmaß seiner Lage zu begreifen.
 

Er war versucht, das Ganze als Hirngespinst abzutun, aber der beißende Rauch, der in seinen Augen brannte, ließ eigentlich keine andere Schlussfolgerung zu. Zorro blinzelte ein paar Mal, um sich davon zu überzeugen, dass das kein Film war, den er sich gerade schob, keine Halluzination und kein dämlicher Alptraum, aber das Feuer, dass in der Küche ausgebrochen war, war immer noch da, als er die Augen wieder öffnete.

Inmitten des Infernos stand ein panischer, sechszehnjähriger Ace, der irgendwie versuchte, die Flammen wieder in den Griff zu bekommen, jedoch gnadenlos an seiner Aufgabe scheiterte.
 

Sekundenlang tat Zorro gar nichts und versuchte zu begreifen, was eigentlich los war.

Die Hitze schlug ihm jedoch so unnachgiebig ins Gesicht, und als das Feuer sich vor seinen Augen ausbreitete, sah er sich gezwungen zu handeln.

Wankend bewegte er sich auf Ace zu, packte ihn kräftig am Hals und zog ihn wutentbrannt näher zu sich heran. „Kannst du mir mal verraten, warum es hier brennt?!!!!“, schnauzte er den Schwarzhaarigen aufgebracht an und deutete mit einer weitläufigen Handbewegung auf die Flammen, die vor ihnen prasselten und sich die Vorhänge hochfraßen.
 

Ace sah einigermaßen schuldbewusst aus, während er von den tödlichen Blicken seines besten Freundes zu Schweizer Käse verarbeitet wurde, allerdings hatte er auch den festen Willen, seine Position zu vertreten und sich zumindest halbwegs zu verteidigen.

Leider steckte er ein wenig in Erklärungsnot, und einen guten, spektakulären Grund, der die Transformation von einer teuren, blitzblanken Küche zur Vorhölle rechtfertigte, hatte er nicht.

Schwach hob er einen Arm und streckte den Zeigefinger in die Höhe. „Ich kann das erklären!“, versprach er scheinheilig, während sein Verstand auf Hochtouren arbeitete.

Er brauchte eine Ausrede, und zwar dringend.
 

Zorro sah so aus, als würde er jede Sekunde vor Wut platzen, während sich das Feuer rund um sie herum ausbreitete. Langsam kratzte der Rauch auf extreme Art und Weise im Hals, die Vorhänge brannten lichterloh und die weiße Decke war bereits rußgeschwärzt.

Noch ein paar Sekunden länger, und sie würden vermutlich ebenfalls Feuer fangen.
 

Ace.
 

„Es war ein Versehen…!“
 

Das interessiert mich einen Scheißdreck, du blöder Idiot! Hol den Feuerlöscher!!“, fauchte der Grünhaarige ungehalten und stieß Ace ruckartig von sich weg. Ohne Verzögerung machte der sich auf den Weg in den Flur, wie der geölte Blitz.
 

Zorro brach langsam aber sicher der Schweiß aus – und das nicht nur, weil hier drin Temperaturen herrschten, die jedem den Schweiß auf die Stirn getrieben hätten.

Er war tot. Aber so was von.
 

Die Überreste der Party hätte er vielleicht noch wegräumen können, und selbst wenn nicht, es wäre wohl kaum ein Weltuntergang gewesen. Jetzt sah die Sache allerdings ganz anders aus. Eine abgefackelte Küche würden seine Eltern wohl kaum übersehen, und dann wirkte die Sache mit dem Weltuntergang eigentlich ganz attraktiv. Zumindest attraktiver, als in seiner eigenen Haut zu stecken.
 

Fieberhaft sah er sich nach etwas um, mit denen er die Flammen wieder löschen konnte. Gerade, als er den Wasserhahn und ein paar Handtücher ins Auge gefasst hatte, bemerkte er wieder Ace, der im Türrahmen lehnte. „Wo ist…?!“

Keller!, rief der Grünhaarige knapp über die Schulter, Ace verschwand eilends wieder, bevor Zorro ihm noch eine erhitzte Bratpfanne an den Kopf werfen konnte und polterte lautstark die Treppenstufen zum Keller hinunter.
 

Zorro war gerade beschäftigt damit, die Handtücher im Wasser einzuweichen und einen neuen Rekord im Luftanhalten aufzustellen, als er wieder Schritte hören konnte, obwohl das Prasseln der Flammen das etwas schwieriger gestaltete. Erleichtert wirbelte er herum, in der festen Annahme, dass der schwarzhaarige Vollzeitchaot mit den lebenserhaltenden Maßnahmen endlich zurück war um ihm unter die Arme zugreifen, aber stattdessen fiel sein Blick auf Sanji.
 

Der Blonde klammerte sich mit einer Hand an der Tür fest, mit der anderen hatte er sich an den Schädel gefasst und dass er bedrohlich hin- und herschwankte, ließ den Grünhaarigen darauf schließen, dass der Jungkoch noch immer ordentlich betrunken war.

„Was’s passiert?“, nuschelte Sanji unverständlich, blinzelte träge und erkannte dann das wahre Ausmaß seiner Lage. „Oh. Oh. Verflucht, wie is’ das’n passiert?!“
 

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, wurde der Blonde rücksichtslos von Ace über den Haufen gerannt, der freudestrahlend den Feuerlöscher in der Luft herumschwenkte. „Ich hab iiiiiihn…!“

„Laber nicht so dämlich rum und lösch das verfickte Feuer, du dämlicher Trottel!“

„Kein Grund gleich beleidigend zu werden!“

Kein Grund gleich beleidigend zu werden?!?! Die Küche brennt wie die Hexen von Salem und du stehst hier blöd rum und-“

„Ganz ruhig, Tiger! Wie funktioniert das Teil eigentlich?“
 

Innerhalb von Sekundenbruchteilen stand Zorro nur noch Millimeter von Ace entfernt (und ignorierte vollkommen die Tatsache, dass er mit einem Bein auf Sanjis Rücken stand). So nah, dass Ace seine vor Wut geschwollene Halsschlagader aus nächster Nähe betrachten und um sein Leben fürchten konnte.

„Gib schon her!“, fauchte Zorro schließlich brüsk und riss ihm den Feuerlöscher aus den erstarrten Händen, bevor er sich ohne ein weiteres Wort ins lodernde Inferno stürzte.
 

= = =
 

Eine halbe Stunde später war die feurige Gefahr gebannt.

Übrig geblieben war nur noch die Gefahr, von Zorro erschlagen oder mit bloßen Händen erwürgt zu werden, ein Grund, warum Ace in großzügigem Sicherheitsabstand an der Badezimmertür lehnte, während der Grünhaarige selbst drei Meter weiter in einer halb gefüllten Badewanne lag und über verschiedene, mittelalterliche Folterpraktiken sinnierte.
 

Mit dem Feuerlöscher war der Rest relativ problemlos über die Bühne gelaufen.

Zumindest war niemand gestorben, auch wenn von der Küche nicht mehr viel übrig war.

Zwischenzeitlich hatte Zorro kurz mal Feuer gefangen, aber Sanji war so geistreich gewesen, eine Badewanne volllaufen zu lassen.
 

(Sein eigentliches Vorhaben war es gewesen, das Wasser in Eimer umzufüllen und tatkräftig dabei mitzuhelfen, das Haus zu retten, aber irgendwann auf dem Weg zwischen der Badewanne und dem Plastikeimer war er gegen eine Wand getaumelt, zu Boden gerutscht und seitdem nicht mehr aufgestanden.)
 

Ace hatte seine Atmung überprüft, ihn auf die Couch gelegt und sämtliche Fenster sperrangelweit geöffnet, damit der Qualm sich verflüchtigen konnte, als sowohl die Küche als auch Zorro gelöscht waren.
 

Schuldbewusst nagte der Schwarzhaarige nun an seiner Unterlippe herum und fragte sich, wie das eigentlich alles passiert war. Gut, es war vielleicht keine sonderlich gute Idee gewesen, sich innerhalb des Hauses am Feuerspucken mit Alkohol zu versuchen, aber dass das Vorhaben so dermaßen scheitern würde, damit hatte ja nun wirklich keiner rechnen können.
 

Na gut, Zorro vielleicht, aber er war ihm ja schließlich nicht umsonst aus dem Weg gegangen im Laufe des Abends. Behutsam räusperte er sich.

„Seh’s doch mal positiv…zumindest sind jetzt alle Leute weg.“
 

Der Blick, der daraufhin folgte, war so potenziell tödlich, dass der Schwarzhaarige beschwichtigend die Arme vor die Brust hob. „Okay, okay, das hätte man vermutlich einfacher haben können. Problemloser. Unfeueriger. Ich merk’s mir für’s nächste Mal.“

„Ace. Es wird ganz sicher nie wieder ein nächstes Mal geben“, informierte Zorro ihn tonlos, während er sich mit einer Hand über die rußgeschwärzte Stirn fuhr. Er hatte Kopfschmerzen, seine Kehle brannte unangenehm und ihm war schwindelig. Nur leider wusste er nicht, ob das die Anzeichen einer Rauchvergiftung oder die Nachwirkungen der Party waren. Eigentlich war ihm das auch recht egal.
 

Hauptsache war, dass die Nachbarn keinen Alarm geschlagen hatten und das – zumindest bis jetzt – noch niemand gestorben war. Aber wenn Ace sich nicht bald schleunigst verdrückte, dann konnte er auch für nichts mehr garantieren.

Er war nicht wütend – dieser Ausdruck kam nicht einmal annähernd an seine gegenwärtige Gefühlslage heran. Er war stinksauer und wenn ihm nicht jeder Muskel im Leib den Gehorsam verweigert hätte, dann hätte er nicht übel Lust dazu gehabt, seinen besten Freund unter die Erde zu bringen.

Stattdessen lag er noch immer in unveränderter Position in der Badewanne, die Beine über den Rand gelegt und mit kalten Wasser, dass ihm gerade mal bis zum Bauchnabel reichte. Er hatte zwar keine Ahnung, was Sanji mit dem bisschen Wasser bezweckt hatte, aber zumindest hatte es ihn davor bewahrt, flambiert zu werden. Was ihn wieder zurück auf Ace brachte.
 

„Je mehr ich darüber nachdenke, Puma, desto mehr wird mir klar, dass ich dich wirklich hasse“, bemerkte der Grünhaarige, während er mäßig interessiert den verkohlten Stoff seines ehemaligen Lieblingsshirts betrachtete. Es war sein voller Ernst.

Er hatte zwar schon öfter das dringende Bedürfnis gehabt, dem ewig gut gelauntem Sommergesprossten mit Chaosgarantie den Schädel einzuschlagen, er hatte ihm mehrmals sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich aus seinem Leben scheren sollte, aber bis jetzt hatte Ace seine Ohren diesbezüglich einfach auf Durchzug gestellt und seine Wünsche vollkommen ignoriert.

Bis jetzt hatte er aber auch noch nie seine Küche abgefackelt.
 

Ace schmunzelte vorsichtig und verschränkte die Arme im Nacken, während er es sich auf seinem Plätzchen am Boden gemütlicher machte. Es war nicht das Erste (und vermutlich auch nicht das Letzte) Mal, dass Zorro ihn zum Teufel wünschte – und bisher waren seinen Worten noch nie Taten gefolgt. Jedenfalls hatte er ihn nie ernsthaft verletzt, und auch jetzt wähnte er sich noch nicht wirklich in Gefahr. Jedenfalls nicht wirklich.

„Komm schon, Tiger. Ein paar Flaschen wegräumen, die Kissen ein bisschen aufschütteln, staubsaugen und dann sieht’s hier drin schon wieder aus wie früher.“
 

„Willst du mich verarschen?“
 

„Na gut“, räumte der Schwarzhaarige bereitwillig ein. So einfach war die Sache anscheinend doch nicht gegessen, aber er sah durchaus, wo der Hund begraben war.
 

Das ganze Haus sah aus wie ein Saustall, roch wie ein Krematorium und beinhaltete ungefähr so viele Drogen wie die Asservatenkammer des Rauschgiftdezernats.

Mit ein bisschen Frühjahrsputz würde wohl auch die Küche nicht zurückkommen, außerdem würden sie Zorros Vater Keiji wohl kaum hinters Licht führen können. Immerhin war der seit über zwanzig Jahren Polizist und durchschaute seinen Sohn meist ziemlich schnell.
 

„Ich verstehe die Problematik“, versicherte er hastig, als der Grünhaarige ihn schon wieder so fragwürdig musterte. Es konnte allerdings auch sein, dass seinem Freund einfach bloß schlecht war, so genau konnte er das nicht beurteilen.

Zorro hatte nur zwei Gesichtsausdrücke im Repertoire: belustigt oder angepisst, und momentan war es eindeutig der letztere.
 

„Und was willst du dagegen tun?“, verlangte der Grünhaarige zu wissen und hatte die Zähne vor Wut so fest aufeinander gepresst, dass er für Ace kaum zu verstehen war.

Langsam aber sicher bereitete ihm die Sache Kopfschmerzen.
 

„Gar nichts.“
 

Gar nichts?!
 

„Du hast es erfasst, mein junger Freund“, grinste Ace gewohnt fröhlich und übersah dabei glatt, dass Zorro den Rand der Badewanne vor Wut so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Weißt du, es hat ohnehin keinen Zweck, aufzuräumen. Die verbrannte Küche werden deine Eltern wohl kaum übersehen können, und dann sieht die Party doch aus wie ein Kavaliersdelikt. Nur die Drogen, um die sollten wir uns vielleicht kümmern.“
 

„Du mieser, kleiner Bast-“
 

Ace sah zwar, was passierte, aber für einen langen Moment konnte er sein Glück kaum fassen – wobei Glück ganz im Auge des Betrachters lag. Zorros Absicht, ihm nun tatsächlich an die Gurgel zu springen, war nicht zu ignorieren gewesen, aber als der Grünhaarige sich auf die Beine rappeln wollte, war er unvorteilhaft ausgerutscht, mit dem Hinterkopf auf den Wannenrand geknallt und schien bewusstlos.
 

Misstrauisch kam Ace auf die Beine, wagte sich näher an die Badewanne heran und musterte seinen besten Freund nachdenklich. Er war zweifelsfrei bewusstlos, aber noch am Leben. Das ersparte ihm eine Menge Ärger, und wenn er näher darüber nachdachte, dann sicherte es ihm gleichzeitig auch noch sein Überleben.

Zorro war hart im Nehmen, dem war schon nichts weiter passiert. Vorsichtig klopfte er ihm auf die Schulter. „Schlaf gut, Kumpel! Ruh dich aus, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus!“
 

Und mit dieser faustdicken Lüge verschwand Puma D. Ace, um wenigstens ein paar illegale Substanzen bei Seite zu schaffen. Mit etwas Glück würde sich der Grünhaarige am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern und ihn am Leben lassen.

Ansonsten würde er die Wut des Grünhaarigen eben ausbaden – erstens, weil er es verdient hatte und zweitens, weil sie in ein paar Wochen ohnehin darüber lachen würden. Da war er sich sicher.
 

Das Glück war eben mit den Dummen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  jyorie
2014-09-11T04:41:31+00:00 11.09.2014 06:41
Hey ( ˘▽˘)っ♨

*lacht* Ace, Sanji und Zoro werde ich sicher nicht zusammen
einladen. Jedesmal zerlegen die drei etwas oder gar ein ganzes
Haus. Und über die Logic von Ace muss ich auch immer wieder
lachen, wenn die zerstörte Küche den Eltern auffällt, dann ist die
Party eine lapalie.

oh man so viel Chaos, der Arme Zoro der fast einen Herzkasper
bekommt und deine Lese sind am schmunzeln. Schon gemein,
aber lustig. ^^°

CuCu, Jyorie

Von:  Puma_Ace
2011-07-16T08:31:25+00:00 16.07.2011 10:31
Die party ist ja mal total aus den Fugen geraten
und warum war mir klar das Ace mit dem Feuer spielen musste XD
aremer zorro
Von:  einfach_Antonia
2010-09-19T17:27:24+00:00 19.09.2010 19:27
Oh mein Gott xD Na auf der Party hätte ich ja gerne mal Mäuschen gespielt xD
Da gehts ja richtig rund xD

Trotzdem will ich mir nicht vorstellen wie Zorros Eltern im Endeffekt reagiert haben. Meine Mum hätte mich erschlagen, geröstet, gevierteilt und an unseren (nicht mehr vorhandenen) Hamster verfüttert. O.O
Von:  sunshine96
2010-06-16T19:55:50+00:00 16.06.2010 21:55
Hey, super Geschichte echt geiler Schreibstil xD Gefällt mir :D
lg Mella
Von:  Painapuru-Aily
2010-03-12T22:21:16+00:00 12.03.2010 23:21
XDDDDDD
Wie geil^^

Armer Zorro <.<
Ich will wirklich ncith wissen, was sein Vater mit ihm (bzw. Ace) angerichtet hatte XDDDDDDDDD
Von:  Tsumikara
2010-03-10T15:16:16+00:00 10.03.2010 16:16
OH MANN!!!! Ace is echt bescheuert^^
Wie schafft der es nur eine Küche abzufackeln?? ...ok er wollte Feuerspucken.....mit Alk...... in einem geschlossenem Raum..... Slebst Ace müsste doch raffen das das nur eine Schnappsidee war, ist und wird.
Jetzt versteh ich auch Zorr's Familie in der ff "Spielkinder" ich würde an ihrer Stelle Ace acuh irgentwie nicht mehr so ganz trauen oder noch mögen.....
Aber das Zorro mal zu tief ins Glas schaut ist auch selten unddas er Drogen nimmt auf jeden fall xD
Und Sanji auch den mal betrunken zu erleben ist spaßig^^
Zorro wird sicher seeeeeh viel Ärger bekommen.... und ich denke ds das sein Vater übernehmen wird ihm mal ordentlich die Leviten zu lesen^^
Immerhin kann man doch sowas nicht von einem Polizistensohn erwarten *grins*
Zorro tut mir jetzt schon Leid....aber wie kann man auch nur zustimmen ne Feier zu machen....besonders wenn Ace der Organisator ist..... der denkt doch eh nur ans fressen, saufen und Scheiße bauen
ist auf jedenfall toll das man so eine Vorgeschichte zu lesen bekommt
LG Alwena
Von:  LadyTashigi
2010-03-07T22:53:40+00:00 07.03.2010 23:53
OH
MEIN
GOTT!!!!!
*kommt rein gar nicht mehr klar*
*ist vor Lachen vom Stuhl gefallen*
*kann kaum richtig schreiben*
Das ist zu krass, ehrlich! Das ist sowas von super vorstellbar, übelst.
Dein Schreibstil ist einfach Bombe.
Gut, ich wusste ja schon, was Ace verzapft hatte, aber dass das SO ablief... hammer!!
Da freu ich mich schon auf die Pinguin-Aktion X'DDDDDDDDDDDDD
Gerne mehr sowas =)
Bist einfach mein Lieblings-Blumenpups =*
Von:  Len
2010-03-07T18:52:40+00:00 07.03.2010 19:52
ich kann mich den andern nur anschließen!
zuuuuuuu geil XDDDDD
aber man möchte da SO
gern wissen, wies weitergegangen ist!
aaarmer zorro...... mal wida das opfer XDDDD
ich fand außer ace sanji auch übelst cool XDDDDD
geeeenial einfach!!!!
mehr solche oneshots!!!!!!!!!!!
es ist total toll mal was über die dunkle
vergangenheit zu erfahren X)
und zum stil sag ich nix mehr, der ist wie imma ☆(^.~)bbbb
einfach weiter soo!!!!!!
Von:  Len
2010-03-07T18:52:21+00:00 07.03.2010 19:52
ich kann mich den andern nur anschließen!
zuuuuuuu geil XDDDDD
aber man möchte da SO
gern wissen, wies weitergegangen ist!
aaarmer zorro...... mal wida das opfer XDDDD
ich fand außer ace sanji auch übelst cool XDDDDD
geeeenial einfach!!!!
mehr solche oneshots!!!!!!!!!!!
es ist total toll mal was über die dunkle
vergangenheit zu erfahren X)
und zum stil sag ich nix mehr, der ist wie imma ☆(^.~)bbbb
einfach weiter soo!!!!!!
Von:  Affenhirn
2010-03-07T15:35:45+00:00 07.03.2010 16:35
... also ich mag ace... ganz dolle...
aber da ist er ein richtiges miststück XDDD sanji war ja echt übelst breit... mann, ich will nicht wissen, wie das für zorro ausgeht. die arme sau! ich frag mich, ob zorros eltern irgendwas zu ihm sagen, von wegen "halt dich von puma fern!"

klasse geschrieben *grins* aber seit wann kifft zorro? xDDD nee die frage is nich ernst gemeint.

glg, anjiru


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