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N14-TOYO Die Jagd beginnt!

GaaSakuSasu
von

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Geschlagen

Blut sickerte langsam aus seinen Wunden, färbte seine Kleidung dunkelrot.

Das Summen der Kuppel, die sich über den Kopf des Fahrers zurückzog, nahm er kaum noch wahr, völlig auf den Feind konzentriert, hielt er die Waffe auf das gegnerische Auge gerichtet.

»Das sieht verdammt übel aus und so echt! Spürst du überhaupt etwas?«, fragte Kankuro vorsichtig.                                                                                                

Er besah sich die Schäden, die Sasuke erlitten hatte, genauer an.

Kugeln steckten noch immer in seinem Torso, die nicht stark genug waren, um den Brustkorb komplett zu durchlöchern.

Die Menge an Blut, die er verlor, tropfte ungehindert auf sein nagelneues Polster, dass er schon wegen Gaara hatte wechseln müssen, dass er noch dem Abend zuvor versaut hatte, was ja öfter mal vor kam.                          
 

Als er aber diese blutende Maschine vor sich musterte, fragte er sich: Was war mit diesem Jungen seit ihrer Begegnung als Kinder nur geschehen?

Ein Mensch war er definitiv nicht mehr, das stand fest! Dennoch wurde auf dieses Modell unglaublich viel Wert aufs Detail gelegt.

Sasuke schien auf den ersten Blick völlig menschlicher Natur zu sein, selbst die Venen an seinem linken Handgelenk war durch seine Blässe gut erkennbar und pulsierten unter seiner Haut, aber wenn er sich den lächerlichen Rest seines rechten Armstumpfes ansah, war Sasuke alles andere als ein Mensch.                    
 

Getrocknetes Blut klebte an Metall, das seine Knochen wie eine Rüstung schützte, durchtrennte Kabel, die mit Muskelfasern verknüpft waren, hingen wahllos aus seiner schweren Wunde.

Der gesamte Körper dieses jungen Mannes schien umgebaut worden zu sein, würde ihm sein Instinkt nicht etwas anderes sagen.

Kankuro war sich nicht sicher, aber glaubte zu wissen, dass nur noch Sasukes Kopf unangetastet von dieser technischen Vereinigung von Maschine und Mensch geblieben war und man den Rest hatte ersetzen lassen. Seinem geschulten Auge verdankte er es, dass er letztendlich zu diesem Schluss kam.

Kleine feine Härchen auf seinem Gesicht hatten sich vor Anspannung, die er momentan zu verspüren schien, aufgestellt.

Halsabwärts waren zwar ebenfalls diese Härchen, aber sie blieben unberührt. Seine Haut zeigte auch sonst keine Reaktion auf die Situation, die sich vor ihnen abspielte, so wie es sein eigener tat.

Als jemand, der sich seit Jahren mit Ersatzteilen jeglicher Art, ganz gleich ob sie für seine Bikes oder Menschen gedacht waren, beschäftigte und selbst auf Perfektion setzte, hatte er einfach einen Blick für so was, aber von diesem Körper konnte man schon sagen, dass er mit viel Liebe gebaut wurde.
 

Der Cyborg neben ihm unterbrach seine stumme Musterung, um ihn nach längerem Schweigen zu antworten.                                                                                                  

»Mir ist es nicht möglich, Schmerz zu empfinden.« Er machte eine kurze Pause und presste dabei die Zähne zusammen. »...aber mein Verstand glaubt, er müsse bei der Schwere der Verletzungen welche haben und beansprucht so meine restliche Energievorräte, um mit der Selbstheilung zu beginnen, die ich eigentlich dafür benötige, um ihn am Leben zu erhalten.«                                                                                          

»Am Leben erhalten? Was zur Hölle haben sie mit dir gemacht?!«

Langsam fügten sich die Puzzleteile zusammen und das Ergebnis wollte ihm ganz und gar nicht gefallen.        
 

Mit einem schwachen Grinsen wollte Sasuke gerade zur Antwort ansetzten, als sich das glühende Auge von seinen monströsen Spinnenbeine trennte und weitere vier passende Beine und zwei Greifarme von dessen Verankerung löste und unerwartet einen rasanten Satz zur Seite machten.                                                                                                

»Das Scheißding bewegt sich noch! Vorsicht!!«, versuchte Kankuro seinen Mitstreiter noch rechtzeitig zu warnen, doch den verehrenden Aufprall, den dieses Mistvieh startete, konnte er nicht verhindern.
 

Einen der Greifer schoss durch Sasukes Herz und hob ihn über die kleinere Version des Spinnenpanzers in die Höhe.

Kankuro stolperte über den Rand seines Bikes und landete unsanft auf seinen menschlichen Arsch, beinah hätte dieses Ding ihn ebenfalls erwischt.

Er raffte sich auf und starrte fassungslos zu der Szene.                                                      

»Fuck! Was ist mit dir?!«, versuchte er sich zu vergewissern, dass Sasuke noch funktionierte.

Der Roboterarm dieser Maschine hatte sich durch den Brustkorb des Jungen gebohrt und versuchte ihn nun entzwei zu reißen.                                                  

Mehr als ein Flüstern bekam er nicht raus.                                                        

»Verschwinde... ich kann ni-«
 

Plötzlich unterbrach die Stimme des Piloten des Panzers die beiden.

»Habt ihr wirklich geglaubt, ihr könnt mir entkommen und mir ans Bein pissen?! Ich mach euch fertig!!«, schrie sie hocherfreut über die anschauliche, baldige Niederlage dieser Verbrecher.

Langsam wurde es dem Sule zu brenzlig.                                                                

»Scheiße!«, fluchte er ungehindert und beeilte sich zügig zu seiner Lady. Schnell gab er einen Befehl im Steuerboard ein, der eine Luke zur einer Zusatzwaffe neben dem Fahrerraum öffnete.

Tenja reagierte beinah automatisch auf die Bewegung dieses Kerls, der sich eingemischt hatte, mit einem Hieb.                                                                        

»So nicht, Bastard!«, schrie Tsun durch die Sprechanlage des Panzers und schlug den Menschen von sich. Kankuro stürzte unsanft einige Meter auf den harten Boden auf und blieb bewegungslos liegen.

Das Summen des Radars des Bikes signalisierte die sofortige Gefahr und schwenkte die panzerfaustgroße Kanone zur der lästigen Spinne und gab einen gefährlichen, präzisen Schuss frei, der durch den Rumpf der Maschine hindurch schnitt.
 

Elektrisch geladene Funken sprühten ziellos um die Panzerung und knipste endgültig die Lichter dieser verfluchter Höllenbrut aus. Ein Schrei der Generalin war noch zu hören, bevor ihr Ungetüm leicht in sich zusammensackte und in eine Schockstarre verblieb.    

           

»Willst du damit sagen, dass die schweren Vorwürfe, die gegenüber Sule geäußert wurden, wahr sind und Experimente an ihren Patienten verüben, um ihre Forschungen voran zu treiben?«, fragte Naruto aufgeregt.                                                                        

Seine Aufmerksamkeit war ihr sicher.

Er hatte sich schon immer für die Ergebnisse der Sule interessiert.

                                                                                                             

»Die Offiziellen jedenfalls werden an Freiwilligen verübt, die sich Heilung auf die neuartige Krankheiten nach der Kriegszeit erhoffen, von denen nur eine fünf prozentige Chance besteht überhaupt den Auslöser zu finden. Im Krieg waren nicht nur die Anzahl der Verluste zu bedauern.« Etwas verloren senkte Sakura den Kopf und strich leicht einzelne Strähnen aus Gaaras Stirn.
 

Noch immer waren sie in dieser Kabine, die sie zum Keller führte.    

Noch immer war diese kranke Seele mit ihrem Kopf auf ihren Schoss und dachte gar nicht daran aufzuwachen.
 

»Davon habe ich gehört, dass in vielen Teilen der Welt während und nach dem Krieg Seuchen ausgebrochen waren. Ist York nicht deswegen unter einer riesigen Kuppel wieder aufgebaut worden?«
 

»Ja, du weißt eine Menge über die Außenwelt. Eigentlich sollten keine Informationen Außerhalb Toyos hierher gelangen.«
 

»Dem ist auch so. Ich habe aber das Glück gehabt, mich hoch zu arbeiten und Toyo zu verlassen. Vor zwei Jahren war ich sogar in York. Ich wollte dort bleiben, doch dann-« Naruto brach mitten im Satz ab.                            

                                             

Erinnerungen an seine schwangeren Verlobten kehrten zurück, als sie wegen diesem kranken Bastard in Mitleidenschaft gezogen wurde und ins Koma fiel.

Nichts half.            

Nichts brachte sie ihm zurück.                                                                                                

Acht Monate, die er sie zwanghaft versucht hatte am Leben zu erhalten, um seine Tochter zu retten, hatten ihn in den Wahnsinn getrieben, nachdem seine Frau die OP mit ihrem geschwächten Körper nicht überstanden hatte und er sie gänzlich verlor, dass er sich ein Ebenbild von ihr schuf und sich jetzt einer lächerlichen Vision hingab.                      
 

»Du warst dabei, als das Unglück dieses verwirrten Mannes den Tod vieler Verschuldeter, die an einer Heilung der Gesellschaft glaubten, einschließlich meiner Eltern und-« Sie dachte an Sasuke, der Opfer dieser Tragödie geworden war und es noch immer war. Stumme Traurigkeit versuchte sich ihren Weg zu ihren Gefühlen zu erkämpfen, die sie seither versuchte zu ersticken. Ein leichtes Aufatmen verdrängte ihre Emotionen.
 

Naruto sah ihren Schmerz, der seinem so ähnlich war.    

Ihre Verletzlichkeit ließ eine seltsame Sehnsucht nach dem Kind, das er noch nie gesehen hat, aufkommen. Er hatte das Gefühl, dass diese junge Frau gerade jetzt Schutz brauchte.                                                                                                                                  

Er war schließlich nicht der Einzige, der eine schwere Last mit sich herum trug, aber wer konnte das schon in dieser Zeit, in der ein unbeschwertes Leben reiner Luxus war?

Wahrscheinlich war Gaara in diesem beengten Raum derjenige, der am meisten gelitten hatte und sich deswegen auf seiner kranken und labilen Art an der Menschheit rächte.

»Es tut mir leid. Ein solcher Verlust kann einem die Luft zum atmen nehmen.« Naruto versuchte mitfühlend zu klingen.
 

Sakura schaute wieder zu ihm und setzte eins ihrer schönsten Lächeln auf ihrem Mund.                        

»Das muss es nicht. Durch diesen tragischen Vorfall ist mir auch etwas Gutes widerfahren. Ich habe gelernt, was es bedeutet frei zu sein.«
 

»Frei? Wie meinst du das?«, wollte Naruto noch wissen, doch da hielt schon der Aufzug an und kam wackelig zum Stehen.

»Wir müssen raus. Hilfst du mir bitte?« Sie stellte sich auf ihre müden Beine und konzentrierte sich völlig auf ihre momentane Aufgabe.
 

Sasuke, der kaum noch seine Augen öffnen konnte, spürte das prasselnde Wasser auf seinem Gesicht fallen.

Es regnete.

Wie lange war er fort?

Es konnte sich nicht um allzu lange handeln.

Die Verstärkung war nicht angerückt.

Herrschte noch immer Frieden um ihn herum.

Restenergie strömte noch durch seine Gehirnzellen, das ihn vor dem sicheren Tod bewahrte.

Das Herz, dass diesen Körper zum Laufen brachte, war zerstört worden.

Es war womöglich noch in der Faust dieses Roboterarmes, der ihn durchstoßen hatte.        
 

Zum Glück war es nicht so lebensnotwendig wie sein Altes, das aufgehört hatte zu schlagen und ihn von den schönen Dingen, die er nie hatte erleben dürfen - wie den ersten Kuss, das Gefühl erwiderte Liebe, der Sex, der darauf folgte, selbst Vater zu werden und mit der Frau alt werden, die er liebte, all das mit Sakura - entriss.                
 

Wieso musste er eigentlich immer an diese Nichtigkeiten denken, wenn er kurz davor war den Löffel abzugeben?

Ihm würden diese Nebensächlichkeiten für ewig vorenthalten bleiben. Und ausgerechnet das Mädchen, dass er sich geschworen hatte zu beschützen, hatte ihn dieser Hölle ausgesetzt.

Wie sehr er doch diese Frau verabscheute und wie sehr er sie liebte, dass er es sich nicht leisten konnte hier zu verrecken. 
 

Mit angestauter Wut über all diese verfickte Scheiße, mit der er sich jahrelang herumschlagen musste, zwang er seinen Arm in Bewegung, den er ausholte und zu einem kräftigen Schlag ansetzte, um den Greifarm des Spinnenmonster zu durchschlagen. Schrauben, Metallsplitter und Einzelteile sprang ihm um die Ohren, als er sich löste und unschön auf den Asphalt knallte.

Ein Stöhnen entwich seiner Kehle. Auch wenn er keinen Schmerz fühlen konnte, wollte er verdammt noch mal, dass es weh tat, nur um zu wissen, dass er lebte.
 

Der wenige Rest des Eisenschrotts, das mit ihm fiel, traf ihn und verursachte, dass er sich weiteren Schmerz einbildete, der nicht da war.

Keinen Augenblick später fand er sich aber damit ab, dass dies seine letzte Aktion war.

Nichts mehr bewegte sich.

Er war zu Schrott verkommen, wie sein alter Wagen, den er in seinem jugendlichen Leichtsinn zerstört hatte.

Doch anders als sein Auto hatte er noch eine Chance, wenn Sasuke nur diesen Typen erreichen konnte, der beunruhigend still war.



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