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Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

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Die Geschichtenerzählerin

Alles wird sich ändern

Author: Bina-chan86

Part 2 von ?
 

Dies ist eine Gemeinschaftsstory von Bina-chan86 und elbin-luna-chan.
 

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„Dana will in die Hauptstadt?“, wunderte sich Jules. Er richtete sich auf und wischte sich dabei mit dem Handrücken über die Stirn.

Zack nickte seufzend. „Ja, aber da sie weiß, dass meine Mutter sie nicht ziehen lassen wird, ist sie schlecht gelaunt.“

Jules lächelte. Er hatte ein freundliches, offenes Gesicht, weswegen er schnell das Vertrauen der Leute gewann. Diese klagten ihm auch des Öfteren ihr Leid. Bei Zack, war er allerdings schon daran gewöhnt, da er diesen seit der Kindheit kannte.

„Und du weißt nun nicht, was du tun sollst“, mutmaßte Jules.

„So in etwa.“ Ein wenig betreten kratzte sich Zack am Hinterkopf. „Vermutlich sollte ich mich einfach aus der ganzen Angelegenheit heraushalten, aber…“

„Aber Dana hat dich fest im Griff“, vollendete Jules den Satz. Bevor sein Freund aus Verlegenheit protestieren konnte, drückte ihm Jules mit den Worten „halt mal“ eine Kiste in die Hand. Wenn Zack schon seinen Rat wollte, dann konnte er ihm auch dafür bei seiner Arbeit und somit beim Tragen helfen.

Jules hatte früh seine Eltern verloren und hielt sich nun recht wacker mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Derzeit half er einem der Händler bei den Auslieferungen.

„Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sucht Dana also jemanden mit starken magischen Fähigkeiten?“, hakte Jules nach.

„Stimmt“, bestätigte Zack.

„Hm“, machte Jules. „Wenn so jemand gesucht wird, sollten wir vielleicht Lydia mal fragen.“

Zack blinzelte überrascht. „Wen?“

„Lydia.“ Leicht missbilligend verzog Jules die Mundwinkel. „Hörst du mir eigentlich zu, wenn ich dir mal etwas erzähle?“

Zack besaß zumindest den Anstand, beschämt dreinzublicken. „Tut mir leid.“

„Du hast sie sogar schon mal gesehen“, fuhr Jules fort. „Lydia ist die Kleine, die mich neulich besucht hat.“

Zack dachte nach und langsam keimte Erinnerung in ihm auf. „Die Geschichtenerzählerin?“, fragte er vorsichtig.

„Eben jene“, erwiderte Jules grinsend.

Zack konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sich Jules hauptsächlich die Namen von hübschen jungen Frauen merkte.

„Und du glaubst wirklich, dass sie uns weiterhelfen kann?“, zweifelte Zack.

Jules zuckte unverbindlich mit den Schultern. „Fragen kostet nichts“, erwiderte er - optimistisch wie immer.
 

Jules hatte bereitwillig angeboten Zack zu begleiten, nachdem er seine Arbeit beendet hatte.

Zack beschloss seinerseits, Dana vorerst nichts von diesem Ausflug zu erzählen, falls er letztendlich doch keine Ergebnisse vorweisen konnte. Und von dem Erfolg dieses Besuches war er noch lange nicht überzeugt.

Sein Freund Jules hatte im Gegensatz dazu geradezu ekelhaft gute Laune. Er bog von der Hauptstraße, die quer durch Rawena führte, in eine Gasse ab. Der Ort war zwar nicht sonderlich groß, verfügte aber über viele verschlungene, verwinkelte Wege. Deswegen merkte Zack es auch nicht gleich, als Jules eine schmale Treppe hinaufstieg.

„Trödel nicht so lange“, rief Jules amüsiert.

Zack musste ein paar Schritte laufen, ehe er wieder aufgeholt hatte. „Ist es noch weit?“, fragte er und klang dabei ein bisschen wie ein nörgelndes Kind, das ungeduldig wurde.

Jules schmunzelte und deutete dann auf die oberste Stufe. „Wir sind gleich da. Keine Sorge.“

Oben angekommen, staunte Zack nicht schlecht. Einen solchen Ort hätte er hier gar nicht erwartet. Der lang gezogene Weg wurde dort von einer Pergola überdacht und führte schließlich zu einer Tür mit Rundbogen.

„Im Sommer ist es hier noch schöner“, wusste Jules zu berichten. „Dann ist der ganze Unterstand mit veilchenblauen Blüten übersät.“

Belustigt zog Zack einen Mundwinkel nach oben. „Manchmal klingst du richtig sentimental.“

„Findest du?“, entgegnete Jules und versuchte dabei betont arglos auszusehen. Schließlich lenkte er das Thema in eine andere Richtung. „Hier wohnt der mürrische alte Mann, der auf dem Markt immer Körbe verkauft. Die Zimmer in seinem Haus vermietet er an Reisende.“

„Das Geschäft mit den Körben läuft wohl nicht so gut“, bemerkte Zack trocken.
 

Lydia war anders, als Zack sie in Erinnerung gehabt hatte. Vermutlich weil er sie nie richtig angesehen hatte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie schwer man ihr Alter einschätzen konnte.

Vom Aussehen her mochte Lydia vielleicht siebzehn oder achtzehn sein, doch in ihren Augen lag etwas, das weit jenseits dieses Alters war. Mit anderen Worten: Die perfekte Ausstrahlung für eine Geschichtenerzählerin.

„Erinnerst du dich noch an meinen Freund?“, fragte Jules zur Begrüßung.

Lydia zog grübelnd die Augenbrauen zusammen und plötzlich hellte sich ihr Gesicht wieder auf. „Zack, der Junge mit der hübschen Freundin, nicht wahr?“

„Sie ist nicht meine Freundin!“, schnaubte Zack.

Jules grinste vor sich hin, ehe er sich schließlich wieder an Lydia wandte. „Und trotzdem sind wir wegen Dana hier. Deswegen würden wir dich auch gern etwas fragen, Lydia.“

Lydia nickte einladend. „Nur zu.“

Widerstrebend klärte Zack Lydia über die Situation auf, ließ dabei aber bewusst ein paar Dinge aus, die sie - aus seiner Sicht - nichts angingen. Somit beschränkte sich die Geschichte hauptsächlich darauf, dass jemand mit magischen Fähigkeiten gesucht wurde.

„Fällt dir da jemand ein?“, warf Jules ein.

„Hm…“ Nachdenklich legte Lydia einen Finger an die Lippen. „Ich wüsste da schon jemanden. Ihr müsstet nicht mal in die Hauptstadt.“ Sie ließ die Hand sinken und blickte zwischen Zack und Jules hin und her. „Etwas weiter im Norden, dort wo man die Berge schon sehen kann, gibt es eine Stadt namens Cardun. Vor vielen Jahren hat sich dorthin ein Magier zurückgezogen. Man sagt, dass er verschroben und nicht sonderlich umgänglich ist, aber seine magischen Fähigkeiten sind beachtlich für die eines Menschen.“ Lydia legte eine bedeutungsvolle Pause ein und wickelte dabei eine Strähne ihres weichen, platinblonden Haares um den Finger. „Das heißt natürlich, falls er ein Mensch ist…“

„Alles dummes Zeug“, brummte Zack. „Außerdem habe ich noch nie von dieser Stadt gehört.“

„Was natürlich zwangsläufig bedeutet, dass es sie nicht gibt“, meinte Lydia ironisch.

Zack warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. „Ich meine ja nur, dass es keine Beweise für die Richtigkeit deiner Informationen gibt.“

Darüber konnte Lydia bloß lachen. „Das Leben wäre doch schrecklich langweilig, wenn es für alles Beweise gäbe.“

Beschwichtigend klopfte Jules seinem Freund auf die Schulter. „Ein Versuch schadet doch nichts“, fand er.

Zack seufzte. „Wenn meine Mutter Dana nicht in die Hauptstadt lässt, dann gilt dasselbe auch für Cardun.“

„Nun, aber das wäre doch wirklich nur ein harmloser Ausflug in die Berge“, sagte Jules verschwörerisch.

Zack kam sich zwar wie ein Verräter gegenüber seiner Mutter vor, aber was Jules da sagte, war gar nicht so dumm.

Zögerlich schaute Zack zu Lydia. „Wie finden wir diesen Ort?“

„Beschreiben kann ich euch den Weg nicht, aber ich kann ihn euch zeigen“, bot Lydia an.

Auch das noch, dachte Zack.

Als er Lydias selbstsicheres Lächeln sah, wusste er, dass er schon verloren hatte.
 

„Ich weiß gar nicht, was du hast, Zack“, verkündete Jules auf dem Rückweg. „Ich finde sie nett.“

„Und ich denke, dass man ihr nicht einfach so vertrauen sollte. Wir kennen sie doch kaum“, beharrte Zack. „Darüber hinaus kommt es mir merkwürdig vor, dass sie allein umherzieht. Sie ist bestimmt noch nicht zwanzig.“

„Sieh nicht immer alles so schwarz“, tadelte Jules. „Überleg dir lieber, was du Dana erzählen willst.“

Diese Bemerkung hatte den gewünschten Erfolg und so schwieg Zack nachdenklich.
 

End of Part 2



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taroru
2009-10-31T19:15:54+00:00 31.10.2009 20:15
die dialoge sind echt klasse ^^
ich sie die charas förmlich vor mir XD
lydia gefällt mir ganz gut XD ihre art wie sie gegenüber den jungs auftritt ist klasse XD
auch an sich das geschehen, der verlauf ist glaubwürdig geschrieben, so wie das alltägliche leben ^^ man kann sie prima in die story rein denken ^^

*liest dann auch schon weiter*
Von: abgemeldet
2009-02-10T21:12:44+00:00 10.02.2009 22:12

Mir hat das Kapitel insgesamt gefallen.
Tolle Dialoge. Ich hatte es ja schon beim vorigen Kapitel angemerkt, aber ihr lasst eure Charaktere bisweilen sehr schön miteinander kommunizieren.
Diese Lydia wurde überzeugend eingeführt, auch finde ich gut, dass ihr euch hier ein Hintertürchen offen gehalten habt und man sich noch nicht im Klaren darüber ist, ob sie nun ist, was sie zu sein scheint oder ob da noch mehr dahinter steckt (obwohl letzteres natürlich sehr wahrscheinlich ist).
Und was ich auch loben will, ist, dass es eine Umgebungsbeschreibung gab. Bitte mehr davon.

Am Anfang war ich etwas ratlos und überrascht.
Ich hatte angenommen, es geht irgendwie mit diesem Abendessen aus dem letzten Kapitel weiter, aber stattdessen befinden wir uns zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort. Und Scully (ich nenne die ab jetzt Scully, tut mir leid XD) war weg. ):
Für solche Situationen würde ich mir etwas im Sinne von "Am nächsten Tag, blaablaa" oder "Nachdem sie blaablaa" wünschen, damit der Umschwung nicht ganz so abrupt kommt.


> „Aber Dana hat dich fest im Griff“, vollendete Jules den Satz. Bevor sein Freund aus Verlegenheit protestieren konnte, drückte ihm Jules <

GANZ ehrlich? Bei der Szene dachte ich plötzlich, er knutscht ihn und murrt irgendwas im Sinne von "Diese Schlormpe kriegt dich nie!" |D
Man frage nicht nach den Gründen...


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