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Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

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unerwarteter Besuch

Alles wird sich ändern

Author: Bina-chan86

Part 70/?
 

Als Dana das nächste mal Adelines Arbeitszimmer betrat, traf sie die Ärztin nicht alleine an. Lydia war ebenfalls anwesend. Vor ihr auf dem Tisch lagen mehrere Bücher ausgebreitet.

Dana musste bei diesem Anblick grinsen. „Du machst dein Versprechen schneller wahr, als ich gedacht hätte.“

„Man tut, was man kann“, gab Lydia lachend zurück. „Ich habe alles an Informationen zusammen getragen, was ich über Arithea finden konnte. In unserem Fall ist es sehr hilfreich gut informiert zu sein.

„Inwiefern das?“ Dana setzte sich neben sie.

Lydia schlug eines der Bücher auf. „Arithea ist ein reiches Land, wie Eravelle bereits richtig bemerkt hat. Aber dieser Reichtum kommt nicht von ungefähr. Die Bewohner stehen in dem Ruf besonders misstrauisch zu sein. Hinzu kommt, dass sie ihre Grenzen immer wieder verteidigen müssen.“ Sie zog vieldeutig einen Mundwinkel nach oben. „Und genau an diesem Punkt kommst du ins Spiel. Zwar bist du es, die nach Verbündeten sucht, aber sie können ebenso gut Unterstützung gebrauchen. Prinz Lysander mag engagiert sein, aber er ist noch recht jung.“ Einen Moment lang dachte sie nach. „28 Jahre, wenn ich mich recht erinnere. Er muss sich erst noch beweisen. Ein Bündnis würde zu seinem Ansehen beitragen.“

Dana hörte aufmerksam zu und nickte dann verstehend.

„Du musst Prinz Lysander seine Vorteile aufzeigen“, stimmte Meisterin Adeline zu.

„Wisst ihr, was der Prinz für ein Mensch ist?“, erkundigte sich Dana neugierig.

Lydia und Adeline tauschten einen Blick miteinander, doch beide schüttelten den Kopf. „Nein, was das betrifft, so sind die Informationen sehr vage. Es sind nur Gerüchte und sie widersprechen sich“, sagte Lydia. Bevor auch nur eines dieser Gerüchte über ihre Lippen kam, klopfte es an der Tür.

Adeline blickte auf. „Herein!“

Miliende streckte ihren Kopf zur Tür herein. „Verzeihung, Meisterin Adeline, aber dort draußen wartet ein Mann, der mit euch sprechen möchte.“

„Und wer ist es?“, fragte Adeline skeptisch. Sie erwartete heute niemanden mehr.

„Er behauptet als Vertreter der Stadt Ithal hierher gekommen zu sein.“

Danas Blick huschte zu Lydia, die bei diesen Worten blass geworden war. Ithal, ihre Heimatstadt – die Stadt, der sie entflohen war.
 

„Kann es sein, dass du auf den Typen stehst?“

Estela rutschte ihre Teetasse aus der Hand, die nun klirrend am Boden zerbrach. Fassungslos starrte sie Eravelle an.

Die dunkelhaarige Elbin zuckte mit den Schultern. „Ich meine ja nicht, dass du in ihn verliebt wärst, aber das Ganze scheint dir Spaß zu machen. Du magst den Liebeszauber auf Danas Wunsch hin aufgelöst haben, aber Barilowyns Zimmer suchst du trotz allem noch immer auf. Du musst zugeben, dass das merkwürdig ist.“

„Tss“, machte Estela ungeduldig und drehte den Kopf dabei zur Seite. „Das geht dich ja wohl kaum etwas an!“

„Und ob es mich etwas angeht. Wenn dein Plan - sagen wir mal - nach hinten losgeht, dann hängen wir da alle mit drin“, konterte Eravelle. „Vielleicht wirst du uns ja früher oder später doch noch verraten.“

Estela zog eine Augenbraue nach oben. „Hätte ich euch verraten wollen, dann wäre dies längst geschehen. Außerdem ist ein Mann ein ziemlich dämlicher Grund dafür, meinst du nicht auch?“

„Würde eigentlich auch nicht zu dir passen.“ Eravelle zuckte seufzend mit den Schultern. „Ich sage ja nur, dass du aufpassen sollst, sonst wird dein Plan am Ende noch gegen dich verwendet.“ Letztendlich zog die Elbin es vor lieber zu schweigen. Bei Estela stieß sie ganz offensichtlich auf taube Ohren, wie bei einem trotzigen Kind, das alles besser wusste.
 

Zack beobachtete aus den Augenwinkeln Alvar, der im Zimmer nervös auf und ab ging. „Wenn du mir etwas sagen willst, dann sag es, anstatt mich hier vom Packen abzuhalten“, seufzte er schließlich, während er einige Kleidungsstücke in seiner Tasche verstaute.

„Nein, es ist eigentlich nichts“, entgegnete Alvar ein wenig zerstreut.

„Dieses Nichts war aber bedeutend genug, um dich hierher zu führen, habe ich recht?“, warf Mellryn ein, der bisher die ganze Zeit über geschwiegen hatte.

Alvar kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Na ja, es ist nur so, dass es da etwas gibt, dass ich gerne tun würde, ehe wir von hier fortgehen.“

Zack blickte verwirrt drein, während Mellryn Alvar ganz ruhig ansah und schließlich lächelte. „Nun, warum gehst du dann nicht einfach zu der betreffenden Person, anstatt bei uns auf Rat zu hoffen. Ich glaube, dass du ganz genau weißt, was du zu tun hast. Unsere Hilfe brauchst du dabei nicht.“ Mellryn hatte verstanden, aber er war sich bewusst, dass er wohl kein geeigneter Kandidat dafür war um Alvar einen Ratschlag zu erteilen, ebenso wenig wie Zack, der keine Ahnung hatte, wovon überhaupt die Rede war.

„Vermutlich hast du recht...“ Alvar musste wider Willen lächeln. „Es tut mir leid.“

„Schon gut.“
 

Als Barilowyn erwachte, saß Estela neben seinem Bett und schaute aus dem Fenster. Nachdenklich betrachtete er ihr Profil. Er hatte zwar nur eine verschwommene Erinnerung an das, was in den letzten Tagen geschehen war, aber sie war dennoch vorhanden. Und er fand, dass es nicht unbedingt die schlechtesten Erinnerungen waren.

„Du hast mich ganz schön hereingelegt.“

Estela zuckte überrascht zusammen, was wiederum Wyn etwas erstaunte. Er hatte vermutet, dass sie längst bemerkt hatte, dass er wach war - wie sonst auch.

Estela fing sich schnell wieder. „Ich bin zutiefst betrübt darüber, dass du so schlecht von mir denkst“, lautete ihr gelangweilter Kommentar.

Wyn musste grinsen. „Ja, das sehe ich.“

„Also, was sollen wir nun mit dir machen?“, warf Estela in den Raum. „Laufen lassen können wir dich nicht. Außerdem können wir dich auch schlecht in Meisterin Adelines Obhut lassen, hier gibt es niemanden der dich bewachen kann. Und wenn wir dich mitnehmen, bist du ein nicht kalkulierbares Risiko.“

Barilowyn sah auf. „Willst du mich etwa töten?“

Estela winkte ab. „Das ist mir leider nicht erlaubt. Die Prinzessin will trotz allem, dass du lebst.“

„Dann hast du also ein Problem.“ Wyn konnte fast ebenso diabolisch grinsen, wie sie. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie näher. „Also, was wirst du tun?“

„Dich rösten, wenn du mich nicht sofort loslässt!“, knurrte die Dämonenpriesterin.

Mahnend erhob Wyn den Zeigefinger. „Das ist dir nicht erlaubt, schon vergessen?“

„Ich könnte sagen, dass es Notwehr war.“

„Was dir allerdings kaum einer glauben dürfte“, entgegnete Barilowyn gelassen. „Einen Verletzten so schlecht zu behandeln...“

„Es geht dir schon wesentlich besser“, konterte Estela.

Wyn schnappte sich mit einer schnellen Bewegung auch ihr anderes Handgelenk und drückte sie auf das Bett. „Gut, dass du mich daran erinnerst.“

Estela rang das bloß ein geringschätziges Grinsen ab. „Wenn du glaubst, dass du mich so leicht überwältigen kannst, muss ich dich enttäuschen.“ Höchst unsanft stieß sie ihm ihr Knie in die Magengegend.

Wyn keuchte, aber er ließ sie nicht los. „Wer wird denn gleich so biestig sein? Ich bin jetzt dein Problem. Warum machen wir nicht das Beste aus der Zeit, die uns noch bleibt. Immerhin befinden wir uns im Krieg – in einer Woche könnten wir beide schon tot sein.“

„Schon möglich.“

„Ich bin jetzt dein Problem“, wiederholte Wyn noch einmal, ehe er eine Hand in ihren Nacken legte und sie küsste.
 

Alvar fand Lydia in dem kleinen Vorraum zu Adelines Arbeitszimmer.

„Lydia, ich muss mit dir reden“, setzte der Elb an, aber als sie aufblickte, hielt er inne. „Was ist passiert? Du bist ja ganz blass.“

„Er ist hier“, sagte Lydia leise.

Alvar setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Wer ist hier?“

„Ein Vertreter der Stadt Ithal“, antwortete Lydia. „Und dieser jemand ist ausgerechnet Seithrun Chiron, mein älterer Bruder.“

Alvar Gehirn brauchte einen Moment lang, um diese Information zu verarbeiten und sich daran zu erinnern, was Lydia ihm einst über ihre Familie erzählt hatte. „Meinst du, dass er nach dir gesucht hat?“, hakte er schließlich nach.

Nachdenklich zog Lydia die Augenbrauen zusammen. „Ich glaube, dass er tatsächlich als Gesandter hier ist, aber mein Bruder ist kein Narr. Seine Existenz hängt davon ab, wie gut er informiert ist. Ich nehme also an, dass er genau gewusst hat, dass ich hier bin.“

Es wäre für Alvar leicht gewesen, Lydia in die Obhut ihres Bruders zu geben, während er Dana auf ihrer Mission begleitete und wahrscheinlich hätte es ihn sogar beruhigt. Aber die freiheitsliebende Lydia ihrer dominanten Familie zu überlassen, wäre ihm einfach nur grausam erschienen. Er wusste, dass sie ihre Familie im Grunde ihres Herzens liebte, aber er wusste auch, dass diese Lydias Weg nicht guthieß.

Alvar legte eine Hand auf Lydias Wange. „Mach nicht so ein Gesicht. Ich bin doch jetzt bei dir. Wir gehören zusammen. Lydia, ich...“ Er zögerte er, nahm dann aber all seinen Mut zusammen. „Wenn das hier alles vorbei ist, würdest du meine Frau werden?“
 

End of Part 70



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2009-11-05T17:02:24+00:00 05.11.2009 18:02
*lach*
da hat die priesterin wohl ein kleines problem XD
aber richtig gut gemacht XD
macht die story auch schön lebendig ^^


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