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So finster wie die Nacht

von

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Unfreiwillige Begegnung

Kapitel 4

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Unfreiwillige Begegnung
 


 

Mona fragte sich wirklich, was Eve damit meinte, dass sie nach Vergangenheit rieche.

Aber sie kam gar nicht dazu, ihre Freundin nach dem Grund zu fragen, denn diese stellte ihrerseits eine Frage.

„Wo hast du denn diese Wunde her?“

Eine Sekunde lang sah Mona die andere Vampirin verständnislos an, dann fiel ihr ein, dass sie sich ja in der Nacht zuvor eine äußerst merkwürdige Verletzung zugezogen hatte.

„Das ist beim Jagen passiert. Da hat mich so ein Junge von meiner Beute fortgescheucht und mich berührt – und dabei muss ich mich verletzt haben.“

„Trug er Silber?“

Diese Frage war berechtigt, denn sonst vermochte es nur dieses Edelmetall, einem Vampir eine solche Verbrennung zuzufügen.

„Ich bin mir nicht sicher“, gab Mona zurück, die ein wenig erfreut bemerkte, dass die Wunde bereits einigermaßen verheilt war, während sie geschlafen hatte. „Die Sache ist ein wenig merkwürdig. Ich hatte vor, später noch mal zu diesem Haus zurückzukehren und mich umzusehen.“

„Bevor oder nachdem du gegessen hast?“, fragte Eve neckend und Mona schmollte sofort. „Danach natürlich. Vorher bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen, fürchte ich.“

Mona hasste ihren Blutdurst und sie vermied es immer so lange wie möglich, ihn zu stillen.

Aber sie wusste genau, dass sie nun Blut brauchte, um überleben zu können. Weitere Abstinenz würde sie so sehr schwächen, dass sie sich nicht mal mehr bewegen konnte.

„Ich werde dich begleiten“, sagte Eve. „Ich könnte auch mal wieder ein bisschen Blut vertragen.“
 

Als die beiden vermeintlich jungen Frauen bei dem Haus ankamen, in dem June wohnte, waren ihre Wangen deutlich rosiger als zuvor und ihre Augen glänzten.

Ihre Jagd war erfolgreich gewesen und Monas Laune hatte sich dadurch erheblich gebessert – auch wenn sie den alten Mann sehr bedauerte, dessen Leben sie für ihr eigenes Überleben beenden hatte müssen .

Sie bewunderte Eve dafür, wie schnell und gezielt sie ihr Opfer überfallen, ihren Blutdurst gestillt und anschließend alles so arrangiert hatte, dass ihrem Opfer nicht mal auffallen würde, dass es von einem Vampir gebissen worden war.

Vampirspeichel hatte heilende Eigenschaften und so konnten Vampire ihre Opfer normalerweise sehr leicht täuschen.

„Hier wohnt also dieser komische Junge?“, hakte Eve noch einmal nach.

„Ja. Zumindest hab ich ihn hier getroffen.“

Das Licht in Junes Wohnung war bereits aus, wie man durch die Fenster erkennen konnte.

Leider hatte die junge Frau auch die Vorhänge zugezogen, was sich nun als ein wenig hinderlich erwies.

Eve hockte auf dem Sims vor einem der Fenster und seufzte resigniert. „Da ist kein Fenster offen, durch das wir hineinschlüpfen könnten.“

„So ein Mist. Sie muss vorsichtiger geworden sein, nachdem ich gestern beinahe erwischt worden bin!“

Monas Freundin zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade von den Fenstern abwenden, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm – und beinahe zu Tode erschrak.

Die Frau, die diese Wohnung bewohnte, hatte die Vorhänge zur Seite geschoben und starrte Eve nun direkt an.

Für einen Moment herrschte eisige Stille, dann schrie diese fremde Frau sich die Seele aus dem Leib.
 

Das Telefon klingelte unnachgiebig und Ryan seufzte genervt, als er die Beine über die Bettkante schwang und völlig schlaftrunken in den Flur torkelte, wo dieses nervige Ding stand.

Als er jedoch Junes Nummer im Display des Telefons erkannte, wusste er sofort, dass es etwas Ernstes sein musste und er war sofort hellwach. June würde nie so spät in der Nacht anrufen, wenn es nicht wirklich wichtig war.

Eilig drückte er die Annahme-Taste.

„June, was ist los?“, fragte er besorgt und er konnte seine Ex-Freundin am anderen Ende der Leitung schluchzen hören.

„Hier... hier war eine Frau... vor dem Fenster... bitte, komm sofort her, ich habe Angst!“

June brauchte nicht zweimal bitten.

„Bin gleich da!“, brüllte Ryan in den Hörer und legte auf.

Der junge Mann brauchte nicht lange, um sich seine Hose und ein Hemd überzuwerfen, sich seine Autoschlüssel zu schnappen und sich sofort auf den Weg zu Junes Wohnung zu machen.

Er machte sich nicht die Mühe, seinen Bruder zu wecken – dafür war einfach keine Zeit

Ich schreib ihm später eine SMS, dachte er, als er die Wagentür zuschlug und sich anschnallte.

Gleichzeitig machte er sich Vorwürfe. Warum war er diesen Abend wieder in seine eigene Wohnung zurückgekehrt? Wäre er bei June gewesen, dann hätte er sie sofort beruhigen und trösten können und vielleicht hätte er den Einbrecher auf frischer Tat ertappt!

Aber Jason hatte einfach Recht gehabt, als er sagte, er wolle mal wieder in seinem eigenen Bett schlafen und bräuchte vor allem frische Kleidung. Sie konnten June nicht immer so mit ihrer Anwesenheit „belästigen“, zumal Ryan nicht mehr ihr fester Freund war. Aus diesem Grund waren die Geschwister in ihre eigene Wohnung zurückgekehrt, statt erneut bei June zu übernachten.

Als Ryan endlich angekommen war, fand er eine völlig aufgelöste June vor.
 


 

Lilian hatte zu Fuß dem Auto nicht folgen können und so hatte sie für den Tag aufgegeben und war nach Hause gegangen.

Dennoch ging ihr der Gedanke, das Jason nach Vampir gerochen hatte, nicht aus dem Kopf.

Sie war überzeugt davon, dass er vor Kurzem Kontakt zu einem Vampir gehabt haben musste, vielleicht war er sogar gebissen worden, ohne es zu merken.

Aber wie sollte sie herausfinden, was wirklich geschehen war?

Sie hätte das Thema mit ihrer Mutter besprechen können, ja, eigentlich hätte sie das sogar tun sollen, denn immerhin ging es um Vampire, die größten Feinde der Hexen!

Dennoch konnte Lilian das nicht tun. Sie verstand sich einfach im Moment nicht gut mit ihrer Mutter und sie wollte erst etwas sicherer sein, bevor sie den Zirkel in Aufruhr versetzte.

Immerhin konnte es ja auch sein, dass sie sich irrte. Vielleicht war Jason nur rein zufällig einem Vampir begegnet. Immerhin mischten sich diese Untoten gern unter die Menschen, besonders, wenn sie sich ihre Beute suchten. Vielleicht war Jason im Kino gewesen, wo sich rein zufällig auch ein Vampir aufgehalten hatte? Oder er war einem auf der Straße begegnet, ohne es zu merken?

Die junge Hexe war ratlos, sie wusste nicht so Recht, was sie machen sollte, sie konnte ihren Schwarm schließlich nicht direkt fragen.

„Vielleicht sollte ich mich bei ihm bedanken, dass er mich ins Krankenzimmer gebracht hat und mich bei der Gelegenheit irgendwie an ihn ranschmeißen“, überlegte sie laut.
 

Fortsetzung folgt...
 

Ein Dankeschön an -Ai-chan-, Kaleidoskop und Angel8938 fürs abonieren und für die lieben Kommentare.

Danke, dass ihr unsere Geschichte lest. ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CaptainCalvinCat
2010-07-14T16:53:51+00:00 14.07.2010 18:53
Interessant, interessant - Vampire und Hexen, die einander nicht mögen. Hm, das wird noch sehr lustig, besonders die Sache mit Jason... hmmm und bei unserer guten Mona bin ich mir auch unschlüssig...
gehört sie zu den guten oder zu den Bösen?
Ist sie ne Grauzone?
Und verliebt sie sich am schluss in Jason, für den auch Lilian schwärmt? Oh, das wird noch richtig fies.

Greets

Cal
Von:  Taroru
2009-10-30T22:01:46+00:00 30.10.2009 23:01
o.O
hexen, vampire... feinde???? o.O
gott auf die idee bin ich nicht gekommen XD
aber wirklich klasse ^^ ist mal was neues ^^ bringt einen ganz neuen blickwinkel ^^ gefällt mir gut ^^
und warum sind die feinde? o.O *neugierde*
ich hoffe einfach mal das das noch geklärt wird XD

aber ansonsten vom schreibstil wieder gut getroffen ^^ das passt richtig zum geschehen, deine wortwahl scheint wirklich gut durchdacht ^^

Von:  Baleika
2009-10-30T03:02:54+00:00 30.10.2009 04:02
"Als die beiden vermeintlich jungen Frauen bei dem Haus ankamen" - vermeintlich... Dieses kleine Detail einfach wieder herrlich :).

Das Telefon als "Ding" zu beschreiben, passt einwandfrei zu Ryan, wie ich ihn mir eben vorstelle.

Soso, Hexen und Vampire mögen sich also nicht, nun hat es auch bei mir `Klick` gemacht, warum Lilian sich so erschreckt hat. Ich bin jetzt richtig heiß drauf, wie es weiter geht und was es mit allem auf sich hat.

Brenndend interessiert mich auch, warum Mona sich so stark verletzt hat, als Ryan ihre Hand kurz berührte. Für mich kann er kein normaler Mensch sein. Schreib mal schnell weiter, will unbedingt wissen wie es weiter geht und wie alles zusammenhängt.

Auch dieses Kapi ist wieder sehr schön und fließend geschrieben, bin etwas buff das ich schon druch bin.

Im Gesamt-Fazit gefällt mir deine OF sehr gut, achwas, verdammt gut und natürlich werde ich weiter lesen und ungeduldig auf Nachschub warten. Wäre lieb, wenn du mir eine ENS schicken könntest, wenn ich mich im wahrsten Sinne des Wortes, wieder in den Bann reißen lassen kann.

Mach weiter so, ich werde gespannt lesen.

Fühl dich einfach mal geknufft,

Baleika

Ps: Gomen... Meine Satzbauten werden immer schlimmer, aber ich schieb es mal auf den Tacho... Der sagt ist ganz schön spät :) *wink*


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