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So finster wie die Nacht

von

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Anders als geplant

Kapitel 24

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Anders als geplant
 

Lilian seufzte. Als sie ihre anhängliche Freundin endlich losgeworden war, war es bereits viel zu spät gewesen, um Jason noch einen Besuch abzustatten. Jessica gegenüber konnte sie ihre Sorgen unmöglich zur Sprache bringen, aber innerlich zerfrass es die Hexe fast, dass sie nicht wusste, was mit ihm war. Es musste doch einen Grund geben, warum er nicht zur Schule gegangen war!

Und nun ging im Hause Parker niemand ans Telefon. Das war doch zum Verrückt werden!

Sie machte sich Sorgen. Natürlich. Immerhin wurden die Brüder von Vampiren verfolgt, das passierte einem ja nicht jeden Tag.

Die Hexe beschloss, auf jeden Fall am nächsten Tag zu Jason zu gehen.

Nur sollte natürlich wieder alles anders kommen, als geplant...
 

„Ich fahre wieder rüber zu June. Du kommst doch alleine klar, oder?“

Jason nickte. Natürlich würde er auch ohne seinen großen Bruder klar kommen.

Ryan war zwar nicht wohl bei dem Gedanken, dass da ein Vampir im Keller lauerte und war hin- und hergerissen zwischen seiner Verantwortung seinem kleinen Bruder gegenüber und der Liebe zu June, aber er hatte sich dieses Mal für June entschieden. Er wollte sie nicht endgültig verlieren und sie würde nicht mehr zu ihm kommen, solange Mona im Keller des Hauses wohnte.

„Wann kommst du zurück?“, fragte Jason.

„Ich weiß es noch nicht. Bald. Ich rufe an, ja?“

Ryan wuschelte dem Jüngeren einmal durch die Haare, dann öffnete er die Wohnungstür und trat hinaus ins Treppenhaus. „Sei artig!“, bat er, dann war die Tür geschlossen und Ryan fort.

Jason begann, sich einsam zu fühlen in diesem Moment.

Es war bereits dunkel draußen und Jason hatte nicht einmal gemerkt, wie die Zeit vergangen war.

Der Tag war seltsam gewesen. Er hatte so viel erfahren. So viel unwirkliches, das doch so nah war.

Mona war so traurig gewesen.

„Ich wollte nie werden, was ich nun bin“, hatte sie gesagt und dann hatte sie erzählt von ihrem früherem Leben, von dem Verrat ihres Geliebten und ihrem Tod.

Sie tat ihm Leid, begriff er nun.

Und schließlich traf er eine Entscheidung: Mona konnte nicht die ganze Zeit dort unten im Keller hocken. Dort war es kalt, muffig und sehr eng und das war nun wirklich kein Ort für eine Frau.
 

Als er die Kellertür öffnete, starrte sie ihn wieder an mit ihren blutroten Augen. Es war ein gruseliger Anblick, irgendwie, aber Jason hatte inzwischen keine Angst mehr vor ihr.

„Was willst du?“, fragte sie ihn, beinahe ein wenig gereizt.

„Komm mit hoch in die Wohnung“, antwortete er. „Hier unten ist es so ungemütlich.“

Hätte Mona den Keller nicht schon so satt gehabt nach diesem Tag, hätte sie dieses Angebot vielleicht abgelehnt. Aber sie erhob sich und schaute ihn erwartungsvoll an, bis er ihr bedeutete, ihm zu folgen.
 

In der Wohnung war es sehr viel wärmer als in dem Keller, das gefiel der Vampirin. Kälte machte ihr zwar nicht viel aus, aber sie bevorzugte trotzdem die Wärme.

„Ist dein Bruder nicht da?“, fragte sie und Jason nickte.

„Er ist bei June.“

„Und du hast gar keine Angst, allein zu sein mit mir?“

Sie konnte ihm sehr gefährlich werden und dass hatte sie ihm bereits gezeigt, auch wenn sie sich für diesen Angriff fürchterlich schämte. Sie hatte nie vorgehabt, dem Jungen weh zu tun oder ihm Angst zu machen – immerhin konnte sie dankbar sein, dass sie von den Brüdern versteckt wurde.

„Doch. Ich habe Angst. Aber ich vertraue darauf, dass du mir nichts tun wirst“, antwortete er wahrheitsgemäß.

Mona lächelte. Sie mochte Ehrlichkeit.

„Möchtest du vielleicht duschen? Ich kann dir auch ein paar saubere Klamotten geben“, bot er ihr nun an.

Erst wunderte sie sich über dieses Angebot, aber als sie an sich hinunterblickte, verstand sie, worauf er hinauswollte. Ihre Kleidung war bei dem Kampf mit Katherine ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden und vermutlich stank sie furchtbar. Mona hatte noch gar keine Gelegenheit gehabt, sich zu waschen und umzuziehen und hatte daran bisher auch noch gar keinen Gedanken verschwendet. Außerdem hatte sie in der Tat keine Wechselkleidung.
 

Als sie wenig später frisch geduscht und in einem Flanellhemd und einer Jeans von Ryan wieder aus dem Badezimmer kam, fühlte sich die Vampirin tatsächlich viel besser als zuvor.

Ihre nassen Haare klebten ihr noch an der Stirn und auf dem Hals, aber das störte sie nicht weiter.

„Ich hätte schon viel früher mal anfangen sollen, Jeans zu tragen“, stellte sie fest, als sie zu Jason ins Wohnzimmer ging. „Die Dinger sind bequem.“

Jason fand zwar, dass sie in dieser Kleidung eher seltsam aussah, aber tatsächlich konnte man sie nun kaum noch von einem normalen Menschen unterscheiden. Die Tatsache, dass sie unter dem Flanellhemd keinen BH trug, machte ihn allerdings doch ein wenig nervös. Genauso wie die Tatsache, dass Mona seit ihrer Flucht noch immer nicht „gegessen“ hatte.

Er wollte sie gerade fragen, wie sie dieses Problem zu bewältigen gedachte, als er hörte, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde.
 

Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet, nachdem Amanda Wood sie erst einmal verkündet hatte.

Der gesamte Hexenzirkel war in heller Aufruhr – endlich gab es wieder eine Seherin! Niemand verstand so Recht, wie das kommen konnte, wo doch die letzte Seherin so plötzlich verschwunden war vor so langer Zeit, aber jetzt, wo es eine neue Seherin gab, gab es auch Hoffnung für den Zirkel.

Lilian selbst war allerdings so gar nicht begeistert davon, nun eine so wichtige Stellung inne zu haben. Gelinde gesagt nervte es sie jetzt schon.

Eigentlich wollte sie zu Jason rübergehen um herauszufinden, was bei ihm los war, aber als sie am frühen Morgen zum Frühstück erschienen war, hatte ihr ihre Oma Amanda eröffnet, dass sie zu Allison gehen würden, um ihre Zeremonie abzuhalten.

Allison Seymore war die derzeitig älteste Hexe des Zirkels und somit für sämtliche Zeremonien zuständig. Natürlich hatte Lilian keine Ahnung, was ihr da nun eigentlich bevorstand und Lust hatte sie erst recht keine, aber ihr blieb keine andere Wahl, als sich dem Willen ihrer Oma und dem ihrer Mutter zu beugen.

Aber sie nahm sich fest vor, so schnell, wie es irgend ging, zu Jason zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2011-07-13T21:44:38+00:00 13.07.2011 23:44
waaahhhh *vom stuhl fall*
das ist ja nocht kürzer >.<
da bin ich ja mit lesen viel zu schnell fertig >.<
vorallem, wenn es sich so gut weg liest >.<
menno *noch mal liest*


also *lach* XD
ich finds gut geschrieben ^^ wirklich ^^
vor allem hat man hier auch noch mal so einen realitäts anteil XD sprich, ich finde es realistisch geschrieben ^^ ich finde die handlungen so nachvollziehbar ^^ es ist einfach verdammt lebendig geschrieben XD
so macht das lesen spaß ;p
auch wenn ich viel zu schnell bin und die kappis verschlinge *lach* XD


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