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Tödliches Geheimnis

Die Legende der geflügelten Rasse
von

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「悪夢」 ・ Albtraum 「Akumu ~ I want to know the truth! 」

Kapitel 6: 「悪夢」 ・ Albtraum 「Akumu ~ I want to know the truth! 」
 

„Als du mich neulich aufgefangen hast, hatte ich nachher das Gefühl, dass du mir am Hintern rumgefummelt hast, und ich dachte zuerst nein! Aber nach deiner heutigen Vorstellung denke ich schon, dass du sowas gemacht hast!“, fauchte Noriko und band ihren Kimono wieder zu. Dieser Typ hatte echt Nerven…erst einen auf nett und unschuldig machen, und dann sowas!

„Du bist bestimmt dieser Stalker, über den hier alle reden, oder?“, fragte die Lilahaarige weiter. Der Braunhaarige kratzte sich lachend am Hinterkopf.

„Ahh, man redet also schon über mich? Welch Ehre~“, sagte er und verbeugte sich leicht.

„Ich geb dir gleich Ehre!“, schrie die Jüngere ihn an und kam wieder ein Stück näher. Plötzlich hielt er einen Kimono hoch, welcher ohne Zweifel der ihrer war. Sie sah ihn verwirrt an und begriff dann, dass dieser Typ nicht nur gespannt hatte, er hatte auch noch ihre Kleidung geklaut! Fauchend kam sie noch näher und griff nach dem Kimono.

„Sag mal, sind diese Perversen Sachen die du immer machst eigentlich ein Hobby oder deine Lebenseinstellung?“, fragte sie bissig, als der Typ den Kimono so hoch hielt, dass sie nicht mehr an ihn heran kam. Sie hüpfte hoch und versuchte erneut den Kimono zu erhaschen, doch der Typ lachte nur und hielt ihn noch höher.

„Ich würde sagen, eine Mischung aus beidem!“, meinte er und lachte wieder.

„Gib mir jetzt den Kimono zurück!“, sagte Noriko wütend und sprang dieses Mal auch hochgenug, sodass sie den Stoff fest halten konnte. Der offensichtlich Ältere von beiden grinste wieder und versuchte, den Kimono durch heftiges Ziehen zurück zu erhalten. Doch nicht mit Noriko! Sie zerrte ebenfalls an dem Kleidungsstück und langsam entfachte etwas, was auf Außenstehende wie Tauziehen wirkte. Als der Typ den Stoff auf einmal los ließ, drohte Noriko auf den Boden zu fallen, doch der Typ fing sie in letzter Sekunde noch auf.
 

Ren, Misa und Yoshi kamen angelaufen. Sie wussten ja, dass Noriko wegen eben wütend war, aber die Geräusche die vom Lager kamen, hörten sich so schlimm an, dass die drei lieber wieder zurück gelaufen waren, um den Geräuschen auf den Grund zu gehen.

„Hey, No-chan, was ist lo-“, fing Ren an, doch seine Gesichtszüge veränderten sich, ehe er wieder ausreden konnte. Er machte einen ziemlich dämlichen Eindruck, aber bezüglich der Dinge, die sich gerade vor seinen Augen abspielten, konnte er einfach nicht anders schauen:

Vor den dreien stand dieser braunhaarige Spannertyp, welcher Noriko fest in seinen Armen hielt und sie grinsend anstarrte. Sie machte ein verwirrtes Gesicht und starrte ihn seltsam an, was Ren auch nachvollziehen konnte, als er sah, was der Typ im Begriff war zu tun. Er kam ihrem Gesicht immer und immer näher und Noriko schien sich nicht einmal zu wehren. Schmollend und eifersüchtig verschränkte Ren seine Arme und sah in eine andere Richtung. Misa und Yoshi hingegen beobachteten mit vor Aufregung roten Wangen gespannt das Geschehen.

„Küss mich, mein Engel!“, sagte der Typ und war fast bei Noriko’s Gesicht angelangt, als die Lilahaarige scheinbar wieder zu sich kam, und dem Typen mit einer pochenden Ader auf der Stirn ihre Faust in den Mund haute.

„Küss das!“, sagte sie bissig und befreite sich aus seinen Armen. Beleidigt ging sie zu Misa und Yoshi und die drei gingen dann zurück zu ihren Schlafplätzen. Ren musterte diesen Typen. Er hatte ganz schön Mut, dass musste er ihm lassen. Als der Typ ihn plötzlich grinsend ansah, zuckte der Blonde zusammen und fragte sich, was jetzt wohl kommen würde. Der Junge kam näher und sprach ihn zum ersten Mal direkt an:

„Sag mal, hast du das eben gesehen? Sie hat doch tatsächlich meinen Kuss verschmäht! …Sie muss wirklich sehr schüchtern sein…“, sagte er und legte Zeigefinger und Daumen an sein Kinn, wie als ob er überlegen würde. Ren hingegen ließ seinen Kopf hängen und fragte sich, welchem Idioten er denn gerade gegenüber stehen würde. Dann räusperte er sich.

„Und wenn sie dich einfach nur zum kotzen findet?“, fragte er dann, wie als ob das die Antwort auf seine Frage wäre. Der Typ schloss seine Augen - Er schien angestrengt über etwas nach zu denken. Doch dann winkte er plötzlich ab.

„Ach Quatscht!“, sagte er, vollkommen von sich überzeugt, und beide Jungen begannen lauthals zu lachen.

„Ich bin Riku!“, stellte sich der Typ endlich vor. Er hielt ihm eine Hand hin, in die Ren dann auch einschlug.

„Ich bin Ren!“
 

Nachdem sich die beiden Jungs wieder zu den Mädchen gesellt hatten, begannen Misa und Noriko mit dem Kochen, Yoshi sammelte Holz für ein Feuer und Riku und Ren unterhielten sich etwas.

„Ahh, du gehörst also auch zur Winged Race?“, fragte Ren und grinste. Riku nickte.

„Jep! Und ich schwöre euch, dass ich euch noch helfen kann!“, sagte er überheblich und lachte laut.

„Hast du irgendeine besondere Fähigkeit?“, fragte Ren weiter. Riku nickte.

„Was kannst du denn machen?“, fragte der Blonde und überlegte.

„Ich zeig’s dir, wenn das Holz da ist!“, meinte Riku und hob den Daumen. Ren zuckte mit den Achseln und starrte zu Noriko und Misa herüber.

„Wann gibt es denn endlich essen?“, fragte er und sein Magen knurrte.

„Dann, wenn du endlich erwachsen wirst!“, sagte Noriko und zerhackte die Zutaten heftiger als nötig gewesen wäre. Misa sah sie erschrocken an.

„Oh nein! Dann werden wir ja niemals essen können!“, sagte sie und beide lachten. Ren rollte mit seinen Augen. Yoshi kam mit einem Berg aus Holz angelaufen. Sie warf alles auf Ren.

„Da.“, sagte sie und setzte sich auf ihre Schlafmatte. Riku fragte sich, wie sie so viel Holz hatte sammeln können…

Der Blonde legte das Holz auf den Boden neben sich und sah zu Riku. Er grinste und schnipste einmal mit seinen Fingern. Die Äste fingen Feuer und dunkler Rauch stieg aus ihnen zum Himmel empor.

„Oh, woooooow~“, sagte Ren begeistert und er und Riku begannen zu tanzen. Misa lachte laut und sie und Noriko verteilten schließlich das Abendessen. Alle fünf alberten noch lange herum. Es wurde viel gelacht, nach einer Weile begannen Ren und Riku sogar mit dem Singen, als alle dann schließlich beschlossen sich hinzulegen.
 

Ich sah mich um…

Ich war hier an einem Ort, den ich noch nie gesehen habe…wo bin ich?

Ich ging etwas in dem Raum umher, als mir plötzlich ein ziemlich unangenehmer Duft in die Nase drang.

Was zum Teufel konnte solche Gerüche absondern?

Als ich mich weiter umsah, konnte ich einen lauten Aufschrei nur schwer unterdrücken.

Neben mir lagen mehrere Menschenleichen. Obwohl sie schon so unangenehm rochen, konnten sie noch nicht lange tot sein…

Plötzlich hielt ich es nicht mehr aus, und ein lauter Schrei fraß sich aus meiner Kehle.

Geschockt legte ich beide Hände an mein Gesicht, und musste erschrocken feststellen, dass sie nass waren.

Ich sah mir das genauer an…

Blut…

Erneut schrie ich entsetzt auf, als ich erkannte, dass Blut an meinen Händen war, und dass ich dir Menschen getötet hatte.

Schnell rannte ich los, versuchte zu entkommen…

Doch plötzlich wurde alles schwarz, die Atmosphäre änderte sich…

Ich stand nun am Kiseki-See…

Blaues Licht flammte auf, als ich langsam in den See hinein gesogen wurde.

Ich begriff, dass ich gerade im Begriff war, in die andere Welt zu reisen.

In mir spüre ich deutliche Gefühle…

Was für welche sind es?

Hass?

Wut?

Rache…

Ich wusste es nicht genau, dafür hatte ich das alles schon zu lange durchgezogen…

Jetzt gab es kein Zurück mehr…

Ich kam auf der Andere Seite an, stieg aus dem Wasser, und…

Ein dumpfes Geräusch ertönte, etwas bohrte sich durch meinen Bauch…

Und langsam fiel ich zu Boden, während ein letzter erstickter Laut durch meine Kehle rinnt…
 

Schweißgebadet schreckte Noriko aus dem Schlaf. Was für ein seltsamer Traum war das denn jetzt gewesen? Sie schüttelte einmal ihren Kopf durch, als sie bemerkte, dass heiße Tränen ihre Augen runter liefen.

Nanu?

Sie fühlte sich doch gar nicht traurig…Was war nur los mit ihr? Normalerweise hätte sie doch nie so einen Traum gehabt…

Schnell wischte Noriko in ihrem Gesicht herum. Sie atmete noch immer heftig und zischend, als sie einen Blick zur Seite wagte. Zu ihrer Linken schliefen Misa und Yoshi friedlich, ihr Atmen war ruhig und ausgeglichen. Sie sah nach rechts…und musste leicht lächeln. Riku und Ren lagen ganz dicht beieinander, Ren hielt Riku‘s Hand und Riku grinste. Als Ren dann plötzlich ihren Namen murmelte, und im Schlaf lächelte, wurde Noriko knallrot und legte sich schnell wieder hin. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder friedlich eingeschlafen war…friedlich?!
 

Schon wieder träumte sie…

Doch dieses Mal war etwas anders…Sie wusste genau, wo sie sich gerade befand. Sie befand sich in ihrem Haus, und alles schien ganz friedlich zu sein. Doch plötzlich wurde die Tür auf geknallt, und jede Menge Soldaten stürmten in ihr Zuhause. Sie richteten drohend ihre Waffen auf Noriko und murmelten sich leise etwas zu.

Schnell sah sie sich um. Neben ihr konnte sie ganz deutlich Miyuki erkennen, welche fest ihre Hand hielt. Ihre Eltern sprangen auf und stellten sich vor die beiden, um sie zu beschützen.

Ein heftiger Kampf entfachte zwischen Noriko’s Eltern und den Soldaten. Die Kräfte schienen ausgeglichen zu sein, obwohl der Kampf 100 zu 2 war. Jedes Mal, wenn ihre Eltern ein paar Soldaten töteten, schien die doppelte Anzahl danach in den Raum zu stürmen.

Die beiden kämpften hart, sie schienen wirklich Meister ihrer Fähigkeiten zu sein, immer hin hatten beide schon etwa 500 Jahre lang Zeit, um ihre Fähigkeiten zu trainieren. *Anmerkung: Mitglieder der Winged Race leben bis zu 1000 Jahre lang, und sehen bis zum Schluss wie junge Erwachsene aus

Niemand sah kommen, dass sich ein paar Soldaten von hinten anschlichen. Niemand bemerkte es, bis sich plötzlich einer an Noriko’s Mutter heran schlich, und mit seinem Katana zustieß. Sie gab einen erstickten Laut von sich und fiel dann zu Boden. Das Katana des Soldaten steckte in ihrem Bauch, kam auf der anderen Seite wieder heraus…

„OKA-SAMAAAA!“, schrie Noriko verzweifelt und wollte aufstehen, doch Miyuki hielt sie zurück. Ihr Vater bemerkte die Situation und rannte zu seiner Frau.

„Izumi, hey, Izumi!“, schrie er und schüttelte sie, doch sie antwortete nicht mehr. Voller Wut und Schmerzen sah ihr Vater zu den restlichen Soldaten und entfachte durch seinen Gefühlsausbruch einen mörderischen Eissturm, welche mitten durch das große Zimmer fegte, und eine Menge Soldaten ergriff.

Auch dieses Mal hatten sie es nicht voraus gesehen, als ein zweiter Soldat den vor Schmerz blinden Mann angriff, und sein Katana direkt durch den Kopf stieß.

Der Mann konnte nicht mal mehr einen erstickten Laut von sich geben, er fiel direkt um und blieb leblos liegen.

„OTOO-SAMAAA!“, schrie Noriko erneut und nahm ihre freie Hand, um sich die Tränen aus den Augen zu wischen, doch alles nützte nichts, es kamen immer neue Tränen nach. Miyuki neben ihr drückte fest ihre Hand und sah sie entschlossen an, obwohl man auch in ihrem Gesicht den Schmerz ablesen konnte.

„Keine Sorge, es wird bald alles gut werden.“, sagte sie entschlossen.

„Onee-chan…“, murmelte Noriko und schluchzte. Verwundert darüber, dass ihre Ältere Zwillingsschwester nicht weinte, biss sie sich auf die Lippen und schaffte es irgendwie, die Tränen vorläufig zu stoppen. Voller Hoffnung nickte nun auch sie und sie zog Miyuki näher an sich heran.

Wie waren die Soldaten nur hier her gekommen?

Sie hatte doch immer gedacht, dass sie nicht wissen würden, wie man den Kiseki-See als Portal benutzen konnte, aber anscheinend irrte sie sich.

Noriko glaubte, dass die Soldaten nur wegen dem Krieg hier her gekommen waren, doch sie irrte sich schon wieder, als der Soldat welcher eben ihren Vater umgebracht hatte, grob mit seinen Hände nach Miyuki griff. Die Lilahaarige drückte ihre Schwester noch näher an sich, wurde aber gleichzeitig von einem anderen Soldaten in die entgegengesetzte Richtung gezerrt.

„Lasst mich los!“, schrie sie. Miyuki sah ängstlich zu ihr herüber. Keiner von beiden wollte wissen, was genau gleich passieren würde. Der eine Soldat richtete seine Stimme dem anderen zu:

„Was hat der Alte noch mal gesagt? Die Blonde oder die andere?“

„Mir wurde nur gesagt, dass ein Blondes Mädchen gesucht wird…“, antwortete der andere Soldat und zuckte mit seinen Achseln. Noriko ahnte bereits, dass sie nun Miyuki mit sich nehmen wollten, doch sie ließ es nicht zu.

Ein lauter Aufschrei ertönte, als eine gewaltige Energie von der Lilahaarigen ausging. Langsam aber sicher ergriff ihr anderes Ich von ihr Besitz und zwang sie unter seine Kontrolle.

Miyuki sah das alles mit an.

//Jetzt hat es sie vollkommen unter seiner Kontrolle…//, dachte sie ängstlich, doch sie schüttelte nur ihren Kopf. Sie wollte auch so mutig wie Noriko sein, und so schloss sie ihre Augen und schickte Elektrizität durch ihren Körper. Der Soldat hinter ihr sackte geschockt zusammen und Miyuki konnte sich endlich aufrichten.

Sie sah rüber zu ihrer angeblichen Schwester, welche gerade mit unglaublich vielen Soldaten kämpfte. Diese schloss kurz ihre Augen, öffnete sie schnell wieder und eine gewaltige Menge Eis umhüllte die Soldaten.

Dann ergriff Noriko ihre Hand und wollte los rennen.

„Komm schon!“, schrie sie und ihre Schwester nickte. Als die beiden gerade das Haus verlassen hatten, bekam Noriko einen kurzen aber heftigen Schlag auf den Kopf. Kraftlos fiel sie zu Boden, während Miyuki gewaltsam vorwärts befördert wurde. Noriko hatte also nicht alle Soldaten einfrieren können…

Heftig atmend sah die Jüngere auf. Ihr Blick traf zum letzten Mal den ihrer Schwester, dann wurde alles Schwarz um sie herum. Sie hörte noch die letzten Worte der Soldaten, spürte einen heftigen Tritt in die Seite…

„Was sollen wir jetzt mit der anderen machen?“

„Lass sie einfach liegen, die kann sich jetzt eh nicht mehr wehren…“
 

Mit einem lauten Schrei wachte Noriko erneut auf. Sie begann zu zittern. Schon wieder der Albtraum von jener Nacht…Jedoch war dies das erste Mal, dass der Traum so real gewesen war. Dazu kam, dass sie normalerweise nur von Bruchstücken der Nacht träumte, doch dieses Mal wurde sie seit langer Zeit an das komplette grausame Geschehen erinnert.

Ihre Hände verkrampften sich, krallten sich in ihren Lavendelfarbenen Haaren fest, während Noriko langsam anfing zu weinen. Da waren keine gewöhnlichen Albträume mehr…

Sie schluchzte laut auf und zitterte wie Espenlaub, während noch mehr Tränen ihren Weg zu Boden fanden.

Von dem Schrei erwacht, sprangen alle vier gleichzeitig auf. Während Misa und Yoshi Noriko anstarrten, motzten Ren und Riku sich erst mal wegen der Sache mit der Hand an.

„Was soll das?! Lass meine Hand los, du Irrer!“

„Wieso bin ich der Irre? Du hast sie doch so fest umklammert!“

„Hört auf zu streiten!“, schrie Misa die beiden an, und versuchte langsam einen Weg zu finden, um mit Noriko zu reden. Ren kam angerannt und legte seine Hände auf ihre Schultern.

„Hey No-chan, was ist los mit dir?“, fragte er vorsichtig, doch als Antwort bekam er nur ein paar laute Schluchzer.

Noch immer weinte die Jüngste. Sie zitterte und konnte einfach nicht aufhören, zu schluchzen. Ihre Finger verkrampften sich noch weiter, und einzelne Haare fielen zu Boden.

„Noriko?“, fragte Misa, vollkommen überfordert mit der Situation. Endlich hob die Angesprochene ihr Gesicht – Es war vollkommen mit Tränen überströmt.

„Ich…ich…ich muss…“, fing sie an, doch die immer wieder aufkommenden Schluchzer erschwerten ihr das Reden merklich.

„Was musst du?“, fragte Riku und kniete sich neben Ren.

„Ich muss…es wissen…warum…warum wurde sie…mitgenommen?“, sagte Noriko unter Schluchzern, dann brachte sie nichts weiter heraus.
 

//Ich muss es wissen…sonst bringen mich diese Träume noch um…//
 

Vorsichtig schloss Ren sie in seine Arme. Dabei merkte er erschrocken, wie stark sie zitterte…war das jetzt eine Panikattacke? Er sah kurz in ihr Gesicht – Es war kalkweiß.

Er seufzte leise und strich ihr über den Rücken. Sicherlich meinte sie, dass sie wissen musste, warum Miyuki von den Soldaten mitgenommen worden war…Er konnte es sich selbst nicht vorstellen.

„Beruhige dich erst mal…Schlaf noch eine Nacht drüber…wir können uns auch später noch Gedanken darüber machen…“, versuchte er sie umzustimmen, doch ihre Hände verkrampften sich noch mehr und sie schüttelte heftig ihren Kopf.

„Es…es geht…nicht…Wenn…ich wieder schlafe…beginnt alles wieder von Vorne…“, schluchzte sie, und beruhigen konnte sie sich nicht. Nicht nachdem, was sie Nacht für Nacht durchstehen musste. Es würde sie tatsächlich noch irgendwann umbringen…wenn das so weiter gehen würde…

Gerade, als die Tränen einigermaßen gestoppt hatten, fing alles wieder von Vorne an, und erneut wurde Noriko von einem Weinkrampf gepackt.

Erneut seufzte Ren auf. Er schien angestrengt über etwas nach zu denken.

„Was denkst du denn, wo wir die Antwort darauf finden werden?“, fragte der Blonde und löste sich wieder von ihr.

„D-daikoku…“, brachte sie hervor, dann biss sie sich wieder auf die Lippe. Ren wandte sich allen zu. Alle nickten sich einzeln zu, und so war entschieden, dass sie als nächstes Ziel zurück nach Daikoku gehen würden, um in Noriko’s Haus nach irgendwelchen Informationen zu suchen.

„Okay. Jetzt beruhige dich langsam, wir werden morgen dorthin aufbrechen, dass verspreche ich dir bei meiner Vampir Zahn Halskette!“, sagte Ren und hob seinen Daumen an. Noriko löste ihre Hände von ihren Haaren, sah erneut auf und ihr Mund formte sich zu einem winzigen Lächeln, welches aber nicht viel aussagen konnte, da sie noch immer weinte.
 

Als ein paar Stunden später endlich die Sonne aufging, wusste Noriko, dass es nun an der Zeit war, zurück zum Lager zu gehen. Als es die anderen endlich irgendwie geschafft hatten, sie zu beruhigen, war sie zusammen mit Ren zu einem nahegelegenen Fluss gegangen. Sie hatte es abgelehnt zu schlafen, und so hatte Ren versprochen, dass er auch wach bleiben würde…Das hatte aber anscheinend nicht geklappt, wenn sie sich den schnarchenden Ren neben ihr genauer betrachtete. Er war vor circa zwei Stunden eingeschlafen, und Noriko hatte ihn nicht daran hindern wollen. Es war ihrer Meinung nach schon schlimm genug, dass alle vier ihren Gefühlsausbruch gestern Nacht miterleben mussten.

Seufzend erhob sie sich. Anscheinend hatte sie sich zu schnell bewegt, denn einen Moment später verstummte das leise Schnarchen und Ren schreckte auf.

„Was ist los? Wo ist der Vampir?“, fragte er verwirrt. Noriko konnte nicht anders, als zu lachen. So gerne hätte sie solche Träume wie Ren gehabt…
 

Die beiden kehrten wenige Minuten später schon zum Lager zurück, wo die anderen inzwischen begonnen hatten, ihre Sachen einzupacken. Sie waren schon so gut wie fertig, sie mussten nur noch ihre Schlafmatten zusammenpacken. Dann gingen sie los, während Noriko leise ihre Karte studierte.

Sie spielte ihre Rolle wirklich perfekt…beinahe zu perfekt…Niemand hatte gemerkt, wie schlecht es ihr in Wirklichkeit gerade ging. Auch, wenn sie äußerlich gerade über einen dummen Witz von Riku lachte, so fühlte sie sich innerlich gerade so, als würde sie tatsächlich sterben. Sie fragte sie nur, warum ihre Eltern getötet worden waren, und Miyuki entführt worden war und warum sie in Ruhe gelassen worden war…Warum hatten die Soldaten sie nicht einfach auch getötet? Es schien ihr beinahe eine Sünde zu sein, dass sie noch lebte, weil ihre Eltern deshalb sterben mussten…

Dennoch ließ sie sich jetzt nicht unterkriegen, die anderen sollten nichts bemerken, und so tat Noriko die ganze Zeit so, als ob die Situation in der Nacht niemals geschehen wäre…
 

„Okay…so, wie es hier auf der Karte eingetragen ist, scheint der schnellste Weg zum Kiseki-See ein riesiger Wald zu sein. Den müsste man nach meinen Berechnungen eigentlich in knapp zwei Tagen durchwandert haben. Wollen wir da durch gehen?“, fragte sie, und zeigte allen die Karte. Sie stimmten alle zu, denn jeder hier wollte Noriko helfen…sie war so zusagen das Verbindungsstück der ganzen Gruppe.

Hätten Ren und Noriko sich nicht getroffen und nicht gestritten, dann hätten sie niemals Misa getroffen.

Hätte Noriko nicht heimlich das Tagebuch gelesen, wäre niemals der Streit entstanden, und Yoshi würde jetzt nicht zu ihrer Gruppe gehören.

Hätte Noriko nicht damals in der Quelle gebadet, hätte Riku niemals ihren Kimono klauen können…
 

In der Tat hatte Noriko mit allem irgendetwas zu tun.
 

Nach etwa einer halben Stunde Fußweg durch riesige Felder, konnten sie die ersten Bäume des Waldes erkennen. Als sie näher kamen, bemerkten sie, dass vor dem „Eingang“ ein altes Schild stand, auf dem etwas in alten Kagami-Schriftzeichen geschrieben stand.

„Häh? Was soll das denn heißen?“, fragte Ren sofort, der diese Schriftzeichen ja niemals gelernt hatte. Da auch Misa und Riku nichts mit den Schriftzeichen anfangen konnten, und Yoshi sich nicht dazu äußerte, beschloss Noriko für sie zu übersetzen.

„Hayashi no Kyofu“, las sie vor.

„Und das bedeutet?“, fragte Riku, aufgeregt wie ein kleines Kind.

„Der Wald des Schreckens.“, übersetzte Noriko und zuckte mit den Achseln. Misa zuckte leicht zusammen.

„Denkt ihr…dass da vielleicht ein schreckliches Monster lebt?“, fragte sie, und fiel etwas in sich zusammen. Ren kicherte leise und wandte sich dann an Riku:

„Wetten, dass sich die Mädels später wieder fürchten werden?“, fragte er und lachte leise. Riku legte wieder Zeigefinger und Daumen an sein Kind und stellte sich die Situation vor.
 

~Riku’s Inner Mind Cinema~
 

Yoshi, Misa und Noriko begannen laut zu schreien. Riku stand genau in der Mitte der dreien. Misa klammerte sich an seine rechte Schulter. Noriko klammerte sich an seine linke Schulter. Yoshi sprang ihm auf den Arm.

„Ahhhh, kowai desu~(Ahh, das ist gruselig!)“
 

~Riku’s Inner Mind Cinema ende~
 

Als er sich das vorstellte, begann Riku damit, dämlich zu grinsend und er kicherte ganz abscheulich. Noriko sah ihn tödlich an, dann hielt er lieber seinen Mund und alle fünf gingen langsam los.

In dem Wald angekommen, mussten sie aber feststellen, dass es ziemlich dunkel war, mit oder ohne Sonnenlicht.

Misa, Yoshi und Noriko nahmen sich an den Händen um nicht gegeneinander zu Laufen. Ren und Riku sahen zu den ineinander verschlungenen Händen, dann sahen sie zu ihren eigenen und schließlich sahen sie sich gegenseitig ins Gesicht.

„Nein, lieber nicht.“, sagten die beiden fast synchron und mussten leicht über ihre eigenen Worte kichern.

Bei jedem weiteren Schritt wurde es immer dunkler und dunkler.

Nach einiger Zeit war es dann so dunkel, dass man überhaupt nichts mehr sehen konnte. So kam es dazu, dass die Mädchen ausversehen ihre Hände losließen und sich so jeder alleine nach Vorne tasten musste.

„Misa? Yoshi? Wo seit ihr?“, rief Noriko verzweifelt, als sie schon einige Minuten nichts mehr voneinander gehört hatten.

Zur selben Zeit tastete sich auch Ren mit ausgestreckten Händen irgendwie den Weg voran, doch sein einziger Gedanke war nur:

//Bitte lass mich kein Mädchen erwischen...// Als er dann etwas seltsames berührte, fasste er etwas fester zu und bewegte seine Hand leicht. Darauf folgte dann ein lauter Schrei.

„AHH! Wer ist da??!!“, schrie Noriko’s Stimme laut vor ihm. Ren musste wohl oder übel leicht lachen.

„Achso, es war Noriko!“

„PERVERSLING!“ Ein lauter Knall war zu hören. Misa, Riku und Yoshi kamen angerannt, erst jetzt war Misa in den Sinn gekommen, dass sie ja ihre Lichtkraft benutzen könnte.

„Nori? Ren? Seit ihr hier irgend...“, fing sie an, doch weiter kam sie nicht, da sie plötzlich laut losprusten musste.

In dem schmalen Lichtkegel konnte man deutlich einen großen Eisklumpen erkennen, in den Ren eingeschlossen war. Er blutete aus der Nase. Daneben saß Noriko, mit einem Hauch von rot auf ihren Wangen, die sich mit den Händen an den Po fasste.

„Oh mein Gott, das glaube ich jetzt einfach nicht!“, rief Riku und kringelte sich vor Lachen auf dem Boden. Misa seufzte nun und machte sich daran, den Eisklotz mit Namen Ren wieder aufzutauen.

„Du brauchst gar nicht so blöd zu Lachen, Riku. Es hat eben ewig gedauert, bis wir dich wieder gefunden hatten!“, meinte Misa und lächelte leicht.

„Pah! Nur weil ich mich einmal verlaufen habe...“

„Wenn es wenigstens nur einmal wäre...aber bei dir ist das irgendwie ganz natürlich, das passiert dir anscheinend täglich!“, sagte sie, und der eben wieder aufgetaute Ren fing an zu kichern. Riku schmollte weiter vor sich hin, doch dann gingen sie auch schon weiter.

Dieses Mal ging Noriko voraus. Und da Misa ganz am Schluss ging, reichte das Licht nicht aus, um ihr den Weg zu weisen. Plötzlich spürte sie erneut etwas unangenehmes, und sofort entwischte ihr ein Schrei.

„Wer war das?“, fragte sie bissig. Misa kam mit ihrem Licht angelaufen. Sie erkannten, dass hinter Noriko kein Anderer als Riku stand, begann dieser unschuldig zu pfeifen.

„Oh mein Gott, wer würde denn nur sowas tun?“, fragte er unschuldig und sah sich um. Der erste, den er erkennen konnte, war Ren.

„Ahaaaa! Ren du Lustmolch, konntest deine Finger wohl wieder nicht bei dir behalten, was?“, fragte Riku und schüttelte den Kopf.

„Ich muss schon sagen, ich bin echt enttäuscht von dir Kumpel!“, sagte er. Ren schüttelte schnell seinen Kopf. Er war rot angelaufen.

„Was? Nein, ich bin unschuldig!“

„Tut mir leid, aber das können wir dir einfach nicht gl…AUTSCH!“ Noriko hatte Riku eine rein gehauen.

„Tu nicht so unschuldig, jeder hier weiß, dass du es warst!“, sagte sie mit einem eisigen Blick.

„Wow, zum ersten Mal passt ihr Äußeres zu ihren Fähigkeiten!“, stellte Ren fest und schlug mit der rechten Faust auf seine Linke flache Hand. Als Noriko auf ihm einen eisigen Blick schenkte, wusste er, dass er jetzt besser leise sein sollte.
 

Weitere Stunden vergingen. Misa musste immer mehr Licht erschaffen, damit alle überhaupt noch ihre eigenen Füße sehen konnten.

„Oh man ich bin echt fix und alle…!“, stellte Riku fest und fiel auf den Boden.

„Meinst du nicht eher fix und fertig?“, fragte Misa und hob eine Augenbraue.

„Nein.“

„Hey, schaut mal, dahinten!“, rief Noriko aufgeregt und zeigte geradeaus:

Etwa 100 Meter von hier entfernt wurde es allmählich heller. Schnell liefen sie los, Riku trottete ihnen langsam hinter her. Als sie hinten am Licht angekommen waren, bemerkten sie, dass hier eine große Klippe vorhanden war, welche direkt an den riesigen Wald grenzte. Noriko wagte einen Blick nach unten – Etwas weiter unten war ein zweiter Felsvorsprung, auf dem man eine heiße Quelle erkennen konnte. Und noch weiter unten gab es eine zweite heiße Quelle, die direkt an den nachfolgenden See grenzte.

„Wow, das sieht toll hier aus!“, stellte Misa fest. Noriko nickte.

„Tja, was wollen wir jetzt machen? Es ist eh schon spät…wollen wir hier unser Lager aufstellen?“, fragte Ren, und die anderen stimmten ihm sofort zu.

„Okay…dann schlage ich vor, dass wir am besten erst mal unser Lager hier oben errichten. Wer weiß ob wir dann später noch die heißen Quellen nutzen können.“, erklärte Ren und die fünf teilten sich auf, um Aufgaben wie Holz sammeln oder kochen zu erledigen.
 

Es war nun später Abend geworden, die Dunkelheit streckte sich immer weiter aus. Da das Essen noch eine Weile vor sich hin köcheln musste, beschlossen sie, erst einmal die Quellen zu benutzen, und danach zu essen. An der Klippe waren genau zwei heiße Quellen, eine hoch oben, die Andere direkt darunter. Oben badeten die Mädchen, unten die Jungen. Erst hatte Riku ja widersprochen, da er meinte die Mädchen bräuchten einen Bodyguard, doch nach ein paar schlagfertigen Argumenten seitens Misa und Noriko, überlegte er es sich schließlich doch anders.

„Brutalo…“, seufzte Riku und ging mit Ren zusammen zu der anderen Quelle. Da diese Beleidigung für Misa zum Glück nur von Noriko gehört worden war, wurde der Älteste vorläufig verschont.

Während sich Ren und Riku dann unten über dies und jenes unterhielten, gab es oben wieder ein paar Schwierigkeiten zwischen Noriko und Misa.

„Gib es doch endlich zu!“, rief Misa laut.

„NEIN! NIEMALS IM LEBEN!“

„Doch, natürlich!“

„Nein! Und es bleibt dabei!“

„Aber du musst doch zugeben, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass du größer als deine 1,52 Meter wirst!“

„Nein! Nie im Leben würde ich das zugeben! Ich...ich werde schon noch wachsen...“

„Wer’s glaubt...“

„YOSHI!“

Noriko war direkt wieder auf 180. Vollkommen geblendet von ihrer Sturheit fing sie an, Eisklumpen zu bilden und diese dann nach den beiden Mädchen zu werfen. Doch es kam, wie es kommen musste: Einer der Eisklumpen wurde von Misa zurück geworfen, er krachte direkt neben Noriko auf den Boden und dieser bekam einen riesigen Riss. Und während der Boden unter Noriko nachgab, fing diese schon an, zu schreien.

Ren und Riku dachten sich eigentlich nichts Böses, als plötzlich etwas von oben in ihre Quelle gefallen war. Sie machten nur etwas große Augen und warteten darauf, dass jenes Etwas endlich auftauchte.

„Was war denn das jetzt schon wieder?“, fragte Ren und guckte leicht neugierig, während Riku begann, das Schlechteste vom Schlechten zu erwarten.

„Oh nein! Was, wenn es ein Soldat ist?“, fragte er hysterisch und ruderte nervös mit seinen Armen.

„Hey! Komm mal wieder runter, du Memme!“, schimpfte Ren. Er hatte es gerade eben noch geschafft, in einen halb Wach – halb Schlafend Status zu gelangen, doch wurde ihm das durch Riku’s nervöses Auftreten genommen.

„Weichei!“

„Lass mich!“

„Ich töte dich!“

„Klar, wenn du es schaffst!“

Zwischen den beiden entstand eine kleine Prügelei, bei der kein Sieger hervor gehen wollte.

Ein paar Blasen stiegen auf, dann streckte Noriko plötzlich ihren Kopf aus dem Wasser. Ren und Riku sahen zu ihr – Sie sah zurück.

Riku brauchte gar nichts weiter zu wissen, aus Gewohnheit kippte er direkt hinten über und seine Nase blutete. Ren musste natürlich alles genau mustern.

„Wahnsinn...“, murmelte er und setzte ein dämliches Grinsen auf. Blut schoss aus seiner Nase, eher er von Noriko niedergeschlagen, und anschließend in einen Eisklotz einbeschlossen wurde.

„PERVERSLING!“, schrie die Jüngste und verschwand schnell, da sie ja immer noch nur dieses leichte Tuch trug. Von weiter oben hörte sie deutlich Misa’s lautes Lachen, und sie konnte sich auch deutlich Yoshi’s leicht grinsendes Gesicht vorstellen.

Als sie wieder oben angekommen war, musste sie wohl oder übel leicht über die Situation eben lächeln.
 

Nach diesem anstrengenden Tag ließen sich alle erschöpft auf den Boden sinken, als endlich das Lagerfeuer brannte. Noriko war aus irgendeinem Grund so müde, dass sie sich einfach fallen ließ und direkt einschlief. Eigentlich gab sie aus Spaß nur vor müde zu sein, sie würde im Moment nur ungerne freiwillig schlafen. Sie fiel direkt auf Ren’s Schoß. Dieser wurde direkt knall rot und verlegen.

Misa und Riku fingen an, furchtbar zu lachen, Yoshi verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln.

„Verdammt, hört auf zu Lachen und helft mir gefälligst!“, rief der peinlich berührte Ren, obwohl ihm diese Sache eigentlich gefiel. Er würde es aber natürlich niemals zugeben… Die anderen drei sahen sich an.

„Wow...der Mond ist ja heute so wunderbar schön!“, staunte Riku und sah in eine komplett andere Richtung. Yoshi stand auf und ging einfach weg. Misa hingegen sah zur Seite.

„Oh, ein Nachtfalter!“, rief sie und rannte diesem schnell hinterher. Ren kochte vor Wut und Scham.

„IDIOTEN!“

„Wer? Ich?“, fragte Noriko, die mit ihrem Bauch auf seinem lag und grinste. Ren machte nun wieder sein „Ich verstehe absolut gar nichts“ Gesicht. Noriko schien die ganze Sache einfach nur zu amüsieren. Misa kam wieder angelaufen. Sie hatte das Essen mitgebracht, und alle fingen sofort mit dem Essen an.

Zwischendrin herrschte Funkstille zwischen Ren und den drei anderen, doch Noriko aß amüsiert weiter an ihrem Essen.

„Hey, Ren…isst du dein letztes Reisbällchen noch?“, fragte Yoshi plötzlich, und starrte seinen Teller an. Ren packte das Reisbällchen und warf es ihr an den Kopf. Sie sagte nichts, sondern steckte es direkt in ihren Mund. Noriko hingegen schien sich damit nicht zufrieden zu geben. Sie haute Ren eine rein und fragte:

„War das jetzt nötig?“

„Ja!“, antwortete er instinktiv, und einen Moment später klebten Noriko’s restliche Reisbällchen in seinen Haaren.

„HEY! Meine schöne Frisur…“, beschwerte er sich und schmollte. Die Jüngste steckte sich sofort die Finger in die Ohren und tat so, als könne sie ihn nicht mehr hören. Ren sah alle finster an.

„Ich geh schlafen…“, murmelte er und setzte das Gesagte in die Tat um. Misa lachte und folgte ihm langsam.
 

Nachdem nun auch endlich Noriko gegen ihren Willen schlafen gegangen war, blieben nur noch Riku und Yoshi zurück, da die beiden sowieso mit der Nachtwache dran waren. Riku blinzelte ab und zu mal kurz zu Yoshi herüber. Diese sah einfach mal zurück. Riku grinste sie an, Yoshi jedoch sah einfach wieder weg und starrte das Lagerfeuer an. Er wusste nicht recht, was er nun tun sollte. Riku wusste, dass Yoshi nicht sehr oft sprach, aber irgendwie würde er sie doch wohl dazu bekommen, wenigstens einmal ein wenig mehr als ein kurzes ‘Ja’ oder ein negatives ‘Nein’ zu sagen...

Er dachte scharf nach, bis ihm nach 2 Stunden endlich eine gute Idee eingefallen war.

„Hey, Yoshi! Sie mal, ein aufgegessenes Reisbällchen!“ Die Angesprochene wurde plötzlich hellhörig und sprang schnell auf. Sie sah sich schnell mit einem sehnsüchtigen Blick um. Sie rannte umher und schrie:

„WO DENN?!?“ Riku begann damit, lauthals zu lachen.

Von den lauten Geräuschen gestört, kam Noriko von ihrem Schlafplatz zurück zu der Feuerstelle. Als sie zwei Gestalten erkennen konnte, musste sie zweimal hinsehen, als ihr klar wurde, was genau sich da gerade vor ihren Augen abspielte:

Riku lag auf dem Boden und brach fast zusammen vor Lachen, während die sonst so stille Yoshi mit einem gierigen Blick und ausgestreckten Armen um das Feuer lief.

„...Ich glaube, ich war zu lange wach...“, murmelte Noriko leise und drehte sich wieder um. Nachdem sie vorgab, wieder eingeschlafen zu sein, riss Riku sich wieder zusammen und sagte unter kurzen Kicheranfällen:

„Da fühlt man sich immer gleich viel besser, wenn man sie zum Reden bringt.“ Er schaute nochmal zu Yoshi, welche immer noch umherlief, und begann wieder, lauthals zu Lachen. Als dann plötzlich seine Beine einfroren, wusste er, dass es nun an der Zeit war, die Klappe zu halten.

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Nächstes Kapitel: 「四回」 ・ Dämon 「Yokai ~ She is really weird」



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-01-19T19:41:50+00:00 19.01.2010 20:41
Interesant zu lesen^^

Von:  Shaytan
2010-01-10T19:27:24+00:00 10.01.2010 20:27
ja, da muss ich ihr recht geben!
diesma fand ich riku auch einfach nur zum schießen!*bauchhalt*
und dieses nasenbluten... das is so geil!!!
aber das nori sich einfach auf ren fallen lässt...*kopfschüttel* wer hätte das gedacht, die beiden passen einfach zusammen!
freu mich schon aufs nächste!!
hdgdl shay
Von: abgemeldet
2010-01-10T18:50:47+00:00 10.01.2010 19:50
2 Sachen:
1. Riku's inner mind cinema ♥
2. ...ruderte nervös mit seinen Armen

mein gott, ich liebe ihn einfach nur & die nachtfalter & die aufgegessenen reisbällchen <3

weiter so, moi schätzschen


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