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Tödliches Geheimnis

Die Legende der geflügelten Rasse
von

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「呪い」 ・ Fluch 「Noroi ~ Smile until the end」

Kapitel zehn: 「呪い」 ・ Fluch 「Noroi ~ Smile until the end」
 

Noriko landete leise auf dem Boden und ging vor Ren’s Augen in Deckung, um nicht mehr von ihm gesehen werden zu können. Ren hatte mit seiner Vermutung tatsächlich Recht gehabt, Noriko’s schwarze Flügel waren vor ein paar Stunden vollkommen geheilt. Es hatte sie eine Menge Anstrengung und Mühe gekostet, da ihre Heilfähigkeiten nicht mehr zu 100 Prozent funktioniert hatten, doch irgendwie war es ihr dann schließlich doch noch gelungen.

Sie sah sich noch einmal schnell um, dann lief sie fest entschlossen los in Richtung Wald. Wenn sie erst mal dort angekommen sein würde, würden Ren oder jemand anderes sie nicht mehr erkennen können, das war im Moment das Einzige, was für sie zählte. Noriko durfte nun nicht aufgehalten werden, die Aufgabe, die auf ihren Schultern lastete, war zwar unheimlich schwer und zwang sie innerlich in die Knie, doch es gab keine andere Möglichkeit um den Krieg aufzuhalten. Sie würde es schaffen, sie würde nach zehn langen Jahren endlich den Krieg beenden und den wohlverdienten Frieden sowohl zurück nach Kagami-koku, als auch nach Daikoku bringen. Sie würde ihr Ziel erreichen, davon war sie sicher überzeugt. Sie wollte nicht mehr das schwache kleine Mädchen sein, welches leicht von einer Person wie Tora Shindo manipuliert und kontrolliert werden konnte. Die Lilahaarige würde Tora endlich zum Schweigen bringen…

Jene Seele in Noriko’s gespaltenem Geist flüsterte in ihr gerade einige Dinge.

Komm schon…du weißt es doch auch…du willst die Sache gut machen oder? Ich kann dir meine Kraft leihen, mit meiner Hilfe wirst du es schaffen!
 

Noriko’s Kopf schmerzte bei diesen Worten, ihre Hände wanderten zu ihren Haaren und krallten sich daran fest, dann begann sie laut zu schreien:

„Hör auf! Lass mich endlich in Ruhe, dass alles ist eh einzig und alleine deine schuld! Wenn du niemals in meinen Geist eingedrungen wärst…alles wäre einfacher gewesen und ich wäre jetzt noch zusammen mit meinen Freunden…und mit Ren…“ Bei diesem letzten Wort spürte sie förmlich, dass Tora mit dieser Aussage ganz und gar nicht einverstanden war. Sie fluchte laut und versuchte wieder die Kontrolle über Noriko‘s Körper zu gewinnen. Noriko’s Beine bewegten sich gegen ihren Willen zurück in die Richtung aus der sie gekommen war.
 

Geh zurück! Geh zurück zu ihnen! Wenn du dich umbringst, dann…dann…dann kann ich Ren nie wieder sehen!
 

Tora’s Stimme klang leicht verzweifelt doch die Lilahaarige wollte der Stimme in ihrem Kopf nicht nachgeben. Sie konnte ihre Füße verlangsamen, blieb dann schließlich ganz stehen. Doch Tora wollte einfach nicht aufgeben. Erneut bewegten sich ihre Füße gegen ihren Willen in Richtung Lager ihrer Freunde.

Doch die Lilahaarige konnte sich auch dieses Mal erfolgreich gegen das „Monster“ in ihrem Inneren wehren und erlangte somit die komplette Kontrolle über sich selbst zurück, indem sie sich ihre Fingernägel tief in die Handoberfläche bohrte. Vor Schmerz keuchte Noriko auf, dann drehte sie sich schnell um und lief weiter.

„Siehst du! Ich werde nicht mehr schwach sein, ich werde mich von nun an immer und immer wieder gegen dich wehren!“, schrie sie laut und mit einem leicht triumphierenden Unterton in der Stimme. Trotzallem spürte sie wieder diese unangenehmen Stiche in ihrem Herzen, je weiter sie sich von dem Lager entfernte. Ob Ren den anderen schon gesagt hatte, dass sie selbst verschwunden war? Sie durfte nicht weiter darüber nachdenken, sonst würde ihr ihre jetzige Aufgabe am Ende noch schwerer fallen, als überhaupt schon so.

Als die Lilahaarige noch ein paar Schritte weiter ging, hörte sie auf einmal Stimmen neben sich. Sie schienen direkt aus dem Gebüsch zu kommen, welches sie auch von allen Seiten herum umgab. Und ehe sie sich’s versehen konnte, war sie auch schon von einer Gruppe Daikoku-Soldaten umgeben. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, um so das Ausmaß ihrer Feinde sehen zu können. Dann bemerkte sie, dass einer der Männer anders war…

Er trug komplett andere Kleidung als die Soldaten, trug kein Schwert und keinen Bogen mit sich und schien auch sonst keine Waffen zu haben. Im Gegensatz zu den Soldaten, trug er auch nicht so etwas wie einen Helm auf dem Kopf, sein Kopf war kahl rasiert und ein Kreisförmiges Tattoo konnte mitten auf der Stirn erkannt werden. Es war genau über der Mitte der beiden Augen und sah beinahe aus wie ein drittes Auge. Der Eindruck wurde noch verstärkt, da das Tattoo mit giftgrüner Farbe angefertigt worden war, die Farbe sah fast genauso aus, wie Noriko’s eigene Augenfarbe selbst. Außerdem trug er ein feines Gewand aus Seide und anderen teuren Stoffen, die Hände waren gefaltet wie als ob er gerade beten würde und um die Hände war eine kleine Kette mit einem runden blauen Anhänger gebunden worden. Es handelte sich um eine dunkle Perle.

//Ein Priester…das hat mir gerade noch gefehlt~//, dachte Noriko verzweifelt und dachte nach. Es stimmte schon, sie brauchte unbedingt viele Zeugen für ihr Opfer, doch gegen einen Priester konnte sie sich alleine nicht behaupten…dafür war sie wohl oder übel einfach nur zu schwach.

Angestrengt versuchte die Lilahaarige die Situation zu überdenken und schließlich kam sie zu dem Schluss, dass es wohl das Beste wäre, nun zu flüchten und nach anderen Soldaten Ausschau zu halten. Von diesem Gedanken überzeugt nickte sie ein Mal und hielt die Hände von sich, als ob sie zwei Leuten neben sich die Hand reichen wollte. Sie flüsterte ein paar Wörter, machte ein paar Handbewegungen und ein dunkelblauer Eisstrahl kam aus beiden ihrer Hände. Der Strahl flog direkt auf die Füße der Soldaten zu und fror sie alle am Boden fest. Schwer atmend und die lauten Flüche der Soldaten ignorierend, drehte sich Noriko schnell um und lief dann weiter in den Wald hinein. Von weitem konnte sie schon Rufe und Stimmen hören und schwer lächelnd hoffte sie, dass es ein großes Lager von Soldaten war, da sie es endlich hinter sich haben wollte. Und obwohl ihr in diesem einen Moment absolut gar nicht danach war, so musste sie trotzdem wohl oder übel breit Grinsen – Nun war also ihre Zeit gekommen…sie hätte es ahnen sollen.
 

Unterdessen rannte gerade ein vollkommen aufgelöster blonder Junge, der zufällig auf den Namen Ren hörte, in irgendeine Richtung, er konnte ernsthaft nicht sagen, ob es die richtige Richtung zum Lager war. Ren wusste nicht genau, was Noriko nun vorhatte, doch er ahnte schon irgendwie etwas.

//Es hat bestimmt wieder irgendetwas mit Tora zu tun…//, dachte er. Er wusste wirklich nicht, wie er nun genau darauf kam, doch sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es ganz sicher etwas mit seiner Kindheitsfreundin zu tun haben würde. Während der Blonde über solche Dinge nachdachte, merkte er nicht, dass er schon längst wieder am Lager angekommen war. Er rannte also direkt in den armen Riku rein, welcher gerade das Abendessen auf ein paar Tellern getragen hatte. Ren rammte ihn um, die Teller flogen hoch in die Luft und landeten schließlich genau auf dem Kopf des Ältesten. Dieser beschwerte sich auch schon sogleich.

„Bist du bescheuert?! Das krieg ich doch nie wieder aus den Haaren! Außerdem habe ich gerade zum ersten Mal gekocht, das war etwas Besonderes für mich!“, motze Riku laut herum doch Ren winkte nur schnell ab.

„Das Essen ist jetzt erst mal egal!“, sagte er hektisch und erntete dafür direkt einen vorwurfsvollen Blick seitens Yoshi. Misa, die gerade den Verband der Rothaarigen wechselte, runzelte verwirrt die Stirn und sah ihn seltsam an.

„Seit wann lässt du mal eine Mahlzeit aus? Ach ja, hast du jetzt mal mich Noriko gesprochen?“, fragte die Blonde und zog den Verband fest. Der Angesprochene schluckte schwer, dann nickte er zustimmend.

„Ja, das hab ich…und das, was sie mir da alles versucht hat zu erzählen…das wird euch nicht gefallen~“, meinte er und begann nun mit der Schilderung der eben geschehenen Ereignisse.

„…und dann hat sie mich geküsst, hat mir diesen seltsamen Satz gesagt und ist dann diese Klippe herunter gefallen. Als ich sofort aufgesprungen bin, um nach ihr zu sehen…Ich wollte wirklich wissen, wo sie hin ist, aber es war nichts mehr von ihr zu sehen…“, beendete Ren seine Erzählung und er seufzte laut. Riku schüttelte leicht den Kopf.

„Unfassbar…“, meinte er und Ren nickte leicht.

„Ich weiß, sie kann doch nicht einfach so gehen!“, sagte der Blonde zustimmend, doch der Braunhaarige schüttelte nur wieder den Kopf.

„Nein nein, das meinte ich zwar auch aber ich meinte jetzt eher die Tatsache, dass No-chan dich tatsächlich freiwillig geküsst haben soll! Ich meine…sieh dich an! Und dann sieh mich an!“, versuchte er irgendwie klar zu machen. Ren hob eine Augenbraue und haute ihm eine runter, das war jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um schon irgendwelche Witze über Noriko’s Verschwinden zu machen. Statt seiner antwortete dann Misa kurzerhand auf diesen vollkommen verblödeten Kommentar:

„Ich weiß, es ist schon unfassbar, wie gut Ren im Gegensatz zu dir aussieht, ich kann mich auch nur darüber wundern, dass No-chan tatsächlich mal etwas richtig gemacht hat!“ Nun war Riku an der Reihe, um vorwurfsvolle Blicke zu verteilen.

„Misa hat recht und außerdem geht es jetzt nicht um solche Kleinigkeiten!“, fauchte Ren und die beiden Mädchen stimmten ihm schnell zu. Misa nickte besonders deutlich.

„Ich denke, dass Noriko das nicht gemacht hat, um uns in irgendeiner Weise zu schaden, sie hat sicherlich ihre Gründe um erst mal abzutauchen. Ich bin mir sicher, dass sie in ein paar Tagen wieder bei uns auftauchen wird, immerhin sind wir hier alle Freunde.“, meinte sie. Ren kratzte sich am Kopf und dachte erneut über einige Geschehnisse nach.

„Vielleicht ist letzte Nacht auch etwas seltsames mit ihr passiert, immerhin hatte sie diese verletzte Hand…“, überlegte der Blonde laut und Riku wurde hellhörig.

„Warum war ihre Hand verletzt?“, fragte er verständnislos. „Ich habe gar keinen Verband bei ihr gesehen.

„Sie hat mir nur erzählt, dass sie während sie geschlafen hat einen merkwürdigen Traum gehabt hat. Riku hatte versucht sie zu küssen und dann hat sie mit der Hand auf den Stein gehauen.“, erzählte Ren die Geschehnisse, die Noriko ihm nur einige Stunden zuvor noch aufgetischt hatte. Riku strich sich lächelnd durch die Haare.

„Tja, was soll ich sagen, ich bin eben sogar in Träumen von Frauen ein echter Frauenschwarm und Mann!“, meinte er, vollkommen von sich selbst überzeugt. Yoshi hob beide Augenbrauen und sprach nun auch mal:

„Soll ich dir sagen, was ich machen werde, wenn du weiterhin solche Märchen erzählst?“, fragte sie und der Braunhaarige nickte aufgeregt. Yoshi winkte Misa zu sich heran, diese bückte sich zu ihr herunter und dann flüsterte die Ältere ihr etwas ins rechte Ohr. Misa begann zu kichern, dann räusperte sie sich.

„Was hat sie gesagt?“, fragte Ren stirnrunzelnd und auch Riku machte ein leicht ängstliches Gesicht.

„Sie sagte, dass sie dich schrecklich foltern wird, dann wird sie dich umbringen, deine Überlebensreste wird sie klonen, dann wird sie die Klone schließlich bis kurz vor den Tod foltern und schließlich noch die Klone töten. Wenn das nicht reicht, gräbt sie dein Grab auf und tötet dich ein zweites Mal~“, gab Misa die Worte der Älteren wieder und Ren musste sich ernsthaft ein Kichern verkneifen. Riku sah sie erschüttert an.

„Aber…aber…aabeeeer-“, fing er an, dann würgte Misa ihn ab, indem sie ihm ein Reisbällchen in den Mund steckte.

„Ja ja, deine ganzen Aber‘s kannst du dir abschminken, wir haben wichtigere Dinge zu bereden.“, meinte sie nur und sofort setzte sich der peinlich berührte Braunhaarige auf den Boden und räusperte sich schließlich, um somit zu zeigen, dass er wieder zuhören würde. Riku überlegt kurz und wollte nun doch noch einmal seinen Senf dazu geben, doch Misa haute ihm eine rein und setzte sich auf seinen Rücken.

„Schluss jetzt und halt deinen Mund!“, zischte sie, Riku brachte nicht mal ein gestöhntes „B-brutalo!“ heraus. Die Blonde blendete ihn aus und richtete das Wort wieder an Ren.

„Neben Noriko’s Bett war gar kein Stein oder sowas in der Art.“ Der Angesprochene nickte nervös.

„Das kommt mir alles Spanisch vor!“

„Oh, mein großer Bruder hat mir mal ein paar Worte auf Spanisch beigebracht, einmal hat er mich „Señora Riku“ genannt! Ich weiß zwar nicht, was das heißen soll aber-“

Kannst du eigentlich ein einziges Mal in deinem Leben deine verdammte Klappe halten?!“, fragte Misa wütend und drückte seinen Kopf auf den Boden.

„Hmpf~“, machte er und dieses Mal setzte die Blonde sich auf seinen Hinterkopf. Er hatte es nun einfach nicht anders verdient, er sollte nun endlich mal den Ernst der Lage betrachten. Misa konnte nur den Kopf über sein Verhalten schütteln. Noriko war verschwunden, vielleicht sogar durch den Sprung von der Klippe verletzt, und Riku hatte nun nichts Besseres zu tun als irgendeinen Mist von sich zu geben. Noch niemals in ihrem bisherigen Leben war sie so wütend auf ihn gewesen. Doch Ren holte sie zurück aus ihrer Gedankenwelt.

„Vielleicht ist ihr in der Nacht doch etwas anderes passiert…“, dachte er laut und massierte sich angestrengt nachdenkend die Schläfen.

„Das könnte durchaus wahr sein, ich bin ein Mal kurz wach geworden und da habe ich Noriko nirgendwo sehen können. Ich bin fast sofort wieder eingeschlafen, habe aber noch in der Ferne ganz leise einen Schrei gehört. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es irgendwas mit meinem Traum danach zu tun gehabt hat aber vielleicht war das ja Noriko…“, erzählte Misa und sah in die Runde. Ren nickte nur auf diese Aussage hinaus und besprach etwas mit Misa, während Yoshi unterdessen auf dem Boden umher zum letzten Teller kroch, der noch übrig geblieben war. Sie musste breit grinsen, da sie niemand bemerkt hatte und sie nun ihren Hunger stillen konnte. Sie wollte gerade den ersten Bissen nehmen, als sie plötzlich bemerkte, dass es vollkommen still um sie geworden war. Verwundert sah sie zurück zu Ren und Misa, welche sie beide vorwurfsvoll ansahen, sogar Riku hatte seinen Kopf angehoben. Die Rothaarige hob beide Augenbrauen an.

„Was denn?“, fragte sie und Misa deutete mit ihrem Kopf auf den Teller in ihrer Hand. Seufzend erhob sie sich und stiefelte rüber zu Riku. Der Älteste sah sie erwartungsvoll an, dann kniff er schnell die Augen zusammen, als Yoshi kurzerhand den Teller auf seinem Kopf ausleerte.

„Dann eben nicht >_>“, sagte sie und ließ sich neben dem Braunhaarigen auf den Boden fallen. Riku begann leise zu wimmern.

„Warum bekomme immer ich das Essen auf den Kopf?“, fragte er und schniefte einmal.

„Weil du dann wenigstens einmal lecker aussiehst~“, erwiderte Yoshi leicht grinsend. Der jammernde Riku sah, immer noch wimmernd, zur Seite und kaute verbissen auf einem Taschentuch rum. Misa fragte sich innerlich, wo er dieses Taschentuch her hatte und hatte ihn schließlich ein weiteres Mal für sein Verhalten. Dieses Mal sagte er tatsächlich ein Mal nichts.

Die beiden Blonden überlegten fieberhaft weiter und kamen schließlich zu einem Entschluss.

„Denkt ihr nicht auch, dass es sicherlich das Beste wäre, wenn wir einfach schnell nach Nori suchen?“, fragte Misa und stellte nun endlich die Frage, die sich niemand vorher getraut hatte zu fragen, aufgrund der Reaktionen der Anderen. Doch Ren und Riku nickten nur, Yoshi gab ein zustimmendes Brummeln von sich – anscheinend war sie beleidigt, weil die drei sie vom Essen abgehalten hatten, doch es gab gerade wirklich Wichtigeres, um das sie sich zu kümmern hatten. Also standen die vier übriggebliebenen schnell auf und Ren zeigte in die Richtung, in die Noriko vorhin verschwunden war. Keine zwei Sekunden später liefen sie los, um Noriko so schnell wie nur möglich finden zu können.
 

Die Lilahaarige drehte sich enttäuscht um. Sie hatte eben feststellen müssen, dass in dem Lager, welches sie vorhin durch murmelnde Stimmen entdeckt hatte, keine Soldaten waren, sondern lediglich irgendwelche Menschen auf Umwegen. Deshalb nahm sie lieber schnell ihre Beine in die Hand und lief weiter, sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich haben.

//Na toll…mein ganzes Leben war ja eh schon ein kompletter Reinfall, warum kann es zum Schluss nicht einfach schnell und schmerzlos gehen?//, fragte sie sich betrübt und strich sich ein paar Strähnen voller lila Haare aus dem Gesicht. Ihr Weg führte sie durch das Ende des Waldes, bald schon konnte man wieder hellere Stellen sehen. Voller neuer Hoffnung auf Soldaten zu treffen, lief Noriko weiter. Die Frage, warum sie nicht einfach flog und so schnell die Aufmerksamkeit der Soldaten auf sich zog, ließ sich schnell beantworten:

Wenn sie nun fliegen würde, könnten ihre Freunde sie auch schnell wieder finden und sie womöglich noch von ihrer Aufgabe abbringen und das konnte sich Noriko gerade wirklich nicht leisten. Sie musste sich beeilen, bald schon würden ihre Freunde ihre Spur sicher aufgenommen haben, dann würde sie sie nicht mehr aufhalten können.
 

Warum nimmst du nicht einfach meine Hilfe an?, ertönte wieder diese Stimme in Noriko’s Hinterkopf. Sie knurrte leise und ballte ihre Hände zu Fäusten.

//Ich brauche deine Hilfe nicht, du würdest mich wieder kontrollieren und zurück zu Ren bringen. Das werde ich nicht zulassen!//, fauchte sie innerlich und erneut zog sich Tora zurück. Ein großes Chaos voller Gefühle machte es sich in dem Magen der Lilahaarigen gemütlich. Sie konnte Trauer herausfühlen, Wut und ein wenig Verzweiflung. Doch sie konnte sogar ein kleines Bisschen Triumph erkennen, Triumph darüber, dass sie es endlich irgendwie geschafft hatte, Tora zu bezwingen und sie von ihrem Geist fern zu halten.
 

Doch das Alles half ihr immer noch nicht wirklich weiter, sie musste so schnell wie jetzt noch möglich die nächsten Soldaten finden. Endlich erreichte die Lilahaarige den „Ausgang“ aus dem Wald und blieb kurz stehen. Sie sah sich um und konnte vor sich nur eine hohe Felslandschaft ausmachen.

//Seltsam…ich wusste gar nicht, dass es hier so hohe Berge gibt…//, dachte sie verwundert und dachte an Kagami-koku. Dort gab es auch eine Felslandschaft, aber die Berge waren bei weitem nicht so hoch, wie hier in Daikoku. Noriko zuckte mit ihren Schultern und ging weiter, bis sie auf einmal den Halt verlor und stolperte. Verwirrt über den Vorfall sah sie zu ihren Füßen:

Ihre Beine zitterten, anscheinend hatte sie sich mehrere Wunden zugelegt, als sie unbedacht durch den Wald gerannt war. Das Ausmaß der Verletzungen konnte sie nun zum ersten Mal sehen. An ihren Beinen waren sehr viele Kratzer und Schürfwunden zu sehen, die meisten hatte sie sich wohl zugelegt, als sie durch die ganzen Büsche gerannt war. Die dünnen Äste mussten sich wohl in ihr Fleisch gerammt haben, wodurch dann die ganzen kleinen Schnittwunden entstanden waren. Unten an den Fußknöcheln waren weitere Schrammen und – zu ihrer großen Verwunderung – etwas, was aussah wie ein Dornenast. Er hatte sich um ihren linken Fußknöchel gelegt und die Dornen hatten sich mit ihren Widerhaken an der Haut festgehakt. Seufzend zog sie an dem Ast, welcher sich aber durch diese Bewegungen nur noch weiter in ihr Fleisch bohrte. Schmerzlich stöhnte sie auf, dann gab sie sich einen Ruck und zog noch einmal an der Ranke. Dieses Mal konnte sie diese von ihrem Knöchel lösen, dabei entstanden weitere kleine Wunden. Erneut stöhnte sie vor Schmerz auf und ihr Blick wanderte weiter zu ihren Füßen. Sie hatte in der Eile von vorhin vollkommen vergessen, sich wieder ihre Sandalen anzuziehen!

Ihre Füße sahen aus, als wäre sie seit zwei Wochen durch die Wüste gerannt. Die Füße waren ebenfalls überseht von kleinen Wunden und Kratzern, zusätzlich zitterten sie wie ihre Beine auch aufgrund der vielen Wunden.

„Verdammt!“, fluchte Noriko leise und versuchte auf zustehen. Sie hatte Erfolg – welcher aber nicht lange anhielt, da sie nach drei weiteren Schritten erneut den Halt verlor und ihr Fuß verdrehte sich. Ein kleiner Schmerzensschrei war zu vernehmen, als es ein Mal laut knackte – Zu allem Überfluss hatte sie sich nun auch noch den Knöchel verstaucht.

Schmerzlich biss sie sich auf die Unterlippe und wimmerte leise. Wie sollte sie so nur jemals ihr Ziel erreichen können? Nicht mal drei Meter konnte sie laufen ohne sich zu verletzen…und dann auch noch genau dann, wenn ihre Heilfähigkeiten nachließen und sie sich nicht selber heilen konnte. Doch Noriko hatte keine Wahl, sie musste sich erneut aufrappeln und weiter laufen, sie wollte nicht von Ren oder irgendjemand anderem aufgehalten werden. Ihr Knöchel pochte, die Beine zitterten weiter und bei jedem Schritt hatte die Lilahaarige Angst, nicht mehr weiter laufen zu können und auf das Fliegen angewiesen zu sein.

Sie kam schließlich den Felsen immer näher, an der Seite der grauen rauen Felswand war eine schmale Erhebung an der man entlanggehen konnte. Nun musste sie aufpassen, damit sie nicht auf einen spitzen Felsen trat – dann würde sie wirklich fliegen müssen.

So bahnte sich Noriko einen Weg an der Felswand entlang und kam der anderen Seite immer näher. Sie dachte an verschiedene Dinge…
 

Schaffe ich es auf die andere Seite?

Werde ich meine Freunde von mir fernhalten können?

…werden sie mir jemals verzeihen können?
 

Diese Fragen waren nur ein Bruchteil von dem, was ihr gerade durch den schmerzenden Kopf ging. Sie achtete erneut nicht auf ihren Weg, ihr linkes Bein gab erneut nach, sie rutschte ab, ihre Haut schürfte sich auf und dann…dann fiel sie…runter auf den Boden, wo sie von den scharfen Felsen aufgespießt werden würde. Ihre Aufgabe wäre dann eigentlich erfüllt, sie hätte ihr Opfer getan und der Krieg würde hoffentlich bald vorbei sein…doch das war kein Tod, wie sie ihn sich gewünscht hätte.

Dieses Szenario wanderte in ihrem geistigen Auge umher, doch alles kam anders, als sie einen Ruck spürte und jemand ihre Hand festhielt. Vollkommen geschockt von der plötzlichen Rettung, öffnete Noriko schnell ihre Augen – Das Grün ihrer Augen traf auf ein Gold in den Augen ihres Gegenübers. Verwundert sah sie weiter und erkannte den dunkelblonden Jungen, welcher sie gerade vor ihrem Absturz gerettet hatte.

„Raiyu!?“
 

Unterdessen suchten in einem anderen Teil des Waldes vier Gestalten nach einem Mädchen.

„Noriko! Bist du hier irgendwo? Antworte!“, rief Misa zum gefühlten tausendsten Mal an diesem Abend. Verzweifelt sah sie rüber zu Ren, welcher gerade aus einer anderen Richtung angelaufen kam.

„Hattest du schon Erfolg?“, fragte sie mit heiserer Stimme. Der Angesprochene schnaubte laut.

„Wenn ich wirklich Erfolg gehabt hätte, glaubst du, ich würde dann hier ohne sie auftauchen?“, motzte er und kniff die Augen zu zwei Schlitzen. Misa zuckte zusammen, er hatte sich noch niemals so kalt ihr gegenüber verhalten. Sie schluckte hart.

„Schon gut, tut mir ja leid…“, meinte sie kleinlaut und Ren haute sich gegen die Stirn.

„Was zum- Tut mir leid Misa, ich kann gerade nicht klar denken…“, redete er sich heraus und seufzte laut. Die Blonde winkte ab. In Ren’s Kopf herrschte tatsächlich ein riesiges Chaos der Gefühle, er schien quasi über 3000 verschiedene Dinge gleichzeitig nachzudenken.

„Schon okay, ich bin auch sehr aufgewühlt. Hast du was von Riku oder Yoshi gehört?“, fragte sie weiter, doch Ren schüttelte nur den Kopf. Einen Moment später kamen die beiden durch einen Busch gelaufen.

„Man, was gäbe ich jetzt nicht alles für eine Flasche Sake…“, jammerte Riku, der Yoshi die ganze Zeit getragen hatte. Er drehte seinen Kopf seitlich zu ihr.

„Warum muss ich dich tragen, du hast dich doch nur am Arm verletzt!“, beschwerte er sich und keuchte. Yoshi grinste leicht.

„Ich hab keine Lust zu laufen…“, stellte sie fest und zuckte mit ihren Schultern. Riku brach zusammen und schob sie von seinem Rücken.

„Ich lasse mich nicht wegen allem verarschen, nur dass das klar ist!“, sagte er erbost und stand wieder auf. Er bemerkte nun zum ersten Mal Ren und Misa und setzte direkt wieder eine freundlichere Miene auf.

„Hi Leute! Habt ihr schon Erfolg gehabt?“, fragte er breit grinsend. Beide schüttelten schnell synchron den Kopf. Riku kratzte sich am Kopf.

„Also so kann das…wie sagt man das…keine Ahnung…nicht weiter gehen?“, fragte er und seufzte. Ren nickte unmerklich, er würde bald noch den Verstand vollkommen verloren haben, wenn das alles so wie bisher weiter gehen würde.

„Du hast recht, so werden wir Noriko niemals wieder finden…“, stimmte Misa dem Ältesten zu und erneut nickte Ren beinahe unmerklich.

„Wisst ihr, was ich mich schon die ganze Zeit Frage?“, fragte Riku und sah in die Runde.

„Warum du so ein Spanner bist?“, meinte Yoshi und kicherte leicht. Riku sah sie bitterböse an.

Nein!…naja…ein wenig…Aber hauptsächlich habe ich mich gefragt, warum wir nicht einfach fliegen. Wozu hat man schließlich Flügel?“, schlug der Braunhaarige vor und erntete direkt eine harte Faust seitens Misa.

„Idiot! Weil die Soldaten uns dann direkt sehen würden natürlich!“, sagte sie und schenkte dem nun erneut wimmernden Riku keine Aufmerksamkeit mehr.

„Nein nein, nicht so voreilig Misa, das war ausnahmsweise mal eine gute Idee von Riku!“, wandte sich Ren wieder ins Geschehen und dachte nach.

„Vielen Dank~“, gab Riku schnippisch von sich und Yoshi setzte sich auf seinen Rücken. Er verlor das Gleichgewicht und knallte Vorne über.

„Was sollte das jetzt wieder?“, fauchte er und versuchte das Mädchen von sich herunter zu schieben.

„Yoshi, hör auf Riku zu besteigen, das stört meine Konzentration…“, meinte Ren und hatte nun endlich die fehlende Erkenntnis.

„Also, es ist in Ordnung wenn wir ein wenig fliegen, aber wir dürfen nicht zu hoch fliegen, sonst kann man uns schneller entdecken. Wenn alles gut geht müssten wir No-chan so viel einfacherer und schneller finden können.“, erklärte der Blonde und die anderen stimmten ihm zu. Die Vierergruppe teilte sich auf – Misa und Riku flogen flach und streiften mit ihren Blicken durch die Wälder während Ren und Yoshi weiterhin durch den Wald liefen und so ihren Weg suchten. So vergingen rasch einige Stunden in denen die vier immer noch erfolglos blieben. Der Mond schien hell durch den Wald und seine silbernen Strahlen ließen eine düstere Atmosphäre zurück.

„Noriko! Wo bist du verdammt? Antworte!“, schrie Ren’s laute Stimme erneut durch die Dunkelheit. Verzweifelt sah er rüber zu Yoshi.

„Was ist, wenn wir sie nicht finden können? Alleine könnte sie sich doch niemals hier zurecht finden…“, erzählte er und biss sich auf die Unterlippe. Yoshi seufzte leise.

„Beruhig dich. Sie hat sich doch die letzten paar Wochen bevor sie dich traf auch alleine durchgeschlagen und schwach ist sie auch nicht. Wir werden sie schon finden also dreh jetzt bitte nicht durch.“, sagte sie mit ihrer ausgeglichenen Stimme in einem leichten Flüsterton und Ren stutzte leicht. Das war der längste Vortrag, den er jemals aus dem Mund der Rothaarigen gehört hatte. Er schüttelte kurz seinen Kopf durch, sie hatte ganz recht.

//Gib sie jetzt nicht auf du Vollidiot, das macht die Situation nicht wirklich besser!//, fauchte er sich selbst an und bekam langsam wieder einen kühlen Kopf. Misa und Riku landeten neben den beiden, beide sahen nicht glücklich aus.

„Was ist passiert?“, fragte Ren und versuchte aus den unglücklichen Gesichtern der beiden schlau zu werden. Misa sah unsicher zu Riku rüber.

„Nun…“, fing dieser leise an. Ren schüttelte energisch seine Schultern.

Was?“, fragte er und diesmal sprach Misa.

„Wir haben ein paar Spuren gefunden, die wahrscheinlich auf Noriko’s Aufenthalt hinweisen, doch sie ist nicht mehr dort. In der Nähe von hier ist ein kleines Lager von Soldaten. Es gibt natürlich keine mehr, dafür muss No-chan gesorgt haben, denn überall sind Eisspuren und ein paar Verbände liegen auch dort herum. Vermutlich hat Noriko es irgendwie geschafft, ihre Flügel zu heilen – Das ist eine positive Spur. Aber mehr haben wir nicht herausgefunden.“, fuhr sie fort und sah wieder zu Boden. Der Blonde schluckte hart.

„Verstehe…“ Riku legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Tut mir leid für dich Kumpel…“, meinte er und Ren wollte auch etwas erwidern, doch seine

Worte wurden ihm genommen, als es hinter den vieren laut raschelte. Die Blicke wanderte rasch zu den Büschen die sie umgaben – Wieder Erwartung stand eine Gruppe Soldaten vor den Freunden.

„Seht doch, schon wieder Mitglieder der Winged Race! Lasst sie ja nicht entkommen so wie dieses Mädchen vorhin!“, schrie ein seltsam aussehender Mann.

//Ein Priester…was meint er nur mit dieses Mädchen? Meint er womöglich Noriko?//, fragte sich Ren und zog sein Katana. Alle vier machten sich sofort zum Kampf bereit, Misa wandte sich seitlich zu Yoshi und meinte sie solle sich schonen. Yoshi seufzte schwer und ließ sich an genau dieser Stelle auf den Boden fallen. Keine zwei Sekunden später begann auch schon der Kampf. Ren, welcher die ganze Zeit nur an eine Person denken konnte, schien nicht ganz bei der Sache zu sein, während er gnadenlos einen Soldaten nach dem anderen ins Jenseits beförderte. Riku deckte Yoshi und Misa war ebenfalls nicht in der passenden Stimmung. Der Priester hatte sich zuerst nur im Hintergrund gehalten, doch nun kam er ein paar Schritte näher. Er ging direkt an Yoshi und Riku vorbei – Riku überragte ihn zwei ein halb Köpfe und Yoshi stellte ihm ein Bein, woraufhin der Kahlköpfige Mann erst mal auf dem Boden landete. Schnell stand er wieder auf den Beinen.

„Upsi~“, gab Yoshi von sich und ein leichtes Lächeln stand auf ihren Lippen. Der Mann explodierte förmlich.

„Was fällt dir ein du kleine Göre?!“, motzte er, doch die Rothaarige ließ das nur kalt. Die blies ihn mit einem Windstoß von sich und kicherte vergnügt. Der Priester rappelte sich auf und räusperte sich ein Mal laut, dann grinste er hämisch und faltete die Hände. Yoshi sah ihn schweigend an, dann winkte sie Riku zu sich herunter.

„Was macht der kahle Idiot da??“, fragte sie verwundert und der Braunhaarige schüttelte nur verständnislos den Kopf.

„Keine Ahnung…sieht aber ziemlich dämlich aus, wenn du mich fragst…“, meinte er, einen Moment später parierte er einen Schwerthieb mit seinem Katana um Yoshi weiterhin zu beschützen.
 

Shinsei na Shinju! Anata no Kurai gun ni Haiboku suru to jibun no Supoirāwo Kika se kashi te! Saitei no!
 

Die vier Freunde hielten inne. Warum hatte der Priester das eben gesagt?

„Welche Perle meint der denn damit?“, fragte Riku verwundert, Yoshi zeigte auf seine Hände. Um die gefalteten Hände des Priester war eine Kette gebunden dessen Anhänger aus einer dunkelblauen Perle bestand.

„Diese Perle…hat sie denn wirklich solche Kräfte?“, fragte sich Misa laut. Die anderen zuckten nur mit den Schultern, keiner kannte sich mit der dunklen Kraft aus. Plötzlich begann der Boden zu Beben, von dem Priester ging eine Menge von Energie aus. Sein Tattoo auf der Stirn schien beinahe zu glühen.

„Ich habe vorhin ein freches kleines Mädchen getroffen…Sie schien auch zu der Winged Race zu gehören und sie hat mir ziemlich den Tag vermiest…Meine armen kalten Füße~ Hey du da mit den blonden Haaren! Erledige die kleine Rotzgöre bitte für mich!“, sagte der Priester und grinste hämisch. Ren schluckte, dann grinste er ebenfalls.

„Das ist doch lächerlich, als ob-„, fing er an, dann weiteten sich seine Augen. Ihm war, als würde er durch eine fremde Macht gesteuert werden, als sich seine Pupillen stark vergrößerten und seine Gedanken verschwanden. Er machte einen tiefen Knicks in die Richtung des Priesters.

„Ja Meister~“, ertönte seine Stimme mit einem desinteressierten Unterton, dann lief er in eine unbestimmte Richtung davon.

„Ren! Bleib stehen!“, rief Riku ihm nach und verließ für einen Moment seine Stelle als Yoshi’s Beschützer, um Ren aufzuhalten, doch es stellten sich ihm zahlreiche Soldaten in den Weg. Riku wich wieder ein paar Schritte zurück, dann haute er aus Zorn gegen den nächsten Baum.

„Verdammt!", schrie er laut in den Himmel, dann wanderte sein Blick zu den Soldaten.

„Was sollen wir jetzt machen, sie alleine bekämpfen?“, fragte er und sah Misa ratlos an. Die Angesprochene schnaubte verächtlich.

„Nein, wir bleiben jetzt hier stehen und machen mit ihnen ein Kaffeekränzchen! Was denkst du denn du Vollidiot?“, fragte sie zornig und startete bereits die ersten Angriffe. Riku zuckte nur mit seinen Schultern und griff ebenfalls weiter an.
 

Raiyu grinste vergnügt.

„Hi Noriko!“, meinte er. Noriko lächelte ebenfalls und wurde einen Moment später hochgezogen. Sie verschnaufte einen Moment später, dann musterte sie den dunkelblonden Jungen leicht interessiert.

„Was machst du denn hier?“, fragte sie und Raiyu kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf.

„Ich suche immer noch nach meinen Freunden!“, erklärte er und erntete dafür einen seltsamen Blick von Noriko.

„Hast du sie immer noch nicht gefunden?“, fragte sie, erschüttert von seinem Orientierungssinn. Der Angesprochene nickte leicht und seufzte tief.

„Ich weiß auch nicht wieso, aber irgendwie habe ich mich auf dem Weg immer wieder verirrt. Ich bin durch die Gegend geflogen und plötzlich abgestürzt, direkt in einen komischen See hinein. Und als ich auf der anderen Seite wieder raus kam, war ich hier.“, erklärte der Junge und Noriko konnte nur ihren Kopf schütteln.

„Aber sag mal, findest du nicht auch, dass sich die Menschen gegen uns verschwören? Immerhin sieht es hier genauso aus, wie drüben in dem anderen Land auch und-„

„Was meinst du denn, warum seit zehn Jahren Krieg herrscht?! Natürlich haben sich die Menschen gegen uns verschworen du Holzkopf!“, giftete Noriko heftig, sie war mit ihren Nerven wirklich langsam am Ende.

„Du bist wirklich fast so schlimm wie Riku…“, fügte sie noch leise hinzu. Raiyu hob schnell eine Augenbraue.

„Was soll denn ein Riku sein?“, fragte er interessiert, doch die Lilahaarige winkte nur ab.

„Ist nicht so wichtig…“

„Aber sag mal, warum bist du eigentlich schon wieder alleine unterwegs? Hast du etwa schon wieder einen Streit mit diesem Ren-Typen angezettelt oder was?“, fragte er vorwurfsvoll und erneut winkte Noriko ab.

„Nein nein, ich bin freiwillig gegangen.“ Das verstand Raiyu schon wieder nicht.

„Du bist doch damals so erschüttert gewesen, als Ren und Misa dich verlassen hatten oder?“, fragte er stirnrunzelnd und ging einige Schritte vorwärts. Er zog sie hinter sich her und die beiden ließen sich auf einem kleinen Felsplateau nieder. Nun da sie saß, konnte man erneut einen tiefen Seufzer seitens Noriko hören.

„Das hat…spezielle andere Gründe…“, erklärte sie knapp. Raiyu setzte wieder sein breites Grinsen auf, welches sie seit ihrer ersten Begegnung an ihm gemocht hatte.

„Sagst du sie mir?“, fragte er sofort und das Mädchen verneinte lächelnd.

„Du würdest mich sonst davon abhalten…“, sagte sie und der Blonde zuckte nur mit seinen Achseln und lachte laut.

„Na wenn das so ist, kann ich wohl nichts daran ändern!“

„Ja, da hast du wohl recht. Aber trotzdem danke.“, meinte sie freute sich innerlich darüber, dass er wirklich nicht genau nachgefragt hatte. Sie seufzte noch einmal, dann erhob sie sich.

„Tut mir leid, aber ich muss langsam wieder weiter.“ Raiyu nickte.

„Ist okay, ich werde meine Freunde auch irgendwie alleine finden…“, meinte er, als in genau jenem Moment eine Stimme von den Felsen her wiederhallte. Beide drehten sich um und erblickten ein schwarzhaariges Mädchen, welches durch die Felsen hindurch geklettert war. Raiyu flossen Tränen in die Augen, während er zu dem Mädchen rannte und es stürmisch umarmte.

„Yaaaaaaamiiiiiii~ Ich dachte schon, dass ich dich niemals wieder sehen werde!“, wimmerte der Blonde und das Mädchen sah peinlich berührt zu Noriko herüber.

„Ähm…tut mir leid, er ist eigentlich immer so~“, erklärte sie und die Lilahaarige winkte ab.

„Ist doch egal, ich freue mich, dass Raiyu endlich jemanden seiner Freunde gefunden hat.“, sagte sie und lächelte. Raiyu grinste leicht beschämt zurück und verabschiedete sich winkend von der Jüngsten. Dann nahm er das schwarzhaarige Mädchen auf den Arm und flog mit ihr davon, Noriko winkte ihnen lächelnd hinterher.

Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie war sie etwas glücklich darüber, dass sie diesen komischen Typen noch einmal wieder sehen durfte. Trotzdem musste sie bei dem Anblick der zwei offensichtlich Verliebten irgendwie an Ren denken. Ein Stich in ihrer Burst brachte sie zum auf keuchen. Noriko schluckte hart ihren Schmerz runter und setzte danach ihren Weg fort.

Lebe wohl…ich hätte mir gewünscht, dass alles anders gekommen wäre…
 

Ein weiteres Mal fuhr Riku’s Katana durch einen Soldaten. Der Körper sackte zu Boden und Riku widmete sich seinem nächsten Opfer. Er grinste sein Gegenüber vergnügt an und parierte einen Schlag.

„Hey, Mister Küchenmesser, hast du nicht etwas mehr als das hier drauf?“, fragte er, dann war schon der nächste erledigt. Der Braunhaarige sah sich um – Die ganze Lichtung war gefüllt mit den Soldaten und der Priester saß teilnahmslos in einer Ecke. Seine Tätowierung leuchtete immer noch und ein hämisches Grinsen lag auf seinen Lippen. Riku hätte diesem Schleimbeutel am liebsten eine in seine dämlich grinsende Visage verpasst, doch er hatte gerade zu viel zu tun. Der nächste Soldat griff an, er streifte ihn zum Glück nur und sein Bein knallte gegen Riku’s.

„Nana, wenn du mich trittst, tret ich zurück~“, meinte er seelenruhig und verschaffte auch diesen Gegner ins Jenseits. Diesem folgten auf der Stelle fünf neue und sichtlich genervt sah der Älteste rüber zu Yoshi.

„Hey, Yoshi!“, rief er, die Angesprochene drehte langsam ihren Kopf in seine Richtung.

„Was?“

„Hilf uns doch mal bitte, ich kann unmöglich alle mit Misa alleine erledigen. Wir müssen doch Ren aufhalten!“, meinte er und Yoshi sah zu ihrer verletzten Schulter.

„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“

„Mach doch einfach etwas von deinem WUAAAAAAAHHH! Schwuppdiwupp~ Jetzt kämpfen wir mit Luft~ Und schon ist wieder alles okay!“, erklärte Riku und machte seltsame Handbewegungen.

„…“ Yoshi stand langsam auf, dann zog sie ihren Schwertgriff und erschuf die Klinge aus Luft. Während sie die ersten Angriffe startete, achtete Misa einen Moment nicht auf ihre Verteidigung und wurde von einem Schwert an der Hüfte gestreift. Sie verzog scherzvoll das Gesicht und rächte sich an dem Soldaten, doch dabei verlor sie die Kontrolle über den Feuerball, den sie gerade eben noch erschaffen hatte, und der Ball explodierte. Für einen Moment wurde die komplette Lichtung in helles Licht getaucht, als Yoshi wieder hinsehen konnte, war sie gerade eben noch so in der Lage, dem Angriff von ein paar Soldaten zu entkommen, welche sich von Hinten an sie ran geschlichen hatten. Doch sie verfehlten ihr Ziel nicht ganz, Yoshi’s langes dunkelrotes Haar wurde getroffen und eine Menge davon fiel neben ihr zu Boden. Sie brachte den Typen um die Ecke, dann sah sie zu den Haaren auf dem Boden.

„…oh!“, sagte sie langsam und fühlten an ihren nun nur noch Kinnlangen Haaren. Sie zuckte mit ihren Schultern, während Riku fassungslos zu den Haaren sah.

„Wie kannst du das einfach so hinnehmen?“, fragte er verzweifelt und gestikulierte wild mit seinen Armen, wodurch mehre Soldaten von seinen Fäusten getroffen zu Boden gingen.

„Ist nicht so schlimm, ich wollte eh schon mal eine neue Frisur ausprobieren…Das spart Zeit die ich nun zum Essen verwenden kann.“, stellte sie glücklich fest und Riku schlug sich eine Hand vor die Stirn.

„Versteh einer die Frauen…“
 

Stolpernd lief Noriko davon. Ein paar hundert Meter hinter ihr liefen tatsächlich ein paar Soldaten die sie nicht rechtzeitig hatte festfrieren können, doch sie brauchte deutlich mehr Zeugen für ihr Opfer. Ihr Ziel war es, ein Lager mit mehreren hunderten von ihnen zu Finden. Sie würde es irgendwie noch schaffen, da war sie sich ganz sicher. Aber sie musste sich beeilen, langsam aber sicher würden Ren und die anderen ganz sicher ihre Spur aufgenommen haben. Das durfte nicht passieren, sie stand so kurz davor ihre Bestimmung zu vollenden…

Hinter ihr ertönten auf einmal schnellere Schritte, als die lahmen der Soldaten. Verwundert dachte sie zuerst, dass die Soldaten ihr Verfolgung schneller als gedacht aufgenommen hatte und nun knapp hinter ihr liefen, doch als sie sich gerade umdrehen wollte, musste sie schnell dem Hieb eines Katanas ausweichen. Verwirrt drehte sie sich nun vollständig um und ihr Mund klappte auf, als sie sah, dass Ren sie gerade von hinten angegriffen hatte.

„Was soll das?! Moment mal, wie hast du mich so schnell gefunden?“, fragte sie stotternd, doch sie wurde durch einen erneuten Angriff von ihm unterbrochen. Erneut wich die Lilahaarige aus. Was war denn bloß los mit ihm? Er würde sie doch niemals im Leben angreifen…hätte sie eigentlich gedacht. Weitere Minuten verstrichen und immer wieder musste Noriko den schnellen Angriffen von Ren ausweichen. Sie wollte nicht gegen ihn kämpfen, sie könnte sich niemals verzeihen, wenn sie ihn verletzen würde, doch anscheinend hatte er keine Probleme damit, sie selbst anzugreifen.

Sie sah einmal in seine sonst dunkelblauen Augen…und machte erneut eine fassungslose Miene. Seine Augen waren nicht länger blau, sie schimmerten in einem unheimlichen grün, das war schon beinahe vergleichbar mit ihrer eigenen Augenfarbe.

//Er…er ist besessen?!//, fragte sie sich, doch es schien wohl wahr zu sein. Ein Teil von ihr atmete erleichtert auf, sie war glücklich, dass Ren sie nur angegriffen hatte, da er unter einem Fluch stand, doch gut war das ganze trotzdem nicht. Wer hatte ihm das angetan? Warum war ihm befohlen worden, sie selbst anzugreifen?
 

Fällt dir wirklich niemand ein?, ertönte wieder Tora’s Stimme in ihrem Inneren. Noriko schreckte auf, sie hatte für eine kurze Weile tatsächlich vergessen, dass Tora’s rachsüchtige Seele noch immer in ihr wohnte. Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. Der einzige Mensch, der ihr einfiel, war der Priester von vor ein paar Stunden. Die Soldaten von Daikoku waren viel zu schwach und außerdem ungeeignet, um einen solchen Fluch aussprechen zu können, der Priester blieb übrig.

Natürlich…

Wer hätte es denn auch sonst sein können?
 

Leicht triumphierend darüber, dass sie den Grund für Ren’s Besessenheit herausgefunden hatte, war sie nicht schnellgenug und Ren streifte sie am Arm. Noriko schreckte zurück und aus Wut wehte der Wind für einen Augenblick wie der eines Schneesturms, doch Tora’s Stimme holte sie wieder zurück an die Oberfläche.
 

wenn du ihn auch nur ein wenig verletzt, verletze ich dich!, drohte ihre zornige Stimme und die Lilahaarige schluckte einmal schwer.

„Sei still, so kann ich nicht nachdenken!“, motzte sie Tora an und sie wollte noch etwas hinzufügen, doch ein dumpfes Geräusch hielt sie davon an. Ein lautes Husten ertönte, es war ihr eigenes, dann wanderte ihr Blick langsam nach unten. Ren’s Katana war überströmt von dunkelrotem Blut, welches beinahe in Strömen aus ihrem Bauch tropfte. Erneutes Husten ertönte, dann floss ebenfalls Blut aus Noriko’s Mund.

„Du…du…du hast…“, brachte sie keuchend hervor, als ihr Bewusst wurde, dass Ren ihr gerade sein Katana durch den Bauch gestochen hatte. Sie fiel auf ihre Knie, hustete erneut und Blut tropfte auf dem Boden. Der blanke Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, als ihr verängstigter Blick nach oben wanderte und seinen kreuzte. Ren’s Gesicht war vollkommen gefühlslos. Wie eine Maske…
 

Worauf wartest du denn, benutze deine Heilfähigkeiten und dann rette Ren!, schrie Tora voller Zorn, Noriko fauchte sie an. Was sollte sie tun? Diese Wunde konnte sie unmöglich heilen, was wäre, wenn Ren irgendein wichtiges Organ getroffen hätte? Sie dachte nach und ihr fiel ein, was Miyuki ihr einmal erklärt hatte, als sie noch kleiner waren.

Du kannst deine Heilfähigkeiten auch verwenden, um ein Leben zu retten, aber dafür musst du dann dein eigenes hergeben.
 

Ja, das waren ihre Worte gewesen. Sollte sie ihre Heilfähigkeiten verwenden, um damit ihre lebensbedrohliche Wunde zu heilen? Aber was würde dann mit Ren geschehen? Sollte sie lieber ihre Kräfte für ihn verwenden? Sie wusste genau, dass so ein Fluch nur sehr schwer zu brechen war, aber vielleicht konnte sie es schaffen. Was mit ihr dann geschah konnte ihr eigentlich egal sein, sie würde sowieso sterben. Das schien ihr die fehlende Erkenntnis zu sein, sie nickte einmal schwach und stand wankend auf. Ihre Hände vollzogen ein paar Handbewegungen und zwei riesige Eislanzen schlossen sich um Ren’s Füße und Hände, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Noriko’s Blick wanderte zu seinem emotionslosen Gesicht, sie würde es vermissen werden. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und ein paar Tränen kullerten aus ihren Augen.

Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass das alles hier ganz anders ausgegangen wäre… dachte sie zerknirscht und schloss die Augen. Einen Moment später begann sie, blau zu glühen und sie näherte sich Ren’s Körper, welcher wie erstarrt zwischen dem Eis stand. Sie versuchte verbissen nicht an die Schmerzen zu denken, ihr ganzer Kopf war gefüllt mit Gedanken an eine einzige Person. Wieder lächelte sie, während sie sich mit ihrem Kopf dem von dem Blonden näherte. Sie berührte ein zweites Mal seine Lippen mit den ihren und gab so ihre heilende Lebenskraft an ihn weiter. Das leuchten verschwand, ging auf Ren über und Noriko ließ von ihm ab. Voller Schmerzen zog sie das Schwert aus ihrem Bauch und noch mehr Blut sprudelte aus der Wunde. Vor ihren Augen flimmerte es und in ihrem Kopf ertönte ein lautes Pochen.
 

Das erste, was Ren sah, als er wieder zu sich gekommen war, war die blutüberströmte Klinge seines Katanas. Es lag auf dem dunkelrot angelaufenen Gras. Was war das für eine Flüssigkeit an den grünen Stängeln? Ren’s Blick wanderte weiter und er kreuzte den Blick von einer lächelnden Noriko. Er begriff nicht, was hier vor sich ging. Warum lächelte sie so seltsam? Warum war hier alles voller Blut? Und warum war Noriko so schwer verletzt? Er schluckte hart.

„No…chan…was…“, fragte er benebelt, doch er stockte als er sah, dass Noriko erneut ein strahlendes Lächeln auf setzte und auf ihre Knie fiel. Sie hielt sich den Bauch und atmete schwer. Ein schmerzvolles Stöhnen war zu vernehmen, dann sah sie erneut auf.

„Danke…dass du immer für mich da warst~“, hauchte sie schwach, dann kippte sie nach hinten um.

„Was zum-“, schrie der Blonde laut und versuchte zu ihr zu gelangen, doch seine Gliedmaßen waren festgefroren. Warum hatte sie verhindert, dass er sich zu ihr bewegen konnte? Was sollte dieser Satz heißen? Sie würde doch nicht etwa…

Weitere schwere Atemgeräusche drangen in sein Bewusstsein, langsam wurde es immer stiller an diesem Ort. Noriko fragte sich leicht lächelnd, was Ren wohl denken würde, wenn er wüsste, dass Miyuki noch immer am Leben war und sie ihr diese Erkenntnis gegeben hatte… warum hatte sie dem Blonden eigentlich nicht gesagt, dass sie Miyuki begegnet war? Naja, eigentlich war das jetzt auch egal, in Anbetracht der Umstände…

Sie hörte kaum noch, dass Ren die ganze Zeit herumbrüllte, sie konnte die Wörter nicht mehr zuordnen. Ihre Augen fielen immer wieder zu, mit Mühe und Not konnte sie diese noch etwas offen halten.

„Warum hast du das getan?!“

Das Eis an Ren verschwand und er stolperte vorwärts. Er kniete sich neben sie und hob ihren schwachen Körper an. Sie fühlte sich eiskalt an, doch sie atmete noch. Sein Blick fiel wieder zurück zu seinem Schwert, dann starrte er die Wunde von dem Mädchen an, welches er liebte. Hatte er das etwa getan? Wer hätte das sonst tun können? Und warum war hier keine Spur von Riku, Yoshi oder Misa zu sehen?

Ren richtete seinen Blick wieder zu Noriko, welche ihn noch immer anlächelte. Er bebte leicht und drückte ihren blutüberströmten Körper an sich. Sie erhob langsam ihre kalte Hand an dessen Gelenk noch immer Ren’s Armband hing, und legte sie an seine Wange. Ihr hypnotisierender Blick sah direkt in seine tränennassen Augen und noch ein letztes Mal lächelte die Jüngere breit. Dann wandelte sich ihr Körper langsam zu kaltem Eis, sie wurde durchsichtig doch sie hatte ihre Formen noch nicht ganz verloren. Und während ihr Arm aus Eis langsam an Kraft verlor und runter fiel, zersprang ihr Körper zu Eis und das silberne Armband fiel auf Ren’s Schoß. Er saß weiterhin so da, wie er sie gerade eben noch gehalten hatte. Seine rechte Hand ballte sich zu einer Faust und voller Wut haute er sie auf den Boden, während eine Träne aus seinen Augen floss.

„Noriko…“

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Nächstes Kapitel: 「喪」 ・ Trauer 「Kanashimi ~ You are a traitor!」



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Raphael
2010-05-21T09:27:25+00:00 21.05.2010 11:27
*grins*
das kapitel war so.. cooooool a-chan *______*
habs sooooo lang nimmer deine story gelesen... so viel hat sich geändert..
mensch... du solltest wirklich autorin werden
*irgendwie happy über NORIkos tot*
mehehe~
katoffelpüre ich komme ~ (XD)
Von: abgemeldet
2010-03-23T18:02:07+00:00 23.03.2010 19:02
das kapitel ist so schön geworden (die notizen waren nicht halb so gut ;)

ersteinmal:
yoshi stellt dem priester ein bein & was zum teufel ist ein riku? ich war mich so am wegkugeln.
juhu: raiyu hat yami endlich wieder^^

und als noriko gestorben is hab ich voll geheult. (hab dabei nämlich auch gerade "Head Up" gehört und das war so traurig :'(

nja (→ mir fällt auf, dass ich in jedem kommi deine sprüche klaue), freu mich schon darauf wies weitergeht. vor allem kapitel 13 (♥)
Von:  Shaytan
2010-03-23T16:13:14+00:00 23.03.2010 17:13
NEIN!!!NORI!!!!O.o
der arme ren! was passiert nun? sie kann doch nicht einfach sterben und verschwinden!!T.T
das ist so traurig und so gemein!*schnüff*


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