Zum Inhalt der Seite

Bis ans Ende der Welt

GW/DM
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Im Zimmer eines Schulsprechers

ganz lieben dank an alana und mein steinchen =)

jetzt gehts weiter <3
 

-------------------------------------------------

Ihr Schädel brummte, als hätte etwas dagegen geschlagen. Sie drehte sich um und rieb sich diesen, denn er schmerzte unbeschreiblich stark. Und ihr Bauch und ihr Rücken taten ihr höllisch weh.

„Das geht dich nichts an, verschwinde!“ Sie hörte wie eine Tür ins Schloss knallte. Irritiert tastete sie nach etwas Greifbarem und fuhr mit ihren Fingern über die Decke auf der sie lag.

Aaah, …mein Kopf… es ist so hell... Sie hatte ihre Augen noch immer nicht geöffnet. Wo bin ich?…

Sie blinzelte langsam und vorsichtig, als sie unter Schmerzen ihren Hals drehte, um zu sehen wo sie war musste sie schlucken. Sie kannte dieses Zimmer nicht. „Oh, bei Merlin, du bist wach! Ein Glück, ich dachte schon…! …Schlimmes.“ Sie erkannte weder die Person, die sich an das Bett gestürzt hatte auf dem sie lag, noch die Stimme selbst. Alles war ganz dumpf, fast so, als wäre sie in Watte und Nebel gehüllt. Eine Hand strich ihr über die Stirn.

„I.. Ich..“ „Psssscht, sprich nicht, es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit!“ Das Atmen fiel ihr schwer, es rasselte etwas in ihrer Lunge. „Madame Pomfrey wird gleich hier sein, Professor McGonagall und Dumbledore auch! Ruh dich aus, möchtest du etwas trinken?“ Ginny schüttelte leicht den Kopf, kaum merklich, denn sie war nicht sehr erpicht auf das unschöne Pochen darin. „Wer…?“ „Oh bei Merlin, du erkennst mich nicht?“ Die Person ergriff ihre Hand und fuhr sich damit über die Haare und über das Gesicht. Es waren weiche Hände, sie fühlen sich ganz zart an. Die Haare waren lockig und lang und das Gesicht war feinzügig und geschmeidig.Hermine! Sie stöhnte ein wenig und ihre Anspannung verflog. Sie ließ sich entspannt zurück aufs Bett sinken.

Es klopfte, die Tür wurde geöffnet und zwei Personen kamen herein. Die eine konnte sie schemenhaft erkennen, denn sie war ziemlich groß und dünn und dieses helle Weiß war unverkennbar. Die andere Person war kleiner, gedrungener und trug eine weiße Schürze, außerdem kam sie auf sie zu gelaufen und legte ihr die Hand auf die Stirn. „Miss Weasley, sie glühen ja regelrecht. Sie sehen überhaupt nicht gut aus, aber wir werden schon etwas finden dass sie schnell wieder auf die Beine bringt!“Quidditch… ich darf das Spiel nicht verpassen! Doch sie dachte es nur, sie versuchte zwar ihre Lippen zu bewegen, brachte aber nichts darüber. „Miss Granger, was genau ist geschehen?“ „Dumbledore, … Sir, ich weiß es nicht. Ich kann ihnen nichts dazu sagen. Malfoy hat sie gefunden, sie, … sie sah sehr schlimm aus!“ Hermines Stimme zitterte, so etwas hatte Ginny noch nie gehört. Hermine war immer die Starke, Allwissende gewesen, die Unerschütterliche und jetzt war dieser Zweifel in ihrer Stimme. „Wer immer das getan hat wird seine gerechte Strafe dafür bekommen, seien sie sich dessen gewiss!“

Schnelle klackernde Schritte waren von draußen zu vernehmen und einen Augenblick darauf kam eine ältere Dame in einem Morgenmantel mit Schottenmuster zur Tür herein gestürmt. „Direktor, was ist passiert?“ McGonnagall sah zu Ginny und musste schlucken. „Wie lauten ihre Anweisungen?“ Sie sah ernst zu Dumbledore auf. „Minerva, ich möchte dass alle Hauslehrer ihre Schützlinge davon unterrichten, dass sich keiner, und ich meine KEINER, alleine in den Gängen aufhält, bis wir geklärt haben, was Miss Weasley zugestoßen ist!“ „Natürlich Professor! Ich werde Ginny in den Gryffindor Turm bringen. Poppy, wenn du gestattest?“

Sie war an das Bett heran getreten. Ginny konnte fast wieder klar sehen und ihre Ohren hatten sich auch wieder etwas geöffnet. Madame Pomfrey trat nur ungern zur Seite. „Können sie laufen, Miss Weasley?“ Sie stützte sie und half ihr sich aufzurichten. Sie stand, doch ihre Beine zitterten enorm und sie setzte sich gleich wieder. „Vielleicht möchten sie ein Stück Schokolade? Hier, nehmen sie! Essen sie!“ Mit diesen Worten holte sie ein Schächtelchen mit kleinen Schokostücken hervor und hielt es Ginny unter die Nase, die es nicht wagte zu widersprechen. „Poppy.“ Dumbledores ruhige aber kräftige Stimme drang an Madame Pomfreys Ohr. „Bitte sei so gut und verriegele die Türen zum Krankenflügel bis morgen früh.“ „Sicher Professor!“ Mit einem kurzen Blick auf Ginny raffte sie Rock und Schürze und machte sich von Dannen, den Krankenflügel für diese Nacht unangreifbar zu machen.

„Miss Weasley, wir müssen jetzt wirklich zum Gryffindor-Turm! Miss Granger, fassen sie mal mit an!“ Mit einer ausladenden Geste wies sie Hermine dazu an ihr dabei zu helfen Ginny aufzurichten und zu stützen. „Sie werden heute auch im Turm bleiben!“ Hermine sah sie mit großen Augen an. „Aber ich habe dort doch gar kein Bett mehr?!“ „Das ist grade unser geringstes Problem. Außerdem, zweifeln sie an meiner Zauberkraft?“ Daran hatte sie in diesem Moment gar nicht gedacht. Sie würde natürlich einfach eines aufrufen. Es war wohl besser so. Die beiden hatten Ginny unter die Arme gegriffen und hielten sie auf den Beinen, so verließen sie das Zimmer in Richtung der Treppen „…Ich werde noch ein kleines Pläuschchen mit Mister Malfoy halten, Minerva.“ Sie drehte ihren Kopf leicht zu ihm um, „Wir werden hiermit schon alleine fertig!“ Mit einer kleinen Handbewegung verabschiedete Dumbledore sie.

Ginny fuhr sich leicht über die Stirn und hatte Blut an den Händen, die Wunde brannte. Alle Taubheitsgefühle waren fast gänzlich verflogen und der Schmerz kam wieder. Professor McGonagall hielt ihr noch einmal Schokoladenstücke hin und sie nahm sie dankbar an. „Plumpudding!“, rief Professor McGonagall bestimmt.

Im Gryffindor Turm gab es einen Tumult als sie durch das Portraitloch herein traten.

Ron rannte zu Ginny und begutachtete sie, besah ihre Wunde an der Stirn und sah Hermine entrüstet an. „Wer war das?“ „Malfoy hat..“ doch weiter kam sie nicht. „Malfoy, diese Ratte, dem werde ich noch zeigen wo der Frosch die Locken hat!“ „Nein Ron!“ „Doch, natürlich!“ Er schien nicht zu begreifen, nein, er schien nicht begreifen zu wollen. „Malfoy hat sie so gefunden, unten im Kerker, in einem Gang!“ Nun trat auch Harry heran. „Ja, ganz bestimmt, er hat sie gefunden, nachdem er sie so zugerichtet hat! Den soll der Werwolf holen, diesen miesen, …“ „Mister Potter!“ „Verzeihung Professor“ McGonnagall sah ihn zornentbrannt an und hatte ihre eine Hand in die Hüfte gestemmt. Harry löste sie ab und half Ginny zu einem Sessel nahe des Kamins, in den er sie hinein bugsierte, ehe er ihr eine Decke brachte und das Feuer noch etwas schürte. „Ginny?“, fragte er sehr leise. Sie wandte ihren Kopf in seine Richtung. „Hast du gesehen wer das getan hat?“ Sie senkte die Augen, zog die Decke etwas enger und schüttelte sachte den Kopf. Harry seufzte. Er hegte einen solchen Hass auf Malfoy und war der festen Überzeugung, dass nur er es gewesen sein könnte, wer auch sonst? Immerhin war sie eine Gryffindor, eine Weasley und eine seiner besten Freundinnen, neben Hermine. Das passte doch hervorragend in das Wen-Quäle-Ich-Als-Nächsten-Muster.

Ginny konnte nicht mehr und wollte nur noch schlafen. Madame Pomfrey hatte ihr eine Phiole mit einem Trunk für traumlosen Schlaf zugesteckt. Dankbar entkorkte sie den Flakon und führte ihn an die Lippen. Mit einem einzigen Zug leerte sie das Gefäß, legte das Fläschchen beiseite und lehnte ihren Kopf gegen das Sofa. Sie hörte noch leise Stimmen an sie heran dringen, nahm sie allerdings nicht wirklich wahr. Sie sank dahin und alles wurde schwarz.
 

Sie blinzelte, es war stock duster, doch sie musste dringend ins Bad. Sie tastete nach ihrem Morgenmantel und bewegte sich zur Tür vor um ins Bad zu gehen. Der Steinboden fühlte sich kalt an ihren Zehen an und das Gefühl erinnerte sie an den letzten Abend. Sie konnte sich nicht erklären was passiert war. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, war ein riesiger Schreck und dann hatte sie ein Blackout.

Als sie die Badezimmertür nach dem Verlassen wieder hinter sich schloss, hatten ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt und sie musste sich keine Sorgen mehr machen gegen irgendetwas zu laufen. Sie schritt zum großen Fenster des Schlafsaals hinüber. Als sie davor stand zog sie ihren Morgenmantel noch etwas enger und verschränkte die Arme vor der Brust um nicht auszukühlen. Sie sah über die Ländereien und konnte sogar in der Ferne das Quidditchfeld erkennen. Ja, sie freute sich schon auf ihr erstes Spiel in der Gryffindor Mannschaft. An der Seite ihrer Freunde. Ihr erstes Spiel, so wurde ihr gesagt, sollte gegen Slytherin sein. Ausgerechnet gegen diese schleimigen Kriecher... Aber sie freute sich schon inständig darauf es ihnen zu zeigen!
 

Mit diesem Gedanken auf den Sieg wandte sie den Blick vom Fenster ab, war mit wenigen schnellen Schritten zurück an ihrem Bett, hatte den Morgenmantel über eine Stuhllehne gehängt und kuschelte sich zurück in ihre warmen Laken. Sie zog die Decke bis zur Nase und zog ihre Beine an ihren Oberkörper. Der Traumlos Trunk hatte seine Wirkung getan und war nun verflogen.
 

Sie sah sich um. Sie befand sich auch nach näherem hinsehen in einem ihr gänzlich unbekannten Raum. Überall lagen Kissen, wunderschöne Kissen, und der Boden fühlte sich so weich an. Sie sah an sich herunter, sah ihre nackten Füße und wackelte mit den Zehen. Sie staunte nicht schlecht als sie feststellte dass der Boden nichts anderes war, als eine große Matratze. Das Licht war leicht gedämmt und alles schien in einem wabernden, leichten Dunst zu liegen. Warme Rot-Töne hüllten sie ein. Sie sah noch einmal an sich hinunter und stellte fest, dass das, was sie trug, - es musste ein Kleid aus leichten Chiffon sein-, knapp über ihren Knien endete und sich einfach himmlisch anfühlte, so leicht, denn in dem Raum war es ziemlich warm und etwas schwül. Sie hatte grade neben einem Haufen von Kissen eine Platte mit kleinen Leckereien entdeckt und hatte sich schon davor gekniet um zu bewundern, was es dort alles gab. Plötzlich spürte sie wieder diesen angenehmen Atem in ihrem Nacken. Eine Hand mit einem dazugehörigen Arm glitt über ihre Taille, um ihre Hüfte, auf ihren Bauch und ein warmer Körper schmiegte sich an ihren Rücken. Sie wollte sich umsehen, wissen wer das hinter ihr war, doch eine Hand legte sich über ihre Augen und versperrte ihr die Sicht. Es waren zarte Hände und sie empfand dies nicht als unangenehm. Als sie keine Anstalten mehr machte sich umzudrehen, ließ die Hand von ihren Augen ab. Sie hatte resigniert und beschlossen, dass es keinen Zweck hatte, hartnäckig eine Erklärung zu erzwingen und so ließ sie es einfach mit sich geschehen. Die Person hatte nach etwas Kleinem auf der Platte gegriffen und führte es ihr an die Lippen, sie zögerte erst, beschloss dann aber zu kosten und wurde nicht enttäuscht. Es war ein Farbenspiel an Geschmäckern und ihr entfuhr ein kleines Stöhnen, das durch Lippen an ihrem Hals und heißen Atem an ihrem Ohr nur noch unterstützt wurde. Sie ließ sich gegen die Brust des Mannes hinter ihr sinken und schloss vor Verzückung die Augen. Es war ein wundervolles Gefühl, dass sich in ihrer Brust ausbreitete und wenn sie einatmete, konnte sie den angenehmen Geruch eines Aftershaves wahrnehmen.

Als sie die Augen wieder öffnete…

…war es schon hell draußen. Sie hörte die Vögel zwitschern und Mädchengeplapper aus dem Badezimmer.

Hermine kam lachend in den Schlafsaal, sah Ginny, die aufgewacht war, setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand.

„Ginny, meine Liebe, wie geht es dir?“ Ginny war in Gedanken noch bei ihrem Traum. Sie hatte dieselbe Nähe gefühlt, die sie beim ersten Mal gespürt hatte. Es hatte sich so verdammt real angefühlt

…dieser Geruch…

„Ginny?“

„Was?“

„Ob es dir gut geht?“

„Ja, ich fühle mich prima!“

„Dann ist ja gut, Harry möchte später mit allen die Spielzüge für das Turnier durchgehen, meinst du, dass du spielen kannst?“

Entrüstung lag in Ginnys Zügen. „Wegen so einem bisschen Tumult lasse ich mich doch nicht vom Spielen abhalten, was denkst du von mir?“

„Es was ja nur eine Frage.“ Sie strich ihr beschwichtigend über die Haare und schloss sie dann abrupt in ihre Arme. „Ach Ginny, ich hatte Angst um dich gestern Abend! Wir wissen nicht was passiert ist und Dumbledore kann es sich auch nicht erklären.“ „Es kam so plötzlich, ich hatte keine Chance mich zu verteidigen.“ Wir werden den schnappen der es getan hat! Wir werden ihn dazu bringen die Wahrheit zu sprechen und zuzugeben, dass er es war, der, …“ Sie hielt inne als sie begriff, was sie da grade von sich gab. Nun ließ sie Ginny aus ihrer Umarmung und fasste sie an den Schultern, sah ihr dabei fest in die Augen. „War es Malfoy, Ginny?“ Es lag Ernst in ihrer Stimme und die Entschlossenheit etwas zu unternehmen. Ginny starrte zurück „Nein, also, … ich weiß es nicht, … nein, denke ich.“ Was sagte sie da? Das war die Gelegenheit ihm alles zurück zu zahlen was er ihr je angetan hatte, aber irgendwie verspürte sie nicht den Drang ihm eins auszuwischen. „Er war es bestimmt nicht!“ Sie musste an den Moment denken in dem er ihre Hand in die seine genommen hatte und als einen winzigen Moment die harte Mauer um ihn bröckelte und er Besorgnis zeigte.

„Ginny, du musst ihn nicht schützen!“ Sie sah Ginny eindringlich an. „Ja, ich weiß!“

Damit sollte für Ginny die Unterredung beendet sein und sie verließ den Schlafsaal.
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

Draco sah ihren leblosen Körper zusammengesackt an der Wand kauern, sie gab keine Geräusche von sich. Er hatte seinen Zauberstab gezückt und sah sich hastig um, darauf gefasst den Angreifer zu stellen. Er verspürte den Drang die Person zu finden und ihr das Herz mit einem Löffel aus der Brust zu bohren, aber als er wieder auf das Häufchen Elend auf dem Boden sah überkamen ihn andere Instinkte. Als er sich halbwegs sicher war, dass der Angreifer nicht zurück kommen würde, steckte er seinen Zauberstab in seine Robe und kniete sich zu Ginny hinunter. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und sah ihr ins Gesicht, strich ihr die Strähnen aus der Stirn und merkte, dass er etwas Feuchtes an der Hand hatte. Als er diese begutachtete, sah er Blut… Ginnys Blut! Jetzt sah er auch die Platzwunde an ihrer Stirn. Sie musste gegen die Wand geschleudert worden sein. Immer noch gab sie kein Lebenszeichen von sich und sie fühlte sich beunruhigend kalt an, so wie er sie in seinen Händen spürte. Leicht panisch schlang er seine Arme um sie und zog sie hoch. Er lief schnellen Schrittes los.

Sie ist so kalt, ich kann ihren Puls nicht fühlen…

Aber dann sah er, wie sich ihre Brust ganz leicht und kaum merklich hob und wieder senkte

Bei Merlin, sie lebt, … sie atmet.

Er wusste nicht so recht wohin er laufen sollte. Der Krankenflügel war zu weit entfernt und vielleicht war der Angreifer doch noch irgendwo in den Kellergewölben. Das Einzige was hier unten war, … waren die Schulsprecherzimmer, aber er konnte sie nicht mit in sein Zimmer nehmen. Was wäre, wenn sie aufwachen würde? Sie würde denken er würde sie,… nein, er konnte sie nicht mit zu sich nehmen können.

Aber wo soll ich sie denn nur hin bringen…

Er stand schon vor seiner Tür, sah keinen anderen Ausweg, denn er wollte sie beschützen, … was sollte er … GRANGER!

Mit einem Schwung drehte er sich um und trat ein paar Mal ungestüm gegen Hermines Zimmertür, die quasi direkt gegenüber der seinen lag.

Es dauerte einen Moment bis hinter der Tür ein Schlurfen zu vernehmen war und ein Etwas die Tür öffnete, das Hermine in keinster Weise glich. Da sah jemand aus der geöffneten Tür hinaus, der eher aussah wie ein explodierter Pudel. Hermines Haare standen in allen Himmelsrichtungen ab und ihr Pyjama war zerknittert. Sie hatte leichte Augenringe und sah ihn mit einem hasserfüllten Blick an. Sie war drauf und dran ihn an zu keifen. „MALFOY...“ Doch weiter kam sie nicht. „Oh, bei Merlin! Schnell, komm rein!“ Sie schob Malfoy hastig in ihr Zimmer, lehnte sich kurz in den Flur um nach links und nach rechts zu spähen und schloss dann eilig die Tür hinter ihm. „Malfoy, was ist passiert? Leg sie aufs Bett! Oh Merlin!“ „Granger, ganz ruhig! Ist die Tür verschlossen?“ Hermine nickte rasch. „Ich habe Ginny in einem der Gänge gefunden, sie sieht nicht gut aus… Sie blutet an der Stirn, hat einen schwachen Puls und einen sehr flachen Atem. Ich habe den Angreifer nicht mehr erwischt, ich kam grade einen kurzen Augenblick zu spät.“ Er machte sich Vorwürfe..

„Malfoy, was hat das zu bedeuten?“ Hermine schien sichtlich geschockt und irritiert.

„Ich weiß genau so viel wie du!“ Seine Stimmung wurde unmerklich lauter und er musste sich zurück halten.

„Granger, wir müssen den Schulleiter benachrichtigen und Madame Pomfrey!“

Hermine die über der bewusstlosen Ginny hing sah zu ihm auf „Ja, sicher! Benutz den Kamin!“

Malfoy trat zum lodernden Kamin hinüber, griff in ein Tongefäß und nahm etwas Flohpulver heraus. Nachdem er sich vor den Kamin gekniet hatte warf er es in die Flammen und rief „Dumbledores Büro“. Nachdem das grüne Licht aufgeflammt war, steckte er seinen Kopf in den Kamin. Sofort hatte er das Büro des Schulleiters vor den Augen und sah sich suchend um. „Professor!“ Dann sah er einen Umhang fliegen

„Malfoy, was ist los, haben sie mal auf die Uhr gesehen?“

„Professor, Sir, es ist… es wurde eine Schülerin angegriffen, Sir!“

Dumbledore hielt inne. „Wer, Mister Malfoy?“

„Es ist Ginny Weasley!“

Der Schulleiter sah ihn an. „Ich hole Poppy. Fünf Minuten, Mister Malfoy. Bleiben sie wo sie sind! Und verriegeln sie die Tür!“

„Ja Sir.“ Malfoy zog seinen Kopf aus den Flammen. Er richtete sich auf und stellte sicher, dass die Tür verschlossen war. Anschließend klopfte er sich Staubkörner aus der Robe und von der Hose, die durch das Knien am Boden auf seine Kleidung gekommen war.

Was soll das? Wer bei Merlin ist zu so etwas in der Lage? Nicht einmal ich hätte meinen ärgsten Feind so feige aus dem Hinterhalt angegriffen.

Er entschloss sich lieber einen Streifzug durch die Gänge zu machen, denn er wollte unbedingt diesen miesen Dreckskerl schnappen.

„Granger, ich gehe.“

Sie schnellte herum „Ja! Das solltest du besser! Wer sagt mir eigentlich, dass DU es nicht warst? Immerhin HASST du sie!“

Was ist denn in DIE gefahren??? Und ÜBERHAUPT, ich hasse sie nicht!

Das konnte er Hermine natürlich nicht ins Gesicht sagen.

„Undankbares Schlammblut!“ Zischte er und verschwand, nicht ohne noch einen Blick auf Ginny zu werfen, die einen leicht schmerzverzerrten Gesichtsausdruck hatte.

Keine Sorge Ginny! Wir werden ihn bekommen!

Was machte ihn eigentlich so sicher, dass es ein Mann war?

Er hatte seinen Zauberstab gezückt. „Lumos!“ Mit dieser Lichtquelle zog er durch die feuchten Gewölbe des Schlosses um eine Spur zu finden, irgendeinen Hinweis der Aufschluss darüber gab, wer Anlass dazu hatte Ginny Schaden zuzufügen.

Irgendwann gab er auf.

Ich werde heute Nacht sowieso niemanden mehr finden.

Und er machte sich zurück in Richtung Schulsprecherzimmer um nach Ginny zu sehen.

Er klopfte sachte an die Tür um keine zu lauten Geräusche zu machen, da er sich denken konnte, dass Ginny sicherlich immense Kopfschmerzen haben müsse, sollte sie wieder bei Bewusstsein sein. Die Tür öffnete sich einen Spalt und Hermine spähte hinaus.

„Was willst du?“, kam es ihm extrem schroff entgegen.

„Wie geht es ihr?“ Draco hatte leichte Sorgenfalten auf der Stirn.

Hermine sah ihn empört an. „Das geht dich nichts an, verschwinde!“

Mit diesen Worten wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit seinen Fuß in die Tür zu stellen um ihr Einhalt zu gebieten. Was erlaubte sie sich eigentlich? Dabei war er es doch gewesen der sie gefunden, aufgelesen und zu Hermine gebracht hatte.

Warum eigentlich? Was soll das ganze? Malfoy was tust du bloß? Du sorgst dich um eine Blutsverräterin! Wie tief bist du gesunken!? Du hast deiner Familie, deinem Haus und deinem Herren alle Ehre zu erbieten!

Lass mich in Ruhe!

MALFOY!!

Manchmal hatte er das Gefühl schizophren zu sein, aber er wusste wer da aus ihm sprach: Es waren die Worte seines Vaters, die in seinem Gedächtnis widerhallten.

Er lief den Gang vor ihren Türen auf und ab, bis ihm Dumbledore und Madame Pomfrey entgegen gestürmt kamen.

„Malfoy, was tun sie hier auf dem Gang? Hatte ich ihnen nicht ausdrücklich gesagt, sie sollen im Zimmer bleiben und die Tür gut verschließen?“

Malfoy feixte „Also die Tür ist gut verschlossen, denke ich!“

„Gehen sie bitte in ihr eigenes Zimmer. Ich komme später auf sie zurück!“

Mit diesen Worten klopfte Dumbledore an die Tür und wurde auch prompt eingelassen. Als Malfoy erkannte, dass für ihn keine Möglichkeit bestand noch einmal das Zimmer zu betreten, zog er sich in seinen Raum, in einen Sessel vor seinem Kamin zurück.

Er starrte ins Feuer. Es strahlt eine gewaltige Wärme aus, von dieser schien aber nichts bei ihm an zu kommen, denn er fühlte sich kalt und alleine. Er sehnte sich nach etwas, etwas das ihm bisher noch niemand gegeben hatte und bis jetzt auch noch niemand zu geben in der Lage war.

Durch ein Klopfen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er musste jedoch nicht aufstehen, denn gleich darauf wurde seine Tür geöffnet und Professor Dumbledore betrat den Raum.

Er trat zu Malfoy ans Feuer und nahm in einem anderen Sessel, in Malfoys Nähe Platz.

„Mister Malfoy…“

„Bitte Professor?“

Er faltete seine Hände und legte sie in den Schoß.

„Schildern sie mir den Vorfall, bitte!“

„Ja, Sir! Ich war grade auf dem Weg in mein Zimmer, als ich auf einmal diesen gellenden Schrei hörte, dann bin ich losgerannt, aber ich kam zu spät, sie,…“ Er senkte seinen Blick. „Sie lag schon am Boden. Ich habe versucht zu erkennen wer es war, aber da war niemand mehr. Ich habe sie an mich genommen und habe sie zu…. Miss Granger …gebracht.“

„Sie haben den Angreifer nicht identifizieren können?!“

„Nein Professor“

„Können sie sich vorstellen wer es gewesen sein könnte?“ Dumbledore sprach ruhig und verständnisvoll.

Malfoy senkte nun auch den Kopf und schüttelte ihn leicht. „Nein Professor.“

„Ich sehe, es fällt ihnen nicht leicht. Der Anblick muss schrecklich für sie gewesen sein.“

Was wusste er den schon, er wusste gar nichts. Auch nicht, wie er sich fühlte!

„Wieso haben sie entgegen meiner Anweisung den Raum verlassen?“

„Ich wollte den Angreifer stellen, ich dachte er wäre vielleicht noch im Kerker.“

„Torheit ist nicht mit Mut zu verwechseln, Mister Malfoy!“

Draco war die Entrüstung ins Gesicht geschrieben. Er warf Dumbledore einen verächtlichen Blick zu.

„Mister Malfoy, verstehen sie mich nicht falsch. Sie hatten gewiss die besten Absichten, aber Sicherheit geht vor! Sie sollten sich nicht unsinnlich in Gefahr begeben!“

Wer sollte mir denn bitte etwas anhaben können, ich bin ein Malfoy!

„Sie denken sich bestimmt ihnen könnte nichts zustoßen, sie wären über jede Situation erhaben…“ Wie machte er das bloß??? „Aber ich weise sie darauf hin, dass, solange wir den Angreifer nicht identifiziert haben, äußerste Vorsicht geboten ist! Es könnte weiß Gott was passieren. Und Miss Weasley wird mit Sicherheit nicht das letzte Opfer gewesen sein.“

In einem Punkt hatte der alte Mann recht: Wenn er selbst angegriffen werden und verletzt würde, wer sollte dann ein Auge auf ein ganz bestimmtes Gryffindor Mädchen werfen?

„Mister Malfoy, es war richtig nicht in den Krankenflügel zu gehen, das hätte viel zu lange gedauert. Aus ihnen spricht also doch in gewisser Hinsicht die Vernunft. Miss Weasley ist soweit stabil und Professor McGonagall und Miss Granger bringen sie in den Gryffindor Turm, das wird auf weiteres der sicherste Ort für sie sein.

Ich möchte sie auch noch auf etwas hinweisen: Sie als Schulsprecher sollten ein Auge darauf haben. Keinem der Schüler ist es erlaubt alleine durch die Gänge zu streifen, nicht jetzt und nicht bis wir die Sache aufgeklärt haben!“

„Ich verstehe Professor! Ich werde darauf achten!“ Eine Pause trat ein, keiner sprach, das Kaminfeuer prasselte vor sich hin.

„Mister Malfoy, sie sind sich sicher dass sie nicht wissen wer der Angreifer war?!“ Dumbledore klang nun eindringlicher denn je.

„Ja, Professor. Wenn ich es wüsste würde ich es ihnen sofort mitteilen!“ In Malfoy regte sich das Gefühl, dass Dumbledore ihm nicht ganz vertraute.

„Aber selbstverständlich, Mister Malfoy! … Sie sollten nun etwas schlafen. Miss Weasley befindet sich außer Gefahr.“

Eine Last, die zuvor auf seinem Herzen gelegen hatte, fiel nun ab als diese Worte an sein Ohr drangen. Albus Dumbledore stand auf.

„Ich finde alleine hinaus. Gute Nacht, Mister Malfoy.“

„Gute Nacht, Professor.“ Er hatte keine Anstalten gemacht den Schulleiter zur Tür zu begleiten.

Kaufmhatte er die Tür ins Schloss fallen gehört, fiel sein Gesicht in seine Hände.

Bald würde er auf die Probe gestellt werden, er wusste nicht wie er entscheiden würde… Es war eine Entscheidung die sein ganzes Leben verändern würde. Er knöpfte seinen linken Hemdärmel auf und schob ihn nach oben, strich mit seinem rechten Zeigefinger über seinen Unterarm und sah auf die Stelle, die jetzt noch rein war. Doch er wusste nicht wie lange noch. Er wollte nicht auf ewig seine Arme verbergen müssen. Er wollte nicht für sein ganzes Leben gebrandmarkt sein. Er zog sich zurück, in sein Bett, es war nicht besonders warm, immer noch nicht. Langsam aber sicher nahm seine Müdigkeit Überhand und sein Verstand wich einem Traum…
 

… „Draco?“ Er hatte sie noch nie seinen Namen sagen hören. Er klang so lieblich wenn er ihr über die Lippen kam. Er drehte sich um und … Tatsächlich, …er konnte es nicht fassen, vor ihm stand… Ginny!

Er schlang seine Arme um sie und presste sie ungestüm an sich. Sie drückte ihre Hände mit sanfter Gewalt gegen seine Brust. „Draco! Liebster!“ … sie … sie hatte ihn ihren Liebsten genannt. Was war bloß in sie gefahren?

Er hatte, … er hatte sie doch wohl nicht mit dem Imperius belegt? Er sah ihr eindringlich ins Gesicht. Nein, sie sah normal aus. Ihre Augen waren klar und sie zeigte ihr schönstes Strahlen. „Ich… mach dir keine Sorgen. Ich weiß, wie es um dein Herz steht und um das meine. Auch ein lächerliches Zeichen wird nie etwas daran ändern!“ Er verstand nicht ganz wovon sie sprach. Dann spürte er ihre Finger auf seinem Unterarm und erschrak. Leichte Erhebungen zeichneten seinen Arm. Er hatte das blasse Anwärterzeichen das durch seine Haut nach außen drückte. „Was…?“ seine Stimme zitterte. „Ich weiß, weshalb du es tust, glaube mir, ich vertraue dir, egal was jemals jemand anderer sagen wird!“ Er hob seinen Kopf und sah ihr tief in die Augen, die so wunderschön glänzten und ihn optimistisch anstrahlten. „Ist das so?“ Er versank in ihnen „Für jetzt und für immer!“ Entgegnete sie und eine feste Entschlossenheit lag in ihrer Stimme. Sein Herz fing an zu rasen bei diesen Worten und als sie ihre Finger zärtlich auf seine Wange legte und diese streichelte verstärkte sein Gefühl nur noch mehr. Sein Herz schien fast aus seiner Brust zu springen, als sich ihr Gesicht dem seinen näherte. Er spürte schon ihren Atem auf seinen Lippen und gleich würden seine auf die ihren treffen…

-POCH-POCH-POCH-

…Unsanft wurde er aus seinem Traum gerissen.
 

------------------------------

so, das war es wieder einmal =)

freue mich natürlich über jeden kommi =)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  stone0902
2008-11-29T13:11:57+00:00 29.11.2008 14:11
ein sehr schönes chap. mir gefällt der traum von ginny. ich frage mich, ob dracos traum vielleicht dir zukunft zeigt. er hat ja das toddessermal noch nicht, in dem traum schon, und wer weiß, ob er es noch erhalten wird...

lg


Zurück