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A Bullet For You

Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]
von

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Schwierigkeitsstufe Zwei

Kakashi fühlte, wie ihn sämtliche Kraft verließ. Die geisterhafte Erscheinung, die aus dem Maul des Dämons hervorgequollen war, saugte ihn aus wie ein Vampir. Als Erstes spürte er, wie seine Sehkraft nachließ. Sein Sichtfeld verschwamm und wurde zuerst milchig, dann dämmrig rot. Durch diesen finsterroten Schleier sah er den Ogerdämon, der auf dem Boden lag, und den Geisterwurm, der auch an anderen Stellen geifernde Mäuler öffnete. Die Wolken am Himmel hatten einen blassen Rosaton angenommen, die Schatten waren stärker geworden und tiefschwarz. Es kam Kakashi so vor, als würde er einen Blick in die Hölle tun. Er fühlte seine Pumpgun noch in seiner Hand. Immer schläfriger wurde er, als er die Waffe Zentimeter um Zentimeter hob. Sein Arm schien ihm gar nicht zu gehorchen … Wie viele Schüsse hatte er noch übrig? Einen? Zwei? Er konnte es nicht mehr sagen.

Kakashi atmete tief ein, um wieder ein wenig Leben in seine Glieder zu bringen. Auf die durchscheinende Röhre, die der Wurm darstellte, zu zielen, war nicht schwer, da er ja immer noch in ihm verbissen war. Kakashi drückte ab. Ein fauchendes Geräusch ertönte, als die Kugel durch den Geisterwurm hindurchflog und im Himmel verschwand. Unmöglich! Er konnte dieses Ding nicht verletzen?

Mittlerweile konnte er kaum noch die Augen offen halten. Das Letzte, was er sah, ehe er in tiefe Bewusstlosigkeit glitt, war ein Schatten, der sich am Rand der Treppe von den anderen löste.

 

Der Krallenoger wütete immer noch unter den Mitgliedern der Sharingan-Familie, aber seine Bewegungen waren bereits langsamer geworden. Das Wesen schien zwar immun zu sein gegen Schmerz, aber seine Gliedmaßen waren zerstörbar wie alles andere, auch wenn sie fast so hart wie Stein zu sein schienen. Der beständige Kugelhagel hatte eine seiner Krallen abbrechen lassen, und andere Projektile steckten wie glänzende Nieten in seinen Beinen und behinderten seine Bewegungen. Das Monster suchte sich soeben ein neues Opfer aus – diesmal niemand Geringeren als Itachi selbst – als eine weitere Schrotladung seinen Unterschenkel traf. Ein schnalzendes Geräusch ertönte, als die Patronen die Sehne kappten – sofern das Ungeheuer so etwas überhaupt hatte –, und das Biest stürzte vornüber und krachte zu Boden. Es versuchte, auf Itachi zuzukriechen, der kurz überlegte, vielleicht doch sein Amaterasu einzusetzen. Stattdessen ging er nur ein paar Schritte auf Distanz und atmete tief durch. Sie hatten sich etwas Zeit verschafft, aber mehr auch nicht.

Krachend barst ein weiteres Mauerstück und der Dämon mit der Eisenkeule trat ein. Einer löst den anderen ab, dachte Itachi. Es ist klar, Tayuya kontrolliert die Dämonen mit ihrem Flötenspiel. Er warf einen Blick aus dem Raum. Die Klänge verwendeten die gepanzerte Limousine immer noch als Schutzschild.

Itachi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und wandte seine Aufmerksamkeit dem neuen Dämon zu. Mit Blicken signalisierte er zwei Familienmitgliedern, durch die Hintertür hinauszuschleichen und die Klänge zu überraschen. Er hätte diesen Part nur zu gern selbst übernommen, doch so sehr es ihn grämte, er fürchtete, seine schlechten Augen würden ihn zu sehr benachteiligen.

 

„Hehe, die kleinen Menschen kommen ganz schön ins Schwitzen“, grinste Kidoumaru, als er über den Rand der Limousine lugte. Er war bereits in seiner dämonischen Form und hatte seine Haut mit einer gelblichen Schutzhülle überzogen, um nicht von einer blitzschnell abgeschossenen Kugel getötet zu werden, wenn er sich den Stand der Dinge ansah. Seine Arme spielten mit seinen Pistolen. Er konnte es kaum erwarten, sich endlich selbst in den Kampf zu stürzen. „Hey, Tayuya, nimm uns nicht die ganze Arbeit ab! Die Penner kommen ja offensichtlich nicht mal über das erste Level unseres Spiels hinaus!“

Hätte Tayuya nicht emsig ihre Flöte gespielt, hätte sie ihm garantiert eine gepfefferte Antwort gegeben. So starrte sie ihn nur eisig an und musizierte weiter.

Kidoumaru sah sich wieder das Schlachtfeld an und kniff die Augen zusammen, als er eine Bewegung auf dem Dach sah. „Nanu, was ist …“

Die Kugel, die haarscharf an seinem Kopf vorbeischoss, ließ ihn verstummen. Mit einem hellen Klirren zersplitterte die Flöte in Tayuyas Händen genau in der Mitte. Man hatte keinen Schuss gehört.

Kidoumaru drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um. Während die Splitter wie in Zeitlupe durch die Luft tanzten, verlor Tayuya vor Überraschung das Gleichgewicht. Das ramponierte Flötenstück entglitt ihren Fingern, als sie rückwärts stürzte. Jiroubu, der hinter ihr stand, fing sie auf – wenn auch eher aus Reflex oder aus Versehen.

„Duckt euch“, befahl Sakon und federte geschmeidig in die Knie. Kidoumaru tat es ihm gleich.

„Pfoten weg, Fettsack!“, schimpfte Tayuya, befreite sich aus Jiroubus Griff und kniete sich neben die anderen. Zu sagen, dass sie gereizt war, wäre maßlos untertrieben.

„Ein Scharfschütze auf dem Dach?“ Kidoumaru war nun amüsiert. „Das wird ja interessant. Den kauf ich mir! Spielen wir eine Runde Wer tötet die meisten Sharingan-Leute?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, richtete er sich mit seiner Rüstung wieder auf und spuckte einen fingerdicken Spinnenfaden auf den Dachstuhl der Bar, wo er kleben blieb. Das andere Ende befestigte er am Boden. „Bis später!“, rief er, sprang auf den Faden und rannte, geschickt die Balance haltend, auf der klebrigen Spur hinauf zum Dach. Ein zweiter Schuss folgte, der genau auf den Faden gerichtet war, ihn allerdings nicht durchtrennen konnte, sondern nur zum Schlenkern brachte. Kidoumaru bereitete es mit seinen sechs Händen kein Problem, das Schwanken auszugleichen.

„Er zielt sehr gut“, murmelte Sakon. „Selbst für jemanden mit Sharingan-Augen.“

 

„Alles in Ordnung?“ Kakashi sah blinzelnd hoch. Seine Sicht klärte sich nur allmählich, aber er erkannte Ashitoris Stimme. Dem Scharfschützen stand Schweiß auf der Stirn. Er hielt Kakashi die Hand hin und half ihm hoch.

Dieser sah sich auf dem verwüsteten Dachstuhl um. Der Dämon war verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst, ebenso das geisterhafte Wurmding. „Wie hast du das angestellt? Da war doch eben noch …“, murmelte er geistesabwesend.

„Die rothaarige Frau von den Klängen war der Schlüssel“, erklärte Ashitori. „Zumindest ihre Flöte. Ich hab sie zerschossen – wir sollten jetzt Ruhe vor den Dämonen haben.“

Kakashi nickte. Er musste sich gegen die Wand lehnen und Atem schöpfen.

„Willkommen auf Schwierigkeitsstufe Zwei!“, krähte plötzlich eine Stimme. Die beiden wirbelten herum und sahen einen weiteren Dämon auf einer zerbrochenen Mauerkante hocken. Er hatte buschiges Haar, braune Haut und auf der Stirn ein drittes Auge. Kurze, spitze Zähne ragten aus seinem Mund. Kidoumaru – der Spinnenmann der Klänge. „Wie jetzt? Zwei gegen einen?“, rief er.

„Bei der Anzahl der Arme hast du trotzdem noch die Nase vorn“, bemerkte Kakashi trocken.

Die drei Augen musterten erst den einen, dann den anderen Mafioso. „Wer von euch war es, der Tayuyas Flöte zerschossen hat? Das würde mich interessieren.“ Kidoumarus Hände glitten in seine Brusthalfter und zogen gleichzeitig sechs Pistolen. „Na, was soll’s. Ich erledige euch einfach beide“, grinste er.

Ashitori und Kakashi wären fast zu spät davongestoben. Sie teilten sich auf, aber es nutzte nichts. Kidoumaru schaffte es, mit je drei seiner Waffen einen von ihnen ins Visier zu nehmen. Während sie über den Dachstuhl rannten und Deckung suchten, schlugen direkt hinter ihren Fersen die Kugeln ein. Kakashis Sharingan ließ ihn im Stich. Er war noch zu erschöpft, um die Flugbahn der Kugeln analysieren zu können. Nur seiner körperlichen Schwäche verdankte er es, nicht getroffen zu werden: Seine Knie knickten plötzlich ein und er stürzte; zwei Projektile sausten haarscharf an seinem Kopf vorbei. Die dritte Kugel streifte sein Mundtuch gerade so knapp, dass es an seinem Kinn aufriss. Dann landete er auf dem Boden und schlitterte einige Meter weiter, bis er gegen den Schornstein krachte, der dort in die Höhe ragte. Hinter seiner Stirn explodierte der Schmerz. Er sah für einen Moment Sterne, biss sich auf die Zunge und schmeckte Blut.

Kidoumaru wäre es ein Leichtes gewesen, ihn zu erledigen, aber er konzentrierte sich nun ganz auf Ashitori. Im Viertelsekundentakt feuerten seine halbautomatischen Pistolen. Ashitori, der sein tödliches Potenzial nur nutzen konnte, wenn er in Ruhe zielen konnte, schoss blindlings zurück, erwischte aber nicht einmal das Mauerstück, auf dem Kidoumaru saß.

Kakashi rollte sich stöhnend herum. Er sah nur verschwommene Schemen, jede der Kugeln schien eine gleichfarbige Spur hinter sich herzuziehen, was in der Luft ein verwirrendes Muster bildete. Aber warum traf er nicht? Es sah aus, als würde Kidoumaru ein skurriles Muster aus Einschusslöchern um Ashitori herum zeichnen, ehe der Mafioso endlich Deckung hinter einem großen Trümmerstück fand. Und warum hatte er Kakashi verschont? Ihm ging ein Licht auf. Kidoumaru spielte mit ihnen! Rasch versteckte er sich hinter dem Schornstein, während er darauf wartete, dass seine Sicht sich klärte und sein Gleichgewichtssinn zurückkam.

 

Itachi betrachtete die Verwüstung im Inneren der Bar. Die Dämonen waren plötzlich in weißen Rauchwolken verpufft. Doch die Zerstörung, die Leichen und das Blut, das den Boden verunzierte, waren Zeuge ihres Angriffs.

Und er wusste, dass es noch nicht vorbei war.

Itachi drängte sich mit dem Rücken gegen ein verbliebenes Mauerstück und hielt seine Pistole ruhig mit beiden Händen. Das Dachgebälk ächzte bedrohlich, aber mit etwas Glück würde es halten, bis … Ja, was eigentlich? Er brauchte dringend einen Plan! Die Männer durch den Hintereingang zu schicken, um die Klänge zu überraschen, war eher eine Verzweiflungstaktik gewesen. Sie würden es nicht schaffen. Itachi erinnerte sich noch gut an den ersten Angriff der Klänge auf ihre Bar, kurz nachdem die Familie sich in Akuma Gakure etabliert hatte. Auch damals war Sasuke nicht hier gewesen, um ihm den Rücken freizuhalten, und die Klänge hatten Kimimaro dabei gehabt. Allerdings war die Familie damals weit zahlreicher gewesen als jetzt, nach dem kräftezehrenden Bandenkrieg mit den Byakugan-Anbetern. Sie würden wohl wieder Mangekyous Hilfe brauchen, um zu gewinnen …

Ein ohrenbetäubendes Bersten und Krachen ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken. Er wagte es, an seiner Schulter vorbei ins Freie zu lugen und sah gerade noch, wie eine schwarze Rauchwolke neben der Limousine aufstieg und das schwere Auto einen halben Meter in die Luft gehoben wurde, ehe es wieder auf den Boden krachte. Die Motorhaube sprang auf.

Die Notfalltruppe hatte den Häuserblock umrundet und war den Klängen in den Rücken gefallen – und zwar mit einer Handgranate. Da sah er eine einmalige Gelegenheit:

Der Sprengkörper hatte den zähen Halbdämonen garantiert nicht viel ausgemacht, aber die Druckwelle hatte einen von ihnen seine Deckung verlassen lassen. Itachi sah ein Bein, das hinter dem Heck der Limousine hervorragte. Es würde zwar fast keine Wirkung haben, aber er musste die Gegner schwächen, so gut er konnte. Kalt zielte er und drückte ab – und hoffte, dass er seinen Augen soweit trauen konnte, dass er traf.

 

„Verdammt nochmal!“, knurrte Sakon und senkte die Hand, mit der er sich vor der Hitze der Explosion abgeschirmt hatte. Sein Anzugärmel war verbrannt, ebenso die Haut darunter. Er funkelte die beiden Sharingan-Mafiosi wütend an, die aus einer Seitengasse auf ihrer Höhe heraus das Feuer auf sie eröffneten.

Gleichzeitig stieß Tayuya einen leisen Schrei aus, zuckte zusammen und stolperte vorwärts. Sakon sah mit einem schnellen Blick, dass eine Kugel ihren Knöchel durchschlagen hatte. Ein Blutrinnsal floss zu Boden. „Ts“, machte er abfällig, zückte eine Pistole, warf sich vorwärts und schoss seinerseits auf die beiden heimtückischen Mafiosi.

„Aus der Deckung geraten, Tayuya?“, erkundigte sich Jiroubu spöttisch.

„Noch ein Wort, und du bist die längste Zeit ein Mann gewesen!“, zischte die Dämonenbeschwörerin, während sie sich flach auf den Boden presste, um den beiden Männern kein Ziel zu bieten.

Die Sharingan-Leute, die sich an sie herangeschlichen hatten, waren offenbar nervös. Sakon sah ihre Waffen zittern. Selbst die besten Augen nützten einem nichts, wenn man den Lauf nicht stillhalten konnte. Ein einzelner Schuss von ihm löschte das Leben des vorderen aus, dessen Leiche rückwärts umfiel und den anderen beim Zielen behinderte. Sakon stieß ein Lächeln aus. Das würde einfach werden.

In dem Moment erhob sich der Mafioso und stürmte mit lautem Kampfgebrüll los. Sakon wusste zuerst nicht, was er von dieser Wahnsinnsaktion halten sollte, dann schoss er wieder. Im gleichen Moment erkannte er den verzweifelten Plan des Mannes: Seine Hände zitterten zu stark, als dass er einen Treffer landen könnte – also verließ er sich nur auf sein Sharingan und wich, ohne nennenswert langsamer zu werden, Sakons Kugeln aus.

Der Anführer der Klänge schnaubte. Dann eben nicht. Er entspannte seine Muskeln und ließ die Waffe sinken. Der Mafioso wertete das wohl als Zeichen von Schwäche, denn er legte einen Zahn zu und holte mit der Faust aus. Sakon zuckte nicht mit der Wimper.

Der Mann schlug zu. Seine Faust rauschte durch die Luft – und wurde von einem massigen Unterarm blockiert. Jiroubu musterte ihn abfällig. Er ließ ihm einen Moment, um ihn die Aussichtslosigkeit seiner Lage begreifen zu lassen, dann packte er ihn am Kopf und brach ihm mit einem einzigen Ruck das Genick.

„Im Nahkampf seid ihr uns noch mehr unterlegen als in einem Duell“, sagte Sakon zu der Leiche und drehte sich zu Tayuya um. „Was ist mit deinem Fuß?“

„Spar dir dein Mitleid“, fauchte sie, angriffslustig wie ein verwundeter Tiger.

Sakon zuckte mit den Schultern. „War kein Mitleid, nur Neugier.“

„Seht euch das an!“, rief Jiroubu und klang hocherfreut.

Sakon sah, wie er dem toten Mafioso etwas aus der Tasche zog. Er kniff die Augen zusammen. „Ist das …?“

Jiroubu nickte. „Diese bescheuerten Sharingan-Leute haben sich selbst ihr Grab geschaufelt!“

 

Itachi presste die Finger gegen die Nasenwurzel. Dieser Angriff war ja wohl gänzlich in die Hose gegangen … Er hätte es selbst machen sollen!

„Da!“, rief eines der Familienmitglieder und schoss, allerdings nur einmal. Offensichtlich hatte sich einer der Klänge kurz über dem Dach der Limousine gezeigt und war dann wieder verschwunden. Im gleichen Moment, in dem er das dachte, flog etwas in die Bar und kollerte am Boden weiter. Itachis Augen weiteten sich. Nein, das war … Er kniff die Augen zusammen, so fest es ging, als sich die Blendgranate in einen gleißenden Lichtball verwandelte. Ein Knall ertönte und sofort verschlug es ihm die Ohren.

Selbst durch seine Lider hindurch stach das grelle Licht in seine Augäpfel. Als er sie wieder öffnete, war er buchstäblich blind. Alles war weiß um ihn herum, seine Augen brannten, seine Ohren klingelten. Sein Gleichgewichtssinn war gestört, er schwankte und ihm wurde übel. Er wusste kurzzeitig nicht mehr, wo oben und unten war, ob er noch stand oder am Boden hockte, wusste nicht, wie es seinen Kameraden ging …

Vielleicht würde ihm sein neues Sharingan helfen, besser zu sehen … Nein, das war zu riskant, am Ende verlor er damit komplett sein Augenlicht …

Er sah es nicht, er hörte es nicht, aber er spürte es.

Der Boden vibrierte, ebenso die Wand, an der er lehnte, und er fühlte, wie Putz auf ihn herab rieselte. Itachi biss die Zähne zusammen, bis es wehtat. Was würde er an der Stelle der Klänge tun, wenn er seine Feinde, die sich fast nur auf ihre Augen verließen, geblendet hatte?

Die Zahnräder hinter seiner Stirn rasteten ein und gleichzeitig stieß er sich ab und sprintete los. Sein Gleichgewichtssinn kehrte gerade rechtzeitig zurück. Immer noch blind und taub stieß er gegen ein weiches Hindernis, einen Kameraden wohl, der nicht auf die gleiche Idee wie er gekommen war. Er versuchte, ihn mit sich zu reißen, aber seine Hand glitt ab. Itachi schrie etwas, was weder er noch die anderen Familienmitglieder hören konnten. Hoffentlich konnte er sich noch auf seinen Orientierungssinn verlassen …

Er stieß gegen einen zertrümmerten Tisch. Etwas riss seinen Oberschenkel auf und hinterließ etwas deutlich Tieferes als einen bloßen Kratzer, er stolperte über einen Körper, der am Boden lag, fiel beinahe, ging in die Hocke, um das Gleichgewicht zu halten, kämpfte sich im Laufen wieder in die Höhe … Er wäre schneller gewesen, wenn er gleich auf die Straße gerannt wäre, aber da hätte er den Klängen ein zu leichtes Ziel geboten.

Itachi knallte mit voller Wucht gegen eine Wand, mit der er nicht gerechnet hatte, und wäre abermals fast gestürzt. Er taumelte zurück und tastete sich mit den Händen in die eine, dann in die andere Richtung. Wo war er? Hatte er sich verschätzt?

Wieder trommelten Bruchstücke auf seinen Kopf ein, größere diesmal. Der weiße Nebel vor seinen Augen klärte sich langsam, und er konnte wieder Umrisse entdecken. Rechts! Itachi spurtete so schnell los, dass er aus dem Tritt kam. Beinahe wäre endgültig gestolpert, als er gegen einen anderen Flüchtenden prallte und ihn umriss. Geistesgegenwärtig packte er ihn am Arm und zerrte ihn hinter sich her. Ein weiteres Krachen ertönte, und der Druck auf seinen Ohren war wieder fort. Itachi warf einen Blick über die Schulter und sah die ganze Decke herunterkommen. Er und sein Hintermann stolperten mehr, als dass sie liefen, durch den Türrahmen, hetzten den Gang entlang, wobei sie immer wieder gegen die Wände stießen, und erreichten schließlich die Hintertür. Das Krachen hinter ihnen hörte nicht auf. Staub erfüllte die Luft. Knapp hinter ihnen musste alles einstürzen … als würden die Trümmer Jagd auf sie machen … Itachi hielt die Luft an und rammte mit voller Wucht die Tür. Sie aufzuschließen hätte zu viel Zeit gekostet … Diese Idioten von Notfalltrupp hatten nicht einmal die Tür offen gelassen!

Aber er hatte seine eigene Körperkraft überschätzt. Die Türscharniere ächzten, sein Schultergelenk knackte und ein brennender Schmerz zuckte durch seinen Arm, aber die Tür sprang nicht auf.

Für einen Moment war Itachi überzeugt, jetzt sterben zu müssen, als sein Hintermann mit brutaler Wucht gegen ihn prallte. Sämtliche Luft wurde aus Itachis Lungen gepresst, und es fühlte sich an, als würden seine Innereien von zwei kräftigen Händen zusammengedrückt. Sein Mittagessen wollte ihm in den Rachen schießen und seine Rippen knackten nicht nur, er wusste, dass einige von ihnen brachen.

Aber es gab der Tür in dem ohnehin brüchigen Rahmen den Rest. Sie brach komplett aus und im hohen Bogen flogen sie in den Innenhof. Den Mann, der gegen Itachi geprallt war, überschlug es, er wirbelte regelrecht über ihm hinweg und Itachi bekam seinen Stiefel in den Nacken, der sein Gesicht in die Erde stieß. Itachi versuchte sich augenblicklich aufzurappeln. Immer noch bekam er keine Luft. Würgend krümmte er sich und erbrach sich auf dem Boden. Schmerztränen stiegen ihm in die Augen. Er war noch einmal mit dem Leben davongekommen … Vor ihm lag der Mann, der ihm gefolgt war; ein dickliches, relativ neues Familienmitglied. Der Mann war im letzten Moment von einem herabstürzenden Trümmerteil am Hinterkopf getroffen worden. Er lag im Dreck und regte sich nicht mehr.

Itachi sah sich um. Offenbar hatten noch andere Familienmitglieder dieselbe Idee gehabt und es knapp hinter ihm ins Freie geschafft. Er sah fünf andere – nur fünf! – Mafiosi, die völlig aufgelöst und erschöpft auf dem Hinterhof kauerten, den Blick starr auf die Bar gerichtet.

Itachi wandte nur langsam den Kopf. Es widerstrebte ihm, da er ahnte, was er gleich erblicken würde.

Er wurde nicht enttäuscht.

Die Bar der Sharingan-Familie war dank der Bazooka-Raketen nur noch eine Ruine. Das Dach war komplett eingestürzt und hatte alles in eine staubige Schutthalde verwandelt. Drüben auf der Straße hörte er die Klänge schadenfroh grölen. Und nur sechs Mann aus ihren Reihen waren noch übrig, um gegen sie zu kämpfen!

Itachis Hand schloss sich fest um seinen Revolver. Er wusste nicht, was mit Kakashi war oder ob unter den Trümmern noch jemand lebte. Aber eines war sicher: Dieser Kampf würde nicht eher vorbei sein, bevor entweder die Klänge oder jeder einzelne der Sharingan-Familie sein Leben ausgehaucht hatte!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich mag Actionszenen über mehrere Kapitel^^ Das hat irgendwie was von den Kämpfen in der Serie. Ich hoffe, es hat euch so weit auch gefallen.

Übrigens, in meinem Weblog gibt es was zum Schmunzeln zu ABFY, eine Art Fun-Fact, wenn man so will: http://animexx.onlinewelten.com/weblog/466454/

Bis nächste Woche! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_StormShad0w
2016-03-01T16:22:13+00:00 01.03.2016 17:22
Hallo!
Das war wieder mal ein gutes Kapitel.
Itachi hatte da ja noch richtig Schwein gehabt. Wie der Kampf der Uchiha-Familie und den Klängen ausgehen wird?
Ich werde später weiterlesen.
Bis dann.
Von:  fahnm
2015-11-24T20:39:39+00:00 24.11.2015 21:39
Spitzen Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  UrrSharrador
02.12.2015 20:45
Danke für deinen Kommi^^


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