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A Bullet For You

Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]
von

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Fledermaus und Dinosaurier

„Das ist ja echt gut gesichert“, murmelte Naruto eingeschüchtert, als Jiroubu ihn durch den Tunnel führte.

Der Halbdämon hatte im Vorbeigehen ein Auto geknackt und sie waren bis vor Orochimarus Anwesen gefahren. Erst waren sie durch eine ruinenartige Slum-Landschaft gekommen. Vermutlich blieb nur den Ärmsten der Armen nichts anders übrig, als in direkter Nähe des gefährlichsten Ganoven der Stadt zu leben. Wolken waren vor die Sonne gezogen und ließen den Anblick noch trostloser wirken. Dann war ein Park vor ihnen aufgetaucht, in dem die Bäume sämtliche Blätter verloren hatten. Auf den Straßen standen Leute mit schweren Maschinenpistolen hinter Schranken; dazwischen gab es sogar Zäune, die an Panzersperren erinnerten. Sie wurden aufgehalten, aber als die Wächter Jiroubu erkannten, winkten sie sie weiter.

Orochimarus Bastion stand auf einem kleinen Hügel und wirkte in der Tat herrschaftlich. Sie war eine schmucke Villa in Gelb- und Ockertönen, mit zahllosen Fenstern und Balkönchen. Hier ließ es sich sicher gut leben. Rings um das Gebäude patrouillierten weitere Wachen, und Naruto meinte sogar automatische Geschütze zu sehen, die an den Erkern angebracht waren. Erst nahm er an, Jiroubu würde über den breiten Weg bis zum Haupteingang der Villa fahren, aber er umrundete den Hügel zur Hälfte und hielt vor einem massiven Tor, das direkt ins Erdreich zu führen schien. Wieder erwarteten sie Wächter in Tarnfarben, die ihre Waffen erst senkten, als Jiroubu aus dem Wagen stieg. Naruto folgte ihm.

Der Halbdämon tippte einen Zahlencode in ein kleines Kästchen, und das Tor öffnete sich. Vor ihnen erstreckte sich ein Tunnel aus Beton, an dessen Decke nun kalte Lampen aufflammten. „Hier lang“, brummte Jiroubu.

Der Tunnel endete irgendwann in einer Art Garage, in der schwarz glänzende Hummer und schnittige Motorräder standen. Eine stählerne Treppe schraubte sich daneben in die Höhe. Sie mussten nun direkt unter dem Anwesen sein. Der Beton wich irgendwann weißen Fliesen, und einige Türen später, vor denen Jiroubu seine Augen sogar in einen Iris-Scanner halten musste, kamen sie in einem dunklen Flur an, der mit Holz vertäfelt war. Naruto fiel die drückende Stille auf, die auf diesem Ort lag.

Jiroubu trat zu einer Tür auf der linken Seite und klopfte hart dagegen. Ein leises Herein ertönte, und sie betraten einen hübschen Gesellschaftsraum, vollendet eingerichtet mit einem prasselnden Kamin und einem weißen Tigerfell davor, bequemen Sesseln und einer kleinen Sitzecke mit einem riesigen Plasmaschirm. Dort saßen zwei Personen und tranken Tee.

Der eine musste Orochimaru sein. Naruto fiel auf, dass er ihn nie zuvor gesehen hatte. Er wusste nicht, wie er ihn sich vorgestellt hatte, aber ganz sicher nicht so. Die rechte Hand des Dämonenkönigs trug einen einfachen, weißen Frotteemantel. Seine bleiche Haut ließ ihn wie ein Gespenst wirken, und irgendwie verstärkte das lange, dunkle Haar diesen Eindruck noch. Er bedachte Naruto mit einem schlangenhaften Lächeln, doch dieser konnte ihm nicht mehr als eine kurze Musterung zollen, denn sein Blick wurde wie magisch von der zweiten Person angezogen.

Er kannte sie, auch wenn er sie lange nicht mehr gesehen hatte. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er mit belegter Stimme.

„Was meinst du? Sieht es nicht vollkommen logisch aus in deinen Augen?“, fragte Orochimaru. Seine Stimme klang unangenehm. Er lächelte immer noch. „Willkommen in meiner bescheidenen Residenz. Du musst Naruto sein.“

„Was wird hier eigentlich gespielt? Warum ist sie hier?“

„Ich bin wegen dir hier. Und du bist wegen mir hier, oder?“ Die alte Frau kicherte. Sie klang nicht etwa böse dabei, sondern eher, als würde sie sich tatsächlich köstlich amüsieren. Vielleicht war genau das von einer Hexe zu erwarten.

„Ihr habt uns warten lassen“, sagte Orochimaru unfreundlich zu Jiroubu. „Wo sind die anderen?“ Sein Schoßhund zuckte nur mit den Schultern.

„Erklärt mir jetzt endlich mal jemand, was das alles soll?“, rief Naruto gereizt. „Warum bist du hier, alte Hexe? Steckst du mit ihm unter einer Decke?“

Chiyo schenkte ihm ein mildes Lächeln. „Mein Lieber, du scheinst dein Temperament ja nicht verloren zu haben.“

„Antworte mir endlich! Ich lasse mich hier nicht länger verarschen, echt nicht!“

„Chiyo ist erst kürzlich in Akuma Gakure angekommen“, sagte Orochimaru. „Sie ist eine alte Bekannte von mir, nichts weiter. Aber sie hat mir von dir erzählt. Sie wusste, dass ich Interesse an dir habe. Allerdings wusste ich ja schon längst von dir, also habe ich ihr immerhin angeboten, so lange hierzubleiben, bis ich dich wahrhaftig in die Finger bekomme.“

„Und dein Gesicht war wirklich köstlich, gerade eben, Naruto.“ Die Hexe lachte ihr altes Lachen.

„Du hast ihm von deiner Prophezeiung und alledem erzählt?“, fragte Naruto. Er hatte ihr zwar nie getraut, nicht einmal in seinem Heimatdorf, aber er fühlte sich trotzdem hintergangen.

„Mein Lieber, es gab nie eine Prophezeiung. Nur einen mächtigen Dämon. Entschuldigt das nicht eine kleine Lüge?“

In Narutos Geist fügten sich die Puzzlestücke zusammen, aber er weigerte sich das Bild anzuerkennen, das sie ergaben. „Und das … das heißt …“

„Du wurdest gelinkt“, erklärte Orochimaru amüsiert. „Ich war schon lange auf der Suche nach einem Dämon, der es mit dem Dämonenkönig aufnehmen könnte. Chiyo wusste das und hat beschlossen, mir eine kleine Gefälligkeit unter Bekannten zu erweisen.“

Naruto starrte sie entgeistert an. „Du … du hast gesagt, ich würde hier in Akuma Gakure Antworten auf meine Fragen finden, und ich würde hier meine Bestimmung finden … Das hast du nur gesagt, um mich in Orochimarus Arme zu treiben?“

Chiyo gluckste. „Hast du denn keine Antworten erhalten? Kann es nicht deine Bestimmung sein, für den guten Orochimaru gegen den Dämonenkönig zu kämpfen?“

„Und genau dazu werden wir in Kürze kommen“, beschloss Orochimaru. „Kabuto und Zaku haben mir so viel von deinen Fähigkeiten erzählt, dass ich es kaum abwarten kann, sie mit eigenen Augen zu sehen.“

 

Mit der Gewalt eines Kanonenschusses prallten Sasuke und Kimimaro in ihren dämonischen Formen gegeneinander. Die Fledermaus gegen den Dinosaurier, zwei Urgewalten, geschürt durch dämonische Kraft.

Sasuke hatte sofort erkannt, dass seine Kugeln Kimimaros Knochenpanzer nicht durchdringen konnten, aber ihm standen nun schließlich ganz neue Möglichkeiten offen. Und Kimimaro seinerseits war der Nahkampf sowieso lieber.

Deidara sah erst gar nicht, wie genau sie aufeinandertrafen: Eine Staubwolke erhob sich an der Stelle, Gras und Erdbrocken segelten durch die Luft. Irgendwoher kam ein Windstoß, vielleicht ausgelöst durch ein Vakuum, und Deidara musste den Arm vor das Gesicht schlagen, um es vor Erdklumpen zu schützen.

Dann stießen sie auseinander wie zwei Billardkugeln. Sasuke schoss schräg in die Höhe, landete auf der einen Seite des Hofes auf dem Dach. Kimimaro sprang auf die andere und schoss noch im Flug seine Fingerknochen ab, denen Sasuke gekonnt auswich. Der Kerl war also einer der Sharingan-Familie? Deidara fluchte. Verdammt gut getäuscht, Kleiner. Sein Sharingan wäre ihm sicher schon bei mehr als einem ihrer gemeinsamen Abenteuer von Nutzen gewesen.

Kimimaro stieß einen wortlosen Schrei aus und überquerte den Hof zu seinen Füßen mit einem weiteren Sprung. Ein Speer und ein Schwert aus Knochen waren die Waffen, die er für den erneuten Zusammenprall gewählt hatte, außerdem ragten aus seiner Brust und seinem Rücken überall Knochenstacheln. Sasuke streckte eine Hand aus. Die Luft knisterte darum, wurde zu einem glühenden, elektrischen Ball, der ein Geräusch wie von einem Vogelschwarm von sich gab.

Kimimaro schleuderte sein Schwert, noch ehe er landete. Sasuke zerschlug es mit seiner blitzenden Hand in tausend Stücke und warf sich Kimimaro entgegen, der mit dem Speer ausholte – der sich plötzlich bog wie eine Peitschenschnur, sich um Sasukes Knöchel wickelte und ihn abwärts in den Hof riss. Deidara sprang hastig in Deckung. Das elektrische Etwas, das der Mafioso plötzlich heraufbeschwören konnte, explodierte und ließ Kubikmeter Erdreich aufspritzen.

Wie ein Raubvogel stürzte Kimimaro hinterher, aus seiner Handfläche spross ein neuer Stachel. Irgendwie schaffte es Sasuke, auch diesem Angriff zu entgehen, und war im nächsten Moment hinter Kimimaro – wo ihn ein Hieb des grauen Dinosaurierschwanzes traf und ihn von den Füßen riss. Sasuke überschlug sich in der Luft und landete auf den Füßen.

Deidara machte sich daran, den Innenhof eilig zu verlassen. Dämonen  zu bekämpfen war zwar seine Spezialität, und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er eher Kimimaros Partner war als Sasukes. Aber im Moment hatte er nur eine vage Ahnung, warum die beiden überhaupt kämpften. Vielleicht war es das Beste, sie sich verausgaben zu lassen und dann weiterzusehen.

 

Sakura erreichte den zwölften Stock und war so fix und fertig, dass sie nicht einmal ihre Überraschung zum Ausdruck bringen konnte. Bevor sie sich an ihre Mission gemacht hatte, hatte sie sich mit Shikamaru diesen Treffpunkt vereinbart. Es war ein Bürogebäude mit zwölf Stockwerken, und der oberste Stock war ungenutzt und hatte zudem einen Besprechungsraum mit Glasfront. Von dort oben konnte man diesen Teil der Stadt gut überblicken. Es würde zwar nicht viel bringen, aber es war trotzdem die beste Wahl für Shikamaru gewesen, um einigermaßen nachzuverfolgen, wie die Dinge auf den Straßen standen.

Der Portier war ein Freund der Schattenwölfe, und somit hatte Sakura unbehelligt durch den Personaleingang spazieren dürfen. Blöderweise musste ausgerechnet heute der Aufzug streiken, und so durfte sie die zwölf Stockwerke zu Fuß erklimmen, um zu Shikamaru zu gelangen. Sie hatte erwartet, ihn allein anzutreffen, doch dem war nicht so.

Alle Schattenwölfe waren gekommen.

„Leute … was … tut ihr hier?“, keuchte sie, als sie einen Blick in die Runde warf. Nicht einmal Konohamaru fehlte.

Kiba grinste sie an. „Ich hab ja immerhin Naruto aufgenommen, oder? Da ist es das Mindeste, wenn wir ihm die Daumen drücken.“

„Wenn wir ihm schon nicht helfen, nett, wie wir sind, meinst du“, erwiderte Temari säuerlich.

„Ich bin sicher, die Kraft unserer Gedanken erreicht ihn!“, sagte Lee überzeugt.

„Wo auch immer er gerade ist …“, meinte Iruka und klang ein wenig besorgt. „Wir haben ihn aus den Augen verloren.“

Shikamaru saß in einem Ledersessel gleich am Fenster und schien vor sich hin zu brüten. Vielleicht dachte er darüber nach, ob sein Plan nicht doch Schwachstellen hatte.

„Ich habe mein Bestes getan“, sagte Sakura zu ihm. „Und ich bin mir sicher, Naruto wird auch sein Bestes tun. Das war seine Überzeugung. So war er schon, seit er hierhergekommen ist.“

„Wenn Orochimaru wirklich glaubt, dass Naruto den Dämonenkönig besiegen kann“, sagte Shikamaru so leise, dass nur Sakura es hören konnte, „dann hätte er im Prinzip dieselben Qualifikationen wie der Dämonenkönig selbst, diese Stadt zu regieren.“ Sakura schwieg, bis er weitersprach. „Ich frage mich, was für ein Ort das hier wohl wäre, wäre Naruto der Herrscher.“

 

„Du bist also der Meinung, ich könnte den Dämonenkönig besiegen“, sagte Naruto, der sich wieder gefasst hatte.

Orochimaru lächelte. „Ich sehe da zumindest ein gewisses Potenzial in der dir.“

„Und wenn ich das für dich tue? Was dann? Willst du ihn einfach nur stürzen, weil er mächtiger ist also du?“

Orochimarus Miene veränderte sich minimal. „Das ist ein ziemlich einfacher Weg, es zu sagen. Solange ich nur die rechte Hand des Herrschers bin, bin ich nicht wirklich der Herrscher, meinst du nicht auch?“

„Aber du bist so gut wie der Herrscher von Akuma Gakure“, meinte Naruto. „Alle reden davon, dass der Dämonenkönig sich nicht um weltliche Dinge kümmert.“

„Das mag im Großen und Ganzen stimmen“, gab ihm Orochimaru recht. „Allerdings, wenn er eines Tages beschließt, einen Graben durch die Stadt zu ziehen, alle Menschen zu töten oder meine Villa abzureißen … Dann hätte ich ihm nichts entgegenzusetzen.“ Der Gangsterboss grinste dreckig. „So gut wie heißt eben nicht ganz. Dieser kleine Unterschied kann unter Umständen beträchtliches Gewicht haben.“

„Ihr mächtigen Leute und eure Machtgier“, murmelte Naruto voller Abscheu. „Und was ist mit mir? Wenn ich so mächtig bin, wie du glaubst, wie willst du dann mir etwas entgegenzusetzen haben?“

Orochimaru lachte krächzend. Er überschlug die Beine und faltete geschäftsmännisch die Hände. „Mit dir kann man reden. Du bist der Welt mehr zugewandt. Einfach gesagt, du hast noch Werte. Dinge, die du bewahren willst … oder beschützen.“

Naruto spürte, wie ein Schauer ihm mit kalten Spinnenbeinen über den Rücken lief. Meinte er etwa …?

„Ich bin bereit, die halbe Stadt zu opfern, inklusiver ihrer Bewohner, um die vollkommene Herrschaft über den Rest zu erlangen“, legte Orochimaru mit einem triumphierenden Grinsen fest. „Ich frage mich, in welcher Hälfte deine Freunde sind – oder all die Bekannten, die du während deines Aufenthalts in dieser verfluchten Stadt getroffen hast und nicht verlieren willst. Vielleicht legst du sogar Wert auf das Leben Fremder, Unschuldiger.“

Naruto biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Das Kochen in seinem Blut war wieder da.

„Hasst du mich?“, erkundigte sich Orochimaru amüsiert. „Sehr schön. Die meisten tun das schon ihr ganzes Leben lang, also müssen sie von Zeit zu Zeit daran erinnert werden. Oder man muss etwas tun, das ihren Hass intensiviert. Hass kann ein starker Motivator sein. Er kann in einem die dämonische Seite zum Vorschein bringen.“ Orochimaru beugte sich vor. „Und in deinem Fall wäre das ein wunderbarer erster Schritt, um dich gegen den Dämonenkönig kämpfen zu lassen.“

„Da gibt es nur … ein Problem“, brachte Naruto zwischen zusammengebissenen Kiefer hervor. Er spürte, wie er zitterte. „Wenn ich den Dämon herauslasse, gehorcht er nicht einmal mir. Geschweige denn, dir mit deinen Drohungen.“ Orochimarus Augen wurden eine Winzigkeit schmäler, aber allein das war ein Triumph für Naruto.

Was nichts daran änderte, dass er recht hatte. Naruto fürchtete den Ausbruch seines Ungeheuers nach wie vor.

 

Kimimaros Knochenpeitsche zertrümmerte die Häuserfront in einer geraden Linie. Glassplitter regneten davon, Fensterrahmen barsten, Blumentöpfe zersprangen, Verputz bröckelte ab und bildete Etagen tiefer kleine Schutthaufen.

Sasuke stand knapp darüber waagrecht auf der Hauswand, als hätte er Saugnäpfe an den Füßen. Zehn Finger- und zehn Zehenknöchel bohrten sich dorthin, wo er stand – ein kräftiges Schütteln von Sasukes Flügeln brachte sie weit genug aus der der Flugbahn, dass er sich nur minimal bewegen musste, ihm ihnen zu entgehen.

Erneut knisterte es in Sasukes Hand, und er stürzte sich auf Kimimaro, der auf dem Dach des benachbarten Hauses stand. Der erwartete ihn grimmig. Als Sasukes Faust fast seinen Kopf erreichte, schlug er seinerseits zu – aus seinem Arm bohrten sich gleich ein halbes Dutzend Stacheln, spießten Sasukes Hand regelrecht auf. Sein Blut schimmerte hellrot im blitzenden Licht; die elektrische Kugel war nahe genug, dass Kimimaro die einzelnen Blitze wie Feuerstreifen auf der Haut spürte.

Sasukes Anprall ließ die beiden meterweit über das Dach schlittern. Schindeln brachen unter Kimimaros Füßen, andere fielen einfach hinunter. Knurrend stemmte der Halbdämon sich entgegen. „Warum?“, spie er Sasuke entgegen, dessen konzentrierte Miene direkt vor seinem Gesicht lag. Kimimaro ließ seine andere Hand zu einem riesigen Knochen werden, gedrillt wie ein Schneckenhaus, und stieß nach Sasukes Brustkorb. Der nutzte seine Flügel und katapultierte sich in die Höhe, außer Reichweite – doch Kimimaro hatte mit damit gerechnet. Er lockerte drei der Knochen in seinem anderen Arm und schleuderte sie mit einer raschen Bewegung Sasuke hinterher. Blitzend scharf wie Klingen erwischten sie den Mafioso, schlitzten seine Flügel und seine Seite auf.

„Du hattest keinen Grund, sie umzubringen!“ schrie Kimimaro ihm hinterher und schoss erneut seine Fingerknöchel ab.

Sasuke ließ sich fallen, landete nicht mehr ganz so elegant wie zuvor auf der Straße zwischen den Dächern. Kimimaro fackelte nicht lange, sondern warf sich ihm hinterher, stürzte sich vier Stockwerke in die Tiefe und rannte dabei noch an der Hauswand hinunter. Erneut prallten sie zusammen, bleiche Knochen glitzerten im elektrischen Schein, kleine Fragmente davon wurden durch Sasukes Kräfte fortgerissen. Kimimaro spürte die Schmerzen, die das Antidemonicum verursachte, wieder. Es fühlte sich an, als würde ihm eine ätzende Säure das Gesicht bis auf den blanken Schädel wegfressen. Er fragte sich, was für eine Fratze Sasuke wohl gerade entgegenblickte. Es stank nach verbranntem Fleisch und Haaren.

Sasuke, der seine Stromkugel eben gegen Kimimaros Knochenspirale drückte, gewann Millimeter für Millimeter an Boden. Kimimaro änderte die Anordnung der Spirale so, dass daraus ein Schild wurde, und legte noch eine Schicht nach. Sasuke erkannte, dass er so nicht durchkam, und als er sich mit einem neuerlichen Stachel aus Kimimaros Schulter konfrontiert sah, drückte er seine Hand tiefer, bis Schild und Stromkugel den Asphalt berührten.

Es krachte und qualmte, Asphaltkörner schlugen Kimimaro in sein verätztes Gesicht, sodass er aufschrie. Ein Fuß traf seine Brust, schrammte gegen seine aufgerichteten Knochen und schleuderte ihn über die Straße.

Verbissen kämpfte sich der Halbdämon wieder in die Höhe. In einem rauchenden Krater stand Sasuke und sah ihn verächtlich an. „Du hast die Ehre meiner Familie beschmutzt“, sagte er kalt und trat einen Schritt auf Kimimaro zu. „Du hast um deine Opfer unser Zeichen gemalt, um Orochimaru gegen uns aufzuhetzen. Deinetwegen …“  Noch ein Schritt. „Deinetwegen hat Orochimaru geglaubt, wir stecken mit dir unter einer Decke.“ Noch einer. „Deinetwegen haben die Klänge die Sharingan-Familie ausgelöscht! Alles nur deinetwegen!“ Er stürmte los.

Der Zusammenprall war diesmal so hart, dass Kimimaro die Luft wegblieb.  Er donnerte mit dem Rücken gegen die Hauswand. Hinter ihm explodierten Ziegel und Mörtel und Holz. Der Schmerz in seinem Gesicht ließ plötzlich nach.

„Ich habe dich nur so lange in Frieden gelassen, um etwas zu finden, das ich dir wegnehmen kann“, knurrte Sasuke.

Blut lief von seiner Hüfte, wo Kimimaros Knochenstachel ihn aufgeschlitzt hatte. Langsam breitete es sich auf dem Boden aus. „Jetzt hast du vielleicht einen Schmerz erlebt, der mit meinem vergleichbar ist“, sagte Sasuke leise.

Kimimaro verstand ihn kaum. Seine Sicht verschwamm, nur das Rot von Sasukes Blut schien heller zu leuchten. Hellrot. Er fragte sich, warum er sich nicht bewegen konnte.

Dann erst erkannte er, warum der Schmerz in seinem verbrannten Gesicht abflaute. Es war, weil ein anderer Schmerz ihn übertünchte.

Aus seinem Rücken ragte Sasukes grell blitzende Faust.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Demnächst gibt es also die letzten Antworten. Wir nähern uns dem Ende!
Hoffe, es hat euch gefallen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Blue_StormShad0w
2016-03-03T15:19:26+00:00 03.03.2016 16:19
Und fertig.
Wow, die alte Hexe ist also Chiyo. Und sie ist eine alte Bekannte von Orochimaru? Wenn das nicht Naruto den Boden unter den Füßen wegreißt.
Und Kimimaro und Sasuke ...? Die schenken sich wirklich nichts.
Lese schnell weiter, bis gleich.
Von:  Stef_Luthien
2016-02-11T21:58:57+00:00 11.02.2016 22:58
Und jetzt ist Kimimaro tot und auch wieder mit Tayuya vereint oder lässt Sasuke ihn nur sehr schwer verwundet, damit er alleine ein paar weitere Jahre ohne Tayuya verbringen muss, so wie er mit seiner Famile? O.O

An Narutos Stelle würde ich ja auch iwie erstmal gucken, ob ich nicht Orochimaru töten könnte, wenn der denkt das er fast so stark wie der Dämonenkönig ist. Orochimaru hätte Naruto ja dann auch kaum etwas entgegen zu setzten. Oder er muss gucken wie er den Dämonenkönig von Orochimarus 'Putschversuch' (kann man hoffentlich so nennen XD ) unterrichten kann. Misstrauen unter Verbündenten ist auch immer sehr gut.
Und wie fies das einfach mal von Chiyo war ihn anzulügen... -.-

Aber wie immer ein super Kapitel und ich freue mich auf das Nächste. :)

LG,
Asuna
Von:  fahnm
2016-02-10T21:25:21+00:00 10.02.2016 22:25
Hammer Kapitel


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