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A Bullet For You

Mafiosi, Dämonen, Bandenkriege - und Naruto mittendrin! [Trailer online]
von

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In den Bergen

So ... lange ists her ... Ich brauchte ein wenig Erholung XD

Aber hier ist das nächste Kapitel! Viel Spaß :)
 

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„Autsch … verdammt!“, fluchte Naruto, als er sich von Sakura die üble Platzwunde an seiner Stirn behandeln ließ. Zum Glück hatte sich der Erste-Hilfe-Koffer nicht im Kofferraum, sondern im Handschuhfach befunden.

Das Auto hatte nach der Beinahe-Bruchlandung nicht mehr anspringen wollen. Die vier waren wie durch ein Wunder bis auf Prellungen und vermutlich einige angeknackste Rippen unversehrt ausgestiegen und hatten zu Fuß einen schmalen Trampelpfad gefunden, der zwischen Felsen hindurch zu einem kleinen, ausgetrockneten Fichtenwäldchen geführt hatte. Im Schutz der schneebedeckten Bäume hatten sie erst mal ihr Lager aufgeschlagen. Sie hatten es riskiert, ein Feuer zu entfachen, um es wenigstens warm zu haben; die Sonne war in den letzten Minuten hinter dicken, schwarzen Wolken versunken. Es stimmte schon, dass das Wetter in den Bergen schnell umschlug.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, was ich gerade erlebt habe“, murmelte Sakura. Sie hatte sich erstaunlich gut unter Kontrolle, aber ihre Hände zitterten noch ein wenig, als sie Narutos Wunde mit einem brennenden Alkotupfer säuberte und ein dickes Pflaster darauf klebte. „Ich hätte wohl eher bei der Villa bleiben sollen, anstatt mit euch mitzufahren …“

Deidara ließ ein abfälliges Schnauben hören. „Klar, dann würdest du jetzt zerstückelt überall im Anwesen verteilt herumliegen.“

Verärgert drehte sie sich zu dem Dämonenjäger um. „Und was ist mit eurer Aktion? Ich hätte es mir aussuchen können, ob ich lieber über den Haufen geschossen, überfahren, von einer Rakete zerfetzt oder in einen Abgrund gestürzt wäre. Vielen Dank auch.“

Deidara stand von dem Baumstumpf, auf dem er hockte, auf und baute sich vor ihr auf. Sakura hielt seinem Blick mit blitzenden Augen stand. „Ist doch alles gut gegangen, oder?“, schnauzte er sie an.

„Aber nur knapp! Und jetzt sitzen wir mitten im Nirgendwo fest!“ Ihre Stimme wurde lauter.

„Lass ihn“, wollte Naruto sie beschwichtigen.

„Hm!“, machte Deidara. „Hör auf ständig herumzujammern, du führst dich wie ein Mädchen auf!“

„Ach ja?“ Sakura stemmte herausfordernd die Hände in die Hüften und reckte das Kinn. „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin ein Mädchen!“

„Tatsächlich?“, giftete Deidara und musterte sie übertrieben genau von oben bis unten.

Sakura schnappte empört nach Luft. „Jetzt hör mal …“

„Weißt du was, Saruka?“

Sakura!“

„Wie auch immer, hm. Ich kenn da einen Witz, den ich dir unbedingt erzählen muss. Der ist so lustig, das fallen dir die Titten ab – oh, warte mal, ich sehe grade, du kennst ihn schon.“

Sakura riss die Augen und den Mund auf, aber sie brachte keinen Laut hervor. Eine geschlagene halbe Minute stand sie wie erstarrt vor dem Dämonenjäger, ehe sie ihre Sprache wiederfand. „Du kleiner, mieser …“, begann sie und wollte schon mit den Fäusten auf Deidara losgehen, als im Gebüsch ein Rascheln ertönte.

Simultan drehtens ich alle um. Sasuke, der auf einem umgestürzten Baumstamm saß, richtete seinen Colt auf die Gestalt, die zwischen den Bäumen hervorkam. „Du bist es“, stellte er fest und ließ die Waffe sinken.

Kimimaro wirkte abgekämpft. Seine sonst weißen Haare waren schmutzig grau und hingen ihm weit ins Gesicht, sein Anzug war zerrissen und ließ ihn wie einen Bettler wirken, der die Fetzen irgendwo in einer Mülltonne gefunden hatte.

„Oi, Kimi!“, rief Deidara erfreut. „Warst du unten im Graben? Hast du sie gefunden?“ Seine Augen leuchteten.

„Habe ich was gefunden?“, fragte Kimimaro nach und ließ sich nahe dem Feuer zu Boden fallen.

„Die Essenz! Kakuzus Essenz! Das verdammte Ding ist in die Schlucht gefallen, weil der Kofferraum offen war …“, sprudelte es aus Deidara hervor.

„Darum ist der Typ auch schon die ganze Zeit über so unausstehlich“, kommentierte Sasuke.

Kimimaro hob entschuldigend die Hände. „Ich war nicht unten in der Schlucht. Ich wüsste auch gar nicht, ob und wie man da unbeschadet hinunterkommt. Ich bin am Abgrund entlanggegangen, bis ich eine schmale Stelle zum Drüberspringen gefunden habe.“ Er maß das Feuer mit einem kritischen Blick. „Wenigstens sind wir alle unsere Verfolger losgeworden. Ich würde sagen, wir haben großes Glück gehabt.“

„Alles Können, hm“, legte sich Deidara fest und setzte sich zu ihm ans Feuer.

„Es war Glück“, beharrte Kimimaro. „Und wir werden noch eine ganze Menge mehr davon brauchen, um wieder in die Stadt zurück zu finden. Hier kenne ich mich nicht aus – aber das Schlimmste ist wohl überstanden“ fügte er hinzu, als er Sakuras und Narutos mutlose Mienen sah.

Eine Weile schwiegen sie alle und starrten nur in die knisternden Flammen. Deidara murmelte etwas von Erkundungsgang und verschwand im mageren Dickicht. Kimimaro setzte sich bald darauf zu Sasuke. „Hattest du Angst?“, fragte er.

Sasuke starrte den Halbdämon an, als hätte er den Verstand verloren. „Wie war das?“

„Ob du Angst hattest, als der Dämon uns angegriffen hat.“

„Habe ich auf dich den Eindruck gemacht, dass ich Angst hätte?“, schnappte Sasuke.

„Allerdings“, sagte Kimimaro und plötzlich lag ein merkwürdiger Ausdruck in seinen Augen. „Ich erwarte nicht von dir, dass du Deidara oder mir zur Hilfe kommst, aber du hättest als Söldner wenigstens deinen Klienten beschützen können.“ Er deutete auf Naruto. „Aber du hast dich versteckt und bist erst wieder aufgetaucht, als alles vorbei war.“ Sein Blick wurde noch eine Nuance forschender, als Sasuke nichts erwiderte. „Dabei bist du wirklich ein guter Schütze. Ein überdurchschnittlich guter, würde ich sagen … Du hast die Rakete mitten im Flug getroffen.“ Schwang da Anerkennung mit? Sasuke konnte es nicht sagen. Oder ahnte Kimimaro etwas?

„Das war Glück“, sagte der Mafioso.

Eine Weile schweigen. „Glück braucht man auch“, sagte Kimimaro abwesend, während er wieder in das Feuer starrte.

Ein paar Meter weiter weg, nahe dem Feuer, legte Sakura immer wieder Holz nach. „Schon komisch“, sagte sie zu Naruto. „Gestern war ich noch in einer Straßenbande … Und vor einigen Tagen warst du das auch. Und jetzt steckst du mit solchen schweren Jungs unter einer Decke.“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf.

„Heute war wirklich extrem“, murmelte Naruto zustimmend. „Das war auch für mich heftig. Und für die anderen auch, glaube ich.“

Sakura rubbelte mit der Hand über ihren Oberarm, um ihre Gänsehaut zu vertreiben. Ihr dünnes Kleid war für solche Temperaturen nicht geschaffen. Oder war es die Erinnerung, die ihr einen Schauer verursachte? „Am meisten Schiss hatte ich vor diesem Dämon … Ich weiß ja, dass Akuma Gakura voll von den Biestern ist, aber die können wirklich gefährlich und angsteinjagend sein …“

„Wem sagst du das“, murmelte Naruto.

„Es wäre nicht schlecht, wenn man sie wirklich gezielt von hier vertreiben würde. Die Dämonen stiften nur Unfrieden …“, fuhr sie fort.

„Tja“, sagte Naruto traurig. „Du redest gerade mit einem.“

Sakura starrte ihn an, dann wich sie instinktiv ein Stück von ihm weg. Es tat ihm weh, das zu sehen. In ihren Augen war Unglauben. „Du … Nein, du doch nicht … Oder?“

Naruto zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich ich … Aber da lebt etwas in mir. Der Dämon Byakugan hat gemeint, es ist auch ein Dämon. Aber das Schlimmste ist …“ Er musste eine kurze Pause machen und schlucken. „Ich … Ich kann ihn nicht kontrollieren.“

Sakura sagte nichts darauf, drückte jedoch seine Hand. „Tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich hätte mir nur nie träumen lassen …“

Er sah sie leidvoll an. „Mir ist jetzt alles klar geworden. Die alte Hexe Chiyo hat gesagt, ich würde hier die Antwort finden. Jetzt weiß ich, warum ich so anders bin … Ich trage einen Dämon in mir. Darum heilen meine Verletzungen so schnell, darum werde ich nicht krank. Und der Dämon, der mein Heimatdorf angegriffen hat … Er ist nicht vor mir davongerannt, weil er mich verschonen wollte. Er hatte Angst vor mir.“ Sein Blick wurde traurig, und einmal mehr war er froh, dass er Sakura sein Herz ausschütten konnte. „Und natürlich hat sich mir hier alles offenbart – Das hier ist die Stadt der Dämonen, darum war es nur eine Frage der Zeit, bis auch mein Dämon erwacht oder andere ihn spüren.“

Sakura schwieg lange und sah nur in die Flammen. Dann seufzte sie. „Tut mir leid … Ich würde dir wirklich gerne irgendeinen Rat geben, glaub mir … Aber ich weiß auch nicht, wie ich dir helfen kann …“

Naruto seufzte auch tief. „Schon gut. Danke, dass du mir zugehört hast. Ich kann nur hoffen, dass der Dämon wieder weiterschläft, wenn ich die Stadt verlasse …“ Er schielte zu Sasuke und Kimimaro hinüber, die seltsam einträchtig nebeneinander saßen.

„Hm“, machte Sakura. Täuschte er sich, oder klang es traurig? „Meinst du, es gibt hier jemanden, der … Du weißt schon, der dir den Dämon irgendwie austreiben kann?“

Naruto sah sie an. „Das geht?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht.“

„Hm.“ Das Gespräch erstarb.

Bald machte die Müdigkeit die Wirkung des Adrenalins zunichte. Deidara kam mit Neuigkeiten zurück, als sie gerade beschlossen, trotz der Gefahr, gesehen zu werden, im Auto zu schlafen. „Ihr glaubt nicht, was ich gefunden habe“, sagte der Dämonenjäger.

„Was?“, fragte Naruto.

„Ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht. Aber ich werde euch nicht fragen, welche ihr zuerst hören wollt, sondern fange gleich mit der guten an.“

„Ich bin zu müde für solche Spielereien, Deidara“, seufzte Kimimaro und sah dabei wirklich müde aus. „Sag, was du zu sagen hast, und dann genug für heute.“

„Also die gute Nachricht ist, ich hab Menschen gefunden, hier in den Bergen.“

„Und die schlechte?“

Deidara grinste in Erwartung, welche Reaktionen seine Antwort auslösen würde. So schlecht konnte die Nachricht also nicht sein, dachte Naruto. „Es ist ein Nest der Weißen Richter. Ein Lager oder etwas Ähnliches.“

Die anderen waren mit einem Schlag wieder hellwach. „Wie groß?“, fragte Kimimaro.

„Und wo?“, fügte Sasuke hinzu.

„Keine Sorge, sind ein paar Kilometer. Aber es sind verdammt viele. Sicher hundert Leute. Vielleicht ist es sogar ihr Hauptquartier – aber dafür haben sie jede Menge Autos und vom Lager zweigt sogar eine kleine Straße ab.“

„Hm“, machte Kimimaro und begann im Lager auf und ab zu gehen. „Sicher sind sie gut bewaffnet … Das wäre unter normalen Umständen schon ein Problem. In unserem jetzigen Zustand …“ Er seufzte.

„Sie haben vielleicht nicht unsere Gesichter gesehen“, wandte Sasuke ein. „Vielleicht kommen wir an ihnen vorbei.“

Kimimaro nickte und warf einen Blick in den Himmel. Die Sonne hatte den Zenit noch nicht erreicht. „Ich würde vorschlagen, wir schlafen erst einmal eine Runde. Am Abend überlegen wir uns einen Plan.“
 

Der Treffpunkt war nicht sehr gemütlich; es handelte sich um einen alten Schuppen im Industrieviertel der Stadt, nicht weit von dem stillgelegten Stahlwerk entfernt. Leere, staubige Kisten stapelten sich überall in dem Schuppen, der groß genug war, um als kleine Lagerhalle durchzugehen. Shikamaru war äußerlich zwar gelassen wie immer, aber innerlich war er äußerst unruhig. Er hatte bereits vier Zigaretten geraucht und bearbeitete soeben die fünfte. Tsunade war jetzt schon eine halbe Stunde zu spät. Shikamaru wusste, dass es kein Zufall war; sie ließ die Schattenwölfe absichtlich warten, um ihre Wichtigkeit zu unterstreichen.

„Können wir ihr wirklich trauen?“, murmelte Kiba neben ihm. Mit Ausnahme von Sakura waren die Schattenwölfe vollständig versammelt.

Shikamaru ließ sich mit der Antwort Zeit. „Tsunade ist nicht dumm. Sie wird wissen, dass wir ihr nicht alles auf einmal verkaufen, geschweige denn alles dabei haben. Nur wenn sie mit uns zusammenarbeitet, kann sie viel Profit machen.“

Allerdings traute er dem Frieden nicht und hatte sich zur Sicherheit seine Uzi hinten in den Hosenbund gesteckt.

Sie hatten keinen Motor gehört, als Tsunade und ihre Gefolgschaft den Treffpunkt betraten. Die blonde Zuhälterin war dunkel gekleidet und hatte einen breitkrempigen Hut auf, ebenso das halbe Dutzend Männer, das sie begleitete. Sie alle hatten Waffen in den Händen und warfen rasch Blicke in alle Ecken des Schuppens, der von einigen ranzigen Deckenlampen erhellt wurde.

„Was wird das?“, knurrte Kiba. „Traut ihr uns nicht?“

„Man kann nicht vorsichtig genug sein“, sagte Tsunade. „Es geht hier um viel Geld.“

„Das ist wahr. Erlaubt mir, eurem Beispiel zu folgen“, sagte Shikamaru und zog auch seine Uzi hervor, damit Tsunades Gorillas nicht auf dumme Gedanken kamen. Für einen Moment glaubte er, vor der Türe noch einen Schatten zu sehen, aber den hatte er sich wohl eingebildet.

„Dann zeigt mal die Ware her“, forderte sie Tsunade auf.

Shikamaru nickte Chouji zu, der einen zusammengeschnürten Müllsack an einen von Tsunades Leuten weitergab. Dieser schüttete ihn auf dem Boden aus. Kleine Plastiksäckchen mit weißem Pulver fielen heraus. Der Mann nahm eine kleine Küchenwage hervor, wog sie ab und machte sich schweigend Notizen auf einem Block, den er dann an Tsunade weiterreichte. Diese nickte. „Sechstausend“, sagte sie dann.

Shikamaru trat langsam vor, sammelte die Päckchen wieder ein und steckte sie in den Sack zurück. „Ich habe mich informiert“, sagte er ruhig. „Der Stoff ist mindestens das Dreifache wert. Achtzehntausend.“

Tsunades Miene verdüsterte sich. „Du willst feilschen?“

„Sie wollen doch sicher noch öfters Geschäfte mit mir machen.“

„Ts.“ Tsunade bließ eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht. „Sechzehntausend, und das ist großzügig. Sonst bekomme ich es sowieso anderswo billiger.“

„Einverstanden.“ Shikamaru stellte ihnen den Müllsack wieder hin.

Jetzt rückte auch einer von Tsunades Gorillas mit einem Plastiksack heraus, zählte Geldscheine in Tausenderbündeln, legte sie hinein und reichte den Sack Shikamaru.

In diesem Moment knurrte Kibas Hund.

„Akamaru?“, fragte Kiba und sein Blick glitt zum Eingang. Dann verfinsterte er sich. „Sagt mal, steht da noch wer von euch Wache?“

Tsunade sah ihn überascht an und gab dann einem ihrer Männer ein Zeichen. Dieser schlich auf leisen Sohlen zum Eingang, sprang dann hinaus und zerrte kurz darauf eine sich heftig wehrende Person in den Schuppen. Shikamaru hob überrascht die Augenbraue, und Kiba entfuhr ein „Du?“, als sie das Mädchen erkannten, das in Tsunades Bordell hatte arbeiten wollen.

Die Zuhälterin war ebenfalls unangenehm überrascht. „Was willst du schon wieder? Du hängst wohl wie eine Klette an mir?“

Der Mann stieß das Mädchen zwischen den beiden Parteien grob zu Boden. Sie rappelte sich auf und strich sich eine Strähne ihres langen blonden Haares, dessen Zopf sich etwas gelöst hatte, aus dem Gesicht. Sie sah Kiba und Shikamaru an und wollte etwas sagen, aber dann flackerte ihr Blick unsicher zu Tsunade und ihren Gorillas zurück.

„Wer ist das?“, fragte Shikamaru ruhig.

Tsunade zuckte mit den Schultern. „Ihr Name ist Ino. Sie bettelt mich schon seit Tagen an, dass ich ihr Arbeit gebe …“

„Ino, hm.“

Ino fasste sich sichtlich ein Herz, denn sie stand nicht nur auf, sondern straffte den Rücken und hob die Nase hoch. „Ihr kennt Naruto Uzumaki, richtig?“

„Häh?“ Kiba riss die Augen auf, doch ehe jemand etwas antworten konnte, ertönte eine weitere Stimme vom Eingang her.

„Yo, yo, yo, hallo auch! Die Baracke hier ist eine Goldgrube, was?“

Simultan wirbelten alle Versammelten herum. Zwei Männer hatten den Schuppen betreten. Sie trugen beide schwere Kevlaranzüge und dazu passende Helme mit getönten Visieren. In den Händen hielten sie goldene AK-47.

Tsunades Leute hoben sofort ihre Waffen, doch noch ehe sie den Abzug betätigen konnten, hatten die Fremden die meisten von ihnen mit sauberen Einzelschüssen ausgeschaltet. Hektik brach im Schuppen aus, die Versammelten stoben auseinander und versuchten in Deckung zu gehen. Die Schattenwölfe sprangen hinter die Kisten, die den hinteren Bereich fast komplett blockierten, und Shikamaru zog die Uzi, die er von der Hyuuga-Familie erhalten hatte, aus dem Hosenbund und gab prüfend einen einzelnen Schuss ab. Die Kugel traf ihr Ziel, konnte die Kevlarweste des Mannes aber nicht durchdringen. Genau, wie er erwartet hatte. Shikamaru zog den Kopf ein. Atemlos lugten sie über die Ränder der Kisten. Der Staub juckte sie in den Nasen.

Außer den beiden Bewaffneten befand sich jetzt nur noch eine Person im Eingangsbereich, und das war das blonde Mädchen, das eben erst aufstand. „Gut“, sagte sie. „Ich würde sagen …“

Ich würde sagen“, unterbrach sie einer der Männer, „verwandeln wir die Bude in ein Leichenschauhaus, was, Bruder?“

„Gute Idee“, pflichtete ihm der andere bei und richtete sein Gewehr auf Ino. „Mit dir fangen wir an.“

Ino prallte zurück und starrte die beiden an. „Was? Aber ich …“

„Tut uns ja leid, aber bei der Menge an Geld werd‘ ich schwach“, sagte der eine und wirkte gut gelaunt. „Deswegen bezahlt man Söldner erst nach Abschluss des Auftrags. Und gibt acht, dass sie das Geld für die Bezahlung erst später zu Gesicht bekommen.“

„Das könnt ihr nicht machen“, keuchte Ino und sah sich hektisch nach einer Fluchtmöglichkeit um.

„Jetzt“, sagte Shikamaru leise. „Plan W.“

Die Kisten in der linken Ecke des Schuppens zerbarsten mit einem lauten Krachen. Staub und Holzsplitter versperrten die Sicht – aus der Wolke brach fauchend Sora hervor, die dämonische Hand weit ausgestreckt.

„Teufel noch eins!“, stieß einer der Söldner hervor, wirbelte herum – und wurde auch schon von Soras Klaue zu Boden gerissen. Knirschend bohrten sich die Dämonenkrallen durch die Panzerung des Mannes in seine Brust. Der Söldner schrie gellend auf und strampelte hilflos mit seinen Gliedmaßen.

Sein Partner legte sofort an und ging ein paar Schritte rückwärts. Shikamaru musterte jede seiner Bewegungen und biss sich auf die Unterlippe. Die Männer waren Profis. Jetzt kam es auf das richtige Timing an. Der Söldner würde schießen, ohne Zweifel; dank der Kevlarpanzerung würde er seinen Kumpans ohnehin nicht verletzen können …

In Zeitlupe sah Shikamaru, wie sich der Finger des Mannes krümmte, und er ließ sich auch nicht durch den Kampfschrei ablenken, der ertönte. Dann sprang Lee ihn regelrecht von der Seite an. Zwei Schüsse lösten sich und stanzten Löcher in den Boden, als das Energiebündel ihm wuchtig die Kalaschnikow aus den Händen trat.

„Jaaa, das ist die Kraft der Jugend!“, brüllte Lee und traktierte den Söldner mit Schlägen, während die Schreie seines Kumpanen röchelnd verebbten. Was Shikamaru nicht für möglich gehalten hätte, geschah: Der Söldner wehrte gekonnt Lees Hiebe ab und wich nur wenig zurück. Eine Weile flogen Fäuste, wurden von Unteramen blockiert, schnellten Fußtritte, wurden von Beinen abgefangen. Lee bewies wieder einmal unumstößliche Ausdauer, aber keine seiner Angriffe zeigte Wirkung.

Plan P, sofort!“, rief Shikamaru.

Kankuro sprang auf und verließ seine Deckung, den Baseballschläger in der Hand. Mit voller Wucht donnerte er ihn von hinten auf den Helm des Söldners. Dieser spürte den Schlag wahrscheinlich kaum, aber er musste unter dem beschichteten Helm wie ein Hammerschlag dröhnen. Der Söldner wankte für einen winzigen Augenblick, den Lee sofort ausnutzte. Er verpasste ihm einen Tritt gegen den Brustkorb, der ihn zurückwarf und gegen die Wand stoßen ließ.

„Ihr verfluchten Wichser!“, brüllte der Söldner. Jetzt, da er eine Atempause von Lees Schlägen hatte, fuhr seine Hand zu seinem Gürtel und zog eine blankschwarze Pistole heraus.

„Vorsicht!“, schrie Kiba.

„Jetzt ist’s aus mit dir, Bastard!“ Der Söldner richtete die Waffe auf Lee, der nur ein paar Schritte vor ihm stand. Ein Schütze seines Formats konnte unmöglich daneben schießen …

Aus den Schatten zwischen den Kisten schoss blitzend etwas Kleines, Längliches hervor. Zielsicher bohrte sich das Messer in die ungeschützte Hand des Söldners. Mit einem Schrei, der schon eher ein Fauchen war, ließ der Mann die Pistole fallen und umklammerte die verletzte Hand einen Moment mit der gesunden, ehe er damit aus einer Schlaufe am Rücken ein gezacktes Jagdmesser zog. „Ihr wollt mit Messern kämpfen, ja?“ Nun klang er eindeutig wütend, während einige Blutstropfen zu Boden fielen. Während er die Schattenwölfe mit der langen Klinge auf Distanz hielt, bewegte er sich Schritt für Schritt zu seiner AK-47.

„Warum nicht?“ Sasori trat aus seiner Deckung, ein Butterfly in der Hand. „Kämpfen wir also mit Messern.“ Er stürmte los. Der Söldner erwartete ihn grimmig. Sasori stieß zu, doch der Söldner zuckte zurück und griff seinerseits an. Er hatte einen gewaltigen Vorteil; bis auf seine Hände war er überall an seinem Körper geschützt. Im fahlen Licht blitzten die Messer auf, als sie aneinander vorbeifuhren. Sasori konnte gerade rechtzeitig zur Seite springen, bevor das Jagdmesser seine Wange aufschlitzte.

„Das gefällt mir nicht“, murmelte Shikamaru. „Gehen wir auf Nummer sicher. Shino, Plan K.“

Sofort erhob sich Shino, stumm wie ein Schatten. Sasori hatte offensichtlich genug von dem ermüdenden Duell. Er tauchte unter dem Messer des Söldners hinweg und rammte ihn ohne Rücksicht auf Verluste mit der Schulter. Überrascht kippte der Mann nach hinten und landete auf dem Rücken, das Messer immer noch in der Hand, bereit, Angriffe abzuwehren. Sasori kniete sich auf seine Beine, gerade außerhalb der Reichweite des Jagdmessers

„Shino, Plan K“, wiederholte Shikamaru, als sein Freund zögerte. Der Käferfreak zog ein ausgedientes Marmeladenglas aus seiner Tasche und holte daraus eine winzige Spinne hervor, die er vorsichtig auf den Helm des Söldners setzte.

„Was machst du da? Hey!“, rief der Mann und fuchtelte mit dem Messer nach ihm. Das hätte er nicht tun sollen. Sofort warf sich Sasori vor und stieß zu. Er erwischte abermals zielsicher die Hand des Söldners, diesmal die, die das Messer hielt. Die Waffe entglitt dem Mann, der brüllend und fluchend versuchte, sich freizumachen.

Shino versetzte der Spinne auf seinem Kopf einen kleinen Schubs, der sie in den Atemschlitz des Helmes krabbeln ließ. Der Söldner kreischte auf. „Ah! Nehmt das Ding weg! Was ist das? Aah! Verdammt, es hat mich gebissen!“

„Diese Spinnenart ist sehr selten und giftig“, erklärte Shino monoton. „Ihr Biss lähmt das Opfer in Sekundenschnelle.“

„Wa… Du kleiner, mieser …“ Der Söldner fluchte noch eine Weile herum, aber seine Bewegungen wurden langsamer. Schließlich hatte er nicht mehr die Kraft, seine Glieder zu heben. Schwer atmend lag er auf dem Rücken, reglos. Er war keine Gefahr mehr.

Shikamaru gestattete sich aufzuatmen. Er trat hinter seiner Deckung hervor und auf den Mann zu.

„Hey! Wo ist das Geld?“, rief Kiba plötzlich.

Shikamaru wirbelte herum. Beide Säcke fehlten, sowohl der mit dem Rauschgift als auch der mit der Bezahlung. Sein Blick fiel auf Tsunade, die ebenfalls hinter den Kisten hervorkam, aber ihm fiel auf, dass einer ihrer Männer fehlte.

„Dieser verdammte Hund hat die Ware gestohlen!“, stieß Kankuro hervor.

„Er kann nicht weit sein“, murmelte Shikamaru. „Sie sind ohne Fahrzeuge gekommen.“

„Das haben wir gleich“, sagte Kiba. „Idate!“

„Bin gleich wieder da!“, rief Idate und sprintete los, aus dem Schuppen hinaus.

„Es gibt niemanden, der Idate abhängen kann“, erklärte Kiba grinsend an Shikamaru gewandt.

Der Anführer der Schattenwölfe nickte und bedachte Tsunade mit einem kurzen Blick. „Ihre Leute sind nicht gerade die zuverlässigsten“, bemerkte er kühl. Dann erst wandte er sich wieder dem Mann vor ihm zu. „Also. Ihr seid Söldner, sagst du? Für wen arbeitet ihr?“

„Für … für sie.“ Der Söldner konnte nicht mehr klar sprechen, sondern lallte stark. Mit einer Bewegung, die ihm alles andere als leicht fallen musste, streckte er den Finger aus.

Shikamaru starrte stirnrunzelnd die Person an, auf die er zeigte.

Es war Ino.

„Du wirst uns einiges erklären müssen“, stellte der Anführer der Schattenwölfe fest.
 

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Lust auf mehr? Ich hoffe es^^

Bis zum nächsten Kapitel :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blue_StormShad0w
2016-02-28T20:28:46+00:00 28.02.2016 21:28
Hi und nochmals Nabend.
Das Kapitel war auch gut.
Die Stelle wo sich Sakura mit Deidara gestrieten hatte fand ich besonders gut. (^_^)
Lese schnell weiter.
Bis dann.
Von:  Enyxis
2011-08-14T19:22:20+00:00 14.08.2011 21:22
O.o Tsunade kifft XD Die is kein gutes Vorbild *hüstel hüstel* XDD
Hamma Kapi XD Deidara und Sakura...hmm XD das wird noch lustig XD
Aber was Ino da abzieht oo...hmmm

Von:  medi-chan
2011-08-09T15:26:05+00:00 09.08.2011 17:26
Cooles Kapitel.
Es ist schön das es den anderen einigermaßen
gut geht.
Kimimaru ist wirklich aufmerksam und
vor allem loyal.
Ich fand es gut, das er Sasuke daraufhin gewiessen
hat, das er Naruto alleine gelassen hat.
Ino hat Auftragskiller angagiert?
Sie muss wirklich verzweifelt sein.
Ich freu mich auf das nächste Kapitel.
Lg. medi-chan

Von:  fahnm
2011-08-08T19:29:28+00:00 08.08.2011 21:29
Hammer Kapi.
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  Raishyra
2011-08-08T18:52:03+00:00 08.08.2011 20:52
Klasse Kapi. X3
Von:  Cortes
2011-08-08T17:28:05+00:00 08.08.2011 19:28
Lust auf mehr!
Was treiben Naruto und die anderen wegem dem Lager? Was wird Ino für Erklärungen haben?
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.


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