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Code Geass R3 - Lelouch of the Illusion

Wenn das Glück zerbricht ... werden unsere Tränen den Himmel in Brand setzen.
von

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Wehe den Besiegten

Auch dieses Mal war Euro einer der letzten, die gingen. Kurz zuvor bat er Tohdoh allerdings noch zur Seite.

„Was wollen Sie?“, fragte Tohdoh missmutig.

„Ich will Ihnen nur ausrichten, dass ich auf Ihrer Seite stehe.“

Tohdoh war ehrlich überrascht, aber es zeigte es nicht. „Tatsächlich?“

„Ja. Andere mögen anders denken, aber ich erkenne ein ehrliches Gesicht, wenn ich es sehe, und Ihr Gesicht sagt mir, dass Sie tatsächlich keine Ahnung von Zeros wahrer Identität hatten.“

„Das stimmt“, bekräftigte Tohdoh die Aussage.

Euro nickte. „Ich versichere Ihnen, ich werde all meinen Einfluss in der neuen EU geltend machen, um zu verhindern, dass unsere Mitgliedsländer sich den Knight of Omikron zuwenden. Bis dahin wünsche ich Ihnen Glück, dass Sie diese Sache regeln können. Guten Tag.“ Damit ging er.

In diesem Augenblick kam Tamaki angerannt. Er wirkte ziemlich aufgelöst und gestikulierte wie verrückt, war aber nicht imstande etwas zu sagen, sondern keuchte eine Weile nur vor sich hin und hielt sich die Seite. „Tohdoh … Kallen … Kallen ist …“

Tohdoh runzelte die Stirn. „Was ist mit ihr?“
 

Kallen lag mit bleichem Gesicht in einem der Krankenbetten auf der Seite. Cecile hatte ihr soeben einen Verband um den bloßen Oberkörper angelegt, durch den immer noch dunkles Blut sickerte. Die Tür knallte gegen die Wand, als Tohdoh sie aufstieß. „Wie geht es ihr? Was ist passiert?“

Cecile, die die Rolle der Ärztin übernommen hatte, schüttelte traurig den Kopf. „Es sieht nicht gut aus. Wenn man sie nur früher gefunden hätte …“

Was ist passiert?“, wiederholte Tohdoh scharf.

Hina, die Kallen gefunden hatte, erzählte: „Ich bin eher zufällig an ihren Quartier vorbeigekommen und dachte, ich frage sie, wie es ihr geht, weil sie sich die letzten Tage kaum blicken hat lassen. Dann hab ich sie so gefunden.“

„Es sieht so aus, als verübe jemand Attentate auf die wichtigsten Schwarzen Ritter“, bemerkte Chiba, die eben in diesem Moment zur Tür hereinkam. „Zuerst Ohgi und jetzt sie.“

„Nicht nur Ohgi“, sagte Tohdoh und umschloss sein Kinn mit der Hand. „Durch diesen grünen Hadron-Strahl hätten wir alle sterben sollen.“

Chiba legte ihm die Hand auf die Schulter. „Dann bist du der nächste. Du musst auf dich aufpassen.“

Tohdoh drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, als er sagte: „Für dich ist es genauso gefährlich.“ Dann wandte er sich Cecile zu. „Hat sie irgendetwas gesagt, als sie schlief?“

„Ich … Sie …“ Cecile druckste eine Weile herum. „Sie hat seinen Namen genannt.“

„Wessen Namen?“

„Lelouchs.“

Tohdoh sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. „Sie wusste davon?“

„Vielleicht war er es, der sie angegriffen hat“, überlegte Chiba.

„Hm … Oder einer der Knights of Omikron. Kallen hatte immer eine … besondere Beziehung zu Zero. Gut möglich, dass sie gewusst hat, wer sich unter der Maske verbirgt.“

Ein rasches Piepsen ließ sie herumfahren. „Oh nein!“, rief Cecile. „Ihr Puls! Schnell, Hina, helfen Sie mir!“

Chiba schob Tohdoh mit sanfter Gewalt aus dem Krankenzimmer. „Wir sollten es ihnen überlassen.“

„Wenn Kallen stirbt …“

„Sie wird nicht sterben.“

„Wenn Kallen stirbt, ist der Orden der Schwarzen Ritter wirklich dem Untergang geweiht“, sagte Tohdoh finster. „Außerdem hast du doch gesehen, wie sie aussieht. Ein Wunder, dass sie nicht längst verblutet ist. Verdammt, irgendjemand hat es wirklich auf uns abgesehen!“

Tamaki, der draußen gewartet hatte, sah sie erwartungsvoll an.

„Tamaki, welche Blutgruppe hast du?“, fragte Tohdoh.

„Null negativ, wieso?“

„Perfekt. Dann geh rein, Blut spenden. Für den Fall, dass Kallen die nächste Minuten überlebt.“

Tamaki sah ihn nur verblüfft an, gehorchte aber.

Stunden vergingen, in denen sie beide nur vor dem Krankenzimmer saßen und stumm warteten. Doch das rote Licht über der Tür wurde nicht grün. Es war und blieb rot. Weder Tamaki noch Hina oder Cecile kamen heraus. Draußen regnete es immer noch, als würde selbst der Himmel trauern.

In dieser schweren Zeit fasste sich Chiba ein Herz und sagte: „Tohdoh-san … Ich weiß, das ist nicht der passende Augenblick, aber jetzt, wo alles so verloren scheint, möchte ich dir etwas sagen …“

Er sah sie fragend an. „Und das wäre?“

Sie spürte, wie sie errötete. „Nun, ich … Ich halte nämlich viel von dir … Sehr viel … Und deshalb …“

Schritte auf dem Korridor wurden laut. Ein Schwarzer Ritter kam auf sie zugelaufen. „Tohdoh-san! Kommen Sie schnell! Die Küstenpatrouillen haben jemanden aufgegriffen!“

„Wen denn? Was ist so wichtig daran?“, fragte der General.

Chiba senkte enttäuscht den Blick.

„Das sollten Sie sich mit eigenen Augen ansehen. Sie würden mir sonst nicht glauben.“

Tohdoh runzelte verärgert die Stirn. „Was ist das für ein Unsinn?“ Trotzdem stand er auf und ging mit dem Mann mit. Dann drehte er sich nochmal um. „Chiba?“

„Schon gut. Ich bleibe hier und warte, bis sich etwas tut.“ Er schien ihre niedergeschlagene Stimmung nicht zu bemerken, sondern nickte nur knapp und lief dann dem Soldaten hinterher.
 

„Das ist doch … unmöglich!“, stieß Tohdoh einige Minuten später aus, als er zusammen mit einigen anderen Schwarzen Rittern vor dem Regierungsgebäude stand und auf den jungen Mann in Handschellen hinuntersah, den Sugiyama an der Grenze aus dem Wasser gefischt hatte, wie er gesagt hatte.

Es hatte wieder stärker zu regnen begonnen. Suzakus Haar klebte ihm nass am Kopf und seine Kleidung war abgerissen und schmutzig. Trotzdem hatte Tohdoh ihn sofort erkannt.

So wie der Weiße Ritter auch ihn. „Tohdoh-sama!“, rief er. „Ist der Gipfel schon vorüber? Wo ist Zero?“

„Ich wüsste nicht, warum ich dir das sagen sollte“, antwortete Tohdoh, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengekniffen.

„Es ist sehr wichtig! Zero ist … Zero ist ein Hochstapler!“

„Das wissen wir bereits. So gut wie du, wahrscheinlich“, fügte Tohdoh zornig hinzu. „Dass du deinem Verbündeten in den Rücken fällst, zeugt wieder einmal von deinem verräterischen Charakter.“

Suzaku sah ihn verwirrt an. „Was meint Ihr damit?“

Sein ehemaliger Lehrmeister starrte ihn nur an. „Kururugi Suzaku“, sagte er. „Der Knight of Seven und Knight of Zero, der engste Mitstreiter des Tyrannen Lelouch vi Britannia. Der Mann, der seine Heimat verraten hat und den Imperator an die Macht brachte. Der Pilot des Lancelot, der bei der Schlacht um Damocles vom Guren getötet wurde. Ich hätte nie gedacht, dass du derart verschlagen bist.“

Suzaku biss sich auf die Lippe. Hatte er geglaubt, einfach so ins Regierungsgebäude zu kommen, ohne sich für seine Taten rechtfertigen zu müssen? „Ich weiß, das ist nicht einfach zu verstehen, aber es ist eine Verschwörung im Gange!“

„Tatsächlich?“, fragte Tohdoh unbeeindruckt.

„Jemand gibt sich als Zero aus, der es aber nicht ist! Ihr müsst mir glauben! Wenn Ihr ihn nicht aufhaltet, geschieht ein Unglück!“

„Dieses Unglück ist bereits geschehen“, sagte Tohdoh bitter.

Suzaku riss die Augen auf. „Was ist passiert?“

„Das musst du doch am besten wissen! Ihr habt den Plan doch sicher gemeinsam ausgeheckt!“

„Welchen Plan?“

„Spiel nicht den Ahnungslosen!“, brüllte Tohdoh. Suzaku hatte den Mann noch nie so unbeherrscht gesehen. Er musste ihn ziemlich in Verwirrung versetzt haben. „Alles, was du je getan hast, hat sich gegen den Orden der Schwarzen Ritter gerichtet!“ Er gab Sugiyama ein Zeichen. „Bringt ihn weg, sperrt ihn irgendwo ein! Und seht zu, dass ihr Informationen über Lelouch aus ihm herausbekommt!“

Lelouch?“ Suzaku verstand die Welt nicht mehr. Noch einmal versuchte er es. „Tohdoh-san, ich weiß nicht, was hier geschehen ist, aber wenn Ihr es mir sagt, kann ich Euch garantiert helfen! Ich bin …“ Aber Tohdoh hatte sich bereits umgedreht und war wieder im Regierungsgebäude verschwunden.
 

Als Tohdoh in das Regierungsgebäude zurückkehrte, war ein regelrechter Auflauf vor dem Krankenzimmer entstanden. Es schienen alle Schwarzen Ritter auf dem schmalen Gang zu stehen. In ihrer Mitte diskutierten Lloyd und Cecile mit Tamaki und Chiba. Der Graf schien der einzige zu sein, der nicht bedrückt wirkte.

„Was ist hier los?“, fragte Tohdoh. Er sprach nicht besonders laut, aber sofort drehte sich jedermann zu ihm herum.

Chiba wich seinem Blick aus, Tamaki schien den Tränen nahe. Tohdoh runzelte die Stirn. Bedeutete das etwa …?

Er sah Cecile erwartungsvoll an. Die Britin verzog keine Miene. Sie schien etwas sagen zu wollen, schloss den Mund aber wieder. Tohdohs Blick glitt wieder zu Chiba und wartete, bis sie reagierte. Doch diese Reaktion bestand nur aus einem stummen Kopfschütteln.

Tohdoh knirschte mit den Zähnen.
 

Der Orden der Schwarzen Ritter hielt eine Gedenkmesse ab und setzte Kallen standesgemäß bei. Selbst der immer so gefasste Tohdoh spürte dabei sein Kinn zittern. Ausnahmslos alle Schwarzen Ritter waren tief getroffen. Kallen war seit dem Anfang dabei und eine ausgezeichnete Pilotin und der Schrecken ihrer Feinde gewesen. Sie zu verlieren bedeutete, dass der Orden so etwas wie sein Herzstück verlor. Es gab nun kaum noch Hoffnung, einen Krieg zu gewinnen.

Auch Rivalz war bei der Beerdigung anwesend. Der ständige Regen, der auch jetzt nicht aufgehört hatte, hatte den Boden aufgeweicht, auf dem er kniete und mit Tränen in den Augen den Sarg musterte. „Warum nur … Warum muss mir das Schicksal jeden Freund nehmen, den ich habe? Es ist so ungerecht!“

Tamaki ließ seinen Tränen freien Lauf. Rakshata war besonders bedrückt und verzichtete sogar darauf, mit Lloyd zu streiten, der die ganze Sache natürlich nicht so eng sah.

Nachdem Ninas Verschwinden bekannt wurde, wurde eine halbherzige Suchaktion eingeleitet. Keine Spuren deuteten auf einen weiteren Mord hin, also nahm man an, dass sie nach der Enthüllung von Zeros Identität die Nerven verloren und entweder Selbstmord begangen hatte, oder nach Britannien gereist war.

Die nächsten Tage waren voll schlechter Neuigkeiten. Mehr und mehr Staaten empörten sich über Zero und die Schwarzen Ritter, und viele sagten den Knights of Omikron ihre Unterstützung zu. Diese Leute wollten einfach nur das bekämpften, was in ihren Augen mit Lelouch vi Britannia zu tun hatte, und die Vorstellung, dass sie eben diesem Tyrannen auf den Leim gegangen waren, war ihnen unerträglich. Auch in Japan wurden immer mehr Stimmen laut, es gab zahlreiche Proteste und Demonstrationen und sogar einige gewaltsame Übergriffe gegen den Orden.

Schließlich blieb Tohdoh keine Wahl, als sich an Nunnally und Kaguya zu wenden.

„Sind Sie sich dessen sicher?“, fragte Kaguya.

Er nickte. „Der Orden der Schwarzen Ritter kann nicht hier bleiben. Die Regierung von Japan muss uns verbannen, oder sie wird ebenfalls Ziel der Protestaktionen und verliert das Vertrauen der Bürger.“

Die beiden Mädchen sahen die Notwendigkeit ein. „Wir werden den Orden heimlich mit allem ausstatten, was er benötigt“, erklärte Kaguya. „Wo werdet ihr hingehen?“

„Wir suchen uns neutralen Boden. Vielleicht Kaminejima. Oder Horai. Anderenfalls verstecken wir uns in Afrika oder Südamerika. Wir haben bereits mit den Vorbereitungen begonnen.“

„Dann wünsche ich euch viel Glück. Wäre es Ihnen recht, wenn wir die Verbannung in einem Monat verkünden?“, fragte Nunnally.

„So lange können wir nicht warten“, erklärte Tohdoh. „Ihr würdet in Ungnade fallen. Wie gesagt, wir haben bereits vor einigen Tagen begonnen. Zwei Wochen reichen uns völlig.“

Die beiden nickten. „Dann soll es so sein.“

Tohdoh nickte ebenfalls und wollte sich abwenden, als Nunnally sagte: „General Tohdoh, dürfte ich mit Ihnen unter vier Augen sprechen?“

Er sah sie an, erwartete bereits, worum es ging. „Natürlich.“ Damit schob er ihren Rollstuhl von den anderen Regierungsmitgliedern weg.

„Der Zero, den Kanon im Sitzungssaal erschossen hat“, sagte Nunnally, ohne um den heißen Brei herum zu reden. „Das war nicht mein Bruder.“

„Ich hätte es gehofft. Aber es sieht danach aus, als wäre er es doch.“

„Nein!“ Ihre Stimme wurde plötzlich lauter. „Ich war dabei, als er gestorben ist. Ich habe gefühlt, wie das Leben aus ihm wich! Und der Mann unter Zeros Maske, das war nicht Lelouch! Die Art, wie er sprach, war … falsch. Und außerdem … es ist nur ein Gefühl, aber verstehen Sie, ich war lange Zeit blind und habe daher lernen müssen, das Verhalten der Leute durch ihre Ausdrucksweise oder ihre Hände zu erkennen. Der Zero, der lange Zeit unsere neue Regierung unterstützt und meinen Bruder getötet hat, war nicht der Zero, der während der Sitzung gesprochen hat!“

Tohdoh hatte mit steinernem Gesicht zugehört. Sie hatten ihre Runde fast beendet und waren wieder bei den anderen angelangt. „Ich danke dir für diese Information, Nunnally.“

Nunnally sank in ihrem Rollstuhl zusammen. „Sie glauben mir nicht“, stellte sie fest. „Das erkenne ich sofort.“

„Nun, es erscheint mir unwahrscheinlich. Seit Zeros Fehlentscheidung im Shinjuku Ghetto habe ich ihn unauffällig rund um die Uhr überwachen lassen. Er hat niemals seine Maske abgelegt oder sich sonst irgendwie geändert.“

Nunnally schien es aufgegeben zu haben. „Dann bleibt mir nur noch, Ihnen eine gute Überfahrt und hoffnungsvolle Zukunft zu wünschen, Tohdoh.“
 

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Tjaha, das war's auch schon wieder ;) Mal eine ansehnliche Länge, finde ich^^

Ich duck mich schon mal vor den Schlägen, wegen dem mit Kallen ...

Und keine Sorge, die ganze Geschichte wird noch ausgedröselt^^ Im übrigen versuche ich, ein wenig dem Stil von Sunrise zu folgen, wem das etwas sagt ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Miharu_x3
2011-10-10T18:20:42+00:00 10.10.2011 20:20
also... ich werd dirs auch nicht übel nehmen, dass kallen tot ist... ich finds nur schon n bisschen schade... grad wegen allen... und rivalz... der arme ;o
aber i-wie find ichs auch klasse~
also: weiter so...
ich hoff nur du uploadest schnell... >.<
ich will wissen, wo lelouch jetzt ist x.x'
und wies mit suzaku weitergeht... .__.'
glg Haru~
PS: sunrise?_? *keine ahnung wovon du schreibst* ._.
Von:  fahnm
2011-10-09T19:02:19+00:00 09.10.2011 21:02
Oh weh.
Das ist heftig.
Wie es wohl weiter gehen wird.
Von: Maryhase
2011-10-09T12:19:11+00:00 09.10.2011 14:19
Naja, also ich werde dich wegen Kallen bestimmt nicht köpfen...
Vielleicht war das ja nur vorgetäuscht...?
Oh je...
Wenn Lisa das Kapitel hört...

Liebe Grüße,
maryjoa3004



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