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Shards

At the End of Nightfall ... no one will be safe ... [Trailer online]
von

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Calamity

Unter dem Stützpunkt der Bluray-Partisane, DigiWelt

Sonntag, 6. August 2007

12:29 Uhr
 

„Und was genau ist es jetzt, was ihr uns zeigen wollt?“, fragte Tai ungeduldig.

„Wart‘s ab“, meinte Gomamon neckisch. Die Digimon führten ihre Partner immer tiefer in den Berg hinein; sie mussten schon mehrere hundert Meter in die Tiefe geklettert sein. Tief unter den Haupthöhlen lag eine natürliche Kammer im Fels, in der sie stehen blieben. In der Mitte ruhte ein kreisförmiges Gerät, das an eine übergewichtige Frisbee-Scheibe erinnerte.

„Das kommt mir bekannt vor“, sagte Matt, als er das Gerät sah. Es wirkte rostig, staubig und rissig, alles gleichzeitig.

„Durch so ein Ding hat Gennai mit uns Kontakt aufgenommen, als wir auf der File-Insel waren“, erinnerte sich Izzy.

„Es liegt schon hier, seit wir die Höhlen gefunden haben“, sagte Gabumon. „Vielleicht hat es ja irgendeine Bedeutung.“

„Hier scheint ein Steckplatz für etwas zu sein“, sagte Mimi, die das Gerät umrundete. „Seht ihr?“

Auf der Rückseite war eine längliche Öffnung mit kleinen kupferfarbenen Kontaktplättchen zu sehen. „Da könnten unsere DigiVices hineinpassen“, überlegte Sora.

„Dann lasst es uns herausfinden“, beschloss Tai und zückte sein DigiVice.

„Nein, halt Tai, vielleicht ist es eine Falle“, rief Matt, aber Tai hatte das Gerät bereits in die Versenkung gesteckt. Es passte haarscharf.

Die Luft über der Scheibe begann zu flimmern, und dann erschien eine Röhre aus verschiedenfarbigen Lichtern, in denen sich eine Gestalt manifestierte.

„Gennai!“, rief Izzy. „Ich habe mich schon gefragt, wo er steckt.“

Er sah noch haargenau so aus wie vor fünf Jahren, ein junger Mann mit stirnseitig kurzen, akkuraten Haaren, einem Zopf und einer weiten Kutte. „Seid gegrüßt, alte Freunde“, begann das Hologramm. Die Stimme klang blechern und die Projektion flimmerte von Zeit zu Zeit. „Zumindest hoffe ich, dass ihr es seid. Die Zeiten sind schlecht, also bin ich mir nicht einmal dessen sicher. Eines gleich vorweg: Was ihr hier seht, ist nur eine Kopie von mir. Meine ganze Erscheinung und alles, was ich tun und sagen werde, sind nur eine Programmroutine, die ich erstellt habe, um euch ein wenig behilflich sein zu können. Aber zuallererst muss ich mich entschuldigen. Bei euch allen. Denn ich habe versagt.“ Gennai machte eine betrübte Pause. Die DigiRitter lauschten ihm schweigend. Auch die Digimon schienen überrascht. „Ich habe es nicht geschafft, Taneo zur Vernunft zu bringen“, fuhr Gennai fort. „Als er seine eigenen DigiRitter erwählt und in die DigiWelt gebracht hat, war es für mich hier nicht mehr sicher und daher ging ich ins Exil. Ich hatte gehofft, dass ihr es irgendwie schaffen würdet, die DigiWelt wieder zu betreten. Selbst ich kann nicht sagen, was alles passieren wird, bis ihr diesen Ort hier findet. Aber ich kann euch zeigen, was zuvor passiert ist. Passt gut auf.“

Gennais Abbild verschwand, dafür wurde in der regenbogenfarbenen Röhre die Projektion einer Blumenwiese sichtbar. Die Farben drückten sich auf das Gras durch und es sah etwas seltsam aus – aber der Szene haftete eine friedliche Atmosphäre an. Sechs Kinder, eher schon Teenager, standen im Kreis um Gennai herum, an ihrer Seite ihre Digimon. Izzy erkannte einige von ihnen, da war Jagari, sein Gesicht längst nicht so von Furcht gezeichnet, wie er es in Erinnerung hatte, neben ihm ein rotblaues Elecmon. „Das heißt, es ist wirklich vorbei?“, sagte er soeben. Seine Stimme klang blechern, das mochte an der Aufzeichnung liegen. Izzy musste traurig lächeln. Was immer Jagari der Nachwelt hinterließ, es hatte mangelhafte Bild- und Tonqualität.

Gennai sah von einem zum anderen. „Ja. Ihr habt eure Sache sehr gut gemacht. Die Asuras sind besiegt, und es wird nicht lange dauern, bis die Vier Souveränen ihre Kraft wiedergewonnen haben. Aber“, seine Stimme wurde ernst, „das bedeutet auch, dass ihr eure Aufgabe in der DigiWelt erfüllt habt.“

Schweigen breitete sich unter den DigiRittern aus, bedrücktes Schweigen, sie ahnten wohl schon, was das bedeutete. Die älteren DigiRitter musterten ihre jüngeren Nachfolger in dieser Zeit genau, schließlich kannten sie sie von den Fotos. Da war Kouki Nagara, ein braunhaariger Junge, der Tai bis zu einem gewissen Grad ähnlich sah. Auf seinem Kopf saß wie eine lebendige Pelzkappe ein niedliches Salamon. Mit dem Rücken zur Kamera – oder was immer die Szene aufgenommen hatte – stand Renji Oyara, ein hoch gewachsener, sportlich aussehender Junge, mit einem Digimon, das keiner der Älteren je gesehen hatte und das wie eine überdimensionale Kerze aussah. Taneo war direkt neben ihm, von ihm sah man nur das Profil, neben ihm schwebte ein Thunderboltmon, ein kugelförmiges Digimon auf dem Champion-Level mit Armen und Beinen und einem Blitzsymbol auf dem Kopf. Taneo sah unter seinem braunen Lockenkopf traurig aus, nachdenklich.

Auf der anderen Seite standen die beiden Mädchen der Gruppe. Izzy versetzte es einen Stich, als er sah, wie Fumiko ihrer Freundin etwas ins Ohr flüsterte und die beiden lachten, trotz der bedrückten Stimmung. Fumiko war nicht mit dem Mädchen zu vergleichen, das sie im Krankenhaus gesehen hatten. Ihr langes dunkles Haar glänzte im Sonnenschein, ihr Gesicht hatte richtige Farbe und ihre Augen glitzerten.

Tageko Mida lachte zwar auch, aber in ihren Augen lag eine gewisse Schwermut. Sie war wohl die älteste der Gruppe und hatte sich das Haar im Nacken hochgesteckt. Ihre Hand ruhte auf der Kappe eines riesigen Pilzes, der sich beim näheren Hinsehen als ein Mushroomon entpuppte. Von Fumikos Parallelmon war nichts zu sehen.

„Heißt das“, begann Kouki, „dass wir zurückkehren müssen?“

Er hatte es ausgesprochen. Das Schweigen kehrte zurück.

Gennai wartete mit der Antwort. „Das heißt es. Ihr müsst in eure eigene Welt zurück.“ Das Schweigen nahm eine traurige Note an. „Ich weiß, es ist schwer, euch zu trennen“, fuhr Gennai fort, „aber es ist notwendig.“

„Aber wir sind noch nicht ganz fertig“, murmelte Taneo. Es war das erste Mal, dass sie seine Stimme hörten, sie klang melodisch und ehrlich, noch kindlich. „Die Macht der Dunkelheit gibt es immer noch. Sie haben es selbst einmal gesagt, Gennai: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Sollten wir nicht hier bleiben und die Schatten im Zaum halten?“

Gennai musterte ihn lange, ehe er antwortete. „Die Macht der Dunkelheit gibt es noch, und sie wird nie verschwinden, das stimmt. Aber sie ist zerbrochen, und ohne Anführer werden die Splitter keine Bedrohung für die DigiWelt darstellen.“

„Und wenn doch, dann sucht ihr euch neue DigiRitter, oder?“, fragte Jagari und klang bitter. „So wie es vor uns andere gegeben hat, die jetzt schon erwachsen sind. Ist das nicht die Regel? Dass kein Erwachsener die DigiWelt betreten darf?“

Gennai hob den Blick und sah in den Himmel. Es wirkte, als würde er direkt die alten DigiRitter anblicken. „Die Regeln der DigiWelt sind schon dabei, sich selbst umzuschreiben. Vor viereinhalb Jahren wäre schon einmal fast ein Erwachsener ein DigiRitter geworden. Ich denke, in der Zukunft wird es auch Erwachsenen möglich sein, in die DigiWelt zu reisen. Das digitale Leben wird in der realen Welt immer präsenter. Vielleicht verschmelzen die Welten irgendwann zu einer, vielleicht findet man dann an allen Ecken Tore zur DigiWelt. Vielleicht kommt einmal die Zeit, in der jeder Mensch ein Digimon hat. Hofft darauf und wartet auf diesen Tag.“ Vor Gennai flimmerte die Luft, und aus dem Boden stieg eine ausgefranste Lichtsäule empor. Das Tor zur realen Welt. „Es wird jetzt Zeit.“

Fumiko stemmte die Hände in die Hüften. „Das ist ja eine sehr optimistische Prophezeiung. Aber wissen Sie was? Parallelmon kann durch die Welten reisen, einfach so! Es wird mich besuchen kommen, wann immer es will.“

Gennai nickte. „Aber glaubst du, dass es in der realen Welt auf Dauer leben kann? Ich werde es ihm nicht verbieten können, aber um eurer beider Willen denke ich, dass es das nicht tun sollte.“ Fumiko sah ihn trotzig an und zuckte dann die Schultern.

Ein Abschied folgte, den die alten DigiRitter ebenfalls kannten. Tränen flossen, Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen wurden gemacht. „Beeilt euch“, drängte Gennai schließlich. „Das Tor wird sich bald schließen, und ich weiß nicht, ob es sich von hier aus wieder öffnen lässt.“

Kouki nickte, drückte Salamon noch kurz an sich und trat in die Lichtsäule. Er drehte sich zu den anderen um und lächelte, während sein Körper sich in Lichtfasern auflöste, die im Boden verschwanden. Als zweite ging Tageko. Mushroomon winkte ihr hinterher. Dann folgten Jagari und als nächstes Fumiko.

„Wollen wir?“, fragte Renji Taneo und nickte in Richtung des Lichtstrahls.

„Geh du vor“, murmelte Taneo.

Renji trat in die Lichtsäule. „Ich ruf dich an, Taneo. Lass uns mal zusammen irgendwo abhängen.“ Dann verschwand er.

Taneo blieb stehen und rang mit sich. Er hatte den Blick gesenkt und man sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.

„Komm, Taneo. Geh in deine Welt zurück. Du warst lang genug davon getrennt“, sagte Gennai.

Taneo schwieg eine ganze Weile. Dann machte er einen Schritt und setzte zu einem zweiten an, stellte den Fuß jedoch wieder ab. Er hob den Blick. „Warum?“, fragte er und seine Stimme hatte einen trotzigen Tonfall angenommen.

Gennai sah ihn entgeistert an. Dann fing er sich und sagte nachsichtig: „Ich weiß, was das für dich bedeutet. Aber es ist nicht für immer.“

„Ja“, murmelte Taneo. „Nichts ist für immer.“ Sein Blick glitt zu Thunderboltmon. „Aber hier in der DigiWelt bin ich jemand. Ich bin ein DigiRitter, der Retter dieser Welt, ein Held, ich habe Macht. Ich kann etwas bewirken.“ Er sagte es ganz nüchtern, als wäre ihm das erst jetzt klar geworden.

„Taneo …“, murmelte Thunderboltmon.

Taneo breitete die Hände aus. „Warum sollte ich so etwas aufgeben? Welcher Idiot würde das tun? In der realen Welt ist es langweilig, ein ewiger Alltagstrott. Es gibt immer Leute, die einen herumschubsen, man muss tatenlos zusehen, wie sie anderen auf die Füße treten, man muss arbeiten und lernen … Und am Schluss endet man in der Masse, in nichts von anderen verschieden, und stirbt irgendwann und keiner erinnert sich mehr an einen.“

„Taneo“, sagte Gennai mahnend. „Sei vernünftig.“

„Ich bin vernünftig. Ich war schon immer vernünftig.“ Er drehte sich um und ging einfach davon. Thunderboltmon sah Gennai und die anderen Digimon unsicher an, ehe es ihm folgte.

„Taneo!“, rief Gennai ihm hinterher. „Wir können nicht sagen, wie es sich auf die DigiWelt auswirkt, wenn du hierbleibst!“

„So emotional kenne ich Sie gar nicht, Gennai“, rief Taneo über die Schulter zurück. „Keine Sorge, ich werde schon darauf achtgeben, was mit der DigiWelt passiert.“

„Du verstehst mich nicht. Es könnte sein, dass dich die DigiWelt abstößt wie einen Fremdkörper! Die Kraft zum Schutz der DigiWelt könnte sich gegen dich wenden!“

Taneo antwortete nicht. Die Lichtsäule erlosch und auch die Szene verschwand. Gennais Abbild erschien wieder auf dem Projektor.

„Damals wusste ich nicht, was sein Sinneswandel für Auswirkungen hatte. Die DigiVices der neuen DigiRitter hätten die Kraft verlieren sollen, Tore zu öffnen, aber da Taneo in der DigiWelt geblieben ist, konnte man von der realen Welt immer noch hierher reisen. Einen Rückweg gab es allerdings nicht mehr. Ich erkannte das und warnte die anderen DigiRitter davor, die DigiWelt zu betreten. Mithilfe der Digimon versuchte ich Taneo umzustimmen, aber er schaffte es irgendwie abzutauchen. Es dauerte lange, bis ich ihn fand, und da war er schon nicht mehr allein. Er hatte sich Verstärkung aus der Menschenwelt geholt, vier neue DigiRitter, die ersten, die ein Mensch ernannt hat. Wie er das gemacht hat, weiß ich nicht. Von da an begannen sie Jagd auf seine ehemaligen Freunde und ihre Digimon zu machen. Parallelmon reiste mit Salamon, Mushroomon und Candlemon in die reale Welt, um ihre Partner zu warnen. Elecmon versuchte die neuen DigiRitter allein aufzuhalten, aber es hatte keine Chance.

Taneo hat die Dunklen und sich selbst mit neuen DigiVices ausgestattet, die es ihnen wieder erlauben, die Welten nach Belieben zu wechseln. Außerdem scheinen sie die Funktion zu haben, die Attacken toter Digimon zu speichern und vielleicht sogar auf ein höheres Level zu beschleunigen. Ihr werdet wahrscheinlich gemerkt haben, dass eure DigiVices nicht mehr die Nähe der anderen anzeigen. Das liegt daran, dass sich die DigiWelt in den letzten Jahren weiterentwickelt hat. Eure DigiVices sind nicht mehr kompatibel damit. Wenn ihr sie jetzt in den Schlitz steckt, werde ich sie upgraden, sodass ihr sie wieder als Ortungsgeräte benutzen könnt. Allerdings hat die Zeit nur gereicht, um das Upgrade für die alten DigiVices zu schreiben. Viel mehr kann ich euch nicht sagen, und im Moment bin ich zu weit entfernt, um euch mehr zu helfen.“

Das Bild verblasste erneut, auch wenn der bunte, röhrenförmige Lichtschein blieb. Ein Piepsen ertönte, und Tais DigiVice begann zu blinken. Er zog es heraus und sah, dass die roten Punkte wieder da waren. Aufmunternd nickte er den anderen zu. Nacheinander schlossen Matt, Mimi, Sora und Izzy ihre DigiVices an die Scheibe an.

„Jetzt wissen wir also, was passiert ist“, murmelte Mimi.

„Ja, und wir sind genauso weit wie vorher“, brummte Matt.

„Immerhin können wir uns aufspüren. Naja, die jüngeren nicht, aber …“, überlegte Tai.

„Tai, erkennt dein DigiVice auch meines?“, fragte Cody und begab sich in die Ecke des Raumes.

Tai sah auf das Display. „Hm, ich glaube nicht. Da sind nur fünf Punkte. Eure D3-DigiVices werden nicht angezeigt. Aber Joes DigiVice können wir damit aufspüren!“, meinte er nach kurzem Überlegen. „Und dann haben wir die anderen auch ganz schnell gefunden.“ Er grinste. „Ich wusste, warum ich ihn mitgeschickt habe.“

„Mir macht etwas anderes Sorgen“, sagte Sora beklommen. „Habe ich das richtig verstanden? Auch wenn das alles hier vorbei ist, wir können kein Tor mehr in unsere Welt öffnen?“

Tais Euphorie verstummte. Sie alle starrten Sora an.
 

Zur Rauchenden Krone, DigiWelt

Sonntag, 6. August 2007

18:53 Uhr
 

In T.K.s Kopf herrschte das Chaos.

In den letzten Stunden hatte seine Stimmung zwischen Trauer, Wut und Selbstmitleid geschwankt. Ein Schatten hatte sich in ihm eingenistet und ließ keine anderen Gedanken zu. Er war in seinem Zimmer geblieben. Kari hatte er bis über den Kopf zugedeckt. Dennoch sah er sie vor sich, nur sie – wie sie lachte, wie sie weinte, wie sie einmal gestritten hatten, wie sie sich schnell wieder versöhnt hatten, wie sie starb. Wie sie beide als Kinder vor Piedmon geflohen waren, wie er sie vom Meer der Dunkelheit zurückgeholt hatte – wie sie starb. Wie er ihr an diesem lauen Sommerabend seine Liebe gestanden hatte – wie sie starb. Wie überglücklich er gewesen war, dass sie seine Gefühle erwidert hatte – wie sie starb. Wie sie starb!

Er warf sich mit einem Aufschrei in sein Bett zurück. Warum nur? Warum ging ihm dieser schreckliche Moment nicht aus dem Kopf? Schwankend stemmte er sich wieder in die Höhe. Unter der Bettdecke zeichneten sich immer noch Karis leblose Konturen ab. Wenn sie doch nur wie Digimon zu Daten werden würde … Das war schon einmal geschehen, als sie gegen Apocalymon gekämpft hatten. Dann hätte er sie vielleicht irgendwie zurückholen können, bestimmt hätte er einen Weg gefunden … Er schlug verzweifelt mit der Faust gegen die Wand, sodass seine Knöchel aufplatzten. Zu dem Blut, das ihm über das Handgelenk lief, gesellten sich wieder die Tränen in seinem Gesicht.
 

Die Nacht brach herein und Schweigen senkte sich über die Rauchende Krone. Bedrücktes Schweigen, das in dem Gram vieler Einzelner wurzelte. Der Gang in der Taverne lag verlassen da. Bis um vier Uhr morgens hielt das Schweigen an. Dann öffnete sich eine Tür. Ein blonder Junge mit zerzaustem Haar trat in die Düsternis des Flurs. Seine Augen waren gerötet, darunter hatten sich tiefe Schatten in das blasse Gesicht gegraben. Er hatte nicht geschlafen in dieser Nacht. Vielleicht würde er nie wieder schlafen können.

Er schloss sanft die Tür hinter sich, ließ darin, was ihm Schmerzen bereitete. Auch diese Schmerzen würde er vielleicht niemals abschütteln können. Seine Schritte knarrten auf den hölzernen Dielen, als er sich der Treppe näherte. Sein Blick fiel in das andere Gästezimmer. Die Tür war offen, Davis war wach. Er hockte auf seinem Bett. Ihre Blicke begegneten einander. Mondlicht fiel durch ein Fenster und ließ Davis‘ Augen silbrig aus der Dunkelheit hervorstechen. Er schwieg, sah ihn nur ausdruckslos an. T.K. verzog keine Miene. Er wandte sich ab und ging die Treppe hinunter. Die Goblimon schnarchten im Schankraum. Keines von ihnen bemerkte ihn. Er öffnete die Tür. Kühle Nachtluft empfing ihn, strömte frisch und klar in seine Lungen. Seltsam, er fühlte sich lebendig. Noch nie hatte er sich so lebendig gefühlt. Ausgerechnet jetzt – wo er sich doch wünschte, er wäre tot.

T.K. machte sich schweigend auf den Weg. Als er an den ersten Bäumen vorbeikam, gesellte sich Patamon zu ihm.
 

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So, was ist zu dem Kapitel zu sagen? Ein Einblick halt, was damals passiert ist, sowie eine Szene mit den neuen DigiRittern ... Ich wollte einfach der Tradition folgen, dass einer der Digiritter immer irgendwie an Tai erinnert^^

Ich hoffe, die letzten Kapitel waren nicht zu zäh, weil kaum was passiert ist ... Dafür gibt es beim nächsten Kapitel endlich die erwartete Konfrontation Tai & Co. mit Joe & Co. :)

Hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten, ich wünsche an dieser Stelle gleich mal einen guten Rutsch :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ailtvesiki
2013-01-03T22:15:26+00:00 03.01.2013 23:15
aha, aha, so war das also damals... ich muss sagen, taneo hat mit seinen überlegungen recht, die digiwelt hat so einiges für sich... wenn es mir erlaubt ist, bau ich mal taneos psyche ein wenig aus: er dürfte keine wirkliche bindung zu seiner familie oder zu freunden haben, da er sie so einfach verlassen kann, außerdem dürfte er in der realen welt ein ziemliches nichts sein, deswegen will er auch in der digiwelt bleiben, wo er ein held ist... und dann beginnt er seine alten kameraden umzubringen (passt nicht so ganz ins bild, da sie ja einst verbündete waren), aber seine finsteren gedanken lassen sich leicht mit seinem schweren leben in der realen welt erklären, deswegen will er sich rächen... deswegen wird er mir aber nicht sympathischer!! er soll sich gefälligst zusammenreißen! xP

über den rückweg in die reale welt würd ich mir an der stelle der digiritter keine großen sorgen machen, sie brauchen nur die digiwelt zu befreien, dann wird gennai (toll, dass du ihn eingebaut hast, den hab ich ja schon ganz vergessen ;)) zurückkommen und ihnen schon iwie ein tor öffnen können.

t.k. du tust mir echt leid... ich hoffe jetzt mal stark dass du nicht selbstmord begehst! aber seine gedanken waren gut beschrieben ;) und als er dann das zimmer verließ, weiß man überhaupt nicht mehr was er denkt, das erhöht die spannung... eine frage aber, wo war joe?? der wird sich freuen, wenn t.k. auf einmal fort ist... dann muss er gleich von zwei verlorenen berichten, wenn die anderen auf sie treffen.
muss aber sagen, dass ich mich schon auf das treffen freue! dann kanns so richtig losgehen, dass sie den feinden in den a*** treten!
Von:  Juju
2013-01-01T20:40:51+00:00 01.01.2013 21:40
Wieder mal ein tolles Kapitel. Das mit den neuen DigiRittern war wirklich interessant. Ich konnte mir die Szene super vorstellen. Finde es gut, dass du einen "Tai" mit eingebaut hast. Der darf ja wirklich nicht fehlen. Und sein Digimon ist auch noch Salamon. <3 Süß.
Das mit dem Upgraden habe ich noch nicht ganz verstanden. Wie können sie denn Joes Digivice orten, wo er dich das neue Upgrade noch gar nicht hat? Oder braucht man das nur, um selbst andere sehen zu können?
Jedenfalls finde ich es gut, dass du Ahnung von dem ganzen Computerkram hast. Das ist ja bei Digimon sehr förderlich. :D
Und Sora verdirbt am Ende die Stimmung. Mensch! ;) Aber recht hat sie. Das ist wirklich ein Problem. Bin mal gespannt, wie das gelöst wird. Was war jetzt eigentlich mit Yolei? Täusche ich mich oder war sie gar nicht dabei? :D
Ich hoffe, du bringst die anderen noch mehr ein. Momentan stehen ja doch noch T.K. und Kari ziemlich im Mittelpunkt. Vielleicht noch Tai und Davis ein wenig. Aber ich weiß ja selbst, wie schwierig es ist, sie alle gleichmäßig einzubringen.
Die letzte Szene hat mir auch gut gefallen. T.K.s Trauer kommt realistisch rüber und ich wurde gleich mit traurig. Der Moment, in dem sich T.K.s und Davis' Blicke begegneten, war wirklich toll. Es war gut, wie du das mit eingebracht hast und ich konnte es mir echt gut vorstellen, wie sie sich ansehen.

Bin gespannt, wie die Konfrontation wird. :/ Bestimmt recht unschön.
Von:  fahnm
2012-12-30T21:05:35+00:00 30.12.2012 22:05
Super Kapi^^
Was hat T.K. jetzt vor?
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Kaninchensklave
2012-12-30T16:33:26+00:00 30.12.2012 17:33
Nun jetztr weiss amn wenigsten was damals passiert ist

doch nun muss man sagen ahebn sie zwei Team mitgleider weniger Kari die Gestorben ist und T.K der nun auf einen anderen weg unter wegs sein wird als die anderen erwird ich nicht den DUnklen anschliessen


er werd sie Suchen um sie zu vernichten einen Nach dem Anderen werden Ihm zum Opfer fallen gnadenlos und umbaherzig
man wird T,K nicht emhr wieder erkennen da er sich erändern wird vom Wesen her
da Kari seine zweite Hälfte nun nicht mehr lebt

Oder er wird eine Weg suchen um sie zurück zu hohlen und wenn er mit der Dunkelheit eine pakt abshcleissen muss, erkann auhc einen der Vier Souverönen Suhcen und sie dazu bewegen Ihn eine Weg zu verraten wie er Kari zurück hohlen kann

Guten Rutsch
Von:  EL-CK
2012-12-30T12:05:21+00:00 30.12.2012 13:05
Die Szene mit Genai und den Digirittern fand ich echt gut - va deine Idee mit dem "neuen" Tai (du hast recht so einen MUSS es einfach immer geben *ggg*)

Ich bin schon richtig auf die Konfrontation gespannt - wobei ich wirklich schlimmes befurchte ....
Wobei ich mir auch langsam sorgen um Ken mache.... aber nur so langsam *ironisch grins*


Was wollte ich noch?!?!?!?
Ach ja...
Jetzt schon mal einen guten Rutsch.


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