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Shards

At the End of Nightfall ... no one will be safe ... [Trailer online]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo ... ich hoffe erstmal, dass ihr ob der Kapitellänge nicht allzu erschrocken wart XD Ich hätte das Kapitel wohl in 5 Teile der Länge, wie ich sie am Anfang der FF hatte, aufsplitten können. Ich wollte die Schlacht aber wieder als Special-Chapter zu einem Lied schreiben; diesmal musste ich zwar den Songtext etwas abändern, damit er ins Konzept (und in die DigiWelt) passt, aber ich konnte den Verlauf der Schlacht wunderbar daran anlehnen. Das Lied ist Panzerkampf von Sabaton, und diese Band hat mich bei den Schlachtszenen in der zweiten Hälfte der FF sehr inspiriert. Und bis ich den ganzen Songtext abgearbeitet hatte, waren es auf einmal 15.000 Wörter. Das Kapitel ist aber, so hoffe ich, für euch entweder in solche Häppchen aufteilbar, dass man zwischendurch auch mal Pause machen kann, oder (im Idealfall) so ein Pageturner (oder hier auf animexx eher Pagescroller^^), dass man die Länge gar nicht merkt ;)
Genug der Vorreden, viel Spaß :) Komplett anzeigen

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Special Chapter: Darkness' Wrath


 

Into the mountain land

The DigiAlliance marches
 

Summende Felder, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

5:50 Uhr
 

„Momentan sind noch keine Digimon in Sicht“, meldete Kentarou.

„Trotzdem haben wir nicht allzuviel Zeit“, sagte Taneo.

Im Osten graute der Morgen und kündigte den Tag der wahrscheinlich größten Schlacht in der Geschichte der DigiWelt an. Der Boden unter den Füßen der Dunklen vibrierte leicht; er fühlte sich an wie ein einziger, riesiger Massagesessel – anfangs noch ganz angenehm, aber irgendwann wurde es unerträglich. Ein leises Summen lag in der Luft. Ansatsu grub eine Mulde in das feine Geröll, das den Boden bedeckte, und legte eine der tellerförmigen Minen hinein, die sie in der Nacht aus der Realen Welt geholt hatten. Nichts technisch zu Komplexes, dessen Funktionsweise in der DigiWelt gefährdet war, nur Schießpulver und Druckplatten. Neben ihm waren zwei Apemon ebenfalls damit beschäftigt, die Ebene mit einer Minenlinie zu teilen.

„Ich weiß, ich weiß“, seufzte Kentarou und bewegte hektisch die Finger, die mit Schnüren mit den Gliedern der Apemon verbunden waren. „Es ist ja ganz nützlich, dass wir Puppetmons Marionettenfähigkeit aus dem Strudel geborgen haben, aber mehr als zwei Digimon krieg ich trotzdem nicht unter meine Knute. Das da sind nun mal keine Maschinen, sondern Affen mit feinen Fingern. Wenn Aki und Miyuki nicht ausgefallen wären …“

„Jammern hilft nichts“, sagte Taneo. Sogar er legte Hand an. „Beeilt euch einfach. Wir müssen die Armee noch kampfbereit bekommen.“

Als die Sonne aufging, beendeten sie ihre Arbeit, die nur halb erledigt war, töteten die Apemon, und zogen sich zurück.

Etwa zur gleichen Zeit machte sich die DigiAllianz auf den Weg zum Bluray-Gebirge.
 

Summende Felder, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

18:07 Uhr
 

Es war vorherzusehen gewesen, dass die Schlacht am Abend beginnen und in die Nacht hinein dauern würde. Die Albtraumsoldaten waren Digimon der Nacht, und die Dunklen verband mit selbiger zwar nur der Name, aber ihre Armee wartete geduldig auf das Erscheinen der Scherben.

Und ihre Armee war gewaltig, ganz gleich, was T.K. behauptete. „Das ist kaum zu glauben“, flüsterte Izzy.

Diesmal befand er sich fürs erste bei der Spähtruppe und lag, zusammen mit drei Piximon – eines davon war sein alter Bekannter vom Kontinent Server – und ein paar Gardisten auf einer Felskante an der Ostseite der Summenden Felder und sah auf die Fels- und Geröllebene hinab. Die Summenden Felder waren ein Fall für sich – selbst die Luft vibrierte und flimmerte, winzige Steinchen zitterten auf dem Boden und das Summen war ein steter, kaum hörbarer Begleiter, der es einem mulmig im Magen werden ließ. Und die ganze Ebene war voller Digimon. In der klaren Überzahl waren die Tankmon: In vier, fünf, sechs Reihen standen sie, von einem Ende der Ebene bis zum anderen; die panzerartigen Digimon weiter hinten konnte man nur noch schemenhaft in der herankriechenden Dunkelheit ausmachen. Immer wieder wurden die akkuraten Linien von eisgrauen Mekanorimon oder den Guardromon aus rötlichem Blech, das sie wie mit einer Rostschicht bedeckt aussehen ließ, unterbrochen, und vor den Panzern standen kleine, fast niedlich wirkende Echsendigimon, die Izzy noch nie gesehen hatte. Sie trugen Kevlaruniformen und dazu passende Militärhelme und hielten Sturmgewehre in der Hand. Was auch immer der Maschinen- oder Androidenanteil war, den der Dunkle Kentarou kontrollierte, er musste sich an einer nicht sichtbaren Stelle befinden. „Das sind Commandramon“, erklärte Piximon auf Izzys fragenden Blick hin. „Sie sind auf dem Rookie-Level, also kein Grund zur Beunruhigung.“

Das war es allerdings nicht, was Izzy beunruhigte.

Beunruhigend fand er das Ding, das in der hintersten Linie aufragte und so groß wie ein mehrstöckiges Haus war, ein grünes Maschinenmonster auf zwei Beinen. Izzy hatte in letzter Zeit viel mit Willis, dem amerikanischen DigiRitter, den er schon jahrelang kannte, geschrieben. Er hatte sich intensiv mit den Entwicklungsstufen seiner Zwillingsdigimon beschäftigt und von ihm wusste Izzy, dass dieses Wesen dort ein MegaGargomon war – ein Maschinendigimon auf dem Mega-Level. Wenn die Scherben nicht etwas Vergleichbares auffahren konnten, würde dieses Digimon wohl den Ausschlag in der Schlacht geben.

Izzy konnte kaum schätzen, wie viele Digimon er dort unten sah. Damals, als sie im Internet gegen Diaboromon gekämpft hatten und es sich vervielfältigt hatte, hatte alles von den zahllosen Kopien nur so gewimmelt. Diese Digimon hier wirkten weniger zahlreich, aber das lag vielleicht daran, dass sie in Reih und Glied aufgestellt waren. Dennoch füllten sie zusammen gut das südliche Drittel der Summenden Felder und mochten vielleicht sogar mehrere Tausend sein.
 

In the Bluray Mountains, summer 2007

Tanks line up in thousands as far the eye can see

Ready for the onslaught

Ready for the fight

Waiting for the Shards to march into a trap
 

Diese schiere Menge an Gegnern machte Izzy nervös. Er musste sich in Erinnerung rufen, dass nicht sie all diese Digimon zerstören mussten, die nicht einmal böse gesinnt waren, sondern einfach nur kontrolliert wurden. „Wie konnten die Dunklen so viele Digimon verstecken, wenn sie sie nicht in ihrer Festung hatten?“, murmelte er, mehr an sich gewandt.

„Vielleicht überall in der DigiWelt verteilt“, mutmaßte Piximon. „Kontrollierte Maschinendigimon lassen sich von anderen nicht unterscheiden, wenn dieser Kentarou offline ist. Oder sie haben sie unterirdisch eingepfercht.“

„Und du bist wirklich sicher, dass sie uns nicht bemerken? Sie haben sicher viele Sensoren“, meinte Izzy unbehaglich. Vor allem die Mekanorimon kamen ihm technisch recht hochwertig vor.

„Keine Sorge“, sagte Piximon. „Unsere dreifache Tarnkappe macht uns für sie auf jeder Ebene unsichtbar, solange niemand versehentlich in unsere Richtung schießt.“

Izzy hörte nur mit einem Ohr zu. Auf der anderen Seite der Ebene marschierten nämlich die Albtraumsoldaten auf.

Taneo musste mehr als nur die Triumviratoren erweckt haben, oder aber die Scherben hatten neue Soldaten rekrutiert, denn als Izzy die Armee sah, wurde ihm übel. Wenn Piedmon bei ihrem Kampf damals all diese Digimon auf dem Spiralberg gehabt hätte, hätten die DigiRitter mit Pauken und Trompeten verloren, dessen war er sich bei diesem Anblick sicher. Sie strömten aus Nischen und Höhlen der gut hundert Meter hohen Felswand am Ende des Geröllfeldes, oder kletterten von oben herab, eine finstere, sich drängende Masse, wie Tinte, die sich in jede Faser eines Schwammes sog, wie ein Damm, der gebrochen war und dessen Wasser sich reißend und zerstörerisch auf seine Umgebung ergoss. Der größte Teil der Armee bestand aus Ogremon und Goblimon, dicht gefolgt von Gazimon, aber abgesehen davon gab es so viele verschiedene Digimon, dass sie Izzy nur nach und nach auffielen.

Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis die Scherben in Position waren und die nördliche Hälfte der Felder komplett ausfüllten, und Izzy fragte sich, warum die Dunklen warteten. Musyamon, das wohl das Sprachrohr der Scherben war, rief mit lauter, rauer Stimme über das Feld. „Da ihr so zahlreich eure Schrotthaufen vorschiebt und euch selbst nicht zeigt, gehe ich davon aus, dass ihr unser Angebot ablehnt?“

Die Antwort kam prompt. Eines der Tankmon regte sich und schoss ein Projektil aus seiner Kanonenschnauze ab, mitten in die Albtraumsoldaten auf Musyamon. Der dunkle General in der Samuraikleidung riss sein gewaltiges Krummschwert hoch und zerhackte den Schuss mitten im Flug, der sofort explodierte, ihm aber nicht einmal das Schwert aus den Händen riss. „Wunderbar“, brüllte Musyamon heiser. „Die Karten euren leblosen Fingern zu entreißen ist die bessere Option! Soldaten! Zum Angriff!“

Izzy hielt den Atem an. Ironischerweise schienen Musyamons Worte die Maschinenarmee zuerst zu berühren, denn wie ein einziges Wesen richteten die Tankmon ihren Rohre aus, die Guardromon hoben die Arme, die Mekanorimon brachten sich in Position und die Commandramon ihre Gewehre in den Anschlag. Mit einem einzigen, ohrenbetäubenden Knall, der Izzys Trommelfell protestierend klingeln ließ, brachen die Attacken los, und im gleichen Moment riss direkt vor den Scherben der Boden auf und schwarzblaue Flammen züngelten daraus hervor. Die Geschosse wurden von dem Feuer gefressen, einzig die Laserstrahlen der Mekanorimon peitschten hindurch und schlugen in den Reihen der Scherben ein, als sich riesige, krallenbewehrte weiße Tentakel in die Höhe schlängelten und aus den Flammen ein riesiges Digimon emporwuchs.

Izzy konnte nicht verhindern, dass ihm ein kleiner Schrei entfuhr. MarineDevimon. Sie hatten MarineDevimon unter den Felsen versteckt – wahrscheinlich war es keine Hexerei gewesen; eine Kaverne, die groß genug für es war, unter dem Feld, vermutlich. Dennoch war das Erscheinen des Giganten beeindruckend.

Was die Maschinenarmee anging, so empfanden sie keine Furcht. Was immer die Scherben versuchten, um den Feind zu entmutigen, es musste einzig und allein Kentarou treffen, und der gab sich unbeeindruckt, denn kaum dass der General der Marinedivision erschienen war, öffneten sich die Waffenklappen des MegaGargomons. Auch die anderen Maschinen schossen auf MarineDevimon, und wo die Attacken nicht in den lodernden Flammen vergingen, die es auf seine Feinde spie, trafen sie die empfindliche, weiche Haut des Digimons. Die Scherben hatten mit ihm eine beeindruckende Verteidigung aufgefahren, aber ein oder zwei Angriffe von MegaGargomon würden es erledigen, dessen war sich Izzy sicher.

Und wohl nicht nur er.

Ein Röhren übertönte das Donnern der Geschütze, und wie ein Pfeil schoss Megadramon über die nördlichen Felsspitzen hinweg, schnellte mit peitschendem Schwanz auf MegaGargomon zu, und obwohl die Ebene so groß war, war es binnen eines Augenblicks bei ihm und schlängelte sich in Spiralen um das riesige Maschinendigimon. Etwas blitzte auf, dann breiteten sich schwarze Punkte wie Ameisen auf der stählernen Haut des Digimons aus. Izzy stellte seinen Feldstecher scharf und bekam ihn für eine halbe Sekunde vor die Linse – T.K, auf dem Kopf des Megadramons sitzend, mit wehendem Umhang und glühendem DigiVice, dann verschwand das Megadramon so schnell wieder hinter den Felsen, wie es gekommen war, ohne dass Kentarou auch nur ein Projektil an dieses pfeilschnelle Digimon verschwendet hätte. Jetzt wusste Izzy immerhin, dass T.K. tatsächlich auch mitkämpfte. Für ein paar Momente hatte er gehofft, er würde in der Finsterzitadelle bleiben.

Die Fledermäuse seines Gruselflügels strömten zielgenau in die Kanonenrohre und Schussöffnungen des MegaGargomons und verstopften sie wie schwarzer Kleber, und Kentarou schien dies zu spät zu bemerken, denn er ließ das Digimon seinen Angriff nicht abbrechen. Unter der Metallhaut krachte und barst es, Stahl flog durch die Luft, als die Geschosse noch im Inneren des Digimons explodierten. Raketen detonierten in ihren Rohren, zerfetzten sie, hunderte qualmende Risse öffneten sich auf MegaGargomons Körper. Als das Kugelgewitter in ihm zu toben aufhörte, ruckte das Digimon mit den Gliedern. Elektrische Blitze sausten seinen Körper entlang und es konnte sich nicht mehr richtig bewegen. Wankend stolperte es einen Schritt vor und zermalmte Panzer und Metall unter seiner mächtigen Tatze.

Unter lautem Schlachtengeheult stürmten die Scherben los. Die Tankmon und Guardromon feuerten nach wie vor, aber die Albtraumsoldaten dürsteten nach einem Kampf und obwohl die Granaten und Hyperkanonen sie reihenweise von den Füßen rissen und ihre Daten himmelwärts schickten, hielten sie mit ihrem Ansturm nicht inne, bis sie die Reihen der Maschinenarmee erreicht hatten.

Dann wurden sie von Explosionen unter ihren Füßen buchstäblich in Stücke gerissen.

Izzy keuchte auf. Die vordersten Ogremon, die Knochenkeulen schon zum Schlag erhoben, vergingen plötzlich in Wolken aus Feuer und Steinsplittern, zu denen sich ihre Datenwolken gesellten. „Was ist das?“, fragte eines der Piximon schrill. „Was geht da vor?“

„Minen“, murmelte Izzy. „Waffen aus unserer Welt …“

Nicht überall lagen die Minen, aber wo sie waren, wirkten sie verheerend. Weil das Heer der Albtraumsoldaten so gedrängt stand, riss jede einzelne mindestens fünf Digimon mit in die Luft. „Vorwärts!“, hörte Izzy Musyamon über das Schreien und Krachen brüllen, und der Angriff ging mit unverminderter Härte weiter, bis jede einzelne Mine ausgelöst war. Und nicht einmal dann sah es so aus, als hätten die Scherben wirklich Digimon verloren. Der Tintenklecks der Albtraumsoldaten verschwamm weiter und sickerte durch die Reihen der Maschinen. Die Commandramon wurden einfach über den Haufen getrampelt, dann nahmen die Ogremon mit ihren Kaiserfäusten und Knochenkeulen die Tankmon aufs Korn, und von da an war es unmöglich zu sagen, wer in dem Scharmützel die Oberhand behielt. Auch MarineDevimon setzte sich nun schwerfällig in Bewegung und drosch mit seinen langen Tentakeln auf das roboterhaftig zuckende MegaGargomon ein, bis es einfach umfiel und einen großen Teil der Armee der Dunklen einfach unter sich zerquetschte und zu Altmetall verarbeitete.
 

Mines were placed in darkness

In the cover of the night

Waiting to be triggered

When the time is right

Imminent invasion, imminent attack

Once the battle started

There's no turning back
 

„Ist das nicht genug Information?“, fragte das ängstliche Piximon, das auch vorhin gesprochen hatte. „Wir sollten Leomon benachrichtigen.“ Sie benutzten kein Headset, weil kein Funksignal das Tarnfeld der Piximon passieren konnte.

„Noch nicht“, sagte Izzy. Auch seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und er wollte nichts lieber, als von hier zu verschwinden, am besten ohne jemals zurückzukehren, denn auf einmal hatte er die schreckliche Vision, dass die Felsen, auf denen sie hockten, unter der Wucht der Angriffe unten auf dem Schlachtfeld, die den Boden erzittern ließen, einfach zerbröckeln würden und sie mitten in einen brodelnden Kessel aus mehreren zehntausend Digimon stürzen würden, von denen jedes einzelne blutdürstig und ihnen feindlich gesinnt war. Aber noch konnten sie sich nicht zurückziehen, denn es hatte sich noch keiner der Dunklen persönlich gezeigt.

Selbst jetzt, da die Tankmon im Nahkampf angegriffen wurden, gingen ihnen die Ziele nicht aus, denn aus den Nischen und Berghöhlen in der nördlichen Felswand strömten immer noch Scherben, ein nicht abbrechen wollender Strom aus Nachschub, der es Izzy kalt über den Rücken laufen ließ. Die Ogremon an der Front waren so schlau, nicht gleich die ersten Digimon niederzuprügeln, auf die sie tragen, sondern tief in die feindlichen Reihen zu laufen, an Panzerketten und Maschinenbeinen vorbei, um Platz für die nachrückenden Albtraumsoldaten zu bieten und auch die Guardromon und Mekanorimon weiter hinten angreifen zu können. Letztere liefen nun sichtlich zur Hochform auf: Offenbar war es ihre Aufgabe, die Scherben, die sich in ihre Linien wagten, mit präzisen Schüssen auszuschalten, und während die Ogremon nur langsam vorwärtskamen, wurden ihre unförmigen Schädel von Laserblitzen druchbohrt. Ein einziger Fernlichter traf gleich mehrere Albtraumsoldaten in einer Reihe, ohne die eigenen Digimon auch nur zu streifen; dafür sorgten die akkuraten Linien, in denen die Panzer aufgestellt waren.

„Da oben!“, rief Piximon und deutete mit seinem Speer auf die nördliche Felswand. Izzy stellte seinen Feldstecher auf die Entfernung ein und sah rotweiße Spinnenwesen über den Felsen krabbeln. Und er fühlte gleichzeitig, wie ihm selbst etwas Kaltes, Vielbeiniges über den Rücken kroch. Es waren Infermon, vier, sechs, acht der Digimonart, gegen die er, Tai, Matt und T.K. einst im Internet gekämpft hatten.

„Sind das überhaupt Albtraumsoldaten?“, fragte er.

„Es müssen Söldner sein“, vermutete Piximon. „Die Scherben haben ihre Armee ordentlich aufgestockt. Nach dieser Schlacht sind sicherlich eine Menge Daten zum Fressen da.“

Die Infermon blieben auf Felsvorsprüngen hocken, zogen ihre Gliedmaßen ein und wurden zu unangreifbaren, lebenden Bunkern, während sie aus den kleinen Kanonen in ihren Mäulern ein tödliches Dauerfeuer auf die Dunklen niedergehen ließen, deren Attacken sie nicht einmal kratzten.

Die Farben auf dem Schlachtfeld indes schwappten nach Süden. Während die Maschinenarmee immer noch nicht vorrückte, waren ihre vorderen Panzerreihen bereits nur noch Schutt und Asche. Ogremon, Goblimon und Gazimon vernichteten nach und nach ihre Maschinen, und wenn eines von ihnen fiel, wurde es sofort von nachrückenden Scherben ersetzt. Izzy sah, dass, je weniger Ogremon auf dem Schlachtfeld waren, desto mehr Fugamon ihre Plätze einnahmen, die im Prinzip Ogremon mit roter Haut und Tigerfellen waren und noch ein wenig wilder und ungezügelter als ihre grünhäutigen Brüder wirkten.

Die Sonne blinzelte schräg über die Felsen und Izzy fiel es zunehmend schwer, etwas zu erkennen, als plötzlich irgendetwas mit dem Licht nicht stimmte. Er sah in den Himmel und erstarrte. Die Luft dort oben hatte zu flimmern begonnen, die rosa gefärbten Wolken verblassten, das Sonnenlicht wurde gebrochen und blitzte in allen Regenbogenfarben auf, ehe das Flimmern Gestalt annahm.

Hoch über dem Schlachtfeld, höher noch als die es umgebenden Bergspitzen, tauchte Ansatsu auf, winzig aus der Entfernung, die Arme über sich gestreckt, auf denen eine riesige Schwarze Planetenkraft thronte. Kaum dass er erschienen war, fiel er, schleuderte die zerstörerische rote Kugel von sich und löste sich wieder in Luft auf. Mit vernichtender Wucht fuhr die Mega-Attacke in die nördliche Felswand, löschte die Hälfte der gepanzerten Infermon aus und ließ Felsen und Gesteinsbrocken auf die Albtraumsoldaten herabregnen, und das alles, obwohl Ansatsu nur für eine oder zwei Sekunden zu sehen gewesen war.

Izzy schluckte. Es wurde ernst. „Okay, jetzt wissen wir, dass sie wahrscheinlich selbst auch in der Nähe sind, und mit Sicherheit haben sie die Karten dabei.“ Er wandte sich Piximon zu. „Gehen wir zu den anderen zurück.“
 

Die DigiAllianz lagerte unweit des Kampfgeschehens in einer Talsenke, von wo aus sie höchstens zwanzig Minuten bis zu den Summenden Feldern hatte. Die Piximon flogen Izzy in ihrer Tarnblase sicher zu Leomon und den anderen DigiRittern, wo er ihnen die Lage schilderte. „Noch hat keiner einen Vorteil errungen“, schloss er seinen Bericht ab, „aber die Dunklen haben eindeutig die kleinere Armee. Das heißt, sie werden auch selbst eingreifen müssen, wenn sie gewinnen wollen.“

Leomon nickte. „Gut. Wir werden uns das zunutze machen und die Maschinen von hinten angreifen. Wenn wir sie so in die Zange nehmen, zwingen wir die Dunklen aus ihrem Versteck und kommen auf diese Weise an ihre Karten.“

„Wartet, General Leomon“, warf Jerrymon ein. „Sollten wir nicht lieber abwarten, bis sich ihre Armeen ein wenig dezimiert haben? Wenn wir die Dunklen so schnell besiegen, sind die Scherben womöglich noch zu stark für uns.“

„Pah!“, rief Rapidmon mit seiner blechernen Stimme. „Nichts und niemand kann uns aufhalten, das haben wir bei der Stadt des Ewigen Anfangs gesehen!“

„Ich teile deine Sorgen, Jerrymon“, sagte Leomon beschwichtigend, „aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Scherben ihre Basis hier ganz in der Nähe haben. Vielleicht haben sie dort noch Reservetruppen. Wenn wir Pech haben, passiert die Niederlage der Dunklen so schnell, dass wir zu spät reagieren. Mit Megadramon können sie die Karten, wenn sie sie erringen, in Windeseile in die Finsterzitadelle bringen, und wenn sie ihren Meister Piedmon beschwören …“

Es sprach nicht weiter, aber jeder wusste, was passieren würde. Die DigiRitter hatten Piedmon zwar schon besiegt, aber mit MagnaAngemons Hilfe, das jetzt ironischerweise auf seiner Seite stand, und mit dieser riesigen neuen Armee und den Söldnern im Rücken könnte es durchaus sein, dass sie ihm diesmal nicht gewachsen waren, vor allem nach einem erschöpfenden Kampf.

Leomon zog sein Schwert. „Auf, ihr Tapferen! Lasst uns in den letzten Kampf ziehen! Unser erstes Ziel sind die Dunklen – lasst sie büßen dafür, dass sie der DigiWelt diesen Krieg gebracht haben!“
 

The end of the Dark Ones draws near

Their time has come to an end

The end of an era is here

It's time to attack!
 

Die Reihen der Dunklen kamen ins Wanken, als die DigiAllianz auf das Schlachtfeld hereinbrach wie ein gewaltiger, tosender Sturm. Südlich der Summenden Felder gab es ein Labyrinth aus hunderten verästelten Wegen, oft nur einen Meter breit, die allesamt auf die Felsebene führten. Diese Schluchten waren nun mit Digimon gefüllt, als sie auf das Schlachtfeld drängten und der Maschinenarmee in den Rücken fielen. Wer konnte, flog über das Labyrinth hinweg, so auch Garudamon und Aquilamon, die nun beide dem Geschwader der Allianz zugeteilt worden waren.

Izzy war bei Jerrymon und Vademon dort geblieben, wo zuvor ihre Armee gelagert hatte, um den taktischen Stützpunkt zu bilden. Die Funktion als Aussichtsposten übernahm jetzt Andromon, zusammen mit den Piximon. Es war über Kabeln mit Izzys neuem Laptop verbunden, sodass dieser am Bildschirm sah, was Andromon sah. Bis auf Cody, der eine Spezialtruppe anführte, kämpften die anderen DigiRitter und ihre Digimon an der Front.

Als das Geschwader mit Garudamon und Aquilamon an der Spitze auf das Feld hinausflog und die Snimon einen tödlichen Sichelregen auf beide Fraktionen niedergehen ließ, geschah, was der Taktische Stab vorhergesehen hatte: Das Vilemon-Battailon rückte aus.

„Da kommen sie!“, rief Yolei, die auf dem Rücken von Aquilamon saß. Der Wind zerrte an ihrem fliederfarbenen Haar, als sie aufgeregt auf die nördliche Felswand deutete, über der eine lebende, schwarze Wolke den Himmel verdunkelte. „Geschwader, zum Angriff!“

Eigentlich hatte sie gar nicht das Kommando über das Allianzgeschwader, doch die Heldentaten der DigiRitter in der Stadt des Ewigen Anfangs und das Lied bei der anschließenden Siegesfeier hatten die Digimon ihre Sympathie gewinnen lassen, und so folgten sie dem Befehl. Snimon, Kuwagamon und Okuwamon schossen mitten in die Fledermauswolke, und scharfe Klingen und Zangen pflückten die Vilemon aus dem Himmel.

„Yolei, werd bloß nicht unvorsichtig“, drang Matts Stimme aus ihrem Headset verzerrt an ihr Ohr.

„Keine Bange“, rief sie in das Mikrofon. „Ich hab hier alles unter Kontroll – aahhh!“ Vor ihnen schoss der gewaltige Körper von Megadramon aus der schwarzen Wolke. Sie kreischte auf, als Aquilamon sich scharf in die Kurve legte in einen halben Looping flog, der sie fast abwarf, und so scharf an Megadramons Zähnen vorbeiflog, dass sich ein paar rotbraune Federn aus Aquilamons Gefieder lösten und im Flugwind davontänzelten.

„Yolei, ist alles in Ordnung?“, hörte sie Matt rufen. „Yolei!

„Alles … okay“, keuchte sie. Ihr war übel, sicher war sie käsebleich im Gesicht. Das wäre beinahe schief gegangen. „Me… Megadramon ist draußen, passt auf!“

Die anderen hatten das gefährliche Drachendigimon natürlich schon entdeckt. Yolei sah, wie eines der straußenähnlichen Peckmon, die die Befehle des Generals oder des Taktischen Stabs weiterleiteten, über die südliche Felswand rannte und das letzte Stück zu einem der Okuwamon fliegend zurücklegte, ihm ein Kommando übergab und sich dann wieder zurückzog. Okuwamon befahl dem Geschwader etwas, aber die Vilemon-Flügel, die Yolei immer noch umgaben, flatterten zu laut, als dass sie es verstehen konnte. Aquilamon flog höher, um den Albtraumschocks zu entkommen, die auf sie einprasselten, spießte zwei Vilemon auf und dann sah Yolei endlich wieder die Wolken über sich, rot verfärbt vom Abendlicht. Sie atmete schon erleichtert auf, als sie plötzlich grobe Hände packten, überall, an der Schulter, den Armen, selbst am Kopf, sie krallten sich in ihre Haare und rissen schmerzhaft daran. Yolei schrie auf. Die Berührungen waren eiskalt.

„Yolei!“, rief Aquilamon.

„Lasst mich loooos!“, kreischte sie und sah die gehässig grinsenden Bettlakengesichter der Bakemon, die ihre blauen Geisterkrallen in ihre Haut gruben. Aquilamon vollführte ein halsbrecherisches Manöver, das sie fast abwarf, aber die Bakemon konnte es nicht abschütteln. „Nein, nein, nein!“, schrie Yolei und schlug wild um sich, mit dem Ergebnis, dass ihre Fäuste nun auch wie mit Schraubstöcken blockiert wurden und eine grässliche, stinkende Pranke schloss sich um ihren Unterkiefer und hielt ihr Mund und Nase zu.
 

Into the mountain land the DigiAlliance marches

Comrades stand side by side to stop the Shards‘ charge

Panzers on quaking soil, a thunder in the east

Thousands of Digimon

Darkness‘ wrath unleashed!
 

WarGreymon, MetalGarurumon und natürlich Rapidmon gehörten zu den ersten Digimon, die sich am Boden in die Schlacht stürzten, und schlugen eine verheerende Bresche in die Maschinenarmee. Matt und Tai waren mit ihren Headsets direkt hinter ihnen. Ihre Kurzschwerter wirkten wie Spielzeuge verglichen mit den Waffen ihrer Digimon, aber Leomon war zu SaberLeomon digitiert und blieb in ihrer Nähe.

Matts Ohren hielten der Belastung kaum stand. Kreischendes Metall, das Detonieren der Attacken, die Schreie der Allianzdigimon. Die hinteren Linien der Dunklen schwenkten simultan herum und nahmen es mit den angreifenden Digimon auf. Rapidmon flog über die Maschinen hinweg und deckte sie mit einem fürchterlichen Dauerfeuer ein. Drimogemon bohrten sich aus der vibrierenden Erde, brachten Tankmon zu Fall. SaberLeomons Krallen gruben sich knirschend in den Panzer eines Mekanorimons, noch ehe es seinen Laser abschießen konnte. Weiter vorne wirbelte WarGreymon Feinde mit seiner Megakralle auf, bohrte sich nicht nur durch die Reihen der Dunklen, sondern bis durch die Front der Scherben, zermalmte Ogremon und Fugamon. Auch MetalGarurumon hielt sich nicht lange mit den Maschinendigimon auf. Ein Mega-Level-Digimon wie der metallene Wolf brachte mehr im Kampf gegen das Ultra-Level. Eisiges Licht floss aus seinem Maul, als es MarineDevimons schwarzes Feuer auslöschte. Ein Klappte in seiner Brust offenbarte eine einzelne Rakete. „Metallschlag!“ Mit einem endgültigen Knall zerbarst die Rakete mitten in MarineDevimons Brust und riss ein Loch hinein, sodass man durch hervorquellendes blaues Blut die Felswand hinter ihm sehen konnte. Mit einem dröhnenden, unmenschlich klingenden Stöhnen sackte der General der Albtraummarine in sich zusammen.

WarGreymon schoss indessen in die Lüfte und schleuderte eine Planetenkraft auf das am Boden liegende MegaGargomon, die auch es endgültig vernichtete.

„Vorrücken!“, kommandierte SaberLeomon. Weitere Allianzdigimon strömten auf die Summenden Felder, stürmten über die vibrierenden Felsen: Apemon und Kokatorimon, die Helden der letzten Schlacht, sowie Monzaemon und sogar Gekomon und Otamamon, über denen ihr riesiger König ShogunGekomon aufragte. Und dort, zwischen ihren alten Freunden, entdecke Matt Mimi, wie sie mit geballten Fäusten in die Schlacht starrte. In dem Getöse der Schlacht war es fast unmöglich, sich zu verständigen, also tippte Matt Tai nur an und deutete in ihre Richtung. Sein bester Freund schnappte nach Luft und stampfte an einer Horde Elecmon und Minotarumon vorbei zu Mimi.

In dem Moment hörte Matt Yolei aus den Lautsprechern seines Headsets einen Schlachtruf schreien. „Yolei, werd bloß nicht unvorsichtig!“, rief er in sein Mikro und hoffte, dass sie ihn hörte. Er war dagegen gewesen, dass sie sich auf Aquilamon setzte, aber letztendlich hatte sie das überzeugende Argument gebracht, dass jemand von ihnen mit einem Funkgerät auch im Luftraum anwesend sein sollte.

„Keine Bange“, hörte er sie fast übermütig. „Ich hab hier alles unter Kontroll…“ Ein Aufschrei ließ Matt mit den Zähnen knirschen. Von wegen!

„Yolei, ist alles in Ordnung? Yolei!“, rief er, mit einer Hand das Mikrofon von Umgebungsgeräuschen abschirmend, und ging an den Rand des Schlachtfelds zurück, um nicht während des Gesprächs von einer verirrten Kaiserfaust oder einem Kanonenschuss getroffen zu werden, die die ganze Zeit schon über seinen Kopf hinwegrauschten.

Erleichtert stellte er fest, dass sie noch da war, auch wenn er nur erahnen konnte, dass das, was sie sagte, war, sie wäre in Ordnung. Alles Weitere verstand er nicht, da ihre Stimme zu leise war und nur das Rauschen von Flügeln und Wind aus Matts Kopfhörern drang. Matt sah, wie ein Peckmon zu SaberLeomon jagte und es sicherlich mit neuen Informationen versorgte, und wollte eben zu dem Säbelzahntiger zurückgehen, als er Yolei erneut schreien hörte, dann wurde die Verbindung schlechter. „Yolei! Was ist los? Yolei!“, brüllte er ins Mikro, hörte aber nur Rauschen. Als es kurz wieder nachließ, schrie sie noch immer. „Yolei!“, wiederholte er. Verdammt, was sollte er nun tun? Eisige Schauer liefen seinen Rücken hinunter. Wenn auch sie starb … Warum hatte er nur so ein riskantes Manöver erlaubt? Noch ein paarmal schrie er ihren Namen, dann knackte etwas und selbst das Rauschen verschwand. Plötzlich hatte Matt das Bild einer gewaltigen Klaue vor Augen, die das Headset von ihren Ohren riss und zwischen den Fingern zerbrach. Jedenfalls hoffte er, dass das Knacken daher rührte, und nicht etwa von Yoleis Genick … Schluckend und um Fassung bemüht drehte er am Frequenzregler, bis er die Taktische Einheit dranhatte. „Izzy“, versuchte er den Schlachtenlärm zu übertönen. „Yoleis Signal ist tot. Weißt du, was da los ist?“

Es dauerte ein paar Sekunden, die ausreichten, um Matt Schweiß über das Gesicht laufen zu lassen. Das lag zum Teil auch an der Hitze, die sich auf dem Schlachtfeld ausbreitete. Obwohl er am Rand des Geschehens stand, hinter den eigenen Linien, spürte er bis hierher das Feuer der brennenden Maschinenwracks. „Sie ist nicht mehr beim Geschwader“, ertönte Izzys Stimme. „Laut Andromons Beobachtungen sind sie und Aquilamon über das Vilemon-Battailon geflogen.“

Matt wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. „Könnt ihr nicht irgendwen nach oben schicken, um sie zu suchen?“

Nun hörte er Jerrymons ruhige Stimme. „Das ist im Moment schlecht. Alle Truppen sind im Gefecht. Garudamon und die Okuwamon versuchen, Megadramon zu erwischen, damit es ein für alle Mal besiegt ist. Sobald das geschafft ist, können wir Einheiten entbehren.“

Matt stieß einen Fluch aus. Es war schlecht, eindeutig. Er fühlte sich hilflos, ein Mensch unter Abertausenden Digimon, die allesamt so in Rage schienen, dass er es wie ein Wunder fand, dass sie Freund und Feind noch auseinanderkannten.
 

„Izzy, lass mich Garudamon helfen“, schlug Tentomon vor. „Vielleicht können wir Megadramon dann erwischen.“

Izzy sah es zweifelnd an. „Meinst du?“

„Vertrau mir. Wir schnappen es uns wie das Airdramon in der Stadt des Ewigen Anfangs.“

Der Rotschopf überlegte nur kurz. Yoleis Leben stand auf dem Spiel. „Also gut. Aber sei vorsichtig.“

„Logisch!“ Tentomon hob ab und verließ die Basis. Izzy sah auf seinem Laptop, wie MegaKabuterimon zu Garudamon und einem Okuwamon stieß. Das andere Käferdigimon verging soeben in einem Feuerball. Megadramon hatte es eiskalt im Flug getroffen. Von Andromons Warte aus war Megadramon gut zu sehen, aber T.K. war offenbar nicht mehr auf ihm. Aus MegaKabuterimons Horn schoss ein Blitz, der allerdings zu langsam war, um dieses Digimon zu erwischen.

„Es ist teuflisch schnell“, bemerkte Vademon überflüssigerweise. „Wir werden eine Menge Glück brauchen.“

„Mehr als nur Glück“, murmelte Izzy, als auch Garudamons Flügelklinge danebenging und das Vogeldigimon nur knapp einer Drachenwind-Rakete ausweichen konnte. Die Ultra-Digimon kämpften ein wenig oberhalb des Geschwaders und des Battailons, wo sie sich besser bewegen konnten. Die anderen Insektendigimon hielten sich gut, aber die Vilemon waren eindeutig in der Überzahl, und die fliegenden Digimon bewegten sich zu schnell und zu oft hin und her, als dass man hätte sagen können, wer am Gewinnen war. Izzy stellte seine Frequenz neu ein. „Ken, hörst du mich?“

Undeutlich vernahm er die Stimme des Datenpiraten. „Izzy?“

„Wo bist du gerade?“

Er hörte ein Zischen und ein schrilles Quietschen. Ken klang außer Atem, als er antwortete. „Vorne an der Front, etwa in der Mitte.“

Izzy wählte seine Worte mit Bedacht. „Wir haben nichts mehr von Yolei gehört, wahrscheinlich ist ihr Headset defekt, aber wir können niemanden raufschicken, ehe Megadramon nicht aus dem Weg ist. Hast du eine Idee?“

Kurze Stille. Izzy hoffte, dass er Ken nun nicht zu sehr beunruhigt hatte, doch als er antwortete, klang er gefasst. „Ich werde sehen, was mir einfällt.“
 

T.K. stand auf der nördlichen Felsspitze; genauer gesagt, ein wenig hinter dem scharfkantigen Rest, den Ansatsus Attacke hinterlassen hatte, gerade so, dass er einen guten Blick zwischen zwei Felszacken auf das Schlachtfeld hatte. Angemon stand neben ihm.

Die DigiAllianz war eingeschritten. Das hatte er kommen sehen; wenn alles glatt lief, spielte es keine Rolle. Vielleicht würden sie auch diesem Raubtier hier und heute die Zähne ziehen. Er sah auf seine eigene Seite hinunter und zollte Musyamon im Stillen Respekt. Der General hatte seine Soldaten in die nördliche Hälfte des Feldes zurückbeordert und somit den Süden komplett der DigiAllianz überlassen. Es arbeitete daran, mit den verbleibenden Infermon eine Art Barriere aufzubauen, um die Scherben so lange zu schützen, bis die meisten der Dunklen vernichtet waren.

„Na, wie gefällt dir unsere Armee? Es ist das erste Mal, dass du sie siehst, oder, Mensch?“

T.K. brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem diese knarrende Stimme gehörte. „Ich habe nicht erwartet, Euch so nah am Geschehen zu sehen, Meister SkullSatamon. Ich habe Euren Mut wohl unterschätzt.“

„Hüte deine gespaltene Zunge“, krächzte das Skelettdigimon und beobachtete argwöhnisch Angemon. „Was ist das? Nach all den Gerüchten über dich hatte ich eigentlich angenommen, MagnaAngemon hätte schon all das Getier dort unten in ein Himmelstor eingesaugt. Sympathie für deine alten Freunde, Takeru?“

„Sicherlich nicht“, sagte T.K. trocken. „Ich habe daran gedacht. Aber wenn MagnaAngemon auf dem Schlachtfeld erscheint, wird jeder wissen, was ich vorhabe, und alle drei Seiten werden es ins Visier nehmen. Ich brauche seine Stärke außerdem später noch.“

„Ach?“

„Überlasst das strategische Denken mir, Meister SkullSatamon“, sagte T.K. ärgerlich. „Das wäre besser.“

„Hm“, machte das Skelettdigimon und spielte mit seinem Knochenstab, als überlegte es gerade, wie es T.K. damit am besten hinunter aufs Schlachtfeld stoßen konnte.

„Aber die Armee ist wirklich beeindruckend“, sagte T.K. nach einer Weile, während er sah, wie Megadramon, Garudamon und MegaKabuterimon sich am Abendhimmel umkreisten. In Gedanken schrieb er das Drachendigimon bereits ab. „Wie konntet Ihr so viele Digimon um Euch scharen?“

SkullSatamon kicherte. Es klang, als würden Knochen auf Knochen scheren – vielleicht war es auch genau das. „Die DigiWelt ist groß. Anhänger der Dunkelheit gibt es überall, und sie haben sich nach dem Tod unseres Meisters bedeckt gehalten. Und schließlich haben wir auch unermüdlich neue Rekruten in der Stadt des Ewigen Anfangs gezüchtet und trainiert. Als man uns Triumviratoren in den Schlaf bannte, war einer der Gründe unsere Fähigkeit, die Splitter der Macht der Dunkelheit anzuziehen wie Magnete.“ Wieder kicherte es. „Man könnte durchaus sagen, die Scherben wären heute stärker als damals, als sie noch eine Einheit waren.“

T.K. schüttelte amüsiert den Kopf. „Da ist Euch aber ein Denkfehler unterlaufen. Zahlreicher seid ihr vielleicht. Aber nicht stärker. Oder gibt es noch ein Mega-Digimon unter euch? Nein. Ihr seid viele Splitter, aber nur deswegen, weil jeder Splitter für sich winzig ist.“

SkullSatamon knurrte wütend, wechselte dann aber das Thema, was für T.K. einem Sieg gleichkam. „Hast du schon von der Stadt des Ewigen Anfangs gehört, Takeru?“

Er nickte. „Wir brauchen sie nicht mehr. Alles, was wir brauchen, befindet sich bereits hier. Zumindest hoffe ich, dass wir nicht zu viel zurückhalten, beispielsweise um die Angst gewisser Digimon zu beruhigen.“

SkullSatamons Totenkopfkiefer klappte auf und für einen Moment sah es wirklich so aus, als würde es T.K. gleich in die Tiefe stoßen wollen. Auch Angemon spürte seine Feindseligkeit und trat demonstrativ einen Schritt näher. Schließlich straffte das Knochendigimon demonstrativ die Schultern. „Schön“, krächzte es. „Wenn du glaubst, dass es für einen Sieg notwendig ist, schicke ich dir meine Leibgarde als Verstärkung.“ Damit wandte es sich um und flog zurück zur Finsterzitadelle.

T.K. blieb mit einem Lächeln auf den Lippen zurück.
 

Yoleis Lungen waren leer. Sie fühlte Schwindel und Kopfschmerzen, und schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen, während ihr die Geisterkralle zuverlässig die Luft abschnitt. Selbst wenn die Bakemon ihr nicht Mund und Nase zuhalten würden, hätte sie wohl kaum Luft holen können, denn eine Kralle hatte sie auch schmerzhaft und eisig kalt von hinten an der Kehle gepackt. Ihr Headset war ihr von einem Bakemon heruntergerissen worden.

„Halte durch, Yolei!“ Aquilamon hatte es aufgegeben, die Geisterdigimon abschütteln zu wollen und versuchte nach unten zu kommen und zu landen, doch der Plan ging nicht auf. Kaum dass es in den Sturzflug überging, wurde Yolei von seinem Rücken gerissen, als die Bakemon blieben, wo sie waren. Mit einem erstickten Schrei strampelte sie in luftiger Höhe herum, hunderte Meter über einem brodelnden Strudel aus kämpfenden Leibern. Panik hatte jede Faser ihres Körpers ausgefüllt, und nicht einmal die aufkommende Schwärze der Bewusstlosigkeit am Rand ihres Sichtfelds konnte sie dämpfen. Sie hatte Angst. Todesangst. Warum half ihr nur niemand? Wie sollte sie hier je wieder wegkommen? Tränen stiegen in ihre Augenwinkel, und obwohl sie hier mitten in der Luft hing, nur gehalten von den Krallen ihrer Feinde, schämte sie sich dafür. Sie hätte nicht so leichtsinnig sein dürfen.

„Yolei!“ Aquilamon umkreiste sie, wagte aber nicht anzugreifen. Die Bakemon hielten Yolei als lebendigen Schild vor sich.

Yolei blickte traurig auf das verschwommene Bild ihres Digimonpartners. Es tut mir leid, Aquilamon. Es tut mir leid, Ken. Es tut mir leid, ihr alle. Es tut mir so leid. Aber wir werden uns nie wieder sehen.
 

„Mimi, hast du den Verstand verloren?“, schrie Tai außer sich. Mimi hielt sich demonstrativ die Ohren zu, was ihn noch mehr in Rage brachte. „Ich hab dir verdammt nochmal gesagt, du sollst dich vom Schlachtfeld fernhalten!“

„Und ich hab dir gesagt, ich komme mit“, gab sie patzig zurück. „Wenn du mich hier wegkriegen willst, musst du mich schon forttragen.“

Tai sah für einen Moment so aus, als wollte er das tatsächlich tun. Dann sagte er, ruhiger, aber mit einer gewissen Schärfe in der Stimme: „Wieso auf einmal? Früher bist du doch auch vor Kämpfen davongelaufen, wenn du konntest.“

Mimi biss sich auf die Lippen. Heiße Wut kochte in ihr hoch. „Ich bin nicht davongelaufen!“, schrie sie schrill. „Wenn du kämpfst, kämpfe ich auch!“

„Aber ich halte mich doch auch zurück! WarGreymon kämpft, nicht ich!“

„Und du meinst, ich soll wegbleiben, weil Palmon nicht hier ist, oder was?“

„Das hat doch damit nichts zu tun!“

„Hat es wohl!“

„Sei unbesorgt“, quakte eines der Gekomon. „Wir werden unsere Prinzessin auf jeden Fall beschützen!“

Tai hörte ihm gar nicht zu. „Das hier ist kein Spiel, Mimi. Geh zu Izzy und mach dich dort nützlich, und zwar schnell!“

„Du erteilst mir keine Befehle“, zischte sie. Etwas sauste heran und schlug einen halben Meter neben ihr in der Felswand ein, riss kleine Steinsplitter heraus, von denen einer eine blutige Linie über ihre Wange zog. Plötzlich fühlte sie sich wie erstarrt. Und wenn er recht hatte …?

Tai seufzte. „Mimi, versteh doch, ich will doch nur …“

„Hallo, ihr beiden!“ Ken kam über das Schlachtfeld gelaufen. Seine Klamotten klebten ihm schweißgetränkt am Körper und sein Haar in seinem Gesicht. Seine Wangen waren vor Anstrengung gerötet.

„Was willst du?“, fuhr Tai ihn eine Spur zu scharf an, erkannte es aber sofort und murmelte eine Entschuldigung.

Ken bließ sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Wir wissen nicht, wo Yolei ist. Laut Izzy irgendwo über dem Geschwader. Ich werde sie suchen, aber dazu muss ich mir kurz WarGreymon ausleihen.“

Tai war anzusehen, dass er lieber weiter mit Mimi diskutiert hätte. „WarGreymon ist an der Front. Es wird kaum Zeit für dich haben, fürchte ich.“

„Verdammt.“ Ken wirkte nicht so, als hätte er sich viel davon erhofft.

„Wozu hättest du es gebraucht? Wolltest du mit ihm nach oben fliegen?“, fragte Mimi.

Er lächelte verlegen. „Eigentlich wollte ich … seine Megakralle kopieren, damit ich selbst in die Luft wirbeln kann.“

„So?“, ließ ShogunGekomons Bariton vernehmen. Das riesige Digimon beugte sich zu ihm herunter. „Du bist der Pirat, richtig? Du willst also fliegen lernen?“ Es lachte grollend. „Nun, vielleicht kann ich Abhilfe schaffen, geko.“
 

SaberLeomon und Matt sahen zu, wie ihre Truppen die Dunklen mehr und mehr aufrieben. Die Armee spaltete die Maschinen in der Mitte und drang im Moment bis zu den Linien der Scherben vor. Schon kämpften Apemon und Ogremon; hunderte Zweikämpfe mit Knochenkeulen. Weiter rechts ragte Zudomons massige Gestalt auf, mit Joe auf seinem gepanzerten Rücken. Es zerhämmerte systematisch die Maschinen, die links und rechts vom Schlachtfeld noch übrig waren.

„Sieht so aus, als würde die finale Schlacht vor allem zwischen uns und den Scherben ausgetragen werden“, teilte Matt Izzy mit.

„Bleibt aber lieber auf der Hut. Bisher haben sich die Dunklen kaum selbst eingemischt. Irgendwas stimmt da nicht“, erklang es aus seinen Kopfhörern.
 

„Fertig?“, fragte ShogunGekomon.

„Fertig“, bestätigte Ken. Er hatte auf der linken Trompete Platz genommen, die aus dem Rücken des Digimons wuchs, und hielt sich an deren Rand fest, so gut er konnte.

„Ken, mach keinen Blödsinn!“, brüllte Tai zu ihm hoch. Er war ganz und gar nicht einverstanden gewesen. „Du könntest sterben! Du wirst sogar mit Sicherheit sterben! Seid ihr eigentlich alle wahnsinnig geworden?!“

Ken zog es vor, nicht zu antworten und auch nicht genauer darüber nachzudenken. Seine Sorge war, Yolei nicht rechtzeitig zu finden. Egal, wie vorsichtig Izzy auch versucht hatte sich auszudrücken, ihm war klar, dass sie in Gefahr war.

„Bist du wirklich sicher, dass du das tun willst, geko?“, fragte ShogunGekomon.

„Ja. Alles, was nach oben geht, kommt auch wieder runter. Da mach ich mir keine Sorgen.“

„Dann halt dich fest, geko. Königssprung!“ ShogunGekomon duckte sich und stieß sich so kraftvoll mit seinen Beinen ab, dass der Boden Risse bekam. Ken hätte es um ein Haar von der Trompete geworfen, so wild zerrte der Luftwiderstand an ihm. ShogunGekomon landete auf der Felswand hinter ihm, die unter seinem Gewicht ächzte. Menschengroße Steinbrocken polterten auf das Feld hinunter, als das Digimon nochmal sprang und die Decke aus fliegenden Digimon durchbrach. Ein paar hundert Meter entfernt sah er MegaKabuterimon und Garudamon und das fürchterliche Megadramon. Sie waren offenbar nur noch zu dritt. Von Yolei war immer noch keine Spur, aber er bildete sich ein, noch viel weiter oben so etwas wie einen sich bewegenden Schatten zu sehen, knapp unterhalb der Wolken. Verdammt! Er musste es trotzdem riskieren.

Königssprung!“ Ken stieß sich seinerseits ab, als ShogunGekomon den höchsten Punkt seines Sprungs erreichte und wieder nach unten purzelte. Er sauste durch die Luft und es fühlte sich tatsächlich so an, als könnte er fliegen. Aber die Entfernung hatte er trotz allem nicht einschätzen können. Er kam gerade so auf die Höhe der kämpfenden Digimon. MegaKabuterimon war ihm am nächsten. „MegaKabuterimon!“, rief er.

„Hm?“ Der riesige Käfer sah ihn durch die Luft auf sich zu sausen. „Ken!“

„Ich brauche ein Trittbrett!“, schrie Ken, der Flugwind riss ihm die Worte vom Mund weg. MegaKabuterimon hatte ihn dennoch verstanden. Es löste sich kurz aus dem Kampfgeschehen und fing ihn in seinen Klauen auf. Ken wurde von seinem eigenen Schwung umgeworfen, dann kam er wieder auf die Beine und vollführte noch einen Königssprung. Die Wolken sausten ihm entgegen. Er sah, wie MegaKabuterimon seine kurze Unachtsamkeit bereute. Eine Drachenwind-Rakete des Megadramons traf es am Rückenpanzer und schleuderte es davon. In einer Lichtsäule digitierte es zu Tentomon zurück. Das Drachendigimon hatte tatsächlich eine irre Kraft, aber Izzys Partner war noch am Leben. Ken sah wieder nach oben. Dort waren sie.

Aquilamon umkreiste mit hektischen Flügelschlägen ein bizarres Bild: Ein halbes Dutzend Bakemon, die Yolei gepackt hielten wie eine Schwerstverbrecherin. Ihr Kopf war nach vorn gesackt, Haarsträhnen hingen ihr ins Gesicht.

„Aquilamon! Hierher!“, brüllte Ken. Panik griff nach seinem Herz, als der riesige Adler ihn nicht zu bemerken schien. Bald hatte er den Scheitelpunkt seines Sprungs erreicht, dann ging es abwärts … In seiner Verzweiflung ließ er einen Donnerball in Aquilamons Richtung blitzen. Das wirkte. Der Adler fuhr mit glühenden Hörnern herum – und stieß ein erstauntes Geräusch aus, als er ihn erkannte.

„Fang mich!“, schrie Ken. Sein Magen drehte sich um, als er stürzte. Im nächsten Moment war Aquilamon auch schon unter ihm.
 

Yolei hörte jemanden ihren Namen rufen. Die Stimme drang gedämpft in ihr schläfriges Bewusstsein. Ken?

Unter größter Anstrengung hob sie die Lider. Sie hatt kein Quäntchen Luft mehr in den Lungen, ja, sie wusste nicht einmal mehr, ob ihr Herz noch schlug. Ihre Gedanken waren zäh wie Gelee. Stimmt, es war Krieg. Das wusste sie noch. Aber Ken … Wo kam er her? War er nicht vor langer Zeit verschwunden?

Das Bild vor ihren Augen wurde zwar annähernd scharf, aber es ergab keinen Sinn. Da war Ken. Er stand auf dem Rücken von Aquilamon, seine Klamotten flatterten. Was machte er da? War Aquilamon nicht ihr Digimon? Oder war das auch nur Teil des Traums gewesen, aus dem er sie geweckt hatte? Stingmon, fiel ihr ein. Ein Begriff, mehr nicht, der besser zu Ken passte als Aquilamon. Aber wer oder was war ein Stingmon? Und warum glühte und zuckte da eine rote Schlange in Kens Hand?

„Ihr solltet sie freilassen, wenn ihr nicht den Zorn des Datenpiraten auf euch ziehen wollt!“, rief er soeben. Wen meinte er? Und wovon sprach er? Yolei glitt wieder langsam in eine erlösende Ohnmacht. Ihr Hals schmerzte, also war es angenehm, nichts mehr zu spüren. Sie wollte nur schlafen, einfach nur schlafen …
 

„Ihr habt es nicht anders gewollt“, knurrte Ken. Eine unglaubliche Wut füllte seinen Bauch. Er streckte beide Hände aus und ließ IceDevimons Energie durch seine Narbe prickeln, so kraftvoll und ungebändigt, dass es wehtat. Aus seinen Fingerspitzen schossen glitzernde Strahlen, trafen die Bakemon und Yolei, und was sie berührten, verwandelten sie in Sekundenbruchteilen zu Eis. Wie eine einzige, groteske Eisskulptur hingen sie noch einen Moment lang in der Luft, ehe sie abstürzten. Aquilamon schaffte es, sie sanft abzufangen. Ken tötete die Bakemon mit schnellen Streichen seiner Albtraumkralle, ohne groß darüber nachzudenken. Hauptsache, Yolei ging es gut. Er löste den Eisbann auf und zog ihren immer noch gefährlich kühlen Körper an sich. Sie einzufrieren war ohne Zweifel eine an Verrücktheit grenzende Tat gewesen, aber auf die Schnelle war ihm nichts anderes eingefallen. Yolei sah furchtbar aus; ihr Gesicht war bläulich angelaufen, unter den Augen zeigten sich bereits tiefe Ringe. An ihrem Hals waren Würgemale zu sehen und überall an ihrem Körper winzige Wunden, die die Krallenspitzen in ihrer Haut hinterlassen hatten. Ken fühlte immer noch diese unbändige Wut in sich, als er sie so sah. Wäre der noch der DigimonKaiser, er würde diese Bakemon … Nein. Er atmete tief durch. Er würde gar nichts mehr, sie waren bereits tot. Und er würde nicht wie ein Albtraumsoldat alle neugeborenen Bakemon-Kandidaten in der Stadt des Ewigen Anfangs töten. Er hasste sie, hasste die Scherben, hasste seine Feinde, aber der Hass entsprang seinem eigenen Herz und war eine menschliche Eigenschaft, kein Produkt der Saat der Finsternis.

Yolei murmelte leise etwas, also lebte sie. „Alles wird gut, Yolei.“ Ken streichelte ihr sanft durchs Haar, während Aquilamon das andere Ende der Summenden Felder ansteuerte, um im Lager der DigiAllianz zu landen.

„Wie rührend.“

Ken hörte diese eisige Stimme hinter sich und ihm war, als würde sie etwas in ihm zum Erfrieren bringen. Du hast hier nichts zu suchen.

Kens Oberkörper ruckte herum und in der gleichen Bewegung peitschte er mit einer Albtraumkralle nach der Gestalt, die hinter ihm auf Aquilamons Rücken aufgetaucht war. Ein hieb mit einer Drachenkiller-Klaue zerfetzte die rote Lichtschlange und ließ rubinfarbene Funken tanzen. „Nicht schlecht“, kommentierte die Kapuzengestalt.

In dem Moment wurde Aquilamon von einem harten Ruck durchgeschüttelt. Etwas streifte Ken, ein lederner Flügelschlag, und modriger Geruch drang in seine Nase. Ansatsu verlor den Halt auf Aquilamon, fiel sich akrobatisch überschlagend in die Tiefe und wechselte die Dimension, bevor er am Boden aufschlug. „Ken!“, rief Aquilamon und klang panisch. Ken drehte sich nach vorne. „Nein“, murmelte er. Yolei war verschwunden. Yolei war verschwunden! „Nein!“ Er schluckte. Dort drüben war sie. Und sie war wieder in der Gewalt der Scherben. Ein pechschwarzes Devimon hielt sie fest umklammert, während es in der Luft schwebte. Warum? Warum nur? Sie hatten sie doch schon fast in Sicherheit gebracht!
 

„Tai“, ließ WarGremons mächtige Stimme vernehmen, als es neben ihm, Mimi und den Gekomon landete. „Die Maschinen sind fast alle zerstört. Die anderen werden mit den Feinden alleine fertig. Ich fliege auf die Bergspitze im Norden und versuche T.K. zu erwischen.“

„Tu das“, sagte Tai grimmig. Ken würde hoffentlich auf sich selbst aufpassen können; ihn in dem Gewimmel dort in den Lüften zu suchen stellte er sich aussichtslos vor.

WarGreymon wollte sich eben umwenden und davonfliegen, als in der Mitte des Schlachtfelds etwas passierte. Zuerst war gar nicht genau zu sehen, was vor sich ging, schließlich war es schon vorhin ein tobender Kessel gewesen, aber etwas war anders. Die Reihen sowohl der Scherben als auch der Allianz gerieten ins Wanken, aber niemand nutzte die vermeintliche Schwäche der anderen aus. Einen Wimpernschlag später vibrierte der Felsboden unter Tais Füßen plötzlich merkbar stärker und ließ jede Faser seines Körpers mitschwingen, seine Zähne hart aufeinanderschlagen seine Muskeln sich verkrampfen.

„Was ist das?“, schrie Mimi, doch er hörte sie nur gedämpft. Ein seltsamer Druck lag auf seinen Ohren und jagte Schmerznadeln in seinen Schädel. Tai spürte etwas Nasses auf seiner Oberlippe. Er wischte es fort und stellte fest, dass er aus der Nase blutete.

Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder vom Schlachtfeld beansprucht, denn heilloses Chaos griff wie ein Lauffeuer um sich. Mit großen Augen starrte er auf die Digimon. Goblimon droschen aufeinander ein, Apemon gingen sich mit schrillen Schreien an die Gurgel, über dem zahnarztbohrerhohen Sirren der Erde schwoll ein Chor aus Schreien, Grunzen und Brüllen an. Zwei hornlose Fugamon rammten ihre Köpfe zusammen, wieder und wieder, bis eines von ihnen blutend zu Boden ging und das zweite sich herumwarf – genau in das Schwert eines Ninjamons, das seine Wurfsterne in die Menge warf und nicht Acht gab, ob es vielleicht Kameraden traf. Ein hundeartiges Dobermon zerfleischte ein Kokatorimon, ließ dann plötzlich von ihm ab, um gegen eine Gruppe verbündeter Gotsumon zu kämfen, die übereinander herfielen.

„Sie … sie haben den Verstand verloren“, murmelte Tai. Kalter Schweiß lief ihm übers Gesicht. So schrecklich die Schlacht an sich schon war, der Anblick der verbrüderten Digimon, die sich plötzlich bis aufs Blut bekämpften, war beinahe mehr, als er ertragen konnte. Das war kein Kampf mehr, den jemand gewinnen wollte, um seine Ziele durchzusetzen. Das war ein kaltblütiges Abmetzeln, ein furchtbares Deathmatch, aus dem höchstens ein einziges Digimon schwer verletzt als Sieger hervorgehen konnte. „Izzy!“, rief er laut in sein Mikrofon und war erschrocken, wie schrill seine Stimme klang. „Izzy, was ist da los? Sie gehen aufeinander los!“

Zwei Moyamon lösten sich aus dem Getümmel und traten auf sie zu; eines von ihnen schleuderte seinen Knochenbumerang auf sie.

Musikfaust!“ Eine Druckwelle kam aus ShogunGekomons Trompeten, fegte den Bumerang zur Seite und wehte die Moyamon davon.

„Prinzessin, wir müssen uns verstecken“, rief eines der Gekomon, aber Mimi rührte sich nicht.

Was ist hier nur los?“, formten ihre Lippen, hören konnte Tai kein Wort. Sie war kreideweiß geworden.

Ein grüner Blitz am Himmel kündigte Rapidmons Kommen an, doch das Digimon hielt nicht nur auf sie zu, sondern schoss auch unaufhörlich aus allen Rohren, sprengte Felsen aus der Wand und tötete eigene wie feindliche Digimon. Als es sie sah, flog es mit vorgestreckten Armkanonen heran.

„Tai, Mimi, passt auf“, rief WarGreymon und warf sich ihm entgegen. Die Raketen zerplatzten an seinem Schild, das es vor sich zusammenschlug, dann prallte er gegen das Androidendigimon und riss es irgendwo im Schlachtgetümmel zu Boden.
 

„Zudomon, was ist denn los mit dir? Hör sofort auf!“, redete Joe hysterisch auf seinen Digimonpartner ein, doch es brachte nichts. Zudomon schien sein Gerufe eher zu irritieren, denn es wandte sich mehrmals um, als hätte vergessen, dass er auf seinem Rücken saß, und versuchte ihn zu orten. Wieder und wieder ließ es seinen blitzenden Vulkanhammer auf die Digimon zu seinen Füßen niedergehen, dass die Erde aufglühte und aufgerissen wurde. Scherben wie auch Allianz-Digimon fielen unter dem mächtigen Stück Digi-Mega-Chrom. Dabei hastete es ziellos auf dem Schlachtfeld hin und her, hektisch, nein, gehetzt, so dass es Joe fast abwarf und er sich nur mit Mühe an einer grünen Panzerzacke festhalten konnte. Panisch sah er sich um. Überall kämpften Digimon gegeneinander, aber nicht so, wie es sein sollte. Ein lautes Brüllen ließ ihn herumfahren. Er sah MetalGarurumon und wollte ihm schon zuwinken, aber das Metalldigimon tauchte eben miteinander ringende Apemon und Ogremon in flüssiges Eis, während ein Gotsumon auf seinem Rücken saß und wirkungslos auf es einprügelte. Joe biss die Zähne zusammen. Nicht auch noch MetalGarurumon …
 

Wo war sie? Es war so finster …

Keine Angst. Du bist bei mir.

„Wer bist du?“, wollte sie fragen, aber kein Wort verließ ihre Lippen. Es war auch gar nicht nötig.

Ich bin der, der dich vor dieser Welt beschützt.

Sie spürte etwas, sie spürte lange, lederne Flügel, die jemand wie eine Decke um sie geschlagen hatte, eine einsame Umarmung, mitten in der Finsternis.

Wie heißt du, Kleines?

Sie fühlte sich müde. Sie wollte nicht reden, sie wollte nicht einmal denken. Trotzdem antwortete sie und dachte an ihren Namen. Es fiel ihr sogar schwer, sich daran zu erinnern. Yolei …

Sag mir, Yolei, bist du müde?

Ja, das war sie. Unendlich müde. Sie fühlte sich leicht wie eine Feder, allein ihre Gedanken zerrten sie nach unten, hinderten sie an vollkommener Schwerelosigkeit. Sie versuchte an nichts zu denken, aber da waren immer diese Gesichter, die sich vor ihr inneres Auge schoben, Gesichter von Menschen, die sie kannte, die ihr aber so fremd vorkamen, als hätte sie sie noch nie zuvor gesehen, und das gefiederte Gesicht eines Digimons.

Ich kann dir helfen, zu schlafen. Ich helfe dir, den Sorgen zu entfliehen, die dich quälen.

Die Stimme klang einlullend, und so freundlich … Yolei seufzte in Gedanken auf. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie fühlte eine Hand, eine große Hand mit dürren Fingern, und das Gefühl weckte unangenehme Erinnerungen, doch diese Hand hier war freundlich. Sie lag auf ihrer Schulter, unaufdringlich, und doch spürbar. Angenehme Kühle strömte von ihr ausgehend durch ihren Körper, besänftigte den Schmerz in ihren Gliedern. Du hilfst mir?

Sag, was du dir wünschst. Ich werde es dir erfüllen, hauchte die Stimme in ihre Gedanken.

Yolei atmete aus und spürte, dass sie keinen Sauerstoff mehr brauchte. Ich will schlafen, sagte sie der Stimme. Sie war so müde, so unendlich müde … Die Stimme sollte ihr helfen, die Gedanken, die sie wachhielten, wegzusperren. Es war so verlockend, so angenehm.

Schlafen. Einfach nur schlafen. Sterben.

Dein Wunsch ist mir Befehl, säuselte die Stimme und der Griff um ihre Schulter verstärkte sich.
 

„Gib sie sofort wieder frei!“, schrie Ken dem Devimon zu.

„So sieht man sich wieder, Pirat“, sagte das finstere Digimon. Obwohl es die Flügel um Yolei geschlagen hatte, schwebte es auf der Stelle. „Wie fühlt es sich an, auf der Verliererseite zu stehen?“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, knurrte Ken.

„O weh“, machte Devimon bedauernd. „Hast du etwa schon unser Zusammentreffen vergessen? Hast du vergessen, wie du im Ozean vor der zerstörten Festung mit uns gespielt hast? Nun spiele ich mit dir, Pirat. Und es macht mir großen Spaß.“

„Lass sofort Yolei frei!“, forderte Ken gebieterisch.

„Wieso sollte ich? Sie wünscht es sich doch selbst. Sie zu töten wäre ein Akt der Gnade. Und ich bin gerne gnädig …“

„Du … Monster“, zischte Ken.

„Ken, was machen wir?“, fragte Aquilamon, das vor Devimon mit den Flügeln schlug.

Wenn er das wüsste. Noch einmal einfrieren wollte er Yolei nicht, das würde sie garantiert nicht überleben.

„So zerbrechlich ist das menschliche Leben“, fuhr Devimon fort. „Ich kann direkt fühlen, wie es sie verlässt.“

„Was muss ich tun, damit du sie gehen lässt?“, fragte Ken hysterisch.

Devimon lachte. „Ich werde sie nicht gehen lassen. Sie will nicht gehen. Todeskralle!

Nein!“, schrie Ken auf und Aquilamon stürzte sich fauchend auf das Digimon, doch Devimon ließ sich ein paar Meter nach unten fallen und der Angriff ging ins Leere. Tränen standen in Kens Augen. Unter Devimons Flügeln blitzte es rot und schwarz. „Yolei!“

Unter ihnen, vom Schlachtfeld herauf, drang ein Rumoren. Etwas klingelte in Kens Ohren und Aquilamon erzitterte. Ken sah, wie sein Gefieder sich sträubte. Dann schien es, als würde der Sturm der kämpfenden Digimon an Stärke zunehmen. Etwas, das aussah wie eine Ogremon-Kaiserfaust, schoss zu ihnen hoch und streifte Devimon. Mit einem eher überraschten Aufschrei prallte das Digimon zurück und entfaltete die Flügel. Yoleis schlaffer Körper fiel ihm aus den Armen.

„Aquilamon!“, rief Ken und sprang. Während der Adler nach unten tauchte, beschwor Ken die Kraft, die er von T.K. kopiert hatte. In beiden Händen je eine Albtraumkralle, schlug er die roten Peitschen überkreuzt auf Devimon, das sich mit einem röchelnden Schrei in Daten auflöste. Dann fiel er.

Die Welt drehte sich um ihn herum. Attacken flatterten an ihm vorbei – schließlich prallte er gegen etwas Weiches und lag wieder auf dem Gefieder von Aquilamon. Direkt hinter ihm entdeckte er Yolei, die fast vom Rücken ihres Digimonpartners rutschte. Er zog sie hoch und erschrak. Ihr Körper war eiskalt und weiß. Er tastete nach ihrem Puls. Nichts. Er fühlte nur seinen eigenen, rasenden Herzschlag in seinen Fingerspitzen. „Yolei …“, flüsterte er erstickt.
 

General Muysamon starrte kostbare Minuten auf seine Soldaten, die ein Gemetzel in den eigenen Reihen veranstalteten. Dann wusste es Bescheid. „Alle zurück!“, brüllte es so laut es konnte. „Weg von der Mitte! Alle …“ Sein Befehl verwandelte sich in einem Röcheln, als sich ein eisiger Schmerz durch seinen Hals bohrte. Aus den Augenwinkeln sah er die Spitze eines schwarzen Stachels aus seinem Kehlkopf ragen.

„Du bist so schlau, wie man sagt“, hörte es eine Stimme hinter sich. Ein Schatten war hinter ihm erschienen.

„Ihr steckt also dahinter“, krächzte Musyamon. Blut quoll seinen Hals hoch.

Der Dunkle riss den Stachel aus seinem Fleisch und verschwand, und das Digimon brach auf alle Viere zusammen, spuckte blutigen Speichel aus und löste sich in Daten auf.
 

„Die sind alle durchgedreht, verdammt!“ Tai raufte sich die Haare. Ihre Truppen, die noch bei klarem Verstand waren, mussten sich nun plötzlich gegen ihre eigenen Leute, gegen die Scherben und gegen die Reste der Maschinenarmee der Dunklen verteidigen.

SaberLeomon kam zu ihnen gelaufen. Zunächst spannte Tai sich an, doch dann sah er Matt auf dessen Rücken sitzen.

„Habt ihr eine Ahnung, was hier los ist?“, fragte Matt, als er absprang.

Tai schüttelte den Kopf. „Und keine Nachricht von Izzy.“ Er sah zu SaberLeomon hoch. „Wenigstens scheint es nicht alle Digimon zu betreffen.“

„Ja, aber auch nicht nur die Maschinendigimon“, erinnerte sich Matt an Meramons Warnung.

„Irgendwas muss die … Oh nein“, murmelte Tai. Matt sah, wie er blass um die Nase herum wurde, und fuhr herum.

MetalGarurumon stand vor ihnen. Es scharrte mit den Krallen wie ein wilder Stier und ruckte aufgekratzt mit dem Kopf herum. Ein Knurren verließ sein Maul.

„Es ist auch besessen!“, rief ShogunGekomon. „Musikfaust!“ Die Druckwelle fuhr über MetalGarurumon hinweg, aber es rührte sich nicht von der Stelle. „Es ist zu stark!“, rief der riesige Frosch.

Mit einem verzweifelten Kriegsruf stürzten sich die Gekomon und Otamamon auf MetalGarurumon, aber es beachtete sie gar nicht. Stattdessen begann sein Maul weißblau aufzuglühen.

„Passt auf!“, schrie Matt.

Unter wölfigem Gebrüll stürzte eine Wand aus glühendem Eis auf sie hernieder. Die DigiRitter schrien durcheinander, stolperten rückwärts, aber die Felswand war in ihrem Rücken. Tai schloss die Augen. Er hörte es zischen und rauschen, aber er spürte nichts. Zögerlich öffnete er die Lider. Ein großer Vogel war zwischen ihnen und MetalGarurumon aufgetaucht, und eine hoch aufgerichtete Gestalt hielt die Attacke mit der bloßen Hand auf. Tai war sprachlos, dann erkannte er Ken. Die Metallische Wolfskralle schien von seiner Hand abzugleiten. Eis strahlte in alle Richtungen aus, verlor aber nach ein paar Metern seine Substanz. Als der Angriff verebbte, taumelte Ken und fiel von Aquilamons Rücken.

„Ken!“ Tai, Matt und Mimi stürzten gleichzeitig auf ihren Freund zu, während SaberLeomon MetalGarurumon mit einem waghalsigen Sprung von den Füßen riss und die beiden Digimon ineinander verbissen über den Boden rollten.

„Alles … in Ordnung“, keuchte Ken. „Ich habe nur noch nie eine … Mega-Attacke aufgehalten. Es geht mir gut.“ Obwohl er das sagte, verzog er schmerzerfüllt das Gesicht und tastete mit spitzen Fingern über seine Narbe, die wie eine zweite Sonne strahlte, und Tai konnte sehen, wie seine Haut Wellen schlug wie kochendes Wasser.

„Bist du sicher? Wir …“

„Ich bringe Yolei zum Lazarett“, unterbrach ihn Aquilamon und schlug kräftig mit den Flügeln, um über dem südlichen Felslabyrinth zu verschwinden.

„Was ist mit ihr?“, fragte Tai erschrocken.

Tränen sammelten sich in Kens Augen. Er schüttelte den Kopf.

„Warte, das meinst du nicht ernst?“ Matts Stimme hatte einen hysterischen Unterton angenommen, als er Ken grob auf die Beine zog und ihn wie einen nassen Sack an sich zerrte. „Was immer sie hat, Sora und die Cutemon können ihr sicher helfen!“

Ken wandte nur den Blick ab. Ehe Matt etwas sagen konnte, empfingen sie einen Funkspruch von Izzy auf offener Frequenz, sodass sie ihn alle hören konnten. „Leute, hört zu! Ich weiß, was mit den Digimon los ist!“
 

Der Rotschopf hatte auf seinem Laptop mehrere Fenster gleichzeitig offen. Er verglich die Bilder, die er von Andromon erhielt, mit den geografischen und geologischen Karten der Umgebung. „Das heißt, es ist nur eine Theorie, aber …“

„Spuck‘s schon aus!“, drängte Tai.

„Okay. Es liegt an den Summenden Feldern. Sie senden Vibrationen aus, so etwas wie Schallwellen, nur dass wir sie nicht hören können.“ Er verglich weiterhin seine Diagramme, aber je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er. „Ich habe mal in einer Zeitschrift gelesen, dass man Menschen mit extrem hohen oder tiefen Tönen in den Wahnsinn treiben kann. Sie bekommen davon Halluzinationen und handeln völlig unkontrolliert. Ich glaube, diese Schwingungen bewirken das Gleiche bei den Digimon. Die Vibrationen bringen ihre Daten durcheinander, vor allem die, die ihren Verstand bilden. So wie ich das sehe, sind nur die Digimon betroffen, die im Zentrum des Schlachtfelds waren, als das Summen sich verändert hat. Ich vermute, nur dort sind die Vibrationen stark genug, um die Digimon Amok laufen zu lassen.“

„Willst du damit sagen, unsere Digimon sind auf irgendeinem Trip mit Halluzinationen und so?“, fragte Tais Stimme ungläubig.

„Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es so ist.“

„Das ist Unsinn!“, sagte Vademon mit seiner Eunuchenstimme.

„Sei Anbeginn der Zeit haben sich die Vibrationen der Summenden Felder niemals auf die Digimon ausgewirkt“, sagte Jerrymon.

„Dafür habe ich auch eine Erklärung“, sagte Izzy, sowohl zu seinen Stabsmitgliedern als auch zu seinen Freunden. „Die Summenden Felder summen eigentlich gar nicht.“ Er sah, dass Vademon wieder etwas wenig Konstruktives entgegnen wollte, und fuhr schnell fort: „Sie sind, meiner Theorie nach, ganz ruhig, bis ein Lebewesen in ihre Nähe kommt. Lasst es mich so ausdrücken: Die Summenden Felder sind eine Art Empfänger. Sie reagieren auf das kleinste Signal, ein Atmen, einen Herzschlag, Schritte, irgendwas, und senden daraufhin Vibrationen aus. Stellt sie euch wie ein unglaublich heißes Lagerfeuer vor: Egal, was ihr hineinwerft, es wird alles zu Asche umgewandelt. So ähnlich funktionieren die Summenden Felder.“ Er deutete auf seinen Laptop, was freilich nur Vademon und Jerrymon sehen konnten. „Seit ein paar Minuten sendet irgendjemand ein starkes elektromagnetisches Signal. Es führt eine wahnsinnig große Energiemenge mit sich, aber seine Frequenz ist vermutlich so beschaffen, dass weder Menschen noch Digimon es spüren und selbst mein Laptop es kaum erkennt. Die Summenden Felder sind ein viel feinerer Sensor. Es ist, als würde man das Feuer mit so viel Brennstoff füttern, dass die Asche kaum noch Platz hat.“

„Aber ist es nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass sowas funktioniert?“, knarzte Matts Stimme aus den Lautsprechern.

„Das ist es, aber genau das macht die Kombination so genial. Jemand schickt den Summenden Feldern ein Signal, das so stark ist, dass die Summenden Felder wiederum so stark summen, dass Digimon davon wahnsinnig werden. Eine Kette genialer Berechnungen.“

„Und wer oder was sendet dieses Signal?“, fragte Tai. „Ein Digimon?“

Izzy senkte die Stimme. „Wer ist momentan in dieser Schlacht im klaren Nachteil?“

Kurzes Schweigen. Die anderen verstanden. „Verdammt, wir müssen uns diese Kerle ein für alle Mal vom Hals schaffen!“, rief Matt. „Izzy, kannst du herausfinden, von wo aus das Signal gesendet wird?“ Ein Krachen ertönte, und als Matt fortfuhr, klang er gehetzt. „Und zwar schnell, sonst hat die Asche hier auch bald keinen Platz mehr!“

„Tut mir leid“, murmelte Izzy entmutigt. „Ich weiß nur, dass das Signal da ist, wo es herkommt, kann ich nicht …“ Da fiel ihm etwas ein. „Oder wartet! Ich melde mich gleich wieder.“ Er wandte sich zu Tentomon um, das wieder zu ihm zurückgekehrt war. „Tentomon, ich brauche deine Hilfe! Kannst du nochmal zu Kabuterimon digitieren?“

„Wenn ich mich anstrenge, schaff ich’s schon. Aber was hast du vor?“

Izzy löste Andromons Kabel von seinem Laptop und setzte eine grimmige Miene auf. „Ich fordere diesen Kentarou zu einem Hackerduell heraus.“
 

Fields of humming air

Where the heat of battle burned

Suffered heavy losses

And the tide of war was turned

Driving back the Alliance

Fighting on three fronts

Hunt them out of the mountains

Out of the Digital World!
 

Bluray-Gebirge, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:01 Uhr
 

„Runter!“, kommandierte Cody. Die Knightmon und er duckten sich hinter den mannshohen Felsen, als blecherne Schritte vor ihnen laut wurden. Auf einem schmalen Gebirgspfad marschierte ein Trupp der Scherben, der nur aus Ultra-Digimon bestand: knochigen SkullGreymon, die ob ihrer Größe nur hintereinander den Pfad um die schroffen Bergwände herum folgen konnten, und mehr SkullMeramon, als sich Cody auf einem Fleck vorstellen konnte. Die Digimon marschierten zügig und folgten dem kürzesten Weg zu den Summenden Feldern, wahrscheinlich waren sie der Nachschub für die Albtraumsoldaten. „Weiter.“ Cody sprang auf und lief den Weg entlang, den sie gekommen waren, kaum dass sich die Digimon außer Sichtweite befanden. Meramon und Centarumon schlossen zu ihm auf und das Dutzend Knightmon, das den Stoßtrupp begleitete, marschierte im Gleichschritt hinter ihnen her. Armadillomon hockte auf Centarumons Rücken, da seine kurzen Beinchen von dem langen Weg erschöpft waren.

Sie mussten dem Gebirgspfad noch etwa zehn Minuten lang folgen, dann endete er vor der steinernen Wand eines riesigen Berges. Sie drängten sich unter einen Felsvorsprung und spähten auf die koboldhaften Impmon, die gelangweilt vor dem gewaltigen schwarzen Steintor herumspielten. An der Felswand klebten Dokugumon; ihre Netze hingen weit auf den Weg hinab.

„Cody an Izzy“, sagte Cody leise in sein tragbares Funkgerät. „Ich glaube, wir haben die Zitadelle gefunden.“ Jetzt wusste er auch, warum die Scherben nicht versuchten, ihre Festung zu verteidigen, sondern auf offenem Feld gegen die Dunklen in den Kampf zogen. Die Finsterzitadelle konnte man nicht verteidigen, jedenfalls nicht mit einer Armee. Es gab keine Zinnen, keine Schießscharten, nichts, womit sie ihre zahlenmäßige Überlegenheit irgendwie ausspielen konnten, nur einen schwarzen, tiefen Schlund, der mit zwei riesigen Torflügeln versiegelt war. „Hier gibt es keine nennenswerte Gegenwehr, also werden wir gleich angreifen. Ein paar SkullGreymon und SkullMeramon sind übrigens auf dem Weg zu euch.“ Er wartete die Antwort nicht ab, sondern nickte den Digimon zu. „Los!“

Die Dokugumon und Impmon hatten kaum Zeit zu reagieren. Ankylomons stachelige Schwanzspitze krachte gegen die Felswand, zermalmte Spinnenkörper und zerriss ihre Netze. Die Giftfäden aus ihren Mäulern schlossen sich wirkungslos um die glänzenden Rüstungen der Knightmon, die sie mit ihren Schwertern in Stücke hackten. Die Flammen der Impmon richteten noch viel weniger aus.

Meramon lachte, als die fingergroßen Feuerbälle auf seinem brennenden Körper zerplatzten. „So geht das!“ Es warf eine viel größere Feuerkugel auf die Feinde und verwandelte zwei Impmon auf einmal in Daten.

Eine Fingerflamme streifte Codys Kleidung, aber er klopfte den Funken aus und riss sein Ninjamon-Katana aus der Gürtelschlaufe. Das Impmon quiekte erbärmlich und Cody zögerte, seinen Streich zu setzen, als sich auch schon Ankylomon mit vollem Gewicht auf das Digimon warf. „Cody, es sind immer noch böse Digimon“, grollte es.

Cody nickte und sah sich um. Die Torgarde war restlos ausgelöscht worden und sie selbst hatten kein einziges Digimon verloren.

„Machen wir uns an die Arbeit, das Ding zu zertrümmern“, sagte Ankylomon und schaute zu dem Tor hoch. „Ist das riesig …“

„Das war eigentlich fast zu leicht“, knurrte Meramon.

„Du sagst es“, stimmte Centarumon zu. „Es fällt mir schwer zu glauben, dass die Scherben ihre Festung so unbewacht …“

Es wurde unterbrochen, als ein Schatten vom Himmel fiel, der aus irgendeiner Felsnische gesprungen war. Zwei Knightmon wankten plötzlich, und ein drittes stürzte mit einem Loch im Brustpanzer zu Boden und löste sich in einen Datensturm auf.

„Was ist da los?“, rief Cody, als der Schatten mit einem gewaltigen Sprung über sie hinwegsetzte und vor dem Tor landete.

So ein Digimon hatte Cody noch nie gesehen. Es trug eine grauschwarze Rüstung, aus der ihn an den unmöglichsten Stellen riesige Augäpfel anglotzten. Unter dem dämonischen, gehörnten Helm wucherte eine blonde Haarmähne hervor. Die Hände des Digimons waren schwarze Ungeheuerschädel, aus dessen Mäulern gekrümmte, rote Schwerter sprossen. „Bis hierher und nicht weiter“, rief das Digimon herrisch. „Habt ihr geglaubt, wir würden die Finsterzitadelle nur von diesen Schwächlingen bewachen lassen?“ Es musterte die Stoßtruppe. „Ihr seid von der DigiAllianz, wie ich sehe. Ihr habt euch also bis hierher durchgekämpft? Nun, das macht nichts, dafür bin ich ja da. Ich bin Duskmon, der Torwächter – und das letzte, was eure müden Augen erblicken werden.“

„Schwätzer“, zischte Meramon abfällig. „Brennende Faust!“ Duskmon wich dem Feuerball mühelos aus. Ohne dass es sich zusätzlich bewegen musste, richteten sich die Augen in seiner Rüstung auf Meramon, rote Strahlen schossen aus den Pupillen und warfen das Flammendigimon mit einem Schrei rückwärts.

Die Knightmon stürmten, schweigend und mit erhobenen Schwertern, auf Duskmon zu. Das finstere Digimon war viel schneller als die Ritter in ihren schweren Rüstungen, wich bevorzugt den Hieben aus und parierte ihre gewaltigen Schwerter nur in Ausnahmefällen, doch wenn es selbst zuschlug, durchdrangen die gewellten roten Klingen fast jedesmal einen Panzer. Auch Ankylomon wollte sich auf es werfen, doch Duskmon war zu schnell. Ehe Cody sich versah, stand das Digimon direkt vor ihm, aber die zahlreichen Augen waren auf Centarumon gerichtet, das in weitem Bogen galoppierend Schüsse auf es abfeuerte. Duskmon sah in Cody wohl keine Bedrohung.

Er packte das Schwert fester und führte einen zackigen Kendo-Hieb gegen das Digimon. Im letzten Moment reagierte Duskmon und blockte ab. Noch ehe es seine Überraschung zum Ausdruck bringen konnte, ließ er weitere, senkrechte Hiebe folgen, während er in Kendo-Manier, die Beine eng aneinander, das Schwert von sich gestreckt, seinen Gegner zurückdrängte. Duskmon sah aus, als würde es überrascht taumeln, also führte Cody einen Stoß von schräg unten und machte dabei einen großen Schritt vorwärts, doch die Schwäche war nur gespielt gewesen. Duskmon sprang mit einem Salto über ihn hinweg und schlug seinerseits zu. Cody wirbelte herum und drosch die rote Klinge zur Seite.

Duskmons echte, blutrote Augen sahen ihn erstaunt an, als ihr Kampf zum Ruhen kam. Seltsamerweise konnte Cody keine Feindseligkeit darin erkennen – allerhöchstens Pflichtgefühl. „Ein Mensch, der selbst zu den Waffen greift?“, fragte das Digimon.

„Es ist schließlich Krieg“, sagte Cody ernst. „Da wird jeder Kämpfer und jedes Schwert gebraucht.“

Duskmon schnaubte. „Du hast Mut, Kleiner. Nun gut, einem tapferen Gegner sollte man einen fairen Kampf liefern.“ Seine linke Klinge zog sich zurück und die Rüstungsaugen, die Cody bedrohlich fixiert hatten, starrten wieder ins Leere. „Ich brenne darauf, gegen dich zu kämpfen. Sollte sich jemand einmischen“, sagte Duskmon drohend und die Augen glitten über die Knightmon, die sich kreisförmig um die beiden herum aufstellten, „werde ich dich aber sofort töten. Sind wir uns einig?“

Duskmon war schnell, und vielleicht wähnte es sich schon als Sieger. Die Augen auf seiner Rüstung konnten tatsächlich gefährlich werden, falls es sich entscheiden sollte, der Unehrlichkeit doch noch den Vorrang zu geben. A wenn er es besiegen konnte, würde er dadurch keine Knightmon verlieren, und vielleicht kam ja bald Verstärkung. Außerdem war Duskmon mit nur einem Schwert nicht ganz so gefährlich. Cody nickte.

„Dann sag mir deinen Namen.“

„Ich bin Iori Hida“, erklärte er.

Duskmon nickte. „Für Blut und Ehre. Möge man sich an den Namen des Verlierers erinnern.“

„Kämpfen wir!“, schrie Cody.
 

Summende Felder, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:22 Uhr
 

„Tai! Matt!“, drang Izzys Stimme aus dem Lautsprecher.

Die DigiRitter hatten sich in die Labyrinthöhlen zurückgezogen. Auf dem Schlachtfeld war es einfach nicht mehr sicher genug. Die Digimon, die noch bei Verstand waren, drängten ihre verwirrten Kameraden so gut es ging zum Zentrum der Summenden Felder zurück.

„Wie sieht‘s aus?“, fragte Tai, dessen Nerven eine unglaubliche Tortur hinter sich hatten.

„Ich habe herausgefunden, von wo aus das Signal gesendet wird! Ich schicke euch die Koordinaten!“

Tai sah Matt und Mimi erleichtert an. „Gut, wir organisieren dir Verstärkung.“
 

Bluray-Gebirge, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:26 Uhr
 

Kentarou verfolgte auf seinem Bildschirm den Verlauf des Kampfes. Ein klares Bild hatte er nicht, aber er sah die Datenmuster der kämpfenden Digimon. Hinter ihm surrten die gewaltigen Verstärker und der mächtige Prozessor seines Hochleistungs-PCs ließ den Lüfter so heiß werden, dass man sich die Hand verbrennen konnte. Ein ratternder Notstromaggregator fütterte die Anlage mit Energie und würde wohl noch bis tief in die Nacht hinein durchhalten. Da fiel Kentarou auf, wie sich mehrere feindliche Punkte sternförmig auf ihn zubewegten. Einen stummen Fluch auf den Lippen, vergewisserte er sich, dass die Tarndecke über ihm geschlossen war. Eigentlich müsste er inmitten der kahlen Felslandschaft unsichtbar sein … Plötzlich riss etwas die graue Decke über ihm fort und ließ sie flatternd davonfliegen. Kentarou konnte gerade noch aufspringen, als er sich auch schon umzingelt sah. Flugeinheiten, natürlich. Zu Fuß konnte man dieses Plateau nicht erreichen.

Stromschlag!

„Scheiße!“, entfuhr es ihm und er warf sich zur Seite, als ein Ball aus reiner Elektrizität in seine teure Anlage fuhr. Der Computer gab einen Knall von sich, als das Netzteil explodierte, und der Monitor wurde schwarz. Aus den Verstärkern drang nur noch schwarzer Rauch anstatt der elektromagnetischen Wellen. Der Generator fing Feuer und die eingebaute Sicherung schaltete ihn ab.

Kentarou beschattete die Augen gegen den roten Ball der untergehenden Sonne. Fünf Unimon waren um ihn herum gelandet und richteten drohend die Hörner auf ihn; weiter vorne surrten die Insektenflügel eines Kabuterimons vor der Sonne, und auf dessen Kopf stand eine Gestalt, deren feuerrotes Haar wie glühende Kohlen im Abendlicht strahlte. „Kentarou, nehme ich an?“, rief er ihm zu.

„Verdammt, wie hast du mich gefunden?“, schrie Kentarou. „Das Signal war nicht zurückverfolgbar, dafür habe ich gesorgt!“

„Das stimmt. Trotzdem hat es dich verraten“, sagte der Junge auf dem Kabuterimon. „Es war im Grunde nicht weiter schwierig. Ob WLAN, Bluetooth oder sonst etwas, jedes Signal hat eine gewisse Reichweite. Der Laptop, den mir die Allianz gegeben hat, konnte dein elektromagnetisches Signal aufspüren; ich nehme stark an, dass es früher einmal deiner war, zumal der Admin-Benutzername auch deiner gewesen ist. Ich bin mit Kabuterimon einfach die Umgebung abgeflogen und habe nachgesehen, wo ich dein Signal gerade nicht mehr empfangen kann. So habe ich im Endeffekt ein kreisrundes Gebiet gehabt, in dem das Signal wirksam war, und in dessen Zentrum warst du.“

Kentarou schnaubte. „Nicht schlecht. Das hätte ich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindern können.“ Er putzte sich beiläufig die Brille. „Ich glaube, ich weiß jetzt, wer du bist. Du bist dieses Computergenie, mit dem Jagari Morino kurz vor seinem Tod gechattet hat.“

„Ich hab mir schon gedacht, dass du Ansatsu dabei geholfen hast, unsere Identitäten herauszufinden. Das Spiel ist jetzt aus.“

Kentarou lächelte. „Wenn du das glaubst …“ Er riss die Hände auseinander und zapfte die Kraft seines DigiVices an. Weiße Puppenfäden schossen aus seinen Fingerspitzen, schlossen sich um zwei der Unimon und ließ sie mit einem protestierenden Wiehern auf die anderen losgehen, zertrümmtere Knochen mit den Hufen des einen und ließ das andere seine Pferdezähne in den Hals eines weiteren graben.

Der DigiRitter – Koshiro, wenn er sich nicht täuschte – schrie auf, wagte es aber nicht, Kabuterimon näher zu lotsen.

„Glaubst du, ich könnte mich nicht wehren?“, lachte Kentarou.

„Das … das ist Puppetmons …“

„Puppetmons Marionettentechnik, genau! Da staunst du, was?“, rief Kentarou triumphierend. Die Unimon wagten es nicht, ihre Kameraden anzugreifen, und sobald er diese verdammten lächerlichen Pferde erledigt hätte, würde er auf dem Rücken eines von ihnen entkommen, und Koshiro konnte dann seinetwegen der Teufel holen. Oder noch besser, Ansatsu.

„Die haben wir schon einmal besiegt!“, rief da eine weitere Stimme.

Kentarou fuhr herum. Mist.

Über die Kante des Plateaus schoss ein metallischer Wolf, auf dessen Rücken noch ein DigiRitter saß. Diesmal erkannte er ihn sofort. Es war dieser Casanova, in dessen Musik sich Miyuki so verschossen hatte, Matt Ishida. „Metallische Wolfskralle!“ Flüssiges Eis strömte aus dem Maul von MetalGarurumon, das so nahe kam, dass Kentarou es auf seiner Haut prickeln fühlte. Die Fäden an seinen Fingern rissen ab und es setzte ihn auf den Allerwertesten. Direkt vor ihm landete der Eisenwolf mit glühenden Augen. „Ich habe gehört, du hast mit meinem Verstand gespielt“, knurrte er kehlig.

„He, he“, wehrte Kentarou ab und kroch rückwärts. „Nimms mir … nicht persönlich, ja? Im Krieg ist alles erlaubt.“ Ein Schweißtropfen bahnte sich den Weg von seiner Schläfe über seine Wange.

„Stimmt“, sagte Matt von hinten und trat mit voller Wucht auf Kentarous Hand. Der Dunkle schrie auf, als seine Fingerknochen wie Zweige brachen, und noch einmal, als sich die Klinge eines kurzen, fiesen Eisenschwerts in seine zweite Hand bohrte. Matt trat zurück und ließ ihn die verletzten Hände gegen die Brust pressen. „Und das nimmst du mir nicht persönlich, ja?“, äffte er ihn nach. Er klang wirklich ungehalten … Kentarou wimmerte. Eine Träne hatte sich in sein linkes Auge gekämpft, und er wehrte sich nicht, als Matt ihm sein DigiVice vom Gürtel riss und es mit seinem Schwert durchbohrte. „So, weg mit dem Ding.“

„Heh“, zischte Kentarou und rappelte sich in die Höhe. „Glaubt nicht, ihr könntet das Blatt auf diese Art herumreißen. Auch wenn ihr mich erledigt, wird euch Taneo alle zur Hölle schicken! Er hat noch ein Ass im Ärmel, mit dem ihr niemals rechnen werdet!“

Zufrieden sah Kentarou, wie Matt die Augenbrauen zusammenzog. Natürlich war das eine schlechte Nachricht, da auch niemand mit Kentarous Plan gerechnet hatte. „Erzähl mir mehr davon“, verlangte der DigiRitter.

„Also …“ Kentarou tat, als würde er überlegen, dann setzte er ein dümmliches Grinsen auf und sagte formell: „Sie sind nicht autorisiert, auf diese Information zuzugreifen.“

Matt stieß ihn grob von sich und stieg auf MetalGarurumon. „Izzy, sieh zu, dass er gefesselt wird. Bring ihn zu den Taktikern, vielleicht kriegt ihr was aus ihm heraus. Ohne sein DigiVice ist er nur ein Mensch. Wir müssen zurück zum Schlachtfeld.“

„Das nützt euch nichts!“, rief Kentarou ihm nach. „Ansatsu holt mich da im Nu wieder raus!“

Matt sah ihn nur verächtlich an. „Das glaubst du doch selbst nicht.“ Sein Digimon machte einen Satz und verschwand über der Felskante.

Und das Blöde war, dachte Kentarou, dass er recht hatte.
 

Summende Felder, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:34 Uhr
 

In dem Moment, in dem Kentarous Anlage zerstört worden war, änderte sich das Summen unter dem Schlachtfeld erneut und die Vibrationen waren wie Balsam für die überstrapazierten Nerven der kämpfenden Digimon. Sofort formierten sie sich neu und nahmen die Reste der Dunklen in die Zange; fast schien es, als hätten sich Scherben und DigiAllianz gegen die Maschinen verbrüdert.

„Los, los, alle raus!“, kommandierte Tai. Die Allianzdigimon strömten wieder aus dem Labyrinth. Das Schlachtfeld war merklich leerer geworden, aber ein klarer Sieger stand immer noch nicht fest. Drüben in der Nordhälfte wogte immer noch die grünschwarze Armee der Scherben. Matt kam zurück, von zwei Unimon begleitet. Die Gekomon und Otamamon warfen sich in die Schlacht und WarGreymon, SaberLeomon, MetalGarurumon und Rapidmon kämpften wieder Seite an Seite.

Von seiner Bergspitze aus sandte T.K. seine Reserven in die Schlacht, die Reste der Marine, die an Land gehen konnten: die grässlichen, giftspuckenden Raremon.
 

Tor zur Finsterzitadelle, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:34 Uhr
 

Cody und Duskmon stürmten unbarmherzig aufeinander ein. Er bereute es bereits, gegen ein Digimon zu kämpfen. Er trainierte Kendo schon, seit er klein war, und sein Großvater hatte ihm eine ausgezeichnete Ausbildung zukommen lassen, aber Duskmon … nun, er konnte nicht einschäten, auf welchem Level es war, aber das Digimon war auf jeden Fall viel schneller und auch stärker als er, auch wenn es nur mit einer Klinge kämpfte.

Er drängte Duskmon mit präzisen Kendoschritten zurück, unterließ die typischen Kampfschreie jedoch, um Kraft zu sparen. Das Digimon blockte jeden seiner Hiebe. „Interessanter Stil“, stellte Duskmon fest, sprang zurück und ging seinerseits zum Angriff über. Es schnellte auf ihn zu, stach blitzschnell auf ihn ein, ließ sich von ihm zurückstoßen, schoss wieder nach vorn – ein ewiger Tanz. Cody hoffte, dass Ankylomon – und Duskmon selbst – sich an ihre Duellvereinbarung hielten, denn sollte es sein zweites Schwert zuhilfe nehmen, war er erledigt. Schließlich, als er nicht glaubte, noch viel länger durchzuhalten, versuchte er einen riskanten Zug.

Duskmon stieß gerade wieder zu, als er sich, anstatt zu parieren, zur Seite drehte. Die Klinge schlitzte durch den Stoff seiner Jacke und seines T-Shirts, und er warf sich abermals herum, stülpte noch einen Jackenzipfel über die Klingenspitze, wickelte sich regelrecht um das Schwert und riss Duskmons Arm somit herum. Duskmon zog die Klinge mit einem Ruck zurück, aber im gleichen Moment schlug auch Cody zu und traf das glotzende Auge an Duskmons Schulter.

Mit einem Schrei ging das Digimon in die Knie. Blut tropfte zu Boden, das Glubschauge sah grässlicher aus als vorher. Die Knightmon traten einen Schritt näher und Ankylomon baute sich schützend vor Cody auf. „Nicht schlecht“, sagte Duskmon, als es sich wieder erhob. „Nur weiß ich nicht, ob das noch unter Fairplay fällt.“

„Na hör mal!“, rief Cody. „Mit den Augen auf deiner Rüstung kannst du meine Bewegungen viel besser sehen als mit deinen richtigen, oder? Außerdem ist sie so geformt, dass ich richtig aufpassen musste, mich nicht an den Spitzen zu verletzen. Da ist es nur recht und billig, wenn ich meine Kleidung auch bei dem Kampf einsetze!“

Duskmon lachte heiser. „Schätze, da ist was dran. Aber ich habe dich auch erwischt.“

„Cody, du bist verletzt?“, rief Ankylomon entsetzt.

Cody hob den zerfetzten Jackenzipfel. Eine dünne rote Linie zog sich über seine Haut, und sein T-Shirt war ein wenig blutverschmiert. „Nur ein Kratzer, ich spüre ihn kaum.“

„Das erste Blut hat unser Duell beendet“, sagte Duskmon. „Ich würde es ein Unentschieden nennen.“

Cody nickte. „Das meine ich auch.“ Das war eine beachtliche Leistung bei so einem Digimon, wie er fand.

„Trotzdem kann ich euch nicht durchlassen. Meine Ehre gebietet mir, dich, Iori Hida, Schwertmeister der Menschen, gehen zu lassen, aber ihr könnt hier nicht passieren.“ Duskmon sprang wieder vor das Tor.

„Wir müssen aber auf jeden Fall hinein“, sagte Cody.

„Cody, lass das einfach uns erledigen“, knurrte Ankylomon. Meramon, Centarumon und die Knightmon traten an seine Seite. Sie wirkten noch entschlossener als vorher, durch Codys Kampf ermutigt.

Ohne dass Duskmon sich bewegen musste, fixierten seine Augen das nächste Knightmon und der Laser zerfetzte dessen Rüstung. „Das funktioniert so nie“, murmelte Cody. Dann kam ihm eine Idee. „Ankylomon! Wir machen eine Armor-Digitation!“

„Okay“, rief das Digimon und digitierte zu Armadillomon zurück.

Cody streckte sein DigiVice zu seinem Partner hin. „DigiArmorEi der Zuverlässigkeit, erstrahle!“ Duskmon kniff misstrauisch die Augen zusammen, als Armadillomon zu Submarinemon digitierte. „Meramon! Sieh zu, dass du so nah wie möglich an Duskmon herankommst!“

„Ha, ich glaube, ich weiß, was du vorhast“, sagte das Flammendigimon und rannte los.

Duskmon zischte abfällig und sprang über Meramon hinweg, tötete ein weiteres Knightmon. Meramon schlug einen Haken, um es zu verfolgen aber es war zu schnell. „Mist“, fluchte es, als Centarumon an seine Seite galloppierte.

„Spring auf!“

Meramon zögerte einen Moment. „Wenn du meinst“, murmelte es dann und setzte sich auf Centarumons Rücken. Das Zentauren-Digimon stöhnte auf, und man konnte zischend verbrennende Haut und Haare riechen. Dann bäumte es sich auf und galloppierte los, als wäre der Teufel hinter ihm her.

Duskmon tänzelte zurück, wich den Schüssen des Digimon aus, und stand schließlich wieder mit dem Rücken zum Tor – und Centarumon kam mit wirbelnden Vorderbeinen vor ihm zu stehen. Sein Huf traf den Torwächter gegen die Brust, der ächzend gegen den schwarzen Stein gestoßen wurde.

„Jetzt!“, rief Meramon und warf sich nach dem finsteren Digimon, während sich der Zentaur schnell in Sicherheit brachte.

„Submarinemon!“, rief Cody. „Den Sauerstofftorpedo!“

Sein Digimon öffnete die Klappen an seinem Kopf. Die Sauerstoffbomben sahen nicht halb so eindrucksvoll aus wie im Wasser, man sah kaum, dass sie da waren.

Als sie Meramon jedoch trafen, war der Effekt viel großartiger.

Der reine Sauerstoff gab den Flammen so plötzliche und so reichhaltige Nahrung, dass sich das Flammendigimon in einen tobenden Sturm verwandelte; Hitze- und die anschließenden Druckwellen hatten etwas von einer Explosion an sich und sie klangen auch so. Gleißendes Licht begleitete ein Krachen, das berstenden Stein übertönte. Als sich die gewaltige Glutwolke legte, war Duskmons Körper in das Gestein des Tores gedrückt; die Augen auf seiner Rüstung waren blind, die Rüstung selbst zerrissen und zerfetzt. Nur ein Stöhnen entkam dem Digimon, dann bohrten sich die Schwerter der verbleibenden Knightmon in seinen Körper. Duskmon löste sich in Daten auf, und die Knightmon mussten zurückspringen, als mit brüllendem Getöse das schwere Steintor zerbröckelte und in sich zusammenfiel.

Die Staubwolke trieb Cody Hustenreiz in den Hals, als er gerade tief durchatmete. Er ging zu Meramon hin, das keuchend am Boden lag. „Das war der Wahnsinn“, stieß das Digimon hervor. „Ich dachte, es würde mich zerreißen.“

„Tut mir leid, dass ich euch so in Gefahr gebracht habe. Ich habe das Ganze auch unterschätzt.“

„Nicht der Rede wert“, winkte Meramon ab. „Wie geht es dir?“, fragte es Centarumon. Auf dem Rücken des Zentauren sah man deutlich Brandblasen, wo Meramon gesessen war.

„Ich kann weiterkämpfen“, erklärte es. „Es wird wieder verheilen.“

„Seht mal!“, rief Submarinemon. Die drei wandten sich um und sahen, dass die Staubwolke sich wieder legte.

Als Cody den finsteren Schlund sehen konnte, der ins Innere des Berges führte, fischte er sein Funkgerät heraus. An alle seine Freunde sendete er gleichzeitig: „Hier Cody. Wir haben das Tor zur Finsterzitadelle aufgebrochen.“
 

Summende Felder, DigiWelt

Montag, 3. September 2007

20:45 Uhr
 

Auf dem Schlachtfeld brachen die Allianzdigimon in verhaltenen Jubel aus, als sie die Neuigkeiten erfuhren, und ihr Kampfgeist erwachte zu neuem Leben. Zudomon, das wieder bei Besinnung war, machte sich mit Joe daran, die letzten Tankmon der Dunklen zu zertrümmern.
 

Reinforce the front line

Force the Dark Ones to retreat

Send in all the reserves

Securing their defeat

Soldiers of the Alliance

Broke the citadel

Ruins of an army

Dark Ones, rest in hell!
 

„Hast du dieses elende Digimon immer noch nicht erledigt?“ Rapidmon war neben Garudamon aufgetaucht, dem langsam die Puste ausging. Soras Digimon hielt mittlerweile respektvollen Abstand zu Megadramon.

„Es ist schnell“, gab Garudamon zurück.

Schnell“, antwortete Rapidmon abfällig. „Ich zeig dir, was schnell ist!“ Wie ein grüner Blitz flog es um Megadramon herum und beschoss es aus allen Rohren. Das Drachendigimon brüllte verärgert.

Garudamon war nahe dran, Rapidmon zu fragen, wo es denn die ganze Zeit war, wenn es glaubte, das Problem hier so einfach in die Hand nehmen zu können, aber es hielt sich im Zaum. Rapidmon war nicht für seine übermäßige Geduld und Vernunft berühmt. Es dauerte auch nicht lange, bis das grüne Androidendigimon in einem unachtsamen Moment von Megadramons peitschendem Schwanz erwischt und davongeschleudert wurde. Aber seine Waffen hatten das Digimon verwundet und langsamer gemacht, und mehr brauchte Garudamon nicht. Eine rot glühende Flügelklinge zerfetzte eine der Schwingen des Megadramons und mit einem schrillen Fauchen stürzte der Drache ab. Nun konnten sich die anderen um es kümmern. Garudamon flog eine Ebene tiefer und half dem Geschwader gegen das Vilemon-Battailon, in das sich nun auch einige massige Devidramon gemischt hatten. Unter sich sah es, wie die Allianz und die Scherben die letzten Maschinendigimon der Dunklen aufrieben. Ihr erster Feind war endlich der Vernichtung nahe.
 

The end of the Dark Ones draws near

Their time has come to an end

The end of an era is here

It's time to attack!

Into the mountain land the DigiAlliance marches

Comrades stand side by side to stop the Shards‘ charge

Panzers on quaking soil, a thunder in the east

Thousands of Digimon

Darkness‘ wrath unleashed!
 

„Nicht nachlassen!“, brüllte SaberLeomon. „Löscht die Dunklen aus, ehe sie eine neue Teufelei aushecken! Vorwärts! Für die DigiWelt!“ Die Allianz stürmte härter denn je gegen ihre Feinde.

Mit der Hilfe von Garudamon war das Vilemon-Battailon schnell restlos vernichtet. Einige wenige Vilemon zogen sich auf T.K.s Befehl hin zurück. Vom Geschwader der Allianz waren nur zwei Dutzend Snimon übrig geblieben, die den Luftkampf entschieden hatten. Sie sanken nun herab, um ihre Sicheln gegen die Bodentruppen einzusetzen.
 

Onward comrads! Onwards for the Digital World! Charge!
 

T.K. beeindruckte der Ansturm der Allianz nicht sonderlich. Er hatte erwartet, dass mithilfe seiner ehemaligen Freunde das Vilemon-Battailon früher oder später aufgerieben wurde, aber die Fledermausdigimon hatten sogar länger durchgehalten, als erwartet.

„Sagt allen, sie sollen als geschlossene Linie weiter vorrücken“, wies er eines der überlebenden Vilemon an. Da MarineDevimon und Musyamon beide tot waren – letzteres musste irgendwann in der Schlacht gefallen sein, da er es nirgends entdecken konnte –, war es an ihm als letzter der Generäle, Anweisungen für sämtliche Truppen zu geben.

„Sehr wohl, Meister Takeru“, sagte das Vilemon unterwürfig.

In dem Moment flatterte ein zweites heran. „Erhabener Meister“, lispelte es, „es freut Euch sicher zu hören, dass die Digimon der Dunklen restlos ausgelöscht wurden.“

T.K. lächelte. Auch wenn der Kampf nicht ganz nach Plan verlaufen war, hatten sie die Maschinen also erledigt. Nun blieben den Dunklen nur noch ihre eigenen Fähigkeiten – die Karten würden bald an ihrem Platz sein.
 

Oh mother DigiWorld

Union of lands

Will of the Digimon

Strong in command

Oh mother DigiWorld

Union of lands

Once more victorious the Nightmare Soldiers stand!
 

„Die Dunklen sind besiegt!“, schallte es von überall auf dem Schlachtfeld.

„Verstärkt die Reihen“, kommandierte SaberLeomon. „Jetzt müssen wir nur noch die Scherben bezwingen, und der Sieg ist unser!“ Die Allianzdigimon antworteten mit vielstimmigem Gebrüll.

Tai fand das ein wenig leicht dahergesagt, immerhin hatten die Albtraumsoldaten immer noch eine riesige Armee, und er konnte von hier aus gar nicht sagen, ob ihre eigene größer war.

Matt schien zu denken, dass sie es ohne Probleme schaffen konnten. „Wir überlassen das Schlachtfeld euch, in Ordnung?“ Garudamon, WarGreymon und MetalGarurumon stießen soeben zu ihnen.

„Tut das. Ich bin sicher, wir können es schaffen“, sagte der Säbelzahntiger.

„Gut.“ Matt nickte. „Dann werden wir zusehen, dass wir T.K. erwischen.“ Er sagte es gimmig, ohne einen Hauch von Gefühlsregung, und Tai fragte sich, ob er an seiner Stelle so gefasst hätte sein können. Matt schien seine Gedanken zu erahnen. „Wir werden ihn entweder zur Vernunft bringen oder gefangen nehmen“, sagte er.

„Es tut mir leid“, sagte Ken, „aber das könnt ihr auch ohne mich. Ich muss zu Yolei. Ich will sie noch einmal sehen, bevor sie … bevor … der Kampf vorbei ist.“ Tai sah ihm an, dass er etwas anderes hatte sagen wollen, etwas, das so schrecklich war, dass es ihm den Magen umdrehen musste.

„Kein Problem“, sagte er mit belegter Stimme. „Mit unseren Digimon sollten wir es schon schaffen, immerhin haben wir WarGreymon und MetalGarurumon. Aber schick Sora her, damit wenigstens sie dabei ist“, fügte er mit einem Blick auf Garudamon hinzu.

„Das mache ich. Vielen Dank.“ Ken verschwand im Labyrinth.

„Geht jetzt“, sagte SaberLeomon. „Die Dunklen sind besiegt. Von nun an heißt es, Albtraumsoldaten oder DigiAllianz.“
 

The end of the Dark Ones is here

Their time has come to an end

The end of an era is here

It's time to attack!

Into the mountain land the DigiAlliance marches

Comrades stand side by side to stop the Shards‘ charge

Panzers on quaking soil, a thunder in the east

Thousands of Digimon

Darkness‘ wrath unleashed!
 

Die DigiRitter nickten und wollten sich schon auf den Weg machen, um sich in den Höhlen mit Sora zu treffen, als sie einen Funkspruch von Izzy erhielten. „Leute, da kommt ein Digimon auf uns zu – von Westen!“

„Westen?“ Tai zückte sein Fernglas – es war weit größer als das kleine Taschenteleskop, das er früher sein Eigen genannt hatte, und spähte hindurch. Vor dem rot glühenden Ball der untergehenden Sonne war etwas aufgetaucht, das rasch näher kam. Zuerst dachte er, es wäre schon wieder ein Megadramon, doch der Irrtum fiel ihm auf, als das Digimon das Schlachtfeld erreichte. Teile seines Körpers und die Flügel waren aus Metall. Es war ein Gigadramon, ein Android, und es war unschwer zu erkennen, unter wessen Kontrolle es stand, da auch die Tankmon nach Kentarous Festnahme weitergekämpft hatten.

Auf dem Kopf des stählernen Drachen stand Taneo.

Ein Aufschrei ging durch die Digimon der Allianz, als sie ihn erkannten. Attacken flogen in die Höhe, kratzten aber höchstens Gigadramons Metallvisier. Jetzt konnte Tai auch die zweite Gestalt auf dem Digimon erkennen, ein Mädchen, dessen langes blondes Haar im Wind wehte und das sich ein wenig unbeholfen an Gigadramons Helmzacken klammerte. Das Androidendigimon sauste in weiten Kreisen über das Schlachtfeld.

„Ihr habt unsere Armee also wirklich dem Erdboden gleichgemacht“, erklang Taneos melodische Stimme. Die Kämpfe kamen fast zum Erliegen, als alles, was Verstand genug besaß, den Worten des Dunklen lauschte. „Na dann, ruht euch auf euren Lorbeeren aus. Solange ihr könnt!“ Er streckte in einer herrischen Geste die Arme von sich. Sein sandfarbener, fast bodenlanger Mantel flatterte wie verrückt im Flugwind, und das DigiVice an seinem Gürtel erstrahlte in grünem Licht. „Flammeninferno!“, schrie Taneo donnernd.

Tosende Feuerstrahlen schossen aus seinen Handflächen, Kegel aus purer Hitze, die ganze Häuser in Schutt und Asche hätten legen können, und tauchten das gesamte Schlachtfeld in ein Meer aus Flammen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt XD Ich verspreche euch, ein so langes Kapitel wird es nicht mehr geben, aber ein wenig hat es mich schon auch gereizt, so ein Bomberkapitel zu schreiben ;)
Ich hoffe, dass ich die Logikfehler, die mir beim Korrekturlesen noch aufgefallen sind, alle ausgemerzt habe^^ (Und verdammt, das setzen der Kursiv-Tags war der Horror O.o)
Ich hab mich bemüht, den DigiRittern alle eine eigene Rolle zuzuteilen, sodass sie nicht in einer Linie nebeneinander in die Schlacht laufen, das wäre mir zu langweilig gewesen^^ Mit der Menge an Charakteren ist es, denke ich, richtig episch geworden, und ich hoffe, der Überblick ging nicht verloren.
Mir ist klar, dass diese eine Sache - Ken muss Yolei retten - ein ziemliches Helden/hilflose Jungfrau-Klischee ist, aber irgendwie war Yolei die einzige, die so unüberlegt in die Schlacht fliegen würde, und Ken der einzige, der sich gegen Digimon zur Wehr setzen kann XD Von daher fand ich es wieder passend^^
Ich hatte jedenfalls riesigen Spaß, das Kapitel zu schreiben, und hoffe, es war auch spannend zu lesen ;) Und ich glaube, nach diesem Brocken kann ich mir mit dem nächsten Kapitel ein wenig Zeit lassen ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  4FIVE
2013-11-15T20:32:16+00:00 15.11.2013 21:32
Hey Urr,

kaum zu glauben: ich habe nun wie lange gebraucht, um das Kapitel zu lesen? Ach, 2 Monate waren's bestimmt! Aber gestern in meiner Mittagspause war's dann fällig und ich hab die letzte Seite geschafft.
Paradoxerweise bin ich nach wie vor so erschlagen, dass ich eigentlich gar nichts sagen kann. Die Schlacht war extrem gut beschrieben. Ich bewundere dich dafür, wie hervorragend du ohne Kitsch/Quietsch/Fluff/Pairing oder sonst was auskommst, ohne dass es langweilig wird. Das hat man auch hier gemerkt. Man, oder zumindest ich merke, wie dein Stil sich über diese FF verändert hat, zumindest bilde ich es mir ein. Am Anfang dachte ich noch so "ja, cool, aha, aha, toll geschrieben", inzwischen bin ich aber begeistert. Ich kann nicht oft genug wie betonen, dass Digimon absolut dein Fandom ist, da kommt keine andere deiner FFs ran.

Zum Kapitel generell, wie gesagt, kann ich einfach nichts Spezifisches anmerken, vornehmlich weil ich es nicht übers Herz bringe, es zu zerpflücken. Ichb weiß, ich fasle ohne konstruktiv zu werden, aber hey, was solls, ne?

Liebe Grüße,
4FIVE.
Antwort von:  4FIVE
15.11.2013 21:34
Übrigens musst du bei den Songzeilen nochmal über die Kursiv-Tags drübergehen. Für jede Zeile extra, weil er die hier nur immer die erste genommen hat. Ist mir auch immer passiert, keine Ahnung wieso die nicht über die Absätze drübergehen...
Von:  Miliko
2013-05-27T20:28:41+00:00 27.05.2013 22:28
Hallo,
ja ich kommentiere auch mal wieder ;) Zuerst habe ich mich gefreut, dass es ein neues Kapitel gab und ich glaube wie jeder hier, habe ich mich zuerst verlesen. Bis ich dann die Anzahl der Wörter gemerkt hatte, hatte ich das Kapitel schon aufgeschlagen und habe erst dann am rechten Rand gesehen, wie viel ich in Wirklichkeit scrollen muss ;) Natürlich war ich überrascht und ich dachte, dass das ein hartes Stück Arbeit wird. Ich habe bereits auf animexx Kapitel gelesen, die so lang waren. Insgesamt ist dieses Kapitel bei mir auf dem wohlverdienten 3. Platz in der Wörteranzahl. Die anderen beiden Kapitel hatten über 16.000 oder aufgerundet diese Zahl. Ich erzähle das, weil ich damals eine Woche gebraucht habe, um diese Kapitel zu lesen. Sie waren zwar interessant aber auch ein wenig langatmig. Hier habe ich zwar mit Pausen eine Stunde gebraucht, aber im Gegensatz zu diesen langen Kapiteln war dieses Kapitel nicht langatmig oder schwer zu lesen, weil man Ausdauer dafür bräuchte. Ganz im Gegenteil dieses Kapitel war super. :) Ich selbst hätte es nicht besser machen können und am Ende war ich so geflasht von den Erlebnissen, dass mich zugegeben die Länge davon abhielt es noch einmal zu lesen. Der Grund, warum es nicht langweilig wurde, war zum einen der Inhalt des Kapitels, der so ziemlich genial war, und im Zusammenspiel mit deinem Schreibstil sehr sehr geil war :)
Natürlich, typisch Miliko halt, wusste ich am Anfanghg mal wieder nicht, wer die Scherben und die Dunklen waren bzw. wer dazu gehörte. Am Ende des Kapitels wusste ich es zwar wieder, aber am Anfang hätte ich mich selbst für meine Schusseligkeit ohrfeigen können, was ich nicht getan habe ;)
Bevor ich dich allerdings mit meinem Lob überschütte, möchte ich dich darauf hinweisen, dass du nicht alle Logikfehler bzw. Rechtschreibfehler ausgemerzt hast. Ich weiß du bist in diesem Sinne ein kleiner Perfektionist und ich hatte die Idee, ein Din A3 Blatt zu nehmen und alle Fehler, die mir aufgefallen sind, aufzuschreiben. Ich glaube dieses Blatt wäre ziemlich voll geworden ;) Aber ich wollte es doch nicht tun, weil es mich vom Lesefluss abgehalten hätte. Deswegen bekommst du jetzt nur zwei Fehler, die mir aufgefallen sind, weil ich über den einen ziemlich lange nachgedacht habe, was der jetzt zu bedeuten hat und den anderen aufgrund der Buchstabenreihenfolge extrem witzig fand :) Leider weiß ich beim zweiten nicht mehr, wo dieser vorkam...
Also der erste kommt beim Zusammentreffen von Kentarou und Koushiro vor. Ach ich suche die Stelle einfach mal und kopiere sie hier rein.
„Glaubst du, ich könnte mich nicht wehren?“, lachte Koshiro.
„Das … das ist Puppetmons …“
„Puppetmons Marionettentechnik, genau! Da staunst du, was?“, rief Kentarou triumphierend.
Du wirst merken, warum ich verwirrt war. Wieso sollte Koushiro lachen? Würde nicht eher der zweite Satz Koushiro entsprechen? Bis mir diese Möglichkeit allerdings einfiel, hatte ich zuvor eine Pause gemacht, um den Kopf frei zu bekommen. Erst da fiel mir diese Möglichkeit ein ;)
Das zweite wäre, dass du Ansatsu einmal falsch geschrieben hast. Du hast geschrieben "Anstatsu", was, wenn man es laut vorliest, wie "anstatt zu" klingt, was komischerweise auch ein wenig gepasst hätte ;) Auf jeden Fall hatte ich bei diesem Fehler sehr viel Spaß ;)
Du hast wirklich versucht, jeden Digiritter mitreinzunehmen. Das fand ich gut, weil du dich in den letzten Kapitel eher über Michi gekümmert hattest und du weißt, dass ich von diesem Pairing kein Fan bin ;) Ein weiterer Pluspunkt für dieses Kapitel :) Also wenig Michi, aber viel von Koushiro, der glaube ich in diesem Kapitel seine absolute Sternstunde hatte ;) Ja, ich glaube, das war sein Kapitel ;) Sora kam am Ende ein wenig zu kurz aber ok ;) Ken hatte als großer "Jungfrauenretter" auch wieder seinen Auftritt und dieser gefiel mir. Es würde mich freuen, wenn die beiden irgendwie zusammenkommen. ;) Ich glaube übrigens nicht, dass du auch Yolei umbringst. Wird das passieren, dann statte ich dir mal einen Besuch ab ;)
Allerdings glaube ich nicht, dass Tai, wenn der Plan nicht funktioniert, ein wenig hysterisch oder ausflippen würde. Ich schätze Tai eher so ein, dass er, wenn etwas falsch läuft, schon den nächsten Plan austüftelt. Außerdem kann ich mich nicht erinnern, dass er, wenn die Situation verzwickt war, so naja fuerig war. Tai behält doch eher den kühlen Kopf. ;)
Beim Kampf zwischen Cody und diesem Duskmon hätte ich am Ende nicht gedacht, dass du die Sauerstofftorpedos nimmst. Mein erster Gedanke war nämlich, dass irgendeins der herumstehenden Digimon Submarimon hochnimmt und dieses dann wie ein Speer wirft und Submarimons Spitze vorne dann Duskmon durchbohrt hätte. Ich fand die Idee ganz witzig, dass Submarimon dann auch noch in der Tür stecken bleibt und dann herausgezogen werden muss. Naja du hast es nicht eingebaut. Jetzt kann ich diese Idee verwenden, wenn ich nur wüsste wo? ;)
Die Szene um Yoleis Rettung fand ich gelungen. Ich habe mir auch ein klein wenig gewünscht, Kräfte wie Ken zu haben ;)
Beim Hackerduell zwischen Koushiro und Kentarou hat man gemerkt, dass du dich mit Informatik auskennst bzw, mit diesem ganzen Drumherum. Ich wäre nicht auf diese Idee gekommen und überhaupt den Schlachtplatz mit diesem summenden Feldern und dass dann alle auf einmal durchdrehen und Tai plötzlich merkt, dass er blutet. Wow ich bin immer noch beeindruckt. Sowas kannst nur du schreiben ;) Ich würde mich ja gerne vor dieser absolut genialen Idee verbeugen, aber das würdest du eh nicht sehen können ;P Was hat eigentlich Ansatsu die ganze Zeit gemacht? Einmal ist er aufgetaucht und dann war er wieder weg?
Ich habe übrigens erst am Ende gemerkt oder besser in der Mitte, wie die Songlyrics in die Ff passen und dass du noch ein wenig hinzugedichtet hast ;) Eigentlich müsste ich das Kapitel, wie schon geschrieben noch einmal lesen ;) Vom Lied kannst du mir mal einen Link schicken ;) Und du hast wie ich gemerkt, dass dieses ganze Kursiv Ding ziemlich schwer und beschissen ist und wenn du schon genervt warst von den Kursiv Dingern und es für dich der Horror war, dann kannst du dir bestimmt denken, was ich für eine Arbeit hatte, weil ich noch nicht einmal wusste, wie man das macht. ;) Ich habe keine Ahnung, wie schonmal erwähnt von Informatik und verzweifle an Computern, die mehr als einen Knopf zum anmachen haben. ;)
Mit dieser Anekdote verabschiede ich mich mal (nur eine Anekdote: Rekordverdächtig ;) Der Anfang mit den Kapitellängen zählt nicht) und am Anfang wollte ich noch die anderen Kapitel kommentieren, aber diese Kommentare würden den Kapiteln nicht mehr gerecht werden. Ich weiß auch, weil ich so visuell das Kapitel noch einmal durchgegangen bin, nicht mehr den Inhalt. ;) Deswegen verabschiede ich mich mal ;)
LG Miliko
PS: Ich habe mit nur einer Anekdote trotzalledem 1000 Wörter geschafft ;) Ich feier mich jetzt mal ;) Das 10.000 Wörter Kommentar wird einfach, aber wenn es wieder so ein 15.000 Wörter Kapitel wird, verliere ich meine Wette :'(
Antwort von:  Miliko
28.05.2013 00:30
Ich hab was vergessen! Schande über mein Haupt! ;) Aber es ist mir wieder eingefallen, auch wenn wir es jetzt zwei Stunden später haben ;)
Ich wollte noch etwas zum Ende schreiben und zwar folgendes: Also Deemons Flammeninferno ist die sagenumwobene ultimative Waffe von Taneo gegen seine Feinde? Ganz ehrlich ich hätte ein wenig mehr erwartet ;) Zufall, dass es eine Attacke von Deemon ist, während ich gerade eine Deemon Ff schreibe? Scherz! ;) Ich hätte aber eher die Attacke von Apokalymon erwartet oder eine von Malomyotismon oder wie heißt dieses Ding, dass in Cross Wars vorkommt, was schon fast tot ist? Aber Flammeninferno klingt irgendwie ein wenig lahm. Allerdings erklärt dies auch, warum Taneo & Co so kaputt von ihrer Aktion wiederkamen. Letztendlich finde ich es aber ok, auch wenn ich eine sehr viel zerstörerische Attacke gewählt hätte :)
Gute Nacht Miliko (du weißt ja ich geh erst in einer Stunde oder so zu Bett, hey ich hab morgen frei ;))
Von:  Juju
2013-05-27T09:42:28+00:00 27.05.2013 11:42
Also irgendwie will ich gar keinen Kommentar schreiben, weil sowieso nichts, was ich schreiben könnte, dem Kapitel hier gerecht werden würde. xD Ich wünschte, du hättest meine Gesichtsausdrücke während des Lesens sehen können, die wären Kommentar genug gewesen. :D Aber ich versuche natürlich trotzdem, mich irgendwie in Worte zu fassen.
Also das war ein Hammer Kapitel, ich bin ganz baff. Musste es auch in zwei Teile teilen, aber dazu muss ich sagen, dass ich es erst in vier Teile teilen wollte, quasi immer 10 Seiten auf einmal. Dann war ich so drin und versunken, dass ich plötzlich schon 20 Seiten weg hatte. xD Es war also so genial und spannend geschrieben, dass ich gar nicht aufhören konnte und gar nicht gemerkt habe, wie die Zeit vergeht. Bin traurig, dass ich schon fertig bin. :(
Mit der Seitenanzahl war ich erst mal geschockt. Erst las ich so: Okay, er lässt uns so lange warten und dann kommt er hier an mit 1500 Wörtern? Bis mir dann klar wurde, dass es 15000 Wörter sind. xD
So nun aber zum Inhalt: Es war spannend, atemberaubend, umwerfend. So viel Chaos und Hin und Her und man hat trotzdem nicht den Überblick verloren. Das mit den geteilten Rollen fand ich wirklich super. Izzy, der das Ganze von außen beobachtet und den Überblick behält. Cody, der die Finsterzitadelle sucht. Tai, Matt, Joe, Yolei und Ken mittendrin. Mimi, die nervt und ihren Willen durchsetzen musste. xD Sora im Lazarett. Echt cool
Das mit Yolei fand ich wirklich furchtbar. Ich hoffe, du lässt sie jetzt nicht auch noch sterben. Mal ganz ehrlich: Hast du was gegen Mädchen? :D Es gibt so schon nur vier Mädchen bei Digimon und eine hast du schon sterben lassen und nun die Nächste? Tztztz! xD Nein Scherz, die Kopflosigkeit hat schon sehr gut zu Yolei gepasst. Und Ken wollte sie retten und hatte sie ja auch schon unter Einsatz seines Lebens gerettet, das war so süß. <3 Aber leider hat er dann doch versagt. :( Wo ist eigentlich Stingmon? Oder konnte Minomon noch nicht weiter digitieren? Ich hab ganz schön den Atem angehalten, als Devimon Yolei in seiner Gewalt hatte.
Eine meiner Lieblingsszenen ist Izzy und das Hackerduell mit Kentarou. So genial! :D Ach, ich liebe Izzy hier in deiner FF. Ohne ihn wären alle verloren. Aber wie sie Kentarou zurichten, also ihm die Hände verstümmeln, finde ich dann doch ganz schön grausam, aber naja, er hat ja auch Grausames getan und wäre zu noch mehr bereit gewesen.
Von wem wurde eigentlich Musyamon gekillt? Ansatsu?
Eine geniale Szene war übrigens auch die, in der sich das Blatt auf einmal durch das starke Vibrieren gewendet hat. Uwah, da war ich völlig hin und weg. Was war nun los? Was geht da vor? O_O Alle völlig entsetzt. Das war echt super.
Sooo, was gabs noch... Ach ja, der Kampf zwischen Cody und Duskmon. Ich hätte nicht gedacht, dass Duskmon so viel Ehre besitzt. Und allgemein fand ich den Kampf zwischen den beiden eine gute Idee. Und dann dieses Manöver am Ende mit den Sauerstofftorpedos! :D Genial! Da wäre ich NIE drauf gekommen, aber ich hab auch keine Ahnung von Physik und Chemie haha. Aber das war echt super.
Ja und T.K. tz ^^ Ich bin echt gespannt, wie sein Plan aussieht und welches Ziel er eigentlich verfolgt. Ich finde es gut, dass du die Leser so lange im Dunkeln lässt und wir darüber spekulieren können, was T.K. da nun vorhat. Ich glaube immer noch nicht, dass er wirklich auf die dunkle Seite der Macht gewechselt hat.
Der Schluss hat mir übrigens noch mal den Atem geraubt. Ein wirklich toller Cliffhanger und ich bin so gespannt, wie es weitergeht. Auf einmal tauchen Taneo und Miyuki auf und mischen sich ein. Sieht gerade gar nicht gut aus. Und Mann, dabei wollten die DigiRitter sich jetzt gerade auf die Suche nach T.K. machen. Mensch! :O Ich bin sicher, die nächsten Kapitel werden wieder mega spannend.

>Und ich glaube, nach diesem Brocken kann ich mir mit dem nächsten Kapitel ein wenig Zeit lassen ;)

Jaja, ich rechne dann in zwei Monaten mit dem nächsten Kapitel... xD
Von:  funnymarie
2013-05-25T14:49:46+00:00 25.05.2013 16:49
ein ganz tolles kapitel
und es hatte wirklich epische ausmaße^^
trotzdem war es sehr gut
schade, dass yolei stirbt
sie und ken wären sehr süß zusammen gewesen
und ob das flammemmeer die restlichen digimonpartner der digiritter den erdboden gleich machen wird?
ich bin gespant
lg funnymarie
Von:  fahnm
2013-05-24T21:02:49+00:00 24.05.2013 23:02
Spitzen Kapi^^
Von:  EL-CK
2013-05-24T17:48:10+00:00 24.05.2013 19:48
Erstens: Obwohl ich vom Anfang an gefesselt war - musste ich es leider in zwei Teilen lesen (hatte Vorlesungen)

Zweitens: OMFG das Kapitel war der HAMMA... so komplex und dennoch was alles perfekt und vor allen logisch miteinander verbunden... einfach SUPER...

Die Sache mit Yolei und Ken war echt logisch - du hat recht nur SIE würde so unüberlegt handeln...

Ich bin jetzt schon aufs nexte Kapitel gespannt..
Von:  Kaninchensklave
2013-05-24T15:17:08+00:00 24.05.2013 17:17
ein Klasse Kap

tja die Armee der Dunkeln wurde vernichtet doch Taneo hat eine kleingkeit vergessen undzwar das T.K nur darauf gewartet hat das sie ch die Dunklen Persönlich zeigen
immerhin wissen sie ja nciht das er eines Ihrere DIgivice besitzt und Ihnen so den Gar ausmacht

Ken amcht sich zu viel Sorgen Yolei wird es schon schaffen diesen Dickschädel bekommt so schnell nichts klein xD

auch wage ich es zu bezeifeln das T.K vorhat die scherben gewinnen zulassen da diese nur MIttel zum Zweck sind genuaso wie die Anderen beiden Triumpfatoren werden sievernichtet werden denn das ist genaus das was T:K vor hat die Scherebn zu Pietmon zu schicken und dann das Tor zur Menschen welt zu öffnen die anderenw erden dann eghen können doch er wird bleiben um den Frieden sicher zu stellen

denn in der Menschen welt Gibt es nichts mehr was IHn ncoh dort halten könnte sein Karis tod aber wer weiss ob sie nicht wieder erschient um dann bei Ihm zu bleiben

GVLG
Antwort von:  UrrSharrador
31.05.2013 12:38
So, eine Woche nach deinem Kommi kommt halt mal meine Antwort (Uni-Projekt und so)^^
Also danke für dein Kommi :)
Du wirst schon sehen :D Es ist noch so einiges am Kommen ;)
lg


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