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Ansatsu

Akrobat | Attentäter | Dunkler
von

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Akrobat


 

Now take the stage

Take your positions

Then swallow your fears

You can’t turn back now

(Dreamtale – Eyes Of The Clown)

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Ich wurde mit einem Schwall aus Blut geboren, also war ich mir immer sicher, dass ich auch mit einem Schwall aus Blut sterben würde.

Die Einzelheiten verriet man mir nicht, aber jeder dachte, meine Mutter würde die Geburt nicht überleben. Ein Kaiserschnitt war notwendig, um mich zur Welt zu bringen. Später sagte jeder, was für ein großes Wunder es doch wäre, dass meine Mutter noch lebte. Jeder dachte, es würde ein Austausch werden. Ein Leben gegen einen Tod. Jahre danach wurde mir klar, dass sie damit doch recht gehabt hatten. Es war kein Wunder, sondern tatsächlich ein Austausch gewesen. Ein Leben, ein Tod. Meine Mutter hat überlebt, weil sie den Tod geboren hatte.

Die Welt, in die ich geworfen wurde, war eine entbehrliche, zumindest, wenn man den sozialen Unterschied zwischen unseren Besuchern und uns betrachtete. Wir waren ein koreanischer Wanderzirkus, ein Haufen Heimatloser, die die Leute mit halsbrecherischen Kunststücken beeindruckten und es so über die Runden schafften. Vor meiner Geburt war meine Mutter Trapezkünstlerin gewesen und auch später, Jahre nach ihrem Beinahe-Tod, versuchte sie sich wieder als Akrobatin. Meinen Vater lernte ich nie kennen. Sie erzählte mir, sie hätte ihn auf einer Tour in Japan kennen gelernt, einen reichen Geschäftsmann. Eine einzige Nacht hatte gereicht, um mich zu zeugen.

Auch meine Mutter war gebürtige Japanerin. Das führte dazu, dass ich zweisprachig aufwuchs und mir immer wieder anhören durfte, wie klug ich doch sei und wie ähnlich ich, ein kleines Kind, meinem Vater doch schon sehe.

Von klein auf war ich Teil unserer Artistentruppe. Ich war das Kind, das auf den Schultern unseres Fackelwerfers einen Handstand machte, der Junge, der von einem Trapez zum anderen geworfen und wieder aufgefangen wurde und dabei einen Salto schlug. Ich konnte mich zusammenrollen wie ein Igel und passte dann in eine winzige Schachtel. Ich konnte die Füße im Genick überkreuzen und als kaum menschlich aussehendes Etwas auf den Händen marschieren. Und den Leuten gefiel, was sie sahen. Vor allem, wenn unsere Reise uns an den Rand der Städte führte, jubelten mir junge Frauen zu, wie süß sie mich doch fanden, und andere Kinder starrten mich mit offenem Mund an und deuteten mit ausgestrecktem Finger aufgeregt auf mich.

Ich gewöhnte mir schnell an, eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. Ich mochte es nicht, wie sie mich ansahen. Es machte für sie keinen Unterschied, ob ein Löwe in seinem Käfig durch einen Reifen sprang, oder ob ich von Trapez zu Trapez flog. Wenn ich sie wütend angestarrt hätte, wären sie womöglich gegangen, und wir wollten schließlich begafft werden. Also versteinerte mein Gesicht, nicht nur in der Manege, sondern schließlich auch in meiner kargen Freizeit, wo ich nur für mich selbst übte oder mir meine Mutter Geschichten auf Japanisch erzählte.

Zur Zeit der Nebelmonster waren wir in Korea, und es dauerte lange, bis man uns davon erzählte, was in Japan passiert war. Ich war etwa acht Jahre alt und hatte das Gefühl, noch nicht viel von der Welt gesehen zu haben, ganz gleich, wie weit ich schon gereist war. „Gibt es wirklich übernatürliche Wesen?“, fragte ich daher meine Mutter, als die Nacht das Lager verstummen ließ.

„Nein“, sagte sie sanft und küsste mich auf die Stirn. „Schlaf gut, mein Ichirou.“ Sie hatte mich nach meinem Vater benannt, obwohl sie ihn kaum gekannt hatte. Anscheinend mochte sie ihn trotzdem.

Ich fragte mich lange, ob es Schicksal war, dass sie nur wenige Tage danach vom Trapez fiel. Eine Frau wie meine Mutter, die fast ihr ganzes Leben in luftiger Höhe verbracht hatte, von erschrockenen Rufen, bewundernden Pfiffen und erstaunten Seufzern begleitet worden war, wurde von ihrem eigenen Schrei in ihren Sturz in den Tod begleitet.

Meine Welt brach in sich zusammen. Sie war die Stütze in meinem Leben, das Seil, über das ich balancierte. Wie konnte sie so einfach sterben? Es hatte Jahre gedauert, bis ich begriff, wie zäh sie gewesen war, wie groß die Kraft des Lebens, das in ihr pulsiert hatte. Ein einzelner, wohl platzierter Stich kann einen Menschen töten. Ein einziger Tropfen einer bestimmten Substanz, ein dünner Schnitt, eine winzige Kugel, ein simpler Schlag, ein mikroskopisch kleines Bakterium. Um meine Mutter zu töten, hatte das Schicksal sie fünfzehn Meter weit in die Tiefe schleudern, ihren Körper auf dem harten Boden zerschmettern müssen, und nichts weniger. Ich war lange nicht mehr bei dem Zirkus, als ich erstmals Stolz für sie empfand.

Das Leben – die Show – musste weitergehen. Etwas in mir war zerbrochen, die Scherben schmerzten, aber der scharfkantigste Felsen wird bekanntlich irgendwann von den Meereswellen abgerundet. Ich war weiterhin eine der Hauptattraktionen, übertraf meine Mutter, übertraf die meisten der älteren Künstler. Ich durfte auch bei den Kunststücken mit den beiden Löwen mitwirken, nur als Randfigur, weil unser Dompteur beteuerte, Erfahrung wäre das Ein und Alles.

Unsere Wanderschaft führte uns bis in das russische Hinterland. Wir hatten unsere Zelte aufgeschlagen und die erste Vorführung gegeben. Ich trug soeben Futter zu den Löwenkäfigen, als der Mann mich ansprach.

Erst hätte ich ihn in der hereinbrechenden Nacht gar nicht bemerkt. Das Gras und die nahen, kargen Büsche wirkten schwarz, der Himmel war samtblau, und der Mann war irgendetwas dazwischen. Erst, als er seinen Zylinder abnahm, sah ich etwas Helles an ihm; volles, akkurat gestutztes Haupthaar. Er hatte ein scharfes Gesicht und eine noch schärfere Nase und seine Augen waren hell und durchdringend, genau wie meine eigenen. Sein Frack ließ ihn wirken, als stammte er aus einem anderen Jahrhundert, und obwohl er einen jugendlichen und agilen Eindruck machte, hatte er einen Spazierstock dabei. Er sagte etwas auf Russisch zu mir, und ich zuckte mit den Schultern, die Miene gleichgültig wie immer, und ging weiter. Schließlich versuchte er es auf Koreanisch.

„Junge. Das war ein beeindruckender Auftritt. Ist das Fleisch für die Löwen?“

Ich schwieg und hievte den Korb vor dem Löwenkäfig zu Boden. Dann warf ich die rohen Fleischbrocken zwischen die Gitterstäbe. Knurrend warfen sich unsere beiden großen Katzen auf sie. Der Anblick der hungrigen Löwen schlug normalerweise jeden Zuschauer in die Flucht, der so arrogant war, nach der Vorstellung zwischen unseren Zelten umherzuschleichen.

Nicht so ihn. Im Gegenteil trat er genau neben mich und musterte fasziniert, wie die beiden ihr Futter zerrissen. „Prachtvolle Tiere“, sagte er. Sein Koreanisch klang perfekt. „Aber ihre Zähne und Klauen sind hier im Käfig verschwendet. Hattest du keine Angst, als du mit ihnen in der Manege warst?“

„Nein“, murmelte ich. Der nächste Fleischklumpen flog.

„Warum nicht?“

Weil sie mich kennen, wäre die Antwort gewesen, die mir auf der Zunge lag. Aber dieser Mann nervte mich. „Wenn ich mit ihnen in der Manege bin, sollten sie es sein, die sich fürchten, deshalb.“

„Ich verstehe.“ Er neigte den Kopf und ich sah sein schräges Lächeln. Ein Zahn fehlte ihm, konnte ich erkennen. „Wie alt bist du, Junge?“

„Zehn.“

„Und mit zehn beherrschst du solche Kunststücke?“

Ich zuckte mit den Schultern.

Eine Weile schwieg er. „Auch deine Fähigkeiten sind hier verschwendet“, meinte er schließlich abfällig. „Willst du für den Rest deines Lebens diesem Zirkus angehören?“

„Er ist meine Familie.“

„Ah ja, Familie“, flüsterte er. „Familien sind gefährlich. Sie brechen auseinander, Familienmitglieder sterben, und man versinkt in einem Meer aus Trauer. Die einzige Familie, die ein Mensch braucht, ist dieser Mensch selbst, und alles, was er je geleistet hat, sodass er keine Zeit hat zu trauern, wenn sein Ende gekommen ist.“

Die Worte des Mannes verwirrten mich, aber gleichzeitig fand ich sie faszinierend. Ich dachte an meine Mutter. Und ich hatte schon lange genug von der Manege, wollte mich nicht mehr anstarren und bejubeln lassen. Ich war eine Puppe, die jeden Tag, jede Aufführung dasselbe tanzte, immer und immer wieder, ohne etwas anderes als Langeweile dabei zu empfinden.

„Ich habe keinen anderen Ort, an den ich gehen könnte“, sagte ich mutlos.

„Ah ja“, machte er wieder. „Danach streben die Menschen, wohl wahr. Aber braucht man so einen Ort wirklich? Was ist eine Heimat? Ein Land? Ein Fleck Gras? Eine Häuserruine? Wenn der Mensch einen Ort braucht, an dem er bleiben kann, wozu hat er dann Beine, die ihn überall hin tragen?“ Ich schwieg, und er fuhr fort. „Du selbst könntest deine Familie sein. Wo du gerade stehst, das ist deine Heimat. Was du erreichen kannst, das ist dein Besitz. Hört sich das gut an?“

„Ja“, murmelte ich nach langem Überlegen. „Nach … Freiheit.“

„Ah, Freiheit.“ Er lachte leise und schulterte seinen Gehstock. „Solange ein Mensch essen muss, um zu leben, kann er nicht frei sein. Aber er hat die Möglichkeit, frei zu wählen, wodurch er sich sein Essen verdienen will.“

„Wer bist du?“, rief ich ihm hinterher, als er sich zum Gehen wandte, so laut, wie ich es gerade noch wagte.

„Ich komme morgen wieder. Triff mich nach der Aufführung dort hinten auf dem Hügel.“ Sein Stock deutete hinter seinen Rücken, wo das Land ein klein wenig anstieg. „Dann sag mir deine Entscheidung.“

Welche Entscheidung, hätte ich fragen können, aber ich verstand, was er meinte. In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf. Ich wusste nichts über ihn, doch gerade das faszinierte mich. Dieser Mann sah mich nicht als ein Tier, als ein Objekt seiner Belustigung. Er glaubte, dass ich mit meinen Fähigkeiten etwas anderes tun könnte, obwohl alle anderen immer meinten, der Zirkus wäre das einzige, wo wir unsere Fähigkeiten gebrauchen konnten. Und dass ich mich entscheiden konnte, bedeutete Freiheit, wenn auch nur ein bisschen.

Ich konnte nicht einschlafen, ich war wach, bis der Morgen graute. Und ich entschied mich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Lange habe ich diese Geschichte angekündigt, jetzt ist es soweit. Die anderen beiden Kapitel werden länger.
Wie immer, ENS-Wünsche einfach in irgendeiner Form an mich richten :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Juju
2013-11-15T15:43:00+00:00 15.11.2013 16:43
So, jetzt hab ich das erste Kapitel auch mal gelesen. :)
Wie immer, einfach toll. Ich liebe deinen Schreibstil so sehr, er ist so angenehm zu lesen, ohne Fehler, ohne Verwirrung, ohne dass ich das Gefühl habe, dass irgendwas viel zu schnell geht. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine. ;)
Ich finde es sehr spannend, wo genau deine bösen Charaktere herkommen und dieser Part über Ansatsu hat mir schon mal gut gefallen. Was ich von diesen ganzen Zirkussen (ist das wirklich die Mehrzahl von Zirkus? :D) halten soll, weiß ich immer nicht so richtig. Für die Tiere kann das eigentlich nur schlecht sein und für die Menschen hm... weiß nicht. Die Kinder werden ja praktisch dzau verdonnert, ihr Leben in der Zirkusgemeinschaft zu verbringen und Akrobaten oder was auch immer zu werden. Also insofern finde ich Ansatsus Schicksal schon schlimm genug. Und dann stirbt auch noch seine Mutter, die einzige Person, die hier als ihm wichtig beschrieben wird. Echt traurig. Lässt du ihn in seiner Geschichte seinen Vater finden? Ich wünsche mir jetzt irgendwie etwas Gutes für ihn, aber ich weiß ja eigentlich, dass er jung sterben wird. ;_;
Dieser russische Mann ist ja mal mehr als verdächtig. Bin wirklich gespannt, wohin er Ansatsu mitnimmt, denn es ist ja klar, dass er sich auf ihn einlassen wird. Er hat schließlich nicht so viel zu verlieren.
Ich mag übrigens diese ganzen Vergleiche, die du immer so mit einbaust. Du verstehst es wirklich, etwas so zu schreiben, dass wir Leser es uns vorstellen können und mitgerissen werden. <3
Ach und zum Titel der Story: Das "Dunkler" stört mich da, weil es sonst so eine schöne Alliteration gewesen wäre. xD Aber okay, es ist ja eine essentielle Beschreibung von ihm.
Ich hoffe, es geht bald weiter. Machst du das auch noch für die anderen Dunklen?
Ach übrigens, ich mag das Charakterbild. Er sieht voll cool aus. :D
Antwort von:  UrrSharrador
20.11.2013 00:34
Danke für dein Kommi :) Freut mich wieder mal, dass dir meine FF gefällt XD
Nein, er wird seinen Vater nicht treffen. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen^^
Danke, da mit dem Vergleichen hab ich in dem Kapitel ziemlich rumgespielt^^ Später werden sie weniger, irgendwie.
Ich weiß, mich hat das D von Dunkler auch gestört, aber iwie konnte ich da nichts anderes nehmen :,D
Das nächste Kapitel ist schon online und das letzte kommt dieses Wochenende :) Ansatsu wird aber der einzige sein, zu dem ich so einen Spin-Off mache, die anderen, die noch übrig sind, werden in Grundzügen dann in Twelve (temporärer Name^^) behandelt ;)
Ich finde das Bild auch super :D Ist übrigens der gleiche Charakter wie der "Ansatsu" im Shards-Trailer, nur hab ich seinen Mantel passend eingefärbt^^
Von:  EL-CK
2013-11-09T10:53:29+00:00 09.11.2013 11:53
Mahlzeit (ist ja fast scvhon Mittag ;) )
auch von mir erstmal ein Danke für die ENS...
Das Kapitel ist der OBERHAMMA... ich mein' dass dein Stil genial ist wusste ich bereits durch Shards und das Special, aber das heißt nich dass ich nicht immer wieder geflasht davon bin - hoffentlich erkennt man was ich sagen will....
Schon aus diesem Kapitel kann man schließen, dass man Ansatsu am Ende der Story wohl mit anderen Augen sehen wird...

Ich weiß einfach nicht was ich noch schreiben sollte.... (bin immer noch sprachlos-geflasht ...) von daher sag ich nur: Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel...

Antwort von:  UrrSharrador
11.11.2013 20:08
Danke für dein Kommi und das Lob :D Dabei hab ich eigentlich gar nicht gedacht, dass diese FF so gut ankommt, weils ja doch eher so eine Nebenstory ist^^ Aber freut mich auf jeden Fall :)
Von:  DigiDestined
2013-11-09T09:05:55+00:00 09.11.2013 10:05
Moin moin,

erstmal danke für Deine ENS. :)
Dann muss ich sagen, dass mir diese Story bereits von Anfang an gefällt. Klasse Schreibstil, klasse Einführung. Ich bin gespannt, was Du daraus machst. Da ich Shards noch sehr gut in Erinnerung habe, wird es wohl was Großartiges sein (nein, ich schleime nicht XD).
Joa, und da ich nicht gerade DER Kommi-Schreiber schlechthin bin, beende ich ihn an dieser Stelle und sage: Bis zum nächsten Kapitel! :)

LG, DD
Antwort von:  UrrSharrador
11.11.2013 19:53
Danke für dein Kommi :) Freut mich, dass es dir gefällt^^ Aber erwarte bitte nicht zu viel, ich werde es eher nüchtern halten und es wird daher nicht allzu spannend oder großartig^^'
lg
Antwort von:  DigiDestined
11.11.2013 20:29
Großartigkeit basiert doch nicht nur auf die Spannung in einer FF. ;) Wenn Du sie vernünftig schreibst (so wie es bis jetzt der Fall ist) und die Situationen logisch herüberbringst ist sie es ebenfalls, meiner bescheidenen Meinung nach. Und ´ne nüchterne Formulierung und Betrachtungsweise ist bei einer solchen FF - wie ich finde - auch vollkommen in Ordnung. Mach Dir mal keinen Kopf, dass Du mich vergraulen könntest. So schnell wirst Du mich nicht mehr los. :P

LG, DD
Von:  fahnm
2013-11-09T02:00:43+00:00 09.11.2013 03:00
Super Story.
Antwort von:  UrrSharrador
11.11.2013 19:51
Danke :)
Von:  Miliko
2013-11-09T00:22:07+00:00 09.11.2013 01:22
So, da ich es sonst nicht bin, schreibe ich das gleich als Erstes ;)
Erste!!! Sorry für diesen kindischen Anflug ;)

So, im Gegensatz zu Shards hast du dich dazu entschieden, einen Ich-Erzähler zu benutzen. Ich muss sagen, dass das als erstes ungewohnt war. Normalerweise schreibst du ja anders ;) Mittlerweile habe ich allerdings etwas gegen den Ich-Erzähler. Klar, er bietet einen guten Einblick in die Gefühlswelt des Charakters und fast alle Bücher, die ich lese, sind auch mit so einem Erzähler. Aber was es jetzt schwieriger machte, war einfach, dass ich mich nicht mit Ansatsu identifizieren kann. Das ist glaube ich ein kleines Problem mit mir... Naja mal sehen, wie sich das entwickelt. ;) Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass sich der Autor also du sich mehr miteinbezieht als sonst. Dazu komme ich später mit einem Beispiel ;)
Sonst ist der Schreibstil wie gewohnt. Muss ich jetzt eigentlich noch viele Wörter verlieren, wenn ich das schon ausführlich mal kommentiert habe in Shards? Also wie gewohnt schön.
Das Kapitel ist auch etwas kürzer wie gewohnt. Werden diese noch länger? Zwei kommen ja noch. Ich muss zugeben, ich war zuerst erstaunt, da ich dachte, die Ff sei nach diesem Kapitel abgeschlossen, aber das es anders ist, habe ich erst im Autorenkommentar gemerkt. Besser spät als nie ;)
So kommen wir zu Ansatsu oder besser Ichirou. Im folgenden wird er nur noch Ansatsu genannt. Der andere Name ist mir momentan noch zu kompliziert. Das ist also der Anfang von Ansatsu. Ich finde es eigentlich recht logisch, dass er im Zirkus aufgewachsen ist und kommen wir zu dem bereits geschriebenen: Hast du eventuell eine kleine Abneigung gegen den Zirkus oder ist das nur Ansatsus Sicht und du hast deine dazu nicht miteinbezogen? Dass er Akrobat war, hat mich sofort an die verfolgungsjagd in Paris erinnert. :) Da ist er ja auch herumgesprungen als gäbe es keinen Morgen.
Achja Formatierung: Ich würde ein paar Leerzeilen einbauen. Bei "Unsere Wanderschaft..." und dann kommt ja der Mann hinzu, da könntest du gut einen Cut einbauen. Der text ist ja nicht besonders lang, aber ich finde dann schneller was und es sieht übersichtlicher aus. (Nein, das ist keine Rache zu deinem letzten Kommentar) Bei 1500 Wörtern sind keine Absätze doch ein wenig unübersichtlich. Du wirst es vielleicht selber merken ;)
So zum Inhalt zurück: Ich mag diesen ersten Satz. Dieser verbindet irgendwie Vergangenheit und Gegenwart/Zukunft. Für mich klingt dieser so, als ob Ansatsu nach seinem Tod seine Geschichte erzählen würde und ich finde das recht gut. Den zweiten mag ich auch. Ansatsu erzählt so, als ob diese Geschichte Jahre zurücklegen würde. Es ist nicht so eine Gesichte, die gerade passiert, sondern irgendwie ein Rückblick und das gefällt mir :) Die Entwicklung finde ich auch gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass Artisten vielleicht so reagieren könnten, wenn sie so begafft werden. So ein Zirkusleben ist ja auch nicht das Wahre. Ich mag den Zirkus trotzdem und weißt du, was ich immer am meisten mochte? Die Akrobaten! Ich wäre also höchstwahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt eines dieser gaffenden Kinder gewesen.
Der Mann wird Ansatsu höchstwahrscheinlich rein in das Killergeschäft bringen. Inwieweit das Leben da besser ist als das jetzige, lässt zweifeln. Ich glaube Ansatsu hatte einfach eine starke Beziehung zu seiner Mutter und sie ist vielleicht die einzige Person, die er je wirklich geliebt hat. Vielleicht ist das die einzig wahre gute Seite, die dieser Killer hat?
Also bevor ich weiter rumphilosophiere, warte ich lieber auf das nächste Kapitel und siehe dann, inwieweit ich dann mit deinem Text übereinstimme ;) Apropos warten: Wann kommt denn das nächste Kapitel? Du hast die Ff ja bestimmt schon fertiggestellt. ;) Ich kenne dich ja.
Du kannst übrigens nie wieder die Ausrede verwenden, wenn du später hochlädst, dass du noch das Kapitel geschrieben hast. Jeder weiß ja jetzt, dass du die Ff vorher fertigschreibst und sie erst dann hochlädst. ;) Mal sehen, wie du da wieder rauskommst ;)
LG Miliko
PS: Sorry dass es doch noch ein wenig spät wurde mit dem Kommentar. ;) Ich habe vorher noch andere Sachen geregelt.



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