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New Reign

Wie Game of Thrones, nur mit Digimon. [Video-Opening online]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Schattenjagd

Es war ein lustiger Abend gewesen. Lächelnd dachte er daran, wie Davis und Yolei sich darum gestritten hatten, wer Tais Torte ins Zimmer bringen durfte. Alle waren sich hinterher einig gewesen, dass die Überraschung gelungen war, und Ken war heilfroh, dass er daran Anteil gehabt hatte.

Er schloss die Tür hinter sich, die klickend einschnappte. In seinem Zimmer hätte es stockdunkel sein sollen, aber flimmerndes Licht zuckte in unregelmäßigen Abständen über die Wände und warf abstruse Schatten. Hatte er vergessen, seinen Computer auszuschalten? Um seine Eltern nicht zu wecken, schlich er näher auf den flackernden Monitor zu.

Auf ein Wort, Ken.

Die Stimme klang wie ein Donnerschlag in der Stille. Ken fuhr herum. Dort, in den Schatten in der Ecke seines Zimmers … war etwas. Es bewegte sich, es … es sah ihn an. Ein neuerliches Flackern des Lichtes ließ ihn eine Gestalt wie einen Scherenschnitt erkennen – einen menschlichen Umriss mit riesigen Flügeln. Ken unterdrückte einen Schrei. „W-Wer bist du?“

Weißt du das wirklich nicht?“ Die Stimme war nur in seinen Gedanken, merkte er. Er wusste zwar deutlich, dass sie aus dieser Richtung kam, aber sie besaß weder Nachhall, noch wurde sie von dem Raum gedämpft. „Ich habe euch damals geschworen, dass ihr es bereuen würdet, mich wegzusperren, erinnerst du dich?

Ken hielt die Luft an. Dieser Schatten, diese Stimme … „Du bist … Nein, du kannst es nicht sein, du solltest doch …“

Auf ewig an Dragomons Meer vermodern, meinst du das?“ Die Stimme gewann an Schärfe, an … Kraft. „Los, sag ruhig meinen Namen, Ken.

„Deemon“, murmelte er.

Aus der Ecke breiteten sich mit einem Schlag flimmernde Schatten aus, umschlossen das ganze Zimmer, hüllten alles in einen undurchdringlichen, ölig schwarzen Mantel. Deemon wurde vor ihm sichtbar, nicht mehr nur als Schemen, sondern als … etwas anderes. Als würde er ein Bild bei schlechtem Empfang im Fernsehen vor sich haben, flimmerte und zuckte Deemons Gestalt. Die Farbe seines roten Mantels war verblasst und es wirkte immer noch merkwürdig zweidimensional. Dennoch lief Ken ein Schauer über den Rücken.

Ihr konntet mich damals nicht töten. Ihr hättet daran denken sollen, dass ich zurückkehren würde.

Ken fühlte sich in die Nacht zurückversetzt, als sie Deemon ans Meer der Dunkelheit verbannt hatten; als er selbst das Tor geöffnet und dabei gegen all die aufquellende Angst vor der Dunkelheit angekämpft hatte. Er schluckte hart. Von seiner Schläfe lief ein Schweißtropfen, saugte sich in seinen Hemdkragen. Nicht jetzt. Warum jetzt? Er tastete instinktiv nach seinem DigiVice, doch er hatte es nicht bei sich. Warum auch? Sechs Jahre waren seitdem ins Land gegangen, und nichts war geschehen, das die Anwesenheit der DigiRitter bedurft hätte.

Deemon lachte kehlig. „Suchst du dein DigiVice, Ken? Es ist in deiner Schreibtischschublade.“ Aus der Dunkelheit tauchte das kleine Gerät auf, schob sich selbst aus dem nunmehr unsichtbaren Tisch. Das Display glühte, violett wie damals, während es auf Augenhöhe mit Ken in der Luft schwebend verharrte. „Keine Sorge, ich bin nicht hier, um mit dir zu kämpfen. Ken, ich will dir ein Spiel vorschlagen.

Ken hätte gelacht, so absurd war das, wäre er nicht zu nervös gewesen. „Ich werde mich niemals auf ein Spiel mit dir einlassen. Egal, worum es geht.“

Bist du sicher? Nun, ich muss dir wohl mehr dazu erklären. Die Flucht vom Meer der Dunkelheit ist kaum möglich, wenn alle Tore versiegelt sind. Ich habe nach Jahren den einzigen verbleibenden Ausweg gefunden. Das hat mich fast meine gesamte Kraft gekostet – allerdings habe ich eine neue Kraft gewonnen, Ken. Du darfst raten, wo ich gerade bin.

Ken schluckte. Es gab ja eigentlich nur eine Möglichkeit. Seine Gedanken rasten. „In der DigiWelt?“

Deemons Lachen verhieß nichts Gutes. „Falsch. Ich werde in den nächsten tausend Jahren keinen Fuß in die DigiWelt setzen. Nein, ich bin an einem anderen Ort. Der Schlüssel, der mich fort von Dragomons Meer geführt hat, hat mich in den Raum jenseits der Feuerwand gebracht.

„Jenseits der …“ Ken kniff die Lippen zusammen. War das möglich? Meinte es die Feuerwand, von der Izzy einmal gesprochen hatte?

Du scheinst darüber Bescheid zu wissen. Die Macht der Dunkelheit in der DigiWelt war nicht immer so ausgeprägt, wie zu euren Zeiten. Hinter der Feuerwand siechen die Verdammten, die ausgestorbenen Digimonarten, die keinen Platz mehr in der DigiWelt haben – unter anderem. Es ist das Jenseits, oder die Hölle, je nachdem, wie du sie dir vorstellst. Der Feind, dem die allerersten DigiRitter trotzen mussten, kam von dort, ebenso Apocalymon, gegen das deine älteren Freunde kämpften.

Ken lief es eiskalt den Rücken runter. Das war das Digimon gewesen, das Tai und die anderen in Daten aufgelöst und letzten Endes die DigiWelt beinahe völlig zerstört hatte …

Sie alle besaßen die Fähigkeit, Zeit und Raum in der DigiWelt zu manipulieren. Dank des Schlüssels habe ich diese Kraft nun auch für mich gewonnen. Ich habe die DigiWelt zu unserem Spielbrett gemacht, Ken. Sie wartet nur darauf, dass du sie betrittst und einen Platz als Spielstein und Spieler einnimmst. Es wird dir gefallen, Ken. Ich gebe dir eine zweite Chance, als DigimonKaiser die DigiWelt zu erobern.

Das war doch Irrsinn! Was dachte es sich dabei? „Ich bin nicht mehr der DigimonKaiser. Ich werde niemals wieder … Ich habe kein Interesse daran, die DigiWelt zu beherrschen!“

Deemon legte den Kopf schief. „Die anderen, denen dieser Mensch einst die Saat der Finsternis eingepflanzt hat, haben sich nicht so lange gesträubt.

Die Saatkinder von damals? „Das ist eine Lüge! Warum sollten sie sich darauf einlassen?“, rief er fassungslos.

Warum sollte ich dich anlügen, Ken? Vergiss nicht, ich beherrsche Raum und Zeit in der DigiWelt. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihre Erinnerungen zu verändern. Sie halten das Ganze wirklich nur für ein Spiel – oder für ihre Bestimmung, diese Welt zu beherrschen.

Genau wie ich damals … Ken biss die Zähne zusammen, während Deemon fortfuhr: „Sie bauen bereits Schwarze Türme für mich, die die Macht der Dunkelheit stärken und mich hinter der Feuerwand nähren und meine Kräfte mehren. Wenn ich stark genug bin, werde ich die DigiWelt mit der Macht aus dem Raum hinter der Feuerwand betreten, und mit dieser Macht kann ich mit einem Fingerschnippen die DigiWelt vernichten. Und vergiss nicht, ich kann auch das Tor in die Menschenwelt öffnen. Bist du meinem Spiel immer noch so abgeneigt, Ken?

Er überlegte fieberhaft nach einem Ausweg. Träumte er vielleicht nur? Nein, es gäbe keinen Grund für solche Träume … und für einen Traum war das viel zu … nicht real, aber es passte nicht! „Und meine Rolle wird also sein, die Schwarzen Türme der Saatkinder zu zerstören?“

Selbst ohne die Türme wird die Macht der Dunkelheit meine Kräfte Stück für Stück wiederherstellen. Hast du mir nicht zugehört? Du sollst selbst Schwarze Türme bauen. Erinnere dich, die Türme dünnen die Grenzen zwischen den Welten aus. Wenn du es schaffst, dass in jedem Gebiet ein Schwarzer Turm steht, wird die ganze DigiWelt ein Resonator sein, der sogar ein Tor hinter die Feuerwand öffnen kann. Wenn dir das gelingt, ist es für dich ein Leichtes, meine inkomplette Existenz zu vernichten.

Ken glaubte zu verstehen. Myotismon hatte mit den Türmen die Grenze zwischen der DigiWelt und der Realen Welt verschwimmen lassen wollen, aber auch andere Grenzen waren davon betroffen. „Das heißt also, dein Spiel ist ein zweischneidiges Schwert? Ich muss Türme bauen, die deine Macht vergrößern, aber die DigiWelt schnell genug damit einnehmen, um dich hinter der Feuerwand zu erwischen? Ich muss die DigiWelt knechten, damit ich sie retten kann?“

Du bist schlau, Ken. Genau deswegen habe ich beschlossen, deine Erinnerungen intakt zu lassen. Du hast schon einmal fast die DigiWelt erobert. Mit diesen Erinnerungen schaffst du es womöglich am ehesten, mir Kraft zu liefern.“ Deemon lachte hässlich. „Die anderen Saatkinder werden dir im Weg stehen. Ich werde es keinem von euch leicht machen, das Spiel zu gewinnen.

Ken kam ein Gedanke, den auszusprechen er sich hütete. Wenn die anderen ebenfalls Schwarze Türme bauten und er sich mit ihnen zusammentat, um die DigiWelt damit zuzupflastern, würde es Deemon viel schneller an den Kragen gehen. Vorausgesetzt natürlich, es sagte die Wahrheit. „Es ist unmöglich. Die DigiWelt ist riesig. Izzy hat mir erzählt, er vermutet, dass sie viel größer als unsere Welt ist. Ich kann unmöglich in noch unentdeckten Gebieten meine Türme bauen.“

Das ist mir bewusst“, dröhnte Deemons Stimme in seinen Gedanken. „Vielleicht ist es zu dick aufgetragen, die ganze DigiWelt zu sagen. Das Spiel findet nur in der bekannten DigiWelt statt, auf dem Server-Kontinent. Ich habe die DigiWelt so verändert, dass ich alte Gebiete wiederhergestellt und weiter entfernte zusammengerückt habe, damit das Spielbrett kompakter ist. Wir haben beide nichts davon, wenn du wochenlang auf der Suche nach Land über den Ozean irrst.

„Du bist mein Feind“, sagte Ken entschlossen. „Wer sagt mir, dass du nicht lügst?“

Niemand. Du weißt, es bereitet mir Freude, dich zu quälen, bist du doch derjenige, der mich damals verbannt hat. Aber einige der anderen Saatkinder haben bereits zugestimmt. Kannst du es dir leisten, dass sie, ohne zu wissen, worum es geht, für mich Türme bauen?“ Deemon lachte hämisch. Es wusste, dass er nicht ablehnen konnte.

„Und wie lange?“, murmelte er. „Wie lange brauchst du, um zurückzukehren? Was ist das Zeitlimit?“

Ich habe dir gesagt, ich würde in tausend Jahren keinen Fuß mehr in die DigiWelt setzen. Das ist die Wahrheit. Es ist etwa ein volles Millennium, wenn die Hälfte der DigiWelt mit Schwarzen Türmen bebaut ist. Eine grobe Schätzung, aber genug Zeit für dich, meinst du nicht? Selbstverständlich wird dein Körper währenddessen nicht altern.

Ken haderte mit sich. Es klang utopisch. Deemon musste sehr sicher sein, dass es gewinnen konnte, trotz dieser Zeitspanne … Aber unterschätzte es ihn vielleicht nur?

Nun komm“, drängte ihn das dunkle, flimmernde, verschwommene Digimon. „Ich stelle dir auch deinen geliebten Partner zur Seite. Was sagst du?

„Wormmon?“ Ken ballte die Fäuste und fasste einen Entschluss. „In Ordnung, ich spiele mit. Aber ich werde kein Tyrann werden, nicht schon wieder. Ich werde die DigiWelt erobern, aber ich werde ein guter Herrscher sein! Ich werde nur bei verbrecherischen Digimon, bei Störenfrieden und meinen Feinden Schwarze Ringe einsetzen. Das bin ich der DigiWelt schuldig.“

Deemon lachte, lauter als zuvor, und breitete die Arme aus. „Du erhöhst selbst den Schwierigkeitsgrad? Nichts anderes habe ich von dir erwartet, Ken. Du wirst mich köstlich unterhalten, während ich langsam meine Kraft zurückgewinne. Wenn du bereit bist, nimm dein DigiVice.

Ken schluckte. Noch konnte er umkehren, und das alles wäre nur ein Traum gewesen. Oder er konnte in die DigiWelt gehen, allein, um sie vor Deemon zu schützen, das sie damals alle gemeinsam nicht besiegen konnten. Und dafür musste er alles erobern. Es war Irrsinn. Und ausgerechnet jetzt, wo er endlich mit dem Leben zufrieden war, das er führte, ausgerechnet nach dieser lustigen Geburtstagsfeier … Er streckte die Hand nach seinem DigiVice aus, das immer noch in der Luft schwebte. Bei der Berührung leuchtete es heller. Wartet auf mich. Ich bin bald zurück, versprach er seinen Freunden. Grimmig umschloss er es mit der Hand. Für die DigiWelt.
 

Tag 1
 

Die Reise war anders als sonst, kürzer, und rief die Ahnung in ihm hervor, dass er vielleicht nicht in seinem Zimmer, sondern in einer Art Zwischenwelt mit Deemon gesprochen hatte. Seine Füße versanken in heißem Sand, als das gleißende Licht nachließ. Blinzelnd versuchte er seine Umgebung zu erkennen. Seine Sicht war in einem merkwürdigen Violett gedämpft. Es roch scharf nach Hitze … und es stank nach der Macht der Dunkelheit.

„Ken!“ Er fuhr herum und sah Wormmon über die Sanddünen hüpfen.

„Wormmon.“ Lächelnd ging er in die Knie und es sprang ihm an die Brust. Jetzt erst erkannte er, dass er wieder die Kleidung des DigimonKaisers trug, dieselbe wie früher, wenn auch in einer anderen Größe. Ein blauer, futuristischer Anzug, schwarze Stiefel und Handschuhe und sein gespaltenes Cape. Auf der Nase ruhte seine Brille, deren Gewicht er erst jetzt spürte. Stickig heiß war es in dieser Kleidung. Ein Winkelzug Deemons, um die Digimon an seine Schandtaten zu erinnern und ihm das Leben schwer zu machen?

In dem Moment bemerkte er den Schatten, der riesengroß vor ihm aufragte. Ken stockte der Atem. Seine Festung. Die Fliegende Festung, sie steckte tief im Wüstenboden wie ein einsamer Felsen. „Was geht hier vor?“, murmelte er. „Wormmon … weißt du, warum die Festung wieder da ist?“

„Weil der DigimonKaiser seine Festung braucht“, ertönte eine weibliche Stimme neben ihm.

Ken fuhr herum, Wormmon landete neben ihm im Sand. Zwei Digimon beobachteten ihn, und sie sahen nicht sehr vertrauenserweckend aus: Ein hässliches SkullSatamon mit knochentrockenem Körper, einer dämonischen Fratze, Flügeln und Stab, und eine hochgewachsene, dunkelgekleidete Frau mit überlangen, krallenbewehrten Armen, die nur ein LadyDevimon sein konnte. Im Zusammenhang mit Deemon war Ken sich sicher, dass er wusste, wer sie waren. „Wormmon“, sagte er alarmiert, trat ein paar Schritte zurück und umklammerte sein DigiVice.

LadyDevimon kicherte. „Keine Angst, mein Kleiner“, spottete es. „Wir werden euch nichts tun. Im Gegenteil, wir sind dir sehr dankbar, dass du das Spiel angenommen und Deemon einen Grund gegeben hast, uns wieder zum Leben zu erwecken.“

Wieder zum Leben erwecken? „Ihr seid nicht meine Feinde?“

„Auch wenn es dein Digimon war, das mich damals erledigt hat“, klackerte SkullSatamons Kiefer.

Er spürte plötzlich etwas in seinem Unterbewusstsein, eine fremde Präsenz in der Ecke seines Verstandes, die zwar nicht gefährlich war, aber einfach nicht dorthin gehörte. „Überrascht es dich, Ken?“ Deemons Worte kamen mit der Geschwindigkeit eines einzelnen Gedanken, und dagegen hielt die Zeit in der Wirklichkeit fast den Atem an, verblasste zu gefrorenen Grautönen. „Ich kann Zeit und Raum beliebig verändern, vergiss das nicht. Ich habe die Zeit für die Körper meiner ehemaligen Anhänger zurückgedreht, um sie wiederherzustellen. Ihre Erinnerungen habe ich nicht zurückgesetzt. Ich setze große Stücke auf dich, Ken. Du bist mein bester Spielstein, daher werde ich sie dir zur Seite stellen.

Glaubst du, ich vertraue solchen zwielichtigen Gestalten? Ken richtete diesen Gedanken an den Schatten, der vor seinem inneren Auge Deemons Gestalt annahm. Das Digimon verstand ihn.

Das ist dir überlassen. Sie sind momentan deine besten Streiter, Ken. Deine Festung habe ich übrigens auch wiederhergestellt, wie du siehst. Genau hier ist sie damals abgestürzt. Vielleicht kannst du sie diesmal besser verteidigen.

Ihr Gespräch endete und die Zeit verlief wieder normal – oder besser gesagt, der Gedankengang endete und ließ ihn sich wieder auf die Wirklichkeit konzentrieren. „Und welche Rolle hat Deemon für euch geplant?“, fragte Ken die beiden Digimon.

LadyDevimon lächelte böse. „Ich bin die Generalkommandeurin deiner Armee. Noch sind es nicht viele, aber ich habe schon in der Wüste herumgefragt und ein paar Digimon gefunden, die nach Abwechslung dürsten und gegen irgendwen oder irgendwas kämpfen wollen. Das Spiel läuft immerhin schon ein paar Stunden.“

„Und ich bin dein Leibwächter“, sagte SkullSatamon. Seine Stimme war ebenso hässlich wie sein Aussehen, und Ken konnte sich kein Digimon vorstellen, das er weniger gern in seiner Nähe hätte. „Außerdem der Kastellan deiner Festung, wenn du mal nicht hier bist. Muss ja alles seine Ordnung haben. Auch wenn ich als General besser platziert wäre“, fügte es mit einem finsteren Seitenblick auf LadyDevimon hinzu.

„MarineDevimon hat ein paar Meeresdigimon um sich geschart“, sagte die Dämonenfrau ungerührt. „Es ist gerade im Norden und hat dort in deinem Namen die Eisregion eingenommen. Entlang der Küste hat es auch den Weg freigeräumt. Wir müssen nur noch deine Türme bauen.“

Also hatten sie schon ohne Ken angefangen. Er seufzte. So hatte er es nicht gewollt.

„Die Saatkinder haben auch schon losgelegt. Wir sollten uns beeilen, damit wir ein Stück von der Torte abkriegen. Am besten fangen wir gleich mal an, Türme in den Dörfern und Städten rund um die Wüste zu bauen. Da leben fast nur Schwächlinge, die schnappen wir uns mit den Ringen, dann haben wir gleich ein ordentliches Heer“, schlug SkullSatamon vor.

„Nein“, sagte Ken entschlossen. „Wir warten.“

„Hä? Willst du denen das Feld überlassen?“

„In der Eisregion ist es schon zu spät, also werde ich dort Türme bauen, aber ansonsten warten wir ab. Die Digimon werden die Saatkinder nicht lieben, wenn sie sie beherrschen wollen. Wir werden später in den Krieg eingreifen.“

„Und dann den Befreier spielen?“, gackerte SkullSatamon. „Ich weiß nicht, ob das nett oder barbarisch ist.“

„Die Digimon sollen sich mir freiwillig anschließen. Das ist besser“, legte Ken fest.

„Du solltest vielleicht nicht allzu lange warten, Kleiner“, griente LadyDevimon. „Sonst läuft dir irgendwann die Zeit davon.“

„Wieso? Ich habe tausend Jahre.“

„Wer hat dir denn diesen Schwachsinn erzählt?“, prustete SkullSatamon los und Ken fühlte sich wie mit kaltem Wasser übergossen. Natürlich, er hätte es wissen sollen.

Du hast mich belogen, warf er Deemon in seinen Gedanken vor.

Ich werde dich niemals über die Spielregeln anlügen“, entgegnete Deemon. „Auch wenn ich dir vielleicht nicht alle gleich zu Beginn verrate. Du weißt, dass zu Zeiten Apocalymons die Zeit in der DigiWelt viel schneller vergangen ist als in deiner Welt? So ist es auch jetzt. Wir haben in deiner Welt geredet, also war es nur korrekt, dass ich das Zeitlimit umgerechnet habe. Von deiner Welt aus sind es in der DigiWelt tausend Jahre. Aber vierzig Sekunden in deiner Welt bedeuten einen Tag hier.

Ken brauchte eine Weile, um die Rechnung zu überschlagen. Vierzig Sekunden für einen Tag … Das bedeutete, er hatte etwa fünfeinhalb Monate. Wütend hieb er mit der Faust gegen die Wand seines Festungsfelsens. Du hast mich ausgetrickst!

Das war mein erster Zug in diesem Spiel. Jetzt bin ich auf deinen ersten gespannt.

Er atmete tief durch. „Gehen wir hinein“, sagte er zu seinen neuen Untergebenen. „Ich muss einen Überblick über die Lage gewinnen.“
 

In der Festung war es angenehm kühl; kalt sogar, je näher sie dem Maschinenraum kamen. Und alles war so seltsam vertraut, steckte voller Erinnerungen und vergrabener Träume, die er damals gehabt hatte. Albträume, sagte er sich, und doch hatte es eine Zeit gegeben, da hatte er sie geliebt. Er strich mit den Fingern über die kalten Wände aus Stein, Chrom und Stahl, fuhr die Fugen und Schweißnähte nach. Es war ihm, als wäre es erst gestern gewesen, dass er durch diese Gänge marschiert war, und das machte ihm Angst.

Im Kontrollraum, der fast völlig im Dunkeln lag, blendete Ken eine digitale Karte ein, um sich den Kontinent anzusehen. Server sah nicht anders aus als früher, aber von einigen Orten war er sich nicht sicher, ob sie tatsächlich an dieser Stelle lagen. Er verlangte einen Lagebericht von den beiden finsteren Digimon.

„Hier in der Kaktuswüste sind schon Türme aufgetaucht“, erklärte LadyDevimon. „Da unten, im Süden, auch.“

Dort versteckten sich also die anderen Saatkinder. Das war gut zu wissen.

„Ich bin immer noch dafür, dass wir uns die wichtigsten Orte in der Nähe unter den Nagel reißen“, sagte SkullSatamon unaufgefordert. „Die Arkadenstadt und den Ölbohrturm. Wird uns eine Menge einbringen.“

„Ich werde keine Stadt erobern, wenn ich nicht zumindest versucht habe, sie friedlich zu übernehmen“, beharrte Ken. „Ich bin kein Tyrann.“

„Ach nein.“ SkullSatamon sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Ken erinnerte sich, wie es damals Kinder in einem Bus als Geiseln genommen hatte. Er hasste dieses Digimon. Ihm war nicht zu trauen. „So kannst du aber keinen Krieg führen, du närrischer Mensch.“

„Genau so werde ich diesen Krieg führen“, sagte Ken mit fester Stimme. „Kommt mit, ich habe eine Aufgabe für euch.“ Er würde sie nicht bei sich in der Festung behalten.

Genau wie damals wartete auch hier im Lagerraum der Festung, in tischgroße Container gefüllt, grauschwarzes grobkörniges Granulat auf seinen Einsatz. Ken ging mit wehendem Umhang daran vorbei und aktivierte einige der Kisten mit seinem schwarzen DigiVice. „Reist an der Küste entlang nach Norden in die Eisregion. In regelmäßigen Abständen leert ihr den Inhalt eines Containers auf den Boden, dann wird sich das Granulat in einen Turm umwandeln. Seht zu, dass ihr mindestens auch einen für die Eisregion übrig lasst. Dann kehrt ihr mit MarineDevimon hierher zurück, alle drei.“

Schwarze Türme entlang der Küste zu haben schien ihm für den Anfang ein guter Plan zu sein. Dort war wenig, was er für seine Bauvorhaben zu bekämpfen hatte, und sollten die Türme angegriffen werden, würde er zumindest gleich wissen, auf welchem Breitengrad ihm seine Feinde auflauerten.

„Ich bin dein Leibwächter, Menschlein. Sollte ich da nicht eher an deiner Seite bleiben?“ SkullSatamon legte den Kopf schief.

„Du sollst vor allem meinen Befehlen folgen“, sagte Ken, der erkannt hatte, dass das ein Digimon war, von dem er sich nicht einschüchtern lassen durfte. „Noch etwas: Wenn ihr auf Widerstand stoßt, tötet ihr niemanden. Ihr vertreibt die Feinde oder nehmt sie gefangen. Für jeden Todesfall werdet ihr mir einen genauen Bericht liefern.“

SkullSatamon kicherte, was ihm nicht gefiel.
 

Nachdem die beiden fort waren, konnte er etwas aufatmen und die Spielsteine genauer inspizieren. Aus Wormmons Perspektive war die Festung plötzlich wieder aufgetaucht. Es hatte sich direkt unter ihrem Schatten befunden, kurz bevor Ken erschienen war, also musste er seinem Freund zuerst alles erklären, was er von Deemon erfahren hatte. Wormmon war überaus besorgt darüber, versprach ihm aber natürlich an seiner Seite zu bleiben.

Als er sich einen ausreichenden Überblick über seine Lage verschafft hatte, saß Ken bis in die Nacht hinein in seinem Forschungsraum und zermarterte sich das Hirn. Die Baupläne für die Schwarzen Ringe waren noch in der Festung verzeichnet; sie waren auch nicht sonderlich kompliziert. Sogar die Position des Dunklen Strudels tauchte in den Karten der Festung auf, als wollte Deemon ihn herausfordern, erneut hineinzutauchen und sich die Dunkelheit für ein Kimeramon zum Partner zu machen.

Aber so sehr er auch in den Daten grub und überlegte, eines bekam er nicht hin: die Teufelsspirale. Seine einzige Möglichkeit, Ultra-Digimon zu beherrschen. Damals, als er sie entwickelt hatte, war sie das Produkt vieler komplizierter Berechnungen und wahnwitzig geschlussfolgerter Logik gewesen. Jetzt, ohne die zusätzliche Intelligenz, die ihm damals die Saat verliehen hatte, konnte er nicht einmal eine Ahnung davon erhaschen, wie zum Teufel er das damals hinbekommen hatte. Seufzend gab er schließlich auf. Er wollte nur ungern andere Digimon beherrschen, das stimmte, aber vor allem für die zweifelhaften Verbündeten, die Deemon ihm geschenkt hatte, hätte er gern eine sichere Methode der Kontrolle gehabt.

Als er seine alte Schlafkammer bezog, fiel sein Blick in den Spiegel. Der DigimonKaiser. Wütend über die fehlgeschlagenen Berechnungen und die Last dieser Aufgabe, die er nun erst so richtig wahrnahm, riss er sich das Cape vom Leib, Handschuhe und Stiefel, und den blauen Anzug hätte er am liebsten in Fetzen gerissen. Wenn mich die Digimon so sehen, werden sie unwiderruflich an mein altes Ich denken. Er würde irgendwoher neue Kleidung beschaffen müssen …

Gefällt dir dein kaiserliches Gewand nicht, Ken?“, hörte er Deemons verabscheuungswürdige Stimme. „Wenn du vorhast, es einzutauschen, muss ich dich warnen. Was auch immer du auf diesem Spielbrett anziehst, wird sich in die Kleidung des DigimonKaisers verwandeln. Du willst doch den Digimon nicht vorspielen, dass du nichts mit dem ersten DigimonKaiser gemein hast, oder?“ Sein tiefes Lachen ließ Ken mit den Zähnen knirschen. Er packte seine Brille und schleuderte sie in die Ecke des Raumes, in der Deemon seinen Gedanken nach war. Das violette Glas zerbrach nicht. Dann kauerte er sich auf seinem Bett zusammen.

Es war einfach verrückt. Plötzlich war er wieder DigimonKaiser. Plötzlich steckte er bis zum Hals in Deemons verfluchten Spielregeln, und es war fast aussichtslos für ihn, den Kampf – er weigerte sich, es ebenfalls als Spiel zu sehen – so zu führen, wie er wollte. Daheim wartete seine Familie auf ihn, seine Freunde … Er erinnerte sich an die Feier. Matt hatte ein Geburtstagslied auf der Gitarre gespielt, Davis und Yolei hatten voller Inbrunst mitgegrölt, Kari hatte gelacht, T.K. gelächelt, Cody hatte die Torte anschneiden dürfen, weil Tai gemeint hatte, er sei der Schwertkämpfer unter ihnen. Joe hatte ihn dann getadelt, weil er das Anschneiden zu dramatisch und übermütig inszeniert und sich fast geschnitten hätte. Cody war eben rebellischer und lockerer geworden, wer konnte es ihm in dieser Zeit verübeln? Mimi und Sora hatten ein gemeinsames Geschenk präsentiert, eine komplette Bikerausrüstung, von der Fahrradpumpe bis zum Sportanzug, und um sie einzuweihen, hatte die ganze Truppe am nächsten Wochenende eine Fahrradtour in die Berge geplant. Mitten in die Party war dann noch Davis‘ Schwester geplatzt, und das Chaos war perfekt gewesen – die lebendigste Geburtstagsfeier, die Ken je erlebt hatte.

Und nun spielte er mit Deemon um das Schicksal der DigiWelt. Alleine, von Feinden umzingelt. Er musste herrschen, und er wollte ein guter Herrscher sein. Und wie genau soll ich das anstellen? Ich war doch immer nur der Tyrann. Tränen fanden den Weg in seine Augen und kühlten seine angespannten Kiefermuskeln. Seine Hände packten die Decke fest. Vielleicht hätte er einfach ablehnen sollen. Die DigiWelt wäre zugrunde gegangen, aber keiner von ihnen war in den letzten Jahren dort gewesen, und vielleicht hätte Deemon ja die Menschenwelt verschont; immerhin hatte es auch damals bekundet, wenig Interesse daran zu haben …

„Ken …“, murmelte Wormmon und kroch neben ihn. „Wovor hast du Angst?“

„Vor mir selbst.“ Er tätschelte es am Kopf. „Es ist nur für fünf Monate, nicht wahr?“, flüsterte er. „Danach ist es so oder so vorbei. Danke, dass wenigstens du bei mir bist.“

Wormmon kuschelte sich neben ihn. Ehe Ken erschöpft einschlief, beschloss er seinen eigenen, ersten Zug.
 

-
 

T.K. hätte nicht einmal sagen können, zu welcher Tages- oder Nachtzeit die Trauung stattfand. Wie spät es auch war, am Meer der Dunkelheit herrschte immer diese deprimierende, dämmrige Finsternis. An das Leben hier würde er sich nie gewöhnen können.

Das Meer ließ seine Füße frieren, da er bis zu den Knöcheln im Wasser stand. Kari schlugen die Wellen zuweilen sogar gegen die Hüften, so tief standen sie und ihr Angetrauter darin. Sie trug kein Kleid oder Ähnliches, nur ihre normale Daunenjacke und die Herbstkleidung, mit der sie das Meer der Dunkelheit betreten hatte. Einzig der kurze Schleier, der mit Plastikblüten verziert war, wies darauf hin, dass sie hier die Braut war. Eine Zeremonie war auch unter den Schattenwesen üblich, und Kari hatte erwirkt, dass sowohl Elemente aus ihren als auch den menschlichen Bräuchen darin Einzug fanden. Den Schleier hatten sie noch in der Menschenwelt gekauft, für den Notfall, der schließlich, nach drei Tagen Bangen und Hoffen, eingetreten war. T.K. wäre es lieber gewesen, wenn Kari so wenig wie möglich an eine echte Braut erinnert hätte, aber sie hatte gemeint, so würde ihr das Ganze leichter fallen: wenn es nur ein wenig festlich wäre.

Karis Bräutigam war ganz in Schwarz, aber das waren die Schattenwesen schließlich alle. Er wusste nicht, warum sie gerade dieses Geschöpf zu ihrem Anführer gewählt hatten, äußerlich war es ident mit den anderen, vielleicht ein winziges Stück größer als der Durchschnitt.

„Wir feiern also heute eine besondere Verbindung, hier am Meer der Dunkelheit, zwischen unserem und eurem Volk“, sagte T.K. laut. Er improvisierte, für Kari, auch wenn er seine eigenen Worte verabscheute. Die Schattenwesen wären gleich dazu übergegangen, das Jubelpaar mit Salzwasser zu übergießen, aber er wollte ihrem Wunsch entsprechen und es etwas festlicher gestalten. „Diese beiden hier sind heute Braut und Bräutigam, zwei Seelen, die sich aneinander binden wollen.“ Festlich, aber nicht zu lang, da Kari in dem eisigen Wasser bereits zitterte. „Tauscht nun die Ringe aus, zum Zeichen eurer Verbundenheit.“

Kari machte den Anfang und steckte ihrem Gemahl einen der Ringe an den Finger, die sie aus Seegras geflochten hatten. Das Schattenwesen tat es ihr gleich. Hatte das Gras im Wasser noch sattgrün gewirkt, so war es getrocknet von schwarzer, unansehnlicher Farbe.

„Wollt ihr einander dienen und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, in Krankheit und Gesundheit, bis dass der Tod euch scheidet?“ Er musste sich bemühen, nicht abfällig zu klingen. Das lieben hatte er absichtlich ausgelassen.

„Ich will“, sagte Kari leise. T.K. zuckte bei den Worten mit der Augenbraue. Es ist in Ordnung. Wer sich wirklich scheiden will, wartet sowieso nicht auf den Tod. Davon konnte er ein Liedchen singen.

„Ich auch“, antwortete das Schattenwesen.

„So erkläre ich euch zu Mann und Frau nach Tradition der Menschen.“ Zum Kuss würde er sie nicht auffordern – außerdem hatten die Schattenwesen nicht einmal so etwas wie Lippen. Er nickte den dunklen Kreaturen zu, damit sie mit ihrem Teil der Zeremonie beginnen konnten, und watete zurück an den Strand.

Zwei Schattenwesen traten heran und schöpften mit ihren unförmigen Händen Wasser aus dem Meer. Das Jubelpaar fasste sich an den Händen, als es damit übergossen wurde. T.K. sah, wie Kari schauderte, als das schwarze Wasser ihr durch das Haar in den Kragen floss und ihren Schleier mitriss. Dreimal musste sie das über sich ergehen lassen, dann traten die Schatten zurück. „Von heute an seid ihr Mann und Frau“, verkündete eines der Wesen. Die anderen stießen seltsame, glucksende Jubellaute aus und patschten mit den Pranken ins Wasser, als wollten sie musizieren. „Und wir werden unser Versprechen gegenüber unserer neuen Königin einhalten.“

Damit war die Zeremonie beendet. T.K. erwartete Kari am Strand, legte ihr seine eigene Jacke über die zitternden Schultern und bugsierte sie über den gemauerten Steg, der zum Leuchtturm führte. Sie hatten auch überlegt, eines der Holzhäuser zu beziehen, die etwas vom Strand entfernt standen, aber die waren allesamt morsch und unwohnlich. Der Leuchtturm schien das behaglichere Heim für zwei Menschen zu sein – und ein Schattenwesen. Karis Gemahl – als Ehemann wollte T.K. ihn gar nicht bezeichnen – trottete hinter ihnen her. Er hatte kaum ein Wort gesagt, schien aber sowieso eher schweigsam zu sein. Oder war er nur pflichtbewusst? Die anderen Schattenwesen fuhren in ihrem Jubel fort.

„Auserwählte Jungfrau!“

„Unser Licht! Unsere Königin!“

„Unsere Retterin, die auserwählte Jungfrau!“

„Königin des Lichts!“

„Die Braut aus der Prophezeiung!“

„Die neue Göttin an unserem Meer!“

„Hoch lebe die auserwählte Jungfrau! Hoch lebe unsere Braut!“

T.K. ließ sie rufen, auch wenn ihn einige Bezeichnungen die Stirn runzeln ließen. Es hätte ja ganz glorreich sein können, hätten die Schattenwesen nicht alle solche schleimtriefenden Stimmen gehabt – die Rufe klangen, als pressten die Kreaturen die Worte unter großen Schmerzen hervor. Außerdem ist sie keine Jungfrau mehr. Eure Prophezeiungen sind eine einzige Lüge.

Er öffnete die Tür zum Leuchtturm. Ab jetzt begann der wirklich schwierige Teil. Die Jagd nach einem Schatten.

Das schleimige Rufen blieb hinter ihnen zurück. Hoffentlich nennen sie Kari auch weiterhin auserwählte Jungfrau, dachte T.K, und fangen nicht irgendwann mit auserwählte Mutter an.
 

Queen of the light, star shining bright

Blessed by the light of the moon

A chase with the wind to the gardens of sin

Take me away, I am coming

(Gamma Ray – Chasing Shadows)
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war mal das erste Kapitel. Ich musste einfach einiges von Kens Abmachung mit Deemon erklären, sonst wäre die FF zu schwer nachvollziehbar. Hoffentlich war es deshalb nicht irgendwie langweilig ... Ich hoffe also, es hat euch trotzdem gefallen^^ Und es ist noch so einiges am Kommen.
Hier findet ihr übrigens eine Karte der DigiWelt. Vielleicht findet ihr sie interessant^^
Im nächsten Kapitel haben dann wieder zwei DigiRitter ihren Erstauftritt. Da die Kapitel relativ lang sind, werde ich zusehen, einen Hochlade-Rhythmus von etwa 10-14 Tagen einzuhalten.
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  4FIVE
2015-04-10T08:26:56+00:00 10.04.2015 10:26
Ahoi!
Ich versuche mich heute an einem kompakten Kommentar, in dem ich darauf verzichte, deinen Schreibstil zu preisen. Das tue ich in GgO schon genug. ;) Und du dürftest darüber spätestens nach meinem letzten Kommentar im Bilde sein.
Inhaltlich finde ich den Anfang in Ordnung. Du beginnst handlungstechnisch am Anfang, was mich einerseits ein wenig enttäuscht, andererseits aber schätzungsweise auch notwendig ist, um mit der Komplexität der Story nachzukommen - was du im Nachwort gesagt hast, wie ich gerade sehe. Der Anfang war nicht langweilig, mir aber ein wenig zu bildlich. Diese vielen Adjektive erschaffen zwar ein konkretes Bild vor meinem inneren Auge, allerdings war es mir für eine geschriebene Geschichte ein Bisserl zu viel. Mit den tausend Jahren hingegen ... ich muss noch entscheiden, ob ich das gut finde. Kommt mir sehr lang vor, tun es nicht auch 100? Das ist für einen Menschen schon ewig. Als Psychologin äußere ich schwerwiegende medizinische Bedenken für Ken. Wirklich. Alleine schon weil Deemon ein Soziopath ist.

Gut, weitergelesen und nun bin ich mit der Zeitrechnung ausgestiegen. Ich verstehe, dass die Zeit nicht kongruent vergeht. Abgesehen davon, dass Ken ein verfluchtes Rechengenie ist - vergeht für 40 Sekunden in der realen Welt 1 Tag in der Digiwelt. Wenn Ken die ganze Zet in der Digiwelt rumgurkt, hat er ja aber trotzdem 1000 Jahre Zeit. In der Digiwelt. Bitte um Aufklärung. O.o

Was T.K. und Kari angeht, bleibe ich vorerst gespannt. Die beiden sind mir im Grunde herzlich egal, allerdings finde ich die Implikation gut. Heiratspolitik, das ist so schön österreichisch, das muss ich gutheißen! :) Btw erahne ich jetzt schon, weshalb du diese mords Timeline aufgestellt hast.

Liebe Grüße,
Five.

Von:  Miliko
2015-04-05T23:52:43+00:00 06.04.2015 01:52
So Nummer 2
Ähm...ja... Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich schreiben soll. Das Kapitel fängt an an Tais Geburtstag, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Deemon kommt in Kens Zimmer und ist vom Meer der Dunkelheit gewandert ins Nichts hinter der Feuerwand. Habe ich das richtig verstanden, dass es nicht mehr im Meer der Dunkelheit ist? Aber wie hat Deemon es geschafft, dorthin zu kommen? Einfach gesucht und gefunden? Wie hat es das geschafft, dass die Saatkinder ihr Gedächtnis verlieren und wäre es für Ken nicht viel schlauer mit den anderen Digirittern in die Digiwelt zu reisen und die Türme zu zerstören. Deemon kann ja da bleiben und hinter der Feuerwand versauern. Habe ich nichts dagegen. Aber so müssen die ja unweigerlich gegen Deemon kämpfen und ohne Türme, keine Macht und auch kein Kampf.
SkullSatamon und LadyDevimon haben also auch wieder einen Auftritt. Und MarineDevimon ist die Wüste zu heiß, weshalb es im Meer Meerjungfrau spielt. <- Der Satz musste sein ;)
Ken ist nicht wieder der DigimonKaiser von damals. Für ihn ist es kein Spiel mehr. Er versucht nicht böse zu sein und möglichst wenig Leid an die anderen zu verteilen. Ich bin gespannt, wie die anderen darauf reagieren werden.
Tai und eine Bikeruasrüstung? Zuerst dachte ich, dass er Motorrad fährt, aber es war doch nur ein einfaches Fahrrad.

Beim Takari Teil wurde ich an einem Wiener Tatort erinnert. Bei dem habe ich herausgefunden, dass ihr nicht identisch, sondern ident sagt. Ich sollte mehr Tatorte sehen ;)
Ich behaupte mal ganz stark, dass die Schattenwesen nicht wissen, was der Unterschied einer Jungfrau und einer Nichtjungfrau ist. Und wenn sie es wissen, will ich NICHT lesen, wie die das Überprüfen. Generell will ich keine sexuellen handlungen zwischen Digimon und Kari sehen. Bitte lass mich das nicht lesen!
Naja ich bin gespannt, wie es in der Beziehung von Takari weitergeht. Sie sind ja quasi kein Paar mehr, sondern müssen irgendwie gute Miene zum bösen Spiel machen und Kari ist viel zu jung für ein Digimonkind.
Achja zu den Prophezeiungen: Erinnert mich an eine 5-teilige Buchreihe und in jedem Buch kam eine Prophezeiung drin vor, nach der die Menschen handelten und die die Charaktere entziffern mussten.

So, das war Kapitel Nummer 1 und Kommentar Nummer 2.
Es geht freudig weiter ;)
LG Miliko

Von:  dattelpalme11
2015-03-27T09:16:23+00:00 27.03.2015 10:16
Wow, ich weiß gar nicht soo richtig was ich schreiben soll...
Alles ist so düster und auch ein bisschen aussichtslos und irgendwie habe ich noch mehr Fragen als letztes Mal :D
Aber gut, ich denke, dass sie nach und nach beantwortet werden...was mit Tai passiert ist, wissen wir noch nicht, aber man hat kleine Einblicke in eine frühere Geburtstagsfeier erhalten, die schön die unbeschwerten Zeiten darstellen :)

Jetzt hat Deemon Ken wieder zu einer seiner Spielfiguren gemacht...ich fass es nicht! Echt gruselig, wenn es sagt, 'Ich will dir ein Spiel vorschlagen', erinnert mich so ein bisschen an Saw :D
Und die Staatkinder scheint er ja auch wieder unter Kontrolle zu haben, weil er ihre Erinnerungen manipiuliert hat...
Und Ken hat Angst vor sich selbst, was ich wirklich verstehen kann...er ist ja schon einmal wahnsinnig geworden und wollte die Digi-Welt unterwerfen, auch wenn er das hier alles andere als freiwillig macht :(
Also das "Spiel" ist wirklich ganz schön verzwickt! Das muss ich schon zugeben :D Bin mal gespannt, ob sich Ken dabei nicht auch selbst verliert.
Auch die Szene am Meer der Dunkelheit war bedrückend...da heiratet Kari einfach einer der komischen Gestalten und TK ist derjenige der sie verheiratet o.O Okay, das ist wirklich skuriell, aber Kari scheint ja irgendeinen Zweck damit zu verfolgen. Tai finden, wo auch immer er geblieben ist.
TK fand ich auch super dargestellt. Er misstraut der Dunkelheit ja ohne hin schon, lässt sich aber Kari zu Liebe darauf ein.
Ich bin mal gespannt, welche Rolle die beiden noch spielen werden :>
Wie alt sind die Charaktere eigentlich? Wurde das schon erwähnt?
Die Idee mit der Karte finde ich wirklich super und total praktisch :) Ich habe mir auch mal das Opening angeschaut und bin wirklich begeistert ;)
Bin schon sehr gespannt auf das Nächste :) Ich hoffe, du lädst es bald hoch ;)

Liebe Grüße
dattelpalme11

Antwort von:  UrrSharrador
29.03.2015 13:01
Danke für deinen Kommentar! :) Die Grundstimmung der Geschichte wird noch positiver und weniger bedrückend - hoffe ich ^^
Haha, stimmt^^ Die Parallele zu Saw war gar nicht beabsichtigt, aber vielleicht ist das iwie unterbewusst so entstanden XD Ja, für Ken ist es wirklich nicht einfach ...
Freut mich, wenn T.K.s doch eher düstere Verfassung gut rüberkommt :) Karis Motive werden noch genauer erklärt.
Direkt erwähnt wurde ihr Alter nicht, aber die Geschichte spielt etwa sechs Jahre nach der zweiten Staffel, also Kari und Ken sind etwa 17/18 und der Rest entsprechend älter.
Und danke für das Lob bzgl Karte und Opening :) Erstere war beim Schreiben auch sehr praktisch, sonst hätte ich selbst den Überblick verloren XD Ich werde zusehen, dass das nächste Kapitel noch vor Ostern online kommt :)
lg
Urr
Von:  Juju
2015-03-25T21:05:27+00:00 25.03.2015 22:05
Boah. Ich kann nicht anders, als dich zu bewundern. Ich hätte gern mal einen Einblick in deinen Kopf, aber ich glaube, dann würde ich Kopfschmerzen kriegen haha. Und du wahrscheinlich auch. :P
Nee, im Ernst, ich finde es unglaublich, was du dir da wieder ausgedacht hast, wie gut du das geplant hast (allein schon diese Karte!) und bin mir sicher, da werden noch so viele Sachen kommen, über die ich staunend die Stirn runzeln werde. xD
Aber habe ich das jetzt richtig verstanden: Deemon ist im Raum hinter der Feuerwand momentan? Und die Saatkinder handeln sozusagen so, wie es will? Und wenn sie Schwarze Türme in jedem Gebiet gebaut haben, kann Deemon kommen und die Digiwelt vernichten, weil es dann vom Raum hinter der Feuerwand in die Digiwelt kommen kann?
Und warum lässt es sie nicht einfach machen, sondern bringt Ken als Gegenspieler ein? Das verstehe ich nicht. Einfach nur, um ihn zu ärgern, weil es sich 100% sicher ist, dass es gewinnen wird?
Haha du siehst, deine Gedankengänge sind zu komplex für mich. xD Ich fühle mich gerade dumm...
Der Anfang war auf jeden Fall echt unheimlich, wie Deemon da im Schatten einer Zimmerecke auftaucht. Ich wäre ja schreiend weggerannt. Und es passt zu Ken, dass er sich auf dieses "Spiel" einlässt. Und ich finde es auch sehr realistisch, dass er es kurz bereut, darauf eingegangen zu sein und eben daran denkt, dass sowieso niemand von ihnen in den letzten Jahren in der Digiwelt war. Das ist so ein egoistischer Gedankengang, der aber in dieser Situation so unglaublich menschlich und nachvollziehbar ist. Dafür liebe ich ihn. :)
Also ich bin mir jedenfalls sicher, dass Ken das schafft. Auch ohne Saat ist er ja super intelligent. Das mit der Teufelsspirale kriegt er schon hin. Oder er lässt sich was anderes einfallen. Aber boah, SkullSatamon und LadyDevimon möchte ich auch nicht als Mitstreiter haben. xD
So und jetzt zu der Zeremonie mit Kari und ihrem... Gemahl: mir ist ja ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen. Das ist echt gruselig und krank und boah, die Arme. Was tut sie da nur? Ich finde es megatoll von T.K., dass er bei ihr bleibt. Er soll bloß auf sie aufpassen. Muss Kari mit dem Vieh in einem Bett schlafen? Ich habe echt Angst um sie. Grauenvoll. Werden T.K. und Kari eine größere Rolle spielen in der Story als der Rest?
Ich freue mich gerade, dass du mir irgendwann geschrieben hast, dass ich dich mit Fünf Jahre beeinflusst habe und dran schuld bin, wenn hier Takari auftaucht. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf Takari-Szenen. xD
So, tut mir Leid, falls der Kommentar jetzt extrem lang geworden ist, aber ich musste das einfach alles schreiben.
Mann, deine Storys lassen mich immer Vermutungen anstellen, was für ein Mensch du bist.
Antwort von:  UrrSharrador
26.03.2015 18:53
Danke für deinen Kommentar :) Ich hoffe, dass du noch zum Staunen kommst^^ Die Karte habe ich übrigens an eine Karte von Server angelehnt, die Izzy mal am Laptop hatte, und dann die Orte so platziert, wie sie ungefähr liegen könnten. Wollte ich eigentlich in eine Bildbeschreibung reingeben, aber animexx wollte sie nicht als FanArt gelten lassen.
Fast^^ Das habe ich vielleicht nicht so eindeutig beschrieben, wie ich wollte. Ja, Deemon ist hinter der Feuerwand und hat den Saatkindern quasi gesagt, hey, ich kenne ein lustiges Spiel, ihr könnt eine virtuelle Welt erobern. Deemons Kräfte wachsen nach und nach, auch ohne Türme, aber die Türme beschleunigen das. Sobald Deemon mächtig genug ist, kann es wieder in die DigiWelt. Wenn aber in jedem Gebiet ein Turm steht, kann Ken schon vorher die Grenze zum Raum hinter der Feuerwand durchbrechen (wie und warum, wird im nächsten Kapitel genauer erklärt) und Deemon vernichten, weil es dann für Digimon-Verhältnisse noch relativ schwach ist. Ich hoffe, jz ist es klarer^^
Freut mich, dass er sich realistisch verhält - iwie habe ich immer ein wenig die Sorge, dass meine Charas zu Über- oder Unmenschen verkommen XD Ja, seine Verbündeten sucht man sich doch am besten selbst aus ;)
Also wenn es einen Schauer erzeugt hat, ist mir die Szene wohl gelungen^^ Ja, T.K. ist natürlich absolut nicht mit der Sache einverstanden, aber er bleibt bei ihr, auch wenn er es nicht verhindert. Und er wird auf jeden Fall so gut wie möglich auf sie aufpassen :) Die beiden spielen nicht unbedingt eine größere Rolle, aber sozusagen eine besondere. Hm, Takari-Szenen ... mal sehen, inwieweit du mich tatsächlich beeinflusst hast ;)
Kein Problem, ich lese gern lange Kommentare ;) Oweh, versuch besser nicht, von meinen Geschichten auf meine Persönlichkeit zu schließen, sonst komm ich am Ende wie ein kranker Psycho oder so rüber XD Ich bin eigentlich ein freundlicher Mensch - mit einer ungesunden Portion Worst-Case-Szenario-Kreativität -, der fesselnde Geschichten schreiben will :,D Und glaub mir, ich hab mich selbst überwinden müssen, so grausam zu sein, wie ich mir Deemon vorstelle^^
Von:  fahnm
2015-03-23T21:58:23+00:00 23.03.2015 22:58
Geniales Kapitel
Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird.
Antwort von:  UrrSharrador
26.03.2015 18:53
Danke für deinen Kommi :)
Von:  EL-CK
2015-03-22T17:35:22+00:00 22.03.2015 18:35
Geniales Kapitel. .. das erklärt viel wenn auch (noch) nicht alles. ..
freu mich schon auf mehr. .
Antwort von:  UrrSharrador
22.03.2015 19:10
Danke :) Stückchenweise wird sich noch mehr aufklären.


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