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New Reign

Wie Game of Thrones, nur mit Digimon. [Video-Opening online]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Drachenzorn


 

Tag 19
 

„Danke für diese Audienz, mein Kaiser.“ Das plüschige, weiße Digimon verbeugte sich tief. Seine blaue Rüstung schimmerte im bleichgelben Neonlicht des Aufsichtsraums von Hangar 2; Brustharnisch, Stirnhelm, Arm- und Beinschienen. Seine buschige, silberweiße Mähne und der Schwanz verliehen ihm etwas Löwenhaftes. Ken hatte sich Spadamon etwas … eindrucksvoller vorgestellt, aber es war immer noch um Längen besser, als ein weiteres Digimon mit einer Fratze wie Ogremon zu beschäftigen. Spadamon sah zwar niedlich aus, aber es wirkte selbstsicher und erhaben, selbst, als es sich verneigte.

„Setz dich, ich habe nicht sehr viel Zeit.“ Mit der dampfenden Kaffetasse, die Ken noch in der Hand hielt und mithilfe derer er jetzt, kurz vor Sonnenaufgang, richtig wach zu werden versuchte, deutete er auf einen kleinen Container vor dem Verwaltungstisch, an dem er saß. Die Invasion der File-Insel stand an und Ken hatte eigentlich in ein paar Minuten mit dem Geschwader losfliegen wollen, als er die Nachricht erhalten hatte, dass Spadamon seinem Ruf aus der Arkadenstadt in die Festung gefolgt war.

Ken erinnerte sich gut an die Arkadenstadt, die ihren Namen von den zahllosen, steinernen Arkaden und Wandelgängen hatte – und es waren keine schöne Erinnerungen, für keinen der Beteiligten. Damals war es die letzte Stadt an der Knöchelküste gewesen, die Kimeramon auf sein Geheiß zerstört hatte, ehe seine Fliegende Festung auf dem Weg durch die Kaiserwüste abgestürzt war. Die Stadt war wieder aufgebaut worden, wenn auch nicht ganz so prächtig wie früher, nur hatten die Einwohner der Stadt verständlicherweise nichts mit dem neuen DigimonKaiser zu tun haben wollen – der zufällig sogar derselbe wie damals war. An eine friedliche Übernahme wäre daher zunächst nicht zu denken gewesen; Kens Boten waren sogar mit Schimpf und Schande verjagt worden. Ken hatte sich schweren Herzens damit abgefunden, die Stadt im Sturm zu nehmen und die Bewohner mit Schwarzen Ringen ruhigzustellen, als das Wunder geschah.

Wie er hörte, wurde die Stadt zu der Zeit immer wieder von Banditen überfallen. Es gab keine Todesfälle und nur wenig Zerstörung in der Stadt, aber jede Menge Verschleppungen und Plünderungen. Spadamon, das sich als gewitzter Berater der Stadt erwiesen hatte, brachte den Bürgermeister, ein stures Rockmon, schließlich dazu, sich dem Kaiserreich anzuschließen, um Schutz vor weiteren Überfällen zu haben. Rockmon bat Ken letztendlich, genau dafür zu sorgen, doch kaum dass er einen Turm in der Stadt gebaut und sich das Gebiet offiziell einverleibt hatte, hörten die Überfälle auf. Geraubtes Gut wurde zurückgebracht und fast unauffällig unter Kens Entschädigungslieferungen gemischt. Die entführten Digimon waren freigelassen worden und erzählten, die Banditen hätten es schlicht mit der Angst zu tun bekommen, weil die Arkadenstadt nun Teil eines größeren Reiches war. Ken hatte sich damit zufrieden gegeben – denn für Zufriedenheit hatte er allen Grund gehabt.

Bis gewisse Gerüchte seine Ohren erreichten, wo er nicht anders konnte, als sie genauer untersuchen zu lassen. Seine Spione fanden heraus, dass Spadamon selbst hinter den Überfällen steckte. Es hatte die Banditen bezahlt und abgesprochen, im Falle der Übernahme durch Ken den Schaden wiedergutzumachen. Obwohl Ken es noch nie in seinem Leben gesehen hatte, hatte dieses Digimon alleine bewirkt, dass ihn eine ganze Stadt, die ihn wie die Pest gehasst hatte, nun als Erlöser sah und froh war, sich ihm angeschlossen zu haben. Also hatte er es ausfindig gemacht und nach ihm schicken lassen, und Spadamon war anscheinend sehr erfreut darüber gewesen.

„Deine Heldentat verwirrt mich, muss ich zugeben“, bekannte Ken und trank einen Schluck Kaffee. Er war schwarz und bitter, und genau das brauchte er. Bis dieses Spiel zu Ende war, war bitter genau richtig. „Warum hast du das getan? Wenn du aufgeflogen wärst …“

„Ihr ehrt mich, es als Heldentat zu bezeichnen.“ Spadamon setzte sich auf den Plastikcontainer; eine andere Sitzgelegenheit gab es hier nicht für es. „Es war eher ein Akt der Vernunft.“

„Rockmon würde es wohl eher Wahnsinn nennen, wüsste es davon.“

Spadamon kicherte. „Eindeutig. Aber Rockmon ist blind wegen dem, was damals passiert ist. Ich bin noch nicht so alt, ich kann mich nicht an den letzten DigimonKaiser erinnern oder sein fliegendes Untier. Ich sehe nur die Gegenwart.“

Endlich ein Digimon, das mich nicht hasst, auch wenn es gerechtfertigt wäre. „Sei so gut und sag mir deine Gründe.“

„Gerne, mein Kaiser. Es ist eigentlich ein banaler Grund. Ihr wisst vielleicht, dass ich so etwas wie ein Berater für Rockmon und die hohen Persönlichkeiten der Arkadenstadt bin – nein, ihr wisst es sogar mit Sicherheit. Das Problem …“ Spadamon unterbrach sich, als jemand an die Tür klopfte.

„Herein“, sagte Ken, und ein Gotsumon trat ein, mit zwei Tellern Nusskuchen, die es auf dem Tisch abstellte. Ken hatte für Spadamon sein Frühstück verdoppelt – eine Geste, die der alte DigimonKaiser verabscheut hätte, und genau darum wollte er gastfreundlich sein. Nachdem der Diener gegangen war, machte Ken eine entsprechende Geste auf den Kuchen.

„Oh, danke“, sagte Spadamon und strahlte. „Ich liebe Süßes, müsst Ihr wissen.“

Dass es sich noch nicht einmal vergewissert, dass es kein süßes Gift ist, überlegte Ken. Vielleicht war Spadamon doch nicht das Digimon, nach dem er suchte.

„Also das Problem ist, dass die Arkadenstadt einfach keinen Einfluss hat. Nirgendwo. Wir leben zwischen einer Wüste aus Sand und einer aus Felsen, die wie Fingerstümpfe aussehen. Wir verbringen einfach so unser Leben dort, genießen es, wenn möglich, aber wir tun einfach nichts. Das wollte ich ändern. Nun sind wir Teil von etwas Größerem.“ Spadamons Augen funkelten, während es herzhaft eine Gabel voll Kuchen verschlang. „Ich bin jetzt Teil von etwas Größerem. Ihr habt mich nicht nur gerufen, weil Ihr mich nach meinem Grund fragen wollt. Mein Grund war einfach, mich zu profilieren. Ihr habt mich gerufen, weil ich schlau bin, und Ihr braucht schlaue Digimon. Und es wäre mir eine Ehre, für Euch zu arbeiten. Dann kann ich von mir sagen, ich habe dem mächtigen DigimonKaiser tüchtig unter die Arme gegriffen. Der Kuchen ist übrigens sehr gut.“

Ken stellte seine Tasse ab und hob die große Walnusshälfte auf der Spitze des Kuchens mit seiner Gabel auf. „Du bist also schlau und ehrgeizig … oder nur hochmütig. Warum glaubst du, sollte ich dir trauen?“

Spadamon grinste ein katzisches Grinsen, während es beobachtete, wie Ken die Walnuss aß. Sie schmeckte abartig süß und ... schleimig. „Wenn es nicht reicht, dass ich Euch eine Stadt zum Billigpreis verschafft habe, dann überzeugt es Euch vielleicht, dass ich den Kuchen nur mit Zuckersirup bestrichen habe und nicht mit Gift.“

Ken stutzte, die Gabel noch im Mund. Im selben Moment hörte er lautes Getrampel, Steinfüße auf dem metallenen Boden, dann wurde die Tür aufgerissen. „DigimonKaiser! DigimonKaiser! Esst nicht den Kuchen!“, rief Gotsumon atemlos. „Es ist schrecklich! Die Küche! Jemand war in der Küche!“ Es wedelte mit einer Serviette, auf der mit blauer Kreide etwas geschrieben stand.

Ken erstarrte, sah in Spadamons Augen, das zustimmend nickte und lächelte. Langsam kaute er die Nuss zu Ende und schluckte. Er fühlte sich ausgetrickst, beschämt, und wollte seine Würde wenigstens dadurch bewahren, dass er kaltblütig weiteraß.

„Danke, Gotsumon“, sagte er ruhig. „Leg die Nachricht hier ab und dann verschwinde.“

„A-aber Herr …“, murmelte das Felsengesicht.

„Hast du mich nicht verstanden?“

„Verzeiht, Herr!“ Gotsumon legte die Serviette auf den Tisch und floh aus dem Aufsichtsraum. Ken drehte sie zu sich herum. Eine kindliche Kritzelei war darauf zu sehen; ein sehr, sehr abstraktes Bild von Spadamons Gesicht, das ihn angrinste, und darunter eine krakelige Nachricht im Digi-Alphabet, sodass er ein wenig brauchte, um sie zu entziffern. Süße Träume stand da. Die Zweideutigkeit entging Ken nicht. Er horchte in sich hinein, ob er sich irgendwie seltsam fühlte, doch da war nichts. Er probierte erneut von dem Kuchen, der so süß war, dass er ihm Sodbrennen bescheren würde – aber das war alles, was er ihm antun konnte.

„Mach das nie wieder“, brummte er missmutig.

Spadamon grinste wie ein kleines Kind, dem ein Streich geglückt war. „Ihr seht, eine Kostprobe meiner Fähigkeiten. Und meiner Treue. Und des Zuckersirups, das wir in der Arkadenstadt herstellen. Geruchlos, durchsichtig, unwiderstehlich.“

Spadamon hatte also doch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der Kuchen, den er ihm servierte, vergiftet war und er sich eines potentiellen politisch geschickten Gegenspielers entledigen wollte. Nicht nur das, es hatte beschlossen, ihm zu vertrauen, und gleichzeitig die Möglichkeit verstreichen lassen, ihn seinerseits zu vergiften. Spadamon war tatsächlich das Digimon, das er brauchte.

Sie aßen schweigend den Kuchen und Ken spülte die widerwärtige Übersüßung mit dem Rest seines Kaffees hinunter. Dann tupfte er sich den Mund mit der Rückseite von Spadamons Serviette ab. „Du bist beängstigend gut“, sagte er. „Ich habe vielleicht wirklich Verwendung für dich. In die Küche zu schleichen ist nicht leicht, zumal du ja noch nie hier warst und die Gänge nicht kennst. Du scheinst mir ein guter Schleicher zu sein, und du bist gut im Auffinden von Dingen. Stimmt das?“

Spadamon grinste und schlug sich an die Brust, und in dem Moment erinnerte dieser kuschelige Winzling Ken an Ogremon. „Schlau, treu, hochmütig. Geschickt, flink, unbemerkt, diskret, genau und mit sehr guten Augen. Spadamon, zu Diensten.“

Ken beugte sich vor und verschränkte die Finger ineinander. Wenn das hier ein Bewerbungsgespräch war, würde jemand Spadamon ernst nehmen? „Ich habe da einen Auftrag, der geschickt, flink und diskret ausgeführt werden muss. Traust du dir zu, einige Menschen für mich auszukundschaften? Ich gebe dir genaue Beschreibungen, und du sagst mir, wo sie sind und was sie machen. Bring alles über sie in Erfahrung, was du kannst, ohne dass jemand erfährt, dass du für mich arbeitest. Sie sind womöglich über den ganzen Kontinent verstreut, und ich erwarte regelmäßig genaue Berichte von dir. Traust du dir das zu?“

„Oh, das ist ja mehr als einfach.“ Spadamon schaukelte vergnügt auf seinem Container herum. „Menschen zu finden, meine ich. Die stechen ja genug hervor.“

„Gut. Warte vor der Festung, ein Hagurumon wird dir die Beschreibungen vorbeibringen. Und keine Streiche mehr“, schärfte er ihm ein.

„In Ordnung, mein Kaiser.“ Plötzlich hatte Spadamon seine Höflichkeit zurück. Es sprang auf, verbeugte sich und wandte sich zum Gehen.

„Eine Sache noch. Wie gut kannst du Menschen einschätzen?“ Ken lehnte sich zurück und bemühte sich, entspannt zu wirken. In Wirklichkeit zog sich sein Magen vor Nervosität vor Spadamons nächsten Worten zusammen.

„Sie sind doch nicht viel anders als Digimon. Ich beurteile Digimon anhand ihrer Ziele.“

„Dann sag mir, denkst du, ich bin ein böser Mensch, weil ich die DigiWelt erobern will?“ Er bemühte sich um ein gemäßigtes, diabolisches Lächeln.

Spadamon zuckte mit den Schultern. „Nein. Ich glaube, Ihr seid nur ehrgeizig. Ihr wollt etwas Großes vollbringen, im Endeffekt geht es ja nur darum. So wie ich.“ Es lächelte verschmitzt. „Darum mag ich Euch.“

Ken hoffte, dass seine Brille seine Miene ausreichend verschleierte. Er nickte. „Du kannst gehen.“
 

Das Zeltlager war fast vollständig abgebrochen. Joe ging mit Gomamon soeben die Vorräte seiner Einheit durch. Sie hatten einen erstaunlichen Lagerumschlag, vor allem bei simplen Verbandsbeständen. Beim Ausbruch des Krieges war es noch schlimmer gewesen; er konnte sich an Fälle erinnern, die er mit Toilettenpapier behandelt hatte, ganz einfach, weil sonst nichts verfügbar gewesen war. Das konnte er weder Menschen noch Digimon zumuten. Zumindest seine Einheit, eine von vieren im Orden, hatte wieder genügend Verbandszeug, Heilkräuter und sogar wertvolle, moderne Medizin aus der Voxel-Stadt, um mindestens für eine weitere Schlacht gewappnet zu sein – wenn es denn keine allzu große war.

„Seid ihr bald fertig? Wir wollen noch vor Sonnenuntergang marschieren.“ Ein Orcamon war auf sie zugetreten. Diese Digimon machten den Hauptbestandteil des Ordens der Zuverlässigen aus; sie waren schwarzgraue Wale, die auf ihren zwei Flossen erstaunlich flink watscheln konnten. Um die Brust trugen sie eine Schwimmweste und um den weißen Bauch einen Rettungsring. Darüber war das Wappen der Zuverlässigkeit zu sehen. Mit ihren Flossenhänden konnten sie Verbände nicht so gut wickeln wie Joe, aber sie besaßen überraschend viel Feingefühl und bereiteten ihren Patienten wesentlich weniger Schmerzen als er. Außerdem konnten sie dank ihrer Haut sofort schätzen, wie viel Fieber jemand hatte, und unter ihrem plumpen Äußeren versteckten sich noch viele andere nützliche Eigenschaften. Der Orden hatte seinen Anfang in der großen Bucht unterhalb des Stiefels gefunden, hatte Joe sich sagen lassen, daher waren die Gründungsmitglieder vor allem Wasserdigimon gewesen.

Umso weniger konnte er sich vorstellen, dass sie jetzt in ein so trockenes Gebiet ziehen wollten.

„Gleich. Wir müssen nur noch die Inventur abschließen, dann ist die Liste vollständig und wir können los.“ Joe rückte sich seine Brille zurecht.

„Gewissenhaft wie eh und je“, seufzte Orcamon. „Beeilt euch einfach, ja?“

Als er seinen Rucksack schulterte, warf Joe einen Blick in den Himmel. Wie ein glühendes Auge starrte die Sonne auf die Große Ebene herab. Ein Wunder, dass das Gras noch nicht ausgedörrt war. Sie würden es wahrscheinlich bald sein, wenn sie wirklich bis zur Felsenklaue marschieren wollten. Sie hatten viele Wasservorräte mitgenommen, auch Salzwasser, mit dem die Orcamon ihre empfindliche Haut feucht halten konnten, aber trotzdem fand er es unvernünftig. Aber der Grundsatz des Ordens lautete, andere über sich selbst zu stellen.

Hier auf der Ebene war es vergleichsweise ruhig geworden. Der DigimonKaiser hatte schon östlich von Little Edo ein Patt erfahren müssen, das Nördliche Königreich hatte seine Aufmerksamkeit auf seine innerpolitischen Probleme gerichtet und setzte nun mehr auf Diplomatie als auf Schlagkraft. Hart gekämpft wurde aber noch im Süden zwischen den Truppen der Schwarzen Rose und den Digimon, die unter dem Einhornbanner aus der Wüste zogen. Von Westen fielen angeblich ebenfalls Truppen in das Land der Rose ein; die Vasallen des Einhorns hatten sich Gerüchten zufolge unter einem menschlichen Marschall namens Keiko in Locomotown versammelt. Dort, in der unwirtlichen Landschaft der Felsenklaue, am Rande der Wüste, fand der Krieg statt. Dort würde es die meisten Verwundeten geben, und dort brauchte man ihren Orden am dringendsten.

„Lass uns gehen, Gomamon“, sagte Joe entschlossen.

„Du bist ja heute so voller Tatkraft“, neckte ihn sein langjähriger Partner. „Wie kommt das?“

„Wir müssen immer voller Tatkraft sein, das ist wichtig für unsere Moral und unsere Patienten“, meinte er. Dabei dachte er an das Mädchen und das Hawkmon, die er auf diesem Fest in Little Edo getroffen hatte. Es war schade, wieder in die völlige Fremde zu ziehen, wo er niemanden kannte. Ihm wäre wohler gewesen, wenn sie hiergeblieben wären, wo alles ruhiger und nicht so unbekannt war. Seufzend folgte er den Orcamon und den anderen Mitgliedern des Ordens, die sich in Bewegung setzten. Es half alles nichts, die Pflicht rief.
 

Innerlich noch ein wenig aufgewühlt, traf sich Ken schließlich im Hangar 2 mit Wormmon und dem Invasionsgeschwader. Er hatte ursprünglich auf einem Airdramon fliegen wollen – er hatte ja genügend dabei. Die Airdramon nahmen es ihm wenig übel, dass er sie und ihre Artgenossen mit Schwarzen Ringen versklavt hatte, hatten sie als seine persönlichen Transportmittel doch eine Art Sonderstatus genossen. Schließlich hatte er sich aber besonnen und entschieden, den größten Teil der Strecke stattdessen mit Stingmon zu fliegen. Der alte DigimonKaiser hatte von Wormmons Fähigkeiten nie Gebrauch gemacht, und das war ein weiterer Anker für sein wahres, gutherziges Ich. Wormmon konnte hier inmitten der Türme zwar auch nicht digitieren, doch als das Geschwader die Küste erreichte, bildete Stingmon mit Ken auf seiner Schulter die Spitze. Die Airdramon flankierten ihn als Leibgarde, besetzt mit Gotsumon-Arbeitern, den Schweif der Lufteinheit bildeten drei Dutzend Pteramon, die Container mit Ausrüstung, Verpflegung und Granulat schleppten.

Sie kamen viel langsamer voran, als Ken geplant hatte. Er vertrieb sich die Zeit damit, sich Statusberichte von den Hagurumon über seinen Connector anzuhören, dessen Reichweite bald abbrach, weil es keine Schwarzen Türme gab, die das Signal hätten weiterleiten können. Immerhin erfuhr er, dass die Kavallerie der Schwarzen Rose den Bohrturm vollständig besetzt hatte und die Messgeräte sogar ein Ultra-Digimon aufzeichneten. Zu Gesicht bekommen hatte es aber noch niemand. Dann gab es noch Gerüchte über eine Räuberbande, die um die Kesselstadt herum ihr Unwesen trieb, was Ken wieder an Spadamon denken ließ, und irgendwo im Westen hatte ein Saatkind eine sogenannte Goldene Zone festgelegt, die es unter seiner Herrschafft in mehrere Lehen aufgeteilt hatte, wenn Ken die Hinweise richtig deutete.

Erst am Nachmittag kam die File-Insel in Sicht, winzig klein erst von der Ferne, der Berg der Unendlichkeit wie ein mahnender Finger in die Höhe gereckt.

Das Landeziel stand bereits fest. Bürgermeister Monzaemon war alles andere als erfreut, als plötzlich die Truppen des DigimonKaisers in seiner Spielzeugstadt landeten und die Gotsumon begannen, einen kleinen Außenposten zu errichten – der vornehmlich aus einem Nahrungslager, einem Zelt für Ken und natürlich einem riesigen Schwarzen Turm bestand, dessen Reichweite die halbe Insel überdecken würde. Das Granulat wurde auf einen Haufen geschüttet und, bestrahlt von Kens D3-DigiVice, begann es zu brodeln, schwappte in die Höhe und bildete eine feste, obeliskenartige Form. Es ging auch anders, aber das war der schnellste Weg, das Granulat umzuformen.

Monzaemon äußerte seinen Unmut, aber der gutmütige Teddybär war viel zu weichherzig, um sich auf einen Kampf mit Ken einzulassen – zum Glück. Ein Ultra-Digimon als Feind hätte große Probleme bereiten können.

Die Stadt war recht hübsch, wenn auch ziemlich klein. Ken wusste, dass Mimis Palmon hier zum ersten Mal digitiert war. Die Häuser waren mit Ziegelsteinen gedeckt, die bunte, kitschige Türmchen bildeten, die Gebäudegrundrisse entweder kreisrund oder viereckig. Die Fassaden schienen aus Fachwerk zu sein, waren aber ebenfalls in grellen Farben gehalten. Die Straßen waren mit Pflastersteinen ausgelegt, so glatt wie Glas, die manchmal lustige Mosaike bildeten.

Während Ken unter der aufgespannten Plane seines Zelts im Schatten seine zweite Tasse heißen Kaffee an diesem Tag genoss – der lange Flug hatte ihn ermüdet – rodeten die Airdramon mit ihren Feuerstrahlen den Wald, der die Spielzeugstadt umklammert hielt, bis sie eine freie Fläche geschaffen hatten, die fünf Kilometer weit keinerlei Deckung verhieß. Die höchsten Türmchen der Stadt wurden als Beobachtungsposten hergenommen. Ken stellte sicher, dass keiner seiner Digimon vergaß, dass die File-Insel trotz allem feindlichen Boden darstellte.

Die Arbeiten dauerten bis zum Abend. Die Sonne ging hinter dem Berg der Unendlichkeit unter und tauchte die Stadt in verträumtes, rötliches Licht. Ken wollte den Angriff nicht gegen das Sonnenlicht führen, und so entschloss er sich schweren Herzens eine Nacht zu warten.

Er schlief sehr unruhig, stets darauf vorbereitet, die Alarmsirenen zu hören – oder noch schlimmer, plötzlich ein fremdes Digimon in seinem Zelt vorzufinden.

„Warum greift es uns nicht an?“, murmelte er in die Dunkelheit. „Es muss doch mitbekommen haben, dass wir gelandet sind.“

„Vielleicht nimmt es uns nicht ernst“, meinte Wormmon, das neben ihm auf seinem Kissen ebenfalls keinen Schlaf fand.

„Izzy hat mir erzählt, seine Zahnräder konnten auch Ultra-Digimon beherrschen. Sie sind mächtiger als meine Schwarzen Ringe.“

Wormmon schmiegte sich an seine Wange. „Mach dir keine Sorgen. Am Ende wird alles gut ausgehen.“

Sie begannen den Angriff beim ersten Tageslicht, als sie die Sonne im Rücken hatten. Die Airdramon und Pteramon stimmten zu, sich zur Sicherheit Schwarze Ringe umzulegen, um einigermaßen vor der Übernahme durch Devimons Zahnräder geschützt zu sein. Dann flogen sie los und bombardierten den Berg der Unendlichkeit, die Airdramon mit ihrem Feuer, die Pteramon mit viel effektiveren Raketenwerfern. Sie feuerten und feuerten, kehrten einzeln zwischendurch zurück, um sich an Essen und Öl zu stärken, und flogen erneut los. Das Krachen der Geschütze beruhigte Ken auf eine abstruse Art und Weise. Es verlieh ihm das Gefühl, eine gewaltige Streitmacht zu befehligen, so mächtige Digimon, dass sich ihm niemand entgegenstellen konnte. Insgeheim hoffte er, dass er nicht zu viele Verluste würde einstecken müssen, wenn sie Devimon erst herausgelockt hatten. Am besten gar keine. Monzaemon hatte sich in den hintersten Winkel seines Rathauses verkrochen und hielt sich die Ohren zu, wie Ken durch ein Fenster sehen konnte. Ich komme zur File-Insel wie ein Tyrann und Vernichter, dachte er finster. Aber anders kann ich ihr den Dämon nicht austreiben.

Als wieder es Abend wurde, rief er das Geschwader zurück. Todmüde und erschöpft legten sich die Flugdigimon zum Schlafen nieder. Ken ging ihre Reihen durch und lobte sie und dankte ihnen.

Der Berg der Unendlichkeit schien aus der Ferne kaum etwas abbekommen zu haben, stolz wie immer ragte er auf, die ganze Insel überblickend, doch Ken wusste, dass seine Felshänge nun mit Kratern und Brandflecken übersät waren. Einen Berg zu zerstören dauerte seine Zeit, doch das wollte er ja gar nicht. Es reichte, ihn zu erschüttern.

In dieser Nacht hielt Ken schließlich selbst Wache auf einem der hübschen, rosafarbenen Türmchen, als laute Rufe und das Schrillen der Alarmsirenen ertönten. Er schluckte. Es war so weit. Kurz darauf konnte er sie sehen – die Silhouette eines schlanken, finsteren Digimons vor dem fast vollen Mond, dessen lederne Fledermausschwingen es auf die Spielzeugstadt zutrieben.

Ken erwartete Devimon auf dem Hauptplatz der Stadt, deren Pflastersteine Monzaemons Gesicht nachbildeten. Das dämonische Digimon glitt völlig ruhig durch die Luft heran, einzig seine Stiefel ließen ein leises Klacken hören, als es landete und die überlangen Arme auf eigenartige Weise vor dem orangegelben Fledermaussymbol auf seiner Brust verschränkte. „Sieh an“, sagte es und Ken schauderte ob seiner Stimme. „Ich muss wohl meine Pläne etwas verschieben und erst wieder für Ruhe sorgen. Du bist wohl von dem Kontinent jenseits des Ozeans hierhergekommen, um zu sterben?“

Nur die Ruhe. Du hast ihm schon Ogremon abspenstig gemacht. Und Deemon und Myotismon waren beide furchterregender. Ken war stolz auf seine feste Stimme, als er sagte: „Hast du etwa gedacht, du kannst meinem Griff entkommen, wenn du dich hier auf deiner Insel versteckst?“

„Dummer Mensch. Ich wäre schon noch zu dir gekommen.“

„Dort nützt du mir aber nichts. Ich brauche dich hier als meinen Gouverneur.“

Devimon wirkte kurz überrascht, dann warf es den Kopf in den Nacken und lachte. „Der gefürchtete DigimonKaiser. Du bist sehr unterhaltsam, es wird mir eine Freude sein, dich zu vernichten.“ Es breitete die langen Arme aus und aus der Nacht hinter ihm schälten sich surrende, runde Gegenstände. Die Schwarzen Zahnräder fielen wie ein Wespenschwarm über der Spielzeugstadt her, fuhren in Pteramon und Airdramon und Gotsumon, gruben sich in ihre Körper und ließen sie brüllen und sich aufbäumen. Wormmon klammerte sich in den Umhang auf Kens Rücken und wurde nicht erwischt, aber die Zahnräder sausten knapp neben ihm vorbei und ließen sein Cape und seine Haare flattern. Ken verzog keine Miene.

„Du hättest dich niemals mit der Macht der Dunkelheit anlegen sollen“, verkündete Devimon.

Ich weiß. Aber ich habe es getan und die Angst davor verloren. Keines seiner Digimon griff Ken an, sie versuchten nur, aus eigener Kraft oder gegenseitig die Zahnräder zu entfernen, die in ihren Körpern steckten. „Was geht hier vor?“, donnerte Devimon.

Ken war nach seinen Sorgen in der letzten Nacht tagsüber nicht untätig gewesen. Ein kleiner Erkundungstrupp hatte ein Numemon ausfindig gemacht, das sich ein Schwarzes Zahnrad eingefangen hatte – und das hatte gar nicht lange gedauert; ohne die DigiRitter verbreiteten sich die Dinger wohl rasend schnell und nur wenige Digimon waren nicht von ihnen betroffen, der Rest blieb aber zum Glück dümmlich an Ort und Stelle. Ken hatte ein Experiment mit einem Schwarzen Ring durchgeführt. Zwar konnte er keine Ultra-Digimon beherrschen, Myotismons Programm zum bloßen Loyalitätsumschwung überschrieb allerdings das von Devimon, das die Digimon einfach nur bösartig werden ließ. Das Signal hatte eine höhere Wellenlänge und war somit effektiver, und Devimons Zahnräder verloren ihre Wirkung. Devimon konnte ihm gar nicht seine Digimon nehmen, wenn, dann war es umgekehrt.

„Unmöglich“, murmelte Devimon, das diesen Umstand auch zu erkennen schien. „Ein Mensch soll mir überlegen sein?“

„Wäre nicht das erste Mal“, sagte Ken leise.

Devimon breitete erneut Flügel und Arme aus und rief seine Zahnräder herbei – nur dass sie ihm diesmal in den eigenen Rücken fuhren. Mit einem unterdrückten Schrei zuckte Devimon und wuchs über sich hinaus, bis es Kens Schwarzen Turm, das jetzt höchste Gebäude der Stadt, überragte. „Du bist ein verdammter Narr. Denkst du wirklich, du könntest mich so einfach besiegen?“ Es streckte seine Hände nach Ken aus, langsam und drohend.

Ken lächelte. „Noch viel einfacher. Du bist schließlich auch nur ein Champion-Digimon.“

Aus dem Schatten des Schwarzen Turms löste sich ein weiterer, dunkler Schwarm, nur waren es diesmal Schwarze Ringe. Sie flogen an Devimons riesiger Gestalt hoch und schlossen sich um seinen Körper, wo sie Gelegenheit fanden; um seine Finger, seine Arme, Beine, seine Hörner. Devimon schien zu ahnen, was mit ihm geschah, denn es taumelte ächzend rückwärts und zappelte, als wolle es lästige Insekten verscheuchen. Dann breitete es seine Flügel aus ¬– die Airdramon und Pteramon waren in den Himmel gestiegen und deckten das dunkle Digimon mit Schüssen und Feuerbällen ein, wobei sie darauf achtete, seine Brust oder seinen Rücken zu erwischen, um keinen der Ringe zu zerstören. Devimons Flucht aus der Reichweite des Schwarzen Turms endete abrupt.

Ken hatte nicht gezählt, wie viele Zahnräder es sich einverleibt hatte, doch das spielte auch keine Rolle mehr. Als wäre es tatsächlich von einem wuselnden Insektenschwarm überzogen, bedeckten Schwarze Ringe seine Arme, Beine und Hörner dicht an dicht und hüllten es in eine neue, noch tiefere Schicht Schwarz, aus der es immer wieder kurz rot aufglühte, wenn sich ein neuer Ring festgesetzt hatte. Devimon stieß noch ein Stöhnen aus und wehrte sich schließlich nicht mehr. Seine roten Augen waren von einem unheimlichen Glühen erfüllt, und als sich Wolken vor den Mond schoben, waren sie das Einzige von ihm, was man klar erkennen konnte: rote, riesige Kohlen, die irgendwo in diesem schwarzen Giganten schwebten.

„So bist du mir zu groß, Devimon“, rief Ken zu ihm hoch.

Das Digimon senkte den Kopf und verbannte die Zahnräder aus seinem Körper. Mit jedem, das in die Nacht davonflog, schrumpfte es, bis es wieder seine Normalgröße hatte. Ken legte den Kopf schief. Er verzichtete zur Sicherheit darauf, seine Ringe abzuziehen, auch wenn er ohne die Zahnräder nicht so viele brauchte, um es unter Kontrolle zu halten. „Was denkst du, werden wir uns einig?“

Devimon faltete die Flügel zusammen und fiel demütig auf ein Knie nieder. „Ich lebe, um Euch zu dienen“, sagte dieselbe Stimme, die Tai und den anderen damals und nun ihm selbst den Tod geschworen und Angst und Schrecken in ihnen hervorgerufen hatte.

Ken atmete tief durch. Das wäre geschafft. „Ich halte mein Wort. Du hast die Insel bereits mehr oder weniger erobert, also setze ich dich als meinen Gouverneur ein. Du wirst für mich weitere Schwarze Türme bauen und die Insel in meinem Namen nach meinen Wertvorstellungen regieren – es wird sich also einiges ändern. Und vor allem wirst du die Stadt des Ewigen Anfangs beschützen. Die geschlüpften Digimon werden trainiert und nach Server geschickt, damit sie meine Armee unterstützen.“ Er hasste es, den Kleinen keine Wahl geben zu können. Wenn ich eure Welt gerettet habe, dann. Dann könnt ihr euer eigenes Leben leben, nur für euch selbst. Er würde auf jeden Fall weitere Soldaten schicken müssen. Die Stadt des Ewigen Anfangs war ein wichtiger Brennpunkt für alle Fraktionen in diesem Krieg – er hatte nur das Glück, sie als Erster einzunehmen. Nun musste er sie halten. Aber das hatte Zeit bis morgen. Heute Nacht war ein voller Erfolg geworden. Ich sammle böse Digimon, fiel ihm auf.

Er hielt Devimon die Plane zu seinem Zelt hoch. „Komm, wir besprechen die Einzelheiten deiner Aufgaben, Pflichten und Befugnisse.“

Und Devimon verneigte sich gehorsam.
 


 

Tag 20
 

„Wenn du noch einen Mucks machst, stopf ich dir deine dämliche Perlenkette ins Maul“, schnauzte Sagittarimon das gefesselte Kongoumon an. Das Käferdigimon, dessen goldener Panzer alleine eine Frechheit war und das sich eben wegen der Hitze beschwert hatte, verstummte und endlich herrschte wieder Frieden in dem kleinen Zug, der zwischen den felsigen Steilwänden der Schlucht trottete. Sie waren vor allem wegen der Goatmon so langsam. Die ziegenartigen Digimon mit den riesigen Hörnen und den Stirnpanzerungen waren Kongoumons Packtiere und zwar äußerst fügsam, aber auch träge – und ihre Ladung war auch nicht zu verachten.

Der Überfall war ein voller Erfolg gewesen, kaum viel Gewalt war ins Spiel gekommen. BomberNanimon hatte Kongoumon schnell überwältigt gehabt und die beiden kümmerlichen Kokuwamon-Lehrlinge, die es dabei gehabt hatte, hatten beim Anblick der Getreuen das Weite gesucht. Lange hatte ihnen eine Karawane so wenige Probleme bereitet.

Kongoumon hatte Eisenbarren und Rohstahl bei sich gehabt, kostbares Geschmeide und feine Kleidung, die auf Menschen zugeschnitten war, außerdem Orangen, File-Bananen und Säcke voller Körner, gesalzenen Fisch, Schmieröl für Maschinen, teuren Wein, elektrisches Zeug wie Computer und Ortungsgeräte, Kabel, Munition für Revolvermon und allerlei kleines Kriegsmaterial. Letzteres hatten sie an Ort und Stelle vernichtet und die Waren dann so umgeladen, dass zwei der sechs Goatmon frei wurden. Auf einem ritten nun Davis und Veemon, auf dem andere hatten sie ihre beiden Gefangenen aneinandergebunden.

Es dauerte allerdings nur Minuten, bis Kongoumon wieder etwas zu meckern hatte. Seine Kieferzangen mahlten, als es sagte: „Ich hoffe doch, ihr wisst, dass ihr euch großen Ärger eingehandelt habt! Ich bin ein vielerorts respektierter Händler, und man wird mich und meine Ware vermissen! Ich werde in zwei Tagen in der Kesselstadt erwartet, wenn ich nicht auftauche, wird man mich suchen, jawohl!“

Sagittarimon, das direkt neben ihm trabte, lachte wiehernd. „Respektierter Händler, sagt er. Du bist ein verdammter Kriegsgewinnler, so sieht’s aus. Es wird deiner Kundschaft gut tun, mal ein wenig Entbehrung zu schmecken. Halt jetzt den Rand, oder ich sage den Garbagemon, sie sollen dich wieder mit Dreck beschmeißen.“

Die drei Garbagemon-Brüder, die an der Spitze der Kolonne hoppelten, drehten sich in ihren Mülltonnen herum und grinsten schmutzig.

Doch Kongoumon wollte nicht aufhören zu quengeln. Unruhig rutschte es auf dem behelfsmäßigen Sattel seines eigenen Packtieres herum. „Ihr habt doch meine Ware. Lasst mich gehen, was bringe ich euch schon?“

„Stimmt. Eigentlich sollten wir deinen Panzer knacken und deine fetten Innereien auf der Straße verteilen“, grunzte BomberNanimon. Es war wenig mehr als eine Kugel auf zwei Beinen. Seine Haut war aschgrau und seine Arme und Beine mit sehnigen Muskeln bepackt. Die Sonnenbrille, über der feurig rote Augenbrauen hervorlugten, sollte es wohl cool wirken lassen, in Davis‘ Augen war sie nur die Krönung von BomberNanimons Lächerlichkeit. Aber er wollte sich nicht beschweren. Sein Bruder war ganz in Ordnung und hatte buchstäblich einen ordentlichen Wumms drauf.

Davis trieb sein Goatmon an, um auf eine Höhe mit den Gefangenen zu kommen. Das Käferdigimon starrte wütend auf den flammenbestickten Mantel, den er sich aus der Beute genommen hatte. „Wenn die Reichen in der Kesselstadt dich so gern haben, werden wir dich einfach für ein saftiges Lösegeld freilassen. Dein Zeug verhökern wir natürlich trotzdem.“

„Ihr … Ihr verdammten Banditen!“, entfuhr es Kongoumon.

Sagittarimon packte einen seiner metallenen Fühler und beutelte es wie einen nassen Sack. „Nicht Banditen. Getreue des Staubes, verstanden?“ Kongoumon wimmerte, als der Zentaur nicht losließ.

„Ruhig, Bruder“, krähte eines der beiden Kokatorimon, die ganz hinten liefen, klang aber eher amüsiert. „Mach seinen Fühler nicht kaputt, der ist Gold wert.“ Die anderen lachten.

„Entschuldigt …“ Der Hexenhut in Kongoumons Rücken bewegte sich. Wizardmon, das mit festen Seilen an das Käferdigimon gebunden war, wagte es zu sprechen. „Auch wenn ihr auf Lösegeld aus seid, was ich verstehen kann …“

„Ach.“

„… vielleicht ist es doch besser, wenn ihr wenigstens mich gehen lasst. Ich würde niemandem von euch erzählen. Ich bin in diplomatischer Mission unterwegs und daher ist es von höchster Wichtigkeit, dass ich so schnell wie möglich weiterreise. Auch für euch; mein Auftrag betrifft die ganze Große Ebene.“

„Maul halten, oder ich näh es dir enger“, sagte Sagittarimon nur und erntete wieder raues Gelächter. Davis musterte das Hexerdigimon nachdenklich. Es hatte einfach das Pech gehabt, mit Kongoumon gereist zu sein. Sie hatten überlegt, es freizulassen, ehe es schon dort mit dieser Diplomaten-Geschichte angefangen hatte. Wenn es also ein wichtiger Botschafter für die Ehernen Wölfe oder den Löwenkönig oder den DigimonKaiser oder den Krötenshogun war, egal für wen, es würde ihnen mehr Geld einbringen als Kongoumon mitsamt seinem schmutzigen Kram.

Veemon, das vor Davis auf Goatmon saß, sah plötzlich auf. „Davis“, flüsterte es, „da kommt was, da vorne!“

Davis blinzelte gegen die Sonne und beschattete die Hand mit den Augen.

„Tatsächlich, ich sehe es auch“, sagte Sagittarimon.

„Wo?“, fragte Davis.

„Im Himmel.“

„Im …“ Jetzt sah er es auch. Die Sonne stand direkt über ihnen, also war es schwierig, am strahlend blauen Himmel etwas auszumachen, aber irgendetwas war dort oben unterwegs. Er erhaschte den Eindruck von langen, geschmeidigen Körpern, die ungefähr in ihre Richtung flogen. „Was ist das?“

„Könnten das Airdramon sein?“, überlegte Sagittarimon. „Hab von denen gehört, sind sozusagen die Laufburschen des DigimonKaisers. Aber sie werden kaum was Wertvolles bei sich haben.“

Davis sah sie nicht als potentielle Beute, sondern fand die Digimon eher beunruhigend. Er konnte nicht genau erkennen, wie viele es waren, aber sicher mindestens ein halbes Dutzend. „Das gefällt mir nicht. Ob die uns suchen?“

„Ich habe doch gesagt, dass man mich vermissen wird!“, rief Kongoumon inbrünstig.

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du die Klappe halten sollst?“, fuhr Sagittarimon es gereizt an. „Außerdem liegt die Kesselstadt von hier aus im Süden, und die da kommen von Nordwesten, du Idiot.“

„Das gefällt mir trotzdem nicht“, beharrte Davis.

„Mir auch nicht“, stimmte Veemon zu. „Wenn sie nichts für uns haben, lassen wir sie doch einfach vorbei.“

Die anderen willigten brummend ein, einzig BomberNanimon hätte die Digimon gern vom Himmel geholt. So brachten die Getreuen des Staubes die Karawane in den Schatten eines vorspringenden Felsens, wo sie für Digimon, die einfach nur schnell über das Land flogen, nicht so einfach zu entdecken waren, und verharrten dort. Nach den Stunden in praller Sonne war die Kühle eine willkommene Abwechslung für Davis; sein neuer Mantel war schon ganz verschwitzt.

Als die fliegenden Schlangen näher kamen – was beängstigend rasch geschah –, sahen sie, wie sehr sie sich getäuscht hatten. Es waren nicht etwa die großen, aber immer noch recht kümmerlichen Airdramon des DigimonKaisers. Es waren viel größere Megadramon, sieben an der Zahl, die mit langen peitschenden Schwänzen direkt in ihre Richtung flogen. Davis schluckte. Er hatte die Geschichten gehört. Die Megadramon … das war die Garde des Drachenritters. Sie konnten nur hoffen, dass sie nichts von ihnen wollten.

Als der erste riesige Schatten schnell wie der Wind über die Felsen ihres Verstecks glitt, gestattete Davis sich, aufzuatmen. Die Drachenstaffel reiste stets schnell, und sie hatten sie nicht bemerkt. Kurz darauf waren auch die anderen vorüber. Was auch immer die Biester hier verloren hatten, sie hatten sie nicht behelligt.

Gerade, als Davis das gedacht hatte, stieß Kongoumon plötzlich ein schrilles Geräusch aus, das wohl nur Insektendigimon zustande brachten, es war so laut und hoch, dass es sich anfühlte, als würde sich etwas Dünnes, schnell Rotierendes in Davis‘ Trommelfelle bohren. Stöhnend presste er die Hände gegen die Ohren. Sagittarimon fluchte, zog seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf das Käferdigimon, der sich in seinen Goldpanzer bohrte und darin stecken blieb. Kongoumon verstummte, riss die Augen auf und fiel von seinem Goatmon, wobei es Wizardmon einfach mit zu Boden riss. Gleich nach dem Aufprall zerbarst der Händler in eine Datenwolke.

„Weil dieser Schwachkopf auch nie ruhig sein kann!“, schimpfte Sagittarimon und wirkte mit einem Mal hektischer als bei einem Überfall.

Davis spähte an der Felsenkante vorbei. Man hatte sie gehört. Die Megadramon waren schon weit weggewesen, aber ihre Drachenohren hatten Kongoumons Fiepen gehört, denn sie zogen einen weiten Bogen am Himmel und kehrten zurück. „Verdammt!“, schrie Davis. „Sie haben uns! Lauft!“

Sagittarimon stürmte als Erstes los, im vollen Galopp drehte es sich halb um und schoss einen Pfeil nach den herannahenden Drachen, deren Flügelschläge sie nun schon hören konnten. Ob es traf, konnte Davis nicht erkennen, aber im nächsten Moment sauste eine Rakete, eine weiße Schwefelwolke hinter sich herziehend, in die Klippe vor ihnen. Mit lautem Getöse krachten hausgroße Brocken aus dem Fels und polterten in die Schlucht. Sie wollten ihnen den Fluchtweg abschneiden!

„Ergebt euch!“, donnerte eine Stimme von oben.

„In euren Träumen“, gackerte eines der Kokatorimon. Seine beiden Artgenossen unterstrichen seine Aussage mit hellen Blitzen, die aus ihren Augen schossen.

Vielleicht hätten sie sich ergeben sollen.

Zur Antwort prasselten weitere Drachenraketen auf die Getreuen nieder. Alle drei Kokatorimon vergingen in einer einzigen Explosion mit einem lauten, eher überraschten denn schmerzvollen Krächzen. Die Goatmon gingen durch und suchten sich selbst einen Weg aus der Misere – plötzlich waren sie erstaunlich gut zu Fuß. Die Garbagemon standen Rücken an Rücken und schossen ihre Fäkalien in den Himmel. Aus der Nähe hatten diese die Wucht, einen Feind zumindest umzuwerfen, aber auf die Entfernung war das eine Verzweiflungstat. Die Megadramon hatten sie bereits wieder überholt und setzten zur nächsten Kurve, zur nächsten Salve an.

„Davis!“ BomberNanimon kam auf seinen Stummelbeinen durch die von Steinmehl und Hitzegeruch verpesteten Staubwolken auf ihn zugerannt, Wizardmon vor sich her schubsend. „Da vorne, links!“

Davis sah sofort, was es meinte. Eine Nische im Gestein, und dahinter hatte der Angriff der Drachen Felsen aufgeschüttet, sodass sie den Rand der Klippen wie über eine Treppe erreichen konnten. „Lass die Goatmon hier und komm!“ Mit dem gefügigen Wizardmon als Geisel taumelte BomberNanimon über die Felsbrocken.

„Was ist mit den anderen?“, schrie Davis über das Krachen von Geschossen und Felsen, das rings um sie erscholl und sie in eine weitere Staubwolke tauchte, sodass er qualvoll husten musste.

Es kam keine Antwort mehr, aber Veemon packte seine Hand und zerrte ihn mit sich. Natürlich, Flucht war die einzige Möglichkeit, sie hatten keine Chance gegen die Flugstaffel des Drachenritters. Auf freiem Feld waren sie zwar auch ein leichtes Ziel, aber das waren sie hier in der Schlucht nicht weniger, und dort konnten sie wenigstens keine gesprengten Felsen erschlagen. Hinter sich hörte er irgendwo eines der Garbagemon schreien. Ein wahres Sperrfeuer ging auf die Schlucht nieder, aber es war nicht so ziellos, wie es den Anschein hatte. Vielmehr schossen die Megadramon mit Kanonen auf Spatzen.

„Wir schaffen es nicht, Veemon!“ Davis keuchte, sein neuer Mantel zog schwer an ihm. Warum griffen diese Drachen sie nun an? Warum heute, warum jetzt?

Das DigiVice an seinem Gürtel glühte auf und Veemon wurde in goldenes Licht gebadet, wuchs, und Flügel sprossen aus seinen Schulterblättern. Ex-Veemon packte Davis und flog mit ihm zu BomberNanimon, das eben die obere Kante des Geröllhaufens erreichte.

Und hinter ihnen rauschten die Drachen über die Ebene.

Davis konnte sie brüllen hören. Als sie über sie hinwegfegten, wehte der Windstoß Ex-Veemon aus seiner Flugbahn und er und Davis schlugen hart auf dem Boden auf. Schmerz flammte in Davis‘ Brustkorb auf und alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Als er die Tränen aus seinen Augen geblinzelt hatte, sah er, dass alle Megadramon abgedreht hatten, bis auf eines, das in weitem Bogen wieder auf sie zuhielt. Auf dem gigantischen Kopf des beinlosen Drachen konnte er eine einzelne Gestalt ausmachen. Davis hielt die Luft an. Der Drachenritter!

„Komm nur her!“, rief BomberNanimon und hielt plötzlich zwei Bomben in den Händen, deren Lunten bereits brannten. Mit ungeheurer Kraft schleuderte er sie auf das herannahende Megadramon, zielte auf den Menschen auf seinem Kopf. Hinter dem Drachenritter löste sich eine in der Sonne blitzende Gestalt von dem Leib des Drachen und schoss den Bomben entgegen, einen Schild vor sich haltend, auf dem Davis kurz das Wappen des Drachenritters erkennen konnte, dasselbe sonnenförmige Symbol, das auch die Drachenstaffel auf der Brust trug. Die Bomben tauchten das neu erschienene Digimon in eine schwarze Pulverwolke, als sie knallend an dem Schild explodierten, doch es tauchte wie ein orangeroter Blitz aus der Rauchwolke hervor, holte aus und schleuderte eine orangeweiß glühende, melonengroße Kugel auf BomberNanimon. Der Getreue verging in einem Schrei. Davis rief verzweifelt seinen Namen, als seine Datenreste auch schon himmelwärts stoben. Mit geballten Fäusten drehte er sich um und starrte grimmig dem Drachen entgegen, der brüllend mit gebleckten Zähnen auf ihn zuraste. „Das wirst du büßen!“, schrie er.

Ex-Veemon baute sich vor ihm auf, das X auf seiner Brust erglühte und ein Laserstrahl fuhr in das geöffnete Maul des Megadramons. Fauchend erbebte das Digimon, es verlor kurz sein Ziel aus den Augen … Davis warf sich zu Boden und schützte den Kopf mit den Händen, als er das Digimon über sich hinwegrauschen fühlte. Diesmal war der Flugwind so heftig, dass kleine Steine fortgeschleudert wurden und die spärlichen Grasbüschel direkt vor Davis‘ Augen wie verrückt flatterten. Rauch stieg aus Megadramons Rachen auf, ansonsten schien ihm die Attacke nichts ausgemacht zu haben … Verdammt!

„Davis!“ Ex-Veemon war links von ihm und hielt auf ihn zu, und rechts landete das andere Digimon. Jetzt erst konnte Davis es genau erkennen. Es war in etwa so groß wie sein Partner, das meiste seiner dunkelorangen, schuppigen Haut war von einer verchromten, gelben bis grau schimmernden Rüstung bedeckt, die die Krallen seiner Arme noch vergrößerten. Rotes, strähniges Haar fiel vom Helm des Digimons bis in seinen Nacken.

Ex-Veemon setzte über Davis hinweg, der sich aufgerappelt hatte. „Ich bin dein Gegner!“, rief es.

„Ist mir recht.“ Das gepanzerte Digimon rannte los. Es konnte nicht viel stärker sein als Ex-Veemon – oder? Das blaue Drachendigimon schoss einen weiteren Vee-Laser ab, doch sein Gegner machte sich nicht einmal die Mühe, auszuweichen. Blitzschnell brach es durch die Mauer aus Licht und rammte Ex-Veemon die gepanzerten Krallen in den Leib.

Davis‘ Bruder brüllte laut auf, als er rückwärts geschleudert wurde. Bluttropfen flogen aus seinem aufgerissenen Maul. Ehe er landete, war er zu Veemon zurückdigitiert, regte sich aber nicht. Eine halbe Sekunde später war das andere Digimon vor Davis gelandet und setzte ihm die Krallen an die Kehle. Sie waren nicht mal blutig, so schnell war der Angriff abgelaufen.

„Veemon! Verdammt!“ Die Stärke ihrer Gegner war einfach unfair! Davis beachtete die Todesdrohung, die die stählernen Krallen darstellten, gar nicht. Er sah zu dem Fleck, wo BomberNanimon sein Leben ausgehaucht hatte. Unten aus der Schlucht stieg immer noch Rauch auf. Dort war der Rest seiner Brüder gestorben … Mit einem Schlag, einfach so, alle waren ausgelöscht worden!

„Das reicht, WarGreymon.“ Träge drehte Davis den Kopf. Er fühlte Tränen in seinen Augen brennen, als er sah, wie das Megadramon von vorhin landete und der Drachenritter abstieg. Er war ein Mensch wie Davis, wenn auch ein wenig älter, und er hatte braunes Haar, das in allen Richtungen von seinem Kopf abstand. Er trug einen schwarzen Mantel und einen gleichfarbigen Umhang, beides war mit kostbaren Goldfäden durchwirkt. Allein für diesen Prunk hasste Davis ihn. Die Fäden vereinten sich auf seinem Umhang zu dem Wappen, dass er sich erwählt und das auch das Nördliche Königreich übernommen hatte. Seine Hände steckten in schwarzen, unterarmlangen Lederhandschuhen, seine Füße in dazu passenden Stiefeln mit schweren Schnallen. Davis‘ Blick flackerte zu Veemon, das sich stöhnend regte. Ein Glück. Er sah auch Wizardmon, das mit verkohlter Kleidung herangeeilt kam. „Sir Taichi“, rief es atemlos aus. „Euch schickt der Himmel.“

„Ich war nur zufällig in der Nähe. Wir haben von dem Überfall gehört und wollten die Gesetzlosen stellen. Reines Glück, dass wir Euch so schnell gefunden haben.“ Die nussbraunen Augen des Drachenritters musterten Davis. „Also haben wir jetzt wohl zwei Gefangene“, stellte er fest.
 

Why don’t I fear l all these games that you play?

Maybe it’s time to feed the words of the day

Believe what you want, but understand what you say

I’ve tried to teach you, but why won’t you obey?

(Celesty – Dark Emotions)
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hui, das war diesmal echt lang - ich hoffe, nicht langatmig. 1000 Wörter kommen iwie so schnell zusammen ...
Wie auch immer, ich hoffe, dass es euch gefallen hat - und dass Tai nicht zu böse rüberkommt bei seinem Angriff^^ Ich hab mir gedacht, dass die alten DigiRitter auch nie sehr zimperlich mit ihren Feinden waren und sie hätten sich ja ergeben können ... naja. Außerdem: Erster Auftritt von Spadamon. Ich mag das kleine Tierchen^^ Falls ihr es nicht kennt, es kommt auch im Opening vor.
So, während Ken noch auf der File-Insel ist, setzen wir im nächsten Kapitel gleich hier an und sparen den DigimonKaiser sozusagen für ein Kapitel komplett aus^^ Bis dann - und an der Stelle noch mal ein großes Danke für all jene, die immer so fleißig kommentieren! Ihr hebt für mich echt den Spaß-Level für das Ganze :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Juju
2015-05-30T17:05:29+00:00 30.05.2015 19:05
Ahhhhh wieder mal ein tolles Kapitel. Und nein, es war nicht langatmig, weil man einfach so viele verschiedene Sichten zu lesen bekommen hat. Das war ganz erfrischend, weil es so unterschiedlich ist, was sie alle machen, obwohl sich aller Leben um den Krieg dreht. :>
Das Gespräch zwischen Ken und Spadamon war echt süß. Musste Spadamon erst mal googlen haha. Ist ja echt ein knuffiges Tierchen. Und anscheinend auch ziemlich gewitzt. Das würde ich auch als Getreuen nehmen, auch wenn ich finde, dass Ken ihm recht schnell vertraut. Aber es bleibt ihm eigentlich auch nichts anderes übrig in seiner Lage. Fast jeder hasst ihn und arbeitet gegen ihn, da wird man sicher verzweifelt, vor allem angesichts dessen, was auf dem Spiel steht. Da ist man für jede Unterstützung dankbar. Also bin mal gespannt, was Spadamon so herausbekommt über die Menschen.
Orcamon musste ich auch erst mal googlen. Finde es toll, dass du so viele verschiedene Digimon einbringst, das lässt deine Geschichte umso mehr wie eine offizielle Fortsetzung von Digimon wirken. :D So war es ja auch schon bei Shards. :) Ach, ich glaube, ich lese Shards demnächst noch mal. ich vermisse es. Joe hat es aber auch nicht so leicht. Die ganze Zeit durch die Gegend reisen und sich all das Elend ansehen. :/ Geht ihm sicher ganz schön an die Substanz.
Puhhh und zum Schluss Auftritt Tai. Ist Davis' komplettes Gefolge vernichtet worden? :o Also sind nur er und Veemon übrig, das ja anscheinend schwer verletzt wurde? Den Angriff hast du übrigens sehr gut beschrieben, war spannend und man konnte sich alles prima vorstellen. Um dieses blöde Kongoumon hat es mir nicht leid getan. Das ging mir ziemlich auf die Nerven. Ich fand es genial, wie die anderen sich über es lustig gemacht haben. :D Aber das arme Wizardmon. :( Jedoch finde ich in der Hinsicht Tais Angriff irgendwie... "gerechtfertigt". Also natürlich sehr brutal und man hätte es zunächst einmal gewaltfrei versuchen können, aber am Ende hat er offensichtlich nur versucht, Wizardmon zu befreien. Bin sehr gespannt, wie das jetzt zwischen ihm und Davis weitergeht.
Antwort von:  UrrSharrador
08.06.2015 22:57
Puh, da bin ich froh. Es kommt einfach immer so viel Ken vor, dass ich nicht weiß, wohin mit ihm^^ Aber wenn die Wechsel das Ganze auflockern, bin ich beruhigt :)
Nicht wahr, würde ich auch :D Hm er vertraut ihm wirklich schnell, obwohl er nur zwei mehr oder weniger klare Loyalitätsbeweise von ihm hat. Aber ich glaube auch, dass Ken einfach dringend Verbündete braucht.
Stimmt, Joe muss auch ganz schön was aushalten, körperlich und geistig. So gesehen ist er emotional eigentlich recht stabil^^
Jap, nur sie beide sind übrig. Veemon ist aber nicht extra verletzt, es ist einfach nur digimontypisch besiegt worden und zurückdigitiert :) Gut, wenn der Angriff trotzdem gerechtfertigt rüberkommt - beim Korrekturlesen dachte ich mir plötzlich, hm, eigentlich ist Tai da ziemlich rabiat^^
Von:  _Mika_
2015-05-29T07:46:05+00:00 29.05.2015 09:46
wizardmon <3 schön das du es auch in die geschichte mit einbaust.
tja da hat der gute davis wohl pech gehabt xD hoffentlich kommt der ne schön ungemütliche zelle, damit der bis zum showdown keine mätzchen macht (konnte davis noch nie leiden :x)
kommt jetzt sora im nächsten kapitel ?^^ Oder lässt du tai und matt mal aufeinander treffen? könnte witzig werden, denn so wie ich das einschätze kloppen die sich auch ohne erinnerung mit einandern wenn die sich nur sehen.
Antwort von:  UrrSharrador
08.06.2015 22:49
Danke für deinen Kommentar :) Ich entschuldige mich am besten gar nicht mehr, weil ich immer so spät dran bin mit dem Beantworten^^ Zelle stimmt, das kann ich verraten - bis zum Showdown passiert allerdings noch viel XD Was Tai und Matt angeht, hast du auch einen guten Riecher, aber ein wenig dauert's noch ;)
Von:  fahnm
2015-05-28T21:13:55+00:00 28.05.2015 23:13
Spitzen Kapitel
Antwort von:  UrrSharrador
28.05.2015 23:29
thx^^
Von:  EL-CK
2015-05-28T19:48:03+00:00 28.05.2015 21:48
Na das ist doch was.., sowohl Tai als such Davis hatten ihren Auftritt und du hast recht zimperlich waren "dir alten" nie...
Antwort von:  UrrSharrador
28.05.2015 23:10
Ja, schön langsam sind sie alle abgedeckt^^ Danke mal wieder ;)


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