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New Reign

Wie Game of Thrones, nur mit Digimon. [Video-Opening online]
von

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Die Königskür


 

Tag 128

 

Im Grunde war Matt ein Frühaufsteher – zumindest war er das gewesen, als er noch mit seinen Wölfen die Steppe unsicher gemacht hatte. Nun, als Rausschmeißergehilfe in einer Taverne, standen die Dinge freilich anders. Digitamamon hatte ihre Schicht bis in die frühen Morgenstunden verlängert, und je später es geworden war, desto leichter reizbar wurden die Gäste. WereGarurumon hatte mit Mühe einen Streit zwischen zwei Veggiemon verhindert, danach war ein Streit zwischen zwei etwas aggressiveren RedVeggiemon nur mehr zu beenden gewesen, indem es die Pflanzendigimon vor die Tür gesetzt und sie sich draußen hatte weiterprügeln lassen. Es hatte beinahe gedämmert, als Matt und Gabumon völlig geschafft im billigsten Zimmer der Kneipe in ihre Betten gesunken waren. Und nun wurden sie nach vielleicht drei Stunden Schlaf von einem heftigen Pochen geweckt.

Zuerst konnte Matt gar nicht sagen, ob es nicht nur sein Kopf war, der pochte. Er hatte bei drei oder vier Krügen Bier aufgehört, aber das Zeug war verdammt stark gewesen, und so brummte ihm der Schädel und sein Mund war trocken. Missmutig öffnete er die Kammertür und war überrascht, Davis davor zu sehen, die Hand eben wieder zum Klopfen erhoben. Er sah aufgeregt aus, Veemon war nicht bei ihm. „Was ist los?“, murmelte Matt verschlafen. Seine blonde Mähne musste fürchterlich aussehen.

Davis schob sich an ihm vorbei in sein Zimmer, ehe Matt ihn daran hindern konnte. „Also?“, fragte er. Auch Gabumon hatte sich gähnend aufgesetzt.

„Du musst mir helfen“, sagte Davis.

„Wobei? Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?“

„Kurz vor neun. Die Kür beginnt gleich.“

„Die werden den Drachenritter auch ohne uns küren können“, brummte Matt.

„Darum geht es ja“, sagte Davis und sah sich im Raum um, als befürchtete er, noch jemand anderen zu erblicken. „Du musst mir helfen, Matt.“

„Das hast du schon gesagt. Was ist los?“

„Tai … Der Drachenritter … Wie soll ich sagen …“ Davis holte tief Luft und starrte Matt dann unverwandt an. „Du musst mir helfen, seine Krönung zu verhindern.“

Für einen Moment war Matt perplex. „Was hast du gerade gesagt?“

„Du musst deinen Einfluss geltend machen und mich unterstützen. Wir müssen verhindern, dass Tai bei der Kür zum nächsten König gewählt wird.“

„Du willst gegen deinen Landsmann komplottieren?“, fragte Mat verwirrt. Gestern hatte Davis mit Tais Kandidatur bei der Kür zwar nicht zufrieden gewirkt, aber trotzdem …

„Er ist nicht mein Landsmann“, sagte Davis bestimmt. „Er ist …“ Er biss sich auf die Zunge, suchte nach Worten. „Bitte. Du hast doch sicher keine Skrupel, gegen ihn zu arbeiten, oder? Du warst schon in Little Edo sein Rivale.“

Matt schloss die Tür und setzte sich wieder auf sein Bett. „Vergiss es. Ich werde nicht gegen ihn antreten. Nicht bei dieser Königswahl.“

„Du wärst aber eine gute Wahl“, behauptete Davis.

„Du kennst mich doch gar nicht“, versetzte Matt trocken.

„Er hat aber nicht unrecht“, sagte Gabumon.

„Fang du nicht auch noch damit an!“

„Taichi ist Kommandant der Drachenstaffel, das stimmt“, fuhr sein Digimon-Partner fort. „Aber er hat die meisten seiner Befehle sicher auch nur von König Leomon erhalten. Ein Land selbst zu regieren, ist eine völlig andere Sache. Du hast schon beweisen, dass du alleine zurechtkommst und Digimon dir folgen lassen kannst, ohne dass dir jemand anders den Rücken stärkt.“

Matt hätte es gerne darauf hingewiesen, dass er einen Gutteil seiner Autorität bei den Ehernen Wölfen eben doch Gabumons Beistand verdankte, aber er schwieg und fuhr sich nur durch sein Haar.

„Er ist nicht dafür gemacht, König zu sein“ beharrte Davis. „Der Drachenritter wird viele Stimmen bekommen, aber wenn er König wird, wird das Land furchtbar darunter leiden! Das … Das ist mir jetzt klar.“

„Übertreibst du da nicht ein bisschen?“, fragte Matt. „Er wird doch auch Berater haben.“

„Aber er wird König sein! Das Nördliche Königreich braucht wieder jemanden wie Leomon, der …“

„… ganz bestimmt nicht ich sein werde“, schnaubte Matt. „Wie kommst du auf so eine Idee? Deine Fürsten würden mir nie ihre Stimmen geben. Tritt doch selbst als Kandidat an, wenn du unbedingt einen anderen König willst. Das hast du doch wohl ohnehin vor, oder?“

„Ich …“ Davis verstummte. Seine Augen huschten im Raum hin und her. „Ja, ich könnte es versuchen, aber … Wenn du ihnen sagst, wer du bist, bekommst du sicher auch das Stimmrecht.“

„Ach daher weht der Wind?“

„Nein“, knurrte Davis ungehalten. „Ich bin nicht scharf darauf, König zu sein. Das heißt, es wäre schon eine tolle Sache, aber … Leomon war die meiste Zeit über in der Stadt und hat kaum Gelegenheit gehabt, selbst zu kämpfen. Ich möchte auch was für Digimon tun, die nicht hier in Sicherheit leben.“

„Als König könntest du machen, was du willst.“

„Ja, aber …“ Davis seufzte. „Na gut, du hast mich erwischt. Mir wäre es lieber, wenn ich König bin. Wolltest du das hören? Hilfst du mir jetzt?“

„Vergiss es.“ Matt hatte ihn wohl falsch eingeschätzt, aber darum ging es nicht. Er würde Tai nicht einfach so seine glorreiche Zukunft vermasseln, nur weil er selbst kein Glück hatte. Sollte der Drachenritter König werden. Matt würde etwas anderes finden, mit dem er sich zufrieden geben konnte – aber er würde ihm bei aller Rivalität nicht ins Handwerk pfuschen. Es wäre ihm böswillig vorgekommen – und es wäre das, was der DigimonKaiser tun würde.

Davis seufzte tief. „Na schön“, murmelte er. „Dann werde ich es eben alleine machen. Vergiss, dass ich hier war. Ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen.“

Matt und Gabumon sahen ihm zu, wie er zur Tür ging. Ehe er sie öffnete, sagte Davis noch, ohne sich zu ihnen herumzudrehen: „Aber ich schwöre es dir. Ich werde verhindern, dass Tai zum König gekrönt wird. Er ist einfach nicht der Richtige dafür. Und ich werde tun, was ich tun muss.“

Er streckte die Hand nach der Klinke aus, und plötzlich ging Matt ein Gedanke durch den Kopf. Eine Erinnerung an ein gewisses Clockmon in den düsteren Eingeweiden der Festung des DigimonKaisers. Jener hatte die Macht der Dunkelheit aus seinem Machtbereich vertrieben. Derselbe Mann, der Matts Hochzeit ruiniert und seinen eigenen Thron gestohlen hatte, verfolgte noch ein anderes Ziel, und er hatte Matt besser behandelt, als er es hätte tun müssen. „Warte“, sagte er.

Davis verharrte, die Türklinke nach unten gedrückt, die Tür noch im Rahmen.

Es wäre, was der DigimonKaiser tun würde. Er war der erklärte Feind dieses Reiches, er war auch Matts Feind gewesen, aber das bedeutete nicht, dass alles, was er tat, schlecht war. Matt würde Tai nichts vermasseln, er würde ihn testen. Es war ein schmutziger Trick gewesen, mit dem er ihm einst Prinzessin Mimi ausgespannt hatte. Nun konnte er ihm eine faire Revanche bieten. Tai war zweifellos aus dem Holz geschnitzt, aus dem Legenden gemacht waren. Es gab eine einfache Methode, zu prüfen, ob er auch eine Krone tragen konnte.

„Unsere momentane Arbeit ist nicht ganz zufriedenstellend“, sagte Matt. „Wir könnten hier einen Freund gebrauchen, der uns eine bessere organisieren kann. Und eine besser Bleibe.“

Anstatt die Megadramon zu füttern, würde Matt als Anführer vor Tai treten und ihn erneut zu einem Duell um die Krone eines Landes herausfordern. Vielleicht hatte er mit seinen düsteren Gedanken recht gehabt und Tai wäre besser für das Shogunat von Little Edo geeignet gewesen. Viel Alkohol und eine wählerische Prinzessin hatten diese Entwicklung verhindert, und viele Digimon mussten nun leiden. ShogunGekomon war tot, Mimi vielleicht auch. Er war es den beiden schuldig, im nächsten Land, das einen König brauchte, sein Bestes zu geben, um den geeignetsten Kandidaten zu finden.

 

 

Die Königskür fand im Ratssaal statt. Wer einen bestimmten Posten im Reich innehatte, durfte sitzen – andere Digimon, die nur als Kandidaten hergekommen waren, standen an den Wänden zwischen den Säulen. Sora war erstaunt, wie viele Fürsten und Persönlichkeiten mit ähnlichem Einfluss es in diesem Land, das noch gar nicht so lange existierte, gab. Da war einmal das eiskalte Frigimon, das über den hohen Norden herrschte, wo es nur wenige Einwohner gab und in letzter Zeit auch weniger Kämpfe. Es war sanft und zurückhaltend, trotz seiner buchstäblich frostigen Ausstrahlung.

Meramon war das genaue Gegenteil. Es war kein Fürst, sondern ein Ritter ohne Landsitz, doch es war ebenfalls ein enger Freund des verstorbenen Königs gewesen, hatte Sora sich sagen lassen, und somit ein Mitglied seines Rates. Es war laut, impulsiv und temperamentvoll.

Centarumon hatte eine ähnliche Position wie es inne. Es schien die Truppen zu befehligen, die gegen Soras einstige Armee kämpften, in dem Moment, in dem es hier diskutieren musste.

Wizardmon kannte Sora bereits aus der Blütenstadt, die einmal fast an sie gefallen wäre. Es war sehr besonnen und klug und nicht nur ein respektierter Fürst, sondern auch ein geschickter Diplomat. Ebidramon, ein junger Fürst von den Strandgebieten im Osten, hatte einen Vertreter, ein ungelenkes Coelamon, geschickt.

Dann war noch fast ein Dutzend an Rittern angereist. Einer davon war das Angemon, das Sora bereits kannte, ein anderer Sir Taichi. Und sie selbst saß ebenfalls an dem Tisch. Tai bestand darauf, dass sie an der Kür teilnahm, auch wenn sie keine Stimme besitzen würde. Draußen vor dem Rathaus wartete die Menge auf jede noch so kleine Neuigkeit, die die zusehends stickig werdende Halle verließ. Die Kür würde heute nicht entschieden werden, da es immer noch Digimon von Rang und Namen gab, die erst anreisen mussten, aber es war sozusagen die erste Runde.

Sora konnte sich nicht richtig auf das Gesagte konzentrieren. In Gedanken war sie bei Piyomon. Davis und Veemon waren heute Morgen nicht erschienen, um sie zu ihm zu bringen. Sie hatte es gewagt, das Rathaus zu verlassen, es aber nicht lange draußen ausgehalten. Wenn Piyomon nicht in Sicherheit gewesen wäre, hätte sie nicht gezögert, sich durch das Gedränge zu wühlen und in ihrem Kleid und der gnadenlose Sonne zu schwitzen, auch nicht von neugierigen Digimon schief angeschaut zu werden, doch nachdem sie heute Morgen nach einer Weile schwer atmend und kreidebleich wieder in die Kühle des Rathauses gekrochen war – der Schlafmangel und der Lärm taten ihr auch nicht gerade gut –, war auch schon Tai die Treppe herauf gekommen und hatte sie zur Kür eingeladen. Hier saß sie nun, war von Davis enttäuscht und sehnte sich nach Piyomon. Und die Diskussion würde den ganzen Tag andauern.

Soeben hatte Wizardmon das Wort. „Ich plädiere für Sir Taichi den Drachenritter. Er hat in der Vergangenheit immer wieder seinen Mut bewiesen. Seine Drachenstaffel ist in der ganzen DigiWelt bekannt und sein Digimon eines der stärksten, das es gibt. Selbst die Schwarze Königin und der DigimonKaiser zusammen konnten ihn nicht daran hindern, wieder zu uns zurückzukehren. Er wird ein guter König sein, und er hatte das Vertrauen von König Leomon. Ich sage es noch einmal, ich plädiere für Sir Taichi den Drachenritter.“

„Und ich plädiere dagegen.“

Die ganze Versammlung wandte sich um, als eine der Türen des Saals schwungvoll aufgestoßen wurde. Ein junger Mann kam hereinmarschiert, mit entschlossenen, selbstbewussten Schritten. Er sah gut aus, fand Sora, nicht so abgekämpft und draufgängerisch wie Tai, sondern auf eine andere Weise wild, aber besonnen. Er trug ein einfaches, schwarzes Hemd und eine gleichfarbige Hose. Sein einziges Schmuckstück war eine silberne Kette, die an seinem Hals baumelte. Sein Haar war goldblond und mehr als schulterlang und kess gekämmt. Nur unter den Augen hatte er dunkle Ringe, als hätte er schlecht geschlafen, ansonsten war sein Erscheinen einfach, aber makellos. Begleitet wurde er von einem Gabumon und von Davis und Veemon, die in einigem Abstand den Saal betraten.

„Was erdreistest du dich?“, polterte Meramon los. „Mit welchem Recht störst du unsere Königskür?“

„Ich habe größeres Recht auf eine Stimme als jeder von euch“, behauptete der Fremde, zog sich ungefragt einen leeren Stuhl heran – blieb dann aber am Tisch stehen.

„Ich habe den Kerl schon in der Stadt gesehen“, knurrte Agunimon, ein Ritter aus der Kesselstadt am Band. „Wer bist du?“

„Davis“, sagte Centarumon ruhig. „Kannst du uns erklären, was hier vorgeht? Ist dieser Mann vertrauenswürdig?“

„Ja.“ Davis trat vor und räusperte sich. Als er Soras Blick begegnete, wich er ihm aus. „Das ist Matt, besser bekannt als der Eherne Wolf. Er war lange Zeit der Anführer der gleichnamigen Soldatentruppe und ist der rechtmäßige Herrscher über das momentan besetzte Little Edo.“

Am Tisch brachen Unruhen aus. Tai starrte Matt finster an, aber Sora wusste nicht genau, was seine Worte bedeuteten. War das also jemand Wichtiges?

„Ein Herrscher ohne Land ist ein Nichts“, blaffte Meramon.

„Im Gegenteil“, sagte Matt. „Wer herrscht, ist niemals ein Nichts. Er kann seine Untertanen zu den Fahnen rufen und trägt die Verantwortung, sie zu leiten, egal, wer sie knechtet. Das ist es, was ich als Nächstes tun werde, doch vorher muss ich verhindern, dass in eurem Land etwas Ähnliches geschieht wie in Little Edo.“

„Willst du damit sagen ...“, begann Tai gefährlich leise, doch Matt unterbrach ihn.

Wollt Ihr damit sagen, Sir Taichi. Ich bin nicht mehr ein einfacher Heerführer wie bei unserer letzten Begegnung. Mittlerweile bin ich Shogun.“

Tai kniff die Lippen zusammen. Er wirkte plötzlich nachdenklich.

Aber es war gar nicht nötig, dass er etwas sagte. Die Fürsten und Ritter, die hinter ihm standen, bombardierten Matt sogleich mit Vorwürfen.

„Ihr seid unfähig!“

„Was mischt Ihr Euch in unsere Angelegenheiten ein?“

„Wenn Ihr tatsächlich würdig wärt, hättet Ihr Euch nicht wie ein gewöhnlicher Bauer in unsere Stadt geschlichen!“

„Shogun nennt Ihr Euch? Euer Reicht gehört jetzt dem Kaiser, weil Ihr es nicht ausreichend beschützt habt!“

Matt ertrug all das, ohne mit der Wimper zu zucken. Sein Mienenspiel war kühl und gefasst.

„In diesem Punkt mögt Ihr irren“, sagte Centarumon. „Die Übernahme von Little Edo war ein lange zuvor geschmiedetes Komplott. Wer immer die Prinzessin geheiratet hätte, wäre in die Falle getappt.“

„Vermutlich hätte es Sir Taichi auch so gehen können“, meinte Fürst Frigimon sanft.

„Ich hätte mich nicht so einfach austricksen lassen.“ Tai stand ebenfalls auf, offenbar erkannte er, dass, wer stand, mehr Autorität ausdrückte. Er sah sehr edel aus in seinem neuen, schwarzgoldenen Mantel, und grimmig mit der Augenklappe. „Hättest du die Prinzessin nicht für dich eingenommen, wäre ich jetzt Shogun und König des Nördlichen Königreichs. Unser Land wäre das stärkste, das die DigiWelt je gesehen hat. Tu nicht so, als würde dir das Schicksal von Little Edo am Herzen liegen. Die Digimon dort sind für dich doch Fremde!“

„Eure Worte entbehren schon wieder jeglichen angebrachten Respekt“, versetzte Matt kühl. „Glaubt Ihr, mit Eurem Geschrei könntet Ihr eine Kür beeinflussen, die hoffentlich auf Vernunft fußt?“

„Wir sollten ihn rauswerfen“, meinte Agunimon. „Er hat nur einen Titel.“

„Den er sich mühsam erkämpft hat“, sagte Davis. „Ich bin dafür, wir lassen ihn sprechen.“

„Sprechen kann er“, knurrte Meramon. In der hitzigen Stimmung schien es sich wohlzufühlen. „Seine Stimme dürfen wir ohnehin nicht berücksichtigen.“

„Ihr tätet aber besser daran.“ Matt begegnete dem feurigen Starren ohne Weiteres. „Ich beabsichtige, ein Bündnis auszuhandeln.“

„Ein Bündnis? Womit? Mit dir und deinem Gabumon?“, höhnte Tai.

„Ein Bündnis mit Little Edo“, beharrte der Eherne Wolf. „Früher oder später wird der DigimonKaiser fallen. Dem habt Ihr Euch ja wohl verschrieben, oder? Ich ebenfalls. Wenn das Shogunat wieder frei ist, werden sie sich lieber ihrem rechtmäßigen Shogun anschließen als einem König, den sie noch als den erfolglosen Freier ihrer Prinzessin kennen.“

„Da ist allerdings etwas dran“, sagte Wizardmon. Tai funkelte es wütend an, als es ihm in den Rücken fiel, doch von einem Diplomaten war tatsächlich nichts als Vernunft zu erwarten. „Fahrt bitte fort.“

„Ihr gewährt mir eine Stimme als Gastkönig“, verlangte Matt. „Sobald Little Edo frei ist und die Digimon sich wieder mir als Herrscher zuwenden können, verlautbare ich ein inniges Bündnis mit dem Nördlichen Königreich. Vermutlich werden wir Hilfe brauchen, das Land wieder aufzubauen, sollten die Kämpfe heftig sein. Im Zuge dessen räume ich Eurem König große Rechte ein. Es wird sein, als hättet Ihr selbst die Fäden in der Hand, aber so sind die Digimon zufriedener.“

„Ihr wollt eine Marionettenregierung anführen?“, fragte Sir Agunimon ungläubig.

„So würde ich es nicht nennen. Wie Ihr alle treffend gesagt habt, war ich nicht lange Shogun. Ich habe nicht bewiesen, wie gut ich ein Land führen kann. Aber ich kann andere Könige beurteilen. Gewährt mir das Stimmrecht, und ich wähle selbst den König, der letztendlich über Little Edo herrscht, während ich selbst nur der Repräsentant bin. Die Gekomon bestehen auf Tradition“, behauptete Matt.

Wieder brach Gemurmel aus, aber es klang eindeutig weniger feindselig. Die Versammelten schienen der Idee tatsächlich was abzugewinnen.

„Ihr werdet einen Vertrag unterschreiben, in dem Ihr uns genau das garantiert“, verlangte Meramon. „Dann bekommt Ihr Euer Stimmrecht.“

„Wie Ihr wollt.“ Matt neigte den Kopf.

„Das kann nicht Euer Ernst sein!“, rief Tai erbost. „Er ist nur ein dahergelaufener Wilder!“

„Auch für Euch könnte dieses Angebot von Nutzen sein, Sir Taichi.“ Matt betonte den Sir nur allzu deutlich. „Solltet Ihr trotz meiner Gegenstimme König werden, habt Ihr Euren Wert mehr als deutlich bewiesen, und als Belohnung winkt Euch Little Edo.“

Tai verstummte, überlegte, dann zuckte er mit den Schultern. „Na gut. Einverstanden. Sagt, wem Ihr Eure Stimme geben wollt. Ihr werdet das Nördliche Königreich nicht davon abhalten, den besten Herrscher zu wählen.“

„Meine Rede.“ Matt ließ den Blick über die Versammelten schweifen. „Aber ehe ich meine Stimme abgebe, möchte ich erfahren, wer sonst noch aufgestellt ist. Und setzt diesen Vertrag auf, so etwas habe ich lieber rasch unter Dach und Fach.“

Wizardmon verfasste das Schreiben, während die Diskussion weiterging. Tatsächlich hatte man sich bisher nur für Tai ausgesprochen, nun erst kamen die anderen Kandidaten ans Licht. Es sah so aus, als wollte sich Sir Agunimon aufstellen lassen, außerdem bekundete Sir Angemon seine Bereitschaft, die Krone zu tragen. Coelamon meldete stellvertretend Fürst Ebidramon als Königskandidaten an. Aus dem gemeinen Volk hatten sich auch einige Digimon aufstellen lassen, aber die wurden kaum ernst genommen. Alle sprachen über ihre Vorzüge und Heldentaten. Man durfte sich nicht selbst wählen, daher schwenkte eine klare Linie zunächst in Richtung von Tais Krönung, dann, als sie merkten, dass sie damit von ihren eigentlichen Zielen abkommen würden, wählten die drei anderen Kandidaten sich sogar gegenseitig, um ihm Stimmen zu stehlen.

Matt schüttelte schließlich den Kopf. „Ich kann mit Euch allen nichts anfangen“, sagte er. „Ich stimme für Davis den Auserwählten, den Helden der Schlacht um die Blütenstadt, Bezwinger des Blutenden Herzens.“ Wieder schaffte er es, die Versammelten kurz aus der Fassung zu bringen. Er nutzte den Moment, um seinem Günstling zuzunicken. „Du lässt dich aufstellen, nicht wahr, Davis?“

Davis klappte der Mund auf. „Ich ... äh ... ja?“

„Lächerlich“, sagte Angemon sofort. „Deine Heldentaten in Ehren, Davis, aber ich halte das für keine gute Idee.“

„Mein Herr wird dem nicht zustimmen“, bekräftigte Coelamon. „Der Junge hat keinen Titel vorzuweisen.“

„Sondern nichts als Taten?“, fragte Matt herausfordernd. „Was ist daran schlecht? Unter uns, Eure Ansichten von Adel und Titeln sind lachhaft. Ich habe mir sagen lassen, dass Leomon sich selbst zum König gemacht hat, ohne von irgendwelchen Königen abzustammen. Es stammte nicht einmal von diesem Kontinent! Hier haben wir das Gleiche: Davis ist ein tapferer Krieger, der seinen Mut vielfach unter Beweis gestellt hat, zusammen mit seinem Partner. Er setzt sich für die Schwachen ein und war früher ebenso ein Niemand wie Leomon selbst.“

Diese letzten Worte riefen Wutausbrüche bei Meramon und Agunimon hervor, doch er sprach unbeirrt weiter: „Nach einiger Zeit hätte Leomon ihm gewiss auch die Ritterwürde verliehen oder ihn mit Land beschenkt. Es sollte wohl nicht sein, aber das darf uns nicht davon abhalten, Vernunft walten zu lassen.“

„Und du willst ihm jetzt eine Krone geben?“, fragte Tai.

„Ich halte das für eine gute Idee. Davis hat gesagt, dass er sich aufstellen lässt. Ich stimme für ihn. Dürfte auch das Volk mitwählen, würde es mir beipflichten.“

Sora sah unbehaglich zwischen den beiden Männern hin und her. Alles, was Matt sagte, brachte Tai Schritt für Schritt von seiner Krone weg. Sie überlegte fieberhaft, wie sie ihm helfen konnte – der Drachenritter hatte sie gut behandelt, obwohl er allen Grund gehabt hätte, sie zu hassen. Sie hatten Seite an Seite viel durchgemacht. Sie wusste, dass Tai den Königsthron verdiente.

Meinungen wurden ausgetauscht, Stimmen verschoben. Einigen der Fürsten schien die Idee zu gefallen. Es wurde noch nicht in Stein gemeißelt, wer sich für wen aussprach, aber Meramon schien nach einigem Überlegen sogar Davis zu bevorzugen. Centarumon stimmte für Tai, Frigimon ebenfalls, Wizardmon enthielt sich noch der Stimme, Coelamon ebenso. Agunimon stimmte schließlich auch für Davis, wohl um Tai zu benachteiligen. Die anderen Ritter stimmten ebenfalls meistens für Tai und Davis, wohl weil sie beide viel für das Reich geleistet hatten und Wizardmons Worte vorher und Matts Worte gerade eben nachvollziehbar waren. Nur wenige stimmten für die anderen Kandidaten.

Es wurde noch lange debattiert, doch der Ausgang des ersten Tages der Kür änderte sich nur mehr minimal. Tai und Davis, der seine Überwältigung kaum verbergen konnte, waren die Favoriten und die Anzahl ihrer Stimmen ungefähr gleichauf. Die Abenddämmerung senkte sich über das Land und Sora tat vom viele Sitzen der Rücken weh, als Wizardmon sich über die Streitenden erhob und verkündete, dass die Kür am nächsten Tag fortgesetzt werden würde. Centarumon gab seine Stimme dauerhaft Tai, denn es würde morgen früh wieder zur Front aufbrechen. Noch zwei Ritter wurden erwartet, für die ein Gazimon eifrig Protokoll geschrieben hatte.

Als sich der Saal geleert hatte, blieb Sora noch eine Weile neben Tai sitzen, der nachdachte. Immerhin schien er sich nicht verspannt zu fühlen. „Ich hoffe, dass du gewinnst“, meinte sie.

Er zuckte mit den Achseln. „Die Sache mit dem Ehernen Wolf und Davis war unerwartet, aber ich glaube, ich habe gute Karten.“

Sora nickte. „Ich halte dich für den geborenen Anführer.“

„Danke“, murmelte er nach einer Weile.

Sie rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. „Sag mal – du hast nicht zufällig vor, Agumon zu besuchen? Ich würde gerne mitkommen.“ Es war ihr egal, ob sie die Nachtruhe des Krankenhauses störte, sie wollte endlich Piyomon sehen.

Wieder überlegte er. Er war so nachdenklich in letzter Zeit, dass Sora sich fragte, was ihn bedrückte. „Das sollte ich wohl tun“, meinte er dann und stand auf. „Gehen wir.“

 

„Sora!“ Piyomon flatterte in ihre Arme.

„Ach, Piyomon.“ Sie hatte Tränen in den Augen, als sie ihr Digimon an sich drückte. „Es tut mir so leid ... Kannst du mir je verzeihen?“

„Sora ...“ Auch Piyomon weinte. „Ich war dir doch niemals böse ... Ich bin so froh, dass du wieder du selbst bist ...“

Piyomon hatte längst keine so luxuriöse Behandlung bekommen wie Agumon, aber das war auch nicht notwendig gewesen. Die Cutemon, die das Gros der Ärzteschaft bildeten, waren über die späte Störung tatsächlich nicht erbaut gewesen. Schließlich hatten sie jedoch vor ihrem hohen Besuch gekuscht und Tai in die oberen Stockwerke geleitet, dabei allerdings deutlich gemacht, dass Agumon viel schlafen sollte. Er versprach, es nicht mit den Neuigkeiten um die Kür zu belasten und es nicht aufzuwecken, falls es schlief.

Soras Partner war in einem Krankenzimmer mit mehreren Betten gelegen, von denen die meisten leer waren. Es war vor allem erschöpft gewesen und hatte Mittel zur Stärkung erhalten, außerdem diente der Raum quasi als sein Quartier in der Stadt. Sora bedankte sich überschwänglich bei den Cutemon, denen die viele Aufmerksamkeit unangenehm schien.

Bis spät in die Nacht hinein saß Sora bei Piyomon und sie sprachen über alles Mögliche, über Wochen und Monate, die sie nachzuholen hatten. Sora erkannte erst jetzt, wie sehr sie das rosa Digimon vermisst hatte und wie gut es ihr tat, es wieder um sich zu haben. Wieder und wieder machte sie sich Vorwürfe und bat um Verzeihung, doch Piyomon vergrub irgendwann nur noch seinen Schnabel an ihrer Brust und umarmte sie fest.

Es war fast Mitternacht, als sie sich schweren Herzens trennten. Die Cutemon wollten Piyomon noch für ein paar Tage zur Beobachtung hierbehalten. Als Kompromiss wurde dann aber beschlossen, dass sie es am folgenden Tag noch gründlich untersuchen wollten, ehe es in Soras Quartier ziehen durfte. Sora verabschiedete sich mit einem unglaublichen, vorfreudigen Glücksgefühl und ging beschwingt alleine über den gepflasterten Platz von Santa Caria auf das Rathaus zu. Die Nachtluft war angenehm in ihren Lungen.

Leise Stimmen wehten an ihr Ohr. Sie fragte sich, wer so spät noch auf sein mochte, als sie Davis und Veemon durch eine winzige Gasse auf den Platz treten sah. Wo waren sie wohl so spät noch gewesen? Vermutlich hatten sie Kriegsrat mit Matt gehalten. Er blieb stehen, als er sie sah.

Sora kniff die Lippen zusammen, raffte ihren Rock – sie brauchte unbedingt neue Kleidung, diese hier war längst nicht mehr ansehnlich und erinnerte sie zudem an düstere Zeiten – und trat entschlossen auf ihn zu. „Auf ein Wort, Davis.“

Er sah sie aus unergründlicher Miene an und zuckte mit den Schultern. „Gern. Wir haben ja denselben Weg.“ Bis zum großen Tor des Rathauses schwiegen sie, dann sagte er: „Hör mal, es tut mir leid, dass ich nicht mit dir zu Piyomon gegangen bin ... Es gab einiges zu tun, das hat mich davon abgehalten ... Wenn du willst, zeige ich dir, wo das Spital ist. Ich habe wahrscheinlich wenig Zeit, bis die Kür stattgefunden hat, du weißt schon ...“

„Ich war heute schon mit Tai dort“, sagte sie.

„Oh. Verstehe.“ Davis‘ Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Das Mondlicht im Freien wurde von unstetem Fackellicht im Inneren des Gebäudes abgelöst und ließ unheimliche Schatten tanzen.

„Warum?“, fragte Sora, als sie die Treppen erklommen.

„Ich hatte wenig Zeit, das hab ich doch schon ...“

„Warum fällst du Tai plötzlich in den Rücken? Was für eine Abmachung hast du mit diesem Ehernen Wolf getroffen? Ich dachte, du würdest es Tai gönnen.“

„Das stimmt ja auch“, räumte er ein. „Aber er ist ...“ Davis blieb stehen und atmete tief durch. „Vergiss es. Du wirst es nicht verstehen.“

„Es hört sich viel besser an, König zu sein, als es wirklich ist“, murmelte Sora. „Das solltest du bedenken.“

„Ja, das ist mir schon klar“, erwiderte er. „Es kommt eben darauf an, wer König wird. Wenn man den Falschen krönt, dann bringt das nichts als Leid.“

Sie hatte Davis zwar als offenen Menschen kennengelernt, dennoch war sie schockiert über seine Worte. Schockiert und traurig. Sie zupfte an den Ärmeln ihres Kleides und sah betreten zu Boden. Vor ihrem inneren Auge sah sie Bilder auftauchen, schreckliche Bilder von gefolterten, verstümmelten Digimon, von Tais Auge, dessen Verlust sie zu verantworten hatte.

„Davis“, flüsterte Veemon ihm zu und knuffte ihn in die Seite. Davis zuckte zusammen und hob abwehrend die Hände.

„Oh, das ... Das hab ich nicht so gemeint, ich ...“

„Ich weiß schon, wie du es gemeint hast“, murmelte sie leise und stieg weiter die Treppen hoch. „Gute Nacht, Davis.“

 

 

Er stand da, mitten auf der Treppe, und überlegte, ob er Sora hinterherrufen sollte. Ehe er dazu kam, ging unten knarzend wieder die Tür auf. Wizardmon kam die Stufen hochgeschwebt. „Davis“, sagte es. „Gut, dass ich dich treffe.“

„Was ist denn los?“

„Am Stadttor ist ein Aufruhr“, berichtete der Fürst. „Der Drachenritter schläft bereits, aber vielleicht würdest du mich dorthin begleiten.“

Davis nickte. Ablenkung konnte er jetzt gut gebrauchen. „Komm, Veemon.“

Die Straßen der Stadt waren sogar nachts nicht völlig ausgestorben. Der Platz lag zwar ruhig da, aber je weiter man zur Mauer kam, desto lauter, heller und lustiger wurde es. Man könnte meinen, die Digimon würden noch um ihren alten König trauern, aber offenbar begossen sie bereits den neuen, wer auch immer es werden würde. Nicht wenige prosteten Davis zu und wünschten ihm Glück für morgen. Die Sache hatte wohl die Runde gemacht.

Das Licht vor dem gewaltigen Torbogen konnte nur von Meramon stammen. Es stand lodernd und strahlend vor den halb geöffneten Flügeln, um es herum flatternde Piximon-Wachen. „Ist mir egal, wo ihr herkommt“, knurrte es soeben. „Wenn ihr glaubt, ihr könnt mit so einer Truppe einfach so mitten in der Nacht in diesen Zeiten hier auftauchen, habt ihr euch geschnitten.“

„Was ist denn los?“, fragte Davis, als sie durch das Tor traten. Nun erst sah er die Gestalten, mit denen Meramon sprach und die die steinerne Straße säumten. Wie Schatten waren sie, in der Ferne kaum zu erkennen, aber es schien sich um etwas wie Divermon zu handeln, die wie übergroße Frösche auf dem Pflaster kauerten. Ganz vorne standen zwei Menschen und zwei andere Digimon, die wohl die Anführer der Truppe waren.

Er blieb wie vom Donner gerührt stehen.

 
 

Fly with the wind to the gates of destiny (Fly together)

Beware on your way when you walk through mysteries (They free my mind)

You are the key who can save this century

Screaming the name of our land together

That we serve forever more

(Celesty – Euphoric Dream)
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte irgendwie großen Spaß, die Kür zu schreiben. Hoffe, es hat euch auch gefallen - ebenso das Ende. Es sollte eigentlich der Beginn des nächsten Kapitels werden, aber dann hab ich die paar Absätze noch hier dazugenommen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Juju
2017-06-22T20:00:45+00:00 22.06.2017 22:00
So ich schreibe auf dem Handy, deswegen verzeih mit eventuelle Fehler und dass der Kommentar wahrscheinlich bisschen kürzer wird. xD
Mir hat die Kür auch super gefallen, du hast es einfach drauf, sowas zu schreiben. Und Matt hat sich tatsächlich eingemischt und Davis vorgeschlagen und die anderen auch noch dazu gebracht, über seinen Vorschlag nachzudenken. :D Na ich bin mal gespannt. Tai ist sich ja sehr siegessicher. Wenn er sich da mal nicht zu früh freut. Sora ist süß, wie sie hinter Tai steht. 
Uhhhhh und das Ende! T.K. und Kari sind endlich da. O_O Ich bin so gespannt, wie es jetzt weitergeht und wie sie reagieren, wenn sie raffen, dass ihre Freunde sich an nichts erinnern. 
Von:  EL-CK
2017-03-10T16:14:06+00:00 10.03.2017 17:14
Na wer das wohl ist....
Antwort von:  UrrSharrador
10.03.2017 19:47
keine Ahnung, irgendwelche Nebencharaktere vermutlich^^
Antwort von:  EL-CK
10.03.2017 20:15
Das war auch meine Vermutung... da waren doch diese Kinder in dieser Stadt mit diesen Digimon XD
Von:  fahnm
2017-03-09T23:18:50+00:00 10.03.2017 00:18
Ein Spitzen Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  UrrSharrador
10.03.2017 00:24
dankeschön :)


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