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The Wolves among us

"Die Werwölfe erwachen. Sie wählen ihr heutiges Opfer ... Die Werwölfe schlafen wieder ein." [Video-Opening online]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
... oder, frei ins Englische übersetzt: Wall of Text. Viel Spaß beim bisher längsten Kapitel! Komplett anzeigen

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Eine Wand aus Illusionen


 

~ 32 ~
 

„Gut.“ Sphinx‘ Lächeln teilte sein Gesicht. „Fangen wir am Anfang an. Die heutige Abstimmung des Dorfes heben wir uns als Grande Finale auf.“

 

Es hat alles mit Tenten begonnen, und mit dem Amulett, das sie gefunden hat“, sagte Shikamaru, während die Straßenbahn eine Kurve fuhr und sie sich gegen die Haltegriffe stemmten. Heute war Montag, aber es war kaum jemand im Inneren der Bahn, und sie konnten sich ungestört unterhalten. Shikamaru, Hinata und Kiba waren auf dem Weg zu Ino. Da sie nicht ans Telefon ging, wollten sie persönlich bei ihr vorbeischauen. Hinata hatte wiederholt ihre Sorge bekundet. Jiroubou war schließlich immer noch nicht gefasst worden, und sie befürchtete, dass er mit den Mördern unter einer Decke steckte und sein Werk zuende bringen wollte. Shikamaru gab ihr da Recht.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jiroubou zu dem Jashin-Zirkel gehört“, sagte er. „Es war sein Amulett, das Tenten gefunden hat.“

„Wie kommst du darauf?“, fragte Kiba.

„Tenten, Neji und Sasuke haben das Ding in einer Gasse im Hinteren Bezirk gefunden“, erinnerte Shikamaru ihn. „Dort waren auch frische Blutspuren. Jemand war dort übel verletzt worden – und mit dem Blut blieb das Amulett zurück. Ich habe mir überlegt, was wohl wäre, wenn Sakon der Verletzte aus der Gasse gewesen wäre? Er war schlimm zugerichtet. Und wisst ihr noch, was Tayuya gesagt hat? Sie hat uns am Telefon gefragt, ob wir was über das Amulett wüssten. Es klang so, als hätte Kidoumaru es haben sollen – er hatte es aber nicht.“

„Aber dann hat Kidoumaru das Amulett in der Gasse verloren, nicht Jiroubou“, versuchte Kiba Shikamaru zu folgen.

„Woher sollte Tayuya in erster Linie von dem Amulett wissen? Der Zirkel wird ja nicht hinausposaunen, dass er seine Mitglieder damit ausstattet. Und er stattet sie damit aus, würde ich sagen. Es ist ihr Erkennungszeichen.“

„Schon gut“, seufzte Kiba. „Red einfach weiter, ich hoffe, ich begreife es irgendwann wieder.“

„Erinnere dich an das, was Tayuya und Jiroubou uns im Hotel gesagt haben. Sakon hatte Streit mit Kidoumaru. Und in Jiroubous Namen hat Kidoumaru ihn in diese Gasse bestellt. Er und seine Komplizen haben Sakon verletzt. Shino hat Kidoumaru dann verpfiffen, obwohl sie unter einer Decke steckten – auch wenn ich nur mutmaßen kann, wieso. Tayuya und ihre Gang haben ihn umgebracht. Hätte Kidoumaru einen Grund gehabt, ein Amulett zu erwähnen, von dem die anderen nichts wussten? Nein. Einer der anderen, der wusste, dass das Amulett dort sein würde, hat etwas gesagt.“

„Ich glaube, ich verstehe jetzt“, sagte Hinata. „Entweder Tayuya, Jiroubou oder Sakon hatte das Amulett bei sich. In der Gasse ging es verloren. Kidoumaru wusste nichts davon, als sie ihn fragten, und dann hat Tayuya uns gefragt.“

„Richtig. Und wie verliert man ein solches Amulett am schnellsten? Indem man zusammengeschlagen wird, während man es in der Hand hält. Meine Theorie ist folgende.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, erste Nacht -

 

Die Vorband begann eben zu spielen. Temari vergewisserte sich, dass keiner ihrer Freunde in ihre Richtung sah, ehe sie von ihrem Weg zur Toilette abzweigte und stattdessen beim Ausgang hinausschlüpfte. Hoffentlich entdeckte sie niemand, den sie kannte … Erleichtert stellte sie fest, dass in den Grüppchen, die außerhalb des Twilights warteten, kein bekanntes Gesicht zu sehen war.

Sie hastete um die Ecke. Kidoumaru stand in einer Seitengasse und rauchte gemütlich eine Zigarette. Als er sie sah, nickte er ihr schief grinsend zu, stieß sich von der Wand ab und schlenderte neben ihr her die Straße entlang. Zigarettenqualm wehte zu ihr herüber und sie rümpfte die Nase. Eigentlich hasste sie es, mit Kidoumaru zusammenzuarbeiten. Dennoch wollten sie ihr Vorhaben heute Nacht zu dritt angehen. Das vierte Mitglied ihrer kleinen geheimen Truppe hatten sie gar nicht erst eingeweiht – allzu auffällig sollte die Sache schließlich auch nicht werden. Und Shino wäre vermutlich nicht begeistert von ihrer leichtsinnigen Eskapade, wie er derartige Aktionen immer nannte.

Laut Sakura brauchten ihre anderen Freunde noch länger, um zu dem Lokal zu kommen, und sofern sie nicht leichtsinnig genug waren, das Gewirr an Seiten- und Sackgassen zu betreten, das den Hinteren Bezirk dominierte, würden sie eine andere Straße zum Twilight nehmen.

Das Gassenlabyrinth rund um das Lokal war der perfekte Ort für das, was sie vorhatten. Rings umher gab es mehrere kleine Pubs und Kneipen, aus denen teils rockige, teils volkstümliche Musik trällerte. Betrunkene grölten üblicherweise bereits nach Einbruch der Dunkelheit auf den Straßen und ließen den einen oder anderen Schrei kaum auffallen. Dazu kam, dass die anständige Bevölkerung die Gassen mied wie die Pest, und zwar wegen der weniger anständigen Bevölkerung. Und die scherte sich im Allgemeinen nicht darum, wenn man Knochen in ihrem Revier brach und Blut verspritzte, solange es nicht ihr eigenes war. Kurz, man war quasi meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt – und Temari würde nach getaner Arbeit trotzdem nur ein paar Minuten brauchen, um zurück ins Twilight und zum Auftritt ihres Bruders zu gelangen.

Das rostrote Hoftor war einen Spalt geöffnet. Ihr Opfer war also schon da. Kimimaro wartete in den Schatten daneben. Seinen Kopf zierte ein Einkaufssack aus braunem Recyclingpapier, in das Löcher für die Augen geschnitten worden waren. Er deutete stumm auf das Tor.

Kidoumaru reichte Temari einen grauen Strumpf, den sie sich über den Kopf zog. „Du siehst beschissen aus“, krähte er.

Sie wartete, bis er sich ebenfalls vermummt hatte, und erwiderte trocken: „Und du siehst plötzlich um einiges besser aus.“

Kimimaro bedeutete ihnen, still zu sein. Sie zwängten sich durch den Torspalt. Kidoumaru fischte einen Schlagstock, wie man ihn aus Polizeifilmen kannte, unter seiner Bomberjacke hervor. Kimimaro war mit einem riesigen Jagdmesser bewaffnet, Temari griff nach dem Butterfly in ihrer Tasche.

Eine einzelne Gestalt lehnte an der bleichen Hofwand. Als Sakon die drei hörte, wandte er den Blick um und strengte sich offenbar an, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. „Jiroubou?“, fragte er. Temari fragte sich, warum er seinen anderen Kumpel erwartete. Kidoumaru hatte sich darum gekümmert, ihn herzulocken. Als sie schweigend nähertraten, versteinerte sich Sakons Miene. Selbst einem Rabauken wie ihm bereitete es Unbehagen, drei Vermummten in diesem Stadtteil gegenüberzutreten. „Scheiße, wer seid ihr?“, ächzte er. Seine Hand fuhr zu seinem Gürtel. Temari sah etwas Metallisches im Mondlicht aufblitzen, als Kidoumaru wie ein Pfeil auf ihn zuschoss.

Der Gummiknüppel traf Sakon mitten ins Gesicht und ließ seinen Hinterkopf gegen das steinerne Mauerwerk donnern. Gurgelnd stolperte Sakon vorwärts und auf die Knie. Er spuckte Blut, wenn auch keine Zähne – noch nicht. Kidoumaru packte ihn am Jackenkragen, zog ihn kraftvoll auf die Beine und stieß ihn wieder gegen die Wand.

„Verdammt, was …“ Sakons genuschelte Worte gingen in einem Stöhnen unter, als Kidoumaru ihm kraftvoll das Knie in den Unterleib rammte. Temari fragte sich, ob sie überhaupt etwas zu tun bekommen würde. Ihr Partner schien ganz gut allein zurechtzukommen.

Es war ohnehin eine persönliche Angelegenheit, hatte Kidoumaru gesagt. Irgendeine Unstimmigkeit zwischen Sakon und ihm. Wahrscheinlich wusste auch Kimimaro, worum es ging. Hätte eine Grundregel in ihrem Quartett nicht besagt, dass alles, was einen von ihnen betraf, auch die anderen etwas anging, wäre sie gar nicht mitgekommen.

Sakon taumelte und brach zusammen, als Kidoumaru ihn losließ. Der Schlagstock hatte ihn mehrmals am Kopf getroffen und die Wand hinter ihm war bereits blutverschmiert. Keuchend und würgend krümmte er sich am Boden. „W-warte“, brachte er hervor. Mit zittriger Hand holte er etwas aus seine Hosentasche hervor, doch es war keine Waffe, sondern ein Amulett, das im Mondschein glitzerte. Trotzdem sah es wertlos aus. „Ji-Jiroubou … Da hast du es … Das war nur ein Scherz, okay?“

Offenbar hatte der Schmerz seine Sinne benebelt. Anhand ihrer Statur müsste Sakon doch sehen, dass keiner der drei Angreifer Jiroubou sein konnte. Kidoumaru sagte auch jetzt nichts. Er trat wuchtig auf Sakons ausgestreckte Hand, dass die Knochen knirschten und Sakon aufstöhnte, dann versuchte er ihn mit der Schuhspitze auf den Rücken zu drehen. Als das nicht funktionierte, trat er ihm gegen die Rippen, bis Sakon sich freiwillig herumrollte. Schließlich gab der Rädelsführer der heutigen Nacht Kimimaro ein Zeichen.

„Scheiße … was wollt …“ Was Sakon sagen wollte, ging auch dieses Mal in einem erstickten Schrei unter, als Kimimaro ihm sein Messer in die Magengegend rammte. Sakon riss die Augen auf, seine Lippen zitterten – und ehe er einen Schrei ausstoßen konnte, traf Kidoumarus Knüppel ihn ein letztes Mal am Kopf und schickte ihn ins Reich der Träume.

Temari überprüfte mit den Schuhspitzen, ob er auch tatsächlich ausgeknockt war, dann zog sie sich seufzend den Strumpf vom Kopf. Ihre Zöpfe würde sie neu binden müssen. Naserümpfend besah sie sich das Werk ihrer Kollegen.

„Gute Arbeit“, sagte Kimimaro gedämpft unter seinem Papiersack und schickte sich an, zu gehen. Sein Messer hatte er an der Kleidung seines Opfers abgewischt.

„Wollt ihr ihn etwa hier liegen lassen?“, fragte Temari stirnrunzelnd.

„Es sollte ja nur ein Denkzettel werden“, sagte Kidoumaru und fügte lachend hinzu: „Auch wenn er wahrscheinlich nicht weiß, wofür.“

„Er wird hier trotzdem verbluten“, sagte Temari. Sie hatte in ihrer Zeit bei dem Quartett genug hässliche Sachen gesehen, um zu wissen, dass mit Bauchwunden nicht zu spaßen war.

„Soll er. Ist mir auch recht.“ Kidoumaru zuckte die Achseln. „Hast du nicht noch was zu erledigen?“

Temari gab die Diskussion mit ihm auf. Im Grunde war es ihr ja herzlich egal, wie es mit Sakon weiterging. Sie verließen den Hof keine drei Minuten, nachdem sie ihn betreten hatten. Ohne ein Wort des Abschieds gingen sie alle drei ihrer Wege. Temari versuchte im Eilschritt ihre Frisur in Ordnung zu bringen. Im Twilight würde sie trotz allem einen Sprung auf die Toilette machen müssen. Sie brauchte dringend einen Spiegel.

Zurück im Lokal stellte sie fest, dass die Vorband ihr Gegröle noch nicht zuende gebracht hatte. Ausgezeichnet. Sie zwängte sich an die Bar und schrie dem nächstbesten Barkeeper eine Bestellung in die Ohren. Die drei männlichen Gäste, die vor ihr dran waren, wurden dabei einfach übergangen – manchmal zahlte es sich eben aus, unverschämt gut auszusehen.

Diejenigen, die sich darüber aufregten, waren dann meistens die, die sich ebenfalls aufgrund ihres Aussehens für berechtigt hielten, sich vorzudrängeln. Wie der Typ neben ihr, der in seine Haarpflege sicherlich mehr Zeit und Geld steckte als Temari selbst. „Bist du sicher, dass du vor mir dran warst?“, fragte er grinsend, schreiend laut, um die Musik zu übertönen. Hier hinten ging es einigermaßen.

„Ziemlich“, rief sie knapp zurück. Dann kam ihr eine Idee. „Wenn du willst, bestell ich dir aber was mit. Wenn du ganz kurz hier für mich die Stellung hältst, während ich mich hübsch mache.“ Sie deutete in Richtung der Toiletten und klimperte mit den Wimpern. Hoffentlich klang sie nicht zu arrogant. Manchmal konnte sie den Sarkasmus nicht gänzlich aus ihrer Stimme vertreiben.

Der blonde Typ schien es ihr jedoch abzukaufen. „Klar, mach ich gerne. Lass dir nur Zeit.“

„Dauert nicht lange.“ Sie schenkte ihm ein möglichst breites Lächeln und huschte auf die Damentoilette. Der Spiegel in diesem Dreckspub hatte einen breiten Riss, aber sie schaffte es, ihre Zöpfe so weit wiederherzustellen, dass sie nicht völlig ungewöhnlich aussahen. Anschließend frischte sie ihr Make-up ein wenig auf und beeilte sich, zur Bar zurück zu kommen.

Das Licht war immer noch nicht wieder an, aber die Musik war schließlich verstummt. Der langhaarige Blonde wartete tatsächlich vor einem Tablett mit acht Getränken. Ein neuntes hielt er in der Hand. „Alles schon bezahlt, hm“, verkündete er grinsend.

„Oh. Wäre aber nicht nötig gewesen.“

„Ich weiß.“

Temari hatte das dunkle Gefühl, den Typen jetzt an der Backe zu haben. „Na dann“, sagte sie und nahm mit einer reschen Geste das Tablett. „Vielen Dank.“

„Hey, warte! Und das war’s jetzt?“, rief er ihr verblüfft hinterher.

Sie rollte mit den Augen. „Klar. Hast du was anderes erwartet?“

Seine eine Augenbraue, die man sehen konnte, wanderte empor. „Hm. Eigentlich schon. Wir haben kaum drei Worte gewechselt.“

„Tja, Pech gehabt“, sagte sie schnippisch und beeilte sich, zu ihren Freunden zurückzukommen.

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Aber wenn Sakon es war, der zusammengeschlagen wurde, warum haben Tenten und die anderen dann das Blut, aber nicht ihn selbst gesehen?“, fragte Hinata.

Auch dafür hatte Shikamaru eine Erklärung, die sich perfekt mit den Erzählungen seiner Freunde deckte.

 
 

- Der Hintere Bezirk, erste Nacht -

 

Es war Zufall, dass sie und Jiroubou an jenem Abend jemanden in dem Altbau aufmischen wollten. So ein Kerl, der den Nerv besessen hatte, ihre Gang vorgestern auszurauben, sollte heute seine wohlverdiente Abreibung erfahren. Jiroubou war vor zwanzig Minuten mit seinem Motorrad zum Bandentreff gekommen und hatte eine gelangweilte Tayuya vorgefunden, die mit Dartpfeilen die Zeit totschoss. Als sie erfuhr, dass er die Adresse des Typen herausgefunden hatte, war sie sofort in den Beiwagen gesprungen und Jiroubou war zu dem Wohnblock gerast – und Scheiße nochmal, sah sein massiger Leib dämlich aus auf der schlanken Maschine!

Sie waren bis in den dritten Stock hochmarschiert – einen Fahrstuhl gab es nicht – und hatten dabei sicher genug Schimmel eingeatmet, um ihr Leben um drei Jahre zu verkürzen, bis sie vor einer simplen, bemalten Holztür standen, die Jiroubou mit seiner Schulter aufsprengen wollte. Tayuya hielt ihn zurück und versuchte es zunächst auf herkömmlichem Wege: Sie drückte die Türklinke nach unten und war erstaunt, als das wertlose Stück Holz sich tatsächlich öffnen ließ.

Die Wohnung war ebenso winzig wie leer. Dieser vermaledeite Kerl hatte sich aus dem Staub gemacht und die paar Kröten, die die Bande vorgestern bei sich gehabt hatte, natürlich mitgenommen! Mehr pro forma riss Tayuya die Schubladen des einzigen Schrankes heraus, während Jiroubou die Matratze vom Bett hob. Nichts.

„Sicher, dass er hier wohnt?“, fragte sie.

„Gewohnt hat“, brummte er.

„Ach nein.“ Sie hob die Jalousien des Fensters, um nach draußen zu spähen. Das Gebäude grenzte an einen kleinen Hof, vielleicht erwischte sie den Dieb noch, während er seine Harley startklar machte oder so.

Stattdessen sah sie im Mondlicht jemanden dort liegen. Erst kam Häme in ihr hoch – sicher wieder ein Idiot aus besseren Kreisen, der nicht wusste, dass man diesen Stadtteil besser mied –, dann erkannte sie ihn und stieß einen wüsten Fluch aus.

„Was ist los, Tayuya?“, fragte Jiroubou.

Sie gab keine Antwort, sprang regelrecht zur Tür hinaus und sprintete alle drei Stockwerke wieder hinunter, fand die Hintertür, in der sogar der Schlüssel steckte, sperrte auf und stürzte auf den Hof hinaus.

„Sakon? Scheiße, was ist los?“ Tayuya rannte zu der zusammengekrümmten Gestalt, die nahe der Wand im Hof lag. Es war eindeutig Sakon – und er sah übel aus. Schlimmer noch als übel; in seinem Bauch klaffte eine gewaltige Stichwunde. Wäre er nicht ohnmächtig, hätte er sicher schon den halben Bezirk zusammengeschrien.

„Oh Scheiße, verdammte!“ Tayuya strich sich fahrig durch die Haare. Sie fühlte seinen Puls und stellte erleichtert fest, dass er noch lebte. Sie sah hoch zu der Wohnung, aus der Jiroubou seinen fetten Arsch sicherlich noch nicht entfernt hatte, entschied sich aber dazu, nicht zu rufen. Er würde schon kommen. Wer auch immer Sakon so zugerichtet hatte, war vielleicht noch in der Nähe.

Sein Gesicht schwoll langsam an. Er stöhnte etwas, aber er fantasierte sicher im Halbschlaf. Tayuya fasste in ihre Hosentasche und förderte ein paar farblose Pillen zutage. Sie waren eigentlich für den Eigengebraucht gedacht – zur Entspannung. Drei davon, und Sakon würde mindestens die Nacht durchpennen. Sie tat ihm sicher einen Gefallen damit. Tayuya stopfte ihm die Tabletten in den blutigen Mund und spülte sie mit Wasser aus ihrem Flachmann hinunter. Den hatte sie immer mit dabei. Tayuya brüstete sich damit, ebenso trinkfest zu sein wie die Jungs, aber sie hatte beschlossen, die Nachwirkungen solcher Dämlichkeiten wie Trinkspielen oder Sauforgien so klein wie möglich zu halten, und jeder Tropfen Wasser zwischen zwei Gläsern war Gold wert.

„Ich schwör’s dir, wenn du mir hier abkratzt, bring ich dich um“, zischte sie Sakon zu. Sie sah sich um. Wo blieb nur Jiroubou? Kurzerhand zerschnitt sie mit ihrem Taschenmesser Sakons Kleidung, die schon vollgesogen war mit Blut. Die Wunde sah scheußlich aus. Tayuya bearbeitete auch sein Hosenbein und band beides so fest es ging um Sakons Bauch. Fürs Erste konnte sie nicht mehr tun. Im Bandenversteck hatten sie einen Erste-Hilfe-Kasten und ein paar andere Dinge, und außerdem lebte dort ganz in der Nähe ein in Verruf gekommener, aber fähiger Arzt. Sie zerrte Sakon in die Höhe – er war zum Glück der schmalste der Jungs aus ihrer Clique. Da Jiroubou keine Anstalten machte aufzukreuzen, schleppte sie Sakon allein zur Hintertür. Auf halbem Weg stieß Sakon einen leisen Schrei aus, die Augen noch geschlossen. Hoffentlich wirkten die Pillen, ehe er wieder zu sich kam. Das Theater, das andernfalls folgen würde, wollte Tayuya nicht miterleben. Sie zerrte ihn durch den Flur und dorthin, wo Jiroubou sein Motorrad geparkt hatte.

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Das Amulett gehörte Jiroubou. Sakon hat es ihm geklaut – ich schätze, das ist nicht unüblich bei Straßenbanden aus dem Hinteren Bezirk. Dann bestellt Kidoumaru Sakon in diese Gasse, in Jiroubous Namen, wohlgemerkt. Wir kennen ja sogar schon Kidoumarus Mitstreiter. Es waren mindestens drei, die ihn angegriffen haben, hat Sakon gesagt, und wer wollte sich für Kidoumarus Tod an uns allen rächen? Richtig, Temari, Gaara, Shino und Kimimaro waren diejenigen, die Sakura entführt und uns in das Hotel gelockt haben.

Aber weiter im Text: Sakon hat das Amulett bei sich und merkt, dass er bedroht wird. Er will es herausgeben, aber Kidoumaru verprügelt ihn wegen einer anderen Sache – nämlich wegen diesem Mädchen. Seine anderen Freunde finden Sakon schließlich und bringen ihn fort, aber das Amulett bleibt im Gras liegen, und Tenten hebt es auf.

Schließlich wird Kidoumaru enttarnt. Jiroubou will sein Amulett zurück. Er weiht die Gang so weit ein, dass sie wissen, dass es ihm gehört. Kidoumaru weiß jedoch nichts davon. Tayuya zieht die richtigen Schlüsse und fragt uns. Und Tenten hat uns nach dem Telefonat gestanden, es an sich genommen zu haben.“

„Jetzt wo du es sagst, sie hat davon geredet, dass sie jemand in der Gasse beobachtet hat – und dass Neji gerade da ihren Namen gerufen hat“, fiel Hinata ein und ihre Miene trübte sich sofort wieder, als sie ihren Cousin erwähnte.

„Richtig“, sagte Shikamaru. „Und darum hatten es dann nicht nur Shino und seine Typen auf uns abgesehen, sondern auch die Jashinisten. Wir wussten von dem Amulett, und die Straßengang wusste auch von dem Amulett. Und Jashin braucht sowieso ständig Opfer. Sasori und Kankurou waren bei dem Konzert – aber da die Straßengang Sakon gefunden haben muss, ehe Tenten, Sasuke und Neji die Gasse erreicht haben, ist es naheliegend, dass Jiroubou selbst sie beobachtet hat. Von der Straßengang kann sonst niemand, der mit uns im NeoMetropolis war, ein Jashinist gewesen sein; bei keinem der Toten hat die Polizei ein Amulett gefunden.“

 

„Die erste Nacht“, sagte Sphinx. „Itachi ist gestorben.“

„Itachi ist der Geist.“

„Eindeutig“, grinste Sphinx. „Nichts und niemand kann den Geist davor retten, in der ersten Nacht den Löffel abzugeben. Aber warum haben sonst alle überlebt?“

„Das einfachste aller Szenarien. Die Werwölfe haben jemanden als Opfer gewählt, die Hexe hat das erfahren und es geheilt. Ich weiß nicht, wen es erwischen sollte, und ich kann auch unmöglich darauf kommen, also ist es für unser Spiel nicht notwendig. Richtig?“

„Richtig.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, erste Nacht -

 

Nachdem Tayuya Hals über Kopf davongestürzt war, warf Jiroubou einen Blick in den Hof, um zu sehen, was sie so erschreckt hatte. Eine dicke Wolke hatte sich jedoch vor den Mond geschoben, und so lag der Innenhof fast gänzlich im Schatten. Er meinte zu hören, wie irgendwo heftig eine Tür aufgerissen wurde, dann kam Bewegung in die Finsternis dort unten. Tayuya war also schon draußen.

Jiroubou seufzte. Sollte er jetzt etwa wieder drei Stockwerke nach unten trampeln, um nachzuschauen, welches Gespenst sie schon wieder gesehen hatte? Sie waren wegen eines Gauners hergekommen, verdammt!

Oder lauerte jener ihnen dort unten auf?

Der Gedanke, einmal in seinem Kopf festgesetzt, ließ ihn nicht mehr los. Es passte zu Tayuya, den Kerl zu verfolgen, ohne ein Wort zu verlieren. Und der Typ hatte sie schon einmal übertölpelt, und da waren sie zu fünft gewesen. Tayuya verlor gern mal den Kopf und bildete sich ein, gegen alles und jeden bestehen zu können. Jiroubou wusste, dass sie auch ein Messer dabeihatte, aber trotzdem. Er seufzte erneut. Also blieb es mal wieder an ihm hängen, den kühlen Kopf zu spielen. Hier irgendwo musste es eine Feuerleiter geben. Wenn er die nahm, könnte er in den Hof hinunterklettern und gleichzeitig überprüfen, ob ihnen da nicht jemand eine Falle stellte.

Der Balkon war von dem winzigen und ebenso penibel wie der Wohnraum leergeräumten Schlafzimmer zu erreichen. Jiroubou musste ein wenig an der Balkontür arbeiten. Der Plastikhebel, der sie versperrte, war verbogen und klemmte. Jiroubou musste behutsam sein; mit zu viel Gewalt würde er wohl erstens zu viel Lärm machen, zweitens die Tür vielleicht dauerhaft versiegeln. Als er den tückischen Hebel endlich weit genug zur Seite gebogen hatte, juckten ihn Schweißperlen auf seinem spärlich behaartem Kopf.

Vorsichtig schob er sich auf den Balkon, der nahtlos in die Feuerleiter überging. Als er den ersten Schritt getan hatte, ertönte von unten ein Ruf.

„Tenten!“

Jiroubou duckte sich hastig und spähte durch die rostigen Geländerstäbe in den Hof hinunter. Schritte wurden laut. Immer noch sah er nichts als dräuende Schatten dort, aber die Wolke, die den Mond verdeckte, verzog sich schließlich. Jiroubou verharrte auf seinem Aussichtspunkt. Tayuya war nirgends mehr zu sehen, dafür drei andere Personen, junge Erwachsene, der Kleidung nach. Ein Mädchen stand im hellen Lichtschein, zwei Jungen kamen eben aus der Gasse, die in den Hinterhof mündete. Einer von ihnen hatte wohl ihren Namen gerufen.

Und wo war Tayuya hingekommen? Die drei wirkten nicht gefährlich, eher so, als wären sie zufällig hergekommen. Sie sprachen miteinander, aber Jiroubou verstand nur zusammenhangslose Wortfetzen. Dann hob das Mädchen etwas vom Boden auf, auf dem kurz Mondlicht glitzerte – und dann sah sie direkt zu ihm hoch und stieß einen Schrei aus. „Da … da oben!“

Die Jungen folgten ihrem Blick. Zeit, zu verschwinden. Tayuya war sicher längst wieder im Haus. Jiroubou huschte durch die Balkontür, so schnell es sein Körperbau erlaubte, und machte sich auf den Weg nach unten.

Tayuya begegnete er nicht etwa im Treppenhaus, sondern auf der Straße bei seinem Motorrad. Als er die Person im Beiwagen sah – die mehr dort drin lag als saß –, zuckten seine Augenbrauen. „Scheiße, wo warst du so lange, Lahmarsch?“, fuhr Tayuya ihn an.

Er verzichtete ausnahmsweise auf eine Antwort und starrte stattdessen Sakon an. „Sieht ja übel aus.“

„Ach nein. Schwing dich auf deine Maschine und bring ihn in unser Versteck. Ich komm zu Fuß nach.“

Jiroubou nickte. Sakon würde ihm hoffentlich dankbar sein. Schließlich hatte er etwas, das Jiroubou gehörte.

 

„Das war noch nicht alles“, sagte Shikamaru. „Tenten ist die Seherin. Sie wurde in der nächsten Nacht von den Vampiren ausgewählt. Ein großer Zufall – oder doch nicht? Sie wurde in der ersten Nacht von der Zaubermeisterin erkannt, die zu den Vampiren hält! Jiroubou.“ Er deutete auf den Dicken, der noch im Spiel war. „Ich erkläre, wie ich darauf komme. Die Vampire kennen die Zaubermeisterin und umgekehrt. Sie arbeiten schließlich zusammen. Die erste Person, die Jiroubou im ganzen Spiel nominiert hat, war Tenten, am ersten Tag. Ohne Grund, wie er sagte. Für uns nichts weiter Bedeutsames; immerhin haben alle zu der Zeit wahllos nominiert. Aber die Vampire erkennen die Botschaft dahinter: Tenten ist die Seherin, also tötet sie so schnell wie möglich. Und so geschah es.“

„Ein gewagter Schluss“, stellte Sphinx fest.

„Er passt in das Gesamtbild, sonst wäre ich nicht so zuversichtlich“, gab Shikamaru zu. „Und bei der Gelegenheit offenbare ich gleich die Hexe: Tayuya. Darauf bin ich gekommen, als sie und Shino gleichzeitig in der fünften Nacht gestorben sind. Tayuya wollte ihn schon am Tag hinrichten, aber Lee hat sich dazwischengeworfen. Also hat sie ihn mit dem Gifttrank vernichtet, als sie erfahren hat, dass die Werwölfe sie als nächstes Opfer ausgewählt haben.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Und hast du diese Schlussfolgerungen dem Kommissar auch schon erzählt?“, fragte Kiba, als sie umstiegen und sich auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station machten.

„Das meiste“, sagte er ausweichend. „Den Rest könnt ihr euch denken. Weil wir mit schuld sind, dass Kidoumaru gestorben ist, wollen seine Kameraden – sie haben sich der Gang als Wolves vorgestellt, wenn ihr euch erinnert – sich an uns rächen. Sie entführen Sakura, bringen sie ins NeoMetropolis und töten sie. Dazu sind sie wahrscheinlich auch irgendwie durch das kaputte Fenster eingestiegen. Sie bereiten die Leuchtpfeile vor, schalten den Notgenerator ein, damit sie das Garagentor öffnen können, und bringen Sakuras Leiche in die Umkleidekammer.

Die Straßengang wird schließlich auch ins Hotel bestellt. Sasori kriegt Wind davon und kreuzt mit seinem Bekannten Deidara auf. Vermutlich hat er ihm erzählt, sie beide würden wegen der Sache im La Grande erpresst werden. Ihr erinnert euch, dass sie mit der Polizei nichts zu tun haben wollten? In Wahrheit wusste Sasori, dass er im Hotel viel mit Deidara unterwegs sein würde, und er wollte ihn wohl als Sündenbock und für Alibis missbrauchen, wie er es dann im siebten Stock getan hat. Und wenn er für ihn keinen Wert mehr gehabt hätte, hätte er ihn sicher Jashin geopfert.

Toto folgt der Gang, Kakashi folgt Naruto, Asuma folgt Chouji und mir. Sasori und Deidara kommen übrigens, abgesehen von den Wolves, als Erstes im Hotel an. Wir kommen nach, und Kimimaro zertrümmert den Kontrollraum für die Garage. Indessen stößt Sasori Kakashis Leiter um. Kimimaro verklebt später noch die Hintertür. Somit sitzen wir alle fest. Shino trägt einen Handy-Störsender bei sich, den er in einem unbemerkten Moment einschaltet. Die Jashinisten haben wohl gehofft, ganz normal durch die Garage zu entkommen, oder sie wussten von dem Störsender und wollten ihn auch finden. Die Wolves hätten das Ding ganz einfach nach getaner Arbeit deaktiviert, einen Bekannten angerufen und wären so irgendwie freigekommen. Ihren Helfer hätten sie womöglich auch noch getötet.“

„Und dann haben die Morde begonnen“, sagte Kiba düster. „Ich glaube, jetzt kann ich dir wieder folgen. Aber was hat das alles jetzt mit Tentens Schwangerschaft zu tun? Du hast gesagt, das wäre wichtig.“

„Ist es auch.“ Die U-Bahn fuhr in die Station und sie stiegen ein. „Lass mich erst ein anderes Rätsel lösen. Sasuke.“

„Er ist einfach nur ein Psychopath“, schnaubte Kiba.

„Es steckt mehr dahinter. Sasuke hat, als wir im La Grande waren, erfahren, dass sein Bruder tot ist. Laut dem Kommissar hat er nicht akzeptieren wollen, dass es ein natürlicher Tod war. Er hat mit seinem Smartphone Akten von Itachi fotografiert, die mit einer Jashin-Sekte zu tun hatten. Ich glaube, Sasuke wollte Itachi rächen, und als im NeoMetropolis ein Ritualmord passiert ist …“

„Naruto hat gesagt, Sasuke hätte etwas von ihm wissen wollen“, steuerte Hinata bei, während sie durch einen Tunnel fuhren. „Ich habe halb geschlafen, als das passiert ist, aber ich glaube jetzt mich zu erinnern, dass es um Sasori ging.“

„Da war er nahe dran“, meinte Kiba grimmig.

„Aber er hat die Situation verkannt“, sagte Shikamaru. „Hat er je etwas gegen Sasori unternommen? Nein. Die beiden, die Sasuke erschießen wollte, waren Gaara und Shino.“

„Auch beide schuldig“, sagte Kiba.

„Schon, aber sie waren keine Jashinisten. Shino hatte den Störsender – er gehörte zu den Wolves. Vergesst nicht, dass in diesem Hotel mehrere Gruppen gegeneinander gekämpft haben. Und Gaara hat mit Shino zusammengearbeitet. Sasori hat die beiden ja sogar attackiert. Keine Chance, sie steckten nicht unter einer Decke. Sasuke hat irgendetwas missverstanden. Ich habe den Kommissar gebeten, mir die Fotos auf Sasukes Handy zu zeigen. Ich glaube, ich kann mir in etwa zusammenreimen, warum Sasuke so gehandelt hat.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, dritte Nacht -
 

(3:35 Uhr, zweiter Stock, Lounge)

Sasuke ging wieder und wieder die Fotos durch, die er von Itachis Akten geschossen hatte. Vielleicht war es vergebene Liebesmüh. Wenn sein Bruder, das Genie, keinen Hinweis darin hatte finden können, wie sollte es ein Laie wie Sasuke? Außerdem hatte sich ein hämmernder Schmerz zwischen seinen Schläfen breitgemacht, und er fühlte sich fiebrig. Seine Augen taten bereits von dem beständigen Starren auf seinen Handybildschirm weh. Dennoch war es besser, als gar nichts zu tun.

Er wischte das nächste Foto herbei und stutzte plötzlich. Es handelte sich um den Ausschnitt eines Gerichtsprotokolls. Ein Verdächtiger war vorgeladen worden, weil Zeugen ihn an einem Tatort erkannt haben wollten. Der Name des Angeklagten hatte Sasuke bis vor kurzem nichts gesagt … Aber jetzt war jemand aufgetaucht, der genauso hieß. Er tippte Naruto an, der wieder auf seinem Platz saß, händchenhaltend mit Hinata, und am Einnicken war, und fragte ihn alles, was dieser über ihn wusste.

Danach grübelte er weiter. Sasori war also verdächtigt worden, zu der Jashin-Sekte zu gehören, die Itachi kurz vor seinem Tod gejagt hatte. Genauere Untersuchungen hatten ergeben dass er unschuldig war. Die DNA-Spuren vom Tatort gehörten nicht zu ihm, er hatte überhaupt keine Verbindung zu dem Opfer und sein Verteidiger hatte außerdem ein Alibi beweisen können. Selbst Itachi hatte, laut eigener Notizen, an seine Unschuld geglaubt. Sasuke hielt es zwar für einen unwahrscheinlichen Zufall, dass Sasori ihm gerade hier über den Weg lief, wo ein weiterer Jashin-Mord geschehen war, aber da war etwas, das ihn störte. Und das waren die Zeugenaussagen, die ihn überhaupt erst in Verdacht gebracht hatten.

Zwei Zeugen stimmten darin überein, dass ein nicht allzu groß gewachsener, rothaariger Mann am Tatort gesehen wurde; allerdings nur von hinten. Erst ein dritter Zeuge hatte den Hinweis geliefert, dass es sich um diesen Sasori gehandelt haben sollte. Dieser dritte Zeuge war anonym geblieben und vermummt bei der Gerichtsverhandlung erschienen, was anscheinend schon im Vorfeld der Verhandlung Probleme verursacht hatte. Erst als Itachi und der Staatsanwalt beide seine Identität geprüft hatten, war es ihm erlaubt worden, auszusagen. Itachi hatte eindeutig seine Beziehungen spielen lassen, um die Verhandlung zu ermöglichen – und dann hatte der Zeuge laut Protokoll nur gemeint, er hätte mit ziemlicher Sicherheit Sasori gesehen, wäre aber nicht hundertprozentig sicher. Im Endeffekt hatte es tatsächlich nicht gereicht, Sasori zu verurteilen.

Der Zeuge war mit falschem Namen in das Protokoll übernommen worden, aber Itachi bezeichnete ihn schon vorher in seinen Notizen als Zeuge Djomp S. Sasuke hatte schon den ganzen Tag über versucht, diesen offensichtlich verschlüsselten Namen zu dechiffrieren, aber erst jetzt, als er Shikamaru an diesem Notebook arbeiten sah, war bei ihm der Groschen gefallen.

Wenn man den Namen auf einer gewöhnlichen Tastatur schrieb und dabei bei jedem Buchstaben jeweils die Taste links davon drückte, wurde aus dem Namen nichts anderes als Shino A. Und mit einem Mal fand Sasuke es nicht einmal mehr seltsam, dass der mysteriöse Zeuge vermummt bei der Verhandlung erschienen war.

Die Zahnräder in Sasukes Kopf ratterten. Shino. Er hatte ihn nie sonderlich gemocht. Auch heute tat er, als wäre er ein großer Detektiv. Bisher war seine Beweisführung stichhaltig gewesen. Warum hatte er dann damals einen solchen Blödsinn verzapft?

Ein weiterer Blick in die Runde gab Antwort. Fast hätte Sasuke aufgelacht. Es gab noch jemanden in ihrem Bekanntenkreis, auf den die Beschreibung nicht allzu groß gewachsener, rothaariger Mann zutraf. Jemand, den Shino vielleicht gedeckt hatte. Und der noch dazu Sasori kannte und daher wusste, dass er ihm zumindest nicht unähnlich sah.

Shino und Gaara. Diese Theorie braute sich in Sasukes pochendem, schwummrigem Kopf zusammen. Wenn sie stimmte, steckten die beiden unter einer Decke. Offiziell kannten sie sich kaum, also musste inoffiziell mehr laufen. Und hätte Shino die ganze Scharade auf sich genommen, wenn Gaara nicht wirklich etwas auf dem Kerbholz hätte? Mit Sicherheit nicht. Das ließ ihn vermuten, dass die beiden zu dieser ominösen Sekte gehörten. Und wenn jemand Itachi aus dem Weg räumen wollte, dann die Sekte. Kalte Wut kochte in Sasuke hoch.

Itachi, an einem natürlich Tod gestorben? Nie und nimmer.

Und hier waren zwei angebliche Freunde von ihm, die vielleicht damit zu tun hatten. Im Angesicht des Todes wog selbst ein Vielleicht viel. Und das Hotel war von der Außenwelt abgeschnitten und bereits mit Leichen übersät. Sasuke ballte die Fäuste und biss die Zähne gegen den Kopfschmerz zusammen. Die perfekte Bühne für einen Racheakt.

 

„Weiter. Die zweite Nacht“, sagte Sphinx.

„Die Werwölfe töten Sakura, die Vampire wählen Tenten. Tagsüber hat sich Shino schon als Seherin aufgespielt. Darum glaube ich, dass er in dieser Nacht bereits vom Leibwächter beschützt wurde – aber solche Kleinigkeiten sind total willkürlich und irrelevant, oder?“, fragte Shikamaru.

„Leider“, grinste Sphinx. „Ich hätte gern gesehen, wie du dir den Kopf darüber zerbrichst.“

„Weiter im Text. Kimimaro wurde am zweiten Tag gelyncht. Er war das Wolfsjunge, darum durften die Werwölfe in der dritten Nacht zwei Opfer töten. Gaara war die Doppelgängerin. Nach Kimimaros Tod erfuhr er, dass er das Wolfsjunge kopiert hat. Darum gibt es wieder mehr als ein Opfer in der vierten Nacht, nachdem Gaara gelyncht wurde.“

„Mich würde interessieren, wie du darauf kommst. Lehnst du dich nicht etwas weit aus dem Fenster?“, fragte Sphinx gedehnt.

„Nein. Es lässt sich mit zwei Sudokureihen und einem Sudokufeld erklären, die sich nur lösen lassen, wenn sie sich auf genau diesem Feld überlappen, für das das Wolfsjunge steht. Sehen wir uns noch einmal an, wann nachts mehrere Spieler gleichzeitig ausgeschieden sind. Tenten, Kankurou und Tentens Kind sind tagsüber ausgeschieden, außerdem lag hier eindeutig ein Vampirangriff vor. Tayuya und Shino in der fünften Nacht – kein Werwolfangriff, da Shino ein Opfer ist. Was wiederum bestätigt, dass Tayuya als Hexe Shino vergiftet hat. Sonst gibt es keine Figur, die nachts einen zusätzlichen Mord verursachen kann. Allerdings gibt es den Alten Mann: Er stirbt automatisch in der x-ten Nacht, wobei x die Anzahl der lebenden Werwölfe plus eins ist. Aber das passt perfekt zusammen: In der vierten Nacht sterben drei Unschuldige. Ein Doppelmord und ein Tod durch Altersschwäche. Und der andere Doppelmord kann, weil Tayuya den Gifttrank erst später eingesetzt hat, auch nur eine Doppel-Werwolf-Attacke sein. Und weil es unmöglich zwei Wolfsjunge geben kann, es sei denn, das eine wird von der Doppelgängerin kopiert, ist Gaara die Doppelgängerin.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

 „Also hat Sasuke geglaubt, Shino und Gaara hätten etwas mit Itachis Tod zu tun?“ Kiba schüttelte den Kopf. „Verrückt. Das war ja wohl ein totaler Fehlschluss.“

„Fehlschluss oder nicht – ich will seine Taten keineswegs gutheißen, aber dank Sasuke haben die Wolves zwei Anhänger verloren.“ Shikamaru überlegte. „Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Gaara wirklich wusste, was er tat.“

„Wieso?“

„Weil er früher angeblich wirklich geistig labil war. Ich weiß nicht, wie lange es diese Wolves schon gibt, aber ich glaube nicht, dass Temari das Risiko eingehen würde, Gaara Mitglied werden zu lassen. Genauso wenig glaube ich, dass seine Krankheit seit Jahren gespielt war. Es scheint mir eher wie eine … Notfalllösung. Als hätten sie in dem Hotel plötzlich dringend Verbündete gebraucht, nachdem sie Leute verloren haben. Vielleicht hat Temari nach Kankurous Tod auf ihn eingeredet. Ich denke, er wäre da für allerlei Versprechungen empfänglich gewesen, aber so gut kenne ich ihn nicht. Fakt ist, am Ende hat er zu diesen Wolves gehört.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, dritte Nacht -
 

(3:25 Uhr, zweiter Stock, Lounge)

„Alles in Ordnung, Temari?“, fragte Gaara leise, als er sich zu seiner Schwester hockte, die völlig zerschlagen an der Wand lehnte und nicht einmal aufsah.

„Ich werde ihn rächen“, murmelte sie so leise, dass er sie kaum hörte.

Damit konnte sie nur Kankurou meinen. Gaara sah kurz zu Ino hinüber. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“

„Nicht nur ihn. Auch Kidoumaru und Kimimaro“, sagte sie plötzlich.

Er kniff die Augen zusammen. Wie war das?

„Setz dich neben mich“, murmelte sie verbissen. „Wir müssen reden.“ Er tat, wie geheißen. „Wir haben Sakura auf dem Gewissen“, offenbarte sie ihm. Anscheinend verließ sie sich darauf, dass er kein überraschtes oder erschrockenes Gesicht machte. „Es hat als Rache begonnen, und es wird als Rache enden. Und dass sie mir Kankurou genommen haben, verzeihe ich denen nie.“

„Denen? Das sind unsere Freunde“, erinnerte er sie.

„Nein, Gaara. Für dich vielleicht. Oder? Ist nicht nur Naruto dein Freund? Die anderen sind dir doch egal, oder?“

„Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.“

Sie hatten einander nicht angesehen und nur nach vorn gemurmelt, aber nun blickte Temari ihn mit glühenden Augen an. „Wir müssen diese Sache zuende bringen. Unser Pakt ist was Besonderes, Gaara. Du könntest auch mitmachen. Zu zweit kommen wir an den beiden Pistolen nicht vorbei. Mit dir jedoch …“

Er schwieg lange. „Ich hoffe, das ist ein Scherz.“

„Gaara, du hast Kankurou geliebt, oder? Und du liebst mich. Deine Schwester bittet dich um etwas!“ Und sie schwärmte von all den Taten, die ihre geheime Gruppe schon begangen hatte, und was sie dabei erreicht hatten. „Es sind Plätze in unserer Bande freigeworden. Hilf mir, Gaara. Du wirst sehen, wir haben eine wahre Freundschaft. Wir suchen uns irgendwann noch ein Mitglied, dann sind wir wieder zu viert und ein eingeschworenes Team.“

Ein eingeschworenes Team … Diese Worte brachten etwas in ihm zum Klingen. Seit er klein war, war er allein gewesen. Nur seine Geschwister hatten zu ihm gehalten. Erst viel später hatte er Naruto kennen gelernt, den er seitdem als seinen besten Freund betrachtete. Die Schrecken aus der Zeit, in der er psychisch labil war, steckten ihm trotzdem noch tief in den Knochen. „Ich will Naruto in diesem Team“, sagte er. „Keinen sonst.“

„Von mir aus. Aber erst erledigen wir die anderen. Ich kann auf dich zählen, oder?“

Natürlich konnte sie das. Außer ihr und Naruto hatte er streng genommen niemanden. Unter den anderen kam er sich allerhöchstens geduldet vor. Aber eine kleine, vertraute Gruppe, mit einem neuen Freund … „Wer ist dieser andere, der momentan noch bei uns ist?“

Temari zeigte auf ihn. Shino also. Das hätte er nicht gedacht. „Ihr werdet euch gut verstehen. Wir sind wirklich ein klasse Team.“

Gaara zögerte, lange, schließlich ging es hier um Menschenleben und er wusste gar nicht, warum seine Schwester überhaupt auf so eine verrückte Idee kam. Aber sie schien voll und ganz von ihrer Sache überzeugt zu sein, und so eine Überzeugung hatte er sich schon immer für sich selbst gewünscht. „Also schön“, murmelte er schließlich. „Was soll ich tun?“

„Wir müssen höllisch aufpassen. Du wirst sehen, der Nervenkitzel ist auch nicht ohne. Wir werden warten, ob sich etwas ergibt, ansonsten veranstalten wir irgendeinen Radau. Das ist das Beste daran, Gaara: etwas zu tun, ohne dass jemand weiß, dass du es bist oder dass du ein bestimmtes Ergebnis geplant hast. Hör mir genau zu …“

 

„Und wer ist der Alte Mann, wenn du schon so schön in Fahrt bist?“

„Er ist eines der drei Opfer der vierten Nacht. Neji ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Paranormale Ermittler, von Asuma wissen wir, dass er der Prinz ist. Also kann es sich nur um Kurenai handeln.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Und dann entstand irgendwann dieser Plan, Gaaras Anfälle zu nutzen, um sich die Polizisten vom Hals zu schaffen“, sagte Shikamaru.

Kiba schüttelte fassungslos den Kopf. „Und diese Typen waren mal so was wie unsere Freunde …“

„Und Kurenai?“, fragte Hinata. „War das wirklich nur … ein Unfall?“

„Das glaube ich nicht. Shino hatte Asumas Handy bei sich. Und ihr erinnert euch, dass er und Sasuke gemeinsam nach Asuma suchen sollten, sich dann aber getrennt haben? Sie haben beide herausgeschraubte Eisenbeine der Barhocker bei sich gehabt. Sasuke muss Shino angegriffen haben – die Spurensicherung sagt das Gleiche.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, vierte Nacht -
 

(5:55 Uhr, während der Suche nach Asuma)

Shino und Sasuke waren eigentlich beide nicht der Typ dafür, laut jemandes Namen zu schreien. In Anbetracht der Umstände mussten sie es wohl oder übel tun, aber ihre Rufe nach Asuma waren dennoch eher verhalten. Ino und Chouji waren bis ganz nach oben gerauscht. Sie selbst hatten im dritten Stock kein Anzeichen von Asuma oder den anderen entdeckt.

Shino überlegte bereits, wie seine Vendetta weitergehen sollte. Er hatte es sich nicht zum Ziel gesetzt, Naruto und die anderen zu töten, ganz gleich, was seine Kameraden glauben mochten. Im Gegenteil, er hatte beschlossen, die geheime Bruderschaft, die zunächst aus ihm, Temari, Kidoumaru und Kimimaro bestanden hatte, aufzulösen. Gewaltsam. Das war der wahre Grund, warum sie dieses Theater im NeoMetropolis veranstalteten. Der wahre Grund, von dem die anderen Mitglieder nichts wussten.

Es hatte als geheimes Team begonnen, sie hatten zusammengearbeitet, junge Leute aus verschiedenen Welten, und sie hatten alle etwas davon gehabt. Sie waren unliebsame Leute losgeworden, hatten reiche Schnösel um ihre Reichtümer erleichtert, hatten sogar kleine politische Attentate verübt. Sie hatten sich an denen gerächt, die ihnen Unrecht angetan hatten, oder sie hatten Schläger umgebracht, die regelmäßig Obdachlose schikanierten. All das hatte dazu geführt, dass ihr Leben angenehmer geworden war und sie sich von Zeit zu Zeit als Helden der Gerechtigkeit fühlen konnten.

Doch irgendwann war die Sache den anderen dreien zu Kopf gestiegen. Ihre Aktionen wurden immer riskanter und oft profitierte nur einer von ihnen davon – und noch dazu waren es Kleinigkeiten, wegen denen sie schon oft fast enttarnt worden wären. Shino hatte die anderen gewarnt, nichts allzu Persönliches mehr in ihren Nebenjob zu bringen, aber es war vergebens gewesen. Für ein paar Wochen war es ruhig geblieben, und dann …

Dann hatte Kidoumaru plötzlich beschlossen, dass sein kleiner Streit mit Sakon ebenfalls Sache der Bruderschaft werden sollte. Dabei ging es um ein Mädchen! Shino konnte absolut nicht nachvollziehen, warum man deswegen jemanden auch nur angreifen sollte. Als er Kidoumaru auf dem Weg ins Twilight gesehen hatte, hatte ihm dieser noch zugezwinkert – dieser Idiot war nicht einmal so schlau gewesen, die Sache richtig zu verbergen.

Dann war Hidan ermordet worden und Shino hatte brühwarm erzählt, dass er Kidoumaru gesehen hatte – eigentlich hätte das nur Kidoumarus Lügen einen Spiegel vorhalten sollen. Ein kleiner Hinweis à la: Ich habe keine Skrupel, dich bei der Polizei zu verpetzen, wenn du noch einmal so etwas abziehst. Selbst Shino hatte nicht ahnen können, wen Kidoumaru wirklich angegriffen hatte, und dass Tayuya und Jiroubu ihn daraufhin umbringen könnten.

Somit saß er in einem Dilemma. Natürlich wollten die anderen ihren Mitstreiter rächen. „Deine dämliche Straßenbande gehört dafür ausgerottet“, hatte Temari zu Kimimaro gesagt, als sie sich am Abend heimlich getroffen und Shino ihre Untat gebeichtet hatten.

„Dann gilt dasselbe für deine Freunde“, hatte dieser erwidert. „Jiroubu hat gesagt, zumindest ein paar von ihnen wären am Tatort gewesen. Wer garantiert uns, dass sie nicht versuchen, Detektive zu spielen?“ Der Blick, mit dem er Shino dabei gemessen hatte, war beunruhigend gewesen. „Hättest du den Mund gehalten, wäre es gar nicht erst so weit gekommen.“

„Es wäre nicht so weit gekommen, hättet ihr nicht wieder auf eigene Faust eine solche Dummheit gemacht“, hatte Shino gebrummt. „Sakon hätte nicht überleben dürfen.“

Schließlich war in ihm der Plan gereift, sich seiner lästig gewordenen Kameraden zu entledigen. Und dafür konnte er seine Freunde gut gebrauchen – sein Wort hatte mehr Gewicht in ihren Ohren als in denen der Straßenbande. Während sie also töteten und versuchen mussten, alle Beweise zu vertuschen, würde Shino unter dem Schutzschirm der Freundschaft seine Kollegen für ihren Leichtsinn bestrafen.

Sie hatten Sakura entführt, denn Temari wusste, wo sie, Ino und Tenten sich aufhalten würden. Und die ganze folgende Schmierenkomödie war besser verlaufen, als Shino es geplant hatte …

„Bist du solche Situationen gewöhnt, Shino?“, fragte Sasuke unvermittelt und riss ihn damit aus seinen Gedanken, als sie eben den vierten Stock betraten.

„Was meinst du?“

„So etwas wie das hier. Kriminalfälle. Verbrechen.“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du tust nicht umsonst so schlau.“ Sasuke klang nun eindeutig höhnisch. „Ich weiß, dass du selbst was auf dem Kerbholz hast.“

Shino sah ihn lange und eingehend an, versuchte ihn abzuschätzen. „Ach ja? Was?“

„Eine Sache, die mit meinem Bruder zusammenhängt“, sagte Sasuke düster und schloss die Faust so fest um seine Eisenstange, dass die Knöchel weiß hervortraten.

 

„Der Strolch ist Sasuke. Oder viel eher, er wurde der Strolch. Als du in der ersten Nacht den Strolch aufgerufen hast, damit er seine Feinde auswählt, hat gar niemand die Augen aufgeschlagen. Du wolltest mich nur in die Irre führen. Sasuke war ursprünglich der Trunkenbold. In der dritten Nacht ist er ausgenüchtert und du hast ihm seine wahre Karte gezeigt, Sphinx“, sagte Shikamaru. „Dann erst hat er als Strolch zwei Spieler wählen dürfen, denen er den Tod schwört. Darum hat er erst ab dem dritten Tag angefangen, Gaara und Shino anzuprangern. Dieses Rätsel hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet. Sie wurden schließlich beide getötet, aber Sasuke ist gestorben, ehe das Spiel zuende war. Somit hat er doch nicht gewonnen. So lauten doch die Regeln für den Strolch, oder?“

Sphinx nickte. „Eigentlich hat es der Strolch schwerer als ein gewöhnlicher Dorfbewohner. Er muss seine zwei Erzfeinde töten und am Leben bleiben.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Shino ist vor Sasuke geflohen und hat dabei Asuma gesehen, der an deine und Narutos Tür gepocht hat“, sagte Shikamaru zu Hinata. „Er hat den Moment genutzt, Asuma erschlagen und sein Handy an sich genommen, um Kurenai zu drohen, den Mund zu halten. Und sie ist gerade mit dem Auto gefahren und hat vor Schreck nicht aufgepasst.“

„Ein verdammt übler Zufall“, knurrte Kiba.

„Stimmt.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, vierte Nacht -
 

(6:05 Uhr, fünfter Stock)

Shino hatte den Zusammenstoß über das Handy gehört. War Kurenai tatsächlich gerade mit dem Wagen unterwegs gewesen? Konnte ein solcher Zufall passiert sein? Hatte er sie mit einem Telefonanruf getötet?

Wenn dem so war, perfekt. Wenn nicht, würde sie zu Mittag hier aufkreuzen. Dann war hoffentlich schon alles über die Bühne. Und wenn sie einen Unfall gehabt und überlebt hatte, musste er sich eben etwas einfallen lassen, aber das lag momentan außerhalb seiner Möglichkeiten.

Er hatte Glück gehabt. Sasuke war auf ihn losgegangen, kaum dass sie allein gewesen waren. Vielleicht verdächtigte er ihn – auch wenn Shino nicht ganz klar war, warum er seinen Bruder ins Spiel gebracht hatte. Hing es mit dieser Gerichtsverhandlung zusammen? Sonst hatte er nie wirklich mit Itachi zu tun gehabt. Und eigentlich hatte er damals nichts getan, was Sasukes Hass provoziert haben könnte – er hatte mal wieder ein wenig Detektiv gespielt und wahrheitsgemäß gegen Sasori ausgesagt, auch wenn die Beweislast dann nicht für eine Verurteilung gereicht hatte.

Wie auch immer; Shino war Sasuke mit Müh und Not entkommen. Sie beide waren mit den dünnen, aber massiven eisernen Beinen der Barhocker bewaffnet, doch Shino wusste, dass Sasuke privat Kampfunterricht nahm – entweder eine Kampfsportart oder er war sogar im Fechten geübt. Eisenstange gegen Eisenstange hatte Shino keine Change – abgesehen davon, dass ein amoklaufender Sasuke ihm sehr in die Hände spielte. Mit Müh und Not hatte er Sasuke umstoßen können. Dann war er die Treppe hochgelaufen und hatte Asuma wie wild gegen eine Tür im fünften Stock pochen hören.

Eine bessere Gelegenheit wäre nie wieder gekommen, und Shino rühmte sich damit, in engen Situationen äußerst flexibel zu sein. Er war gar nicht langsamer geworden, schon im Laufen hatte er ausgeholt und Asuma die Eisenstange so heftig gegen den Kopf gedonnert, dass sie sich verbogen hatte. Der Privatdetektiv war mit der Stirn gegen die Tür geknallt und in sich zusammengesackt. Shino hatte gar nicht erst auf Lebenszeichen gewartet. Der Lärmpegel war ohnehin groß genug gewesen, also hatte er sich rasch Asumas Pistole und Smartphone geschnappt – er hatte nicht gewollt, dass es die Leiche unnötig beleuchtete, und es einzustecken ging schneller als herauszufinden, wie man die Taschenlampen-App ausschaltete. Dann war er in ein Zimmer auf der anderen Seite des Flurs gestürmt und bis ins Badezimmer geflüchtet.

Mit angehaltenem Atem hatte er gelauscht, ob Sasuke ihm hinterherkam. Mit der Pistole hätte er sich wehren können, aber dann wäre unweigerlich Verdacht auf ihn gefallen. So konnte man immerhin noch rätseln, wer Asuma getötet hatte. Und falls Asuma den Schlag überlebt hatte, würde er vielleicht einem bewaffneten Sasuke in die Augen sehen … Perfekt. Sasuke büßte laufend seine Glaubwürdigkeit vor den anderen ein, und Shino hatte etliche Pluspunkte bei ihnen.

Als er sich sicher gewesen war, dass Sasuke ihn nicht finden würde, hatte er das klobige Gerät hervorgeholt, das er unter seinem Overall versteckt hatte. Er hatte den Störsender abgeschaltet und Asumas Smartphone gezückt. Kurenai war ein Risikofaktor gewesen, das wusste er, seit Asuma im Hotel aufgetaucht war. Hatte sie gewusst, wohin er unterwegs gewesen war? Shino hatte beschlossen, sie zum Schweigen zu bringen. Vorerst provisorisch, später endgültig.

Nun, als alles getan war, drehte er den Störsender wieder auf volle Stärke und versteckte ihn mitsamt Asumas Handy in seinen Taschen.

Hoffentlich hatte die Endgültigkeit tatsächlich schon das Provisorische ersetzt.

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Hinata, du und Naruto habt Sasuke ja gesehen, als ihr Asumas Leiche gefunden habt. Ich wette, er war da gerade hinter Shino her, der sich versteckt hat, bis wir alle wieder in der Nähe waren.“

„Warum hat Sasuke ihn nicht erschossen?“, fragte Kiba. „Er hatte doch eine Knarre. Gut, die ist explodiert, als er schießen wollte, aber …“

„Die Pistole war nicht seine. Sie hatte nicht einfach eine Fehlfunktion, sie war eindeutig so präpariert, dass sie beim ersten Schuss explodiert. Dass Sasuke sie am Ende gehabt hat, macht insofern Sinn, als wir Jiroubou am Fuß dieser Treppe gesehen haben. Ihr wisst doch noch, nachdem wir Sakon gefunden haben, hat Naruto Sasuke gehört und ist ihm nachgelaufen, und wir sind quasi über Jiroubou gestolpert. Die beiden müssen gekämpft haben, und Sasuke hat die Waffe von ihm, einem Jashinisten, erbeutet.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, fünfter Tag -
 

(7:15 Uhr, siebter Stock)

Man mutete es seinem plumpen Äußeren nicht zu, aber Jiroubou war tatsächlich jemand, der mitdachte. Als Sasori den Lichtschein sah, der geradezu sträflich offensichtlich durch die Flurtür im siebten Stock fiel, schaffte er es, Deidara zu überreden, einen Stock höher einem vermeintlichen Geräusch nachzugehen.

So eilte Sasori allein zu dem Zimmer, dessen Tür offen stand und aus dem eine Handylampe strahlte. Jiroubou stand dort am Bett, darauf lag Sakon und atmete ruhig. Jiroubou reichte Sasori eine Kunststoffstange. „Für das Ritual. Aber es wird ihn nicht umbringen. Hast du ein Messer?“

Sasori hatte sogar eine Pistole, aber er fischte sein Klappmesser aus der Tasche. „Die Rothaarige ist weg? Du hättest ihn schon längst selbst umbringen können. Auch wenn du das Ritual nicht durchführen darfst.“

„Wir hatten eine Abmachung“, knurrte Jiroubou. „Ich helfe euch, aber die Hände mache ich mir nicht schmutzig. Nehmt mich richtig in den Zirkel auf, dann reden wir weiter.“

„Du wirst nie ein vollwertiger Jashin-Priester, wenn du davor zurückschreckst, deine Freunde zu töten.“ Sasori drehte Sakons Kopf zur Seite, damit der unvermeidliche Blutschwall in die andere Richtung ging, und schnitt ihm die Kehle durch. Mit aller Kraft rammte er ihm die Plastikstange in den Leib; sie war nicht angespitzt, aber solange sie hielt, galt das Ritual als vollzogen. Dann tränkte er Taschentücher in Sakons Blut und beschmierte damit die Matratze, bis das Zeichen erkennbar war. Rasch malte er auch eine Nachricht, an die Überlebenden und an Jashin gleichermaßen. Die Hände wusch er sich anschließend im Wassertank des Klos. Insgesamt brauchte er nur ein paar Minuten dafür.

„Deidara wird bald hier sein“, sagte er zu Jiroubou. „Wir brauchen einen Sündenbock für das hier.“

„Und der soll ich sein?“, brummte der dicke Jashinist unwillig.

„Immerhin dafür bist du zu gebrauchen“, sagte Sasori säuerlich. „Wenn du auf der Flucht bist und ich mich weiterhin in der Gruppe bewegen kann, kann ich mehr ausrichten. Außerdem kann dir nichts passieren, oder? Du bist ein Anhänger Jashins.“

„Gib mir eine Waffe“, verlangte Jiroubou. „Oder ich bleibe hier.“

Sasori seufzte. Der Mann wurde allmählich lästig. Jetzt, da wieder ein Platz in ihren Reihen freigeworden war, konnte er Jiroubous Ernennung zum vollwertigen Mitglied wohl nicht mehr lange aufschieben. Dabei mochte er ihn gar nicht.

Es wurde Zeit, ihn sich vom Hals zu schaffen.

„Gut. Hier, nimm.“ Er reichte Jiroubou eine Waffe. Nicht die mit dem Schalldämpfer, sondern die winzige Pistole, die eigentlich als Falle für jene gedacht war, die ihn enttarnten. Der Lauf und die Patronen waren so manipuliert, dass sie nicht entweichen konnten und in der Waffe explodierten. Mit etwas Glück verletzte sich Jiroubou bei dem Versuch zu schießen selbst oder er gab demjenigen, dem er gegenüberstand, die Gelegenheit, ihn zu überwältigen.

Der dicke Jashinist nickte nur, steckte die Waffe ein und eilte davon. „Nach rechts!“, rief ihm Sasori nach, damit er nicht Deidara in die Arme lief. Nun konnte er nur mehr auf den blonden Tölpel warten.

Mit einem leisen Lächeln betrachtete er Sakon und dachte daran, wie es nun mit Jiroubu weitergehen mochte. „Wie gesagt. Man ist kein vollwertiger Jashin-Priester, wenn man davor zurückschreckt, seine Freunde zu töten“, wiederholte er zufrieden.

 
 

- Der Hintere Bezirk, sechste Nacht -
 

(7:40 Uhr)

Sasuke war nie weit weg vom Ort des Geschehens gewesen. Er war zu einem Schatten geworden, behielt die anderen so gut es ging im Blick. Er störte sich auch nicht daran, dass offenbar noch ein Mörder in dem Hotel herumlief; sollte er ihn doch angreifen, wenn er es wagte. Er hatte sein Ziel erreicht. In diesem Klotz von Gebäude, aus dem es kein Entrinnen gab, hatte er die Feinde seines Bruders getötet. Er war Tayuya gefolgt, wie sie durch die Gänge geschlichen war, hatte Shinos Leiche dann mit eigenen Augen gesehen. Er hatte seine Rache nicht auskosten dürfen, aber das Resultat blieb dasselbe.

Trotzdem blieb die Möglichkeit bestehen, dass die anderen einen Ausweg fanden, und wenn auch er entkam, konnte er vielleicht noch mehr über diese Sekte herausfinden, der Itachi auf der Spur gewesen war. Vermutlich musste er dennoch untertauchen. Aber es war nicht das erste Mal, dass er vor seiner Vergangenheit floh.

Dank ihren Lichtern hatte er gesehen, wie die anderen in dieses Zimmer im siebten Stock gegangen waren. Offenbar war wieder ein Mord geschehen. Im Haupttreppenhaus, eine Etage höher, wartete er ab, was geschah. Hier hatte er zur Not etliche Fluchtwege. Er hörte die anderen leise miteinander sprechen.

Ein Klicken ließ ihn leicht zusammenzucken. Er beherrschte sich und drehte sich nur ganz langsam um. Hinter ihm stand Jiroubou, eine kleine Pistole in der Hand. Vor den Fenstern war es mittlerweile hell genug, um ihn sehen zu können. „Sieh an“, sagte Sasuke leise. „Ich hätte dir gar nicht zugetraut, so leichtfüßig zu sein.“ Der Teppich hatte die Schritte des Dicken geschluckt. Hätte er abgedrückt, wäre Sasuke jetzt tot. „Zögerst du, weil der Knall so laut ist, oder hast du am Ende nicht den Mumm, mich zu erschießen?“

Jiroubou kam langsam näher. „Warum bist du nicht bei den anderen?“

„Dasselbe könnte ich dich fragen. Hast du das Chaos da unten versursacht?“

Jiroubous rechte Augenbraue zuckte leicht. „Ich hab niemanden umgebracht.“

„Also, ich schon“, erklärte Sasuke lässig. „Wenn du nicht schießen willst, warum gibst du mir dann nicht deine Knarre? Ich scheine sie nötiger zu haben.“

„Was weißt du?“, fragte der Dicke plötzlich.

„Worüber?“

„Deine Freundin, die schon tot ist.“

„Sakura?“

Jiroubou schüttelte den Kopf. „Die mit den Haarknoten. Du warst dabei, in dieser Gasse im Hinteren Bezirk. Was weißt du über das Amulett, das sie da gefunden hat?“

„Du redest also auch davon. Was weißt du darüber?“

Er verzog das Gesicht. „Ich habe hier die Waffe.“

„Nicht mehr lange.“

Noch während Sasuke das sagte, schnellte er auf Jiroubou zu. Dieser zögerte gerade einen Wimpernschlag zu lange – vielleicht war er auch völlig überrumpelt von Sasukes Dreistigkeit. Wenn man nichts mehr zu verlieren hatte, erwischte man andere eben schnell am falschen Fuß.

Sasuke hatte jedoch die schiere Massigkeit von Jiroubous Körper unterschätzt. Anstatt ihn von den Füßen zu reißen, prallte er nur gegen ihn und brachte ihn auch kaum ins Wanken. Blitzschnell änderte er seine Strategie. Er sprang Jiroubou halb an, krallte die Finger in seine Kleidung und ließ sich dann einfach nach hinten fallen. Das funktionierte.

Jiroubou, der sich eben noch gegen ihn gestemmt hatte, bekam plötzlich Schlagseite. Mit einem verdutzten Geräusch fiel er hart auf Sasuke, und die beiden polterten die Treppe hinunter. Sasuke sah die Welt Purzelbäume schlagen, und es fühlte sich an, als würden sämtliche seiner Rippen brechen. Als die wilde Fahrt stoppte, lagen sie am Fuß der Treppe. Sasuke stand mit schmerzendem Kreuz auf. Jiroubou hatte sich einmal öfter überschlagen und war mit dem Kopf so heftig gegen die Flügeltür geknallt, die in den Flur in dieser Etage führte, dass es ihm das Bewusstsein geraubt hatte. Die Türflügel wippten immer noch leicht. Die Pistole lag …

„Sasuke!“

Er zuckte zusammen. Verdammt schlechtes Timing! Diese nervtötende Stimme gehörte eindeutig Naruto, und er hatte mitgekriegt, dass er hier war! Fluchend sammelte Sasuke die Pistole ein, die zwischen ihm und Jiroubou lag, und stürmte dann, so schnell es sein Schwindelgefühl zuließ, wieder die Treppe hoch. Er hatte das Gefühl, eine Begegnung mit Naruto würde äußerst lästig, unangenehm und nostalgisch werden.

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

 

„Und das war es im Endeffekt. Eine defekte Waffe hat Sasukes Raserei ein Ende gesetzt“, sagte Shikamaru. Sie stiegen aus der U-Bahn. Bis zu Inos Wohnung war es nur mehr ein Katzensprung. Bald kam das Haus in Sicht, und sie erklommen die Stufen zur Eingangstür. Shikamaru klingelte.

„Ich hoffe nur, es ist ihr nichts passiert“, murmelte Hinata. „Jiroubou ist ja noch auf freiem Fuß … oder haben sie ihn schon geschnappt?“

„Er ist zur Fahndung ausgeschrieben“, sagte Shikamaru, „aber noch haben sie ihn nicht.“

„Ja?“, ertönte Inos Stimme aus der Gegensprechanlage.

„Wir sind’s“, sagte Shikamaru. „Lässt du uns rein? Wir haben Neuigkeiten, und wir sind möglicherweise immer noch in Gefahr.“

Es surrte, und die Tür ließ sich öffnen. Die drei marschierten in den Hausflur, und Ino öffnete ihre Wohnungstür mit zerzaustem Haar. „In Gefahr?“, wiederholte sie.

„Ja. Wir werden erst Ruhe haben, wenn Jiroubou hinter Gitter sitzt“, meinte Kiba grimmig.

Sie versammelten sich in Inos Wohnung, und Shikamaru beschloss, den beiden Unschuldigen in ihrer Runde zu erklären, dass die Gefahr nicht von Jiroubou ausging.

 

„Nicht übel! Gar nicht übel!“, rief Sphinx laut aus und breitete die Arme aus, das Kinn zur Zimmerdecke gereckt, als würde er mit einem höheren Wesen kommunizieren. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht, er wirkte fast wie in Ekstase. Seine nächsten Worte kamen schnell und schwer verständlich. „Du bist ein würdiger Gegenspieler! Richtig! So weit ist alles richtig! Du bist echt nicht übel, Shikamaru Nara!“ Er sah wieder Shikamaru an, seine Augen glitzerten. „Nun denn, weiden wir dieses Spiel aus! Die Rollen, einzeln! Wer sind die Werwölfe?“

„Das wurde bereits im Spiel selbst festgestellt. Temari, Shino, Kimimaro, Kidoumaru. Shino hat versucht, das Vertrauen der Dorfbewohner zu gewinnen, indem er tagsüber seine Kameraden ausgeliefert hat, aber er ist auch ein Wolf. Kimimaro ist das Wolfsjunge. In der Nacht nach seinem Tod wurden zwei Dorfbewohner angefallen.“

„Die Vampire und Freimaurer heben wir uns noch auf. Die Zaubermeisterin?“

„Jiroubou, wie gesagt. Wir wissen, dass er zu den Vampiren hilft.“

„Die Seherin?“

„Tenten. Du hast viel herumgetrickst, aber es gibt keine andere Möglichkeit!“

Sphinx grinste. „Der Strolch.“

„Sasuke. Gleichzeitig war er der Betrunkene. Erst in der dritten Nacht ist er ausgenüchtert und hat seine wahre Rolle von dir gezeigt bekommen.“

„Der Paranormale Ermittler?“

„Neji. Er hat die Wahrheit gesagt. In der dritten Nacht hat er Kakashi, Toto und Asuma durchleuchtet.“

„Schön. Dann die Unruhestifterin.“

Shikamaru schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Ich weiß es, aber ich bin durch das Ausschlussverfahren darauf gekommen. Ich benenne sie später.“

„Wie du willst. Der Alte Mann?“

„Kurenai. Gestorben in der vierten Nacht, nachdem weniger als vier Werwölfe noch am Leben waren. Wenn man sich überlegt, wann mehr als eine Person in der Nacht sterben kann, kommt man recht schnell drauf, wie ich bereits erwähnt habe. Und Kurenais Tod gibt gleichzeitig ein wenig Aufschluss über die Anzahl der Wölfe im Spiel“, sagte Shikamaru. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die anderen atemlos ihrem schnellen Wortwechsel folgten.

Sphinx legte noch einen Zahn zu, wie um Shikamaru zu einer unbedachten Aussage zu verleiten. „Die Doppelgängerin.“

„Gaara. Er hat Kimimaro kopiert und ist nach dessen Tod zum neuen Wolfsjungen und Mitstreiter der Werwölfe geworden. Darum gab es in der Nacht nach seinem Tod plötzlich wieder zwei Werwolfopfer.“

„Der Leibwächter.“

„Schwierig. Es gab wenig Fälle, aus denen sich schließen lässt, dass eine Figur vor einem nächtlichen Angriff geschützt wurde. Ein erfolgreiches Schützen wird gegen Ende des Spiels wahrscheinlicher, wenn es weniger Spieler gibt, die geschützt oder angegriffen werden können. Deswegen glaube ich, dass der Leibwächter eher früh getötet wurde. Am zweiten Tag hat sich Neji als Paranormaler Ermittler offenbart und gebeten, dass ihn die Schutzcharaktere schützen mögen. Die folgende Nacht hat er überlebt. Den Priester hat er gebeten, Shino zu beschützen, also gehe ich davon aus, dass der Leibwächter, sofern er noch gelebt hat und nicht zufällig schon die Nacht zuvor Neji beschützt hat, ihn in der dritten Nacht vor etwaigen Werwolfangriffen verteidigt hat. Am folgenden Tag hat Neji bestätigt, dass Asuma unschuldig ist und dieser hat sich seinerseits als Prinz geoutet. In der vierten Nacht hätte der Leibwächter also sinnvollerweise einen der beiden beschützen müssen – immerhin ist Asuma auf jeden Fall unschuldig, und Nejis Unschuld schien beim damaligen Stand des Spiels auch außer Frage. Der Leibwächter kann nicht zweimal hintereinander dieselbe Person beschützen, also wäre der Schutz wahrscheinlich auf Asuma gefallen. Nichtsdestotrotz sind in der Nacht sowohl Neji als auch Asuma gestorben. Deshalb glaube ich, dass der Leibwächter da schon tot war.“

„Wer ist es also?“, fragte Sphinx.

„Zu der Zeit gibt es elf Tote. Itachi, der Geist. Kidoumaru, ein Werwolf. Hidan, der ursprüngliche Kultführer. Sakura. Kimimaro, das Wolfsjunge. Tenten, die Seherin. Ihr Kind, der Vampirjäger. Kankurou, der Vampir. Kakashi. Toto. Gaara, die Doppelgängerin. Nur Sakura, Kakashi und Toto kommen infrage. Sakura würde ich nach den Abstimmergebnissen als Freimaurer einstufen.“

„Dann Kakashi oder Toto. Wer ist der Leibwächter?“, fragte Sphinx grinsend.

„Da kann man nur raten. Sie wurden beide von den Werwölfen umgebracht. Die Chancen stehen fifty-fifty. Einer ist der Leibwächter, der andere der Priester.“

„Hey, Shikamaru!“, rief Ino. „Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht einfach raten!“

Sphinx grinste unerschütterlich weiter. „Da haben dich die Wölfe wohl ganz schön in eine Sackgasse gebracht.“

Shikamaru schüttelte den Kopf und gestattete sich ein grimmiges Lächeln. „Nicht, wenn man den Charakter der Spieler kennt. Oder zumindest einen davon. Die Fähigkeit des Priesters ist ziemlich gefährlich, wie wir gesehen haben. Er kann einen einzigen Spieler auswählen, der dann für den Rest des Spiels vor nächtlichen Angriffen geschützt ist. Der Leibwächter schützt nur vor Werwölfen, aber der Priester schützt vor Werwölfen und Vampiren gleichermaßen. Darum gab es in der dritten Nacht kein Opfer – oder besser gesagt, niemand starb am folgenden Tag an einem Vampirbiss. Die Vampire wollten Shino töten, weil sie in ihm die Seherin sahen, doch der Priester hatte ihn da bereits geschützt. So wurde es wirklich schwierig, ihn umzubringen, und fast wäre das Dorf daran zugrundegegangen.

Jemand wie Kakashi hätte eine so mächtige Fähigkeit nicht eingesetzt, ohne einen einwandfreien Beweis zu haben, dass der jeweilige Spieler tatsächlich unschuldig ist. Stellt euch vor, er hätte den Prinzen gesegnet. Der wäre praktisch unverwundbar gewesen. Shino wirkte zwar wie die Seherin, aber Kakashi wäre dennoch auf Nummer sicher gegangen. Deswegen glaube ich, dass Kakashi der Leibwächter ist. Toto ist der Priester und hat Shino in der dritten Nacht gesegnet, nachdem Neji darum gebeten hatte.“

Sphinx lachte und kurz glaubte Shikamaru, er hätte die falschen Schlüsse gezogen – immerhin konnte er sich trotz allem geirrt haben. Doch dann schüttelte der Spielleiter den Kopf. „Du bist wirklich nicht schlecht. Und dem guten Toto traust du einen so reflektierten Zug also nicht zu?“

Shikamaru warf einen Blick auf den etwas apathisch wirkenden Patienten, den dieses Spiel angeblich wahnsinnig gemacht haben sollte. „Nicht wirklich, tut mir leid.“

Sphinx kicherte. „Weiter. Die Hexe.“

„Tayuya, wie gesagt. Sie hat das Werwolfopfer der ersten Nacht gerettet und Shino in der fünften Nacht vergiftet, als sie selbst als Opfer gewählt wurde.“

„Den Trunkenbold hast du bereits erklärt. Wer ist nochmal der Vampirjäger?“

„Tentens und Nejis Kind.“ Er verzog das Gesicht. „Ich kenne übrigens einige hier, die dir diesen Trick nicht verzeihen werden.“

Sphinx winkte ab. „Der Geist?“

„Itachi. Niemand sonst ist in der ersten Nacht gestorben.“ Shikamaru nickte jenem zu. „Danke übrigens für deine Nachrichten. Sie waren sehr hilfreich.“ Itachi nickte zurück.

„Kommen wir zu etwas Neuem. Du hast noch kein Wort über den Harten Burschen verloren.“

„Deidara.“ Shikamaru kratzte sich am Hinterkopf. „Der Harte Bursche war eine harte Nuss. Aber er ist zum Glück erst gestorben, als es schon keine Werwölfe mehr gab. Am siebten Tag ist kein Vampiropfer gestorben. Dafür ist Deidara in der Nacht darauf gestorben – obwohl es keine Möglichkeit mehr gab, dass ein Spieler nachts umgebracht wird. Aber wenn der Harte Bursche angegriffen wird, lebt er bis zur nächsten Nacht, richtig? Es spielt keine Rolle, ob Werwölfe oder Vampire die Täter sind. Die Vampire haben ihn in der siebten Nacht gewählt. Er hat den nächsten Tag überlebt und ist in der achten Nacht gestorben.“

„Gut. Wir kommen zum Ende – und mir gehen die Rollen aus.“ Sphinx schien darüber nicht eben traurig zu sein. „Die Märtyrerin.“

„Lee, wie er bewiesen hat, als er sich an Shinos Stelle hat lynchen lassen.“

„Die Kultführer im Verlauf des Spiels.“

„Der erste war Hidan. Sasori, ein Vampir, wurde in der zweiten Nacht der neue Kultführer. Ich kann nicht sagen, wen er in den folgenden Nächten in seinen Kult gewählt hat, und die Mitglieder wissen es selbst auch nicht. Ich weiß nur, dass noch nicht alle lebenden Spieler im Kult sind, andererseits hätte der neue Kultführer bereits gewonnen. Der Posten ist, nachdem Sasori am siebten Tag gestorben ist, in der achten Nacht an Hinata gefallen.“

Auch darauf war er dank Itachi gekommen. Nachdem ihm gekommen war, dass die Nachrichten Abkürzungen der jeweiligen Haarfarben waren, ließ sich das folgendermaßen deduzieren: Wenn Shikamaru bereits herausgefunden hatte, dass Sasori der Kultführer war, würde er auch wissen, dass es in dieser Nacht einen neuen geben würde, das älteste Mitglied im Kult, das noch lebte. Das S der achten Nacht musste demnach für Hinata mit ihren schwarzblauen Haaren stehen.

„Der Prinz.“

„Asuma. Das hat sich am dritten Tag gezeigt, als er sich lynchen lassen wollte, damit die Dorfbewohner nicht unnötig dezimiert werden.“

„Und die Alte Vettel?“

„Die ist einfach. Die Alte Vettel wählt jede Nacht einen Dorfbewohner, der am nächsten Tag das Dorf verlassen muss. Ab dem fünften Tag wurde niemand mehr verbannt. Es gibt zwei Gründe dafür: Erstens, derjenige, der verbannt werden sollte, wurde in derselben Nacht getötet, in der die Vettel ihn auserwählt hat, also in der fünften Nacht. Zweitens, die Alte Vettel starb selbst, und zwar in der vierten Nacht, nachdem sie zum letzten Mal jemanden verbannt hatte, oder am vierten Tag.

Was Erstens angeht: In der fünften Nacht starben Shino und Tayuya. Wenn die Vettel einen von ihnen verbannen wollte, ist es logisch, dass niemand das Dorf verlassen kann. Dann müsste die Vettel aber in der nächsten Nacht wieder jemanden auswählen, aber trotzdem hat niemand mehr das Dorf verlassen – obwohl keiner mehr in der Nacht gestorben ist. Man könnte noch argumentieren, dass die Vettel tatsächlich Shino oder Tayuya verbannen wollte und dann am fünften Tag gestorben ist – dann wäre sie entweder Temari oder Sakon. Aber Temari ist ein Werwolf, wie wir wissen, und Sakon wurde schon einmal von der Vettel verbannt, und die Vettel kann sich nicht selbst verbannen. Also ist Erstens als unmöglich abgehakt.“

„Mensch, mir brummt der Schädel von dem Zeug“, stöhnte Kiba. „Geht’s nur mir so?“

„Einfaches Ausschlussverfahren“, sagte Sasuke kühl. „Hör ihm einfach zu.“

„Zu Zweitens. Die Alte Vettel starb in der vierten Nacht oder am vierten Tag. Zuvor haben ja noch artig Leute das Dorf verlassen. Dann ist die Vettel entweder Kurenai, Asuma, Neji, Lee oder Chouji. Asumas, Kurenais und Nejis Identität kennen wir bereits, anders lässt sich mein gedankliches Sudoku nicht lösen. Lee ist die Märtyrerin, wie er uns selbst gezeigt hat. Chouji, du bist die Alte Vettel. Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass du in der vierten Nacht noch jemanden verbannen wolltest, der dann aber vorher gestorben ist. Es gab da ja ein ziemliches Massaker.“

Sein bester Freund nickte. „Gut gemacht, Shikamaru.“

„Beeindruckend. Eine weitere intelligente Schlussfolgerung. Du spielst wirklich gut“, sagte Sphinx. „Worte der Anerkennung von mir sind übrigens selten. Ich habe kaum noch ein tückisches Rätsel übrig. Wer ist das Liebespaar?“

„Tenten und ihr Kind, wie gesagt. Anders konntest du das Ungeborene nicht ins Spiel einbauen, und nur so lässt sich die Doppel-Identität von Seherin und Vampirjäger erklären.“

„Du hast vorher gesagt, der Verfluchte lebt noch?“

„Allerdings. Es gab insgesamt fünf Werwölfe. Der Verfluchte wäre zu einem Werwolf geworden, wenn er nachts angegriffen worden wäre. Er wäre dann aber nicht daran gestorben, sondern hätte sich eben verwandelt. Aber es hat bis auf die erste Nacht immer ein Werwolfopfer gegeben, solange noch Wölfe lebten.“

„Was ist mit der Hexe?“, fragte Sphinx. „Sie hätte jemanden nachts töten können. Das hätte dann wie ein Wolfsopfer ausgesehen, und das wahre Opfer hätte sich in einen Werwolf verwandeln können, ohne dass du darauf kommst. Eine ähnliche Situation hat so einigen in unserem ersten Spiel Rätsel aufgegeben.“ Sphinx sah lächelnd in die Runde und sein Blick blieb an Sakura hängen, die ihn trotzig erwiderte.

„Immerhin bin ich dann draufgekommen“, sagte sie.

„Die Hexe kann das nicht getan haben“, sagte Shikamaru fest. „Nicht in diesem Spiel. Ich weiß, dass Tayuya die Hexe war, und die hat aus Rache Shino umgebracht. Er hätte nachts anders nicht sterben können.“

„Also keine Hexe. Und wenn die Werwölfe in der ersten Nacht zufällig den Verfluchten erwischt haben? Du hast es selbst gesagt, nur in der ersten Nacht gab es kein Werwolfopfer.“

„Das lässt sich wieder mit Sudoku-Denken entkräften. Es gab immer mindestens ein Werwolfopfer, außer in der ersten Nacht. Hätte die Hexe das Opfer der ersten Nacht nicht geheilt, hätte sie noch einen Heiltrank übrig gehabt, als es ihr selbst an den Kragen ging – und sie wäre sicher nicht gestorben, wenn sie sich hätte retten können. Tayuya konnte sich in der fünften Nacht aber nicht mehr heilen. Sie hat das erste Opfer geheilt!“

Sphinx grinste fies. „Und wenn sie das erste Opfer, den Verfluchten, geheilt hat, ohne zu wissen, dass er gar nicht sterben würde? Wenn sie ihren Heiltrank an den Feind verschwendet hat, der sich bereits in einen Wolf verwandelt hat?“

Shikamaru zögerte. „Das wäre ein vernichtender Schlag.“

„Nicht wahr?“

„Allerdings steht da der Alte Mann im Weg. Wäre das allererste Opfer der Verfluchte gewesen, hätte Kurenai einen Tag länger gelebt … Es sei denn, der Verfluchte war entweder Shino, Temari oder Kidoumaru. Hm.“ Shikamaru grübelte.

„Was denn? Hilft dir dein Sudoku-Denken nun doch nicht weiter?“, krähte Sphinx.

Shikamaru vermied es, seine Freunde anzusehen. Sphinx hätte das als Mogeln auffassen können. Dann fiel ihm etwas ein. „Wenn der Verfluchte sich verwandelt hätte, hätte mich der Geist darauf aufmerksam gemacht. In der ersten Nacht hätte er mir definitiv eine Nachricht geschrieben. So eine Verwandlung ist viel wichtiger als die Frage, wer denn nun der neue Kultführer ist, und einfacher zu verstehen. Itachi hätte das sicher genauso gesehen. Er hätte nur ein V schreiben müssen, und ich wäre gewiss draufgekommen. Trotzdem hat er in der ersten Nacht gar keine Botschaft aus dem Jenseits geschickt, und das V hat er erst in der dritten Nacht geschrieben, und ich denke, da sollte es Verrat bedeuten, weil Shino ein Betrüger war. Und das V in der sechsten Nacht sollte bedeuten, dass es nur mehr Vampire gibt. Da gab es schon keine Werwolfangriffe mehr.“

Die anderen atmeten auf, als sie ihn wieder zuversichtlich sahen. Sphinx lächelte weiterhin, aber das musste nichts heißen.

„Ich bleibe dabei. Der Verfluchte blieb unverwandelt und ist sogar jetzt noch am Leben“, schloss Shikamaru mit fester Stimme.

„Schön. Ich bestätige es“, sagte Sphinx. „Vertrauen in die anderen, ja? Ein seltsames Werkzeug bei einem Spiel der Logik.“

„Aber es wirkt wahre Wunder“, erwiderte Shikamaru.

Sphinx schnaubte amüsiert. „Bleiben nur noch die Freimaurer und die Vampire. Und die Unruhestifterin. Benenne erst mal die Toten. Das Spiel läuft schließlich noch.“

„Die toten Freimaurer sind Sakura und Naruto. Die Freimaurer haben immer für gegenseitiges Überleben gestimmt, während sie bei anderen Personen eher planlos waren. Es gibt noch einen dritten Freimaurer unter den Überlebenden. Die toten Vampire sind Kankurou und Sasori. Ein Vampir lebt noch. Die lebenden Figuren sind also ein Freimaurer, ein Vampir, der Verfluchte und die Zaubermeisterin. Zur Unruhestifterin lässt sich nur sagen, dass sie in der dritten Nacht noch gelebt hat. Da hat sie nämlich beschlossen, dass am nächsten Tag zwei Leute gelyncht werden sollen. Allerdings bleibt für diese Rolle nach dem Ausschlussverfahren nur mehr Sakon übrig. Und Itachis Geisternachricht lässt auf dasselbe schließen: Ein U für Unruhestifterin in der Nacht, in der Sakon als Opfer gewählt wurde.“

Sphinx applaudierte. Irgendjemand aus den Reihen der Spieler stimmte mit ein, hörte aber rasch wieder auf. „Gut!“, sagte Sphinx und es klang wie das Bellen eines aggressiven Hundes. „Gut! Fantastisch! Ich bestätige es. Deine Schlussfolgerungen sind alle richtig. Spielen wir den achten Tag zuende. Du hast jetzt die Chance, das Dorf zu retten, Shikamaru. Enttarne den letzten Vampir.“

Shikamaru nickte. Endlich, gleich hatte er es hinter sich. „Mit Vergnügen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe, dass das meiste nun klar ist und ich es verständlich rübergebracht habe. Im nächsten Kapitel: Das Finale von The Wolves among us. Bis dann! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -Shira-
2017-06-18T12:29:16+00:00 18.06.2017 14:29
Spannendes Kapi. Man, Shika ist echt schlau, dass er bei all dem immer so ruhig bleiben kann. Schade, dass die Fanfic im nächsten Kapi endet. Freu mich aber drauf. Mach schnell weiter.
Antwort von:  UrrSharrador
03.07.2017 15:49
Danke für deinen Kommi! Schnell war es dann leider doch nicht, aber ich hoffe, dass ich heute zum Hochladen des letzten Kapitels komme xD
Von:  Thrawn
2017-06-15T17:33:09+00:00 15.06.2017 19:33
Das ist so spannend.

Wenn Hinata jetzt der neue Kultführer ist, dann wird wieder gelyncht. Und ich habe das Gefühl, dass entweder Kiba stirbt oder selber zum Kult kommt. Aber das ist alles egal. Sphinx scheint momentan zu verlieren. Das muss nichts heißen. Ich habe so ein Gefühl, dass Shikamru und wir Leser eventuell etwas übersehen. Etwas sehr wichtigeres.

MfG Thrawn
Antwort von:  UrrSharrador
03.07.2017 15:48
Danke für deinen Kommentar! Ich weiß, ich bin spät dran^^ Das Finale kommt hoffentlich heute noch online.
mfg
Von: Swanlady
2017-06-15T08:43:51+00:00 15.06.2017 10:43
Ich kann mir vorstellen, dass es gar nicht so leicht ist, ein so großes Spiel mit so vielen Rollen aufzuklären. Kein Wunder, dass es so lang geworden ist! :D
Shikamaru ist eben doch ein vortrefflicher Detektiv. Ich bin gespannt, ob er nicht doch irgendwo einen Fehler begangen hat - das würde ich der Gruppe jedoch nicht wünschen. Davon hängt ihr aller Schicksal ab. :'D Ich würde mir ein Happy End wünschen, aber wer weiß, ob es den Charakteren vergönnt ist. (Okay... du weißt es...)
Ich freu mich schon auf das große Finale. :)
Antwort von:  UrrSharrador
03.07.2017 15:47
Danke für deinen Kommi :) Ja, ich wollte das Kapitel nirgends teilen, das hätte es iwie zerrissen.
lg
Von:  EL-CK
2017-06-14T19:06:51+00:00 14.06.2017 21:06
Shika ist und bleibt einfach nur genial... Und es macht alles Sinn - aber nur wegen der Schwangerschaft von Tenten.... Ich bin schon aufs Finale gespannt 😇
Antwort von:  UrrSharrador
03.07.2017 15:46
Danke mal wieder für alle deine Kommis! Ich hinke schon wieder total hinterher mit allem, was auf Animexx geschieht oder geschehen soll xD


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