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Be my Bad Boy

Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.
von

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Chemische Reaktion

Suchend blickten Ryou und Malik sich nach einem leeren Platz um, auf denen sie sich hinsetzen konnten. Der Chemiesaal war bereits relativ voll, aber dennoch fanden sie im hinteren Teil der Klasse einen Tisch. Mit einem lauten Seufzen schmiss Ryou seine Tasche zu Boden, nachdem er seine Schreibmaterialien und ein leeres Heft hinaus gekramt hatte.
 

„Was ist los?“, fragte Malik und stützte seinen Kopf gelangweilt in seine Handfläche, bevor ein kleines Gähnen seinen Lippen entkam.
 

„Ach, ich weiß nicht.“ Unentschlossen zuckte Ryou mit den Schultern. Er spielte gedankenverloren mit einer seiner weißen Locken, bevor er nochmals seufzte. „Ich hoffe einfach, dass dieses Jahr alles klappt. Mir ist vorhin erst richtig klar geworden, dass dies mein letzter Versuch ist. Danach sehe ich ihn vielleicht nie wieder und...“ Er schluckte schwer, bevor er mit leiser Stimme weiter sprach: „Ich hab Angst, dass das Schlimmste eintrifft und ich ihn wirklich nie wieder sehe, ohne meine Gefühle gebeichtet zu haben...“
 

„Ach Ry...“ Lächelnd schlang Malik einen Arm um seinen Freund. „Es wird schon alles klappen. Dafür haben wir doch zusammen den Plan ausgetüftelt, hmm?“ Ryou lächelte nur unsicher zurück. „Denk nicht so viel darüber mach, sondern mach einfach. Denk mit deinem Herz, und nicht mit deinem Kopf.“ Ryou kicherte leise, als Malik ihm mit den Fingern leicht gegen die Stirn flickte.
 

„Ja... Danke, Malik.“ Dieser lächelte ihn an, bevor er seinen Blick durch den Klassenraum schweifen ließ. „Oh... Oh, da! Ryou, ich glaub Ra ist mit dir“, meinte er aufgeregt und zeigte mit dem Finger in Richtung Tür und tatsächlich – just in den Moment traten Mariku und Bakura ein. Mit einen kleinem Lächeln auf den Lippen betrachtete der Weißhaarige, wie die zwei Freunde lauthals lachend durch den Raum schritten und nach einem Tisch für sie suchten. Als sie an ihnen vorbei kam konnte Bakura es sich nicht nehmen und Malik ein kleines Zwinkern zuwerfen, woraufhin dieser nur mit den Augen rollte.
 

Die Klasse plauderte noch ein paar Minuten fröhlich miteinander, bevor ihr Chemielehrer, Kobayashi-sensei, herein trat und mit seinem Erscheinen die Klasse somit sofort zum Verstummen brachte.

Kobayashi-sensei, ein großgewachsener, kräftiger Mann mittleren Alters, war ein sehr strenger Lehrer und achtete besonders auf Disziplin und Respekt. Viele Schüler hatten deswegen sogar insgeheim Angst vor ihm, da er öfters mal laut wurde und auch kein Problem damit hat, schlechtere Schüler vor der ganzen Klasse bloßzustellen.
 

Ryou schluckte. Auch er war nicht wirklich von ihrem Lehrer angetan, obwohl er selber von ihm immer verschont geblieben war, auch wenn er nicht wirklich stark im Mündlichen war. Dafür war Ryou sehr gut in Tests, und Kobayashi-sensei schrieb wirklich viele davon. Dafür hatte ihr Lehrer aber seine Freunde auf dem Kieker! Jounouchi, zum Beispiel, aber auch seinen Schwarm Mariku. Oder eher besonders Mariku. Alle wussten, wie respektlos der Blonde sein konnte und deswegen flogen bei ihm und Kobayashi-sensei öfters mal die Fetzen.
 

Und eben dieser räusperte sich geräuschvoll, bevor er anfing mit seiner kratzigen Stimme zu sprechen: „Morgen, Klasse. Wie ihr bestimmt wisst, ist dies euer letztes Schuljahr – auch in Chemie! Also strengt euch verdammt nochmal an! Letztes Jahr war ein Desaster! Wenn ihr euch keine Mühe gebt kann ich euch jetzt schon einmal sagen, dass die Hälfte von euch durchfallen wird.“ Es herrschte eine eisige Stille.
 

„Alles klar“, sprach Kobayashi-sensei weiter, nachdem er einigen Schülern einen besonders mahnenden Blick zugeworfen hatte, „Holt nun schon einmal Bunsenbrenner hervor, wir werden ein Experiment machen.“
 

Die Klasse stöhnte leise auf. „Ich werde euch gleich ein Blatt austeilen, wo die restlichen Materialien und Chemikalien drauf stehen, sowie die Versuchsanleitung“, sprach der Lehrer weiter.
 

„Das ist typisch Kobayashi, oder?“, murrte Malik missbilligend. „Sofort am ersten Tag richtigen Unterricht machen. Arschloch.“
 

Ryou warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu. „So ist er eben. Ich geh die Materialien holen, okay?“
 

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Nachdem alles aufgebaut war, spitzte Ryou grübelnd die Lippen. „So ein kompliziertes Experiment“, murmelte er leise und kratzte sich am Kopf, bevor er ein paar seiner weißen Strähnen hinter die Ohren klemmte.
 

„Ach was, du kriegst das schon hin, Ry.“ Malik warf ihm ein Grinsen zu. „Du bist nicht umsonst Kobayashis Lieblingsschüler.“
 

„Bin ich nicht“, stritt der Weißhaarige ab und runzelte die Stirn. „Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?“
 

„Na, das ist doch die Wahrheit!“ Sein Freund drückte ihm auf die Nase. „Überleg doch mal. Du bist eher ruhig im Mündlichen, aber dennoch gibt er dir nur Einsen oder Zweien auf den Zeugnissen! Jedem Anderen hätte er bei so einer mündlichen Leistung eine Vier oder noch schlechter gegeben. Aber nicht dir. Außerdem bist du immer höflich und respektvoll zu ihm und du weißt doch, was er für einen riesigen Respekt-Fetisch hat.“
 

Ryou kippte nachdenklich den Kopf. „Wirklich?“, fragte er erstaunt nach. „Ist mir nie aufgefallen, dass er mich so gerne mag...“
 

Der Ägypter seufzte gespielt genervt. „Ryou, ALLE Lehrer mögen dich.“
 

„Aber ich will kein Lehrerliebling sein“, beschwerte dieser sich. „Mariku will bestimmt nicht mit so jemandem zusammen sein...!“ Nervös kaute er auf seinen Fingernägeln. „Ist das wirklich so auffällig, dass ich ein Liebling der Lehrer bin?“ Malik warf ihm nur ein entschuldigendes Lächeln zu. Ryou stöhnte verzweifelt auf. „Oh nein...“ Er schloss die Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu öffnen, als ein polternder Schrei durch den Chemiesaal hallte.
 

„Ikrush! Stell sofort den Bunsenbrenner aus, sonst gibt es aber ein Donnerwetter!“, rief Kobayashi-sensei mit bebender Stimme.
 

Erschrocken sah Ryou zu Mariku. Dieser hatte den Bunsenbrenner auf höchste Flamme gestellt und warf kichernd Papierbällchen hinein, welche sofort anfingen zu brennen, und wild durch die Gegend flogen. Ein Mädchen kreischte geschockt auf, als eines der brennenden Bällchen nur knapp ihr langes Haar verfehlte.
 

„SOFORT!“, wiederholte der Lehrer brüllend, als Mariku keine Anzeichen machte, ihm zu gehorchen. Bakura saß währenddessen lachend neben dem Blonden und wischte sich die Tränen aus den Augen. Mariku warf dem Lehrer ein dreistes Grinsen zu, bevor er mit einem kleinen Grunzen das Gerät wieder ausschaltete.
 

„Du legst es wohl darauf an, oder Ikrush?!“, meinte Kobayashi-sensei mit gefährlicher leiser Stimme und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Mariku zuckte grinsend mit den Schultern, bevor er sich provokant einen Kaugummi in den Mund steckte und anfing laut zu kauen.
 

„Ich hab kein Problem damit, dich durchfallen zu lassen in deinem Abschlussjahr“, sprach der Lehrer weiter, bevor ein kleines Grinsen seine Lippen umspielte. „Oh ja, ich hab nicht nur kein Problem damit, ich wünsche es mir ehrlich gesagt! Ich wünsche mir, dass du auf deine großkotzige Fresse fällst und dein ganzes Abschlusszeugnis versaust. Dir ist schon klar, dass du keinen Job bekommst, mit solch schlechten Noten?“
 

Mariku antwortete nicht und blies stattdessen nur eine Kaugummiblase.
 

Kobayashi-sensei lachte kalt. „Mir ist es überhaupt ein Wunder, wie du es bis ins letzte Jahr geschafft hast. Wahrscheinlich hast du dich hochgeschlafen.“ Der Ägypter runzelte die Stirn. Er war es gewohnt, Standpauken zu bekommen, aber so weit war ihr Lehrer bis jetzt nie gegangen.
 

Der Chemielehrer lachte erneut. „Ja, wahrscheinlich hast du dich hochgeschlafen. Was anderes kannst du auch nicht. Vermutlich hast du eh schon deine Berufung gefunden, du kleiner, dreckiger-“
 

„Äh Kobayashi-sensei, bitte...!“, meldete sich Yuugi Mutou, der Stufensprecher, schüchtern zu Wort. Mit seiner Größe von 162 cm war er zwar einer der kleinsten Schüler, aber dennoch hatten alle Respekt vor ihm, seit er mit Yami zusammen gekommen war. Dieser hatte ihm nämlich gelehrt, sich zu wehren und sich nicht herum schubsen zu lassen und dafür war Yuugi seinem Freund sehr dankbar. „Meinen Sie nicht auch, dass Sie ein bisschen zu weit gehen?“, fragte er weiter und drückte seine Lippen fest zusammen.
 

„Ja“, stimmte ihm Yami zu. „Yuugi hat Recht. Bitten hören Sie auf Ihre Schüler zu beleidigen. Sie sind wirklich zu weit gegangen.“
 

Yuugi warf seinem Freund ein dankbares Lächeln zu. Yami erwiderte diese und drückte seine Hand leicht, bevor er sich wieder an Kobayashi-sensei wandte. Dieser schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme.
 

„Wie auch immer“, murmelte er leise, bevor er mit lauterer Stimme fort fuhr: „Dennoch erlaube ich es nicht, dass hier Quatsch gemacht wird. Deswegen wird sich Ikrush zu Watanabe-san setzten, und Ishtar-san zu Touzouko-san.“
 

Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf. „M-Malik!“, quiekte er leise und krallte seine Nägel in dessen Oberarm. „Malik! Malik!“
 

Dieser lächelte ihn an. „Entspann dich, Ry“, meinte er und zerzauste dessen Haar. „Benimm dich einfach wie immer.“
 

„Watanabe-san.“ Immer noch nervös sah Ryou zu ihrem Lehrer, welcher gerade auf ihn zugekommen war. „Watanabe-san, tut mir Leid, dass ich diesen Idioten zu dir schicke. Aber du bist so ein netter und höflicher Schüler und Ikrush sollte sich wirklich mal eine Scheibe von dir abschneiden. Kannst du bitte aufpassen, dass er keinen Mist anstellt und sich beim Experiment auch wirklich beteiligt?“
 

„Natürlich, Kobayashi-sensei“, erwiderte der Junge mit einer kleiner Verbeugung. Der Chemielehrer lächelte ihn an, und ging dann wieder zu seinem Pult.
 

„Oh nee, jetzt muss ich mich neben Bakura setzten... Würg“, seufzte Malik leise und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, bevor er Ryou zuzwinkerte. „Viel Spaß mit Mariku“, flötete er und verschwand dann grinsend in Richtung Bakura.
 

Ryou hielt den Atem an, als er Mariku auf ihn zu schlendern sah. 'Oh mein Gott... Okay Ryou, alles in Ordnung. Beruhig dich und versuch nicht zu hyperventilieren. Alles ist gut... Oh mein Gott, da ist er!!!'
 

„Hey Kleiner“, meinte der Ägypter mit einem Grinsen, bevor er sich mit einem lauten Plumpsen auf den Stuhl neben Ryou fallen ließ. „Alles klar?“
 

„Oh..Äh, j-ja, danke der Nachfrage“, erwiderte Ryou stotternd.
 

Mariku grunzte nur leise, bevor er seinen Kopf in die Hände stützte und den Anderen betrachtete. Dieser zitterte merklich, als er sein Heft aufschlug und etwas hineinschrieb.
 

'Oh mein Gott, er guckt mich an!!! Und wie er mich anguckt... Was mach ich nur, was mach ich nur? Ich bin so verdammt nervös...', jammerte er mental Er drehte seinen Kopf leicht zur Seite, um Mariku ein schüchternes Lächeln zuzuwerfen. Dieser erwiderte es mit seinem typischen Grinsen.
 

'Gott, er ist so attraktiv, wenn er so grinst... Und dieses Grinsen galt nur mir!!!' Ryou merkte, wie er rot wurde, und wandte sich dann schnell wieder seinem Heft zu.
 

„Mmh, was schreibst du denn da?“, fragte Mariku neugierig und der Weißhaarige hielt die Luft an, als er den Anderen auf seinen Nacken atmen spürte. Der heiße Atem des Ägypters kitzelte Ryous Haut so angenehm, dass er eine leichte Gänsehaut bekam.
 

„O-oh, äh, ich schreib die Materialien auf“, erwiderte er.
 

„Ah.“ Mariku nickte langsam, bevor er sich in seinem Stuhl wieder zurück beugte. „Bist du gut in Chemie?“, fragte er ihn nach einer kurzen Zeit des Schweigens.
 

„Es geht“, meinte Ryou bescheiden. „Es ist nicht mein bestes Fach aber ich bin ganz okay, denk ich.“
 

„Hm.“ Mariku fuhr sich durchs Haar, bevor er dem Anderen ein bitteres Lächeln zuwarf: „Ich glaube ich muss seit eben nicht erwähnen, dass ich ziemlich schlecht bin.“ Er warf dem Lehrer einen tödlichen Blick zu, bevor er sich wieder an Ryou wandte. Dieser hatte die Stirn gerunzelt.
 

„Ich finde es echt nicht okay, wie Kobayashi-sensei dich behandelt hat“, meinte er ernst. „Ich mein... Er ist unser Lehrer! Er kann mit uns doch nicht einfach wie Dreck umgehen!“ Interessiert hob der Blonde eine Augenbraue. Ryou knetete nervös seine Hände, bevor er weiter sprach: „Niemand hat es verdient, so behandelt zu werden. Du hast es nicht verdient. Ich... Ich bin mir sicher, wenn du dich nur ein bisschen mehr anstrengen würdest, wärst du ein richtig guter Schüler.“
 

Nun hob Mariku beide Augenbrauen. Er warf Ryou einen verblüfften Blick zu, bevor er anfing zu lachen. „Heh, du bist süß, Kleiner“, gluckste er amüsiert und streckte eine Hand aus, um Ryous weißes Haar zu verstrubbeln. Dieser lief rot an, schenkte Mariku aber dennoch ein aufrichtiges Lächeln. Immer noch glucksend, stützte Mariku seinen Kopf wieder in die Hände. Er beobachtete still, wie Ryou das Experiment ans laufen brachte und gelegentlich was aufschrieb. Mariku bemühte sich gar nicht erst darum, die Beobachtungen aufzuschreiben. Nach einigen Minuten des Beobachtens legte er seine Wange mit einem lauten Stöhnen auf den kalten Tisch und schloss die Augen.
 

Ein wenig besorgt blickte Ryou ihn an. „A-Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?“ Zögerlich legte er dem Dunkelhäutigen eine Hand auf die Schulter. Der lächelte nur träge.
 

„Jepp, hab nur Kopfschmerzen.“ Er verzog das Gesicht. „'Nur' ist untertrieben, ehrlich gesagt. Ich hab einen verfickten Kater.“
 

Er grinste, als er Ryous entrüsteten Blick sah. „Warum warst du gestern denn trinken? Du wusstest doch, dass heute Schule ist“, meinte dieser.
 

„Ja, deswegen war ich doch trinken. Gestern war der letzte freie Tag und den musste ich einfach feiern, bevor die Hölle wieder los geht.“
 

„Jetzt übertreibst du aber ein bisschen“, murmelte Ryou.
 

„Kein bisschen“, erwiderte Mariku und streckte kindisch die Zunge heraus. Erschrocken weiteten sich braune Augen.
 

„Du hast ein Zungenpiercing?“, fragte Ryou total überrascht. Mariku nickte, und ein spitzbübisches Grinsen umspielte seine Lippen.
 

„Mmh. Hast du schon einmal jemanden mit so einem Piercing geküsst?“, fragte er und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen.
 

„N-N-Nein“, stotterte der Weißhaarige nervös und er spürte, wie seine Wangen rosa anliefen.
 

„Willst du es mal ausprobieren?“ Schmunzelnd beugte Mariku sich nach vorne, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Er öffnete seinen Mund einen Spalt breit um mit seiner Zunge neckend vor Ryous Gesicht herumzuwackeln. Dieser war wie paralysiert. Nichts würde er lieber machen, als seine Lippen auf Marikus zu krachen, aber dieser ärgerte ihn doch nur...Oder?

Bevor er überhaupt reagieren konnte, legte Mariku sein Gesicht wieder auf den Tisch, nochmals stöhnend.
 

„Ist wirklich alles in Ordnung, Mariku?“, fragte er besorgt nach. „Hast du Schmerzen? Soll ich dich ins Krankenzimmer bringen?“
 

Schnaubend hob der Blonde sein Gesicht wieder, bevor er Ryou ein viel sagendes Grinsen zu warf. „Geht nicht. Ich hab ein 'Krankenzimmer-Verbot', das heißt ich darf den Raum nicht mehr betreten.“
 

Überrascht hob Ryou eine silberne Augenbraue. „Verbot? Wie hast du das denn angestellt? Hast du die ganzen Etikette der Medikamente vertauscht?“
 

Mariku lachte kurz auf, bevor er den Kopf schüttelte. „Nee, das nicht, obwohl das auch eine gute Idee ist, Kleiner.“
 

Ryou schmollte leicht. „Ich bin nicht klein!“, beschwerte er sich und verschränkte gespielt beleidigt die Arme. Innerlich war er allerdings am lachen. Er hätte nicht gedacht, dass du es so einfach wäre, mit Mariku zu reden...! Der Ägypter kicherte amüsiert.
 

„Natürlich, guck dich doch nur mal an!“ Er gluckste. „Du gehst mir nur bis zum Schlüsselbein.“
 

„Tja, du bist eben unmenschlich groß!“
 

Mariku grinste schief. „Stimmt, ich bin der Größte in der Stufe... Aber ich bin nicht nur in Sachen Körpergröße der Größte.“
 

„Was meinst- Oh...“ Verschämt rieb Ryou sich den Nacken, während Mariku erheitert gluckste.
 

„Ich bräuchte aber noch jemanden, der die genaue Länge misst... Falls du also Lust hast...“ Er verstummte allmählich und warf dem Anderen ein breites Grinsen zu.
 

„Nein, danke“, nuschelte Ryou leise. Mariku lachte kurz auf, bevor er ihm einen neugierigen Blick zu warf und die Arme hinterm Kopf verschränkte. „Ryou heißt du, oder?“
 

„Äh ja. Aber woher...?“ Unsicher biss Ryou sich auf die Unterlippe.
 

„Von deinem Freund, Malik“, meinte Mariku. Er grinste. „ Du hast ja sicher auch mitgekriegt, dass Kura ihn immer in ein Gespräch verwickeln will... Naja, irgendwann hat Malik dich auf jeden Fall mal erwähnt.“
 

„Oh?“, fragte Ryou interessiert nach. Malik hatte Mariku also von ihm erzählt? Das hatte er ihm nie gesagt...
 

„Jepp. Aber nur kurz erwähnt eben. Keine perversen Fetische oder so von dir, keine Angst. Die muss wohl noch selber herausfinden.“
 

„P-Perversen Fetische?!“ Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf.
 

„Genau“, grinste Mariku. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du so etwas nicht hast. Jeder Mensch hat irgendwelche kranken Sexfantasien. Manche mögen Rollenspiele, andere Fesselspiele, Arsch versohlen, es gibt zu viele, um sie alle aufzuzählen. Außerdem ist das doch nichts Schlimmes, solange beide Partner damit einverstanden sind.“ Er zuckte mit den Schultern. „Auch ich hab solche Fantasien, obwohl manche keine Fantasie mehr sind, sondern schon viel mehr wahr geworden sind.“ Er grinste, und fuhr seine Zunge lasziv über seine Vorderzähne. „Ist doch etwas völlig normales, oder nicht?“
 

„Ah...“ Unsicher fummelte Ryou an seinem Shirt. „J-Ja, ich denk schon“, meinte er schließlich mit einem schwachen Lächeln. Mariku grinste zurück.
 

„Siehst du. Also“, er beugte sich näher an den Kleineren, „Was sind deine Fantasien?“
 

„Sag ich dir nicht“, meinte Ryou nur und streckte die Zunge aus, die Wangen feuerrot. Mariku zuckte nur mit den Schultern.
 

„Dein Verlust“, meinte er grinsend.
 

Es herrschte eine kurze Stille in der Ryou überlegte, wie er das peinliche Thema irgendwie wechseln konnte. Er sah aus den Augenwinkeln, dass der Blonde immer noch am schmunzeln war und ihn genaustens musterte.
 

„Achso!“, rief Ryou aus, als ihm etwas eingefallen war. „Warum hast du denn jetzt das Verbot ins Krankenzimmer zu gehen?“
 

„Das, mein Ryou, ist eine sehr gute Frage“, grinste Mariku und schlang einen Arm lose um dessen Schulter. „Und ich freue mich, dass du nachgefragt hast.“
 

Ryou warf ihm ein schüchternes Lächeln zu. Er musste zugeben, dass sich Marikus Arm um seine Schulter gut anfühlte. Verdammt gut sogar. Er könnte sich glatt daran gewöhnen...
 

„Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und-“, fing Mariku an, wurde dennoch rüde von einem Ellbogen in seinen Rippen unterbrochen.
 

„Erzähl richtig!“, drängelte Ryou, welcher selbst ein wenig überrascht war von seiner kecken Aktion, doch der Blonde lachte nur lauthals auf.
 

„Wie du willst“, meinte er mit einem Achselzucken. „Du wolltest es ja so. Also...“ Mariku hustete theatralisch, bevor er fort fuhr: „Mein Ex und ich saßen halt im Unterricht und uns war verdammt langweilig. Also beschlossen wir, den Unterricht für uns ein bisschen interessanter zu gestalten. Wir haben uns schmutzige Wörter ins Ohr geflüstert, 'Ich würde dir jetzt am liebsten auf dem Lehrerpult das Gehirn raus ficken', und so etwas, und naja.“ Er warf dem knallroten Ryou ein Grinsen zu. „Danach bin ich ziemlich scharf geworden, also haben wir beschlossen, als ginge es uns nicht gut und unsere Lehrerin, eine dumme, alte Oma die nichts gecheckt hat, hat uns dann ins Krankenzimmer entlassen...“
 

Nervös rutschte Ryou auf seinen Stuhl herum. Oh ja, er wusste in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Obwohl es ihm etwas unangenehm war, die Geschichte mit Marikus obszönem Vokabular zu lauschen, musste er dennoch gestehen, dass es ihn auch ein wenig... erregte. Er schluckte schwer als er spürte, dass sein Blut langsam in Richtung Süden schoss.
 

„Heh, ich denk du weißt schon, wonach die Story auslaufen wird, hm?“, fragte Mariku glucksend und löste seinen Arm von Ryous Schulter, um ihn zusammen mit seinem anderen hinter seinem Kopf zu falten.
 

„Also haben wir gefickt, im Krankenzimmer.“ Der Blonde gluckste erneut, bevor er mit den Augenbrauen wackelte. „Wie wilde Tiere, wenn ich das anmerken darf. Verdammt, der Bastard war so verfickt gelenkig! Der konnte sich verbiegen wie sonst was. Hehe, ich hatte zwischenzeitlich sogar gedacht, dass die Liege unser Gewicht nicht aushalten würde, es hat verdächtig laut geknackt. Naja, auf jeden Fall kam mitten im Akt die Schulkrankenschwester hinein...“ Mariku zog eine Grimasse. „Sie war tierisch angepisst und hat uns sofort zum Direktor geschickt, welcher uns dann eben das Verbot aufgebrummt hat.“
 

„O-Oh...“ Unsicher, was er sonst noch sagen sollte, rieb Ryou seinen Nacken. „Das ist... blöd.“
 

„Blöd...Hah!“ Mariku schnaubte. „Ich war genauso angepisst wie die Tussi, wenn nicht sogar noch mehr! Scheiße, es war so ein verdammt geiler Fick und dann kommt die einfach rein und ruiniert alles! Nachdem sie den Raum verlassen hatte, wollte ich den Job noch beenden aber mein Ex hatte die Lust verloren...“ Er seufzte erneut. „Dieses Arschloch. Naja, es ist nicht das Ende der Welt.“
 

Der Ägypter warf Ryou ein Grinsen zu. „Die Schule hat noch genug andere Schäferstündchen geeignete Plätze.“ Er beugte sich näher an den Kleineren. „Welcher ist denn dein Lieblingsplatz für ein bisschen... Spaß?“, hauchte er in dessen Ohr und grinste zufrieden, als Ryou leicht erschauderte.
 

„Zuhause... Im Bett“, erwiderte dieser nach einer Zeit Stille. Mariku lachte.
 

„Langweiler“, beschimpfte er ihn spielerisch und schlug ihm leicht gegen den Oberarm, da packte er sich plötzlich stöhnend an die Schläfe. „Verdammt, diese Kopfschmerzen bringen mich noch um“, murmelte er leise.
 

„Ich hab Aspirin in meiner Tasche, möchtest du eins?“, bat Ryou ihm an. Marikus Augen leuchteten auf.
 

„Oh ja, bitte! Dann wärst du mein Held des Tages!“
 

Ryou lächelte ihn mit erröteten Wangen an, bevor er ihm eine der Tabletten gab. Ein Blitz durchzuckte seinen Körper plötzlich, als sich ihre Finger berührten. Mit klopfendem Herzen starrte Ryou wie hypnotisiert auf seine Hand, während sein Schwarm die Tablette trocken schluckte.
 

„Hmm, ich glaub ich mach ein kleines Nickerchen“, murmelte Mariku und vergrub sein Gesicht in seine Arme.
 

„Mach das“, erwiderte Ryou sanft und fing an, sich wieder dem Experiment zu widmen. Sorgfältig schrieb er die Beobachtungen und Ergebnisse in sein, aber auch in Marikus Heft.

Der Junge war total ins Schreiben vertieft, da hörte er plötzlich eine wütende Stimme knurren. „Schlafen kannst du zuhause, Ikrush!“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen und blickte seinen Lehrer an, welcher vor ihrem Tisch stand. Mariku stöhnte leise, bevor er langsam wieder aufblickte. Die eiskalten, blauen Augen Kobayashi-senseis fixierten wütend seine.
 

„So kriegst du die Sechs nie von deinem Zeugnis, du Tunichtgut!“, sprach er mit kalter Stimme.
 

„Äh, Kobayashi-sensei?“, meldete sich Ryou schüchtern zu Wort.
 

„Ja, Watanabe-san?“
 

„Mariku hat mit mir gearbeitet“, meinte er nervös und deutete zitternd auf Marikus Heft, welches seine Notizen aufwies. „Er hat sich nur etwas ausgeruht, weil es ihm nicht gut ging.“
 

Misstrauisch blickte der Lehrer zwischen den Beiden her. „Ist das wahr, Ikrush?“, fragte er schließlich.
 

„Ja“, antwortete dieser und warf ihm ein arrogantes Grinsen zu.
 

Kobayashi-sensei schnaubte nur. „Wie auch immer“, murmelte er nur, bevor er sich umdrehte und davon eilte. Als er außer Hörweite warf, wandte sich der Dunkelhäutige grinsend an Ryou.
 

„Danke für deine Hilfe“, meinte er. „Das war cool von dir.“
 

„K-Kein Problem“, erwiderte Ryou stotternd und merkte wie sein Herz wie wild in seiner Brust pochte, als Mariku ihm ein kleines Lächeln zu warf. „Ryou-“, fing er an, doch da klingelte plötzlich die Glocke und symbolisierte somit, dass nun Mittagspause war.
 

Der Blonde sprang augenblicklich auf. Er streckte sich erstmal ausgiebig, und entblößte dabei ein gutes Stück seines flachen Bauches. Ryou stockte der Atem. Er ärgerte sich mental darüber, dass er Marikus Klamotten heute noch gar nicht begutachtet, besabbert, hatte. Mariku trug nämlich ein dunkelblaues Hemd, bei dem die ersten drei Knöpfe offen waren und so eine muskulöse Brust entblößten. Die Ärmel waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt, sodass man frei seinen reichlich vorhandenen Goldschmuck in Form von Ringen und Armbändern sehen konnte. Er trug außerdem eine beige Cargohose, welche so eng war, dass die stattliche Beule zwischen seinen Beinen mehr als nur betont wurde. Ryou drehte schnell den Kopf weg, um sich seinen eigenen Materialien zu widmen.
 

„Hey“, meinte Mariku, als Ryou anfing ebenfalls seine Sachen zu packen. Dieser guckte überrascht auf. „Wir sehen uns dann hoffentlich in Sport, Kleiner“, meinte er mit einem Zwinkern, bevor er mit Bakura aus dem Chemiesaal eilte.
 

Erschrocken weiteten sich schokobraune Augen und Ryous Gesicht nahm einen leichten Rotschimmer an. 'Er kann sich also daran erinnern, dass wir letztes Jahr zusammen Sport hatten?', fragte er sich und er spürte, wie ein kleines Lächeln seine Lippen umspielten, während er langsam zu Malik ging, um mit seinem besten Freund ebenfalls die Pause zu genießen.
 

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Nächstes Kapitel~ Pause <3 Malik und Ryou setzen sich zu einer lustigen Runde zu ihren Freunden Jounouchi und Co. und unterhalten sich über den Chemieunterricht. Wie lief es denn übrigens bei Bakura und Malik? Malik scheint nicht glücklich zu sein :o



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  baku_sama
2010-06-14T16:49:32+00:00 14.06.2010 18:49
Ich liebe dieses Kappi. Es ist sehr lustig und sehr ausführlich geschrieben, was ich richtig gut finde. Sowas ist selten und gerade darum sticht es so heraus, was man einfach mögen muss, oder?!

Also man konnte Mariku ja von Anfangan eine ganze Menge zutrauen, doch DAS!! xDD
Das ist echt voll lustig auf so eine Idee muss man erst einmal kommen^^
Von:  berenike
2009-12-28T16:42:00+00:00 28.12.2009 17:42
Hey, was mir auf fällt ist, dass es noch witziger wär wenn Mariku Ryou auf seine röte im Gesicht ansprechen würden, ich schätze, dann wäre er lila^^


Und warum hat Ryou Aspirin dabei????? und warum wurden mariku und sein Ex nicht wegen unzüchtigen Verhalten von er Schule geschmissen???? Egal, jedenfalls ist hier alles logischer als in jeglichen Manga oder Anime!


Achja, danke, dass du unsere kleine und bescheidene Internetseite mit deiner FF bereichert hast, nein erlich ich mag dein Stil und verschlinge auch bald die nächsten deiner FFs

LG suika-aho
Von: abgemeldet
2009-12-20T22:49:00+00:00 20.12.2009 23:49
Also ich fand das Kapitel witzig xD.
Kann es sein, dass Mariku ausgesprochen häufig das Wort Ficken benutzt xD?
Und Rypu kommt ganz schön ins Schwitzen, weil er ja nicht zugeben kann, noch Jungfrau zu sein >D
Das gefällt mir immer besser, die Interaktionen der Charas sind echt klasse, ich halt mich jetzt nicht mit nem langen Kommi auf, ich mag schnell weiterlesen XD
Von:  silver_bullet
2009-11-16T22:41:34+00:00 16.11.2009 23:41
XDDD
kay ich freu mich schon aufs nächste kap ^^

mariku is echt geil XP
..und mit nem blauen hemd kann ich ihn mir auc sehr gut vorstellen..XD

<3
schreib schnell weiter ^^


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