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Be my Bad Boy

Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.
von

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Stadtbummel mal anders

Danke für eure Kommis <3

// = Telefon
 

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Kapitel 5: Stadtbummel mal anders
 

Ein wenig nervös stahl Ryou einen Blick auf seine Uhr – 11:26 Uhr.

Der Unterricht hatte also vor knapp sechs Minuten angefangen und das konnte man an den leeren Gängen auch gut ablesen.
 

Ryou schrak ein wenig zusammen, als er ein tiefes Kichern hörte. „Hast Angst, erwischt zu werden, hm?“, fragte Mariku grinsend nach.
 

Schüchtern nickte Ryou. „Ja, ein wenig schon“, gab er zu und rieb sich beschämt den Nacken.
 

„Keine Angst.“ Mariku schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich bin ein Experte im Schwänzen und ich bin in all den Jahren nie erwischt wurden. Zerbrich dir deswegen deinen hübschen Kopf nicht.“ Er warf dem erröteten Ryou ein Zwinkern zu. „Wir sind eh gleich draußen. Bakura wartet nämlich am Haupteingang auf uns.“
 

„Okay“, nickte der Weißhaarige und schenkte Mariku ein kleines Lächeln, welches dieser mit einem breiten Grinsen erwiderte.
 

Und er hatte Recht – in nicht mal einer Minute befanden sich die Beiden beim Haupteingang. Bakura lehnte bereits gelangweilt gegen die Wand.
 

„Was macht mein Doppelgänger hier?“, fragte er Mariku und nickte mit dem Kopf zu Ryou.
 

„Er wollte uns begleiten.“ Der Blonde zuckte mit den Schultern, bevor er sich vorbeugte und Bakura einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte.
 

Dieser runzelte kurz die Stirn, bevor ein Grinsen sein Gesicht erhellte. „Du bist doch Maliks bester Freund, ne? Rory... Roy...?“
 

„Ryou“, berichtigte der Weißhaarige kleinlaut. „Und ja, wir sind beste Freunde.“
 

„Das ist praktisch“, schmunzelte Bakura und wuschelte dem Kleineren durchs Haar. „Dann kann ich dich um Rat fragen, ich werd aus deinem Freund nämlich echt nicht schlau.“ Er seufzte theatralisch, als die Gruppe sich langsam auf den Weg durch den Haupteingang machte und durch den leeren Schulhof schritt. „Der Typ hat mich heute wieder so aufgeregt“, jammerte er weiter und schlug seine Hand gegen die Stirn.
 

Mariku verdrehte die Augen und stopfte seine Hände in die Hosentasche. „Mann, Kura. Kriegst du es denn nie auf die Reihe? Wie schwer kann es denn bitteschön sein, jemanden zu verführen?!“
 

Bakura warf seinem Freund einen wütenden Blick zu. „Du weißt ja gar nicht, was Malik für eine verdammt harte Nuss ist...! Alter, der ist wahrscheinlich ne Nonne oder so.“ Er schüttelte seine weiße Mähne. „Der spart sich bestimmt für die Ehe auf. Ich meine, wie könnte man mir sonst widerstehen?“
 

Mariku schnaubte. „Was immer du sagst, Kura“, meinte er und verdrehte die Augen.
 

Ryou kicherte leise und erntete dafür einen tödlichen Blick von Bakura.
 

„Was lachst du so?“, schmollte er und verschränkte die Arme. „Der geht auf meine Flirts echt Null ein! Ich werde noch bekloppt! Dieser Wichser...“
 

„Aber dennoch lässt du nicht locker und möchtest seinen Arsch ficken“, murmelte der Ägypter.
 

Bakura schlug ihm den Ellbogen in die Rippen. „Halt du ja die Klappe, du suchst dir ja nur die einfachsten Ficks!“
 

„Ja, so Leute wie dich“, grinste Mariku. Er versteckte sich lachend hinter Ryou, als sein bester Freund versuchte, ihm einen Kinnhaken zu verpassen.
 

„Ryouu“, jammerte sein Schwarm spielerisch und klammerte sich glucksend näher an den kleineren Körper vor sich. „Rette mich vor dem tödlichen Zorn des Bakura!“
 

Ryou fing an zu kichern, als Mariku ihn als seinen menschlichen Schild gegen Bakura benutzte, während dieser versuchte, dem Ägypter eine zu verpassen. Die Drei tänzelnden mehrere Minuten lang lachend durch die Gegend. Ryou musste zugeben, dass er wirklich Spaß hatte. Es freute ihn, dass Bakura und Mariku auch noch so kindisch waren wie er, obwohl ihnen allen nur noch ein Jahr bis zum Erwachsenwerden fehlte. Nach einiger Zeit blieb Bakura stehen und warf die Arme in die Luft.
 

„Okay, okay, ich geb auf“, schnaubte er und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.
 

Mariku grinste selbstgefällig, bevor er seine Arme auf Ryous Kopf verschränkte und sein Kinn darauf stützte. „Ich gewinne immer“, meinte er, bevor er sich zurück beugte und seine Arme von hinten um Ryous Nacken schlang. „Aber ich muss gestehen, dass ich ein gutes Schutzschild hatte.“ Ryou lief rot an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie nah sich die Beiden gerade waren. Er konnte den Blonden sogar auf seinen Nacken atmen spüren.
 

„Scheiße, ist das unser Bus?“, rief der Albino plötzlich und deutete auf einen Bus, welcher bei der Haltestelle wenige Meter vor ihnen zum Stehen kam.
 

„Fuck, du hast Recht, Bakura!“, fluchte Mariku und riss sich von Ryou los, um zum Bus zu laufen. „Los, kommt schon, ihr alten Knacker! Ihr habt wohl nicht umsonst weißes Haar, was?“, rief er lachend über seine Schulter.
 

„Pfft! Weiße Haare sind kein Zeichen des Alters, sondern der Geilheit!“, schnaubte Bakura verächtlich. Er packte Ryou am Handgelenk und zog ihn zum Bus. „Komm, diesem Arsch werden wir’s zeigen!“
 

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„Der Bus ist ziemlich leer“, meinte Bakura, nachdem er sich mit einem Seufzen links neben Mariku plumpsen lassen hatte, welcher momentan auf den Viererplätzen im hinteren Teil des Busses saß.
 

„Ist doch gut so. Ich hab jetzt keinen Nerv für laute, schreiende Kinder“, erwiderte Mariku und warf Ryou ein kleines Grinsen zu, als dieser sich rechts neben ihn setzte.
 

„Verdammt, ich brauch echt eine Zigarette“, murrte der Blonde weiter, bevor er sich lauthals streckte und seinen Arm hinter Ryous Kopf auf die Sitzlehne legte. „Rauchst du?“, fragte er den Kleineren.
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Nein.“
 

Mariku summte nur, bevor er den Kopf zurück lehnte und die Augen schloss. Er wühlte mit seiner freien Hand in seiner Hosentasche, bevor er sich einen Kaugummi in den Mund steckte. Einige Momente herrschte Stille zwischen den Dreien, da fing Marikus Handy plötzlich an zu klingeln. Ryou verzog leicht das Gesicht, als er den Klingelton seines Schwarmes hörte – irgendein lauter, kreischender Punkrocksong.
 

Der Ägypter grunzte genervt, als er auf die anrufende Nummer guckte, bevor er schließlich dran ging. „Was?!“, bellte er unfreundlich ins Telefon.
 

Neugierig neigte Ryou seinen Kopf ein wenig zu Mariku. Wer ihn wohl angerufen hatte, dass sein Schwarm so unfreundlich war? Der Weißhaarige wusste, dass man es eigentlich nicht machen sollte, aber dennoch fing er an zu lauschen.
 

„... In der Stadt … Nein, wieso? … Ach, ist das so?“ Beim letzten Satz fing der Blonde plötzlich an zu schnurren und Ryou lief knallrot an, als er Mariku mit seinen Haaren spielen spürte.
 

„Oh, du Armer ... Ja, hehe ... Soll Daddy kommen und dir helfen? … Mmh...“ Marikus amethystfarbene Augen fingen plötzlich an zu leuchten und seine ganze Haltung änderte sich schlagartig.
 

„Mmh... Ich weiß nicht, lieber abends … Nein, ich bin allein zuhause … Hehe … Also bitte, du weißt doch, dass ich genug von dem Zeug hab. … Erdbeere? Nein, ich glaub nicht. Ist doch eh nur was für Mädels, du kleine Pussy.“
 

Mariku gluckste, während er eine von Ryous Locken um seinen Zeigefinger drehte. Dieser runzelte grübelnd die Stirn. Worüber redete Mariku da? Erdbeere? Was ist nur für Mädchen? Ryou verstand rein gar nichts, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er warf Bakura einen fragenden Blick zu, welcher breit grinste. Er wusste wohl, mit wem und über was Mariku redete...
 

„Wirklich? Mmh, das würde ich zu gerne sehen … Ja … Jepp, alles klar. … Ist mir egal, solange du nicht zu spät kommst. Ich hab in letzter Zeit nicht so oft wie ich eigentlich wollte, also werden wir wohl mehrere Stunden beschäftigt sein. … Ja, das ist okay. Sofern du nicht bei mir schläfst, ist mir das egal. … Du weißt warum, und ich hab keinen Bock darüber zu diskutieren! … Wir können’s auch lassen, es ist nicht so, als ob ich auf dich angewiesen wäre. … Hmm. … Alles klar, bis dann. Tschau.“
 

Mit einem breiten Grinsen schlug Mariku sein Handy zu. „Rate mal, wer das war, Kura!“, grinste er und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche, seine Finger spielten weiterhin mit Ryous Haar.
 

„Satoshi?“, riet der Albino.
 

Mariku lachte laut auf. „Genau“, stimmte er zu.
 

Bakuras rotbraune Augen weiteten sich. „Wirklich?! Was wollte der Arsch? Ich dachte, du hättest ihm deutlich genug mitgeteilt, was du von ihm hältst.“
 

„Hab ich auch.“ Mariku zuckte die Schultern. „Aber es hält ihn dennoch nicht davon ab, ein bisschen Spaß haben zu wollen“, meinte er mit einem Grinsen.
 

„Ahh. Also kommt er heute Abend zu dir, damit ihr ficken könnt?“ Bakura warf seinem blonden Freund ein Schmunzeln zu.
 

„Genau.“ Immer noch grinsend nahm Mariku seinen Arm von Ryous Sitzlehne. Dieser hatte die Stirn in Verwirrung gerunzelt... Wer war Satoshi? Anscheinend mochten Mariku und Bakura ihn nicht besonders, aber trotzdem wollte sein Schwarm mit ihm schlafen?! Nervös biss sich Ryou auf die Unterlippe. Er wollte wirklich gerne wissen, wer Satoshi war, aber er traute sich nicht, nachzufragen...
 

„Satoshi ist mein Ex“, erklärte Mariku an Ryou gewandt, als hätte er dessen Gedanken gelesen. „Obwohl das vielleicht ein bisschen übertrieben ist. Wir hatten eine Wochenendbeziehung mit viel Sex und Alkohol. Der Typ ist mir nach kurzer Zeit aber zu nervig und anhänglich geworden, also hab ich ihn abserviert.“ Er rollte mit den Augen. „Nur hat er wohl nicht richtig kapiert, dass Schluss war. Der hat mich tagelang mit Anrufen und SMS bombardiert. Er will mich zurück haben, und er wäre auch nicht mehr so anhänglich, bla bla.“
 

„Aber du bist nicht darauf eingegangen?“, fragte Ryou nach.
 

Mariku nickte. „Jepp. Ich kann Kletten nicht ab.“
 

„A-Achso...“ Langsam nickte der Weißhaarige und blickte dann auf seinen Schoß. Mariku mochte also keine Kletten... 'Da muss ich mich wohl zusammen reißen', dachte Ryou langsam und knetete seine blassen Hände. 'Wenn ich etwas mag, kann es oft exzessiv werden... Ich kann mir vorstellen, dass es bei Beziehungen genauso sein wird...' Er seufzte unhörbar auf.
 

Die restliche Busfahrt über war es still.
 

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„Ahh...Verdammt, das hab ich jetzt gebraucht“, stöhnte Mariku lauthals, während er einen langen Zug von seinen frisch gekauften Zigaretten nahm.
 

„Genau so hörst du dich an, wenn du einen Orgasmus hast“, grinste Bakura, bevor er ebenfalls an seiner Zigarette zog.
 

Mariku grinste zurück. „Ich bin auch kurz vorm Orgasmus“, erwiderte er mit der Zigarette zwischen den Lippen.
 

Ein wenig nervös von dem aktuellen Gesprächsthema, spielte Ryou mit dem Saum seines T-Shirts.
 

„Oh Ra... ja, ja, ja... ohh...!“
 

Ryou lief knallrot an, als er seinen Schwarm plötzlich lauthals einen Orgasmus vortäuschen hörte. Aufgeregt kaute er auf seiner Unterlippe herum. Er hatte sich ja ehrlich gesagt immer schon gefragt, wie Mariku beim Sex klingen würde, aber das toppte doch alles. Als er dieses tiefe, erotische Stöhnen des Ägypters hörte, lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken und er spürte ein Zucken im Schrittbereich.
 

„Du siehst ein wenig gestresst aus“, meinte Mariku mit einem wissenden Grinsen, nachdem er seinen ’Höhepunkt erreicht’ hatte, und beugte sich näher zu dem Anderen. „Willst du mal an einer ziehen?“

Blinzelnd starrte Ryou auf die Zigarette, die ihm zwischen bronzefarbenen Fingern vor die Nase gehalten wurde.
 

„E-Eh?“, fragte er perplex nach.
 

Amüsiert hob Mariku eine blonde Augenbraue. „Willst du mal einen Zug nehmen? Hilft ungemein beim Stressabbau“, grinste er.
 

„O-Oh... Ä-Äh...“ Nervös guckte Ryou auf die Zigarette. Normalerweise hasste er ja rauchen... Es war ekelhaft, roch unangenehm und war auch noch ungesund!
 

Unsicher blickte er von den verschmitzten amethystfarbenen Augen zur Zigarette und wieder zurück. Er wollte eigentlich wirklich keinen Zug nehmen, aber wenn er daran dachte, dass das Ende der Zigarette eben noch in Marikus Mund gewesen war...
 

Der Weißhaarige holte tief Luft, bevor er mit leicht zittrigen Händen nach der Tabakware griff.
 

„Das ist das erste Mal, dass du an einer Kippe ziehst, oder?“, fragte Mariku nach, als er die Unsicherheit in Ryous Augen las. „Es ist nicht so schlimm. Nimm einfach einen kleinen Zug und achte darauf, nicht zu gierig zu ziehen.“
 

„O-Okay.“ Ryou nickte schüchtern und legte die Zigarette dann zwischen die Lippen um einen vorsichtigen Zug zu nehmen.
 

Es schmeckte widerlich. Es war ein beißender Tabakgeschmack, welcher seine Kehle sofort zum Brennen und seine Augen zum Tränen brachte.
 

„Hey, entspann dich, Ryou“, meinte Mariku und schlug dem schwer hustenden Jungen auf den Rücken.
 

„Bah, das ist ekelhaft“, konnte Ryou mit Schwierigkeiten heraus bringen, bevor er erneut anfing zu husten.
 

„Heh, rauchen ist halt nicht jedermanns Geschmack“, kicherte Bakura und schmiss seine eigene Zigarette zu Boden.
 

„Für mich schmeckt’s ehrlich gesagt nach gar nichts mehr, aber ich bin eben süchtig, ich brauch meine Zigaretten“, meinte Mariku mit einem Achselzucken, als er Ryou die Zigarette abnahm und seinen letzten Zug nahm.
 

„Wie könnt ihr euch die Zigaretten eigentlich kaufen?“, fragte Ryou, nachdem er sich wieder halbwegs beruhigt hatte. „Kann man Tabakwaren nicht erst ab 18 kaufen?“
 

„Doch, aber wir werden eh nie überprüft“, meinte Mariku grinsend und warf seinen Zigarettenstummel weg. „Außerdem werde ich in einem halben Jahr eh 18.“
 

„Wirklich? Wann hast du denn Geburtstag?“, fragte Ryou interessiert nach.
 

„23. Dezember“, antwortete der Blonde, während die Drei langsam durch Domino Citys Einkaufszentrum schritten.
 

„Das ist ja ein Tag vor Weihnachten“, lächelte Ryou.
 

Mariku grunzte. „Ich feiere Weihnachten eh nicht, deswegen ist mir das herzlich egal“, erwiderte er.
 

„Wie Malik, er und seine Familie feiern auch kein Weihnachten“, meinte Ryou.
 

„Apropos Malik“, mischte sich plötzlich Bakura ein und schlang einen Arm um Ryous Schulter, „Wir müssen uns mal über deinen lieben Freund unterhalten, Ry. Ich werd aus Blondie einfach nicht schlau.“ Er seufzte schwer.
 

Ryou kicherte leise. „Ja, Malik ist schon ein recht komplizierter, aber dafür sehr liebenswerter Mensch“, meinte er mit einem aufrichtigen Lächeln.
 

„Hmm, von dem liebenswert hab ich bis jetzt noch nichts mitbekommen“, murrte Bakura und fuhr sich mit seiner freien Hand durch sein wildes Haar. „Lass uns das lieber beim Burger Essen besprechen“, meinte er und führte Ryou in Richtung Burger World.
 

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„Okay, lass uns Tacheles reden“, riet Bakura, nachdem er einen großen Bissen seines Hamburgers genommen hatte. Die Drei saßen momentan in Japans angesagtester Fast Food Kette – Burger World.
 

Während sich Mariku und Bakura fettige Burger genommen hatten, hatte sich Ryou nur für eine Portion Pommes entscheiden.
 

„Was hält Malik von mir?“, fragte Bakura und beugte sich über den Tisch näher zu Ryou.
 

Dieser zappelte nervös auf seinen Stuhl herum. „Also ehrlich gesagt...“ Er pausierte kurz um auf seiner Unterlippe herum zu kauen, bevor er dem Albino einen entschuldigenden Blick zuwarf. „Er hält nicht besonders viel von dir...“
 

Mit einem lauten Stöhnen stützte Bakura sein Gesicht in die Hände. „Wusste ich's doch... Fuck!“ Fluchend schlug er mit seiner Faust gegen die Tischkante. „Fuck, Fuck, FUCK!“
 

„A-Ah..!“ Nervös warf Ryou die Hände in die Luft, um den aggressiven Bakura zu beruhigen. „Ich persönlich denke aber, dass ihr wirklich gut zusammen passen würdet. Malik erkennt das nur noch nicht...!“
 

„Wirklich...?“, fragte Bakura unsicher nach und hob eine Augenbraue.
 

Ryou nickte energisch. „Ja, wirklich! Ich bin mir sicher, dass ihr gut klar kommen würdet, wenn du nicht so...“ Er stoppte, um über die richtigen Worte nachzudenken. „Wenn du einfach ein wenig dezenter wärst. Malik mag es nicht, so auffällig angegraben zu werden.“
 

„Das ist aber eben meine Art“, erwiderte Bakura trotzig.
 

„Ja... Ja, ich weiß. Du sollst dich nicht ändern, nur eben nicht so offensichtlich mit ihm flirten... Weißt du, Malik hat eine schwere Zeit hinter sich...“ Ryou seufzte leise, bevor er nachdenklich an einer Pommes knabberte. „Malik mag Gentlemen. Männer, die ihn umwerben und treu sind... Und ehrlich gesagt hat er bei dir den Eindruck als ob du... naja...“ Er warf dem Größeren einen schüchternen Blick zu. „... Naja, herumschlafen würdest...“
 

„Pfft!“ Bakura schnaubte. „Herumschlafen? Seit über einem Jahr liegt mein verdammtes Hauptaugenmerk auf ihm, ich hab keinen anderen Kerlen oder Weibern hinter her geguckt! Weißt du...“ Der Albino wurde plötzlich uncharakteristisch leise. „Vor einem Jahr ist er mir das erste Mal richtig aufgefallen... Es war Sommer und ich bin gerade in die Pause gegangen, da stand er da. Die Sonne schien so wunderschön in sein Gesicht, seine Haut glitzerte wie Bronze und seine Haare leuchteten, als wäre sie aus purem Gold. Als ich diesen Anblick sah, da wusste ich... Der oder keiner...“ Bakura drehte den Kopf weg, damit die Anderen seine geröteten Wangen nicht sehen konnten.
 

Mariku gluckste leise. „Wie du siehst ist Bakura total in deinen Freund verknallt“, meinte er an Ryou gewandt, bevor er einen Schluck seines Getränks nahm.
 

„Halt du doch die Klappe!“, fauchte sein weißhaariger Freund ihn an.
 

Ryou lächelte. „Ihr würdet wirklich zueinander passen. Malik hat nur leider Probleme, Vertrauen zu fassen...“ Langsam malte er mit seinem Zeigefinger unsichtbare Muster auf den Tisch. „Malik war in einer Beziehung, welche über zwei Jahre ging. Er war wirklich verliebt. Ich hatte ihn noch nie so glücklich gesehen und er hatte sogar überlegt, seinem Freund einen Heiratsantrag zu machen, obwohl er ja eigentlich noch viel zu jung fürs Heiraten war und auch ist. Aber er war sich einfach so sicher, dass Kaito sein Traummann ist...“ Ryou seufzte schwer, als er Bakuras bohrenden Blick spürte.
 

„Eines Tages wollte er seinen Freund mit dem Antrag überraschen und deswegen ist er zu Kaitos Wohnung gegangen. Er hatte mehrmals geklingelt aber da keiner aufgemacht hatte, nahm er dann den Ersatzschlüssel unter der Fußmatte und-“

„Moment mal!“, hier unterbrach Bakura ihn. „Was ist mit den Eltern, waren die nicht da?“
 

„Nein.“ Ryou schüttelte den Kopf. „Kaito hatte schon eine eigene Wohnung.“
 

„Wie alt war der Typ denn?“ Misstrauisch hob Bakura eine Augenbraue.
 

„20“, gab Ryou mit einem verlegenen Lächeln zu, „Malik war gerade 16 geworden. Aber das ist egal. Auf jeden Fall ist Malik in die Wohnung gegangen und hat ihn in flagranti erwischt…“
 

„Wobei?“, fragte Bakura nach.
 

Ryou warf ihm einen bösen Blick zu. „Du kannst dir ja wohl denken, wobei.“
 

Der Albino schlürfte geräuschvoll am Strohhalm seiner Cola. „Beim Ficken?“
 

„…Ja. Als Malik das gesehen hatte, ist seine Welt zerbrochen und-“
 

„Arschloch!“ Lauthals schlug Bakura seine Fäuste auf den Tisch. „So ein Wichser! Sag mir, wie der Penner heißt, ich dreh ihm den Hals um!“
 

Ein wenig erschrocken von Bakuras plötzlichem Wutausbruch blinzelte Ryou. „Er ist kurz danach weg gezogen. Aber nachdem Malik das mit ansehen musste… Er war so verletzt, es war so schrecklich, ihn so zu erleben! Aber seitdem hat er wirklich Probleme, sich fremden Leuten zu öffnen. Er hat einfach Angst, noch mal verletzt zu werden…“
 

„Aber ich würde ihm nie weh tun“, murmelte Bakura leise, seine blassen Wangen hatten einen leichten Rotschimmer.
 

„Das weiß ich“, lächelte Ryou und legte seine Hand zögerlich über Bakuras. „Jetzt müssen wir beide es nur noch Malik klar machen.“
 

Bakuras rotbraune Augen weiteten sich. „Du... Du würdest mir helfen?“
 

„Natürlich“, nickte der Kleinere. „Ich kann mich in deine Lage gut hineinversetzen“, murmelte er leise und warf Mariku einen versteckten Blick zu.
 

„Wow, das ist klasse! Vielen Dank!“, rief der Albino aus und beugte sich über den Tisch, um Ryou in eine Umarmung zu schließen.
 

Dieser kicherte schüchtern und schlug Bakura leicht auf die Schulter. „Gern, das ist doch kein Problem.“
 

„Seid ihr fertig mit dem Schnulzenalarm?“, fragte Mariku nach, während er scheinbar gelangweilt am Strohhalm seines Getränks knabberte.
 

„Du hast doch keine Ahnung“, knurrte Bakura. „Für dich geht’s immer nur um Sex, Sex, Sex.“
 

„Für dich doch auch“, erwiderte der Blonde achselzuckend.
 

„Eben nicht!“, keifte sein bester Freund. „Natürlich, das geb ich zu, spielt Sex eine große Rolle, aber wenn ich Malik nur zum Vögeln wollen würde, wäre ich bestimmt nicht so hartnäckig gewesen!“
 

Mariku lachte trocken auf. „Wenn du meinst. Für mich ist das alles nur eine Illusion. Liebe, dass ich nicht lache!“
 

„Ä-Äh?“ Verwirrt blinzelte Ryou auf. „Du glaubst nicht an die große Liebe?“
 

Mariku schnaubte verächtlich. „Natürlich nicht. Das Einzige, woran ich glaube, ist, dass man sich zu jemandem sexuell hingezogen fühlen kann. Aber über das Körperliche geht’s nicht hinaus.“ Der Ägypter zuckte erneut mit den Schultern. „Wir stammen von den Tieren ab, das einzige Ziel, das wir haben, ist Fortpflanzung.“
 

„Das stimmt nicht!“, rief Ryou auf, und überraschte sich selbst mit seiner Lautstärke. Im leiseren Ton, und mit roten Wangen, fuhr er fort: „Jeder Mensch hat einen Seelenverwandten. Und unser Ziel sollte es sein, eben diesen zu finden!“
 

„Das ist vielleicht deine Meinung“, erwiderte Mariku, „aber nicht meine. Ich habe keinen Seelenverwandten und falls doch, habe ich kein Interesse, ihn zu finden. Ich bin mit meiner Art zu leben glücklich, also warum sollte ich was ändern?“
 

„Du bist mit herumschlafen glücklich?!“, fragte Ryou verblüfft nach. „Du bist damit glücklich, jeden Tag einen Anderen im Bett zu haben? Du bist damit glücklich, für zwei Wochen einen festen Partner zu haben und wenn er dir zu 'langweilig' wird ihn einfach wegzuschmeißen, als wäre er Müll?“
 

„Ja, ich bin glücklich“, wiederholte der Ägypter und der Ton seiner Stimme zeigte deutlich an, dass das Thema für ihn damit beendet war.
 

Verzweifelt kaute Ryou auf seiner Unterlippe herum. Er würde seinen Schwarm am liebsten schütteln und ihm sagen, wie falsch er doch lag! Jeder hatte einen Seelenverwandten, auch er! Ryou wollte mit den Armen vor ihm wedeln und rufen „Hallo, hier bin ich! Ich bin der andere Teil deiner Seele!“
 

Der Weißhaarige war sich natürlich nicht sicher, aber er glaubte, dass Mariku wirklich sein Seelenverwandter sein könnte. Denn immer wenn der Blonde ihn ansah, mit ihm sprach, ihn anfasste – das alles fühlte sich so unglaublich gut, so unglaublich richtig an. Ryou hatte so etwas noch nie zuvor erlebt. Natürlich hatte er früher schon einmal die eine oder andere Schwärmerei gehabt, aber nichts hatte sich so unbeschreiblich toll angefühlt, wie in diese amethystfarbenen Augen zu blicken.
 

Ryou seufzte schwer und versuchte, sich zusammen zu reißen. Er kämpfte bereit seit einiger Zeit mit den Tränen und langsam aber sicher war er dabei, diesen Kampf zu verlieren. Er war nicht sauer auf Mariku, er war nur so unglaublich traurig, was dessen Bild von Liebe war.
 

„Ich... Ich muss mal eben auf Toilette“, meinte er schließlich, bevor er mit schnellen Schritten Richtung Herrenklo lief, während er mit seiner Hand eine einzelne Träne weg wischte.
 

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„Das hat sich doch echt gelohnt“, grinste Mariku, während er auf seine neu ergatterte Jeanshose blickte. „Die Hose unterstreicht echt perfekt meine Qualitäten.“
 

„Jaja, Mariku, du hast den Längsten, wir wissens ja“, murmelte Bakura genervt, als sie aus dem Einkaufszentrum austraten.
 

Ryou lächelte schüchtern, da fiel sein Blick plötzlich auf eine nahe gelegene Uhr. „Oh Gott, so spät ist es schon? Ich muss doch noch meine Hausaufgaben machen!“
 

Genervt rollte Mariku mit den Augen, bevor er sich eine Zigarette anzündete. „Alter Streber“, murmelte er mit einem kleinen Grinsen.
 

Ryou schnaubte nur. „Einer von uns muss sich ja um die Schule kümmern.“
 

„Jedem das seine“, schmunzelte der Blonde nur, bevor er den Rauch durch seine Nasenlöcher ausstieß.
 

Nervös knetete der Weißhaarige seine Hände. Er war nie wirklich gut im Verabschieden und er wusste nicht, wie er sich den beiden jetzt gegenüber verhalten sollte. Sollte er einfach nur Tschüß sagen, oder ihnen die Hand schütteln oder sogar umarmen...?
 

Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Bakura plötzlich die Arme um ihn schlang. „Machs gut“, meinte dieser und schlug ihm auf die Schulter. „Und danke nochmal wegen Malik...“
 

Ryou lächelte ihn an. „Kein Problem“, erwiderte er, bevor er sich zu Mariku drehte.
 

Dieser hob lässig eine Hand in die Luft. „Tschau“, meinte er nur, bevor er einen weiteren Zug seiner Zigarette nahm.
 

„T-Tschüß, Mariku“, sagte Ryou und hoffte, dass man die Enttäuschung in seiner Stimme nicht heraus hören konnte. Er hatte eigentlich schon gehofft, dass ihre Verabschiedung nach diesem ganzen Tag, den sie zusammen verbracht hatten, etwas herzlicher ausfallen würde.
 

Mit einem letzten Winken drehte Ryou sich schließlich um und trottete nach Hause. Es dauerte nicht lange, bis er vor seiner Apartmenttür stand. Mit einem erneuten Seufzen schloss er die Tür auf und trat ein. Noch bevor er etwas sagen konnte schlangen sich zwei Arme um seine Hüfte.
 

„Onii-chan!“, murmelte seine Schwester in seine Brust hinein. „Wo warst du denn den ganzen Tag? Ich hab mir Sorgen gemacht! Und Malik auch, er hat mehrmals hier angerufen!“
 

„Tut mir leid, Amane“, entschuldigte sich Ryou, „Ich war mit Klassenkameraden in der Stadt.“
 

Er streichelte Amane zärtlich durchs Haar, bevor er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Tut mir leid, dass ich nicht Bescheid gesagt habe und du dir deswegen Sorgen gemacht hast. Kommt nicht wieder vor.“
 

„Das hoffe ich auch!“, erwiderte das Mädchen und löste sich von ihrem Bruder. „Wer soll mir denn sonst was zu Essen machen? Ich wäre fast verhungert!“, beschwerte sie sich und zog Ryou in die Küche.
 

Dieser lachte auf. „Vielleicht solltest du dann mal kochen lernen, hm?“, fragte er lächelnd nach, während er sich umsah.
 

„Nö. Keiner kocht so gut wie du“, meinte sie schmunzelnd und streckte ihm die Zunge heraus, bevor sie ihm das Telefon in die Hand drückte. „Ruf Malik mal an, er hat sich wirklich Sorgen gemacht.“
 

„Oh ja, das mach ich“, stimmte Ryou zu und fing an die Nummer seines besten Freundes zu wählen. Es klingelte nur wenige Male, bis Malik dran ging.
 

//Ryou?//
 

Dieser lachte. „Ja, ich bins. Hallo Malik“, meinte er mit sanfter Stimme.
 

//... Sag mal, SPINNST DU?!//, schrie dieser ihm plötzlich ins Ohr. //Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe, du Arsch?! Wo warst du die ganze Zeit?!//
 

„Tut mir leid“, jammerte der Weißhaarige und rieb sich das schmerzende Ohr. „Aber du errätst nie, was ich gemacht habe.“
 

//Pfft. Interessiert mich auch gar nicht//, meinte Malik eingeschnappt.
 

„Ach komm schon, Malik! Ich weiß, dass das nicht stimmt.“
 

Am anderen Ende der Leitung war ein Seufzen zu hören. //Gut, was hast du gemacht?//
 

„Ich war mit Bakura und Mariku in der Stadt!“, quietschte Ryou. „Mit Mariku!!!“
 

//Wirklich? Nicht dein Ernst?!//, fragte Malik verblüfft nach.
 

„Doch mein Ernst!!!“
 

//Ra... Warte Ry, ich komm vorbei okay? Dann können wir das in Ruhe besprechen//, schlug der Blonde vor.
 

„Alles klar. Bis gleich.“
 

Lächelnd legte Ryou das Telefon auf den Küchentisch, bevor er summend zwei Pizzen aus dem Tiefkühlfach holte.
 

„Wer ist Mariku?“, fragte Amane neugierig nach. „Du scheinst ziemlich glücklich zu sein, Fast Food erlaubst du doch immer nur zu besonderen Gelegenheiten.“
 

„Mariku... ist ein Mensch, der mir sehr am Herzen liegt“, meinte er mit einem geheimnisvollen Lächeln, bevor er seiner Schwester durchs Haar fuhr. Er steckte die Pizzen in den Ofen und lehnte sich dann gegen die Küchentheke, um auf Malik zu warten.

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Mann, Mann, Ryou... Da hasst er rauchen so und zieht dennoch an der Zigarette <_<
 

Im nächsten Kapitel~ Malik kommt zu Besuch und er und Ryou unterhalten sich über den Stadtbummel. Außerdem findet Malik, dass Ryou bereit ist, den nächsten Schritt zu geben. Aber da der Kleine in Sachen Liebe ja noch so unerfahren ist, gibt Malik ihm ein bisschen... Nachhilfe =3



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  baku_sama
2010-06-14T17:05:22+00:00 14.06.2010 19:05
Ich find das richtig gut. Man kann sehen wo sich die Beiden nicht einig werden könnten.
Aber das auf der Busfahrt fand ich gemein. *wein*
Armer kleiner unschuldiger Ryou. W§ie soll er mit so einem Sexmonster mithalten? Doch sonst find ich das Kappi total genial. Dein Schreibstil gefällt mir und zeigt, dass du Übung hast.
Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Von: abgemeldet
2009-12-07T14:55:15+00:00 07.12.2009 15:55
Oh mann, wieder ein tolles kapi! ich kann es kaum erwarten das nächste zu lesen!^^
Ryou tut mir echt leid...dass er so eine herbe enttäuschung erlitten hatte..
wenn mariku bloß wüsste was ryou seinetwegen alles macht! <----man blicke auf das rauchen...
aber wirklich gut gelungen!

grüßle
Angel
Von:  RyouAngel
2009-12-07T14:31:10+00:00 07.12.2009 15:31
Ein tolles Kapitel, aber ich könnte mariku, sowie Bakura in den Hintern treten, da sie nicht bemerkenw as in Ryou vorgeht!
*mir die Haare rauf*
Aber ich bin mal sehr auf das nächste Kapitel gespannt^^
Diese nachhilfe wird bestimmt toll XD

RyouAngel
Von:  Shanti
2009-12-07T11:48:40+00:00 07.12.2009 12:48
hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

is ein wirklich gutes kappi geworden.
bin mal aufs mariks nachhilfe im nächsten kappi gespannt xD.

lg

shanti


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