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Be my Bad Boy

Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.
von

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Das Geständnis

‚Es ist Weihnachten.‘

 

Dies war der erste Gedanke, der Ryou in den Kopf schoss, als er am Morgen die Augen öffnete. Heute war der 24. Dezember, Heiligabend. Und er freute sich! Er würde Weihnachten zwar wieder ohne Freunde und seinen Vater feiern, aber er hatte ja immer noch Amane. Und außerdem war es ja nicht das erste Mal, dass sie Weihnachten nur zu zweit feierten und eigentlich müsste sich Ryou schon längst daran gewöhnt haben, aber der Gedanke stimmte ihn dennoch ein bisschen traurig.

 

Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu trauern! Mit einem Lächeln sprang Ryou aus dem Bett und ging zum Fenster. Er riss die Vorhänge auf und sah hinaus. Es schneite momentan zwar leider nicht, aber es war immer noch genug Schnee da, um nachher mit seiner Schwester einen Schneemann bauen zu können.

 

Kichernd hauchte er an die Scheibe, die daraufhin beschlug, und malte ein Herz hin. Er war immer noch so verdammt gut gelaunt wegen seinem Erfolg bei Marikus Geburtstag! Langsam aber sicher bauten sie wieder ein normales Verhältnis zueinander auf, das konnte Ryou spüren und das freute ihn! Er hatte sogar beschlossen, Mariku anzurufen und ihm frohe Weihnachten zu wünschen, auch wenn er wusste, dass er das Fest nicht feierte. Aber es war schließlich der Gedanke, der zählte, nicht wahr?

 

Summend, und immer noch mit Schlafsachen bekleidet, ging er die Treppe hinunter zum Wohn- und Essbereich. Amane schien noch zu schlafen, aber das war kein Wunder bei ihr. Sie schlief immer bis mindestens zwölf Uhr, wenn sie konnte und jetzt war es gerade mal halb zehn.

 

Also beschloss er, Frühstück für sie zu machen und nicht nur irgendeins, sondern Amanes Lieblingsessen – Sushi. Wie er war sie natürlich auch Halbengländerin aber im Gegensatz zu ihrem Bruder mochte sie das englische Frühstück – oder generell die englische Küche – nicht halb so gern wie die japanische.

 

Und deswegen machte er jetzt Sushi. Während er es vorbereitete musste er an Malik denken. Sein Freund hatte ihn gebeten, sich nicht mehr bei ihm zu melden, Malik würde sich schon von selbst melden, wenn es ihm besser ging. Es fiel Ryou schwer, sich wirklich daran zu halten, aber er wusste, dass sein bester Freund nur sauer werden würde, wenn er ihn jetzt anrufen oder eine SMS schicken würde. Deswegen ließ er es mit schwerem Herzen sein.

 

Bakura hätte Ryou ja eine SMS geschickt, aber er hatte weder seine Handy- noch seine Festnetznummer, also konnte er ihm kein gutes Fest wünschen, außer per Instantmessenger vielleicht.

 

Naja, wenigstens Mariku blieb ihm ja noch. Mariku … Nur beim Gedanken an ihn musste Ryou breit lächeln. Er fühlte sich echt wie neu verliebt. Die ganzen Schmetterlinge tobten wieder so stark wie am Anfang ihrer Beziehung in seinem Bauch und von Tag zu Tag wurden es mehr.

 

Sushi war kein schweres Gericht, aber dafür relativ zeitaufwendig, weswegen es auch etwas dauerte, bis er schließlich damit fertig war. Summend räumte er das fertige Sushi für die Zwischenzeit in den Kühlschrank. Da es noch einige Zeit dauern würde, bis Amane aufstand, genehmigte sich Ryou schon einmal eine kleine Portion Cornflakes.

 

Während er aß, sah er dabei lächelnd zum Weihnachtsbaum, der im Wohnzimmer aufgestellt war. Es war zwar ein relativ kleiner, nur 1,20 Meter hoch, aber das reichte den beiden Geschwistern völlig aus. Sie hatten gestern den ganzen Abend damit verbracht, ihn zu schmücken und auf das Endprodukt war Ryou wirklich verdammt stolz. Ihr Baum war nun geschmückt mit roten und silbernen Christbaumkugeln, goldenem Lametta, roten Schleifen und ein paar Lichterketten.

 

Es sah abends wirklich bezaubernd aus, wenn alles dunkel war und die einzigen Lichtquellen der Weihnachtsbaum und der Kamin waren. Ryou schwärmte noch ein wenig davon, da vibrierte plötzlich sein Handy – er hatte eine SMS bekommen.

 

„Wer das wohl war?“ Neugierig holte der Weißhaarige sein Handy hervor. Vielleicht ging es Malik ja inzwischen besser? Lächelnd sah er aufs Display und als er sah, von wem die SMS war, hätte er das Handy vor Schreck fast fallen gelassen. Die SMS war vom Mariku! Was er wohl wollte…? Fröhliche Weihnachten wünschen, auch, wenn er selber gar keine feierte?

 

„Das wär echt niedlich…“, kicherte Ryou, die Wangen leicht gerötet und klickte auf SMS lesen:

 

„Wir treffen uns in einer halben Stunde im Stadtpark. Ich akzeptiere kein Nein.“

 

Verwirrt runzelte Ryou die Stirn. Also damit … hatte er nun wirklich nicht gerechnet, aber irgendwie freute es ihn, auch wenn Marikus Worte etwas barsch waren. Aber er wollte ihn sehen, wollte sich mit ihm treffen! Er wollte ihn wirklich sehen, Ryou konnte es kaum glauben!

 

Jubelnd sprang er auf und eilte in sein Zimmer. Mariku wollte sich gleich mit ihm treffen, er musste sich beeilen und sich schnell schick machen, sonst würde er zu spät kommen!

 
 

xxx
 

 

Es war knapp gewesen, aber Ryou hatte es mit Rennen dennoch geschafft, rechtzeitig am Park anzukommen. Mit einem unsicheren Lächeln betrat er diesen und sah sich dabei suchend nach dem blonden Stachelhaar seines Ex-Freundes um.

 

Der Domino City Park … Er weckte so viele, wunderschöne Erinnerungen. Hier hatten sie ihr erstes… ‚Date‘ gehabt, wenn man es denn so nennen wollte. Außerdem durfte er hier das erste Mal Marikus Lippen schmecken und hier … genau neben dem Ententeich – welcher momentan durch das kalte Wetter und die Jahreszeit zugefroren war – hatte Mariku ihn gefragt … Gefragt, ob er mit ihm zusammen sein wollte und diesen Moment, den würde Ryou niemals vergessen, er hatte sich in sein Herz gebrannt.

 

Er ging weiter durch den Park, dann entdeckte er Mariku schließlich im Schneidersitz auf einer Bank sitzend, die dank einer Überdachung vom Schneebefall verschont worden war. Er schien ihn ebenfalls bemerkt zu haben, da er mit einem Grinsen zu ihm sah und die Hand hob. Lächelnd eilte Ryou schnell zu ihm.

 

„Hey“, begrüßte er ihn atemlos, die Wangen leicht gerötet, „Wartest du schon lange?“

 

„Nö, fünf Minuten höchstens.“ Mariku schlug mit der Hand leicht auf den Platz neben sich, wo sich Ryou dann auch geschwind hinsetzte.

 

Sie schwiegen. Etwas nervös rutschte der Weißhaarige auf der Bank herum. Er wollte wirklich wissen, warum Mariku ihn hierhin bestellt hatte, aber anderseits genoss er es, mit ihm hier zu sitzen und wer wusste es, vielleicht ging Mariku wieder, wenn er ihm gesagt hatte, was er ihm mitteilen wollte? Das wollte Ryou nicht, deswegen beschloss er zu warten, bis Mariku ansprach, was er von ihm wollte.

 

„Hab deinen iPod schon benutzt.“ Grinsend holte Mariku den kleinen Mp3-Player aus seiner Tasche und zeigte ihn Ryou. „Schon oft sogar, hör damit jetzt immer im Bett Mucke und so.“

 

„Das freut mich!“ Ryou lächelte ihn an. „Dann hab dir ja etwas Sinnvolles gekauft, das ist gut.“

 

„Oh ja, das ist jeden Fall, ich muss sogar zugeben, dass mir dein Geschenk von allen am besten gefällt.“ Er zwinkerte Ryou zu. „Mit Abstand sogar.“

 

Ryou lief knallrot an bei diesen Worten und schlug sich beide Hände ins Gesicht. „O-Oh… Wow, das freut mich echt zu hören, Mariku.“

 

„Sieht man dir auch an.“ Glucksend pikste er seinem Exfreund in die Wange. „Rotbäckchen, du.“

 

„Heeey…“ Mit gekräuselter Nase umklammerte Ryou Marikus Finger mit seiner Hand und legte sie dann auf seinen Schoß, damit ihm der gemeine Zeigefinger nicht mehr ärgern konnte. „Gemein bist du!“ Er zog einen Schmollmund.

 

„Ach was, du hast das nur falsch interpretiert!“ Mariku grinste ihn breit an und legte seine freie Hand auf Ryous Wange. „Das war liebevoll gemeint, nicht gemein, du Dummerchen.“

 

Ryou riss die Augen auf. „Liebevoll…?“, wiederholte er flüsternd, noch bevor er sich stoppen konnte. Mariku zuckte zusammen und riss sofort seine Hand weg, der Gesichtsausdruck unlesbar.

 

Schuldbewusst biss sich der Weißhaarige auf die Unterlippe. Jetzt hatte er Mariku bestimmt ein schlechtes Gewissen gemacht oder so, das wollte er doch gar nicht … Er war nur überrascht gewesen von seiner Wortwahl, aber so, wie er Mariku kannte, hatte das wahrscheinlich nicht mal eine tiefere Bedeutung.

 

„Tut mir leid…“, wisperte er leise und senkte den Blick auf seine Hände.

 

„Nein, Ryou, ich … Fuck.“ Seufzend fuhr sich Mariku durchs Haar und legte den Kopf in den Nacken. Er sah in den Himmel. „Du weißt, ich bin scheiße mit Worten und auch mit … Gefühlen und so einen Kram, also erwarte jetzt nicht viel von mir.“

 

„Ähm, okay?“ Unsicher hob Ryou den Kopf und sah ihn an. Er wusste nicht, worauf der Ägypter hinauswollte und was er ihm jetzt sagen wollte, aber dennoch hatte sein Herz bei diesen Worten angefangen wie wild zu schlagen und Ryou versuchte jetzt mit aller Kraft, seine Hoffnungen nicht zu hoch zu setzen. Sonst würde er nur umso tiefer fallen.

 

„Also.“ Mariku holte tief Luft, er schien wirklich nervös zu sein. „Es … Fuck, es tut mir leid, okay? Einfach … alles, ich hab dich scheiße und ungerecht behandelt und so, inzwischen ist mir das auch klar geworden.“ Er kratzte sich am Kopf. „Ich hab die Zeit mit dir wirklich genossen, obwohl wir so verschieden sind und unsere Auseinandersetzungen hatten … Es war echt … cool mit dir.“

 

„Ä-Ähm, danke…“, antwortete Ryou unbeholfen und wusste nicht, was er sagen wollte, aber wollte einfach irgendetwas sagen. Worauf wollte Mariku nur hinaus…? Er entschuldigte sich? Aber warum…?

 

„Ich … hatte was mit meinem Ex, Akefia, während wir noch zusammenwaren, das hattest du am Tag unserer Trennung richtig erkannt“, fuhr Mariku seufzend fort und schloss die Augen. „Das hätte ich nicht tun sollen, ich weiß und ich hatte ein wirklich schlechtes Gefühl dabei, Ryou, echt. Das musst du mir glauben und das hat mich schon verdammt stutzig gemacht, weil ich sonst nie Probleme hatte, jemanden zu betrügen. Aber … Ich weiß nicht…“ Er öffnete die Augen wieder. Sein Gesicht sah nachdenklich aus, während er nach den richtigen Worten suchte.

 

„Als ich Akefia im Piercingstudio wieder gesehen hatte, nach all der Zeit … Ich hab mich wieder von ihm angezogen gefühlt und alles, aber inzwischen hab ich erkannt, dass das nur aus … naja, nur wegen dem Ficken war, er hat eben dieselben Fetische wie ich, er mag es gröber im Bett und konnte mir eben das geben, was du mir in dem Fall halt nicht konntest. Wir hatten also mehrmals Sex, als ich noch mit dir zusammen war und die Knutschflecke, die du sicherlich bemerkt hast, die waren von ihm. Akefia hat auch immer auf mich eingeredet, du würdest nicht zu mir passen, er wäre der Richtige für mich und keine Ahnung, hab ihm dann irgendwie geglaubt und außerdem hat mir unsere Beziehung … Angst gemacht.“

 

„Angst?“ Geschockt von dieser Aussage hob Ryou beide Augenbrauen. „Wieso das denn?!“

 

„Sie ist mir einfach zu…“ Der Blonde gestikulierte wild mit den Händen herum, während er überlegte, wie er sich erklären sollte. „Zu ernst geworden, könnte man sagen. Es ist wie beim ersten Mal mit Akefia gewesen, ich hab einfach gemerkt … dass ich dich brauche, Ryou, dass ich wirklich sehr, sehr verdammt viel für dich empfinde und das hat mir Angst gemacht … Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte und dann kam Akefia und anstatt diese … unbekannten Gefühle, die ich bei dir zu entwickeln schien, zu erforschen hab ich mich wie ein Feigling verkrochen und bin abgehauen.“

 

Er seufzte, scheinbar genervt von sich selbst. „Ich bin zu Akefia zurück, weil ich bei ihm wusste, worauf ich mich da einlasse, was ich für Gefühle für ihn habe und was ich empfinde … Bei dir war ich einfach verwirrt, weil die Gefühle so scheiße stark geworden sind.“ Mit einem schwachen Grinsen schüttelte er den Kopf und holte eine Zigarette hervor.

 

„Aber ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken … Deswegen hab ich versucht alles und jeden, was mit dir zu tun hat, zu ignorieren. Ich hatte sogar Probleme, Kura in die Augen zu sehen, da er dir so ähnlich sieht!“ Mit einem humorlosen Lachen krallte er eine Hand in sein Haar. „Ich war echt erbärmlich und im Nachhinein schäm ich mich auch für mich, weil ich wie ein Schisser immer weggelaufen bin. Aber irgendwann … konnte ich dich nicht mehr ignorieren … Ich musste dich irgendwie ansehen und dir … heimlich nah sein, wie so ein Psycho, ein Stalker oder so.“

 

Mariku lachte erneut und zog an seiner Zigarette. Ryou beobachte ihn fasziniert und konnte nicht glauben, was er da zu hören bekam. „Naja, an meinem Geburtstag dann … Dann kam dein Geschenk und … keine Ahnung, da konnte ich echt nicht mehr.“ Er presste die Lippen zusammen. „Als ich die Gravur gesehen hab und … Weiß nicht, mir ist auf einmal so klar geworden, wie sehr ich dich wohl verletzt hab und mir ist bewusst geworden, wirklich bewusst geworden, was es denn nun ist, was ich für dich empfinde.“

 

Er warf die erst halb fertige Zigarette in den Schnee und sah Ryou zum ersten Mal seit seiner Erzählung in die Augen. „Willst du es wissen, Ryou?“

 

Ryous Körper bebte und er fühlte sich, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Er war so nervös … Er hatte Angst, verdammte Scheiße, riesengroße Angst! Das, was Mariku jetzt sagen würde, was er nun wirklich für ihn empfand, das würde alles ändern. Dessen war sich Ryou bewusst. Aber er wollte es wissen, er musste es wissen und so nickte er nur langsam und war zu schwach, um verbal zu antworten.

 

Marikus Mundwinkel zuckten leicht und man sah ihm an, wie sehr er mit den Worten kämpfte. „Ich … Ich liebe dich, Ryou.“

 

Ryou hatte so lange auf diese Worte gewartet, so verdammt lange und jetzt, wo sie da waren, konnte er nichts empfinden. Nichts, absolut null. Es war, als wär sein Kopf einfach überfordert mit dieser Aussage, diesen vier Worten.

 

Mariku … liebte ihn?

 

„Ich weiß, das klingt schockierend!“ Mariku lachte, ihm war Ryous geschockter Gesichtsausdruck nicht entgangen. „Und du musst mir nicht glauben, aber es ist so. Ich liebe dich.“ Er zögerte kurz, dann hielt er Ryous Gesicht sanft zwischen seinen Händen und beugte sich zu ihm. Mariku presste seine Lippen auf Ryous und küsste ihn.

 

Ryou fing an zu wimmern bei dieser liebevollen Geste und sein ganzer Körper fing an zu zittern, als Mariku über sein Gesicht streichelte und versuchte, ihn so zu beruhigen. Aber das beruhigte ihn nicht, das machte das Ganze nur noch viel schlimmer.

 

„M-Ma-Mariku!“ Ein ersticktes Schluchzen verließ Ryous Lippen und dann sprang er auf Marikus Schoß, schlang die Arme und drückte ihn so fest, dass er sicher war, der Ägypter würde Schmerzen haben, aber das war ihm egal. Im Moment war ihm alles egal.

 

Alles.

 

Außer Mariku…

 

„Ssh … Baby…“ Mariku schlang die Arme um Ryous zitternde Schultern und lehnte seinen Kopf gegen den des Kleineren. „Nicht weinen, ist doch alles gut…“

 

„I-Ich liebe dich so sehr, Mariku!“, konnte Ryou mit Schwierigkeiten hervor bringen, das ganze Gesicht genässt von den Tränen, die einfach nicht aufhören wollten zu kommen. „So … so sehr, w-wirklich! Ich ha-hab nie aufgehört, dich zu lieben, nie! Auch wenn du mich betrogen hast, auch wenn deine Worte s-sehr verletzend waren … Ich liebe dich einfach zu sehr…“

 

Mariku erwiderte nichts, drückte ihn nur fester an sich und wartete darauf, dass sich Ryou wieder beruhigte.

 

„Heißt das … du und ich…?“, wollte Ryou nach einigen Minuten mit krächzender Stimme wissen, die Augen blutunterlaufen und geschwollen vom vielen Weinen.

 

„Wenn du noch willst…“ Mariku zuckte leicht mit den Schultern, ein schwaches Grinsen auf den Lippen. „Dann ja.“

 

„Natürlich will ich!“ Mit einem strahlenden Lächeln schlang er seine Arme um Marikus Nacken und küsste ihn. „Dumme Frage, ich hab mir die letzten Monate nichts anderes gewünscht! Aber…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Was ist mit Akefia…?“

 

„Nichts.“ Der Blonde schmunzelte. „Zumindest nicht mehr, hab direkt nach der Geburtstagsparty mit ihm Schluss gemacht. Und diesmal endgültig, es wird kein Zurück geben.“

 

„Und was hat er dazu gesagt…?“, wollte Ryou schüchtern wissen.

 

„Nichts … Nicht wirklich zumindest.“ Mariku lachte. „Er hat mich beschimpft, mir den Tod gewünscht und dann aufgelegt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Weißt du, ich mag Akefia ja, aber es hat einfach nicht sein wollen und irgendwann, da wird er es schon kapieren, also mach dir keine Sorgen um ihn, Baby.“

 

„Baby…“ Ryou kicherte glücklich und strich sich die letzten Tränen aus den Augen. „Dann kann ich dich jetzt wieder Schatzi nennen…?“

 

Mariku verzog das Gesicht. „Ungern. Such dir lieber einen anderen Spitznamen, dir wird schon etwas Geiles einfallen.“

 

„Aber ich mag den Namen…“ Ryou zog einen Schmollmund, bevor er seufzte. „Aber schön, eine Beziehung besteht ja aus Kompromissen und diesen kann ich verkraften, denk ich.“

 

„Sehr schön.“ Mariku gluckste erheitert und lächelte ihn dann an. Ein richtiges Lächeln, kein Grinsen oder Schmunzeln. „Ich bin froh … Echt froh, dass jetzt wieder alles so ist, wie es sein sollte.“

 

„Oh ja, und ich erst!“, flüsterte Ryou und küsste Mariku dann überglücklich.

 
 

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Nachdem die Zwei noch einige Minuten küssend auf der Bank verbracht hatten, schlug Ryou schließlich vor, zu ihm nach Hause zu gehen. Amane wusste schließlich nicht, wo er war und würde sich bestimmt Sorgen machen.

 

Auf dem Weg zu seiner Wohnung hatte Ryou Mariku schüchtern gefragt, ob er den Tag nicht mit ihnen verbringen und mit ihnen Weihnachten feiern wollte und zu seiner großen Überraschung hatte Mariku zugestimmt! Das freute Ryou wirklich sehr, dann würde sein Wunsch, mit seinem Freund Weihnachten zu feiern, ja doch noch wahr werden!

 

„ONII-CHAN! Wo warst du?!“, ertönte sofort Amanes wütende Stimme, als Ryou die Haustür aufgeschlossen hatte. „Ich hab mir Sorgen gemacht, verdammt, hab dich auf deinem Handy angerufen, aber du hast es ja nicht mal mitgenommen!“

 

„Tut mir leid, Amane…“ Ryou sah sie mit schuldbewusster Miene an, während er sich seiner dicken Winterklamotten entledigte. „Aber ich hatte es eilig und hab nicht mehr daran gedacht, dir Bescheid zu geben.“

 

„Wichtig?!“ Amane blies die Wangen auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Was kann bitte so- Mariku!“ Sie riss die Augen auf, als sie den vermeintlichen Exfreunds ihres Bruders sah. „Was machst du denn hier?!“

 

„Mit meinem Baby Weihnachten feiern.“ Grinsend zog Mariku seine Schuhe aus und ging dann zu Ryou, um ihn einen kleinen Kuss zu geben. „Und mit seiner nervtötenden Schwester natürlich.“

 

„Aber!“ Verwirrt sah das Mädchen von einem zum anderen und schien die Welt nicht mehr zu verstehen. „Aber ihr seid doch kein … kein Paar mehr?“

 

„Doch…“ Ryou errötete und kuschelte sich dann an Mariku. „Seit ein paar Minuten sind wir es wieder.“

 

„Genau“, stimmte Mariku zu und gab Ryou– wie um ihre Worte beweisen zu müssen – noch einen Kuss.

 

Amane lächelte breit und klatschte in die Hände. „Ohh, das freut mich so für euch, ehrlich! Ryou war die letzten Wochen echt am Boden zerstört, so deprimiert hatte ich ihn noch nie erlebt!“

 

„Echt?“ Interessiert hob der Blonde eine Augenbraue und sah zu ihrem Bruder. „Stimmt das?“

 

Ryou murmelte als Antwort nur etwas Unverständliches, was Mariku zum Lachen brachte. „Wie auch immer!“, versuchte er schnell das Thema zu wechseln, „Hast du das Sushi gesehen, das ich für dich gemacht habe, Amane?“

 

„Jepp, es war köstlich, danke Onii-chan!“ Mit einem Lächeln umarmte sie ihren Bruder und sah dann zu Mariku. „Was ist mit dir, bleibst du noch ein bisschen?“

 

„Ja, sogar bis morgen!“, erwiderte Mariku grinsend und schlug Ryou dann auf die Schulter. „Er wollte unbedingt, dass ich mit euch feier, also hab ich zugestimmt. Ich feier dieses komische Fest zwar nicht aber ein Festmahl von Ryou kann ich einfach nicht ablehnen!“

 

„Ohh, was kochst du denn, Onii-chan?“, wollte Amane sofort von Ryou wissen. „Sag schon!“

 

Ryou lachte leise. „Ich weiß noch nicht“, gab er zu und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber da Mariku Fleisch liebt, wird es wohl irgendetwas mit Fleisch sein. Wir haben, glaub ich zumindest, noch etwas im Tiefkühlfach, das müsste für uns alle reichen, wenn ich nebenbei noch was anderes koche.“

 

„Hört sich geil an, ich freu mich schon!“, meinte Mariku schmunzelnd, „Aber euch ist klar, dass ich dann die größte Portion Fleisch bekomme, oder?“

 

„Pah!“ Amane blies die Wangen auf und sah den Größeren herausfordernd an. „Das werden wir ja sehen!“

 

„Oh, willst du darum kämpfen?“ Amüsiert hob Mariku eine Augenbraue. „Dann komm her, schlag mich doch, wenn du dich traust, Kleine.“

 

Lächelnd beobachtete Ryou, wie die Zwei herum tobten. Es freute ihn wirklich sehr, dass sie sich so gut verstanden. Sein Vater mochte Mariku zwar immer noch nicht, aber das war ihm inzwischen egal. Er hatte eingesehen, dass sein Vater zwar immer sein Vater blieb und er ihn auch liebte, aber dass er eine viel zu kleine Rolle in seinem Leben spielte, als dass er über seine Partner bestimmen konnte oder nicht.

 

Da es noch zu früh war zum Essen, beschlossen die Drei etwas Wii zusammen zu spielen, ganz zur Begeisterung von Amane und Mariku, welche beide Zocken über alles liebten. Es machte wirklich Spaß, sie lachten viel und so verging die Zeit wie im Fluge.

 

Amane war in ihr Zimmer gegangen, mit ihrem Freund telefonieren, und ließ Mariku und Ryou alleine im Wohnzimmer zurück. „Ich mach mal den Kamin an“, sagte Ryou lächelnd. Es wurde draußen bereits langsam dunkel. Nachdem das Feuer brannte, brachte er auch den Weihnachtsbaum zum Leuchten.

 

„Wow, sieht echt schön aus“, staunte Mariku und setzte sich auf den Sessel vorm Kamin. „Richtig gemütlich. Echt chillig, gefällt mir.“

 

„Ja, nicht wahr?“ Mit einem Lächeln setzte sich der Weißhaarige auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn.

 

Für ein paar Minuten schwiegen sie, lauschten dem leisen Knistern des Feuers und mit einem glücklichen Seufzen schloss Ryou die Augen. Es war so schön, hier mit Mariku zu sitzen, das hatte er sich immer gewünscht und nun war sein Wunsch doch noch wahr geworden!

 

„Mariku, tut mir leid…“, murmelte er nach einiger Zeit leise und öffnete die Augen, um seinen Freund anzusehen. „Aber … Ich hab jetzt gar kein Weihnachtsgeschenk für dich und…“

 

„Ach was!“ Mit einem Schnauben unterbrach ihn Mariku und tätschelte ihm den Kopf. „Du brauchst auch keins, hast mir ja etwas zum Geburtstag geschenkt und das war ja quasi an Weihnachten, also gilt dein iPod für beides.“

 

„Sicher?“ Ryou runzelte leicht die Stirn. Auch wenn Mariku kein Christ war und das Weihnachtsfest nicht feierte, wollte er ihm dennoch etwas schenken und jetzt mit leeren Händen da zustehen war ihm doch etwas unangenehm und peinlich…

 

„Sicher!“ Mariku lachte, doch dann wurde er auf einmal ernst. „Aber ich hab was für dich…“

 

Ryou errötete bei diesen Worten. „Für … mich?“, fragte er baff nach, hatte er doch gar nicht damit gerechnet, von Mariku beschenkt zu werden.

 

„Jo…“ Mariku kratzte sich am Kopf. „Keine Ahnung, ob‘s dir gefällt oder nicht, aber naja…“ Er wühlte in seiner Hosentasche herum und holte dann zwei silberne Ketten heraus. An der einen hing das Yin Zeichen aus Metall, an der anderen das Yang Zeichen.

„Ich weiß, dass ist scheiße kitschig und mir ist das was peinlich, es zu tragen, aber fuck, ich dachte, du magst so einen Kitsch!“

 

Er gluckste leise und man konnte ihm anhören, dass er etwas nervös war und vielleicht auch Angst hatte, Ryou würde das Geschenk doch nicht gefallen. „Hier, für dich ist das…“ Er legte Ryou die Kette mit dem Yang um. „Und für mich das hier, das Yin.“

 

„Wow…“ Lächelnd betrachtete Ryou ihre beiden Anhänger. „Und die… die Ketten gehören zusammen, oder?“

 

„Genau, die Yin und Yang Dinger gehören zusammen, man kann sie auch zusammen zu eins machen.“ Mariku grinste schief. „Gefällt‘s dir…?“

 

„Natürlich, das ist wunderschön!“, wisperte der Weißhaarige leise, sogar etwas gerührt, und gab seinem Freund einen Kuss. „Danke … Wirklich, Mariku, ich weiß, du magst so Zeug nicht…“

 

„Ja, schon…“ Mariku fuhr sich durchs Haar. „Aber wie du eben selbst so schön gesagt hast, in einer Beziehung muss man Kompromisse eingehen und weil du auf Kitsch stehst, zieh ich die Kette halt an.“ Er schmunzelte. „Cool find ich sie ja schon, sonst hätte ich sie ja nicht gekauft.“

 

„Das ist schön.“ Ryou kuschelte sich näher an ihn, schlang seine Arme um Marikus Oberkörper und küsste ihn abermals.

 

Die Zwei verbrachten noch einige Zeit vor dem Kamin, bis Marikus Magen auf einmal laut knurrte und Ryou dann lachend beschloss, dass es Zeit war zu kochen.

 

Wie erwartet hatten sie wirklich noch etwas Fleisch aufbewahrt und nach kurzem Überlegen und Stöbern der Kochbücher hatte sich Ryou dann entschlossen, Shabu-shabu zu machen, ein Gericht, welches man im weitesten Sinne mit Fondue vergleichen konnte.

 

Er war gerade dabei, das Fleisch in dünne Scheiben zu schneiden, da klingelt es an der Tür. Verwirrt runzelte Ryou die Stirn. „Wer könnte das denn sein?“, murmelte er leise, trocknete seine Hände dann an einem Handtuch ab und ging zur Haustür.

 

„Erwartest du Besuch?“, wollte Mariku wissen, der auf dem Sofa saß und TV sah.

 

„Eigentlich nicht…“ Ryou zuckte mit den Schultern. „Naja, vielleicht will ein Nachbar uns ein frohes Fest wünschen“, meinte er und öffnete die Tür.

 

Doch es war kein Nachbarn … sondern Malik!

 

„Ryou!“ Mit einem breiten Lächeln schloss er den Weißhaarigen in die Arme und drückte ihn an sich. „Frohe Weihnachten, mein Lieber!“

 

„Danke!“ Kichernd gab Ryou ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihn dann lächelnd an. „Was ist denn passiert?! Du siehst so glücklich aus und-“

 

„Wieder mit Kura vertragen?“, rief Mariku dazwischen und sah grinsend zu ihnen.

 

„Mariku!“ Malik verengte die Augen zu Schlitzen. „Ryou, was-“

 

„Ssh, es ist alles gut, bleib ruhig!“ Beruhigend legte ihm sein Freund eine Hand auf den Oberarm. „Mariku und ich haben uns wieder versöhnt, er hat sich entschuldigt, Malik. Wir sind wieder ein Paar.“

 

„Ah?“ Mit erhobener Augenbraue sah Malik warnend zu Mariku. „Ich warne dich, du Penner, wenn du ihm nochmal das Herz brichst, dann kriegst du es mit mir zu tun!“

 

„Jaja, schon gut, hab verstanden.“ Mariku verdrehte mit einem Schmunzeln die Augen. „Und jetzt sag schon, warum du so glücklich aussiehst!“

 

„Ja, genau, er hat Recht!“ Ungeduldig sah ihn Ryou an. „Immer raus mit der Sprache, Malik!“

 

„Na schön…“ Malik lächelte schüchtern und fuhr sich durchs Haar, bevor er sich langsam einen Handschuh auszog.

 

Ryou riss die Augen auf, als er den funkelnden Silberring sah, den Malik um seinen Ringfinger trug. „Malik, was…?“

 

„Bakura und ich…“ Mit einem Lächeln sah Malik auf den Ring. „Wir sind verlobt.“

 
 

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Ups, da sind sie wieder zusammen! :x Aber tja, wer hat schon was anderes erwartet? Das hier ist schließlich eine typische, klischeehafte Highschool-Fanfic, also natürlich kommt der Hauptcharakter wieder mit seiner Liebe zusammen >D

 

Ich muss sagen, dass mir inzwischen sooo viel nicht mehr gefällt bei  Bad Boy und ich es am liebsten umschreiben würde, um es nicht so verdammt klischeehaft zu machen, aber geschrieben ist geschrieben und ja… War eben mein erstes großes Werk, man möge mir also verzeihen, die Sachen, die ich inzwischen schreibe (Bad Boy hab ich vor 1 ½ Jahren fertig geschrieben) sind vieeel besser, vom Schreibstil und auch was den Inhalt der FFs angeht… :3

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Wir erfahren endlich, was am Tag des Weihnachtsballs zwischen Malik und Bakura vorgefallen ist und wie es dazu kam, dass die beiden nun scheinbar verlobt sind…!

 

Bis dann <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jenny
2012-10-22T18:21:03+00:00 22.10.2012 20:21
Ehrlich gesagt wollte ich das Riku etwas leidet..etwas sehr xD
aber ist wirklich schön das er sich verliebt hat hoffe das hält wenigstens etwas :3
Darf ich was gestehen? Ich mag das Paar Malik/Bakura nicht wirklich XD deshalb freue ich mich über den antrag auch nicht so aber wirklich dagegen bin ich nicht :DD

Von:  Kazuki_Honjou
2012-10-18T21:43:13+00:00 18.10.2012 23:43
Hach wie schön, endlich passiert mal wieder was gutes x3 Ich finde es echt süß wie Mariku Ryou seine Liebe gestanden hat. Hätte ich nicht erwartet aber echt toll. Das der das überhaupt kann xD Ich finde das Kapitel nicht zu kitschig, passt doch schön zu Weihnachten. ;3
Von:  jyorie
2012-10-18T20:36:52+00:00 18.10.2012 22:36
Hi^^

ohhh das war soooo ein schönes Kapitel, ich bin immer
noch am grinsen. Auch wenn man das nicht bei Mariku
sagen sollte, aber es war süß, es war sooooo süß und
knuffig wie er Ryou zugestanden hat, das er ihn liebt, und
auch wie schwer es ihm gefallen ist. Das hast du toll
getippt!

*grins* Malik hat einen Ring .. hi hi .. ich hab es mir
gleich gedacht XD *freu*

LG
Jyorie

Von:  Rusalka
2012-10-18T19:46:22+00:00 18.10.2012 21:46
Mariku hat ja nicht mal ne Standpauke bekommen.
Aber ich freu mich trotzdem.
Das ist echt süß, praktisch Versöhnung unterm Weihnachtsbaum.
Ich freu mich echt aufs nächste Kapi, was hat Kura jetzt denn gesagt?
Und dann die Verlobung!

LG Athene_Chan
Von: abgemeldet
2012-10-18T17:35:48+00:00 18.10.2012 19:35
Auch, wenn ich es lieber gesehen hätte, wenn Ryou Mariku erstmal eine Weile hätte schmoren lassen, so hat es mir trotzdem in gewisser Weise gefallen :3
Nun ist es bald zu ende ... naja, halt dich ran, damit dus wenigstens zu deinem Termin schaffst >D


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