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Fallen Angel of the Night - Pt. 01

von

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Kapitel 09

Kapitel 9

Erst das Klingeln des Weckers riss Adam aus seinen Träumen. Murrend klopfte er nach dem Ding, um es noch einmal 10 Minuten zum Schweigen zu bringen. Er drehte sich um und traf auf einen harten Wiederstand, der ihn nun blinzeln ließ. Fast erschrocken blickte er auf das bleiche Antlitz von Nathanael, der vor ihm lag, als ob er gestorben wäre. Leichte Schatten unter seinen Augen. Kein Atem. Wenn Adam nicht wüsste, dass Nathanael schon tot wäre, würde er sich jetzt große Gedanken um den Vampir machen.

"Hey" er stubste ihn leicht an.

"Hey, steh auf, es wird bald hell!"

Er küsste sanft die kalten, dennoch weichen Lippen seines Meisters.

Den Wecker hatte Nathanael gekonnt überhört. Wollte er doch weder diese Gefühlslosigkeit und Taubheit seines Körpers aufgeben, noch die Wärme vermissen, die sich noch neben ihm befand. Doch mit einem Ruck war Adam wach, seine leisen Worte und das doch etwas penetrante Stubsen holten auch ihn aus seiner Erholung.

"Es wird jeden Morgen hell" klärte er seinen Liebsten auf, der ihn aber sogleich küsste und ihn damit ganz in die Wirklichkeit zurück holte. Sanft legte er seine Arme um Adam.

"Guten Morgen" nuschelte er und drückte seine Lippen zu einem liebevollen Kuss auf Adams Hals.

Er wusste nicht, wie spät es war, nur, dass er wohl den Tag über im Haus bleiben würde, was für eine Wahl hatte er auch sonst. Aber es gab hier auch genug zu tun, um sich zu beschäftigen und nicht an die Zeit zu denken, in der er alleine hier war. Sie sollten sich doch ein Haustier besorgen.

"Hast du gut geschlafen?" fragte er, nachdem er sich von der warmen Haut hatte lösen können und Adam wieder ansah.

Er musste leise Lachen, als der Vamipr ihn erneut in der Halsbeuge küsste. Da war er auch so verdammt kitzlig.

"Ja ich habe gut geschlafen. Auch wenn du heute mal ganz kurz weg warst." Adam sah den Vampir vorwurfsvoll an.

"Wo warst du? Ich hab dich so schrecklich vermisst."

Sanft schmiegte er sich stärker in die starken Arme.

"Warum kann ich nicht heute einfach zu Hause bleiben? Dann könnten wir noch viel länger im Bett bleiben und kuscheln."

Schmollend schloss er die Augen und schmiegte sich an den starken Körper vor sich. Er seufzte theatralisch, was seine Ansichten noch etwas besser untermalen sollte.

Nathanael sah Adam mit einem Schmunzeln aber auch einem durchdringlichen Blick an.

"Ich habe deinen Lehrern versprochen, dass du dich bemühen wirst. Dann kann ich dich nicht gleich wieder schwänzen lassen" sagte er und klang dabei amüsiert.

"Wir können auch später noch kuscheln und im Bett liegen" sagte er dann noch und piekste Adam sanft in die Seite, schob ihn dann ein wenig von sich.

"Und nun aufstehen, duschen, frühstücken" wies er an, stand selber auf und zog sich an.

Wo er die Nacht über war und warum er weg war, auf diese Frage ging er nicht ein, Adam sollte die Antwort selber wissen. Beleidigt quälte sich Adam aus dem Bett und sammelte seine Klamotten ein. Seine Uniform lag noch immer so unordentlich vor seinem kleinen Schrank, wie er sie gestern Abend dort hingeworfen hatte. Er suchte sich frische Unterwäsche heraus und lief an Nathanael vorbei ins Bad. Dort stellte er ersteinmal die Dusche an und wartete bis das Wasser warm genug war. Dieser sanfte Schauer erwärmte seinen Körper wunderschön. Adam beeilte sich, um mit dem duschen fertig zu werden, damit er noch möglichst viel Zeit mit Nathanael verbringen konnte.

Wobei, fiel Adam gerade ein, er würde sich sein Frühstück vermutlich selber machen müssen. Gott, dann hätte er ja den Kaffee schon anstellen können, während er duschte. Dann wäre der wenigstens schon fertig. Mit einem Seufzen putzte er sich die Zähne und versuchte seine Haare etwas in Form zu bringen, was bei dem Wuschelkopf gar nicht so einfach war. Anschließend verließ er halb angezogen das Bad.

"Nathanael, hast du meine Krawatte gesehen? Ich kann sie nicht finden!"

Adam eilte an ihm vorbei in die Dusche und er schmunzelte ein wenig. So, der Kaffee lief noch nicht, doch der Vampir wusste sehr genau, dass Adam diesen immer am Morgen trank, auch wenn Nathanael ihn dafür als zu jung empfand. Also war es an dem Älteren den Kaffee zuzubereiten, wie es sonst der Junge immer getan hatte und wo er schon dabei war, bereitete er auch gleich eine kleine Frühstücksplatte vor.

Sicher, er wusste nicht so recht, was Adam aß und was nicht, aber es gab genug Auswahl, dass der Andere nur das essen brauchte, was er wollte. Dann entdeckte er die Krawatte auf dem Boden, die er aufhob, nachdem er das Tablett auf den Tisch gestellt hatte und nur einen Moment später kam sein Liebster halb angezogen aus der Dusche. Nathanael lehnte sich an die Tischkannte und hob die Krawatte höher.

"Diese hier?" fragte er amüsiert und ging dann zu Adam, um ihm die Krawatte anzulegen.

Wenn er gewusst hätte, wie gut Adam in seiner Uniform aussah, er hätte ihm bestimmt verboten etwas anderes zu tragen. Aber sicher war es nicht gemütlich, zumindest sah es nicht danach aus.

"Der Kaffee ist gleich fertig" sagte er leise und küsste Adam liebevoll.

Adams Blick glitt auf den Schlipps in Nathanaels Hand.

"Ja genau diese!" antwortete er, während seine Finger schon fast automatisch das Hemd zuknöpften.

Kaffee? Bei diesen Worten blickte er über seine Schulter und ging dabei die Gefahr ein, von Nathanael stranguliert zu werden, der seine Krawatte mit Bedacht band. Leicht hustend drehte er sich wieder zu dem Vampir um und sah zu ihm hoch.

"Du hast Kaffee gemacht? Für mich?" Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen und kurze Zeit später entfloh ihm sogar ein Lachen.

"Seitwann machst du Frühstück für mich Nathanael?" Er löste dessen Hände von dem lästigen Ding um seinen Hals und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

"Du wirst mir langsam unheimlich, wenn du so sanft bist" hauchte er gegen diese verführerischen Lippen.

Einerseits amüsierte es ihn, wie ungläubig und zugleich doch scheinbar dankbar Adam seine Tat annahm, andererseits war er unsicher, ob es Adam nun freute oder nicht. Doch er selber lächelte nur.

"Nun ja, wenn ich dich schon vom Schlafen abhalte, dann sollte ich dir wenigstens einen angenehmen Morgen bereiten" begründete er seine Wohltat und ließ sich nur zu gerne in den Kuss von Adam ziehen, erwiderte diesen beinahe hungrig und blickte Adam nun wirklich amüsiert an.

"Ich kann mich auch gerne wieder zurück ziehen, wenn dir das lieber ist" schlug er vor und ging einige Schritte zurück, um sich dann auf seinen Sessel zu setzen.

Wie gerne er doch hier saß, egal was er gerade tat und wann er es tat, der Sessel war unheimlich gemütlich und so konnte der Vampir immerzu Adams Bewegungen verfolgen.

"Iss ruhig, du musst gleich los" meinte er mit einem Lächeln.

Ob Adam immer so knapp aufstand oder ob er heute einfach nur keine Lust gehabt hatte, zeitiger aufzustehen. Obwohl, er wusste ja nicht, wie lange sein Geliebter brauchte um zur Schule zu kommen, vielleicht ging er schneller, als er dachte. Adam lachte leise.

"Mich vom Schlafen abhalten? So nennst du das also?" Er war wirklich belustigt über die Wortwahl des Älteren. Er setzte sich an den Tisch und nahm sich eine Banane vom Tablet.

"Manchmal könnte man wirklich meinen, du bist in nem anderen Jahrhundert hängen geblieben Nathanael." Er biss amüsiert in die Frucht und kaute darauf rum.

Sein Blick wanderte auf die Uhr. Naja, viertel nach sieben. Er brauchte knapp zwanzig Minuten mit dem Rad in die Schule. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das Rad! Es stand noch an der Schule! Er war schließlich mit Nathanael nach Hause gefahren.

"Verdammte Scheiße, verdammte Scheiße"! fluchte er und lief in sein Zimmer um die Schulsachen zu holen. Zu Fuß würde er viel, viel länger brauchen.

"Ich muss los. Rad steht noch inner Schule! Ich muss zu Fuß gehen!" Er hielt nocheinmal kurz bei Nathanael und gab diesem einen Abschiedskuss.

"Pass auf, dass dich die Sonne nicht erwischt ja!" ermahnte er den Vampir.

Gemütlich legte der Vampir ein Bein über das andere und beobachtete Adam beim Essen, als dieser plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und in sein Zimmer eilte. Also brauchte er tatsächlich einige Zeit. Nun ja, dann wars wohl doch gut, dass er den Jungen mit der Zeit nervte. Er lächelte ein wenig. Wer weiß, vielleicht war Nathanael wirklich in einer Zeit stehen geblieben, aber sie mischte sich ganz gut mit der neuen Zeit. Immerhin wusste er um das Internet und nutzte das Telefon, selbst ein Handy hatte er und ein Auto. Er kannte da ganz andere Vampire, die nichts dergleichen nutzen, weil sie es noch immer als Teufelswerk bezeichneten. Eigentlich irrsinn, dass gerade Vampire solche Worte nutzten, aber so war es mit einigen eben.

Schließlich eilte Adam an ihm vorbei und stammelte irgendeine hektische Erklärung und drückte ihm noch einen Kuss auf.

"Nimm doch das Auto?" kam es unschuldig von ihm und leicht verwundert.

Immer diese Eile, das war auf Dauer bestimmt nicht gesund. Sanft hielt er Adam am Handgelenk fest und zog ihn noch einmal zu sich, um ihn einen ordentlichen Kuss zu geben, in der Hoffnung, Adam würde einen Moment die Zeit vergessen und sich an das Atmen erinnern.

"Lass dir Zeit" sagte er dann leise, nachdem er sich von den köstlichen Lippen gelöst hatte.

"Wie ... wa...wo Auto?" Er sah Nathanael verständnislos an.

"Ich ... aber, der Porsche... ich kann doch gar nicht damit fahren! Ich setz ihn doch nur gegen den nächsten Baum. Hmmpf" Leidenschaftlich erwiederte er den nächsten Kuss, ließ sich von Nathanael gern in diesen ziehen.

Wenn er natürlich das Auto nahm, wäre er bedeutend schneller und hätte noch etwas mehr Zeit, um sie mit Nathanael zu verbringen. Langsam löste er sich wieder von dem Vampir und sah ihm in die Augen.

"Aber dann kommt mein Rad wieder nicht nach Hause, wenn ich mit dem Porsche fahre."

Er wusste, dass das ein leidlicher Versuch war, die Zeit etwas hinauszuzögern. Und außerdem hatten sie in der ersten Stunde nur Sport. Nach dem Kuss war Nathanael noch wesentlich belustigter.

"Du!" Er betonte das Du, "setzt garantiert kein Auto gegen einen Baum, der Baum wird eher das Auto umlaufen."

Das dies eine Anspielung auf Adams Tempo und Fahrweise war, überließ er der Interpretation des Jungen und zog diesen dann auf seinen Schoss.

"Dein armes Fahrrad. Es ist bestimmt schon ganz traurig. Wir können es natürlich nicht dort stehen lassen, da hast du wohl recht" sagte er dann einfach frech und küsste Adam noch einmal.

Er überlegte, ob er ihn nicht doch zu Hause lassen sollte, aber das war nicht richtig und es gab auch keinen Grund dafür. Erneut sah er den Anderen an.

"Wenn ich so darüber nachdenke, bist du zu Fuß wohl doch noch schneller, als wenn du das Auto nimmst" ärgerte er ihn.

"Aber ich kann dich noch gar nicht gehen lassen" stellte er gleich im nächsten Atemzug fest.

"Du hast weder vernünftig gefrühstückt, noch den Kaffee getrunken. Und es wäre viel zu schade, das ganze wegzuschmeißen" belehrte er Adam an diesem Morgen erneut und schmunzelte dann ein wenig.

Er wusste wohl, wie verantwortungslos das ganze klingen musste und auch war, denn er hielt Adam von der Schule ab, aber irgendwie war es dem Vampir gerade egal.

"Hey, kalter Kaffee macht schön. Den kann ich heute Nachmittag auch noch trinken. Und was heißt hier, ich wäre mit dem Auto langsam! Ich muss mich erst daran gewöhnen!"

Der Porsche hatte nunmal ne Menge PS und das war der Junge nunmal nicht gewöhnt. Liebend gern ließ er sich nun von Nathanael in dessen Schoß ziehen und schlang seine Arme um dessen Hals.

"Wenn du so weitermachst, komm ich garantiert noch zu spät. Du bist wirklich nicht gut, wenn mir morgens die Zeit davon läuft!" Adam zog Nathanel zu sich herab und verwickelte ihn in eine leidenschaftlichen Kuss. Als er sich wieder von ihm löste meinte er frech

"Wo sind die Schlüssel?"

Irgendwie klang es absurd. Kalter Kaffee... das klang weder lecker noch klang es, als würde es schön machen, aber Adam würde schon wissen, was er tat.

"Nein, ich bin nie gut für dich" stellte er mit einem leichten Lächeln fest und erwiderte den weiteren Kuss.

Sie würden sich wohl ewig immer wieder küssen, Nathanael konnte auf jeden Fall nicht genug davon bekommen und so schmollte er auch leicht, als Adam nach den Schlüsseln verlangte.

"Wenn du das Auto nimmst, brauchst du ja noch nicht los" stellte er fest und schob den anderen leicht von sich, um aufzustehen, eine Brottüte zu nehmen und einige von den Schnittchen einzupacken, dieses Bündel dann zu Adam zu reichen.

"Dann isst du in der Schule. Wehe es bleibt was über" meinte er und sah den anderen dabei ernst an, übergab ihm dann auch die Schlüssel.

Immerhin sollte er wirklich nicht zu spät kommen, auch wenn Nathanael nur ungern alleine hier zurück blieb. Adam versuchte wirklich mit aller Macht, ein Lachen zu unterdrücken, doch zuckten seine Mundwinkel immer wieder verdächtig nach oben. Er nahm dankend die Tüte und die Schlüssel entgegen.

"Ich werde mich hüten, auch nur einen Krümmel mit nach Hause zu bringen Papa" lachte er leise, ehe er in Richtung Tür ging.

Von der Garderobe nahm er seine Jacke und zog sie über, ehe er sich die Tasche umhängte.

"Sei vorsichtig ja? Du hast es mir versprochen Nathanael. Und ich will heute Abend sicherlich nicht deine Asche vom Boden aufwischen müssen!" Er hatte ermahnend den Finger gehoben und fuchtelte vor der Nase des Vampirs herum.

"Ich liebe dich!"

Bei diesen Worten stellte er sich auf die Zehenspitzen um einen Kuss auf die Wange des Vampirs zu hauchen. Auch der Vampir hatte Mühe nicht zu lachen.

"Keine Sorge, ich verpuffe schon nicht" sagte er auf die Drohung von Adam hin und küsste diesen liebevoll, nachdem er nur einen Kuss auf die Wange bekommen hatte.

"Nun beeil dich, sonst kommst du doch noch zu spät" ermahnte er ihn und schob ihn zur Tür, ehe er sich selber wieder in den Sessel setzte und sogleich anfing, die Rechnungen fertigzustellen, um sie zu bezahlen.

Schließlich sollte weder Strom noch Wasser oder die Heizung abgestellt werden, auch wenn sie die Heizung wohl am seltensten benutzen, eigentlich wusste Nathanael nicht mal, wieso sie hier eingebaut wurden, der Ofen heizte eigentlich genug, aber nun ja, einige waren sicher zu faul für neues Holz zu sorgen oder hatten Angst vor dem Feuer. Schließlich, nachdem Adam gegangen war, holte er den Laptop, das wohl vermeindlich wertvollste hier im Haus und klappte diesen auf, um ein wenig zu stöbern. Vielleicht fand er mal wieder interessante Artikel, denn die Bücher, die er sonst las, lagen alle in der Scheune, zu der er nur schwerlich gelangen könnte, zumindest im Moment.
 

Adam ging zum Wagen, wo er ersteinmal seine Sachen auf dem Beifahrersitz und setzte sich dann hinters Steuer. Er startete den Wagen und parkte aus, ohne einen Unfall zu haben. Das war doch schonmal ein guter Anfang. Dann fuhr Adam wirklich mit dem Porsche in die Stadt, ohne einen Unfall zu verursachen, oder auch nur darin verwickelt zu werden. Mit einem breiten Grinsen parkte er den Porsche auf dem Parkplatz der Schule. Als er ausstieg hörte er bereits die ersten tuschelnden Stimmen seiner Mitschüler. Doch sie störten ihn nicht wirklich, denn das war schon immer so gewesen. Adam packte seine Sportsachen und die Schultasche und ging in das Gebäude.

"Hey Adam... hast du endlich jemanden gefunden, der dich ordentlich Geld gibt, dafür, dass du die Beine führ ihn breitmachst."

Gott, Steve war so ein Arsch. Doch versuchte er ihn zu ignorieren. Es war doch immer das Gleiche mit diesem Trottel. Versuchte ihn zu ärgern und zu provozieren. Doch mit den Jahren hatte Adam gelernt, Steve zu ignorieren. Ungeachtet der Gemeinheiten, ging er in die Umkleidehalle, der Turnhalle und zog sich seine Sportsachen an.
 

Nathanael surfte so durch das weite Internet und schließlich guckte er nicht doof. Ein paar Videovorschaubilder waren dort und sie sahen sehr anrüchig aus. Aber es waren nicht einfach nur Pornos, wie sie sonst so auftauchten, sondern beides Männer. Es waren Schwulenpornos! Ohne darüber Kontrolle zu haben klickte sein Finger auf eines der Videos, das recht harmlos aussah und das Video startete. Nathanael staunte nicht schlecht, ihm wurde sogar fast ein wenig wärmer, als er das Video sah. Es schien ein Amateurvideo zu sein, zumindest schien nichts geplant zu sein, sondern einfach zu passieren und es sah alles so leidenschaftlich aus. Er schluckte schwer und machte den Ton an.
 

Adam hatte die Turnhalle noch nicht einmal richtig betreten, als er von hinten am Kragen gepackt wurde, um auf die Treppe gezogen zu werden.

"Autsch" entfuhr es seiner Kehle, doch er wusste auch, ohne hinzusehen, wer es war.

"Was willst du Steve?" fragte er gereizt.

"Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben, auf meine Frage von vorhin." Er ging nah an Adam heran und hauchte in sein Ohr.

"Na, wer ist denn dein ehrenwerter Gönner, dass er dir sogar gleich ein Porsche-Cabrio schenkt?"

Adam konnte sich nicht zruückhalten und schlug dem Größeren in den Magen. Dieser keuchte unter Schmerzen auf.

"Das wirst du mir büßen kleiner Adam" stöhnte er, als Steve sich aufrichtete.

Er packte den Jüngeren am Kragen und schleuderte ihn gegen eine nächste Wand, ohne ihn loszulassne. Adam schrie unter Schmerzen im Rücken auf und wehrte sich nach Leibeskräften.

"Du kleine schwule Nutte!" schrie ihm Steve ins Gesicht.

"Ach halt doch die Klappe Steve!" schrie Adam zurück.

"Du bist doch nur eifersüchtig, weil ich nicht für dich die Beine breit gemacht hab. Mehr als Kuscheln und Knutschen war nicht drin und willst du wissen wieso, weil du ein Arschloch bist!"

Dafür kassierte der Schwarzhaarige eine saftige Ohrfeige.
 

Kaum, dass die Lautsprecher an waren, klappte Nathanael der Mund auf und wäre er nicht zu Stein gefroren, hätte er wohl alles ausgeschaltet, doch er saß nun einfach da und starrte einerseits erschrocken, andererseits äußerst interessiert auf den Bildschirm. Nun, es war nicht so, dass dort unmögliche Dinge gezeigt wurden oder gar irgendwas abartiges, aber irgendwie schien ihm, wenn er so darüber nachdachte, der untere Partner in dem Video wesentlich mehr Spaß zu haben, als Adam bisher und das war auch der Teil, der ihn an diesem Video interessiert. Schockiert war er eher von der Tatsache, dass die zwei es vor der Kamera trieben und ins Internet stellten, aber wer wusste schon, wie viel Geld sie dafür bekommen hatten und wie nötig sie es hatten. Oder sie mochten es einfach.

Langsam neigte sich das Video dem Ende und auch der Mund von Nathanael schloss sich wieder. Nun war er wirklich neugierig und klickte noch vor dem Finale ein neues Video an. Dort schien es eher noch ruhiger zuzugehen, zumindest fing es mit ein wenig Vorspiel an. Nun war er mehr als Aufmerksam und zwinkerte nicht einmal mehr um auch nicht ein Bild zu verpassen.
 

Adam hielt sich die schmerzende Wange und starrte den Größeren finster an.

"Das wagst du nicht nocheinmal zu sagen Adam!"

Der Wuschelkopf blickte trotzig nach oben.

"Aber sicher..."

Bereits waren einige Schüler versammelt und beobachteten interessiert das Treiben zwischen den Beiden.

"... und du schlägst wie ein Mädchen!" setzte der Kleine noch hinzu.

Das war dann wohl zuviel des guten, denn dafür kassierte er einen Schlag in die Magengrube, die ihm alle Luft aus den Lugen trieb. Schmerzend hielt er sich den Bauch, doch noch brachte er genügend Kraft auf, um mit dem Fuß nach Steve zu treten, sodass dieser ihn unter einem schmerzerfüllten Aufschrei losließ und Adam auf den Boden krachte. Wie zwei Hähne sahen sich die beiden Kontrahenten nun an, bis Steve vorschnellte, mit der Faust ausholte, aber nur die Wand traf, da Adam sich auf den Boden duckte. Er selbst setzte nocheinmal mit dem Fuß nach und schon war eine kleine Schlägerei zwischen den Beiden im Gange. Sie wurden von vielen angefeuert, bis ihr Sportlehrer dazwischen ging.

"DAS REICHT!" schrie er mit puterrotem Gesicht.

"ZUM DIREKTOR! SOFORT!"

Er packte jeden am Kragen und schleifte die beiden Streithähne durch die Turnhalle zum Ausgang. Adam hielt sich die Hand auf das schmerzende Auge und er schmeckte etwas Blut in seinem Mund. Steve hatte ihm anscheinend die Lippe aufgeschlagen. Der Junge seufzte ergeben. Das würde nochmal mächtig Ärger geben, doch hoffentlich keinen Verweis, dass war das Letzte, was er jetzt noch brauchen konnte.
 

Nathanael wusste nicht mehr, sein wievielter Porno das nun war, aber langsam schämte er sich gar nicht mehr, sondern studierte schon fast. Einige fand er lehrreicher, andere weniger lehrreich. Schließlich fuhr der den Laptop aber runter und seufzte. Sein Kopf war nun so voll, er würde sich wohl gar nichts mehr ansehen können, ohne zu platzen. Also legte er das Ding beiseite und versuchte sich einige Dinge zu merken, die er dafür als Richtig empfand. Dann fasste er einen Entschluss. Gleitgel oder -creme, oder irgendwas dergleichen würde er besorgen, das hatten fast alle genutzt. Dann waren da noch Handschellen zu finden, wobei er sich das noch mal überlegen würde, sexy Pants, die Adam aber meistens eh schon trug, nur noch ein wenig knapper und, was dem Vampir eigentlich besonders gefiel, eine Augenbinde. Damit wäre das Gröbste abgehakt und er würde Adam vielleicht mehr Lust bereiten, als dieser je für möglich gehalten hatte. Zumindest war das die Vorstellung des Älteren, wenn er diese Dinge anwand, die er heute gelernt hatte.
 

Adam saß nun mittlerweile seit einer geschlagenen Viertelstunde zusammen mit Steve im Büro und von der Sekretärin hatte er wenigstens eine Kühlkompresse bekommen, um sein blaues Auge kühlen. Steve sah ihn noch immer böse an, wenn nicht sogar mit tötenden Blicken. Adam hatte ihm ein paar ordentliche Kratzer am Hals und im Gesicht beigebracht, was ihn innerlich grinsen ließ.

Mit einem Mal ging die Türe auf und der schlanke, immer finster blickende Mann betrat das Büro. Abgesehen von der sonst schon miesen Stimmung, wurde sie noch schlimmer. Er hielt den Beiden einen Vortrag über Moral und Gleichberechtigung und gutem Verhalten.

Adam schloss gepeinigt die Augen. Seine Rippen schmerzten von einem Schlag von Steve noch immer fürchterlich. Sie wurden mit einem Eintrag in der Schulakte abgestraft und durften zurück in den Unterricht. Der Tag wurde zu einer ungsagbaren Qual, denn es tat ihm alles weh.
 

Adam setzte sich nach der letzten Stunde in den Porsche und fuhr ersteinmal in eine Apotheke, um sich Salbe und Tabletten gegen die Schmerzen zu besorgen. Erst dann schlug er den Weg nach Hause ein. Er parkte das Auto in der Garage und stieg unter Stöhnen und Ächzen aus. Seine Schulsachen hatte er im Kofferraum verstaut und holte sie nun heraus. Völlig gedemütigt ging er ins Haus, wo er seine Sachen neben der Tür ablud und erst einmal in die Küche schlurfte. Jetzt konnte er wirklich einen Kaffee gebrauchen und ein Eis für sein Auge und die Lippe.

"Bin wieder da!" rief er in die Wohnung.

Nathanael machte eine kleine Besorgungsliste, denn so wie er sich kannte, würde er gleich alles wieder vergessen, wenn er erst einmal in einem Laden stand. Das war auch einer der Gründe, warum Adam es immer für ihn besorgen musste. Auch das Tageslicht hatte aber einen großen Einfluss. Diese Besorgungen allerdings musste er schon selber machen. Schließlich klingelte das Telefon und er sah es an, als würde er es zum ersten Mal sehen, nahm dann ab und war überrascht den Schuldirektor von Adam am Hörer zu haben. Erst dachte er, es wäre etwas schreckliches geschehen oder Adam wäre gar nicht erst in der Schule angekommen, doch erfuhr er dann, dass es sich um eine Prügelei handelte und dass er Adam bessere Manieren beibringen und ihm mehr Werte und Normen zu lehren hatte. Wofür ging der Junge denn den ganzen Tag zur Schule, wenn nicht mal das erledigt wurde, dachte sich der Vampir, stimmte aber nur zu und legte auf.
 

Es dauerte noch etwa den halben Tag, bis Adam nach Hause kam. Schon an den Schritten konnte er hören, dass der Junge völlig fertig war und die Tatsache, dass er nicht direkt den Weg zu ihm, Nathanael, anschlug war ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmte. Gut, der Vampir wusste, dass etwas nicht stimmte, aber roch er auch das alte Blut, selbst wenn es nur wenig war und das gefiel ihm weniger. Er erhob sich und ging in die Küche, eigentlich nur ein paar Schritte, wo er dann Adam sah.

"Willkommen zu Hause" sagte er nur leise und lehnte sich an die Küchentheke, verschränkte die Arme.

Er war gespannt, ob der Junge etwas sagen würde, wo er doch so eindeutig zeigte, dass er bereits von dem Vorfall wusste. Adam warf nur einen Blick über die Schulter, als er bereits den Blick des Vampirs bemerkte. Er verdrehte die Augen, hob mit der einen Hand die Kaffeetasse und der anderen das Eis an sein Auge.

"Willst du ne Erklärung dafür haben oder hakst du es einfach ab?"

Er umrundetete die Theke und machte sich auf den Weg in das Badezimmer. Die Tasse und das Pad legte er auf die Ablage und quälte sich aus seinen Schulsachen und schmiss sie wieder in die Wäsche. Anschließend nahm er sich einen Pulli vom Regal und schlüpfte in eine Trainingshose. Adam betrachtete sich schnell im Spiegel. Mit einem Waschlappen wischte er sich das Blut von der Lippe, ehe dieser sofort in die Waschmaschine wanderte. Zusammen mit seinen Klamotten, die er auch etwas eingesaut hatte.

Als er wieder zu Nathanael zurückkehrte, hatte sich dieser noch keinen Zentimeter bewegt.

"Und? Willst dus hören?"

Es war wohl nicht schwer zu bemerken, dass Adam kein Redebedarf hatte. Er schien genervt und Nathanael konnte das verstehen, nur störte es ihn, dass nun scheinbar der Vampir derjenige war, der das ganze auszubaden und zu ertragen hatte. Schließlich wuselte Adam herum, doch er wartete in gleicher Position an gleicher Stelle. Schließlich aber kam der Junge wieder. Er löste die Verschränkung der Arme.

"Wenn du mir davon erzählen willst" meinte er nur und sah sich das Auge genauer an.

Schließlich ging er zu Adam hin und legte sanft seine Hand an dessen Wange, strich mit dem Daumen über die Lippe und sah das Feilchen an.

"Das sieht nicht gut aus" stellte er fest und strich vorsichtig darüber.

Es war sehr geschwollen und so blau und grün. Er seufzte ein wenig, dann strich er Adam über den Kopf. Er wollte ihm nicht böse sein, zumal es eigentlich keinen Grund dazu gab. Der Junge hatte mit seinen Blässuren wohl genug Strafe erfahren und brauchte nicht auch noch einen meckernden Kerl an seiner Seite. Adam sah schmollend zu Nathanael.

"Wenn ich nicht mit dem Porsche gefahren wär, wär mir das gar nicht passiert" schnaufte er.

"Steve hat mich wieder mal dumm angemacht und als... lass mich kurz überlegen... schwule Hure bezeichnet. Da hab ich eben mal zurückgeschossen. Dass er ja nur eifersüchtig drauf ist, weil ich nicht für ihn die Beine breit mach. Eifersüchtiges Etwas" bemerkte er.

Adam zog die Luft scharf ein, als Nathanael ihn an der Wange berührte.

"Ja, tut auch saumäßig weh. Und nach dem Gespräch mit dem Direx haben wir noch einen Vermerk in der Schulakte bekommen, der hat mich gar nicht angehört!"

Bei dem Vorwurf mit dem Porsche hatte Nathanael beinahe das Gefühl, er würde nun dafür verantwortlich gemacht, dass alles so gekommen war.

"Hören Direktoren überhaupt mal zu?" fragte er noch immer auf die Verletzungen konzentriert, ehe er sich dann von Adam löste.

Er würde ihn gerne küssen, doch fürchtete er sich ein wenig vor der noch etwas geöffneten Lippe oder viel mehr davor, davon verführt zu werden und sich vielleicht doch über den Jungen her zu machen.

"Du bist aber keine Hure" sagte er leise und lächelte dann.

"Und wenn das jemand behauptet, dann soll sich der Schuleintrag schon gelohnt haben."

Doch gerade konnte er Adam nicht wirklich ertragen, auch wenn er versuchte so liebevoll wie möglich zu klingen, er konnte die Aggressionen in Adam beinahe brodeln spüren und das machte ihn selber ganz kribbelig.

"Du, ich gehe eben noch mal los. Leg du dich hin und kühl schön dein Auge, sonst wird es noch dicker" mahnte er ihn.

"Ich finds trotzdem total scheiße, dass ich mir das von diesem Idioten anhören musste. Und ich weiß, dass ich das nicht bin, aber ich will auch nicht, dass man mich als solche ansieht."

Er schlang seine Arme um die Taillie des Vampirs und hielt seine Wange an die Brust des Älteren. Diese war auch ganz schön kühl und fast besser als der Eisbeutel. Er nickte mit dem Kopf, als Nathanael erwiederte, dass er noch einmal losgehen würde. Er löste sich von dem Älteren und ging zu dem kleinen Sofa hinüber. Dort ließ er sich darauffallen und hielt sich wieder den Kühlpack an das Auge und die Wange.

"Bleibst du lange aus? Und hast du den Laptop hier irgendwo? Ich muss noch ein paar E-Mails checken." Er drehte sich zu Nathanael um.

"Kann ich morgen zu Hause bleiben?" fragte er vorsichtig.

Natürlich wollte man so nicht bezeichnet werden und Nathanael hatte ja auch gar nichts dagegen, dass Adam sich dagegen gewehrt hatte, doch sollte man das auch erfolgreich machen und hinterher nicht so mitgenommen aussehen. Er zog sich seinen Mantel über und sah dann noch einmal zu Adam.

"Ich bin nicht lange weg."

Er ging zum Laptop und packte den Zettel ein, reichte Adam dann das technische Ding.

"Stell keinen Unsinn an, während ich weg bin" mahnte er noch einmal liebevoll und ging zur Tür.

"Natürlich, so lasse ich dich bestimmt nicht zur Schule" sagte er mit einem Schmunzeln und verschwand durch die Türe.

Immerhin war es schon dämmrig und damit sehr erträglich für den Vampir, sogar angenehmer als die komplette Dunkelheit.

Adam nickte, als der Andere erwähnte, dass er nicht lange aus war. Das beruhigte ihn doch etwas, denn er war nervös, wenn er alleine war. Jeder hätte ihn überfallen können und ihm wehtun. Er platzierte den Laptop auf seinen Knien und blickte zu Nathanael. Schenkte diesem ein unschuldiges Lächlen

"Ich kann doch niemals etwas unanständiges anstellen." Zuckersüß kamen die Worte über seine Lippen, während er das technische Gerät aufklappte und startete.

"Okay" bemerkte er noch zur Schule.

Als Nathanael weg war, war auch der Laptop hochgefahren und Adam startete das Internet. Nachdem er seine E-Mails gelesen und beantwortet hatte, surfte er noch etwas rum. Als er aus versehen eine Seite schloss, öffnete er die Chronik und traute im ersten Moment seinen Augen nicht. Vorsichtig schwenkte er mit der Maus und öffnete eine der Seiten. Sein Kinn klappte nach unten. Das... das war ja... ein... Porno! Was zum Henker hatte das zu bedeuten? Und wenn er dem Datum auch noch trauen durfte, waren diese heute erst geöffnet worden. Entsetzt fügte er alles zusammen. Reichte er Nathanael etwa nicht mehr? Brauchte dieser auch noch Pornos, um sich anzuturnen?
 

Mit schnellen Schritten, er hatte keine Lust mit dem Auto zu fahren, machte sich Nathanael auf den Weg. Einerseits entspannte ihn der Fußmarsch und andererseits tat ihm die frische Luft und das restliche Licht sehr gut. Er fühlte sich gleich besser und vergaß seine Sorgen um Adam einen Moment, aber nur kurz, dann wurde ihm sein Ziel wieder klar und er schlug den Weg ein. Er kannte das Mileu genau, er war öfter dort, nur um leicht an etwas Süßes zu kommen, an etwas zu trinken. Denn die Frauen dort waren alle mehr als willig, selbst wenn sie hinterher kein Geld bekamen, aber die meisten bekamen das gar nicht mehr mit.

Dieses Mal hatte er jedoch andere Pläne, wenn er sie auch das erste Mal gefasst hatte. Hätte er genug Blut in sich, wäre er nun sicher rot geworden, denn er stand vor dem Laden wo groß und dick "Adults Dreamland" dran stand. Nun war er schon hier und jetzt wieder zu gehen wäre noch schlimmer, also ging er hinein und wurde sogleich von der Mitarbeiterin begrüßt. Sie kam zu ihm und fragte, ob er Hilfe brauchte. Er machte es kurz und schmerzlos und gab ihr den Zettel. Sie laß diesen und lief mit ihm nach hier und dort. Dann fragte sie auch noch nach Sorten und Größen und grinste dabei so wissend, als wäre seine eigene Unwissenheit in sein Gesicht geschrieben. Schließlich überließ er ihr die Wahl und hatte dann eine Tüte voll mit Dingen, viel mehr Dingen, als er auf der Liste hatte, aber er würde dem jungen Ding vertrauen. Sie wusste wohl, was gut war, schließlich arbeitete sie hier. Auch wenn er von den künstlichen Penissen selbst mit Vibration nicht überzeugt war, aber in einem der Pornos kam auch das vor und derjenige, der diesen bekam schien mehr als begeistert. Was man nicht alles tat, um seinen Partner einen höheren Genuß zu bescheren.

Schließlich nahm er die schwarze Tüte und machte sich auf den Rückweg. Vielleicht würde er sich vorher noch einen kleinen Entspannungssnack gönnen, schoss es durch seinen Kopf und er sah sich aufmerksam um.
 

Adam starrte noch immer fassungslos auf dem Laptop, rief nun ein Video nach dem Anderen auf. Nach dem fünften fuhr er den Laptop herunter, stellte ihn geistesabwesend auf den Wohnzimmertisch und legte sich mit dem Eispack im Gesicht wieder zurück auf das Sofa. Großer Gott, was zum Geier hatte er da gerade für Abgründe seines Liebhabers entdeckt. Er sah sich Pornos an, wenn er nicht da war! Das war ja furchtbar. Entweder reichte Adam ihm selbst nicht als Befriedigung. Oder vielleicht brauchte er sie auch um scharf zu werden. Oder aber Nathanael war einfach pervers und stand auf solche Sachen! Gut Adam hatte sicher nichts gegen ein bisschen spielen und fesseln, aber sich schlagen zu lassen oder gar demütigen. Er war ein Mensch! Und wenn Nathanael soetwas von ihm verlangen würde, würde er sicher dagegen wehren, da war er sich jetzt schon sicher. Aber die Idee mit dem Spielen gefiel ihm auch etwas. Fesseln übten auch irgendwie jetzt schon eine magische Faszination auf den Jungen aus. Er würde sich mal überraschen lassen. Ob er den Älteren wohl darauf ansprechen sollte? Nein, besser nicht, sonst meinte dieser nur, er würde ihm nachspionieren und das wollte Adam nicht. Er würde die Situtation jetzt einfach beobachten und sehen, was Nathanael zu tun gedachte. Und morgen durfte er ja auch zu Hause bleiben, dass war doch schon mal gut. Adam zog sich eine Decke hoch und mummelte sich darin ein, woraufhin er wenige Augenblicke später mit dem Kühlpack auf dem Auge eindöste.
 

Es hatte auch nicht lange gedauert und wie versprochen kam er auch kurze Zeit später wieder zu Hause an. Die Tüte hatte er in seinem kleinen Gemach verschwinden lassen, ehe er zur Haustür herein trat und die wohlige Wärme auf seiner Haut, nachdem er den Mantel abgelegt und das Hemd leicht geöffnet hatte, Willkommen hieß. Dann blickte er sich um und ging ins Wohnzimmer, wo Adam brav mit einer Kühlung auf dem Auge auf dem Sofa lag.

"Ist es schon besser?" fragte er besorgt und trat näher, um den Eisbeutel vorsichtig ab zu nehmen und sich das Veilchen anzusehen.

Immerhin war es nur noch geschwollen und pulsierte nicht mehr so stark. Auch das Auge selber war nicht betroffen, das waren doch gute Dinge. Sanft küsste er Adam und legte den Eisbeutel wieder darauf.

"Hallo" fiel ihm dann ein, dass er den anderen noch gar nicht gegrüßt hat und lächelte.

"Wie geht es dir?" fragte er nach und strich über die Wange, kniete sich vor das Sofa und ahnte nicht mal annähernd, was Adam gesehen hatte und das dieser auch noch sonst was von ihm dachte.

Als sich die Haustüre öffnete, schlug Adam verschlafen seine Augen auf und blickte zu Nathanael hoch, als dieser vor ihm stand. Er nickte leicht.

"Ja, tut schon nicht mehr so weh."

Er streckte sich ein wenig. Er betastete selbst vorsichtig die Stelle, wo Steve ihn getroffen hatte. Es tat nicht mehr so weh, wie am Anfang, aber es fühlte sich geschwollen an, wie Adam fand. Es entstellte ihn sicherlich fürchterlich. Er grinste in den Kuss, als Nathanael ihm den Eisbeutel wieder ins Gesicht legte.

"Uaaah, das ist kalt!" beschwerte er sich.

"Hi du! Na, wars schön?" Adam erwiederte das Lächeln.

"Ja, mir gehts gut. Jetzt bist du ja wieder da." Der junge Mann drehte sich auf die andere Seite, damit er Nathanael ansehen konnte.

"Wie war dein Tag heute?" fragte er vorsichtig.

Nun setzte sich der Vampir auf den Boden vor Adam und sah diesen weiterhin mit einem zufriedenen Gesicht an.

"Er war einsam ohne dich" gestand er und sah den Jungen verliebt an.

"Und ich hatte nicht einmal etwas zu Lesen da, außer deine Schulbücher vielleicht."

Doch danach hatte er gar nicht gesucht, wo er sich auch sicher war, dass ihn das ganze gar nicht interessiert hätte. Sanft streichelte er über den Arm von Adam und wieder sanft seine Wange.

"Vielleicht solltest du nicht mit diesem Auto zur Schule fahren" stellte er amüsiert fest.

Wenn das solche Probleme bereitet, war das wohl wirklich nicht gut. Vielleicht ein schicker Kleinwagen, der würde wohl auch besser zu Adam und seinem Fahrstil passen.

Natürlich, dachte Adam sarkastich, wahnsinnig langweilig, dass man auch Pornos gucken musste.

"Stimmt, meine Schulbücher sind langweilig. Die interessieren mich meistens auch nicht. Die Literaturbücher sind aber gar nichtmal so schlecht." bemerkte er leise.

Er schloss genießend die Augen, auch wenn es sich beim rechten als etwas schwierig herausstellte.

"Ja, du hast Recht, aber jetzt ist es auch schon egal. Vermutlich weiß es jetzt eh schon die ganze Schule" seufzte der Jüngere.

"Aber was macht sich dieser Idiot auch Hoffnungen, dass ich noch mehr für ihn machen würde! Wie blöd kann man denn sein?"

Der Vampir war sich nicht sicher, ob Adam wirklich eine Antwort auf seine letzte Frage haben wollte, aber er schwieg einfach und schien nachdenklich. Dann lächelte er aber wieder.

"Nun ja. Wenn er wirklich so ein Idiot ist, dann kann er nur sehr blöd sein" war schließlich dann sein Kommentar dazu.

"Wenn du willst, kannst du von mir aus jeden Tag das Auto nehmen" stellte er dann noch mal so als Angebot in den Raum.

"Möchtest du etwas essen, oder was trinken?" fragte er schließlich, denn er musste nun doch ein wenig für seinen Liebsten sorgen, wo dieser doch verletzt war.

Adam schüttelte den Kopf.

"Nein, ich würd lieber wieder mit dem Rad fahren. So bleib ich wenigstens ein bisschen fit. Aber jetzt im Winter wärs schon nicht schlecht. Da ists mit dem Rad wirklich kalt. Aber ich kann ja auch noch zu Fuß gehen." Er drehte sich wieder auf den Rücken, ehe er wieder zu Nathanael sah.

"Nein... eigentlich nicht. Mich würde viel eher interessieren, wo du gerade gewesen bist. Sonst gehst du doch auch erst in der Nacht auf Jagd."

Als wäre er etappt sah er Adam sprachlos an und wusste auch nichts sofort zu antworten. Auch wenn die Frage gerade erst gesprochen war, hatte er schon das Gefühl, dass mein sein Zögern bemerkte. Was sollte er nun sagen.

"Der Geruch deines Blutes hatte mich ein wenig nervös gemacht" gestand er dann.

"So ist es sicherer" fügte er noch hinzu und lächelte.

"Außerdem habe ich keine festen Essenszeiten" lachte er amüsiert ob dieser Vorstellung und knuffte Adam liebevoll gegen die Hand.

Dann strich er sanft über dessen Seiten.

"Geht es deinen Rippen gut, du atmest ein wenig schwer" war ihm gerade aufgefallen und es war perfekt, um das Thema zu wechseln.

"Was? Nein, meinen Rippen gehts so weit gut. Aber ich glaub, ich bin da ganz blau. Steve war nicht gerade zimperlich mit mir." Er grinste leicht.

"Aber er hat auch einiges davongetragen. Ziemlich zerkratztes Gesicht, aber ich schläger mich eben wie ein Mädchen." Er musste leise lachen, was er sofort wieder bereute, da es doch etwas mehr wehtat, als er sich gedacht hatte.

"So, keine festen... ja stimmt auch wieder. Aber du änderst im Moment sowieso irgendwie alles. Du bist auch selten einen ganzen Tag im Haus. Vor allem über den Tag, wenn die Sonne scheint." Er grinste frech.

"Und der Geruch meines Blutes hat dich bis jetzt auch nicht gestört. Sei froh, dass ich kein Mädchen bin."

Vorsichtig legte er seine Hand auf Adams Seite. Vielleicht waren die Rippen geprellt, aber sicher war es nicht so schlimm, wenn Adam sonst keine Schmerzen hatte. Dann rümpfte er jedoch die Nase.

"Ieh, neein Menstruationsblut riecht nicht besonders appetitlich, eher wie saure Milch, im Vergleich zu normaler Milch" versuchte er einen Vergleich darzustellen, doch das konnte man für eine menschliche Nase wohl kaum beschreiben.

Es roch einfach nicht ansprechend, lag wohl an den sonstigen Substanzen, die mit hinaus gespült wurden, zumindest fand der Vampir sonst keine Erklärung dafür.

"Außerdem hast du mich allgemein bisher nicht sonderlich gestört. Und nun macht mich deine bloße Anwesenheit ganz kribbelig" gestand er mit einem Schmunzeln und küsste Adams Hand, dann sanft seine Lippen, auch wenn er noch ganz leicht das Blut schmecken konnte. Aber er war vorerst gesättigt und hatte nicht den Drang, den Geschmack zu verstärken.

"Soll ich mir deine Rippen einmal ansehen, nicht dass es schlimmer wird" fragte er leise.

Adam lachte wieder.

"Ja so genau wollt ichs wirklich nicht wissen!" Er wollte sich das auch nicht vorstellen, doch der Vergleich brachte ihn zum überlegen.

"Dann würdest du also eine Frau während ihrer Menstruation nicht anrühren?"

Seine Neugierde war wieder geweckt und jetzt würde er Nathanael vermutlich wieder mit völlig sinnlosen Fragen löchern. Er grinste wieder weiter, als der Vampir ihm Komplimente machte. Das war wirklich wunderschön. Er erwiederte den Kuss sanft und stöhnte leicht, als dieser sanft über seine Lippen leckte.

"Nein, musst du nicht. Wird schon gehen."

Hm, die Frage war gut. Nur hatte die Menstruation nicht unbedingt etwas mit der Frau an sich zu tun. Er strich sanft über Adams Schulter.

"Aber wenn es schlimmer wird, dann sag mir Bescheid" bat er ihn und streichelte dann noch einmal die Wange des anderen.

"Ich glaube, ich würde keine Frau während ihrer Regelblutung anrühren. Alleine wegen dem Geruch. Aber ihr Blut schmeckt während dieser Zeit besser" sagte er ganz ehrlich und grinste er dabei, als würde er über alltägliche und nicht unmenschliche Dinge sprechen.

"Ein wenig fruchtiger vielleicht?" Er schmunzelte, denn das war nun wirklich ein schlechter Wortwitz, aber es stimmte.

Der Geschmack war anders, aber ob man das als fruchtiger bezeichnen konnte, er wusste ja nicht.

"Aber Frauen locken mich so oder so sehr selten an" erzählte er noch.

Er hatte keine Lust auf Adams löchernden Fragen und wollte so gleich mit einer Antwort so viele davon auslöschen, wie es nur ging. Adam nickte.

"Natürlich, werd ich machen."

Er schmiegte sich an die sanfte Hand und nickte bedächtig, als Nathanael ihm alles erklärte. Bei seinem Vergleich von fruchtig, drehte sich sein Magen beinahe um. Somit war seine Neugierde auch gleich wieder gedeckt. Man sah es ihm vermutlich auch im Gesicht an, dass er nicht gerade darüber begeistert war.

"Lass uns über was anderes reden. Wie sexy findest du mich eigentlich?"
 

Irgendwie hatte der Vampir gehofft, Adam von alleine zu einem anderen Thema zu zwingen. Dabei fand er selber es gar nicht so schlecht, gut, aber wohl nur, weil er jeden Tag das Blut saugen musste und sich daran gewöhnt hatte. Die nächste Frage war aber schwerer zu beantworten. Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte.

"Du bist sehr sexy, Adam. So sexy, dass ich es gar nicht beschreiben kann" sagte er dann amüsiert aber durchaus ehrlich.

"Aber wieso fragst du" war nun seine Gegenfrage, noch bevor Adam seine nächste Bohrstelle ansetzen konnte.

"Ach" setzte Adam an.

"Ich war vorhin etwas im Internet surfen. Die Chronik war äußerst interessant."

Er drehte den Kopf zu Nathanael und sah diesem fest in die Augen.

"Willst du mir etwas mitteilen?"

Mit einem fragenden Blick legte er den Kopf zur Seite. So gut kannte er sich dann doch nicht aus, als würde er verstehen, was Adam von ihm wollte. Eine Chronik war für ihn eine Art Heldengeschichte, aber davon gab es viele in der weiten Welt des Internets und er wüsste auch nicht, was er Adam daraufhin mitteilen wollen sollte. Doch dieser feste Blick ließ darauf vermuten, dass er irgendwas erwartete, also Nathanael wirklich irgendwas mitteilen wollen müsste. Aber ihm fiel einfach nichts ein. Hatte er die Internetverbindung zerstört oder was?

"Nein, ich wüsste nicht" sagte er also und man konnte ihm ansehen, dass er sich keiner Schuld bewusst war.

"Ach nein? Keine komischen Internetseiten oder so?"

Er zog die Augenbraue nach oben. Adam konnte sich nicht vorstellen, dass Nathanael so wenig Hirn besaß, um nicht den Anstoß zu verstehen, den er ihm gegeben hatte.

"Kleine private Filmchen?"

Gut, die komischen Internetseiten machten ihn schon hellhörig und als Adam dann auch noch private Filmchen ansprach, wusste er wohl, oder konnte es ahnen, was Chroniken im Internet zu bedeuten hatte.

"Ach ... die ..." sagte er und wich einem Moment den Blick des Wuschelkopfes aus.

Was sollte er auch dazu sagen. Er hatte sie mit Zufall gesehen und dann eines nach dem nächsten angeklickt? Das klang nicht gut. Also sollte er ihm seine Planung erzählen? Aber dann könnte er ihn damit nicht mehr überraschen.

"Nun ja weißt du" versuchte er es ein zweites Mal und sah dieses Mal in Adams Augen.

"Mein letztes Mal Sex ist eine ganze Weile her und zu der Zeit lag es nicht so mit Lust im Bett. Zumindest nicht für beide Beteiligten. Und jedes Mal habe ich das Gefühl, dass dir der Anreiz fehlt und im Grunde nur der reine Instinkt in dir davon überzeugt ist, dass du mit mir schlafen willst, daher wollte ich einfach mal sehen, wie man es anders gestalten kann."

Das klang doch ganz gut, fand er, wo er es jetzt gehört hatte. Doch, wirklich gut. Ehrlich, offen aber auch schrecklich peinlich und auch wenn seine Wangen nicht warm wurden, glaubte er doch, dass ihm die Pein im Gesicht geschrieben stand. Es war ihm wirklich unangenehm so unerfahren zu sein, wo er doch schon so lange Zeit lebte.

"Eine ganze Weile her? Und was war am Wochenende und gestern?" Er sah ihn entsetzt an.

"Der Anreiz? Du bist mir Anreiz genug Nathanael! Ich brauche nicht mehr!" Nun setzte er sich langsam auf.

"Bitte was?! Mein Instinkt? Denkst du wirklich, ich würde das nur tun, weil du mich magisch anziehst?" Am liebsten hätte er ihm jetzt eine Ohrfeige gegeben. Den Rest hörte er gar nicht mehr.

"Ich glaub du hast echt nicht mehr alle Tassen im Schrank Nathanael! Denkst du, ich würde diese Schmerzen ertragen, wenn ich es nicht wollte! Nein sicherlich nicht!" Er schwang die Beine vom Sofa herunter und stand zitternd auf.

"Das ... ist wirklich das Letzte, was ich je gehört habe!"

Verwirrt und überrascht sah der Schwarzhaarige zu ihm. So hatte er das weder gemeint, noch gesagt. Außerdem seufzte er leicht. Adam hatte also wirklich Schmerzen und wie es klang, nicht nur ein bisschen. Aber genau das war doch der Grund, warum er das alles dann geguckt und schließlich auch unterwegs gewesen ist. Doch bei dieser Reaktion wollte er sich gar nicht ausmalen, wie Adam diese Idee finden würde. Gott, fluchte er innerlich. Er hatte sich gerade ziemlich dumm angestellt. Was hatte er sich auch dabei gedacht, irgendwelche Dinge zu besorgen, die er sein ganzes Leben nicht gebraucht hat.

"Adam" versuchte er ihn zu beruhigen und stand auf, als auch der Junge sich hinstellte.

"So habe ich das nicht gesagt."

Er versuchte ruhig zu bleiben, doch er war sich sicher, dass man seine innere Nervosität hören konnte.

"Ich meinte natürlich, in der Zeit vor dir. Und da war es mir auch nicht wichtig, ob ich der Einzige war, der beim Verkehr seinen Spaß hat. Ich hatte einfach Sex" versuchte er noch einmal seinen Standpunkt zu erklären.

"Aber ich will, dass auch du deinen Spaß dabei hast und ihn genießt."

Er war beinahe verzweifelt und gab schließlich auf. Er drehte sich um und ging in sein Kämmerchen. Wenn Adam ihm folgte, dann war das so, wenn nicht, dann mussten sie nun beide damit leben, aber er wollte sich weder aufregen, noch war er bereit traurig zu sein. Also gab es für ihn keine Wahl, als sich zurück zu ziehen.

"Was?!" fauchte Adam, als er den Kopf zu Nathanael drehte.

Er lauschte mit wild pochendem Herzen der Erklärung des Älteren. Da hatte er wohl wirklich etwas falsch verstanden. Betreten sah er auf den Boden. Aber Nathanael hatte sich auch wirklich ungeschickt ausgedrückt.

"Tut mir Leid" kam es leise vom Schwarzhaarigen und er hielt sich die Seite, da es etwas schmerzte, wenn er sie belastete.

"Aber ich habe doch Spaß beim Sex und ich genieße ihn wirklich! Du machst das wirklich gut! Ich mein... mir wurden so viele schreckliche Dinge vom ersten Mal erzählt, dass es saumäßig wehtut, dass man blutet und was weiß ich noch alles und dann... ich hatte nur am Anfang etwas Schmerzen und konnte es wirklich genießen."

Das alles hatte er gesprochen, während Nathanael aus der Tür ging und er war sich sicher, dass er vieles davon nicht mal mehr gehört hatte. Mit schlurfenden Schritten folgte er dem Älteren nach draußen und ging zu der Scheune. Adam musste all seinen Mut zusammen nehmen, um diese auch wirklich zu betreten.

"Nathanael, es tut mir Leid!" sagte er und sah sich in der Dunkelheit um. Er konnte nur schwerlich etwas erkennen.

"Ich glaub, ich hab dich echt falsch verstanden." Seine Stimme klang flehend.

"Bitte verzeih mir! Aber du hast dich so ... so ... das hat sich alles so auf mich bezogen angehört."

Auch wenn Adam es nicht erwartete, so hatte der Vampir doch einiges mitbekommen. Das Ende verschluckte sich ein wenig, aber er konnte sich denken, was Adam gesagt hatte, dennoch blieb er nicht stehen, sondern ging in das kleine Räumchen, umgeben von Stroh und es sah auch mehr nach Viehstall aus, doch vieles war mit alten Bannern oder Wandteppichen verschönert, auch der Boden war ausgelegt und ein Sessel stand hier, aus blutrotem Samt und um einiges älter als der Sessel im Haus. Auch ein Gemälde hing direkt gegenüber der Eingangstür und füllte die gesamte Wand aus.
 

Auch wenn Adam all dies in der Dunkelheit wohl nur schwer sehen konnte, so konnte Nathanael dafür alles sehen. Er drehte sich um und sah zu Adam, der versuchte sich zu erklären, aber er hatte ja recht. Wenn man wollte, konnte man die Worte wirklich falsch verstanden haben und genau das hatte Adam auch. Er ging zu diesem, schritt aber an ihm vorbei und schloss die Tür. Es war nun fast ganz dunkel, nur einige Ritzen ließen noch das Nachtlicht herein, bis Nathanael einige Kerzen anzündete. Langsam erhellte sich der Raum. Er wusste nicht so recht warum, aber dieser Raum beruhigte ihn. Dann sah er wieder zu dem Jungen, der geknickt dastand. Er ging zu ihm und nahm ihn sanft in die Arme.

"Ich habe dir schon längst verziehen" sagte er leise und schob Adam dann leicht von sich, legte mit einem leichten Lächeln seine Hand auf das Auge von Adam.

"Du musst es kühlen, sonst wird es dicker" mahnte er liebevoll.

Noch immer stand er wie ein begossener Pudel vor Nathanael, hielt sich die schmerzenden Rippen und versuchte die heile Seite zu belasten, was es einigermaßen erträglicher machte. Die Hand auf seinem Auge fühlte sich gut an. Und so versuchte er alles, was er hier sah in sich aufzunehmen. Er war noch nie hier drin gewesen, doch es wirkte bei weitem nicht wie das leichenverschändelte Gemäuer, dass er sich immer vorgestellt hatte. Es war sogar ein bisschen warm, durch die dunklen, samtenen Farben, die schwer und süß zugleich wirkten. Nathanael hatte wirklich ein gutes Händchen für schöne Sachen und Stoffe. Nun schmiegte er sich wieder etwas an die Hand.

"Bleibst du dann heute Nacht dennoch bei mir?" fragte er vorsichtig. Aber irgendwie konnte er es auch verstehen, wenn der Vampir das nicht wollte.

"Weißt du, es hat mich nur verunsichert, dass mit den Videos... es kam mir so vor, als ob ich dir nicht genügen würde oder du mich gar hässlich finden würdest und soetwas bräuchtest, um in Stimmung zu kommen."

Adam lachte nervös, da es selbst ihm jetzt wahnsinnig blöd vorkam. Sanft zog er Adam zu dem Sessel, sah diesen dann aber mit einem Lächeln an.

"Ich werde heute Nacht bei dir bleiben. Ich bin länger kühl, als das Eis" sagte er belustigt und schob Adam dann auf den Sessel, streichelte sanft über dessen Kopf und hockte sich vor den Jungen.

"Ich bin zufällig auf eines der Videos gestoßen. Dann wurde ich neugierig. Das ist alles" versicherte er ihm.

"Glaubst du wirklich, mich würde irgendwas mehr erregen, als du?" fragte er dann leise und beinahe schüchtern.

Er wollte nicht schon wieder missverstanden werden. Sanft küsste er seine Hand.

"Ich finde dich ganz und gar nicht hässlich und brauche auch keine Pornos" sagte er dann noch.

Er zog scharf die Luft ein, als Nathanael ihn zwar sanft, aber dennoch etwas stürmisch zum Sessel zog. Er sollte sich wohl eher langsam bewegen.

"Ja, das stimmt wohl" bemerkte er leise, als der Vampir auf seine Körpertemperatur zu sprechen kam.

Als er schließlich in dem gemütlichen Sessel saß, versuchte er sich so gut es ging zu entspannen und sah dann zu dem Älteren hinab. Seine Haare fielen über die Schultern hinab und glänzten seiden im Schein der Kerzen. Wieder einmal wurde sich der Junge der absoluten Schönheit und Vollkommenheit des Vampirs bewusst und das schnürte ihm die Kehle zu. Außerdem wusste dieser auch, wo er anzusetzen hatte, wenn seine Seele gebeutelt und verletzt war und was er hören musste, um sie wieder zum Scheinen zu bringen. Adam wurde etwas rot um die Nase, ob all dieser Komplimente. Nathanael fand nichts erregender als ihn? Das hatte noch nie jemand zu ihm gesagt.

"Im Moment bin ich wohl eher der Stimmungskiller hier" versuchte er es mit Humor zu nehmen.

"Es tut mir wirklich leid, wegen der Schlägerei heute in der Schule. Wenn das nicht gewesen wäre, könntest du jetzt alles mit mir machen. Und so kannst du jetzt gar nichts mit mir anfangen. Und morgen bin ich dann auch noch den ganzen Tag zu Hause." Er seufzte.

"Ich glaube, ich sollte vielleicht doch zum Arzt gehen, meine Rippen tun höllisch weh!" Sein Blick wanderte gequält zum Älteren.

Etwas besorgt aber doch lächelnd streichelte er Adam über ein Bein.

"Du bist kein Stimmungskiller" schmunzelte er dann.

Und ich will ja gar nichts mit dir anstellen, hätte er beinahe gesagt, doch das hätte wieder total falsch geklungen. Dann stand er aber auf und küsste Adam sanft auf die Stirn. Wie gerne würde er ihm vorhalten, es gewusst zu haben, doch das war der falsche Zeitpunkt.

"Ist gut, ich fahre dich. Kannst du denn gut sitzen?" fragte er, sonst würde er Adam nun zum Bett bringen und den Arzt kommen lassen.

"Jetzt?" sah er Nathanael fragend an.

"Nein, nein, ich muss nicht gleich, ich werd schon bis morgen früh überleben" wimmelte er ab.

So schlimm war es dann doch auch nicht. Doch eigentlich fürchtete sich Adam nur vor dem Arzt. Er mochte keine Spritzen, Mundspatel und den sonstigen Mist, den die immer hatten. Außerdem war es bereits später Abend und da wäre sowieso keiner von denen mehr da.

"Bleib einfach du bei mir, dann ist es doch noch viel erträglicher."

Adam lächelte verführerisch süß zu Nathanael und hoffte diesen so wieder auf andere Gedanken zu bringen.

"Was hast du dann vorhin denn gemacht? Sonst gehst du doch wirklich nciht eher, nicht bevor es ganz finster draußen ist."

Natürlich jetzt, dachte sich Nathanael und blickte Adam ernst an.

"Wenn es wehtut, warten wir bestimmt nicht bis morgen" mahnte er streng und zog Adam sachte auf die Beine. Wieso musste der Junge so stur sein.

"Du setzt dich jetzt ins Auto, ich hole noch etwas. Wehe du bist nicht gleich angegurtet, wenn ich wiederkomme" sagte er dann und ließ ihn alleine zurück.

Einige Kräuter hatte er noch, die gekaut ein wenig die Schmerzen minderten, oder zumindest eine so leichte Lähmung verursachen, dass es kaum mehr spürbar war, ob irgendwas wehtat. Auch beruhigte es Adams Kreislauf ein wenig. Warum hatte er nicht einfach still sein können? Sicherlich würde Nathanael jetzt mit ihm zum Artz fahren.

"Aber jetzt ist doch gar keiner mehr da!"

Und ins Krankenhaus wollte er sicherlich nicht! Er verzog das Gesicht vor Schmerzen, als der Vampir ihn aufzog. Gott verdammt, dass war ja nicht zum aushalten! Als er so gescholten wurde, zog er einfach den Kopf ein und ging los, in Richtung Auto. Das würde ja wirklich lustig werden können. Kaum vorstellbar, wenn eine von ihnen gebrochen wäre, dabei hatte Steve wirklich wie ein Mädchen zugeschlagen. Es tat erst jetzt, nach und nach weh. Er öffnete die Porschetür.

"Kannst du meine Versicherungskarte mitnehmen?" rief er Nathanael noch nach.

Denn ohne die, würde sie sicherlich kein Arzt behandeln. Anschließend sank er in den tiefen Porsche, was sich als ziemlich schwierig gestaltete. Gerade als er sich anschnallte, kam auch schon der Vampir zum Auto und stieg ebenfalls ein, nur eben schneller als der junge Mann.



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