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Fallen Angel of the Night - Pt. 01

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Kapitel 17

Kapitel 17

Erst nach dieser kurzen Erleuchtung, sah er wieder zu seinem Liebsten. Woher sollte er wissen, ob Adam damit einverstanden wäre. Wer würde ihm sagen, ob er nicht lieber in seiner Ruhe sterben, ob er nicht für immer Tod bleiben wollte. Er hatte sich bedankt, er war mit sich im Reinen, oder nicht? Doch die Hand, die sich nun lockerte und von der Decke herab glitt und auf der Matratze landete, forderte Nathanaels gesamte Aufmerksamkeit. Wenn er das nun nicht als Zeichen deuten sollte, dann wusste er in der Tat nicht weiter. Langsam, beinahe in Zeitlupe ließ er seinen Mantel auf den Boden gleiten und kniete sich über den leblosen Körper, der kaum noch Wärme in sich hatte.

"Verzeih mir Adam", flüsterte er leise und neigte sich über ihn, legte seine Wange an seine.

"Ich hoffe, es ist in deinem Sinne. Bitte verzeih mir" brachte er leise hervor.

Um es sich auch selber leichter zu gestalten, zögerte er keinen weiteren Moment, sondern vergrub seine Zähne schnell aber durchaus vorsichtig in der kühlen Haut Adams. Das Blut sammelte sich nur langsam in seinem Mund, dennoch konnte er nicht anders, als sich unter einem angenehmen Seufzen auf den anderen Körper sinken zu lassen. Er schloss seine Augen, löste sich aber ziemlich schnell wieder. Noch einen Moment sah er in das Gesicht seines Liebsten, zugerichtet als wäre er Schlachtvieh, voller Blut und Kratzer.

Er biss sich in das Handgelenk. Das Blut quoll direkt aus der kleinen Wunden. Erst ließ er einige Tropfen auf Adams Lippen fallen, dann brachte er sich hinter den anderen, zog ihn etwas in die Arme, dass der Kopf an seiner Schulter ruhte.

"Bitte, trink" bat er ihn, auch wenn er sich nicht sicher war, ob es nicht vielleicht schon viel zu spät war.

Dennoch legte er seinen Arm an Adams Lippen, er hoffte so inständig, dass der andere bald anfangen würde, sein Blut zu trinken.
 

Es fühlte sich seltsam an, die Lippen auf seiner Haut, der komische Geschmack in seinem Mund. Sein Leben hätte eigentlich zu Ende sein sollen und dennoch wollte er es eigentlich gar nicht. Vorsichtig öffnete Adam seine Lippen und ließ den komischen Lebenssaft darüber zu laufen. Er schluckte es langsam, es war noch warm und je öfter er es schluckte, begann es leckerer zu schmecken. Auch kehrte Leben wieder in ihn zurück und seine Hände schlossen sich um das Handgelenk, um es noch fester an seinen Mund pressen zu können. Er konnte gar nicht genug davon bekommen, dennoch löste er sich, als er bemerkte, dass es Nathanael war, zu dem der Rest des Armes gehörte.

"Großer Gott" keuchte er, noch immer mit rauer Stimme. "Was ist das?"
 

Erst passierte gar nichts und Nathanael wollte seinen Arm bereits geschlagen sinken lassen, seine Hoffnungen waren so gut wie zerstört, als er plötzlich den Druck der Lippen spürte, bis dann schließlich auch die Zunge kurz über die Stelle strich. Ungläubig sah er auf den Hinterkopf vor sich. Schließlich trank Adam sogar gierig und gerade als Nathanael sich lösen wollte, hörte der Junge bereits auf, die Hände noch immer fest um seinen Arm gelegt.

"Adam" kam es nur leise und mit zittriger Stimme von ihm, als das er die Frage beantwortete.

Er legte beide Arme fest um den Oberkörper seines Liebsten, vergrub sein Gesicht in den Haaren, lehnte sich etwas an den Körper des Anderen.

"Verzeih mir" keuchte er leise.

"Ich konnte dich nicht gehen lassen" flüsterte er und zog ihn enger zu sich in die Arme.

Er wusste nicht, wie Adam darauf reagieren würde, ob er glücklich war oder ob es ihn verärgern würde. Aber in dem Moment war es ihm egal. Adam lebte! Er war wieder zurück und er war hier in seinen Armen. Überglücklich fing der Vampir leicht an zu lachen. Nur kurz, aber es befreite ihn ungemein von der Trauer, die bis eben noch sein Herz erfüllt hatte. Nun war wieder Platz für seinen Liebsten. Adam drehte seinen Kopf, wobei sich noch immer alles drehte. Er war verwirrt, warum hatte Nathanael ihn nicht gehen lassen wollen? Ihm ging es doch gut.

"Was soll ich dir verzeihen?" fragte Adam.

"Du musst mir verzeihen! Ich hab lauter schreckliche Dinge zu dir gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen." Er drehte sich in der Umarmung um und blickte in die blauen Augen von Nathanale.

"Bitte, bitte, verzeih mir! Ich hab es nicht so gemeint!"

Als Nathanael dann auch noch lachte, wusste Adam gar nicht warum eigentlich. Dann sah er an sich hinab und entdeckte die Menge Blut an der Kleidung des Anderen. Erschrocken blickte er dann wieder hoch.

"Was... was ist passiert?" Fragend blickte er den Vampir an.

"Nein, nichts gibt es zu Verzeihen" sagte dieser leise, schenkte dem anderen ein seichtes Lächeln.

Immerhin war er selber es, der Adam sagte, er solle doch den Tod vorziehen. Und nun wäre er fast wirklich gestorben. Doch es schien so, als wäre gar nichts geschehen. Adam ging es gut und er fragte noch immer genau so unbeholfen nach, wie eh und je.

"Roselin hatte dich erwischt. Sie ist nun in Gewahrsam, aber wir konnten dir nicht mehr rechtzeitig zur Hilfe eilen" sagte er leise und seine Freude, die eben noch ein wenig aufgeflackert war, verschwand wieder gänzlich. Sanft strich er Adam über die Wange, wo er sich schon zu ihm umdrehte.

"Wir sollten dich waschen" sagte er nur und lächelte ein wenig.

"Und in neue Kleider stecken" fügte er noch dazu.

Das Adam gestorben... oder viel mehr beinahe tot gewesen war, das verschwieg er. Konnte der Junge doch selber darauf schließen, wenn man zu spät kam und Roselin eintraf, würde sie wohl kaum gekuschelt haben. Er lächelte wieder ein wenig bei dem Gedanken.

"Geht es dir besser?" fragte er schließlich, denn Adam machte wirklich einen sehr fitten Eindruck, aber man konnte es nie so genau nehmen. Er erinnerte sich selber daran, wie lange er sich hatte erholen und an die neue Situation gewöhnen müssen, bis alle seine Sinne wieder zusammen funktionierten.

Adam nickte, als Nathanael, dass mit dem waschen sagte, dass war ihm äußerst plausibel. Und was Roselin mit ihm angestellt hatte, konnte er sich auch ohne größere Ausmalungen vorstellen. Sie war wirklich ein Biest. Aber wie kam es, dass er noch am Leben war? Das er sich wieder gut fühlte und kaum etwas von seinen Wunden spürte? Erneut senkte er den Blick und blieb dann auf Nathanaels Handgelenk hängen, da sein Arm nun zwischen ihnen lag. Noch immer konnte man die kleinen Bisswunden erkennen, die dort waren. Mit großen Augen wanderte er wieder hoch und blickte in die blauen Augen.

"Ich ... Du... was ist nach dem mit Roselin passiert?" fragte er weiter, wobei er sich die Antwort schon denken konnte. Nathanael hatte ihn doch verwandelt.

"War es so schlimm?"

Leicht spannte sich der nun nicht mehr einzige Vampir dieser Beziehung an, als Adam noch nachforschen musste. Es war ihm eigentlich klar gewesen, wo er doch nichts einfach auf den Dingen beruhen lassen konnte.

"Es ging dir sehr schlecht" sagte er leise und strich noch einmal über die nun etwas rosigere Wange, auch wenn Adam wohl nie wieder so eine schöne Hautfarbe, nie mehr so angenehm warm werden würde.

"Oliver ist noch immer nicht eingetroffen. Er wäre zu spät gekommen" flüsterte er und sah beinahe voller Mitleid in Adams Gesicht. Sein Blick fiel dann selber auf seinen Arm, auf sein Handgelenk und dann wieder in das Gesicht seines Gegenüber.

"Du wärst gestorben" sagte er leise und strich sanft über seine Schulter.

"Aber du weißt doch, ich bin ein kleiner Egoist" scherzte er dann.

"Wie hätte ich das zulassen können?"

Verliebt sah er in die veränderten Augen Adams. Doch noch immer fühlte er sich so sehr zu ihm hingezogen, fast noch stärker als je zuvor.

Nun konnte auch Adam eins und eins zusammenzählen. Nathanael hatte ihn verwandelt. Überglücklich, dass er ihn nicht einfach hatte sterben lassen, schlang er seine Arme um den Nacken des Schwarzhaarigen und küsste ihn sanft auf die Wangen.

"Ich liebe dich so sehr" hauchte er in dessen Ohr, küsste dabei immer wieder die sanfte Haut.

Irgendwie fühlte sie sich jetzt nicht mehr so kalt an, aber auch nicht warm, so was seltsames zwischendrin, aber immer noch gut. Und es fühlte sich richtig an, richtiger als noch jemals zuvor. Auf seltsame Art und Weise fühlte sich Adam auch befreit.

"Was passiert jetzt mit Roselin?" fragte der Jüngere vorsichtig.

Er wollte es zwar eigentlich nicht wissen, doch er war es ihr schuldig. Leicht lächelte Nathanael wieder, als Adam ihn so überschwänglich anfiel. Noch war es durchaus etwas sehr angenehmes, für beide.

"Adam" sagte er dann aber ernst und schob ihn sanft von sich.

"Roselin hat ihr Recht auf Leben verwirkt. Mehrfach. Nicht nur durch den Überfall auf dich oder damals auf deine Familie. Sie hat einfach alle Regeln gebrochen." Er seufzte leicht.

"Selbst wenn niemand es wollte, sie muss mit ihrem Leben bezahlen, oder das, was davon übrig geblieben ist" erklärte er und sah noch immer Ernst in das Gesicht des anderen.

"Und du wirst diese Regeln schnell lernen müssen. Und ich werde nicht zulassen, dass du eine davon brichst" sagte er leise.

Nun war dies die einzige Angst, die er noch um Adam haben konnte. Die Angst, er könnte sein neues Leben einfach verwerfen und sich dann dem Rat verantworten müssen. Gut, Nathanael hatte ungeschriebene Regeln gebrochen, sich mit einem Menschen eingelassen, doch dies war nichts, was mit dem endgültigen Tode bestraft würde.

"Aber nun sollten wir dich wirklich davon befreien." Er kratzte leicht an der Blutkruste, die sich langsam bildete.

Die Kleidung könnte man vergessen, oder das, was davon noch als solche bezeichnet werden durfte. Adam erwiederte den Blick von Nathanael wehleidig und sah dann anschließend zum Fenster.

"Aber ... selbst bei allem was sie gemacht hat, sie hat ... sie ist doch auch nur ein Vampir."

Adam wandte den Blick wieder zurück zu Nathanael, da er noch immer auf dessen Schoß saß.

"Ich möchte sie nocheinmal sehen Nathanael. Jetzt kann sie mir ja nichts mehr tun. Bitte nur ein letztes Mal!"

Das mit den Regeln wollte er jetzt nicht hören. Er lebte jetzt seit drei Jahren mit einem Vampir zusammen, sodass er wenigstens ein bisschen was hatte lernen können. Er lächelte leicht, als Nathanael eine Dusche ansprach. Er versuchte sich aufzustehen und am liebsten hätte er sich gleich wieder gesetzt.

"Wow... mir ist noch immer ganz schwindlig" antwortete Adam.

"Ich will sie danach sehen!" sagte er dann nocheinmal mit fester Stimme.

Nathanael seufzte leicht. Wie positiv Adam schon wieder dachte. Als wenn sie ihm jetzt nichts mehr anhaben konnte. Was stellte er sich eigentlich vor, wäre er jetzt? Super mächtig. Aber Nathanael grinste nur ein wenig.

"Ja, später", meinte er nur.

So schnell würde Roselin schon nicht bestraft werden. Erst mal gäbe es wieder lange Diskussionen und die ganze Situation musste sich erst einmal wieder beruhigen. Als Adam dann so taumelte, schloss Nathanael leicht die Arme um ihn.

"Kein Wunder, dein Körper ist so gut wie blutarm" schmunzelte er ein wenig.

Immerhin hatte Adam fast keines mehr in seinen Adern und das bisschen, was er sich von Nathanael genommen hatte, reicht kaum alle Funktionen des Körpers auf Hochbetrieb arbeiten zu lassen. Sanft hob er den Jüngeren auf seine Arme. Dann ging er zu dem gegenüberliegenden Bad, wo sie schon einmal zusammen ein Bad genommen und angenehme Erfahrungen gesammelt hatten. Liebevoll legte er Adam mitsamt seinen Klamotten in die Badewanne und stellte das Wasser ein. Angenehm warm war es und am liebsten hätte er sich gleich mit darunter gelegt, aber Adam sollte nur ein wenig gewaschen werden und dann würden sie zu Emily gehen, die sich sicher noch mehr über Adams Leben freuen würde, als es Nathanael getan hatte.

Als er so unvermittelt hochgehoben wurde, schlang Adam mit einem 'Huch' auf den Lippen, die Arme um den Nacken des Vampirs. Es fühlte sich gut an, immer noch von diesen starken Armen gehalten zu werden, doch er war sich sicher, dass auch seine Kraft jetzt gewachsen war, wenn er ein Vampir war. In der Badewanne schälte er sich ersteinmal aus dem zerfetzten Shirt und den kaputten Hosen, die er dann daneben fallen ließ. Schließlich wanderte sein Blick wieder zum Vampir hinüber. Was würde jetzt wohl aus seinem Studium werden?

"Und was soll ich jetzt machen?" fragte er.

"Du weißt schon, wegen der Schule und Arbeit. Ich mein, ich kann mich da jetzt wohl schlecht blicken lassen."

Vor allem konnte er ja nicht sagen, wie lange es dauern würde, bis er den Blutdurst unter Kontrolle hatte. Im Moment fühlte er sich gesättigt, doch noch immer herrschte in ihm eine unglaubliche Leere, ein unterschwelliger Hunger, der stets ausbrechen konnte. Er stützte die Hände auf die Knie, während ihn das warme Wasser langsam immer mehr umschloss. Es war seltsam. Früher hatte das Wasser ihm nie etwas ausgemacht, jetzt war es ihm schon fast zu warm, obwohl das noch nichteinmal seine Lieblingsbadetemperatur von knapp 36 Grad war. Also schaltete er einfach das kalte Wasser dazu. Das Blut wusch sich nun von ihm ab und Adam bemerkte, dass die Wunden bereits zum größten Teil verheilt waren, nur an seinem Hals brannte es immer noch, da wo Nathanael ihn gebissen hatte.

Bei Adams Frage lächelte er sanft.

"Glaub mir, das Studium würde dich eh nur langweilen" sagte er leise.

"Dir werden viele Dinger einfacher zukommen, als sie es bisher getan haben." Er rieb Adam zärtlich mit der Seife ein.

Seine Augen folgten den Fingern, während er weiter sprach.

"Wahrscheinlich wirst du das machen, was so gut wie alle Vampire tun, um an Geld zu kommen." Er schmunzelte ein wenig und sah zu Adam.

Nein, eigentlich konnte er es sich bei ihm nicht vorstellen.

"Weißt du... viele Vampire heiraten in reiche Familien. Früher oder später stirbt der Partner und man selber hat das Geld. Dann dauert es auch gar nicht mehr lange und man heiratet erneut … und das ganze geht dann so lange weiter, bis man für einige Zeit ausgesorgt hat. Oder aber du eignest dir das Geld deiner Opfer an oder du lebst in Bescheidenheit", Nathanael zwinkerte.

"Du kannst bei mir bleiben" bot er dann mit einem Grinsen an.

Er war sich sicher, dass Adam sich schnell langweilen würden. Den Tag über irgendwo im Dunkeln hocken und dann bei nächtlicher Dunkelheit durch die Welt streifen. Das war eine Lebensart, mit der jeder erst einmal zurecht kommen musste. Sanft wusch er die noch blutigen Haare aus.

"Es gibt auch Abendschulen. Wenn du unbedingt studieren und arbeiten möchtest, dann musst du etwas suchen, was zu jeder Tageszeit möglich ist oder du wirst eigenständig" erklärte er dann noch, da Adam wohl eher der Arbeitstyp war, zumindest schien es Nathanael so.

Schließlich stellte er das von Adam kühler gedrehte Wasser ab und holte ein Handtuch.
 

Adam lauschte den Worten Nathanaels und ließ sich von diesem waschen. Es tat gut, so umsorgt zu werden und er bemerkte, wie viel schöner und deutlicher er plötzlich seine Umgebung wahrnehmen konnte. Er lächelte leicht, als sich Nathanael von ihm entfernte und dachte über dessen Worte nach. Er konnte bei ihm bleiben. Wollte der andere ihn etwa nicht mehr bei sich haben? Diese Worte waren sicherlich wohl gewählt, doch öffneten sie etwas in Adam, dass ihn auch in eine andere Richtung denken ließ.

Natürlich würde er immer mit Nathanael verbunden sein, auf eine gewisse Art und Weise. Man würde sie niemals trennen können. Doch jetzt hatten sie wirklich alle Zeit der Welt miteinander. Es gab niemanden mehr, der etwas gegen ihre Beziehung haben könnte oder würde. Sollte er sich wirklich einmal ein bisschen allein durch die Welt bewegen? Aber Adam war sich fast sicher, dass er dieser neugewonnenen Freiheit bald überdrüssig werden würde. Er war es mittlerweilen so sehr gewohnt, in der Nähe von Nathanael zu sein, dass ihm jeder weitere Tag der Trennung als Qual vorkommen würde.

"Ich werde bei dir bleiben!" antwortete er schließlich mit fester Stimme. Dann lehnte er sich ein bisschen über den Rand und beobachtete Nathanael.

Wie fein seine Bewegungen doch waren. Dagegen musste er ja richtig plump wirken. Er seufzte, als sein Blick auf die vollgebluteten Sachen auf dem Boden fielen.

"Hmm, jetzt sind Emilys Sachen auch noch meinetwegen kaputt und ich hab nichteinmal was zum wechseln hier." Er grinste.

"Ich kann den anderen wohl kaum nackt gegenüber treten. Du wirst mir was leihen müssen."

Nathanael kam mit dem Handtuch zurück und reichte es Adam.

"Du hast die Sachen doch nicht kaputt gemacht" sagte er beinahe vorwurfsvoll.

"Zudem glaube ich eh nicht, dass Emily sie wieder haben wollte. Die würden ihr ja gar nicht passen" scherzte er und half Adam dann aus der Wanne, trocknete ihn langsam ab.

"Wieso eigentlich nicht nackt zu den anderen?" fragte er, während er vor Adam kniete und zu ihm auf sah.

"Du hast ja nichts, was du verstecken müsstest", meinte er und klang dabei mehr als verrucht.

Dann aber grinste er unschuldig.

"Ich habe nicht so besonders viel hier gelassen. Ich kann dir mein Hemd geben" stellte er fest und hob eine Augenbraue.

Sicher würde für den Moment eh keiner darauf achten, ob Adam überhaupt etwas an hatte und nur einen Augenblick später würde Emily bereits neue Klamotten bereit haben. Ihre Kostümkiste war beinahe unendlich und er grinste ein wenig. Dabei zog er dann sein Hemd aus, das zwar auch nicht mehr das sauberste war aber besser, als die zerrissenen Klamotten, die Adam bis eben noch hatte tragen müssen. So hüllte er seinen Liebsten in das nur knapp zu große Hemd, das gerade eben alles nötige verdeckte und hob ihn wieder auf die Arme. Ohne auch nur auf Abwehr oder Wiederworte Adams zu warten, ging er aus dem Bad und schritt in die Richtung, wo Emily mit höchster Wahrscheinlichkeit wartete.

Als Nathanael ihn erneut hochhob, schlang Adam seine Arme wieder um dessen Nacken und schmiegte sich an den starken Körper. Aber irgendwie war es ihm peinlich, ständig von Nathanael durch die Gegend getragen zu werden. Aber sein Körper musste sich wohl erst an die neuen Umstände seiner Existenz gewöhnen. Als sie an einem der geschlossenen Vorhänge vorbeikamen, wurde Adams Blick wehmütig. Nie wieder würde er von jetzt an die Sonne sehen. Er war jetzt ein Kind der Dunkelheit. Sicherlich, der freute sich, aber andererseits tat es ihm jetzt schon ziemlich Leid, nie mehr auch nur einen Sonnenaufgang sehen zu können. Die hatten immer sowas beruhigendes für ihn gehabt.

"Weißt du" sagte er leise.

"Jetzt ist mir schon das zweite Mal in diesem Haus das Leben gerettet worden." Und irgendwie war es eine beruhigende Vorstellung hier wohnen zu können.

Doch ob er Nathanael diesen Vorschlag machen sollte? Dafür war es wohl noch zu früh. Wo sie genau hingingen, wusste der Junge nicht, aber sie kamen nicht weit, als er schon die flüsternde, dennoch klar verständliche Stimme von Adrienné hörte.

"... ich glaube es ist nicht mehr nötig, dass du zu ihm gehst Oliver. Nathanael würde dir ihm sowieso nicht helfen lassen." Auch das verhaltene Seufzen von Emily hörte er deutlich.

"Es ist nur so schade. Endlich hatte er jemanden, den er wirklich lieben konnte und nun wird es ihm wieder genommen." Man konnte deutlich die tiefe Trauer in ihren Worten vernehmen und wie leid ihr ihr Sohn jetzt im Moment tat.

"Ich hätte ihn nicht allein mit Adam lassen sollen. Ich hätte Nathanael dazu zwingen sollen, dass er ihn verwandelt!"

Ohne zu klopfen, was mit Adam auf den Armen kaum möglich gewesen wäre, trat Nathanael in den Raum.

"Du hast mich gut genug erzogen, dass du mich zu nichts mehr zwingen brauchst, Emily" sagte er leise und setzte Adam vorsichtig ab, hielt ihn aber weiter bei sich.

Es wunderte ihn eigentlich, dass Emily nichts davon mitbekommen hatte, wo sie doch sonst schon jeden seiner Schritte voraus geahnt hatte. Doch sicherlich war es einfach daran, dass sie selber keinen klaren Kopf mehr gehabt hatte, nachdem sie Adam so sehen musste. Nathanael blickte durch den Raum und nickte Oliver zu.

"Vielen Dank für deine Eile." Er schmunzelte.

Der Arzt musste mit einem unmenschlichen Tempo durch die Straßen gesaust sein, dass er nun schon hier sein konnte. Oder das ganze Geschehen hatte doch länger gedauert, als er selber gemerkt hätte. Nun stand er aber nur da und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Eigentlich wollte er nur, dass Emily ihr Trauer ebenso leichtherzig verlor, wie er seine abwerfen konnte und dann … nun im Grunde wollte er nur noch sicher gehen, dass Roselin nie mehr etwas derartiges tun konnte. Nicht mit Adam, noch mit sonst irgendeiner Familie, mit irgendeinem Menschen. Und er hoffte so inständig, dass sein Liebster ein vernünftiger Vampir werden würde, mit klaren Gedanken und nie dem Blutrausch verfallen würde.

Emily drehte sich zu Nathanael herum, das sie mit dem Rücken zur Türe gestanden hatte. Ungläubiges Erstaunen glitt über ihre zarten Gesichtszüge, als sie den süße Adam neben ihrem Sohn erblickte. Im ersten Moment hielt sie ihn für eine Traumvorstellung, die ihr ihr gebrochenes Herz spielte, doch dann erkannte sie die feinen Gesichtszüge des Junge, das glänzende schwarze Haar, die dunklen Augen, die beinahe so schwarz waren wie die Nacht.

"Oh" entfleuchte ihren Lippen.

Und dann erkannte sie die feinen Narben oberhalb seiner Halsschlagader und dann noch etwas weiter unten in der Nähe seines Herzens. Nathanael würde es nie wagen, so nahe am Herzen jemanden zu beißen, außer er war so hungrig, dass er es kaum noch aushalten konnte. Nur Roselin war zu so einer Schandtat und einem solchen Frevel fähig. Mit einem erneuten Seufzen löste sie sich von den anderen Beiden und lief blitzschnell zu Adam, den sie liebevoll in ihre Arme schloss.

"Oh Adam!"

Sie fühlte sich so erleichtert, dass es dem Jungen gut ging. Wäre auch er nun gestorben an dem heutigen Tag, hätte sie sich für den ganzen Tod seiner Familie verantworten müssen.

"Ich bin so froh, dass es dir gut geht." Sie küsste ihn überschwänglich auf die Wange und strich dann sanft darüber, während sie in seine Augen sah.

"Es tut mir so unendlich Leid Adam. Ich hätte es nie zulassen sollen. Ich hätte dich einfach nicht gehen lassen dürfen." Dann sah sie hoch zu Nathanael und küsste auch ihn sanft auf die Wange.

"Ich weiß doch, dass ich dich zu nichts zwingen brauche, du triffst dein eigenen Entscheidungen. Und es sind die Richtigen."

Nein, Nathanael war sich sicher, dass er gerade heute bewiesen hat, dass er sehr oft die falschen Entscheidungen traf und vor allem viel zu oft von seinem Gefühl geleitet wurde. Doch dafür war nun keine Zeit. Er strich seiner Schöpferin über den Kopf. Eine wohl mittlerweile angewöhnte Eigenart von ihm, dann sah er zu Adrienné, die nun in keinem ganz so hohen Standpunkt mehr untergebracht war bei Nathanael, wie vor dem Vorfall. Zwar verabscheute er sie nicht, doch hatte sich das Bild als Vampirjägerin für ihn geschwächt. Sie erschien ihm jetzt nur noch wie eine Vampirdame, die einfach etwas mehr Talent hatte, als andere und damit ihr Geld machte.

Dann sah er zu Adam, sein Liebster, der bei ihm bleiben wollte, zumindest noch. Er war sich nicht sicher, ob er nicht früher oder später die Welt auf seine Weise erkunden wollte, mehr sehen, mehr wissen. Er hatte sich auch von Emily gelöst, nicht, weil er die Welt hatte erkunden wollen, sondern weil er sich einfach als eine Last gesehen hatte. Daher würde er alles daran setzen, dass Adam dieses Gefühl nie bekommen würde. Nun sah er wieder in die Runde, besonders intensiv aber zu Emily.

"Wir … Adam möchte zu Roselin" sagte er knapp und plötzlich herrschte eine unangenehme, erdrückende Stille im Raum.

Emily nickte, als sie den Wunsch hörte, den Nathanael für Adam äußerte. Natürlich wollte er zu ihr.

"Später, es ist gerade schlecht, Nion ist bei ihr. Der Rat hat entschieden, dass Roselin bei Sonnenuntergang morgen ausgelöscht wird. Leopold wird das Urteil vollstrecken." Emily lächelte traurig.

"Ich wollte den Beiden noch einen ungestörten Moment geben." Sie hoffte, dass Nathanael dafür Verständnis zeigen würde.

"Und du Adam, musst dich ein wenig ausruhen. Dein Körper wird eine Verwandlung durchmachen, die sehr schmerzlich sein kann."

Adam umarmte Emily noch immer ein wenig und hatte seinen Kopf an ihre Schulter gelehnt. Er fühlte sich wirklich müde, aber nicht so, als ob er schlafen wollte. Eher einfach nur ein bisschen ausruhen.

Natürlich verstand Nathanael diesen Entschluss und er fand ihn sogar gut. Sein Freund Nion würde etwas durchmachen, was sich Nathanael gar nicht ausmalen mochte, nachdem er dieses Erlebnis hatte. Er konnte Adam vor dem Tod bewahren, aber Nion würde nichts daran ändern können, dass Roselin bald nicht mehr da sein würde. Er würde seine Liebe verlieren, zumindest hatte Nathanael das Gefühl, Nion empfand mehr für die Verrückte und er würde sie für immer verlieren. Wenn es wahre Liebe war, so würde sich der ältere Vampir wohl nie wieder verlieben, nie mehr so, wie er es für sie empfunden hatte, doch gab Nathanael diesem auch ein wenig selber Schuld daran, dass es so weit kommen musste. Jeder wusste um die instabile Psyche Roselins, aber Nion hatte sich immer wieder von ihr erweichen lassen, sie überall mit hin genommen und sogar mit zu Adam, obgleich auch Nion einsehen musste, dass dies eine verdammt dumme Idee gewesen war. Doch nun war es zu spät und so konnte Nathanael seinem Freund nichts mehr vorhalten. Er würde ihm eine Schulter anbieten, wenn er diese brauchte, aber er würde die Dinge nicht schöner reden, als sie waren. Dann nickte er zu Emily.

"Wir warten dann in dem Zimmer" sagte er leise und zog Adam sanft aus ihrer Umarmung, wobei sich der doch geschwächte Körper etwas hilflos an den seinen lehnte.

Erneut nahm er ihn auf die Arme, laufen wäre wohl fast unmöglich in diesem beinahe schlafenden Zustand.

"Könntest du wohl noch neue Kleider bringen?" fragte er mit einem Blick zurück an Emily gewandt.

Emily nickte, als Nathanael um die neuen Kleider für Adam bat.

"Ich werde sie auf dein Zimmer bringen lassen. Und das Bett lasse ich auch neu beziehen. Geht doch solange in mein Zimmer, ich werde euch dann holen lassen ja?" Sie herzte beide nocheinmal, ehe sie sich entfernten.
 

Man hatte Roselin in eines der vielen Verließe des Hauses gesteckt. Gleichgültig hatte sie das Urteil des Rates entgegengenommen, denn noch immer war ihre Rache, ihr Blutdurst nach dem Blut des Menschenkindes nicht gestillt. Wahnsinn sprach aus ihren Augen, Wut verzerrte ihr sonst so hübsches Gesicht. Wie ein Tier in seinem Käfig lief sie unruhig in dem sauberen violetten Kleidchen auf und ab, welches sie trug.

Trotz des Blutbades, welches sie angerichtet hatte, war kein Tropfen auf sie gefallen und hatte sie befleckt. Ob es ihr wohl gelungen war, endlich ihr Werk zu vollenden? Ob der Junge wohl jetzt tot war? Doch diese Fragen würde man ihr wohl nie mehr beantworten können. Bei dem leisen Quietschen der großen Holztür, drehte sie sich um und sah zu dieser. Im Halbdunkel des Kellergewölbes konnte sie Nion ausmachen, der nun eintrat. Mit schnellen Schritten eilte sie zu den Stäben und umklammerte sie mit dünnen Fingern.

"Nion bitte... lass mich hier raus!"

Nion hatte einige Zeit mit Roselin bekommen. Die ersten Minuten konnte er sich nicht dazu überwinden, überhaupt in die Verließe zu gehen. Er wusste nicht, ob er sie vorher noch einmal sehen wollte oder nicht. Dennoch hatten ihn seine Füße irgendwann in die kühlen Keller geführt und nun stand er in einer kleinen Zelle, wo am Ende ein Käfig war, anders konnte man es nicht beschreiben. Unverkennbar war doch Roselin in ihrem Kleidchen, mit ihren goldenen Locken.

Sie sah immer noch unschuldig aus, obgleich Nion mit angesehen hatte, zu was sie fähig war. Langsam trat er an das Gitter heran, wo Roselin ihn bereits erwartete.

"Ich kann dich nicht raus lassen", sagte er mit leiser und ruhiger Stimme.

"Das hier ist nicht mein Keller, Roselin."

Er lächelte leicht und setzte sich auf den Schemel, sah zu dem Mädchen hin, dass sich einfach hatte fallen lassen. Wie konnte das aus ihr geworden sein. Nathanael, Nion und sie hatten eine Gruppe gebildet, sie hatten alles gemeinsam erlebt und doch war Roselin die einzige gewesen, die durchgeknallt war. Oder zumindest so sehr dem Blutrausch verfallen, dass sie einfach den Kopf verloren hatte. Er sah auf ihre Finger, musterte ihr Gesicht, dass so zwanghaft versuchte allen Wahnsinn zu vertuschen und ihren Körper, der eine Mischung aus Weiblichkeit und Kindheit widerspiegelte, dass Nion gar nicht verstand, wieso sein Herz sie erwählt hatte. Eine verrückte Göre, die einfach nie aus der Pubertät heraus gekommen war. Er lächelte leicht.

"Wie geht es dir, Roselin" fragte er und sah zu dem Mädchen.

Wie ein schmollendes Kind ließ sich Roselin elegant auf den Boden plumpsen und sah mit großen blauen Augen zu Nion. Das er ihr einfach einen Wunsch verwehrte war gemein. Sonst hatte er ihr doch auch immer geholfen. Als sie seinen forschenden Blick nicht mehr standhielt, senkte sie den Blick, starr auf ihre Hände gerichtet. Mit einem Mal war ihr so schwindlig, dass sie sich den Kopf halten musste und schließlich abstützen, damit sie nicht umfiel.

"Oh..." sagte sie erstaunt, als sie ein paar Mal blinzelte.

"Nion?" Fragend sah sie zu dem brünetten Vampir.

"Wo... bin ich? Was mache ich hier hinter diesen Gittern?" Sie rutschte noch ein wenig näher an die Stäbe heran, sodass sie den Anderen ohne Probleme ansehen konnte. Warum spiegelte sich in seinen Augen so eine unendliche Trauer.

"Nion jetzt sag doch etwas!"

Panik erfüllte Roselin, weil sie einfach nicht wusste, warum sie durch diese schrecklichen Gitter voneinander getrennt waren. Kaum, dass Roselin einen Moment still gewesen war, kam auch schon ihre Vernunft zurück. Nion sah auf und erkannte diese klaren, liebevollen Augen. Und nun war ihm wieder bewusst, was ihn zu ihr geführt hatte. Er rutschte langsam von dem Schemel und kniete vor dem Gitter, strich sanft über die Hand, die er erreichen konnte.

"Du hattest wieder … einen Aussetzer" sagte er leise.

Dann seufzte er traurig und auch wenn er es verhindern wollte, sah er sie voller Mitleid an.

"Es war schlimmer als sonst. Der Rat bespricht sich nun über dich", sagte er leise.

Dass das Urteil bereits gefällt war, verschwieg er ihr. Er hoffte inständig, sie würde wieder ihren Verstand verlieren, wenn man sie hinrichten würde. Das würde es beiden um einiges leichter machen.

"Wir haben nur einen kurzen Moment zusammen, Roselin" erklärte er ihr leise und strich über ihre Wange.

"Dann muss ich wieder gehen" sagte er noch und biss sich auf die Lippe, um nicht noch einmal traurig zu seufzen.

Sie umschloss die zarten Finger des Brünetten liebevoll und sah die ganze Zeit in sein betrübtes Gesicht während er sprach. Allein schon, wie er sich verhielt, sagt ihr, dass das Urteil bereits gefällt worden war. Nion war schon immer ein eher durchsichtiger Charakter gewesen. Leicht zu durchschauen und ein bisschen zu manipulieren. Das mit dem Aussetzer traf sie doch heftig und auch sie senkte seufzend den Blick.

"Es tut mir Leid, was immer ich getan habe und das weißt du." Sie sah wieder zu Nion, löste eine Hand und hob damit seinen Kopf an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.

"Aber du weißt, dass es für mich keinen anderen Weg gibt, als den Tod Nion. Es ist eine Erlösung für mich und eine Erlösung für euch alle. Ich bereite euch nichts weiter als Kummer und Sorgen. Nathanael, meiner Mutter ... doch am allermeisten wohl dir, da du dich immer um mich kümmern musstest." Sie lehnte ihren Kopf gegen die Stäbe und küsste Nion sanft auf die Wange.

"Und dabei war es so eine schwere Bürde für dich. Ausgerechnet dich mussten sie erwählen, um mich zu verwahren. Mich, die verrückte Roselin." Ihre Stimme war warm und klar, wie ein Sommermorgen.

"Dir wird es besser ergehen, wenn ich nicht mehr da bin Nion."

"Sag das nicht" widersprach er ihr leise und blickte traurig in ihr Gesicht.

"Nicht ein Tag habe ich bereut, an dem ich dich in meiner Obhut hatte. Ich habe bereut, ich bereue noch immer, dass ich dir nicht helfen kann. Das ich nichts daran ändern kann!" Er hielt sich mit einer Hand an dem Gitter fest.

"Weniger du bereitest mir Kummer, als der Gedanke daran, wieso es so gekommen ist. Du bist eine so wundervolle Frau, Roselin" flüsterte er leise und seufzte dann leicht.

Er wusste nicht, ob es ihm wirklich besser gehen würde, wenn sie nicht mehr war. Vielleicht später einmal, wenn er sich keine Sorgen mehr machen brauchte, wenn sie nicht mehr da war, wo sie sein sollte, wenn er nicht mehr mit sich kämpfte, ihr genug Vernunft zuzuschreiben oder sie doch lieber weiter zu verwahren. Doch im Moment und für einige Zeit in der Zukunft sah er sich nicht als sonderlich befreit.

"Ich würde dir die Welt zu Füßen legen, wenn es helfen würde, Roselin. Dir alles geben, dir alles zukommen lassen, aber …", wieder schwieg er und wich einem Moment ihrem Blick aus, nur um dann erneut über ihre Hand zu streichen.

"Lass uns nicht über das Unmögliche reden."

Nion zwang sich zu einem leichten Lächeln und überlegte. Er versuchte sich an schönere Zeiten zu erinnern, irgendwelche gemeinsamen Aktionen, wo alle Spaß hatten. Lustige Dinge, schöne Dinge, vielleicht auch Unfälle, die im Nachhinein einfach zum Lachen waren. Doch eigentlich fiel ihm nichts ein.

"Hey" sagte er plötzlich und schaute voller Schalk zu Roselin.

"Weißt du noch, als wir der alten Schäferin einen Schrecken eingejagt haben? Selbst ihre Schafe waren davon gelaufen, als wir plötzlich hervor gesprungen kamen und eigentlich nur brüllten. Ihr Gesicht war lustig." Das war das Einzige, was er gerade hervorrufen konnte, wo es ohne ein blutiges Ende ausgegangen war, sondern wirklich nur ein Scherz viel zu frühreifer, noch gar nicht ganz eigenständiger Vampire.

Roselin lachte leise. Eine Frau also? Sie steckte seit über 90 Jahren in einem Körper fest, der weder der eines Mädchens war, noch der einer Frau. Hätte Emily sie nicht gerettet, wäre sie sicherlich an dieser schrecklichen Erkrankung, die ihren Körper heimsuchte, gestorben. Hämophilie, hatten ihr die Ärzte erklärt und an dem Abend hatte sie sich an einem Glas geschnitten und nicht mehr zu bluten aufgehört. Ungeachtet hatte man sie in einem Graben liegen lassen und wäre die schöne, weise Frau nicht des Weges gekommen, wäre sie wohl jämmerlich verblutet.

Sie kicherte leise, als sie daran erinnert wurde. Bei dem Vorfall auf die Schäferin war sie noch gar nicht so alt gewesen. Gerade mal 2 Jahre hatte sie damals als Vampir gelebt und da war sie auch noch normal gewesen. Das alles hatte erst viel später begonnen, als sie nicht mehr zufrieden mit diesem Leben gewesen war und nichteinmal sterben hatte können.

"Ja, wie war ziemlich geschockt gewesen, wie mir scheint." Sie küsste seine Hand.

"Diese Dinge, die du für mich tun würdest Nion, sie sind weder unmöglich, noch törricht. Wenn ich zu einem anderen Zeitpunkt verwandelt worden wäre, in einer anderen Zeit, in einem anderen Leben. Ich hätte gänzlich dir gehört. Ich hätte dir mein Herz geschenkt. Doch es jetzt noch zu tun, wo uns nur noch so wenig Zeit bleibt, wäre es äußerst niederträchtig und gemein von mir." Sie lachte bitter bei diesen Worten.

"Wobei das wohl sehr auf mich zutreffen würde nicht wahr?"

Leicht lächelte er. Ja, eine andere Zeit, ein anderer Ort, vielleicht auch ein ganz anderer Erschaffer, wer konnte das schon wissen, was Roselin verändert hätte. Vielleicht hatte sie als Mensch schon zu viel böses erfahren müssen, als das sie einfach hätte glücklich werden können.

"Lieber würde ich mir deine Gemeinheiten antun, als ganz ohne dich da zu stehen" flüsterte er, auch wenn die Worte nicht ganz für ihre Ohren bestimmt waren.

Er sah auf und erblickte diese schönen Augen, dieses zierliche Gesicht und wieder war es ihm unverständlich, wo das Monster herkommen sollte, dass sie manchmal so plötzlich übermannte.

"Du bist nicht niederträchtig, Roselin" er schmunzelte etwas.

"Aber gemein bist du wirklich" gab er dann mit einem Grinsen zu.

Dann sah er sie sehnsüchtig an. Am liebsten würde er sich ihrer Strafe anschließen und so innig darauf hoffen, dass es auch nach ihrem Tod noch etwas gab, etwas, wo sie einander haben und glücklich werden konnten. Auch wenn er sich nicht sicher war, wie tief ihre Liebe zu Nathanael noch ruhte, ob sie wirklich bereit wäre, ihr zerbrochenes Herz in seine Hände zu legen.

Roselin verdrehte lachen die Augen. Man hätte beinahe den Eindruck gewinnen können, sie würden irgendwo in einem gemütlichen Wohnzimmer sitzen und nicht in diesem kalten und schrecklichen Verließ.

"Vergib mir Nion, alles was ich dir angetan habe." Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange.

"Egal, was mit mir geschieht, ich werde immer bei dir sein." Sie löste ihre Hand vom Gitter und legte sie auf die Stelle, wo sein Herz hätte schlagen sollen.

"Genau hier drin, werde ich dir für immer in Erinnerung sein und allein dieser Gedanke macht es mir erträglicher, meinem Urteil entgegenzu treten. Gräm dich nicht meinetwegen. Ich hätte dich nie verdient gehabt. Weder Nathanael und am allerwenigsten hab ich dich verdient." Sie küsste ihn wieder zart, diesesmal auf den Mundwinkel.

"Ich liebe dich Nion. So sehr und nie konnte ich es dir zeigen. Vergib mir!"

Ein herzzereißendes Schluchzen kam über ihre Lippen, doch fehlten die Tränen dazu. In ihrem Blick aber lag ein so großer Schmerz, dass man das leicht sehen konnte.

Er legte schweigend seine Hand auf die ihre, als sie diese auf seine Brust legte. Ja, sie würde wirklich ein Teil seiner selbst bleiben, wenn auch nur eine Erinnerung, ein Bild, ein hübsches Bild in seinem Kopf und irgendwann nur noch ein süßer Schmerz in seiner Brust, wenn er an die vergangenen Tage dachte. Die ganzen Liebeleien und liebevollen Worte, die sie ihm zukommen ließ waren alles andere als erleichternd für ihn und doch beflügelten sie ihn, ebenfalls mit einer Art Zuversicht dem Tag entgegen zu eifern.

Roselin musste sich selber hassen, so wie sie über sich redete und es würde in der Tat eine Erlösung für sie sein, nicht mehr diese schrecklichen Charakterwandel zu haben und die Kontrolle zu verlieren. Eine Erlösung auch, endlich in Frieden ruhen zu können. Gerade als er widersprechen wollte, dass sie selber im Grunde jeden verdient hätte, küsste sie ihn sanft auf den Mundwinkel und verschlug ihm damit jede Sprache. Er sah nur in ihr schmerzverzerrtes Gesicht, sah ebenfalls mit einem traurigen Blick zu ihr.

"Sei nicht traurig, Roselin" flüsterte er leise und legte beide Hände durch die Gitterstäbe an ihre Wangen.

"Ich habe dir schon längst vergeben" flüsterte er leise und obgleich er sich geschworen hatte, seine Gefühle tief in seinem inneren zu begraben, so zog er sie nun doch an die Gitterstäbe, um sie sanft zu küssen.

Diese kühlen Lippen, die gerade heute ihre letzte Schandtat vollbracht hatten und so viel Unheil über die ganze Umgebung bringen mussten, diese Lippen waren so zart und unerwartet liebevoll, dass Nion sich überrascht wieder von ihr löste.

"Verzeih" kam es dann ganz erschrocken von ihm und noch ungläubiger sah er zu ihr und löste seine Hände von ihren Wangen.

Doch die Vampirdame hielt ihn am Kragen seines Hemdes zurück, sodass er sich gar nicht weiter von ihr lösen konnte. Ihr Blick war wieder weicher geworden, ruhiger, während Nion so nah bei ihr war.

"Bitte, schenk mir noch ein paar ruhige Stunden Nion... Liebster! Ich möchte nicht alleine sein. Nicht alleine hier solange warten müssen!" Sie streichelte wieder über Nions Wange.

"Ich wünschte, uns wäre mehr Zeit vergönnt gewesen. Ich wäre normaler gewesen." Wieder lachte sie traurig, küsste Nion erneut. Dann löste sie sich von ihm und zog sich ein bisschen zurück.

"Bitte Nion, würdest du Adam sagen, dass es mir sehr sehr Leid tut? Das was ich ihm angetan habe? Dafür gibt es keine Entschuldigung auf dieser Welt, ich habe sein Mitgefühl nicht verdient. Und bitte, sieh zu, dass er morgen nicht dabei ist. Er soll es nicht sehen müssen!"

Ein paar ruhige Stunden? Da hatte sich Roselin aber viel Zeit eingerechnet. So viel Zeit war ihnen gar nicht vergönnt, doch er nickte nur. Gerne wollte er bei ihr bleiben, ihr ein wenig die Angst nehmen.

"Ich kann ihm nicht verbieten zu kommen. Es ist öffentlich und für jeden frei" sagte er leise.

Warum sollte er noch darum herum reden, wenn Roselin gescheit genug war, dass sie bereits wusste, was mit ihr geschehen würde. Sanft nahm er ihre Hand, die er gerade noch erreichen konnte, ohne sich gegen die Gitter zu pressen und zog sie auffordernd zu sich.

"Ich kann nicht herein kommen" sagte er leise.

"Bitte, komm wieder her" bat er sie dann leise, mit einer liebevollen Stimme.

Er war sich nicht sicher, ob sie ihre Worte ernst meinte, ihn wirklich liebte, wie er es sich wünschte, oder ob es doch nur wieder ein Versuch war, ihn um den Finger zu wickeln. Aber er wollte nicht darüber nachdenken, wollte, auch wenn es gespielt sein sollte, wenigstens die letzten Momente genießen.

Hätte Roselin seine Gedanken hören können, hätte sie diese sogar verstanden. Es war niemanden zu verübeln, wenn man ihr nicht glaubte, wenn sie etwas sagte, doch jedes der Worte, das im Moment über ihre Lippen kam, war ernst gemeint und entsprach der Wahrheit und der tiefe ihrer Gefühle. Schon lange hatte sie den klaren Zustand nicht mehr so lange aufrecht erhalten können wie jetzt. Aber es lag wohl sehr an der Tatsache, dass es das war, was ihr bevorstand, was diesen Effekt bei ihr auslöste. Auf die Bitte Nions hin, rückte sie wieder näher an die Gitter, legte ihre Hand wieder in seine. Es fühlte sich so richtig an, bei ihm zu sein.

"Wie geht es Emily?" fragte sie leise und mit gesenktem Blick.

Sie wollte sich gar nicht vorstellen, welche Schande sie für die Fürstin sein musste. Eine mörderische Ausgeburt und eine unkontrollierbare Gefahr. Ein ungeliebtes Kind. Doch Emily hatte ihr immer Wärme und Güte entgegengebracht, selbst in nicht so klaren Momenten. Sanft umschloss Nion wieder ihre Hand.

"Emily. Es nimmt sie sehr mit und am liebsten würde sie alles daran tun, den Tag abzuwenden. Aber sie ist nur eine Stimme aus dem ganzen Rat und auch wenn sie nicht die einzige ist, die damit nicht einverstanden ist, so kann man doch nichts daran ändern" sagte er leise.

"Sie trauert darum, dich zu verlieren, weil sie genau so weiß wie ich, dass du eine wundervolle Frau bist und eigentlich so viel besseres verdient hättest" sagte er leise und streichelte mit seinem Daumen ihren Handrücken.

Aber egal, was er sagte, im Grunde war alles überflüssig. Es würde sich gar nichts ändern, außer vielleicht die Tatsache, dass Roselin ihm tatsächlich zuhörte und auch scheinbar alles aufnahm, was er erzählte, dass sie sich Gedanken machte und dabei nicht mal irgendwelchen Unsinn produzierte, dass sie sagte, dass sie ihn liebte, dass sie einfach so war, wie er sie kennen gelernt hatte.

Er sah wieder in ihre Augen, wo nicht ein bisschen ihres Wahns zu erkennen war. Einfach nur klare, große Augen, die aber schon so leblos wirkten und so ohne Hoffnung, dass ein Leben nach diesem Tag wohl gar nichts bringen würde. Er lehnte seine Schläfe an die kühlen Gitterstäbe, schloss die Augen und genoss einfach das Gefühl ihrer Nähe, die sanfte Hand in der seinen.

"Ich liebe dich, Roselin. Ich liebe dich", flüsterte er und sah sie sehnsüchtig an.

"Ich liebe dich, seit dem ersten Tag", er lächelte ein wenig, "und mit jedem Tag liebe ich dich mehr", flüsterte er und sah sie an, als wäre sie das einzig schöne Wesen auf Erden.

Bei diesen Worten löste sie ihre Hand und legte sie wieder an die Wange von Nion. Wie gerne hätte sie ihn jetzt einfach an sich gedrückt. Wie gern hätte sie gehört, dass alles gut werden würde. Doch sie konnte ihrem Schicksal nicht entrinnen, es einfach nur mit Würde tragen und das würde sie tun.

"Ich weiß Nion, ich weiß."

Aber das auch sie ihn liebte, das konnte sie einfach nicht sagen. Und Nion würde es auch so wissen, schließlich hatte sie es ihm ja bereits gesagt. Und es tat ihr so Leid um alle, die sie mit in diese Geschichte gezogen hatte. Vor allem grämte es sie um ihre Mutter, die ihr doch ein neues Leben hatte schenken wollen und sie hatte es mit Füßen getreten. Etwas so wertvolles und sie wollte nichteinmal, dass man ihr vergab, denn das würde all ihren Lieben das weitere Leben erleichtern. Doch Nion würde auf ewig Leiden, dass war ihr durchaus klar.

"Wie lange denkst du, kannst du bleiben?" fragte sie nach einer Weile des Schweigens.

"Du sagtest, man hätte dir... uns nur einen kleinen Moment gegeben."

Er zuckte leicht mit den Schultern.

"Ich weiß nicht. Eine genaue Einschränkung bekam ich nicht, nur, dass es nicht viel Zeit sein wird."

Aber das war durchaus eine relative Aussage und so hoffte Nion einfach darauf, dass es lange "nicht viel" Zeit sein würde. Wie gerne würde er nun zu ihr rein gehen und ihre Nähe ein wenig mehr genießen, aber er war sich sicher, dass nicht einmal eine Frage etwas ändern würde, vielleicht würde Roselins Vernunft dann auch nachlassen. Er strich sanft über ihre Wange.

"Du weißt, einen letzten Wunsch kann dir keiner ausschlagen", sagte er mit einem Grinsen. "bis auf deine Freiheit oder Strafmilderung" korrigierte er und verdrehte dabei gespielt die Augen.

"Du solltest dir schon mal Gedanken machen."

Sie lächelte, als er die Augen so verdrehte. Sie hatte einen einzigen letzten Wunsch und dieser erfüllte sich gerade. Nion bei sich zu wissen, war es, was sie immer gewollt hatte, zumindest wenn es ihren letzten Wunsch betraf. Roselin strich ihm wieder über die Wange.

"Das ist schon okay, ich brauch mir keine Gedanken darüber zu machen, was ich möchte. Das hab ich bereits alles." Sie lachte leise.

"Weißt du noch, als wir uns das erste Mal gesehen haben?" Ein kindlicher Ausdruck trat in ihre Augen.

"Du meintest, ich wäre der Stereotyp eines kleinen verwöhnten Mädchens."

Ein wenig gerührt war er schon, doch war es keine Zeit für Tränen. Er wollte glücklich von ihr Abschied nehmen und ihr die Reise leichter machen, also durfte er wohl kaum darum trauern. Als sie dann ihr Treffen ansprach, lachte er sogar ein wenig.

"Oh ja, du warst aber auch eine schrecklich verwöhnte Göre. Und so ein Dickkopf" meinte er amüsiert und er hatte nicht das Gefühl, dass sich das bei Roselin irgendwann geändert hätte.

Eher war sie noch eingebildeter geworden, oder einfach erwachsener, das konnte er so genau gar nicht sagen. Roselin lachte ebenfalls.

"Ich bin immer noch verwöhnt und dickköpfig. Und du bist schuld. Hättest du mich nie so verhätschelt, wäre es gar nicht so weit gekommen" grinste sie.

Nion hätte es sicher schaffen können, aus ihr eine normale Frau zu machen, wenn ihr Geist und ihre Seele nur mitgespielt hätten. Doch dem war eben nicht so gewesen und man konnte es nicht mehr ändern.

"Wir hatten eine schöne Zeit zusammen nicht wahr? Alles was wir gemacht haben war schön, bis zu einem gewissen Grad, andem ich mich verabschiedet habe."

Stimmt, vielleicht war tatsächlich er schuld daran, dass sie so verwöhnt geblieben war.

"Nein Roselin" flüsterte er leise und lächelte sie an.

"Alles was wir zusammen gemacht haben, war schön" sagte er dann.

"Und wird schön bleiben." Er schmunzelte etwas.

Zumindest die Erinnerung daran würde für ihn immer schön bleiben. Und wer wusste schon so genau, vielleicht gab es doch so etwas wie eine zweite Chance. Plötzlich knarrte die Holztür wieder und er drehte sich um. Auch Roselin hob den Blick, doch nicht für lange und auch sie konnte ihren Blick einfach nicht von Nion wenden.

"Ich denke, du musst gehen. Versprich mir, dass du auch weiterhin auf dich Acht geben wirst, wenn ich nicht mehr da bin." Sie beugte sich nocheinmal kurz zu ihm vor und küsste ihn sanft auf die Lippen.

"Bleib stark Nion, du wirst wieder jemand anderen finden."

"Rose" kam es erneut voller Verzweiflung von ihm und er küsste sie noch einmal voller Liebe, löste sich dann aber langsam von dem Gitter und schritt rückwärts zur Tür.

Er konnte sie einfach nicht aus den Augen lassen. Er konnte nicht glauben, was passieren würde. Gerade jetzt, wo sie so vernünftig war, so ganz bei sich! Warum sah das denn niemand und änderte das Urteil. Doch bevor er noch selber die Nerven verlor, drehte er sich um und ging aus dem Kellergewölbe.

Als Nion verschwunden war, zog sie sich wieder in eine dunkle Ecke des Käfigs zurück und schlang ihre Arme um die Beine. Jetzt fühlte sie sich so allein, wie schon immer in ihrem Leben. Doch das würde ja schließlich bald vorüber sein. In ein paar Stunden, war das alles vorbei und es würde nichts mehr von ihr oder ihrem verdammten Leben übrig. Niemand würde sich über kurz oder lang mehr an sie erinnern und das war auch gut so.



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