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Meine erste Liebe

NaruHina
von

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Dein Romeo

Es war Morgen und die Sonne zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite. An der Konoha-Oberschule stellte noch regeres Treiben als sonst da. Denn an diesem und am darauffolgenden Tag fand das Schulfest stand, welches jedes Jahr im Frühling, vor dem Beginn des neuen Schuljahres, ausgeführt wurde.

Die Schüler hetzten von einem Ort zum anderen, bauten mit Hämmern und Nägeln ihre Stände auf, einige von ihnen sogar in Kostümen.

Alles in Allem schien es eine andere Atomsphäre zu geben.
 

Unter den vielen Schülern hetzte ein gewisser Blondhaariger von einem Ort zum anderen, in einer Geschwindigkeit, die ihn selbst überrascht hätte, wenn er denn Zeit gehabt hätte darauf zu achten.

Laut schob er dir Tür, vor sich, zur Seite. Mit schnellen Luftzügen sah er sich im Raum um. Es war ihr Klassenraum, daher nutzten seine Mitschüler ihn um das letzte Mal ihr Theaterstück durch zu proben und die Kostüme endlich anzuziehen. Der Klassenraum war gefüllt mit Gesprächen, Gelächter und Gemurmel, daher achtete wirklich niemand auf den rotangelaufenen Blondhaarigen, der auf der Türschwelle stand. An jeder Ecke wurde irgendetwas anderes gemacht, während Shiho in der Mitte stand und anscheinend irgendwie schaffte, den Überblick zu behalten.

Naruto sah sich immer noch um, als sich Shiho zu ihm umdrehte. "Da bist du ja endlich!" Sie ging, halb stampfend halb rennend, auf ihn zu. "Ich habe dir doch gesagt, dass du früher kommen musst. Schließlich spielst du den Romeo und kannst nicht mal den Text richtig!" Sie stoppte. "Hörst du mir überhaupt zu?!" Naruto drehte seinen Kopf immer noch in alle möglichen Richtungen, hörte Shiho nicht einmal mit halbem Ohr zu.

"Hast du Hinata gesehen?", fragte er schnell. Shihos Gesicht bekam einen verwirrten Ausdruck. Mit entsprechend leiser Stimme antwortete sie dann: "Sie ist in den Bandraum gegangen um etwas zu holen." Gerade wo sie fragen wollte, wieso er nach Hinata suchte, drehte sich Naruto bereits um und verließ eilig den Raum.

Auf dem Flur kamen ihm Sasuke und Sakura entgegen, doch Naruto verlangsamte sein Tempo nicht. Im Gegenteil, er lief sogar noch schneller, um dann an ihnen vorbeizulaufen. Während Sakura deswegen einen fragenden Blick aufsetzte, rief ihm Sasuke hinter, dass er sich doch beeilen solle. Der Uchiha hörte noch ein mageres "Ja ja." als Naruto schlussendlich um die Ecke bog. Sakura blieb stehen. "Wohin rennt er denn?" Sie sah immer noch an die Stelle, wo sie gerade noch Narutos blonden Schopf gesehen hatte. "Ach nirgendwo hin." Sasuke ging bereits weiter Richtung Klassenraum.

"Sag schon, wohin läuft er?" Sasuke murmelte: "An einen schönen Ort." und verschwand dann im Klassenraum. Sakura legte den Kopf schief. "Hä?"
 

Ich wusste ja nicht, dass ich in die fürchterlichste Konversation überhaupt rannte.
 

Diesmal machte Naruto nicht sofort die Tür auf, sondern kam vor dem Raum zum Stehen. Er atmete einmal tief durch, bevor er die Türklinke runter drückte. Das Öffnen der Tür kam ihm so schwer vor, dass er fast instinktiv dagegen drücken musste.

Kurz darauf sah er, wie sich Hinata rasch von ihrem Stuhl erhob, als wäre sie bei irgendetwas ertappt worden. Schweigend sahen sich beide an. Fast schon hörten sie den Atem des jeweils anderen. Da die Musikräume alle wegen den Instrumenten dickere Wände und Türen hatten, war auch der Lärm von draußen fast völlig verschwunden. Als gäbe es im Moment nur sie.

Vielleicht nach zwei Minuten oder nach zwanzig machte Naruto endlich seinen Mund auf: "Hinata.", sagte er. Doch Hinata blieb nicht stumm und unterbrach ihn: "Ich wollte dir etwas sagen, Naruto." Ihre Stimme schien anders als sonst. Naruto wusste nicht ganz, was denn genau anders war. Doch für ihn, klang ihre Stimmlage nicht richtig. Als wäre es falsch, dass sie so sprach.

"Weißt du, ich habe viel nachgedacht.", fing Hinata an. "Ich bereue nicht, dass ich dir von der Krankheit erzählt habe." Ihr Kopf war etwas gesenkt. "Nein," Sie schüttelte beschwichtigend den Kopf. "es ist sogar sehr richtig so." Naruto ging einen Schritt auf sie zu und wollte etwas entgegnen, jedoch schaffte er es nicht, einen Ton rauszubringen.

"Jetzt weißt du, worauf du dich mit mir einlässt. Jetzt hast du einen guten Grund mich zu meiden. Es ist erleichternd." Hinata klang gleichgültig und traurig zu gleich. "Deine Reaktion war normal, ich hätte nichts anderes erwarten sollen. Ich mache dir keineswegs Vorwürfe für irgendetwas." Hektisch sah sie ihm ins Gesicht, auch wenn er einige Meter entfernt stand. "Es ist in Ordnung wenn du mich meidest, ich bitte dich sogar darum." Hinatas Unterlippe begann leicht zu zittern und ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. "Halt dich am besten von mir fern und vergiss einfach alles, ok?" Ihre letzten Worte klangen mehr wie ein Hauchen.

Naruto wollte etwas sagen. Sagen dass es nicht ok war sie zu vergessen. Dennoch schien er seine Stimme verloren zu habe. Er war in einer Art Starre, in der er nur zugucken und -hören konnte. In seiner Bewegungslosigkeit sah er zu wie Hinata langsam den Blick von seiner Gestalt löste, an ihm vorbeiging und aus seiner Sicht verschwand. Kurz darauf hörte er die Tür leise zuschlagen.
 

Etwas war diese Konversation auf jeden Fall, und zwar seltsam. Keiner von uns beiden schien sich seinem Charakter gemäß verhalten zu haben. Während ich kein Wort rausgebracht habe, warst du ungewöhnlich brutal.

Ich gelang in eine Art Depression, oder wie auch immer man so etwas nennt.

Deine Worte gaben mir das Gefühl, überflüssig zu sein. Als wäre ich es nicht einmal wert, berücksichtigt oder wenigstens angehört zu werden.

Natürlich war mir zu dem Zeitpunkt unmöglich alles mit einer größeren Sicht zu betrachten. Ich hatte sehr wohl bemerkt, dass du weinend am Tisch gesessen hattest, bevor ich reingekommen war. Und auch die Tatsache, dass du mit Tränen in den Augen den Raum verlassen hattest, ließ ich außer Acht.
 

Er wusste nicht ganz wie er wieder zurück in den Klassenraum gekommen war, doch als er eintrat, wurde er von allen Seiten aus angesprochen. Naruto bekam irgendwie nicht mit, was gesagt wurde. Als wären seine Ohren verdeckt, hörte er nur leises Brummen und Murmeln, während er vor seinen Augen nur ein Gesicht sah. Hinatas Gesicht.

Das Mädchen stand, den Rücken zu Naruto gewandt, am Fenster und hatte bereits ihr Kostüm angezogen. Derweil Naruto langsam wieder in der realen Welt ankam und ihm die Stimmen um ihn herum auf einmal unglaublich laut vorkamen, betrachtete er Hinatas Rücken. Sie kam ihm unermesslich weit entfernt vor.

"Zieh das an!" Shiho drückte Naruto Naruto sein Kostüm in die Hände. "Komm sofort wieder zurück. Wir sind bereits in einer Stunde dran und du musst noch einige Sachen durchgehen." Naruto entgegnete nichts darauf. Nicht mal einen genervten Blick, der eigentlich üblich war, wenn Shiho ihn so bedrängte. Mit schweren Bewegungen, drehte er sich um und fand langsam seinen Weg zu den Jungentoiletten.
 

Es waren bereits einige Besucher auf dem Schulgelände. Das schöne Wetter untermalte nur die passende Stimmung des Festes, die auf jedem Quadratmeter zu herrschen schien. Missmutig von dieser Erkenntnis, betrat Naruto die Toiletten, die sich auf demselben Stockwerk wie sein Klassenzimmer befanden.

Der Raum war einigermaßen leer, wofür er sehr dankbar war. Denn so musst er nicht anstehen. Ohne auf irgendetwas anderes zu achten, betrat er eine Kabine und zog sich um. Als er diese wieder verließ, stand Sasuke vor ihm. Der Uchiha hatte bereits sein Kostüm an. Er spielte Mercutio, einen Freund Romeos. "Was ist passiert?", fragte er, halb interessiert, halb mit seiner üblichen monotonen Stimmlage. "Nichts ist passiert.", sprach Naruto, versuchte dabei so gefühlskalt wie es für ihn möglich war zu klingen.

Sasuke blieb erst still und sah dabei zu, wie sich Naruto im Spiegel betrachtete und versuchte das ungewöhnliche Kostüm so herzurichten, dass es nicht mehr allzu blöd aussah. Vergeblich. Die Jungen, die um sie herum liefen um auf die Toilette zu gehen oder ihre Hände zu waschen, schenkten die Beiden keine Aufmerksamkeit.

"Kannst du es nicht 'mal mir sagen?", fragte Sasuke. Naruto hielt für wenige Augenblicke in seiner Bewegung inne, zupfte aber dann noch ein letztes Mal an seinem cremefarbenen Halstuch, um sich dann zu Sasuke umzudrehen. "Lass mich einfach in Ruhe."

Er sah noch wie Sasuke seine Brauen in die Höhe zog, verließ aber mit großen Schritten den Raum. Draußen bemerkte er einen rosanen Schopf, der mit seinem Erscheinen zusammenzuckte. Noch bevor Sakura etwas sagen konnte, drehte sich Naruto um und ging den Flur weiter, der sich mittlerweile mit noch mehr Menschen gefüllt hatte.
 

Die darauffolgenden Proben verliefen ruhig und schnell. Naruto schien seinen Text gut zu können, und wenn er mal eine Stelle vermasselte, hörte er sich ohne Wiederworte Shihos Predigt an. Naruto gab den Anschein, dass er ein völlig anderer Mensch wäre. Die, die ihn gut kannten, gruselte dies etwas.

Da die Zeit für ihre Aufführung immer näher rückte, begab sich die Klasse schon bald zur Aula. Aus dieser drangen Geräusche, da der Chor gerade auf der Bühne stand und sang. Die Klasse stellte sich zusammen hin und Shiho trat in die Mitte, so dass sie einigermaßen von allen gesehen wurde.

"Also, wir gehen von der anderen Seite rein, benutzen jetzt also den Notausgang. Somit werden sowohl der Chor als auch die Zuschauer nicht gestört, weil wir erst hinter der Bühne auf der linken rauskommen.", erklärte die Grünhaarige. Naruto hörte schon gar nicht mehr hin. Es war ja nicht so, als wären sie im Kindergarten, daher verstand er nicht warum Shiho einen so großen Wind darum machte, dass wir ja keine störenden Geräusche von uns gaben. Seufzend sah er sich um. Hinata hatte sich von der Gruppe entfernt und umarmte gerade ihren Vater, dieser stand mit Neji einige Meter entfernt. Naruto hörte nicht was sie sprachen, doch es war leicht zu erkennen, dass sie sowohl Hinata als auch ihre Familienmitglieder freuten. Sein Blick wurde weicher. Am liebsten wäre er zu Hinata gegangen, um ihr das zu sagen, was er schon den ganzen Tag vorgehabt hatte. Doch nach ihrem Gespräch, falls man es denn so nennen konnte, kam ihm das irgendwie komisch vor. Als wäre Hinata schon ohne diese Worte seinerseits glücklich. Also drehte er seinen Kopf wieder zu Shiho, die immer noch irgendwelche Anweisungen von sich gab.

Es dauerte nicht lang, und die Gruppe begann endlich sich zu bewegen. Von Shiho angeführt, wurde die Tür vom Notausgang geöffnet und die Klasse begab sich in den Flur. Dieser war so eng, dass höchstens drei Leute nebeneinander gehen konnten, daher konnten auch nicht alle genau sehen was vor ihnen lag. Das einzige, was jeder von ihnen erblickte, war die Tür nach Draußen, die geradeaus, mit über 50 Meter Entfernung, vor ihnen lag. Durch die Mauern hörte man den Chor viel deutlicher als vor den Türen der Aula, und zwar so deutlich, dass man hätte meinen können, die Wände seien aus Papier.

Irgendwann bog die Gruppe leicht nach rechts und kam somit vor eine weitere Tür.
 

Nachdem sie auch diese passiert hatten, wurde der Gesang des Chors nur noch von einem scharlachroten Vorhang gedämpft.

Zwei Schüler die in der Schülervertretung waren, hielten Klemmbretter in den Händen und hörten der Aufführung nur mit einem Ohr zu. Als die Klasse den hinteren Teil der Bühne betrat, nickten beide Schüler Sasuke zu, schließlich waren sie im selben Club. Sasuke erwiderte diese Geste. Einer der beiden Schüler kam auf die Gruppe, beziehungsweise auf Shiho, zu. "Ihr seid die Klasse 1A, 'Romeo und Julia'?", fragte er ohne von seinem Brett aufzusehen. Shiho nickte und bejahte gleichzeitig, während die restlichen Klassenmitglieder mucksmäuschenstill blieben.

Der Schüler mit den braunen Haaren und den Sommersprossen, die bei der kläglichen Beleuchtung nicht besonders gut zu sehen waren, sprach weiter, hakte dabei etwas auf seiner Liste ab: "Also es läuft wie folgt ab, nachdem der Chor fertig ist und die Bühne verlassen hat, gibt es eine Pause von zehn Minuten. In dieser Zeit bleibt dieser Vorhang unten", er zeigte mit seinem Stift auf das Besagte, hörte aber nicht auf zu sprechen. "also kann euch das Publikum nicht sehen, ihr habt also Zeit alles was ihr braucht auf diesem Teil der Bühne aufzubauen und in eure Positionen zu gehen. Dann wird sie", er deutete diesmal auf die andere Schülerin mit dem Klemmbrett, die jetzt genauestens das Geschehen auf der Bühne verfolgte. "euch ansagen und eure Show fängt an. Ihr macht dann also eure Aufführung. An den Stellen im Drehbuch, die ihr markiert habt, wird der Vorhang niedergelassen und euer Erzähler tritt vor den Vorhang. Achtet immer darauf, dass der Vorhang unten ist, bevor ihr die Kulissen aufbaut. Alles verstanden?" Der Junge sah das erste Mal auf. Shiho nickte. "Gut, seid jetzt bitte den Rest des Auftritts leise." Dann wandte er sich wieder ab und betrachtete wieder die Liste auf seinem Brett.

Shiho drehte sich zu ihrer Klasse um. "Ihr habt alles gehört, wehe einer von euch benimmt sich daneben und die Sache läuft schief.", sagte Shiho und schob dabei ihre runde Brille mit den großen Gläsern ihre Nase hoch.
 

Minuten später ertönte tosender Applaus und Naruto fragte sich ob seine Eltern ebenfalls zum Publikum gehörten. Sie hatten zwar versprochen zu kommen, und Naruto befürchtete das auch dies der Fall war, doch er wünschte ihre Anwesenheit könnte ihm heute erspart bleiben. Romeo zu spielen übte nun mal einen unglaublichen Druck auf ihn aus, auch wenn er versuchte sich das von außen nicht anmerken zu lassen. Am liebsten wollte er bereits zum Zeitpunkt nach der Vorstellung springen. Er hegte bereits diese Gedanken ohne an den bevorstehenden Kuss mit Hinata zu denken.

Während er mit diesen Gedanken in der Gegend rumstand. stellten seine Klassenkameraden bereits die Kulissen des ersten Aktes auf. Dazu gehörten zwei Säulen aus Pappe und zwei Throne, die aus normalen Stühlen und viel Pappmaschee und goldener Farbe bestanden.

Sakura und eine Schulkameradin nahmen auf den Stühlen Platz, da sie das Adelspaar Capulet spielten. Sakura spielte den Grafen, der ein Gewand trug, das mit Kunstedelsteinen besetzt war. Sakura hatte versucht ihre Haare in einem festen Knoten zu binden, doch manchmal trafen ein paar Strähnen aus dem Zopf hervor, die sie sich immer aus dem Gesicht streifen musste. Ihre 'Gemahlin' dagegen schien sich in ihrem schönen Kleid und dem Diadem auf dem Kopf wohl zu fühlen. Ihre langen aschblonden Haare hatte sie zu einer schönen Hochsteckfrisur hochgesteckt, und verschönerte somit ihr Bild einer Gräfin.

Um sie herum stellten sich knapp ein duzend Schüler und Schülerinnen auf, alle in ihren altertümlichen Gewändern. Das Adelspaar war gut zu sehen, also verharrten sie alle in ihren Positionen und warteten darauf, dass ihr Stück angesagt werden würde, während die restlichen Schüler so an die Seiten der Bühne traten, dass sie vom Publikum nicht erblickt werden könnten.
 

Die Schülervertreterin mit dem Klemmbrett, die vor ein paar Sekunden noch ihre Armbanduhr fokussiert hatte, hatte nun ein Mikrophon in der Hand und betrat die Bühne. Augenblicklich wurde das Gerede der Menge eingestellt. "Es folgt 'Romeo und Julia' gespielt von der Klasse 1A. Wir wünschen Ihnen viel Spaß." Das Mädchen verließ die Bühne wieder und tosender Applaus begleitete das Heben des Vorhangs. Die Bühne war jetzt größer und der erste Akt begann.

Der Graf hieß seine Gäste willkommen. Sakura stand auf und versuchte sich wie ein Mann zu bewegen: “Ich heiße Sie, die ihr so zahlreich erschienen seid, herzlich willkommen. Doch ohne große Worte bitte ich Euch, lasset und tanzen!“ Sakura hatte ihre Arme seitwärts von sich weggestreckt. Da sie ihre Stimme verstellen musste und dazu noch laut sprechen musste, hustete sie leise in sich hinein als sie sich wieder setzte.

In den folgenden Minuten tauchten der Montague Romeo, und Mercutio und Benvolio auf, die allesamt befreundet sind. Sie sprachen darüber, dass es riskant war zur Feier der Capulets zu gehen, jedoch hielt sie das nicht davon ab hinzugehen und sich unter das Volk zu mischen. Die drei Freunde trennten sich und kurz darauf erblickte Romeo Julia. Nach einem kurzen Gespräch beginnen die beiden zu tanzen.

Wenn es für Romeo vom Drehbuch verlangt wurde nur auf Julia zu achten, tat Naruto dies auch. Und das nicht mal mit Absicht. Er konnte nur auf sie achten, weil es für seine Augen nur sie in der ganzen Halle gab. Vor fünf Minuten hatte er sich noch völlig fehl am Platz gefühlt. Doch jetzt wo er Hinata in grünfarbenem Kleid und geflochtenem Zopf betrachtete, wie sie da in den Strahlen der Scheinwerfer stand, war jegliches Gefühl der Beklommenheit verschwunden. Jedoch nur so lange bis er gemerkt hatte, dass ihm Hinata nicht ins Gesicht sah. Als sich ihre Hände zum Tanzen berührt hatten, bekam Naruto einen elektrischen Schlag an seiner Hand und er hatte sich gefragt ob Hinata ihn auch gespürt hatte.

Der Graf bemerkte irgendwann Romeo und Julia ihre Zweisamkeit genießend tanzen und er wird wütend, schließlich ist er ein Montague und somit ein Feind. Romeo fiel dies auf und küsste in Eile Julias Hand, und verabschiedet sich somit von ihr. Er verlässt die Feier gefolgt von Mercutio und Benvolio. Mit verliebtem Blick bleibt Julia stehen, um sie herum immer noch die tanzenden Paare.
 

Der Vorhang fiel, damit die Kulissen umgebaut werden konnten. Der Erzähler trat also wieder auf die Bühne und redete, um den Leuten genug Zeit zu geben die Bühne hinter dem Vorhang herzurichten. Es folgte eine Szene mit Julia und ihrer Wärterin, die von Ino gespielt wurde. Dem Publikum entwichen zwischenzeitig kurze Seufzer, wenn Julia im verliebten Ton über Romeo schwärmte.

Die Szenen vergingen und vergingen und irgendwann kamen sie bei der vorletzten Szene an. Akt 3 Szene 3.

Hinata lag auf einer kleinen Erhebung, die die Schüler der Klasse 1A gebastelt hatten, Naruto kniete neben ihr, und zwar so dass das Publikum sein Gesicht sehen konnte. Um sie herum stand nicht anderes, stattdessen wurden sie von dem Scheinwerfer über ihren Köpfen hell angestrahlt.

“… Dies auf dein Wohl, wo du auch stranden magst! Dies meiner Lieben!“ Naruto hob das kleine Fläschchen ähnliches Requisit an seine Lippen und tat so als ob er trank. Während er zu Boden ging sprach er: “O wackrer Apotheker! Dein Trank wirkt schnell. Und so im Kusse sterbe ich.“

Einen Augenblick später richtete sich Hinata auf. “Ich weiß recht gut noch, wo ich sollte sein, da bin ich auch. Wo ist mein Romeo?“ Sie sieht nun zu Romeo runter. „Gift, seh ich ich, war sein Ende vor der Zeit. O Böser! Alles zu trinken, keinen güt’gen Tropfen mir zu gönnen, der mich zu dir brächt? Ich will dir deine Lippen küssen. Ach vielleicht hängt noch ein wenig Gift daran und lässt mich an einer Labung sterben. Hinata beugte sich nun runter. Ihre Arme, die sie gerade noch als Stütze benutzt hatte, knickten nun in sich ein. Gespannt wartete das Publikum auf die Berührung.

Naruto tat sich schwer damit, seine Augen geschlossen zu halten. Denn so musste er warten, ohne zu wissen wann der Kuss endlich kommen würde. Allerdings musste er einen Toten spielen und die bewegten sich nun mal nicht. Irgendwann dann, wie eine halbe Stunde ist es ihm vorgekommen, spürte er Hinatas Atem auf seinen Lippen. Hinata küsste Narutos Mundwinkel. Dabei war es vielmehr ein Hauchen, als eine Berührung. Jedoch spürte er Hinatas Lippen und das vernebelte ihn den Verstand. Kaum hatte der ‘Kuss‘ begonnen, so war er auch schon wieder vorbei. “O willkommener Dolch!“, sprach Hinata und nahm den aus Pappe gebastelten Dolch aus Narutos Gürtel. “Nun lass mich sterben.“ Sie tat so als würde sie sich erstechen. Danach legte sie sich neben Naruto.

Eine Weile lagen sie so da, dann wurde das Licht gedämmt und der Vorhang fiel langsam.
 

Aus irgendeinem Grund ging Narutos Atem schneller. Während Ino zu Hinata gekommen war um ihr aufzuhelfen und dann mit ihr von der Bühne zu verschwinden, traten Sasuke und Sakura zu Naruto. Sasuke reichte dem Blonden die Hand, die er erst eine Weile später annahm.
 

Als ich sah wie du da langsam verschwandest. Habe ich Eines begriffen, und zwar, dass ich diesen Umgang, den du mit mir pflegtest, keine Minute mehr ertragen konnte. Und ich denke du fühltest genau dasselbe.

Das was gesagt werden musste, hatte ich immer noch nicht von den Lippen gebracht, doch es war genau das, was die Lage retten könnte.

Vielleicht hatte ich Angst vor einer Abweisung oder davor, dass sich die Lage hätte verschlimmern können. Wer weiß, vielleicht bin ich auch einfach nur ein Feigling.

Doch irgendwann durchführt auch ein Feigling eine Glanz-Tat. Das war meine.
 

Nie hatte Naruto Gelegenheit mit Hinata zu reden. Während er letzten Szene sowieso nicht, da die Leute an den Seiten der Bühnen keinen Ton von sich geben durften. Selbst bei der Verbeugung am Ende, erbot sich ihm keine Möglichkeit auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. Das lag nicht nur daran, dass Hinata absichtlich immer wieder aus seinem Sichtfeld verschwand. Sondern auch daran, dass ihr Ino dabei half.

Irgendwann fand er sich wieder vor dem Flur wieder und Hinata war verschwunden.

Mit einem kurzen “Ich muss mal wohin!“ verabschiedete er sich von Sasuke und Sakura, die Narutos Aufregung nicht zu verstehen schienen. Seine Eltern, die mit einem großen Lächeln auf ihn zugekommen waren, hatte er nur ein Nicken geschenkt und machte sich davon, um das ganze Schulgelände nach Hinata abzusuchen.

Als er nach einer halben Stunde auf einem der Schulflure zum Stehen kam um zu verschnaufen, packten ihn Zweifel ob er Hinata überhaupt noch finden würde. Er hatte alles nach ihr abgesucht, dabei aber nicht einmal ihre Familienmitglieder, Kiba oder Ino sehen können. Vielleicht war sie ja schon Zuhause?

“Eine Runde noch.“, sprach er, fast lautlos da er aus der Puste war und begann dann seine nächste Tour.

Wie es das Schicksal so wollte, fand er Hinata schlussendlich, an einen der Plätze auf dem Schulgelände, auf dem er noch nie gewesen war.
 

"Hinata!" Erschrocken drehte sich das Mädchen um. Vor sich sah sie einen schweratmenden Naruto, der sich leicht vornüberbeugte. "Naruto?"

"Hinata.", wiederholte der Blonde, wobei er mit jedem Ausatmen eine Silbe ihres Namens raunte. Er stellte sich wieder gerade hin als er sagte: "Du hast mich gerade nicht reden lassen. Ich muss dir 'was sagen." Hinata legte daraufhin den Kopf leicht schief "Ich dachte-" Doch Naruto ließ sie nicht aussprechen. "Lass mich jetzt reden.", meinte er und fing erst wieder an zu sprechen, als er Hinata erreicht hatte und zwischen ihnen nur noch ein Meter Platz war. Hinata ging instinktiv einen Schritt zurück.

"Hinata." Das Mädchen ihn gegenüber schluckte. "Es tut mir leid." Hinatas Augenbrauen zogen sich zusammen. "Wie?" "Mein Benehmen, tut mir leid.", sprach Naruto nun genauer. "Aber da-" Er unterbrach Hinata abermals. "Bitte, lass mich meinen Teil sagen, ok? Hör mir einfach nur zu." An Hinatas Blick verstand er, dass sie sowohl einverstanden als auch unglaublich verwirrt war.

"Weißt du, ich habe Stunden vor dem Computer gesessen um herauszufinden was ALS denn genau ist. Ich denke ich weiß jetzt genug. Genug um mir im Klaren zu sein, in welcher Situation ich stecke." Naruto spürte jetzt schon sein schnellerschlagendes Herz und die Hitze seines Atems, die seiner Meinung nach heißer war als sonst. Er schluckte, schlug kurz seine Augen zu, um sie daraufhin wieder zu öffnen. Dann ging er noch weiter auf Hinata zu, doch weil er sich so langsam bewegte, brauchte er dafür einige Sekunden.
 

"Da ist etwas, worüber ich mir einige Zeit nicht im Klaren war. Die Frage war immer und überall in meinem Kopf, doch ich habe mich nie richtig mit ihr beschäftigt, sie stattdessen immer vor mich hin gezogen.", machte er weiter. Langsam streckte er seine rechte Hand nach Hinatas aus, die sie beide zu Fäusten geballt zusammendrückte. Beim Berühren ihrer Hand, durchfuhr ihn ein elektrisierendes Gefühl, anders als bei der Aufführung. Hinata sah zu, wie Naruto auch noch seine andere Hand zu ihren bewegte und ihre Hände mit seinen umschloss. Dann zog er ihre Hände leicht zu sich, sodass sie genau zwischen ihm und Hinata waren. Nun wandte sie ihren Blick von den Händen ab und sah in Narutos Gesicht. Sie erkannte, dass er zwar nervös war, aber zugleich wusste was er tat.

"Diese ganze Situation hat mich endlich dazu gezwungen über meine Gefühle zu dir nachzudenken." Hinatas Augen wurden größer. "Es ist fast so, als ob ich die ganze Zeit eine Augenbinde getragen habe, verstehst du? Doch jetzt hab ich‘s endlich verstanden." Narutos lächelte Hinata sanft an, die stattdessen glasige Augen hatte. "Hinata. Ich habe endlich verstanden, dass ich mich in dich verliebt habe." Narutos Hände umfassten ihre nun fester.

Hinatas Sicht war verschwommen. Doch sie kannte Naruto zu gut, um nicht wissen zu können, wie er gerade aussah. Sie wusste nicht, ob Naruto nun eine Antwort von ihr verlangte, doch sie hätte sowieso nicht sprechen können. Ihre Knie waren weich und sie hatte das Bedürfnis vor Freude zu fallen, als hätte sich die Schwerkraft mit einem Mal verändert. Sie sah in Narutos Augen und erkannte auf einmal wie glücklich sie diese Situation machte. Freudentränen liefen ihr bis zu den hochgezogenen Mundwinkeln runter.

"Ich weiß dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber manchmal muss man erst einen Fehler begehen, bevor man merkt, dass es überhaupt einer war. Jetzt mache ich das Richtige. Ich sage dir, dass mir deine Krankheit nichts ausmacht, solange ich bei dir bleiben kann. Weil ich dich liebe, Hinata Hyûga." Hinata lachte und schluchzte zu gleich, als Naruto noch näher kam. Er legte Hinatas Hände auf seine Brust, die auch dort blieben, als er sie losließ und stattdessen Hinatas Oberarme umfasste. Er zog sie zu sich. Dann hob er seine Hände zu ihrem Gesicht. Behutsam strich er ihr eine Strähne hinter ihr Ohr und fuhr mit seinem Daumen über ihre Wange. Ihre Hand berührte nun die seine. "Naruto, ich-" Naruto unterbrach ihr Flüstern. "Sch.", verließ es fast lautlos seinen Mund. Dann bewegte er sein Gesicht auf ihres zu. Sie schloss bereits ihre Augen als sich ihre Lippen berührten und ließ den Kuss einfach zu.
 

Das alles scheint mir damals viel schöner vorgekommen zu sein als heute.

Denn heute weiß ich, was ich alles nach diesem Ereignis erlebt habe. Sachen, die mich in viel tiefere Depressionen geführt haben.

Daher ist unser erster Kuss ein Ereignis gewesen, das sowohl unschuldig als auch naiv gewesen war.

Solche Momente sollte man viel mehr schätzen, das weiß ich jetzt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Liisanna
2012-10-27T19:51:41+00:00 27.10.2012 21:51
Du machst das echt toll <3
Wann kommt den endlich das nächste kapitel ? Freu mich schon drauf
Von: abgemeldet
2012-04-15T11:34:45+00:00 15.04.2012 13:34
tolles kapitel
Wann kommt endlich das nächste??

lg
Von: abgemeldet
2012-02-29T19:49:57+00:00 29.02.2012 20:49
Da hab ich eine woche keine internet und dein kapitel kommt raus...
naja egal
hab mich sehr gefreut bin schon gespannt wie es weitergeht ^.^

lg lalalula
Von:  Jacward
2012-02-26T19:25:53+00:00 26.02.2012 20:25
hey
Ich hatte endlich Zeit deine FF durchzulesen! Sie ist sehr traurig! Trotzdem freue ich mich aufs nächste Kapitel!
LG ^^
Von:  Rusalka
2012-02-20T23:03:25+00:00 21.02.2012 00:03
tolles Kapi
also ich persönlich liebe Romeo & Julia, besonders als Musical. Schade das du meinen geliebten Tybalt nicht erwähnt hast.
Jedenfalls gut geschrieben.
Naruto wird mit der Zeit noch lernen mit Hinatas Krankheit umzugehen, schließlich hat er gar keine andere Wahl.
Bis zum nächsten Mal

LG Athene_Chan
Von:  mudblood
2012-02-20T10:52:34+00:00 20.02.2012 11:52
Hey x)

Nach langer, langer Zeit melde ich mich auch mal wieder *drop* Es tut mir echt leid, dass ich so ne treulose Tomate war aber ich bin wieder da und mit mehr elan als davor - hoffe ich x)

Um dich nicht zu irritieren -> Ich bin ehemalig sleeping_beauty ^^"

Sooo. Also nun zu dem Kapitel und auch irgendwie zu dem davor. Herzzerreißend wie immer. Du hast es echt drauf alles so einen melancholischen Klang aufzudrücken, aber das habe ich dir gewiss schon mal mitgeteilt.

Hinatas Krankheit also...ALS. Nicht zu spaßen. Ganz und gar nicht und extrem hart. Aber ich finde es gut, dass du gerade diese gefwählt hast - da sie eig selten für irgendwelche Storys verwendet wird.Ich fand Narutos und Hinatas Reaktion auch absolut nachvollziehbar. Man muss erst mal mit sowas zurecht kommen. Einfach verarbeiten.Es ist schwer und das hast du mit Narutos Reaktion recht gut beschrieben.

Und Naruto ist auch echt ein Typ, dem man es zutraut, dass er sofort zu Hinata hin geht und für sie da ist. Für sie dasein möchte. Dieser typische Sonnenschein, der in deiner Story bald wahrscheinlich zu einem depressiven Mann wird. Oh man.

Ja, ich bin gespannt, was du noch so aus der Story zauberst. Sicherlich ein Sad End ;) Im mom. deutet ja alles darauf hin. Aber lass dir gesagt sein, auch solche Enden liebe ich :>

Also. Ja bin wieder back :D

Und wünsche dir einen netten Rosenmontag und bis bald <3
Hoffe mit Black War gehts auch bald weiter :3

Von:  fahnm
2012-02-19T21:44:42+00:00 19.02.2012 22:44
Och wie süß.
*schwärm*
Mach weiter so.^^
Von:  Sinyata
2012-02-19T17:16:02+00:00 19.02.2012 18:16
Ein mega kapi
Treffend das stück von tomeo und julia
Du wirst lachen ich habe es letztens erst wieder gelesen ^^"
Nun ich finde es nerven zerreisend
Ich will den schluss lesen
Doch umso näher wir dem kommen
Um so weniger will ich ihn kennen
Mein gott was für ne melodramatik meiner seits ^^'
Nun egal ich freu mich dennoch irgendwie
Das nächste kapi zu lesen ^^

lg sinny
Von: abgemeldet
2012-02-19T13:56:16+00:00 19.02.2012 14:56
Wie immer Wunderschön.
Sie haben endlich zueinandergefunden.
Mal sehen wie es im nächsten Kapitel wird *____________*

Lg Shitpaper
Von:  JulaShona
2012-02-19T13:10:02+00:00 19.02.2012 14:10
Schön.*,*
Endlich haben sie zu einander gefunden!
Danke, für deine Mühe.:)
Es war einfach herrlich dieses Kapitel zu lesen.^^

Lg. JulaShona


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