Die Heimreise, Gespräche im Zug.
Kapitel 22:
Dracos Laune war auf einem Absoluten Tiefpunkt. Zwar hatte er grade die schönste Nacht seines Lebens verbracht, aber jetzt würde er nach Hause fahren, zu einer Familie, die ihn ins Verderben rennen ließ.
Er hoffte, alleine ein Abteil im Zug zu bekommen, doch bereits auf dem Bahnsteig gesellte sich Daphne zu ihm. Er hoffte, dass er Pansy für heute vertrieben hatte. Mit Daphne als Mitfahrerin, würde er leben können, sie würde lesen und er könnte seinen Gedanken nachhängen. Gemeinsam mit Daphne stieg er in den Zug. Blaise hatte sich vorhin am Bahnsteig schon verabschiedet. Da seine Eltern auf der Flucht waren, würde er nicht mit dem Hogwardsexpress nach Hause fahren, sondern in Hogsmead von jemandem abgeholt werden um dann zu seinen Eltern zu gelangen. Crabby und Goyle, hatte er klar gemacht, dass er alleine sein wollte und wie immer, taten die beiden was er wollte.
Sie suchten sich gemeinsam ein Abteil, doch Daphne ließ ihm nicht die erhoffte Ruhe, sie frage: „Hast du es ihr gesagt?“ Er wusste genau wovon sie sprach, wusste jedoch nicht wirklich wie er antworten sollte, schließlich sagte er: „Nein, wieso sollte ich. Ich wollte sie damit nicht belasten und außerdem würde sie mich nur aufhalten wollen, aber das will ich nicht.“ Daphne fragte traurig weiter: „Warum willst du selbst jetzt nicht kämpfen, jetzt hast du doch etwas für das es sich zu leben lohnt.“ „Ich kann nicht Daphne. Ich kann nicht kämpfen, ich habe nicht die Kraft dafür und nicht den Mut.“, sagte er gequält. Daphne sprach weiter: „Du bist wirklich ein Idiot Draco Malfoy, sie liebt dich und du willst sie aufgeben, einfach gehen?“ Draco schüttelte den Kopf: „Nein, sie liebt mich nicht, sie hat es nicht erwidert.“, sagte er leise. „Wann hast du es ihr gesagt und wie?“, fragte sie.
Sie befürchtete, dass er sie missverstanden haben könnte, oder so überfallen, dass sie nicht in der Lage war zu sprechen. Er antwortete genau so leise wie zuvor: „Heute Morgen. Wir haben die Nacht miteinander verbracht und heute Morgen habe ich es ihr gesagt.“ Daphne wurde laut: „Du bist ein noch größerer Idiot als ich dachte,“, fuhr dann jedoch leiser und traurig fort: „vielleicht war sie überrascht, oder einfach noch nicht bereit es zu sagen, aber glaubst du Hermione Granger würde die Nacht mit einem Mann verbringen den sie nicht liebt? So eine ist sie nicht, das weißt du. Gibs zu, du willst nicht wissen, dass sie dich liebt, dann ist es für dich leicht zu gehen, denn ansonsten müsstest du kämpfen. Aber glaube mir Draco, wenn du gehst und sie alleine lässt, wird sie in ein tieferes Loch stürzen als das, aus dem du sie gezogen hast. All deine Hilfe, wird dann umsonst gewesen sein. Sie wird mehr leiden, als sie es jemals getan hat, denn dann wird ihr größte Angst wahr, es stirbt jemand, den sie liebt.“
Daphne sprach sehr eindringlich. „Du musst es ihr sagen, sei nicht so ein Feigling, stell dich deinem Leben, sie wird diesmal dir helfen, das weiß ich.“ Draco schüttelte traurig den Kopf, er konnte und wollte es nicht glauben, sie hatte auf seine Liebeserklärung nichts erwidert, also liebte sie ihn auch nicht. Daphne stand auf und sagte sauer: „Eigentlich wollte ich nicht mit dir streiten, aber gerade machst du den größten Fehler deines Lebens, handle endlich, oder ich tue es.“ Sie wollte gerade das Abteil verlassen, als Draco sie zurück hielt: „Ich kann nicht, ich kann nicht mehr kämpfen. Versprich mir eins Daphne, kümmere dich um sie, ja.“ Daphne sah ihn traurig an, nickte jedoch und verließ dann das Abteil. Draco wollte nicht darüber nachdenken ob auch sie ihn liebte, er scheute sich vor der Entscheidung kämpfen zu müssen, er war zwiegespalten zwischen dem so kaputten und seelisch fertigen Draco, der all die Demütigungen und Gewalt die letzten Jahre erleben musste und dem Draco, der in den letzten Monaten begonnen hatte Hermione zu lieben und der mit allen Mitteln für diese Liebe kämpfen wollte.
Auf dem Gang sank Daphne an der Wand auf den Boden. Sie wollte ihm helfen, doch sie wusste nicht wie. Sie und Blaise versuchten seit einem Jahr ihm seinen Lebenswillen zurück zu geben, aber sie hatten keinen Erfolg, sie hatte gehofft, das Hermione es schaffen würde, aber als er sich in sie verliebte hatte er sich wohl schon zu sehr aufgegeben. Daphne war sich sicher, dass Hermione in liebte und das es sie zerstören würde, wenn er sterben würde, aber wen könnte sie fragen, der wirklich helfen konnte. Hermione hatte ihn nicht davon abbringen können, sie wusste es zwar nicht, aber die Zeit mit ihr hatte wohl nicht genügt. Und wenn sie jetzt zu ihr gehen würde und sie bitten würde ihm ihre Liebe zu gestehen? Würde er es wahr nehmen?
Er wollte es doch auch so nicht wahr haben, er wusste, dass sie ihn liebte, doch er verdrängte es. Seine Feigheit und seine Angst waren wohl stärker. Wären sie doch noch in Hogwards, dann könnte sie zu Dumbledore gehen, oder würde er sie wieder abweisen, wie von einigen Monaten, als er ihr gesagt hatte er können nur helfen wenn Draco um Hilfe bitten würde. Sie beschloss auch Hermione könne ihr nicht helfen, denn ihre Verbindungen in der Zaubererwelt waren noch geringer als ihre. Doch damit irrte sie sich leider. Daphne entschied in den nächsten Wochen nicht locker zu lassen und ihn zum umkehren zu bewegen. Er hatte sich aufgeben, aber sie ihn noch lange nicht.
Ich hoffe, jetzt seht ihr schon nicht mehr so schwarz für ein Happy End ;-)