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Die Herren der Winde

von

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Neue Missionen

Kapitel 3 – Neue Missionen
 

Endlich ist das dritte Kapitel fertig. Eigentlich sollte es das fünfte werden, aber ich habe es etwas umgeschrieben. Ursprünglich sollten ein paar Filler folgen, in denen ich mehr auf verschiedene Gefühle eingehe, aber mir war das zu öde – ich wollte Kämpfe und vielleicht kann ich das ein oder andere dort besser unterbringen. Außerdem muss es ja noch mit den Canon zeitlich passen. Los geht's mit neuen Missionen!
 

~~~-~~~
 

Früh am Morgen trafen sich Gaara, Temari und Kankuro mit Baki. Die Sonne war kaum aufgegangen und die Luft war noch angenehm frisch. Kürbisflasche, Fächer und eingerollte Marionetten standen in einer Ecke des Raumes. Es war eine Art Ritual geworden und symbolisierte ihre Zusammenkunft, um neue Absprachen zu halten. Eine gute Planung und auch Besprechung waren die wichtigsten Grundlagen für eine Mission.

Baki hatte das erste Wort. "Bevor ich euch eure neue Mission erteile, möchte ich mit euch über die vergangene sprechen." Er hielt kurz inne. Sein Gesichtsausdruck war merkwürdig ernst. Es ging doch um die Beschattung, die ursprünglich nicht so ernst zu nehmen war? "Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll. Am besten beginne ich damit, dass wir das Dorf gesucht haben, wo das kleine Mädchen herkommen soll. Wir suchten in allen Dörfern, die zur Beschreibung passten. Von hier gesehen nordwärts, wo wir sie auch fanden – mit Flüssen – Vergebens. Es gab nicht die geringste Spur. Ich hätte allerdings sehr gerne in Erfahrung gebracht, warum man sie verjagt hat und wollte gerne weitere Orte absuchen. Somit begab ich mich zum Rat, um einen Zwischenbericht abzuliefern." Eine Schweißperle umspielte seine unbedeckte Wange. Die drei Ge-Nin lauschten weiterhin seiner Erzählung. "Ich wollte eigentlich nicht lauschen, das ist auch nicht meine Art. Dennoch konnte ich einige Sachen in Erfahrung bringen. Sie sprachen über eines der Dokumente aus dem geheimen Archiv. Zurzeit haben wir noch keinen neuen Kazekagen und mir fiel ohnehin schon auf, dass sie sich ungewöhnlich lange Zeit ließen, einen neuen zu ernennen. Solange dieser noch nicht gewählt ist, hat der Rat alleinigen und uneingeschränkten Zugriff auf jenes Archiv." Baki schluckte und sammelte sich noch mal. "Ich will keine Verschwörung oder dergleichen andeuten, doch werde ich euch so viel verraten, dass der Rat wohl sehr gut ahnt, was Taiga sein könnte, aber sie wissen es nicht mit Sicherheit. Das Erschreckende ist jedoch, dass sie ohne zu Zögern bereit wären, einen alten Fehler zu wiederholen. Sie haben nichts dazugelernt. Zudem haben sie mir verboten, weiterhin nach ihrem Heimatdorf zu forschen." Er knirschte mit den Zähnen.

"Heißt das, sie ist gefährlich?", fragte Temari frei heraus. Baki schüttelte den Kopf. "Nicht unbedingt, aber wir brauchen mehr Informationen. Sagt mir erstmal, was ihr herausgefunden habt."

Temari blickte zu Kankuro. "Genau, erzähl' mal. Schließlich hast du die Aufgabe ja förmlich an dich gerissen!" Sie erlaubte sich ein freches Grinsen.

Ihr Bruder ignorierte die Stichelei und schien seine Worte sorgfältig abzuwägen. "Wie wir bereits wissen, hat sie ausgeprägte Lernfähigkeiten und Selbstheilungskräfte. Doch ich fürchte das hilft uns nicht viel. Ihr Chakravorrat ist derart gering, dass ich mir schon fast Sorgen mache." Wieder hielt er kurz inne und verzog die Augenbrauen. "Sie hat keinerlei Kampferfahrung, befand sich wohl auch noch nie in Situationen, die welche erfordern würden. Ich habe beschlossen, ihr ein paar Sachen beizubringen und ihr Nachhilfe zu geben, aber sie wird sicher kein herausragendes Militärmitglied werden." Er überlegte angestrengt, ob er von dem Gedankenlesen erzählen sollte. Das wäre eine wirklich wichtige Information. Allerdings hatte er ihr versprochen, es nicht weiter zu erzählen.Vielleicht sollte er es wirklich erstmal für sich behalten, sicher würde sie sonst Probleme bekommen. Und er selbst auch, wenn er Baki erklären müsste, dass er unwissentlich ein Jutsu weitergelehrt hatte. Er mochte noch nicht den Tadel dafür erhalten.

Baki lehnte sich vor und reichte Kankuro eine schmale Schriftrolle. "Dann werde ich dich damit beauftragen, diesen Fragenkatalog zu beantworten. Ich brauche mehr Informationen! Nach eurer offiziellen Mission wirst du dich daran machen, alles in Erfahrung zu bringen, was ich wissen will. Gewinne ihr Vertrauen, erpress sie oder mach sonst was, aber ich will Ergebnisse!", sagte er schon fast energisch.

Temari und Kankuro schluckten. Ihr Anführer musste wirklich Grund zur Beunruhigung haben, sonst fuhr er nicht so aus der Haut. Selbst Gaara, der wie gewohnt im Schatten des Raumes, stumm an der Wand gelehnt stand, blickte aufmerksam auf.

"Während ihr weg seid, übernimmt eine Iryonin die Beobachtung. Ihr Name war...", Baki hielt inne und rieb sich das Kinn. Es kam ihm merkwürdig vor, dass ihr Name ihm nicht sofort einfiel, wo er doch sonst ein wirklich gutes Personengedächtnis hatte. Aber es war nicht nur das. Nun, wo er darüber nachdachte, fielen ihm kaum Erinnerungen zu ihrer Persönlichkeit oder ähnlichem ein. Er wurde wohl doch langsam alt? "Ach ja, ich Name war Nozomi Domageku¹."

Baki räusperte sich kurz und fuhr fort. "Kommen wir nun zum offiziellen Teil. Eure neue Mission hat unglaublich hohe Priorität. Ihr solltet gut aufpassen." Er entrollte eine Karte. Sie zeigte das gesamte Windreich. "Zurzeit kursieren Gerüchte über einen Schwachpunkt in unserer Festung. Dem müssen wir auf dem Grund gehen, bevor jenes Gerücht an die falschen Ohren gelangt." Bakis Finger zeigte auf die Abbildung von Sunagakure. "Einige sind bereits dabei die Klippen um das Dorf zu untersuchen." Er deutete nun auf mehrere Stellen in der Umgebung südlich von Sunagakure. "Hier und dort sind einige Jonin und Chunin dabei, Verdächtige auszufragen und herauszufinden, wer das Gerücht zerstreut. Wir gehen jeder Quelle nach. Allerdings können wir nicht zu viele hochrangige Ninjas losschicken, da wir jederzeit angegriffen werden könnten.

Da kommt ihr ins Spiel. Wir haben hier noch einen Kandidaten." Er zeigte auf ein Dorf, welches etwa einen halben Tagesmarsch von ihnen entfernt liegen musste. "Es ist Chepure Natsusotorito² aus dem Dorf hinter den Pyramiden³. Eine nicht sehr vielversprechende Quelle, aber eben vielleicht auch ein Drahtzieher."

Baki rollte die Karte wieder zusammen und wirkte angespannt. "Vor kurzem hatte ich euch noch mal üben lassen, wie man verhört. Das ging fürchterlich schief. Aber diesmal ist es wichtig, dass ihr euch alle zusammenreißt. Ich werde euch nicht begleiten und erwarte, dass ihr mich nicht enttäuscht! Findet die Schwachstelle unserer Verteidigung heraus und nehmt alle gefangen, die eine Intrige gegen unser Dorf planen.

Verstanden!?"

Die drei Genin nickten. Der Auftrag war klar.
 

Taiga empfand diesen Tag wie jeden anderen auch – als viel zu sonnig! Seit sie in Suna war vermisste sie schon den einen oder anderen Regenschauer oder zumindest eine kleine kühle Brise. Deprimiert ließ sie ihren Kopf auf die Tischplatte sinken, als der Akademielehrer das Klassenzimmer betrat und sogleich die Anwesenheit überprüfte. Diesmal war die Neue also pünktlich gewesen, dachte dieser.

"Schön...", begann der Lehrer. "Wir haben also unsere erste Lektion gelernt, nämlich wann der Unterricht beginnt."

Ein Kichern ging durch den Raum. Taigas Blick blieb ausdruckslos.

"Möchtest du dich vielleicht heute bemühen, dein Chakra zu bündeln?"

Noch immer verzog das Katzenmädchen keine Miene. Sie hob ihre linke Hand in Richtung der Steine, die noch immer auf dem Pult lagen. Sie sponn einen Chakrafaden, zielte auf eines der Steine und zog sich diesen mit Schwung zu sich in ihre Handfläche. Diese zeigte sie wortlos dem Lehrer vor.

Der Stein leuchtete.

"Nicht schlecht.", musste er zugeben. "Du hast also nicht nur das Chakra gelernt zu bündeln, sondern gleich ein C-Rang Jutsu."

Nun erlaubte sie sich ein Grinsen. "Ich hatte eben einen guten Nachhilfelehrer."
 

Die nächste Lektion in der Schule war das Kunaiwerfen. Dazu begaben sich die Schüler nach draussen auf den staubigen Schulhof. Der Lehrer verteilte einige kleine Wurfmesser. Dann wies er sie an auf die aufgestellten Zielscheiben zu werfen. Sie sollten an diesem Tag nur üben, diese zu treffen. Das hatte ein bisschen das Flaire von einer Freistunde mit Beschäftigung...

Matsuri und Taiga suchten sich eine Zielscheibe mit zwei weiteren Mitschülern zusammen aus. Sie warfen immer nacheinander.

Matsuri betrachtete ihr Kunai misstrauisch, warf dieses dann von sich, als hätte es sie erschrocken. Sie traf die Scheibe am Rand.

"Wie hast du das mit dem Chakra plötzlich doch noch hinbekommen, Taiga?", fragte sie dann, um von ihrer Anspannung abzulenken.

Taiga warf das nächste Kunai, verfehlte jedoch die Zielscheibe.

"Ein Junge namens Kankuro hatte mir etwas Nachhilfe gegeben.", antwortete sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. An diese Hitze hatte sie sich noch immer nicht gewöhnt.

"Nicht im Ernst. Du meinst doch nicht etwa Kankuro Sabakuno⁴?!", bemerkte Sari, die beste Freundin von Matsuri. Sie hatte sehr weibliche Züge, braunes Haar und ein gebundenes Tuch auf dem Kopf. "Das ist doch der Bruder von diesem Gaara." Vor Schreck hatte sie das Training ganz vergessen.

Ittetsu, ein Junge der sich gut mit Matsuri und Sari verstand, warf einfach schon mal den nächsten Kunai. Er hatte ebenfalls dunkles Haar und er schien irgendwie immer recht desinteressiert. "Seit wann gibt der denn irgendwem Nachhilfe? Aber das erklärt wieso du den Stein mit einem Chakrafaden aufgesammelt hast."

Taiga hatte gar keine Ahnung dass ihre ehemaligen Verhörer so bekannte Leute waren. "Es hat sich eben so ergeben.", sagte sie kleinlaut und warf wieder ein Kunai. Dieses prallte gegen den Rand der Zielscheibe und flog irgendwo hin, nur nicht dort, wo es hin sollte.

Matsuri warf nun wieder, kniff dabei allerdings die Augen zusammen. "Viele haben Angst vor seinem Bruder, aber ich finde ihn irgendwie..." Sie zögerte kurz und ihre Gesichtsfarbe nahm einen Hauch von Rot an. "...mysteriös und süß zugleich." Sari stimmte Matsuri zu. "Stimmt, Gaara sieht richtig gut aus, nicht?" Während sich die beiden Mädchen einig waren, konnte Taiga nur missmutig den Kopf schütteln. Wie konnte man für einen solchen brutalen und uneinsichtigen Jungen schwärmen!?

"Gib' zu, du schleimst dich bei Kankuro ein, um an Gaara ranzukommen!", meinte Sari bissig, als sie ihre Miene deutete. Das Katzenmädchen zog eine Augenbraue nach oben. "Denkst du sterben macht Spaß?! Nie im Leben versuche ich an diesen Typen auf irgendeine weise ranzukommen, da kannst du Gift drauf nehmen."

"Wie redest du denn über ihn?!"

"Übt ihr denn auf fleißig?" Ohne dass die vier es bemerkten, stand ihr Lehrer hinter ihnen.

Erschrocken, fast reflexartig warf Taiga ein Kunai Richtung Zielscheibe – es prallte mit Lautem Geschepper vom Rand der Zielscheibe ab.

"A... aber natürlich!", antworteten sie fast einstimmig und trainierten weiter ohne noch ein Wort zu verlieren.
 

Nach dem Unterricht war Taiga fix und fertig. Dennoch hatte sie ihre überall versteuten Kunai schnell wieder zusammengesammelt. Ob Kankuro sie heute wieder besuchen kam?

"Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag, Matsuri."

"Ich dir auch. Komm gut nach Hause.", erwiderte die Mitschülerin, die noch immer dabei war ihre Messer aufzulesen. Ihre Hände zitterten dabei, was dem Katzenmädchen nicht entging.

"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte sie besorgt.

"Aber ja doch, es ist alles in Ordnung." Matsuri sah sie nicht an und brachte ihre Messer weg. Ihr Verhalten war wirklich merkwürdig. Dabei war sie doch sonst so ruhig und konzentriert.
 

Als Taiga den Schulhof verließ, rempelte sie eine Frau an. Gedankenverloren hatte sie auf nichts geachtet. Sie blickte auf und murmelte eine Entschuldigung. Vor ihr stand eine Frau in weißer Robe. Ein lockeres Tuch bedeckte ihren Mund und die meeresblauen Augen kamen Taiga irgendwie bekannt vor. Das konnte allerdings nicht sein, da sie noch relativ neu in Suna war.

Als die Dame Taiga musterte, riss sie die Augen erschrocken auf. "D... du bist...!?" Danach fing sie sich scheinbar wieder. Die war wirklich komisch drauf, dachte die Kleine. "Du bist Taiga? Ich bin Nozomi Domageku, du darfst mich aber gerne Nozomi nennen.", sagte diese und reichte dem Mädchen ihre Hand. "Ich bin ein Arztninja und soll deinen Gesundheitszustand überprüfen. Kommst du bitte mit in meine Praxis?"

"Ich weiß nicht.", begann Taiga nachdenklich. Ihre Laune hatte wieder einen Tiefpunkt erreicht, denn sie hasste es derart überwacht zu werden. "Es kann sein, dass ich noch Besuch bekomme, also..." "Er wird nicht kommen.", sagte Nozomi knapp. "Du solltest schnell lernen, dass die Ninjas hier sehr beschäftigt sind und auch hin und wieder für Missionen ausgesandt werden. Man wird nicht immer Zeit für dich finden. Kommst du dann jetzt mit?"

Die Kleine war einverstanden. Tuschelten die untereinander über sie, oder warum wusste die Frau sofort, wen sie gemeint hatte? Grummelnd folgte sie der Ärztin und trat dabei gegen den einen oder anderen kleinen Stein, der hilflos auf dem Boden lag.
 

Im Krankenhaus angekommen, führte Nozomi sie in ihren Behandlungsraum. Dieser war lichtdurchflutet und nicht sonderlich groß. Dort befanden sich, ein Schreibtisch, zwei Stühle und eine Liege. Weiße Vorhänge zierten das Runde Fenster an der Wand.

Die Heilerin deutete Taiga sich zu setzen und begann sogleich, sie zu untersuchen. Sie musterte das Mädchen von oben bist unten, prüfte ihren Rachen, ihre Ohren, hörte Herzschlag und Atmung ab. "Scheint alles in Ordnung zu sein.", sagte sie knapp. Taiga atmete erleichtert aus. "Darf ich dann gehen?" Irgendwas störte sie an Nozomi. Sie wusste nicht genau was, doch als sie überlegte, wurde sie auch schon mit einer Hand an ihrem Kopf fest an den Haaren gepackt und mit der anderen Hand wurde eines ihrer Augenlider auseinandergerissen. Das Mädchen versuchte sich zu wehren, aber der Griff der Frau war zu stark. "Was soll das!?", schrie sie geschockt. Die Heilerin ließ los und sah zufrieden aus. "Mit deinen Augen ist auch alles okay. Gib acht, dass sie gesund bleiben, ja? Du darfst unter keinen Umständen irgendeinen Schaden an den Augen davon tragen, hast du verstanden?" Taiga nickte verwirrt. "In Ordnung, ich habe verstanden."

Nozomi klopfte der Kleinen auf die Schulter. "Physisch geht es dir also hervorragend. Aber wie sieht es psychisch aus? Wie fühlst du dich?" "Gut.", antwortete sie mechanisch und knapp. Dass das eine Floskel war, war beiden klar. Deshalb hakte die Heilerin nach. "Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Ich habe erfahren, was du Baki erzählt hast. Oder vielmehr, was du nicht gesagt hast." Sie zog die Augenbrauen zusammen. "Kannst du mir berichten, was mit ihnen passiert ist?"

Taigas Augen verengten sich und sie zog die Beine an. "Sie sind tot.", sagte sie trocken, mit leiser Stimme. Nozomi hakte weiter nach. "Aber wie ist das passiert? Wer war es?"

Tränen fielen zu Boden. Die Stimme des Mädchens bebte, als sie mit Tränen im Gesicht aufsah. "Wieso ist das wichtig, wie sie starben!? Fremde kamen, haben meine Mutter getötet und meinen Vater zur Hinrichtung mitgenommen. Zufrieden!?" Beim letzten Wort brach ihre Stimme ab und sie sah wieder zu Boden. Der kleine Körper zitterte unkontrolliert. Sie konnte Nozomis Blick nicht sehen, doch dieser war voll Schrecken. Sie wusste sehr wohl, wer sie aufgesucht hatte. Vorsichtig nahm sie Taiga in den Arm. Sie wehrte sich nicht.

"Das ist übel.", flüsterte die Heilerin fast lautlos.
 

Es dauerte einige Minuten, bis Taiga sich einigermaßen beruhigt hatte. Nozomi stand auf und tätschelte den Kopf der Kleinen. "Geht es wieder? Es ist wichtig, dass du sprichst und auch dass du dich mal richtig ausweinst. Sonst wirst du es nicht verarbeiten." Sie selbst sah allerdings ebenfalls so aus, als sei ihr zum Weinen zumute, doch sie fasste sich wieder. Ihre Augen blickten wieder freundlich und heiter. "Wo wir gerade bei wichtigen Themen sind. Du bist körperlich zwar gesund, aber mir ist aufgefallen, wie dünn du bist. Isst du auch genug?"

"Eh..." Das Mädchen kratzte sich verlegen am Kopf. "Ich habe kein eigenes Geld und ich möchte auch niemandem auf der Tasche liegen, also..." Nozomi schlug laut auf den Tisch. Sie sah wütend aus. "Das ist nicht dein Ernst!?", fuhr sie die Kleine an, die augenblicklich zusammenfuhr. "Willst du mir etwa sagen, dass du nichts isst!? So wirst du ganz schnell entkräftet sein und von deinen Leistungen an der Akademie mal ganz zu schweigen!" Sie atmete noch einmal tief ein und beruhigte sich ein wenig. "Dann geh arbeiten, aber bitte mach was!" "Ich bin erst zehn Jahre alt!", widersprach Taiga, doch Nozomi wollte davon nichts hören. "Hier schicken sie Kinder in den Krieg, die jünger sind als du und du machst dir Gedanken, ob du arbeiten darfst!? Jetzt mach, dass du eine Stelle bekommst und dir dein täglich Brot verdienst!" Sie gab ihr einen Klaps auf den Rücken, lachte dabei aber.

"Ich mach' ja schon!", sagte Taiga genervt. "Man sieht sich." Sie winkte noch mal und ging.
 

Auf dem Weg nach draußen traf sie auf ihren Mitschüler Ittetsu.

"Was machst du denn hier?"

Er rieb sich den Kopf und kniff die Augen zusammen. "Ich habe eine Migräne und was machst du hier?" "Musste mich wieder den Kontrollfreaks hingeben." Sie verdrehte die Augen.

"Kontrollfreaks!?", fragte Ittetsu verwirrt.

"Ist egal!", winkte sie ab. "Nozomi hat da drüben ihr Behandlungszimmer. Vielleicht hat sie ja etwas gegen deine Migräne? Aber ich muss jetzt los, wir sehen uns morgen in der Akademie."

Taiga beschleunigte ihre Schritte. Sie wollte einen Job und zwar schnell.

Der Mitschüler schüttelte missbilligend den Kopf. "Komisch ist gar kein Ausdruck für das Tier." Mit diesen Worten ging er zu Nozomis Behandlungszimmer. Die Tür war nur angelehnt. Er hörte die Frau sprechen.

"Ich weiß, dass dies nur eine allgemeine Erkundungsmission ist, aber ich brauche mehr Zeit!" Ihre Stimme war energisch und nervös. Ittetsu hörte niemanden antworten, doch die Heilerin sprach weiter. "Ja, ich bin mir sicher. Das ist Zack's Tochter! Wenn ich es doch sage..." Es war wieder ruhig. Der Junge warf einen Blick in den Raum. Dort stand sie, ihr Mundtuch abgelegt und sie sprach mit einer Art Holztafel. War sie Shizophren oder was!?, dachte Ittetsu. "Nestrak, ich bitte dich – du musst dort hin und nachsehen, was passiert ist, ich bitte dich! Ich war es, die ihm diesen Ort empfohlen hat. Eigentlich hätte man die drei dort nicht finden können, aber ich glaube auch nicht, dass wir einen Spion haben!" Der Junge trat etwas näher, um einen Blick auf die Holztafel zu erhaschen. Dummerweise hörte Nozomi ihn und steckte diese weg. "Wer ist da!?", fragte sie laut und machte einen Schritt in Richtung ihres Schreibtisches.

Ittetsu trat vor und zeigte mit dem Finger auf die Heilerin. "Du bist eine Verräterin!? Mit wem hast du gesprochen?"

Nozomi lächelte sanft. Während sie sprach, holte sie ein paar Gegenstände aus ihrer Schreibtischschulblade. Ein Tuch und ein kleines Fläschchen. "Ich bin keine Verräterin..." Sie schüttete die Flüssigkeit aus der Flasche auf das Tuch. Ittetsu begriff, was sie vorhatte, wollte wegrennen, doch er war zu langsam. Er spürte noch, wie eine schmale Hand ihn von hinten festhielt und ein Tuch ihm auf's Gesicht gedrückt wurde. Ihre letzten Worte waren nicht mehr klar zu hören, bevor er bewusstlos zu Boden sank. "...sondern eine Forscherin."
 

Gaara, Temari und Kankuro hatten ein Ziel. Sie hatten aus dem Dorf hinter den Pyramiden erfahren, wo sich Chepure befand. Es war merkwürdig leicht an die Information zu kommen, dass er sich sehr häufig in der Nähe des Flusses befand, welcher sich entlang des trockenen Landes wandt. Diese Gegend war allerdings um einiges ertragreicher als die in Sunagakure, weil die Wasserreserven hier zum Teil mündeten. Es war nicht so viel wie in Konoha, aber genug um mehr als nur die Einwohner gut zu versorgen.

Dort an der Klippe zum Wasser, an dem auch einige Dattelpalmen wuchsen, saß ein junger Mann. Er war etwa 19 Jahre alt, beobachtete die Strömung und regte sich nicht, als die drei Suna-Nins nähertraten. Gaara ging voran. "Du bist Chepure Natsusotorito." Er fragte nicht, er war sich sicher. Wie zu seiner Bestätigung wandt der Mann seinen Blick vom reißenden Fluss und grinste seine Besucher an. Es war ein wahnsinniges Grinsen, mit dem er die Zähne bleckte. Seine Augen weit aufgerissen, sie konnten sich mehr schlecht als recht hinter einer Sonnenbrille mit runden Gläsern verstecken. Ein weißes Kopftuch wurde von einem Stirnband festgehalten, welches drei Pyramiden als Symbol trug.

Langsam stand der Fremde auf und sprach. Seine Stimme erinnerte an das Knirschen alten Holzes. "Ihr habt extra den weiten Weg auf euch genommen, nur um mich zu sehen?" Sein Körper erzitterte, als er ein Lachen zu unterdrücken versuchte. Kankuro verzog das Gesicht. Dieser Typ war krank, soviel stand für ihn schon mal fest. Gaara dagegen war sein Gemütszustand egal. Er wollte nur schnell fertig werden und dann am liebsten endlich wieder spüren, was er so vermisste. So lange schon hatte er sich zurück gehalten, geschlummert. Nun musste er nur noch hier durch und dann konnte er wieder er selbst sein. Auch wenn dieser Kampf wieder unbefriedigend, wenn nicht sogar langweilig werden könnte. "Es geht das Gerücht rum, es gäbe eine Verteidigungslücke in Sunagakure. Was hast du mit dem Gerücht zu tun und was ist dran?" Wieder hielt sich Gaara so knapp. Temari fürchtete, er würde wieder keine Geduld haben und ihn sofort erledigen. Sie trat einen Schritt vor und lehnte sich bedrohlich an ihren Fächer. "Besser du sprichst, Gaara fackelt nicht lange!"

Chepures Grinsen wurde noch breiter und er sah über seine Sonnengläser hinweg. "Gaara, der den Sand beherrscht? Welch eine Ehre, ich bin erfreut." Wieder lachte er, es klang leicht hechelnd, gierig. "Von mir erfahrt ihr nur etwas, wenn ihr es auch verdient. Tut euch ruhig zusammen, ihr werdet es brauchen." Er hob einladend die Hände.

Gaara wollte sich diese Einladung nicht zweimal sagen lassen. Kankuro blickte ihm ins Gesicht. Es war schon wieder soweit. Er hatte sich provozieren lassen und kam in Blutrausch. Es gab hier diesmal nicht nur einen, sondern gleich zwei Verrückte. Es war waghalsig und gefährlich, aber vielleicht konnte er die Situation entschärfen, indem er den Gegner fixierte. Er wickelte Karas aus, befestigte Chakrafäden an ihn und steuerte seine Marionette auf den Gegner zu. Chepure wehrte sich nicht, machte kaum Anstalten auszuweichen. War er so unvorbereitet? Es war zu einfach, als Karas den Gegner umkreiste und von hinten Arme und Beine umklammerte.

Beunruhigt blickten Temari und Kankuro zu Gaara. Doch er wurde zu ihrer beider Erleichterung nicht wütend, sondern enttäuscht. Sein Gesicht nahm desinteressierte Züge an, da er offensichtlich keinen ernsthaften Gegner erwartete.

Temari hob ihren Fächer und schlug mit einen messerscharfen Windstoß auf den Brillenträger ein. Es hatte gesessen. Blut strömte aus seinem Körper, aber dennoch lächelte er. Wenige Augenblicke später zerfiel seine Gestalt in viele kleine Schatten. Sie erkannten auf den ersten Blick nicht, was es war, doch Kankuro hatte ein merkwürdig vertrautes Gefühl, eine Art Deja vu, als die Gelenke von Karas verstopft zu sein schienen. Nun erkannten sie, in was sich die Gestalt aufgelöst hat.

"Nicht schon wieder so ein verdammter Käfer Typ!", entfuhr es dem Puppenspieler.

Temari war verwirrt und Gaara zeigte wieder Interesse am Kampf.

Der echte Chepure kam hinter einer Dattelpalme hervor. Er schien sichtlich amüsiert.

Das was sie angegriffen hatten war ein Doppelgänger aus Skarabäen-Käfer, die sich scheinbar unaufhaltsam auf die drei zubewegten.
 

~~~-~~~
 

1) Nozomi Domageku: Ihren Nachnamen habe ich von Herrn Dr. Domagk abgeleitet. Zu Ehren dieses Pathologen und Nobelpreisträgers feiern wir dieses Jahr einige Jubiläen, deshalb wollte ich, dass meine Heilerin einen Decknamen wählt, der seinem ähnlich ist.

2) Chepure Natsusotorito: Bitte nicht schlagen. Erstens ist der Nachname frei (und vor allem total falsch - gebe ich zu) übersetzt und zweitens werden einige beim Vornamen schon aufschreien, da sie sicher der Meinung sind, dass in Naruto keine andere Kultur als die japanische vorkommen dürfe. Ich denke da anders, sry. Gerade die Kulturen, die mich an Sand und Wüste denken lassen, flechte ich hier ein und werde es auch weiter tun! Bei diesem Dorf handelt es sich um ägyptische Kultur und um einheitlich zu bleiben, passe ich zumindest einige Sachen an das Naruto-Universum an. Hoffe diese Ideen sind nicht zu abschreckend, aber mir persönlich sagen sie zu.

3) Dorf hinter den Pyramiden: Dieses Dorf werde ich nie, nie, niemals in ein ***gakure-Wort umsetzen! Wenn ihr wissen wollt warum, dann schmeißt doch mal "Pyramiden" in den Übersetzer und leitet euch das Wort ab. Es ist einfach lächerlich...

4) Sabakuno: Ja, ich weiß, dass es sich hierbei um einen Übersetzungsfehler handelt, aber ich mag diesen als Nachnamen ^.^
 

Updates

Neues Bild für Taiga und eines für Temari.
 

Kapitel 4

Erscheint am 1. Juni. Chepure ist doch nicht so einfach zu besiegen, wie unsere drei Suna-Nins erst geglaubt haben und Taiga versucht mehr schlecht als recht einen Job zu finden.



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