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Dor Härr dor Ringe

Of Säggsisch
von

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De Gefährdn - Erstes Buch

PROLOG-ÄQUIVALENT (weil die Freischalter mir das nicht als gesonderter Prolog zugebilligt haben, warum auch immer)
 

VON DER SÄCHSISCHEN SPRACHE
 

Hier muss ich für alle Nicht-Sächsisch-könner, die sich trotzdem diese... Ballade? Saga? durchlesen möchten, ein paar der Sächsisch-Regeln erläutern. zumindest, was mir so einfällt.
 

- Ganz wichtig: Es gibt eigentlich keine "harten" Vokale, also p, t, k wird zu b, d, g. ck wird zu gg wie in... Spucke -> Schbugge, Tropfen -> Drobbn

ach, und g wird oft zu ch, plagen -> blachen
 

- Umlaute werden anders.

ö wird zu e(e) (böse -> beese),

ü wird zu i(e) (über -> ieber),

au -> o(o) (Baum -> Boom, sprich bohm),

ei wird zu ä oder ee (ein -> ä oder een, kommt drauf an),

eu wird zu ei (Leute -> Leide)
 

- Endungen werden verschluckt

haben -> ham, fürchten -> firschdn
 

- eigene Ausdrücke: "mir" ist oft "wir", "Seech" heißt "Aufregung" o.ä., "Modschegiebschn" ist ein Marienkäfer... und vieles mehr.

Ich werde neben dem Text bei besonders schweren Wörtern Übersetzungen angeben.
 

**Prolog Ende**
 


 

Dor Härr dor Ringe

Of Säggsisch
 

Drei Ringe ham de Älben gebungerd,

Sieben de Zwärche neben andorn Glungern.

Neine de Mänschn, die firschdn sich sehr,

Un eener dor Sauron, oft is weencher* mehr. *weniger

Een Ring, sich zu firschdn, sich tischtsch zu erschreggn

Ins Heeschen* zu bieseln un ins Dunkle zu steggn. * Hös-chen

Denn eenen hat Sauron, oft is weencher mehr.
 

Das is doch mal ä scheenes Gedicht,

Aber länger isses nu doch leider nicht.

Drum werd ich eich jetz de Geschichde erzähln

Vom een Ring, die is ja ooch ziemlich scheen.
 

Doch wie soll’sch anfang’? Das ist gans scheen schwär…

Ich stell jetz de Hobbits vor, weil die Heldn wärn!

De Hobbits sin haarich und ziemlisch fedd

Und sind se ooch gurz, se sin dennoch nedd.
 

Die schdehn in ihrem Gemiesebeet,

Se gennen nischt andres, se sin tischtisch bleed.

Se dun sich am Daach in ihr’m Garden blachen,

Mehr gibt es von Hobbits nich zu sachen.
 

Vor ä baar Jahren in Beidelsend

Wohnde dor Bilbo, den jedor gennt.

Dor Bilbo hadde nen hibschen Ring,

Der gonnte een unsichdbar machen, das Ding.
 

Zur Geburtsdaachsbarty in seim Garden

Hadder das ganse Land eingeladen.

(Zum Glick isses Auenland ziemlisch kleen,

sonst gönnt mer* vor lauter Leidn nich stehn.) *man
 

Zum Fest gommt dor Gandalf angedibbelt

Of seiner Garre, die ganz scheen gibbelt

Unter dor Last des Feierwersches* *Feuerwerkes

Vom Zwärchenvolge des Eensamen Bersches.
 

Dä Barty war rischtisch gut gelungen,

Nur dor Bilbo is friehzeitisch abgesprungen.

Macht sich bald unsichdbar und iebern Bersch

Von den Gästn hat’s ieberhaupt geener gemerscht.
 

Dor Bilbo dorweil macht flinke Beene,

De Goffer sin nämlich immer noch heeme.

Zu Hause grischdor erst mal nen Schregg:

De Goffer sin blödslich spurlos weg!
 

Gandalf hat se sich undorn Nachel gerissen,

Nu bliggtor zu Bilbo und lässt’n wissen:

„Was du mit’m Ring machst, das find’sch nich gut.

Gibst du mir das Ding, geb’sch dir Goffer und Hut.“
 

„Hast Rechd, mei Freind, doch dor Ring is mein,

Er is mei Schatz und wird es ooch bleim.“

„Dein Schatz? Du gwakst wie das Gollumviecht,

Das im Dunkeln rumgrabbelt und nach Fischn riecht.“
 

„Den Ring herzugähm binnsch viel zu alt.“

„Doch bist de nich willich, so brauch ich Gewalt!“

„Moment, das ist das falsche Gedichd“

Sogleich dor ängsdliche Bilbo sprichd.
 

„Das schdimmt, nu gib das Schmuggstigg her.“

Und Bilbo riggt, das Herze schwer,

Das Ding raus, und nach solcher Gwal

Machter sich of’n Wech nach Bruchdal.
 

Dor Gandalf gibt’n Ring sodann

Dem Hobbit Frodo zum Verwahrn.

Ob der dem aber besser stehd,

Das weeß ich nich, er guggt so bleed.
 

Nu dut ne ganze Zeit vorgehn,

In der se sich efter wiedorsehn.

Doch redense nich ieber Ringe,

Sondorn von ganz andern Dingen.
 

Nach zwanzich Jahren oder mehr

Beeilde sich dor Gandalf sehr

Nach Beidelsend; er wollt in Sachen

Des Ringes Frodo Angst einjachen.
 

„Die Ring is beese, gloob es mir;

Dor Feind stehd morchen vor dor Dier*!“ *Tür

Un Frodo, von dor Angst gepaggt,

Den Schmugg in sein Gamin neinfaggt*. *wirft
 

Da liecht dor Ring nu im Gamin,

Lachd sich gabutt und dut nich gliehn*. *glühen

Lässd nich ma zum Erwär’m sich erweichn

Und machd nur sichdbar ä baar Zeichn.
 

Der Frodo wird glei leichenblass

Und fällt in Ohnmachd so zum Schbaß.

„Schon heer ich Mordors dunkle Schergen

ich bin doch noch zu jung zum Schderben!“
 

„Nu mach ma nich glei so ä Seech*, *so einen Aufstand

sondern nach Bruchdal dich ofn Wech.

Dort schbielt dor Elrond den Big Boss

Und mir sin dieses Mistding los.“
 

„Is gut, das isses, was ich mach“

Da gibt’s von draußen een Grach.

Dor Sam ists, der dut Rasen mähn,

Zu schbädor Schdunde, Nachds um zähn.
 

„Eeh, Sam, was dust’n hier rumlungorn?“

„Ich arbeede, sonst muss’sch vorhungorn.

Wird ich nich hier es Ungraut rubbn

Dann mißtisch arm nach Hause hubbn.“
 

„Vorgisses, du gommst nich mehr heeme“

Meent Gandalf nu und grist gemeene.

„Du dust de Älbenleid besuchen

Mit Frodo, sonsd du’sch dich verfluchen.“
 

„Dor Sam gommt mit, das find’sch ja scheen,

Da muss ich nich alleene gehn.“

Un weil de Auswahl is gedroffen

Wird, das zu feiern, tischtsch gesoffen.
 

Dann dut mor in sei Bedde grachen

Und’s nächsde halbe Jahr vorschlafen.

Denn so ä Hobbit, gar nich bleed,

Der hälds middor Gemiedlichgeed.
 

Ooch Gandalf dut in Urlaub fahrn

An’n Ordankdurm zum Sachuman.

Da lässdor nischd mehr von sich heern,

Un gann so niemand wieder steern.
 

Im Herbsd dut Frodo’s Haus verkoofn,

un er und Sam fang an zu loofn.

Warum se nich ä Bonny nehm,

Das gann ich selber nich verschdehn.
 

Dor Blan is, das zur Darnung Zwegge,

Er dut, als ob er um dä Egge,

Ne neie Bude hat besorcht;

Ä Heischn* nahe Boggenburch. *Häus-chen
 

In Wirglichgeed bleibts nich dabei,

Se latschn vielmehr dran vorbei.

So geht es los mit froschem Schridd;

Se nehmen ooch den Bibbin mit.
 

Dor Merry mit seim alten Garren

Geht vorneweg de Meebel fahren.

Mit Schrank, Gommode, Disch, Bierfass,

Ähm das, was nich inn Ruggsagg basst.
 

So wandern se zu dritt in Reihe,

Sind frohen Mutes alle dreie.

Doch das geht ähmd nich lange gut,

Wie’s in Geschichdn seldn dut.
 

Da heerd mor’s schon, da hinden schreidor,

Das is dor beese, schwarze Reidor!

Dachsieber* is der aber blind, *tagsüber

Sodass de Hobbits sichor sind.
 

Doch diese war’n schon immer feiche

Un schbieln Vorschdeggn in ner Eiche.

Dort wartense, bis’s dunkel wird

Und man de Älben singen hörd.
 

Dor Gildor ist’s mit seiner Bande,

Die schdrolchen freehlich durch de Lande.

Dun gerne unsre Helden redden,

Die sich vor’m schwarzen Ferd erschreggen.
 

Dor Frodo gwasselt wie de Älben,

Die frein sich und dun’s ihm vorgelden:

Se gähm den Hobbits was zu fressen,

Damit se ihre Angst vorgessen.
 

Bald sieht mor Hobbits selich bennen,

Dor Gildor und de Älben rennen.

So lassense de Gleen im Schdich;

Ooch Älben meechen Hobbits nich.
 

Gaum Schluss mit älbischem Vorgniechen,

Dun die woanders undergriechen.

Beim Bauern Maggot hinderm Weiler,

Der schdobbt ihn’ ihre frechen Meiler.
 

So genn’ se sich den Wanst vollhaun

Zum Abschied ä baar Bilze glaun;

Ihr Freind verräd se ooch nich weidor

An schwarze, hinderlistche Reidor.
 

Nee! Der gutschiert se ooch noch Heem!

Nur Frodo hat noch ä Broblem.

Er muss sein’ Freindn ja vorgliggern

Warum er soll nach Bruchdal diggern*. *tigern im Sinne von stromern, also laufen
 

Vom Ringe darf er ooch nischd sachen,

Doch breichdor’sch* gar nich so zu blachen. *bräuchte er sich

Die wissen alle schon bescheid,

Das war’s nu middor Heimlichgeid.
 

Da sitzen se und feixen’n* an, *breit grinsen

Wie Valinorer Girchengnahm.

Un mit ä Engelchngesicht

Unschuldig nu dor Merry schbricht:
 

„Du hast es uns so leicht gemacht,

Dadrum ham wir dich ieberwacht.

Dor Sam hier war ooch mit dabei,

Der war dor dridde von uns zwein.“
 

„Ihr gönndet Dedekdive machen“,

Meent Frodo und grimmt sich vor Lachen.

„Habt ihr nu schon so viel geheert,

Is die Geschichde schnell erglärt.“
 

Se gommen sofort iebereen,

Dass se von nun gemeinsam gehn.

„Ich winschte, Gandalf wäre hier,

Dann wären mir zusammen vier.“
 

„Nee, fimfe!“ schreit dor Sam da schon.

„Ich hab’s nich so mit Addition.“

So sacht und lächelt nur gegwält,

Dor Frodo, der mit Fingorn zählt.
 

Ach, nach’m großen Ende dann,

Hat er ja nur noch neine dran.

So wird das Leben ihm erschwert,

Und er liecht manches Mal vorgeert.
 

„Solln mir denn of’n Gandalf warten?“

„Och nee, mir dun glei morchn schdarten.

Der hat mich schon ma sitzen lassen;

Jetz gann er’s scheenste ooch vorbassen.“
 

Doch erst dun se im Bad eindampfen

Und von geglauten Bilzen mampfen.

Se achden droff, dass se nich blatzen,

Das dät de ganze Fahrt vorbatzen.
 

Und in dor Frieh vor Dau und Dag

Brechense of zum Hohen Hag.

Se wollen ihren Feind ausdriggsen

Und durchn Alden Wald ausbiggsen.
 

Um Gandalf doch noch zu erwischen

Und ooch zum Fiddern von den Fischen

Bleibt Fredegar, ä Freind, zu Haus,

Das stellt sich als gefährlich raus.
 

De Reidor gomm’n und sitzen schdumm

Und drohend vor dor Diere rum.

Dor Fredegar, ganz bleich vor Schregg,

Rennt durch de Hinterdiere weg.
 

Er globbt* bei’n Nachbarsleiden an, *klopft

Dann brichter vor dor Dier zusamm.

Und die, da sie Gefahr vermuden,

Dun glei auf ihren Dröden duden.
 

De Reidor, die gann das nich frein,

Die reidn schnellstens gwerbeetein.

Se missen Frodo schnell vorfolchen,

Der durch den Alden Wald dut schdrolchen.
 

Die warn noch nie da drin gewesen;

Es gann ooch geener Garten lesen.

Und drum nach fimf Minuden schon

Ham alle ihren Weg vorlorn.
 

De Beime machen nu Musigg,

Das is ä gleener Zauberdrigg;

Nach diesem schdundenlangen Rennen

Ham bledslich alle Lust zu bennen.
 

Dor Merry und dor Bibbin beide

Lehn’ sich gemiedlich an ne Weide.

Dor Frodo geht zum Wassor nundor,

Sam bleibt so lang wie meechlich mundor.
 

„Mit diesem Flegg gann was nich schdimmen

Als wird der Boom ä Schlaflied singen!“

So heert mor Sam sich sälbst begwatschn

Da gibt’s vom See ä laudes Blatschn.
 

„Nanu, was war denn das vorhin?

Ach, wird schon nischd gewesen sin.

Er dreht sich eenfach andorsrum

Und gimmert sich nich weidor drum.
 

Dann fällt ihm doch noch etwas ein;

Er fängt vor Schreggn an zu schrein.

„Och nee, das wär nich auszudenken,

Will sich Härr Frodo selbst erdränken?“
 

Der liecht ooch echt im Wassor drin

Und Sam beeiltz’sch, ihn nauszuziehn.

Segundenlang er sich nich zuggt

Und danach brustend Wassor schbuggt.
 

„Das gann der Boom nich eenfach machen,

Das geh ich meiner Mama sachen!

Der hat mich eenfach neingeschmissen.“

Lässt Frodo seine Umwäld wissen.
 

Den Sam dut das nich intressiern

Drum gehn se jedzt zuriggschbaziern.

Dort dun se ganz entgeistert schdarrn

Of den Flegg, wo de Freinde warn.
 

„Mir scheints, als wärmor nu alleene...

Gugg mal, der Boom hat bledslich Beene!“

„Ach Sam, wer gloobt denn solchen Mist,

Dass diese Weide Hobbits frisst?“
 

Doch baggt‘ es Frodo nun, er rannde

Um Hilfe schreiend durch de Kande*. *durch die Kante rennen = herumlaufen

Und wie er durchs Gebische holbert,

Er ieber Bombadil, Dom, schdolbert.
 

„Du Armleichdr, nu sieh dir an,

Was du mit meenen Bluhm gedan!“

Dor Dom is nämlich ä Florist,

Der aber leider far’mbind ist.
 

Mit gelben Latschen, blauer Jagge,

Sieht er nur eens aus: nämlich Gagge.

Hat zwar ne Feder of’m Hut,

Doch das machts ooch nich wiedr gut.
 

„Der Boom dut meinen Freind vorschbeisen.“

„Der will nur schbieln, das muss nischd heisen.

Mit Fremdn dut er’sch nich vorschdehn;

Ä Glumbn Dinger, dann misst’s gehn.
 

Zur Weide schbrichdor: „Bello, Blatz!“

Und bledslich schdehn mit eenem Satz

De Hobbits wohlbehalden da.

„Hab dank, Dom, das war wundorbar!
 

Mir sin seit morchens of de Beene,

Doch draf’mor geene Menschenseele.

Und gaum is ämal Not am Manne,

Schbringt Dommy helfend aus dor Danne.“
 

„Mein Freind, bevor ich dich erbliggte,

Ich fier mein Liebchen Bliemchen pfliggte.

Sieh hier, der scheenen Rosen Rot...“

„Das sind Seerosen, du Idiot.“
 

Im Dom seim Haus äs Wassor drobbt,

Es is mit Blumen vollgeschdobbt.

Zu Goldenbeeres Leid[en]wesen

Warn alle mal im See gewesen.
 

Des Abends sitzen se am Feier,

Und blabbern von ihr‘m Abendeier.

„Den Ring, den brauchdor nich erwähn,

Das genntsch eich nämlich selbst erzähln.“
 

„Ich gloobs nich, der weeß ooch schon was,

Das macht so langsam geenen Schbaß.

Es weeß ja schon dor ledzte Däbb

Im Walde, was ich mit mir schlebb.“
 

Ä Hobbit brauch nich viel zum Lehm,

Es muss nur was zu fressen gehm.

Mag Frodo ooch mit Goldbeer flirten,

Dom dut se dennoch gut bewirten.
 

Drum bleiben se, dem Feind zum Trodse,

Noch ä baar Tache zum Schmarodse[n].

Dann bringt dor Dom mit dor Schalmei

Den Hobbits ä gleen’s Liedschn bei.
 

Wenn se sich in Gefahr mal bringen,

Dann gennse weenchens richtich singen.

Dor Dom schleicht leise hindorher

Damit er’s heert, wenn‘s soweit wär.
 

Dann schbieltor Suber-Dubermän

Und reddet heldenhaft de Gleen.

(Der hat bestimmt was an dor Irbse*, *Kopf

Dass der sich gimmert um die Gnirpse!)
 

Gesagt, gedan, eh um der Tag,

Liechen die vier im Hiegelgrab.

Dor Grabwicht nach ihr’m Leben lechzt,

Doch Frodo ä baar Zeilen grächzt.
 

Schon gommt dor Bombadil, gurz Bob,

Und haut den Grabwicht vor dn Gobb.

„Habt ihr nu endlich mal gabiert,

Wohin eich eire Dummheet fiehrt?
 

Das is nu schon äs zweete Mal,

Dass ich eich redde aus dor Gwal.“

De Hobbits niggen: „Aber nu,

Mir lernen jeden Dach dazu!“
 

Bald, von Dom Bombadil begleidet,

Man schnell in Richdung Bree hinreidet.

„Es is nich weit zum nächsten Pub,

Ich setz eich vor dor Schdadtdier ab.“
 

„Au fein, ich hab schon richtschn Hunger

Von diesem ganzen Rumgelunger.“

Dor Bibbin is schon ganz vorsessen

Of’s heeß vordiente Abendessen.
 

Im Gasdhaus bei dn Budderbliehm

De Hobbits in ihr Zimmer ziehn.

Mit andern se im Schankraum blabbern

Und dazu zwo, drei Bierchen schlabbern.
 

Dor Merry schlebbt ä halben Troch

„DAS is ä Bier? Das will ich ooch!“

Schon sieht mor Bip zur Theke wanken

Um noch ä Lidder Bier zu danken.
 

„Eh, Gleener, wenn es dich nich steert:

Hast du vom „Beidlin“ was geheert?“

Und Bibbin, blieb er doch mal schdumm!,

sacht: „Glar, der sidzt da drieben rum...“
 

Dor Frodo, grad noch abgelenkt,

Nu vor zur Ladentheke schbrengt.

Er bliebe gerne anoniehm,

Muss dafier Bligge of sich ziehn.
 

Währ’nd die an ihren Bierchn nibben,

Fängt Frodo bledslich an zu schdribben*; *strippen XD

Waggelt sein Hindern hin und her:

Of Bibbin achdet geener mehr.
 

Schon geht er zu d’n Hosen ieber,

Da schlipft dor Ring sei’m Finger drieber.

So gann, wie schade, geener sehn,

Wie er dut ohne Hosen schdehn.
 

Im Gasthaus bricht äs Gaos aus,

Drum schleicht sich Frodo lieber naus.

Doch gaum nimmt er sei Ringlein ab,

Wird er von Schdreichor schon gebaggt.
 

„Is solche Dummheet denn zu fassen?

Eich gammer* nich alleene lassen. *kann man

Du drägst da geene Gleenichkeet...“

„Ich drache gar nischt!“ „Nu’s zu schbät,
 

Dor Feind hat dich of sei’m Radar

Und is in ä baar Schdunden da.

Doch brauchst du dennoch nich verzachen,

Musst nur den lieben Schdreicher frachen.
 

Du hast von der Gefahr geen Schimmer,

Drum schlaf heut mal in meinem Zimmer.

Erglär ich dir dä Lage hier...

Ey, sach mal, hast du Angst vor mir?“
 

Dor Frodo bibbert: „Ach was, nee!

Was denkst‘, wieso’sch in Pfitzen steh?“

Schdreicher rimpft einfach nur dä Nase

Ieber des Hobbits schwache Blase.
 

„Lass Frodo frei, du bist gemein!“

Schreit Sam und dritt de Diere ein.

„DIE Rechnung zahlst DU, ganz bestimmt!

Ich hab die’m Herrn gee Haar gegrimmt!“
 

Dor Schdreicher is ja augenscheinlich

Ganz nedd, drum wird man bald sich einich,

Auf ihn zu heern, und zieht darum

In seine gleene Bude um.
 

De Nazgûl fallen ooch drof rein,

Man heert se nur von Weidem schrein.

„Ringgeister sin nich richdsch lebendich,

Und ooch nich dot, doch war’n se menschlich.
 

Bevor dor Sauron se vorfiert,

Ne Grone hat ihr Haubt vorziert.

Aus Gold, mit Zaggn, ähmd ä Schdigg,

So wie ich ooch bald eenes grig.“
 

„Das gibt’s doch nicht, du machst nur Schbass!

Du bist ä Geenich?“ „Weenchens fast.

Ich bin dem Aradorn sein Sohn,

Der Noch-Nicht-Geenich Aragorn.“
 

Am nächsden Morchen se sich sammeln,

Um gleich nach Bruchdal loszurammeln.

Da Aragorn den Weg nich weiß,

Fiehrt er se deshalb erst im Greis.
 

„Verfolger sind mir sicher los,

Das ist doch schon mal ganz famos...“

„Vorgiss nich bei den schlauen Schdreichen:

Mir wollen Bruchdal ooch erreichen!“
 

„Mir gehen erst wo andors hin,

Zur Wedderschbitze, das muss sin.

Vielleicht dut Gandalf ja dort warten,

Soll er doch ham den Gindergarden!“
 

Se latschen also Richdung Westen,

Mit Schdimmung schdeht es nich zum Besten.

Se dringen immer weiter vor,

Sind bald im Müggenwassermoor.
 

Dort gibt es Müggen und ooch Fliegen:

„Wenn die mal geene Hobbits griegen,

Was fressen die?“ fragt Merry sich,

Womit er wohl die Wahrheit schbricht.
 

Dor Bip fällt in die Briehe nein:

„Nee, Bibbin, du bist ooch ä Schwein!“

„Was dust du mich mit Wasser schdressen?

Ich werd lebendich ofgefressen!“
 

Bludegel, Grillen, Fliechen, Müggen,

Dun unsre Helden nu beglüggen.

Se gönn nich schlafen, sin doch mied,

Drum singt dor Schdreicher ihn‘ ä Lied.
 

Von Lúthien, dem Elbenweib,

Das aufgab die Unschderblichgeit.

Das Lied is so zum Herzerweichen,

Dass alle schlafen nach drei Zeilchen.
 

Nach vielen Dagen gomm se dann

Am Amon Sûl, dem Bärche, an.

Nachricht vom Gandalf, wundorbar,

Die sacht: „Ätschbätsch! War eher da!“
 

Und noch jemand gommt zu Besuch:

De Schwarzen Reider sind’s, vorflucht!

Die griechen jedzt im Dunkeln rum,

Doch Aragorn is ooch nich dumm.
 

Er zündet schnell ä Feier an

Und leest damit den Schreggensbann.

„Das lehrt de Nazgûl schnell das firschdn

Und bringt zum Braden unsre Wirschtschn*.“ *Würstchen
 

De Wirschte stobben Mäuler zu,

De Hobbits geben endlich Ruh.

Das gönnte ganz romandisch wärn,

Nur Nazûgl dun ä bissl steern.
 

Dadurch dor Frodo Banik grigt

Und schnell sein gleenes Ringlein ziggt.

„Haud ab! Ich habbe nischt vorbrochen!“;

Schreit’s, und wird drotzdem abgestochen.
 

Den Ring zu nehm‘ hams‘ nicht geschafft,

Denn Schdreichor wurde heldenhaft.

Dut deren Mändel schnell anfaggeln

Bis se sich rumdrehn und wegwaggeln.
 

„Doll Schdreichor, du hast se besiegt!

Doch Frodo hat was abgegriegt.“

„Is gut, dann lass’sch eich nu alleen,

Muss Athelasgraut suchen gehn.“
 

Da sidzt dor Frodo ganz benommen.

„Is gut, er wird glei wiedorgommen...“

„Man hat mich halbe ofgeschlitzt,

Ich gloob nich, dass ä Graut mir nitzt!“ <- Frodo scheint kein großes Vertrauen in Homöopathie zu setzen...
 

Doch Gräuter fungzioniern datsächlich,

Der Drogen Wirgung is bedrächtlich!

Dor Schdreichor mussde wie ä Hund

Erschniffeln sie am Wiesengrund.
 

Se halden Frodo richtich warm,

Dann gennse’n Schdiggchen weidorfahrn.

Ihr nächsdes Ziel, das war een Ort,

Der nannde sich „Bruinen-Furt“.
 

Nu dippeln se dagaus, dagein,

Durch hohe Berche querfeldein.

Dor Bibbin war schon vorneweg,

Nu gommt er bledslich, blass vor Schregg,
 

Zu Aragorn zuriggesaust.

Er schreit und wimmert:„Droll voraus!“

Doch Stricher gloobt dem Gleen gee Wort

Und schreidet zu besagtem Ort.
 

Jetzd genn se wirklich alle sehn:

Die beesen Drolle, die da schdehn.

Und Aragorn nimmt ä Gebische

Und zieht dem Droll eens iebern Nischl.
 

In dem Moment wird allen glar:

Der Droll nur ne Adrabbe war.

Außer dem Aragorn hat geiner

Das Schild gesehn mid „Mäid in Tscheina“
 

Zur Feier von dem Heldenstchdigg

Gibt’s undorm Droll erst mal Friehschdigg.

Als Dank binkeln dann alle Mann

An die drei Drolladrabben ran.
 

Die nächsde ihrer Dour-edabben

Dut Frodo ganz scheen ferdisch machen.

Hat Gicht im Greuz und Saft im Gnie,

Gurzsichdich issor wie noch nie.
 

„Vorgifdet war das Schwärd, die Sägge,

Damit ich doch noch hier vorregge!

Das Ding steggt halb noch in mir drin,

Wenn mir nur bald in Bruchdal sin…“
 

„Nu hald dein Sabbl* und loofe zu, *Mund

Sonst ham de Feinde uns im Nu.

Dass die zu Ferd uns noch nich ham,

Ich eh nich ganz vorschdehen gann.“
 

Ieber’n Schdreichor sein Gebrabbl

Heert mor nu doch äs Hufgedrabbl.

Schnell wird lauder das Glibbediglibb

Und jedor der Freinde sei Messerchen ziggt.
 

Es glimbert und bimmelt ooch wie vorriggt,

Da dachte dor Schdreichor mit diesterem Bligg:

„Das is bestimmt dor Weihnachtsmann,

Ä Nazgûl hat gee Glöggschn dran.“
 

Nu ist’s zu schbät, nu schdehter da,

Ä blonder Elb mit schwarzm Haar.

Weil alle Elbn Rögge drachen,

Is das Geschlecht hier schwär zu sachen.
 

„De Glorwen ist’s, Gefahr vorbei!“

Dönt von Aragorn ä erleichdortor Schrei.

Doch nicht fier ihn, so will man meenen,

Droht Glorwen [doch] mit Schwärdorn und grienen Steenen.
 

Nimmt Frodo zu sich of sein schimmliches Ferd

Und Freinden und Feinden den Rüggen gehrt.

Denn dort hinden sieht mor se schon gommen:

Dä Schwarzn Reidor, ganz vorschwommen.
 

Nu gibt’s ne tischtsche Rennerei,

Wer von denen dor schnellste sei.

An dor Furt, da ist’s vorbei,

Nazgûl sin nämlich wassorscheu.
 

Dor Glorwen gibt den Hobbit nich her,

Se missen ins Wassor, fällt’s ooch schwer.

Aber gaum, dass se midden im Fluss drin sin,

Dut in Bruchtal eener de Glospielung ziehn.
 

De Ringgeistor mit Haud und Hemd

Wär’n samt ihren Ferden hinweggeschwemmd;

Bis Bruchdal sin’s ooch nur noch drei Eggen,

Doch Frodo dut lieber glei hier vorreggen.
 

***



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  sama-chan
2019-04-07T22:44:01+00:00 08.04.2019 00:44
Hier auch noch ein begeisterter Kommentar - weil es einfach genial ist! Vielen Dank für eure Mühen!
Sächsische Mundart ist einfach herrlich!
Obwohl selbst ich als Muttersprachlerin mir ab und an die Zeilen laut vorlesen musste, um zu wissen, was es bedeuten soll 😂

Das gibt ä feddes Bienschen fürs Muddihefd für eusch!🐝
Von:  Roza007
2013-09-20T18:42:22+00:00 20.09.2013 20:42
Ziemlich gut die sächsische Sprache umgesetzt, aber bissel unkonsequent.
Hab meinem Freund das vorgelesen, also sprechen ist ja kein Thema für mich aber vorlesen ist da was anderes.

:)
LG
Roza
Von:  sweet-kirara
2013-09-11T19:08:01+00:00 11.09.2013 21:08
Absolut genial. Ich wollte nie die Filme sehen, weil es nicht so meins ist und mir das auch bissl lang war. Aber jetzt ist es kurzweilig verpackt und in meiner "Landessprache". ^^

LG Nicole
Von:  Edphonse15
2012-03-19T11:25:51+00:00 19.03.2012 12:25
Verdammt Geil! Aber ein weng schwa z' lesen XDD

Kommen Buch 2 + 3 auch noch?

LG
Von:  MissLunatic
2012-03-03T13:07:30+00:00 03.03.2012 14:07
Die Idee ist einfach nur episch lustig xD.
Kompliment auch daraus wirklich ein ewig langes Gedicht zu machen.^^
(Und ja, das Sächsische ist auch für Nicht-Sachsen gut verständlich.)
Von:  Niva
2012-03-03T11:06:26+00:00 03.03.2012 12:06
Ich weine vor Lachen! 8'D
Das ist wirklich richtig gut gemacht und sehr, sehr kreativ. Beide Däumchen hoch, auch für das Hörbuch. :)
Von:  Katherine_Pierce
2009-12-28T11:48:36+00:00 28.12.2009 12:48
Ich hab so gelacht!
Ich bin nich aus Sachsen, hab aber alles problemlos verstanden xD
Genial. Vor allem als Frodo halb aufgeschlitzt wurde und kein 'Graut' wollte
*lach*
Das war klasse! You made my day! ;)
Schade, dass es keine Fortsetzung gibt^^°

LG
Tarja
Von: abgemeldet
2009-05-18T16:44:59+00:00 18.05.2009 18:44
Wahnsinn! So toll geschrieben, echt, ich hab nur gefeiert ^^ Sachsen an die Macht ^^ Endlich mal jemand, der dazu steht ;) Mach weiter so! Bin begeister von deinem Schreibstil!!! *in Favouritenliste aufnehm*
Von:  Frediosa
2009-05-14T21:10:32+00:00 14.05.2009 23:10
OMG! Ich komm nicht mehr klar drauf....XDDDD
*sich tot lach*

Isch gomm aus Dieringen.
Mein Vaddor is fast or Saggse.

Das laut zu lesen ist Heimweh pur.
loool
Ganz großes Kino!!!
Von:  Starscourge
2009-05-14T18:52:07+00:00 14.05.2009 20:52
Achso meinst du das XD
Gut dann weiß ich bescheid x3


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