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Dragonsoul

von

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Geheimnisse die erzählt werden müssen

Kapitel 10: Geheimnisse die erzählt werden müssen

Die ersten Strahlen der Morgensonne begannen schon über das Feld zu strahlen als ich schlussendlich in mein Zelt zurückging. Die Brandwunden schmerzten und einige waren ziemlich tief. Die zu heilen würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich musste schlafen, aber ich konnte nicht. Jetzt musste ich mich erst um all die Probleme hier kümmern. Als ich das Zelt betrat, bemerkte ich, dass das kühlende Tuch von Ourus Stirn gerutscht war. Ich sah ihn eine Weile an. Ich konnte mir immer noch keinen Reim darauf machen, warum er sich so verhalten, und sich vor mich gestellt hatte. Und auch ich selbst hab mir Rätsel auf. Dieses Gefühl, als würde mein Herz einen Schlag aussetzen,  das einsetzte, als er von den Flammen getroffen worden war, was war das gewesen? Ich blickte auf meine rechte Hand. Yakuts Flammen hatten das Fleisch an einigen Stellen bis auf den Knochen heruntergebrannt. So konnte ich Ouru nicht begegnen, er würde vor Schreck wieder ohnmächtig werden. Langsam ging ich zu dem Trog mit Wasser und gab einige der Kräuter vom Boden hinein. Die Hand in das Wasser zu legen tat gut, und ein leises, erleichtertes Seufzen entrang sich meiner Kehle. Ich merkte sich das Fleisch langsam neu bildete, dank meiner Kräfte die Muskeln und Nerven wieder zusammenwuchsen. Doch der Schlafmangel zehrte stark an mir. Auch wenn ich keine Nahrung braucht, Schlaf war etwas, was ich nicht aufgeben konnte. Ich zog die Hand aus dem Wasser heraus. Die Wunden sahen immer noch scheußlich aus, aber zumindest war nicht mehr das weiß der Knochen zu sehen. Mit der linken wischte ich mir die Stirn. Dabei berührte ich das Zeichen, was sich begonnen hatte dort zu bilden. Ich wusste nicht ob ich mir wünschte es wäre schneller fertig, oder ob ich wünschte dass es niemals dort gewesen wäre, aber die Last die es mir aufbürdete schien mich jedes Mal auf das Neue nach unten zu drücken. Ich seufzte und drehte mich zu dem Jungen um. Es schien ihm besser zu gehen, aber ich wollte mir sicher sein.

Ich legte ihm die Hand auf die Stirn. Plötzlich öffnete er abrupt die Augen und starrt mich verwirrt an. „Gut du hast kein Fieber.“ Sagte ich. Was ich hätte ich in dieser Situation auch anderes sagen können? Doch ich war mir nicht ganz sicher, was dieser verwirrte Blick zu bedeuten hatte. Ich drehte mich nach einem Stuhl um. Hinter mir hörte ich ihn fragen: „Yasil, wer war der rote Drache der uns angegriffen hat?“ Ich schwieg einen Moment. Warum wollte er es wissen? Was bezweckte er mit dieser Frage? „Das war Yakut D. Yer.“ Doch ich erinnerte mich wieder an das Zeichen auf seiner Stirn, von dem ich hatte eigentlich nichts erfahren dürfen. Ich schüttelte traurig den Kopf. „Nein, mittlerweile dürfte er einen anderen Namen tragen.“ Nur dass ich ihn nicht kannte. Ich hatte mir einen Stuhl an sein Lager herangezogen. „Und warum hat er uns angegriffen?“ fragte der goldäugige dann. Ich schwieg wieder denn diese Frage hatte ich erwartet, doch sie zu beantworten war nicht leicht. . „Er hat sein Feuer anfangs nur auf die Rekruten gelenkt. Danach hat er nicht UNS angegriffen, sondern dich. Er hielt dich für einen Feind. Ich sagte ja, dein Leben ist in Gefahr, wenn du das Zelt verlässt.“ Obwohl das nicht ganz richtig war. In seiner Wut hätte sich sein Feuer vermutlich auch gegen mich gerichtet, wenn Ouru sich nicht vor mich gestellt hätte. Und dass er angegriffen wurde weil er für einen Feind gehalten worden war, daran glaubte selbst ich nicht komplett. Es hatte bestimmt damit zu tun gehabt, doch wenn mein Gefühl mich nicht trog, dann steckte noch mehr dahinter. „Und wieso die Rekruten?“ fragte Ouru. Das war die Kernfrage, die schwierigste von allen, und doch die einfachste die es zu beantworten galt, denn schließlich war es seine Schuld gewesen. „Weil ich zugelassen habe, dass einer der Drachen unter meinem Schutz in der Lage war mich zu verletzen…“ brachte ich heruas, und gestand damit meine ganze Mitschuld ein. Schließlich hätte ich es verhindern können, wenn ich besser aufgepasst hätte. Eine Weile grübelte ich noch über den Vorfall, als mich ein stechender Schmerz am Bein durchzuckte. Verwundert öffnete ich die Augen. Ouru hatte begonnen meine Wunden zu behandeln. Ich ließ ihn gewähren, schließlich war es nur Recht und billig, hatte ich doch auch die seinen versorgt. Die Schmerzen an den Beinen hatten schon nachgelassen, als ich sein Zögern bemerkte. Er schaute sich um, und ich erkannte das Dilemma, keine der Kräuter hier war heilsam für Brandwunden. Unauffällig grub ich die Krallen in meine ohnehin schon verletzte Handfläche und ließ einige Tropfen Blut auf den Boden fallen, wo augenblicklich die gesuchten Pflanzen wuchsen. Ich sah wie der junge Dämon die Stirn runzelte. Anscheinend hatte er gemerkt, dass sie vorher noch nicht da gewesen waren. Doch schnell ignorierte er diese Tatsache, pflückte was er brauchte und erhob sich um sich der Wunden an meinen Armen anzunehmen. Er schien praktisch veranlagt zu sein und ich war froh darüber, dass er die Stille nicht mit albernen Worten füllte. Sie war so wohltuend. Ich spürte seinen Herzschlag, wie er schneller wurde, verärgerter schlug. Und ich blickte unauffällig auf die Hand hinunter. Es war nicht gut zu handeln, wenn man gerade nicht im Besitz von Nerven war. Ich hatte die Wunde wieder bis hinunter auf den Knochen geöffnet. „War das auch Yakut?“ Wie sollte ich das nur beantworten? Schließlich war zwar sein Blut die Ursache, er aber nicht Schuld an den Verletzungen gewesen. Wie konnte ich Ouru verstehen lassen ohne ihm das elementarste Geheimnis der Drachen zu erzählen? Ich überlegte lange Zeit. Als Ouru schon begonnen hatte die Wunden an meinem Oberkörper zu verbinden, sein Herzschlag war in der Zeit immer ärgerlicher geworden, entschied ich, dass er so viel von der Wahrheit erfahren musste, wie nötig, doch so wenig wie möglich. Ich bemerkte ein leichtes Beben in seinen Händen. „Ja und Nein…“ antwortete ich. Er war inzwischen zu meinem Gesicht übergangen. Sein Herzschlag verreit mir das er mit der Antwort weder etwas anfangen konnte noch mit ihr zufrieden war. Ich überlegte gerade wie ich es in Worte kleiden sollte, die er verstand, als sich seine Hand meiner Stirn näherte. Ich konnte ihm nicht erlauben das Zeichen zu sehen. Unbewusst, noch bevor ich darüber nachgedacht hatte, hatte ich schon seine Hand gepackt. Ich starrt ihn dringlich an und er errötete vor meinen Augen. Sein Herz schlug unregelmäßig und flatterte wie ein kleiner Vogel, ängstlich, überrascht. Der Blick schien im unangenehm. So schloss ich die Augen und schüttelte nur leicht den Kopf. Ich hoffte, er würde verstehen. Ich hörte ihn das Tuch auswaschen und begann zu erklären. Es ist nicht Yakut’s Schuld. Ich habe versucht ihn zu retten. Die Schläge die er einstecken musste, damit ich ihn wieder zur Besinnung bringen konnte, haben ihm sicher die Nase gebrochen und auch seinen Flügel. Dabei ist das Blut verspritzt. Und sein Blut brennt eben, so wie er selbst…“ Wieder wurde sein Herzschlag ärgerlich. „Bitte gib meinen Bruder nicht die Schuld dafür.“ Ich hatte diese Worte nicht verhindern können. Ich schaute ihn wieder an. Nicht so wie vorhin, doch ich hielt seinen Blick fest, ich wollte, dass er verstand. Doch er drehte sich weg, das Herz immer noch nicht ruhiger schlagend.

 „Und wo ist er jetzt?“ fragte er. Er schien uninteressiert klingen zu wollen, doch sein Herz verriet ihn. Ich entschied mich das Spiel mitzuspielen. Das war auch ein Weg ihm zu sagen, was er wissen musste, um ihn auf unsere Seite zu bringen. Daher antwortete ich so ruhig wie möglich.

 „Wahrscheinlich erweist er gerade seinen Respekt.“

Ourus verdutzes Gesicht war es wert gewesen das Spiel zu spielen. Ich hätte beinahe gelacht. Doch nur beinahe, denn ich musste mich zusammenreisen. Bei diesem Spiel war der Einsatz für ein Versagen einfach zu hoch.

„Möchtest du dorthin?“ fragte ich ihn daher. Er nickte langsam, noch etwas perplex und folgte mir dann schweigend.

Den Weg auf den Wald zu schwiegen wir. Als eine kleine Höhle in Sicht kam, schaute ich heimlich nach ihm, doch er folgte mir immer noch schweigend und vertrauensvoll. Die Höhle war dunkel, und selbst meine Drachenaugen waren nicht in der Lage die Dunkelheit zu durchdringen, doch keinen Schritt setzte ich falsch, denn ich kannte den Weg in- und auswendig. Plötzlich hörte ich Ouru leicht panisch meinen Namen rufen. Ich ging zurück und nahm ihn bei der Hand. So würde er nicht verloren gehen in dieser allesumfassenden Dunkelheit. Dies war ein Labyrinth von Gängen und nur sehr wenige kannten den Weg.

Als nach einigen Minuten die Dunkelheit erhellte taucht vor uns das Ziel unserer Reise auf. Die Höhle, welche durch unregelmäßig durch die Decke einfallendes Sonnenstrahlen in leicht bläuliches Licht getaucht war, war mit Wasser gefüllt, und in der Mitte dieser Höhle war eine Insel. Ich schaute mich nach Ouru um, er versuchte zu fliegen, doch mir war klar, dass er mit der Wunde nicht würde fliegen können, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Kurzerhand schnappte ich ihn mit einem Arm bei den Schultern, sie waren schmaler als ich erwartet hatte, und mit dem anderen an den Beinen und schon waren wir in der Luft. Es war schwer zu fliegen, denn die Wunde des Speeres schmerzte immer noch.

Als ich ihn auf der Insel absetzte schien dieser wie verzaubert von diesem Ort. Ich betrachtete die Frau die dort in ewiger Versteinerung stand und trotz allem gütig lächelte. Ich wusste, dass sie am Leben war, denn ich hörte ihr Herz schlagen, langsam, fast wie erstarr, aber es schlug. Es war in Aufruhr. Jemand war hiergewesen. Ich blickte mich um und entdeckte leuchtende Flecken und verbrannte Erde an einigen Stellen. Ich wusste genau, wer hier gewesen war. Also vergossen sie beide immer noch Tränen der Schuld, wenn auch aus anderen Gründen. Stumm betrachtete das Gesicht der Drachenfrau, das Gesicht von Rupa der Silberprinzessin, meiner Mutter und lauschte dem Klang ihres Herzens.

Es hatte mich immer wieder erschreckt wie die Ältesten es hatten zulassen können, dass sie in Starre verfiel während ihre wahre Natur für alle sichtbar war, aber wahrscheinlich hatten sie auch nie damit gerechnet, dass einmal ein Dämon diesen Ort betreten würde. Ich hoffte sehr, dass es ihm nicht auffallen würde, und wenn doch, dass er die falschen Schlüsse draus zog.

Zaghaft, so als ob er mich nicht stören wollte, begann Ouru zu sprechen. „Yasil?“ Es war nur ein Wort, mein Name, gleichzeitig eine wortlos gestellt Frage, die zu beantworten ich mich gezwungen fühlte.

„Dies hier ist der Grund, warum ich dich fragte ob noch jemand den Ort hier kennt, ob du allein gekommen bist, und wie du hierher gefunden hast.“ sagte ich dann. Ich war noch nie besonders gut darin gewesen die richtigen Worte zu finden, überhaupt Wort zu finden um meine Gedanken darin zu kleiden. Er schaute mich verständnislos an. „Wegen einer Statue? Deswegen ist der Ort hier so geschützt?“ fragte er. Traurigkeit ergriff mich ohne dass ich mich gegen sie zu schützen vermochte, doch ich antwortete ihm. „Diese Frau ist bei meinem Volk unter dem Namen Kaguya bekannt. Kaguya, Bringerin des Verderbens, Bringerin der größten Hoffnung, Mutter von Feuer und Eis, sie trägt viele solcher Namen … Und noch etwas. Du hast dich geirrt. Dies ist keine Statue. Sie ist am Leben.“ Ich sah ihm deutlich an, dass er geschockt war, ich hätte nicht mal auf seinen Herzschlag hören brauchen. Doch eigenartigerweise lag kein Zweifel in seinem Blick. „Aber was..? Aber wie…?“  hörte ich ihn stottern. Ich begann zu erklären: „Sie wurde wie schon so viele unter dem steinernen Zauber erstarrt. Die anderen können wieder erwachen. Sie nicht. Und obwohl sie sich nie etwas hat zu Schulden kommen lassen, ist dies ihre Strafe. Gefangen zu sein, auf ewig in Stein. Noch am Leben, doch schon gestorben.“ Die Traurigkeit hatte mich überwältigt. Wieder lief eine einzelne Träne meine Wange hinunter. Sie würde sich zu den anderen gesellen und ebenfalls eine Lilie hervorbringen. Das Lilienmeer, dass meine Mutter umgab, es war das Zeichen meiner Trauer. „Ihr richtiger Name ist Rupa D. Lalin…“ die Stimme drohte mir zu versagen, aber ich fühlte mich genötigt Ouru dies zu erzählen. „…sie ist meine Mutter…“

 Plötzlich spürte ich sanfte Arme die sich um mich legten, ganz sacht nur, um meine Wunden zu schonen. Ich schaute verwirrt nach unten, Ouru weinte, Sturzbächer kleiner Tränen kullerten aus seinen Augen und benetzten die Verbände auf meiner Brust. „Ouru? Warum weinst du?“ ich verstand es nicht. „Es ist einfach zu traurig.“ Hört ich ihn unter Schluchzen hervorbringen. Ich versuchte ihn zu beruhigen. „Psst… weine nicht.“ Ich erinnerte mich an die Träume über meine Mutter, und ich tat, was sie getan hätte um mich zu beruhigen. Leicht küsste ich sein Haar am Scheitelansatz. „Es ist mein Schmerz, nicht deiner.“ Versuchte ich wieder in von seiner Traurigkeit zu erlösen. Ich wischte ihn die Tränen aus dem Gesicht. Es kamen keine neuen nach. Zum Glück. Ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, hätte er weiter geweint. In mir regte sich das seltsame Verlangen ihn zu beschützen.

 „Ich habe dich hierher gebracht weil du wissen wolltest wo Yakut ist, nicht um dich zum Weinen zu bringen. Er war hier, schau.“ Ich deutete auf eine Stelle unweit von uns, an der ein paar Stellen im Gras waren, welche deutliche Brandflecken aufwiesen. Das war Beweis genug. Ich ging wieder, denn länger war es mir nicht möglich hier zu bleiben ohne selbst wieder in Depressionen zu verfallen. Ich spürte wie er mir folgt. Er war okay. Doch hätte ich es bevorzugt, wenn er meine Tränen nicht gesehen hätte.

Ich flog zurück in die Höhlengänge, Ouru auf meinen Armen und auch auf dem Rückweg ließ er meine Hand nicht los. Mir schien, als würden die Stellen an denen seine Haut meine berührte brennen. Ich ignorierte es, denn ich schreib es den Brandwunden zu, die ich mir durch Yakuts Blut zugefügt hatte. Wo er jetzt wohl steckte? Nur ein kurzes Lauschen und schon hatte ich den Herzschlag gefunden der zu ihm gehörte. Er war ganz in der Nähe.

Als wir die Höhle verließen blendete mich das Licht für einen Moment. Doch nachdem ich wieder sehen konnte, sah ich Yakut in tiefen Gedanken versunken dort am Rand des Waldes stehen. Er blickte ratsuchend in den Himmel. Einer seiner Flügel hing nutzlos herab und schleifte auf dem Boden. Ich hatte gewusst dass er dort sein würde. Langsam ging ich auf ihn zu.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
ich konnte mich nicht zurück halten das neue Kapitel hochzuladen...dabei wollte ich das erst am Montag machen... na ja, was solls ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KuroMikan
2013-07-20T21:12:59+00:00 20.07.2013 23:12
awww sooo süßß XD manchmal denkt man ja das yasil irgendwie nich gerade der gefühlsklotz schlechthin ist XD aber wenn man dann seine seite der dinge liest.... ^^ soooo putzig!! total tolles pair :)
freu mich schon auf montag XDDD you know... *knuff*
muahaha....
lg Mikan :)
Antwort von:  DeaNox
21.07.2013 17:08
heheh, weil ich auf fb ne Verlosung gestartet habe denke ich mir, dass auch die animexxler was verdient haben, deswegen gibts 2 oder 3 Kapitel gleichzeitig ^^ freut mich dass du die zwei magst


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