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Dragonsoul

von

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von Sternen und Soldaten

Kapitel 16: von Sternen und Soldaten

Selbst in die Sterne versunken hörte ich plötzlich ein Flüstern neben mir. „Sie sind wunderschön.“ Sagte Ouru, nicht zu mir, sondern einfach in den Raum hinein. Spontan hatte ich eine Idee. „Möchtest du sie dir einmal genauer ansehen?“ Er nickte und ich stand auf und half ihm beim Aufstehen. „Komm. Ich weiß das du wieder fliegen kannst.“ Sagte ich, ich schätze er hatte von Anfang an gewusst, dass ich die Lüge durchschaut hatte.

Unser Ziel war eine Höhle im Berg, welche ich geschaffen hatte, um die Sterne besser betrachten zu können. Als ich den Eingang sah, flog ich steil nach unten, denn dies war die einzige Möglichkeit hinein zu gelangen. Die aus dem Stein gehauenen Treppen führten bis in die Spitze des Berges, dorthin, wo meine größte Errungenschaft versteckt lag. Ich sah Ouru hinter mir staunend das Gerät bestaunen, was ich selbst entwickelt hatte.

„Das hier“ begann ich und zeigte mit der Hand feierlich auf das Gerät „nennen wir ein ‚Teleskop‘. Mit ihm kann man die Sterne am Himmel etwas näher betrachten“ Das es meine Erfindung war, sagte ich nicht. Ich wollte nicht prahlen. Doch ich musste dafür sorgen, dass es auch einsatzbereit war. Ich hob eine Hand zur Decke, und wie ich die Hand zur Seite bewegte, so tat es auch die Felsplatte, die vor der Öffnung in der Decke lag.

Schnell schaute ich durch die kleine Öffnung und suchte am Himmel die Venus. Ich winkte und rief nach Ouru. Es war das erste Mal, dass ich einem anderen dieses Gerät vorführen würde. „Komm her, und schau durch.“ Er kam und ich hörte ein Schnappen nach Luft, als er das Bild gewahrte. „Was ist das?“ fragte er verwundert. „Das ist der Morgenstern.“ Antwortete ich, zufrieden mit dem Vorführeffekt.

Ich fing an zu erklären: „Die Sterne die weiter entfernt sind, das sind alles weit entfernte Sonnen, welche so hell strahlen, dass man sie bis hierher sehen kann.“ Ich hörte ihn fragen: „Und der Morgenstern?“ Es amüsierte mich immer wieder wie oft Planeten mit Sonnen verwechselt wurden, doch störte es mich nicht, da nur wenige soweit blicken konnten wie ich. „Der Morgenstern ist der Planet Venus, er dreht sich um die Sonne, genau wie der Planet, auf dem wir uns hier befinden. Sie leuchtet nur am Sternenhimmel, weil sie das Licht unsere Sonne reflektiert, wie ein Spiegel.“

„Sie ist so schön…“ hörte ich plötzlich. Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Ich fragte mich, was Yakut wohl von dieser Aussage würde halten mögen. „Kann ich noch mehr sehen?“ fragte er begierig, und gerne kam ich diesem Wunsch nach. Ich zeigte ihm Saturn, den zweitgrößten Planeten in unserem Sonnensystem welcher mit seinen Ringen auch mit bloßem Auge sichtbar war. Ich erzählte ihm von den 62 Monden, die ihn umkreisten, und nannte ihm die Namen der vier größten, Titan, Rhea, Dione und Tethys. Ich zeigte ihm auch Merkur, der unserer Sonne am nächsten war, und welcher für die Weisheit stand. Auch Jupiter, welcher in goldgelbem Licht erstrahlte, ließ ich nicht aus. Er war der Größte der unsere Sonne umkreisenden Planeten. Von Neptun, einem wunderschönen, fast nur aus Gas bestehenden blauen Planeten mit Ringen war Ouru besonders begeistert. Er wollte mehr sehen, doch die es begann schon zu dämmern. Ich hatte nur noch Zeit um ihm etwas zu zeigen, was mir sehr am Herzen lag. Ich zeigte ihm den Mond. Der junge Dämon war sichtlich überrascht, dass der Mond leblos, öd und mit Kratern übersät war.

Plötzlich fragte er „Und wie sieht dieser Planet hier aus? Die Erde?“ „Ihr nennt ihn also Erde, hmmm?“ entfuhr mir. Bisher hatte ich ihm die Namen der anderen Planeten gesagt, wie sie in seiner Sprache hießen. Die Drachen nannten sie anders. Auch die Erde trug bei uns einen anderen Namen, doch bis heute hatte ich mir nie die Frage gestellt, wie die Dämonen sie wohl bezeichneten. Doch wie sollte ich ihm die Erde erklären? Dann hatte ich eine Idee.

„Soll ich es dir zeigen?“ fragte ich.  Er schien verblüfft. „Schließ die Augen.“ befahl ich, und wurde überrascht wie bereitwillig er der Aufforderung nachkam. Ich legt ihm meine Hand auf die Augen und schloss die meinen. Das Bild der Erde herauf zu beschwören war nicht schwer. Sie lebte in mir. Ich sandte ihm diese Bilder, hörte ihn keuchen, als er in der Lage war sie zu betrachten. Ich zeigte ihm nicht nur wie die Erde von außen aussah, auch die Natur, die Wälder und Flüsse und Berge zeigte ich ihm. Plötzlich hörte ich ihn schluchzen. Schnell nahm ich meine Hand von seinen Augen und unterbrach somit den Bilderstrom.

„Ist alles okay?“ fragte ich besorgt „War das zu viel?“ Als mich seine schlanken Arme plötzlich an ihn zogen und mit Kraft festhielten, die ich ihm nie zugetraut hätte, war ich wie gelähmt. Er begann stotternd: „Ich… ich … es ist nur… das alles ist so schön, so einzigartig. Und wir zerstören es. Wir führen Kriege, zerstören die Landschaft, roden ganze Wälder. Ich versteh es nicht, ich versteh einfach nicht warum wir das tun!“ Frustration klang in seinen Worten und Tränen rannen ihm über die Wangen. Leicht legte ich eine Hand auf seine Schulter. Dann begann ich sacht über sein Haar zu streichen. Wie weich es war…Ich verstand seine Tränen, versuchte ihn zu trösten, auch wenn mir selbst kein Trost vergönnt sein würde.

Ich ließ in weinen, ausgiebig, denn Tränen reinigten den Körper. Irgendwann, die Sonne war bereits aufgegangen, beruhigte er sich leicht.

„Alles wieder okay?“ es beunruhigte mich, dass er so stark zu sein schien, aber trotzdem so mitfühlend war. So etwas war mir bisher noch nicht untergekommen.

Er schluchzte noch leicht, doch er nickte. „Ruh dich ein wenig aus. Du brauchst es dringend.“ Sagte ich. Ich konnte die mentale Anspannung spüren unter der er litt. Es ging mir nahe.

Ich wollte ihn gerade zu einer Bank führen, wo er etwas schlafen konnte, doch er war bereits in meinen Armen eingeschlafen. Vertraute er mir so sehr? War kein bisschen Misstrauen in ihm? Schließlich war ich ein Drache. Er hatte gesehen, was ich zu tun vermochte.

So vorsichtig ich konnte, hob ich ihn hoch und flog mit ihm davon. Und dann verschloss ich das Loch zum Himmel wieder.

Ich war ihm dankbar. Wäre er nicht zur mir gekommen heute Nacht, hätte ich sie in Depressionen verbracht. Ich strich ihm das Haar aus der Stirn, welches der Flugwind ihm ins Gesicht blies. Ich musste lachen, als ich daran dachte, wie Yakut wohl reagieren würde, wenn er uns so ankommen sah. Und ich musste mich wohl bei ihm bedanken. Ich war sicher, dass nur er dafür gesorgt hatte, dass meine Verletzungen heilten.

Ich fragte mich… die Wahrheit die die Erde erzählt hatte… sollte ich sie ihm sagen? Wusste er es bereits? Es war möglich, schließlich war er schon mehr als eine Million Jahre älter als ich. Ich würde ihn fragen müssen… später.

Jetzt gab es wichtigeres zu erledigen. Beim Zelt angekommen, lugte ich vorsichtig hinein. Yakut schlief noch immer, und dass, obwohl ich so lange weg gewesen war. Es hatte ihn wohl etliches an Kraft gekostet, bei meiner Heilung zu helfen. Ich legte Ouru auf das Lager und zog eine Decke über ihn, dann verschwand ich so leise wie ich gekommen war.

Es war Zeit die Truppen aufzusuchen. Die neuen Rekruten waren die Ersten. Sie versammelten sich vor mir, als mein stummer Ruf sie erreichte. Hier hatte ich die absolute Macht. Sie waren alle mehr oder minder in Panik. Die seltsamen Erdbeben, sich in die Luft erhebende Feuerströme und das plötzliche Ausbleiben von Licht hatten sie verschreckt.

Ich war nicht besonders gut darin, die passenden Worte zu finden, doch ich versuchte sie zu beruhigen. "Ich habe euch hier versammelt, weil ihr ein Recht drauf habt zu erfahren, was die Ereignisse bewirkt hat, die euch so verschreckt haben.“ Ein Raunen ging durch die Menge, und ich hob meine Stimme. Und zeigte auf den Rekruten, dessen Haare ich wieder hergestellt hatte.

„Khroonus D.Yer, berichte was du gesehen hast, und ich werde es euch erklären.“ Ich hatte ihn gewählt, weil er alles beobachtet zu haben schien. Er nickte leicht, verschüchtert. „Das ist was ich sah. Beim Training, als es bereits Abend wurde, entglitt mir durch Unachtsamkeit mein Speer. Er verletzte den Kommandanten am Flügel und er stürzte zu Boden. Das nächste was ich sah, war eine Flammenwalze, die uns entgegen schlug und meine Haare versengte.“ Ein Murmeln ging durch die Menge, sahen sie doch alle sein unversehrtes Haar. „Ich floh, doch noch während ich floh, wurde die Welt um uns herum plötzlich dunkel, als hätte jemand das Licht entfernt, und dann sah ich den goldenen Drachen. In seinem Licht konnte ich auch den roten Drachen sehen, welcher die Flammenwand geschickt hatte. Ich konnte nicht verstehen was sie sagten, doch der goldene Drache war plötzlich verschwunden und ich fand mich auf dem Boden wieder. Ich floh weiter bis zu meinem Zelt. Die Angst hatte mich so sehr gepackt, dass ich den ganzen Tag lang nicht in der Lage war das Zelt zu verlassen. Erst als ich das Beben der Erde bemerkte, rannte ich nach draußen, und ich sah, wie eine Fontäne aus Flammen zum Himmel aufstieg. Danach war es eine Weile ruhig. Zu ruhig. Es war, als hätte die Erde den Atem angehalten…“ Ich hatte nicht gewusst, dass die Aktion mit Yakut solche Folgen gehabt hatte.

„Es war, als wäre alles vorbei, und aus Furcht floh ich zurück in mein Zelt. Am Abend kam der Kommandant vorbei und heilte meine Haare, weswegen ich ihm auf ewig dankbar bin.“ Er endete seinen Bericht ohne die Angst und die Tränen zu erwähnen, die er erfahren hatte, als er mich sah. Doch er blickte mich mit unverhohlener Bewunderung an.

Nun war es an mir zu erklären. Ich war der Herr von Terranfor, oberster Richter, Oberbefehlshaber der Truppen, Kommandant und Ausbilder, Wächter der schlagenden Herzen. Und alle Herzen um mich herum schlugen voll Angst. Das durfte so nicht weitergehen. Angst war der größte Feind eines Drachen.

„Der rote Drache, den ihr gesehen habt, das war Yakut D. Veneris.“ Als sie den Namen hörten war allen klar, dass er ein voll ausgebildeter Drache war, denn alle Drachen trugen den Namen ‚Yer‘, wenn sie die Zeremonie noch nicht durchlaufen hatten, als Zeichen dessen, wo sie geboren wurden.

„Er hat euch angegriffen, einzig und allein, weil er verärgert über meine Verletzung war…“ Ein junger blauhaariger Drache mit dem Namen Triton  D. Yer fragte: „Warum hat ihn das so wütent gemacht?“ „Er ist mein Bruder.“ Ein Staunen ging durch die Menge. „Und der goldene Drache? Und warum war das Licht weg?“ fragte Khroonus. „Das war Lugh D. Ilios, der Herr des Lichts. Ihr müsst wissen, unter den Drachen sind Lichtherrscher sehr selten. Es war sein Tun, dass das Licht so plötzlich erlosch.“ Wieder ein Raunen, etwas Ängstliches lag in ihren Augen. Ich wusste nicht wer die Frage gestellt hatte die wie aus dem Nichts zu kommen schien. „Aber was hat er dann hier gemacht?“ Es war diese Frage, die ich befürchtet und gleichzeitig erhofft hatte.

„Er kam um uns Brüder vom Streiten abzuhalten. Schließlich ist er unser Vater.“ Ich sagte das alles mit einem Lächeln um sie zu beruhigen. In Wahrheit wusste ich selbst nicht warum er gekommen war, und ich kannte ihn nicht. Obwohl er mein Vater war, hatte ich ihn ebenso wie meinen Bruder an diesem Tag zum ersten Mal gesehen. Ich beantwortete weitere Fragen, merkte, wie sich Furcht in Bewunderung wandelte und war erleichtert zu sehen, dass langsam alles wieder in seinen geregelten Bahnen verlief. Als die Rekruten, nun von Angst befreit, gegangen waren, schwang ich mich in die Luft um die Höhle aufzusuchen, in der die Gruppe kampierte, die den militärischen Test bestanden hatte.

Sie verneigten sie vor mir, als sie meine Präsenz gewahrten und ich gebot ihnen zu stehen. Ich sah mich um. Ich hatte erwartet, die schlimmer zugerichtet zu sehen. Doch ich sah nur schwache Verletzungen, welche vom Dreck verdeckt wurden, welchen sie zur Tarnung aufgetragen hatten.  Die Prüfung war noch nicht vorbei. Erst wenn die Sonne im Zenit stand, würde sie das sein, doch ich hatte genug gesehen. Sie alle würden Guirias bleiben. Nur ein Einziger, wie ich vermutet hatte, besaß die Qualitäten eines Kitars. Es war Caelum. Seine Haare reichten schon bis zu den Ellebogen. Dass er hier war, hatte mich am Anfang gewundert, war er doch schon von seinem Meister in die Lehre genommen wurden. Doch nun verstand ich. Schließlich war der der Nachfolger des Herrn von Ulanoseu. „Caelum D. Yer. Vom heutigen Tage an stehst du im Rang eines Kitars. Ich erteile dir hiermit alle Recht und Pflichten. Die Prüfung wir heute beendet sein, wenn die Sonne im Zenit steht.“ Ich hörte ein unzufriedenes Gemurmel, weil er als Einziger der Gruppen in der Lage war einen höheren Rang zu erreichen. „Ich habe euch beobachtet, ohne dich, hätte deine Gruppe diesen Test nicht bestanden, du hast gezeigt, dass du in der Lage bist eine Situation kühl zu analysieren, Probleme zu lösen und Leute zu führen. Wenn die Prüfung heute beendet ist, wird es deine Pflicht sein alle Gruppen zu lokalisieren und wieder zu den Quartieren zu führen. Das abendliche Training mit der Lanze wird ab sofort unter dein Regime fallen.“ Er nickte und verbeugte sich. Die anderen Drachen waren verstummt. „Bevor zu gehst…“ sagte ich und legte einen Finger auf seine Stirn. Seine Augen wurden groß vor Schreck, als die Informationen über die Aufenthaltsorte und den Zustand der anderen Prüflinge in seinen Geist flossen. „Finde sie. Du weißt wo du zu suchen hast.“ Und damit ging ich. Es war mir gleich, was die anderen denken mochten, doch sie waren noch nicht so weit. Dieser Test hatte es bewiesen. Ich flog zurück zu meiner Behausung, hoffend, die beiden Hitzköpfe noch schlafend vorzufinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KuroMikan
2013-08-14T12:41:54+00:00 14.08.2013 14:41
awww :3 Yasil is sooo süüüüß XD
freu mich schon aufs nächste kapi :)
ich brenn total drauf wann ouru auffliegt :P
*.* in diesem sinne.. auf wiederlesen XD

lg Mikan


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