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Dragonsoul

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
ein neues Kapitel! Ich hoffe ich hab euch nicht zulange warten lassen ^^

PS.: falls es heute noch freigeschaltet wird... das ist kein Aprilscherz XD Komplett anzeigen

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freier Fall

Kapitel 25: Freier Fall

Langsam kamen meine Sinne zurück. Zuerst der Geruchssinn. Ein würziger, köstlicher Geruch stieg mir in die Nase, ich wunderte ich woher er kam. Er kam mir bekannt vor. Danach setzte mein Hörvermögen wieder ein. Ich hörte ein Tropfen, ein Tröpfeln von Regen. Dann spürte ich den Druck. Die Luft lag schwer auf mir, wie eine Umarmung. Und dann spürte ich Wärme. Langsam öffnete ich die Augen. Und ich schaute direkt in das Gesicht des grünen Drachens. Meine Gedanken gingen noch zu langsam. Ich verstand nicht.

„Na, bist du wieder wach?“ fragte er mit samtener Stimme. Er legte mir die Hand auf die Stirn. Es fühlte sich angenehm an. „Wie ich mir gedacht habe. Du hast Fieber…“ Er nahm die Hand weg und legte mir stattdessen ein feuchtes Tuch auf die Stirn.“Was macht du denn auch für Sachen! Ich habe mir Sorgen gemacht…“ Sein Gesichtsausdruck wirkte angespannt. Und so, als würde ihn etwas beschäftigen.
 

Ich kannte ihn. Ich wusste, dass ich ihn kannte, sogar sehr gut. Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Yasil, das war sein Name. Mich überkam ein Gefühl von Scham, als ich sein Gesicht genauer betrachtete. Doch wo es her rührte, war mir noch nicht bekannt. Ich betrachtete sein Gesicht genauer. Es schien mir so vertraut, so als hätte ich es schon seit Jahren gesehen. Seine Berührung schien die Schmerzen, die meinen Körper plagten, zu lindern. Je länger ich sein Gesicht betrachtete umso sicher war ich mir, das er mir wichtig war, das es wichtig war das ich mich an ihn erinnerte. Ich wollte mich unbedingt erinnern können. Langsam versuchte ich den Arm zu heben, der Impuls sein Gesicht zu berühren war zu stark, als dass ich ihm widerstehen konnte. Doch mein Arm fühlte sich so schwer an, erdrückt von seiner Gegenwart.

Doch noch bevor ich etwas tun konnte hörte ich eine aufgeregte Stimme. „Was ist passiert, geht es ihm gut?“ Es war Triton. Sein Gesicht tauchte hinter Yasil auf. Er war ganz aufgeregt, sorgte sich um mich. Er schien froh zu sein, dass ich wieder zu mir gekommen war. Ich hörte ihn respektvoll zu Yasil sprechen.
 

„Aracan, wer ist das? Er kann sich nicht an seinen Namen erinnern, aber ihr scheint zu wissen, wie er heißt.“

Yasil antwortete ruhig. „Ja, ich kenne ihn. Sein Name ist Ouru. Ich bin froh, dass du ihn gefunden hast. Aber sag den anderen Rekruten nichts davon, dass würde nur zu Unruhe führen.“ Ich spürte die absolute Autorität in seiner Stimme. Das war keine Bitte die er da geäußert hatte, es war ein Befehl. Es klang, als wäre er der geborene Herrscher. Ihn umgab eine majestätische Aura, welche mir fehlte. Das Bild eines schwarzhaarigen, gehörnten Mannes mit blauer Stirnsträhne kam mir in den Sinn. Ich sah ihn einen wallenden Umhang in königlichem Blau tragen. Auch  ihn umgab die Aura eines Herrschers. Und gleichzeitig machte er den Eindruck eines eisernen Kriegers.

Ich wusste wieder, wer das war. Das war mein Vater, Kyranos Vanam. Auch das Bild meiner Mutter, Avellana Andamaina kam mir in den Sinn, dann das von Nilam. Ich erinnerte mich, wie wir einst beim Schwerttraining übertrieben hatten, es zu ernst wurde, und ich Nilam im Gesicht erwischte.

Die Narbe hatte er immer noch. Und jedes Mal fühlte ich mich schuldig, wenn ich sie sah. Das war auch der Grund gewesen, warum Nilam hatte seine Haare lang wachsen lassen, so dass ich die Narbe nicht mehr sehen konnte. Und mich überkam wieder das schuldige Gefühl, dass ich ihm nichts von Yasil gesagt hatte. Meinem grünen Engel.
 

Und dann stürzten die Bilder von Yasil auf mich ein. Es war als würde ich fallen, ein freier Fall. Alle Gefühle, alle Erinnerungen kamen zurück, begleitet von leichten Kopfschmerzen. Doch ich nahm sie gern in Kauf, denn ich wollte sie nicht missen.

Ein leichter Seufzer entfleuchte mir, als es ganz schlimm wurde, Yasil und Triton drehten sich sofort besorgt zu mir um. „Alles in Ordnung?“ fragte Yasil besorgt, und Triton aufgeregt: „Ist alles okay mit dir?“

Ich nickte nur, versuchte mich zu entspannen. Doch das warme Gefühl, war noch da, das Gefühl von Yasils Körper, auf dessen Schoß ich lag, und meine Muskeln versteiften sich unwillkürlich. Was machte er hier?

Ich dachte, er würde mich hassen… Natürlich war ich überglücklich, ihn zu sehen. Doch ich hatte Angst vor dem, was er mir vielleicht sagen wollte, den Grund, aus dem er hier war, aus dem er mich gesucht hatte. Ich versuchte mich zu entspannen, ich konnte sowieso nicht entfliehen…

Ich war an ihn gekettet, mit Fesseln die die Ewigkeit bedeuteten. Und je länger ich bei ihm war, je näher ich ihm kam, umso mehr banden sie mich an ihn, fesselten mich. Ich kam nicht mehr von ihm los. Tränen stiegen mir in die Augen und ich wandte das Gesicht zur Seite, damit die beiden Drachen es nicht sahen.
 

 Es war aussichtslos, was konnte ich nur tun? Ich wollte ihn nicht verlassen, konnte aber seine Ablehnung nicht ertragen. Ich wollte ihm nahe sein, wollte ihn aber nicht berühren, er war zu stark, zu rein, seine Präsenz war einfach überwältigend, mir war, als würde es mich zu ich ziehen, und gleichzeitig schien die Aura um ihn zu sagen ‚Fass mich nicht an!‘ . Ich hatte Angst, Angst ihn zu verlassen, Angst ihm zu nahe zu kommen, Angst mich zu verlieren. Doch noch größere Angst hatte ich IHN zu verlieren. Was sollte ich tun? Verzweiflung kochte in mir hoch und schürte die Quelle aus der immer weitere Tränen drangen.

Ich spürte wie sich eine Hand sacht auf meine Schulter legte. „Hast du noch Schmerzen?“ fragte Yasil mitfühlend. Die Stelle, an der seine Haut die meine berührte schien in Flammen zu stehen. Und ich musste an den Kuss denken. Blut schoss mir in die Wangen und ein Prickeln erfasste meinen Körper.

Wusste er überhaupt was er da anrichtete? Oh, diese süße Qual, wie lange würde ich sie noch durchstehen können? Ein Schütteln erfasste mich. Meine Muskeln begannen unkontrolliert zu zucken und Yasil drückte sich noch enger an mich, wohl weil er dachte, dass es mich vor Kälte schüttelte. Seine Lippen kamen meinem Gesicht immer näher. War das wirklich Yasil? Oder war das nur eine Erscheinung, hervorgerufen durch das Fieber?
 

Plötzlich flüsterte er mir leise in mein Ohr, mit dieser Stimme, die ich nicht vergessen würde können: „Ich verstehe dich einfach nicht…“ Ich erschrak. „Warum nur?“ flüsterte er weiter, so leise, dass es Triton der etwas weiter entfernt war, sicher nicht zu hören vermochte. „Warum kann ich deine Worte einfach nicht vergessen?“ Ich spürte das langsame gleichmäßige Schlagen seines Herzens an meiner Haut. „Warum versuche ich mir immer einzureden, dass du mich angelogen hast, obwohl mir dein Herzschlag das Gegenteil beweist?“ Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Hieß das er glaubte mir? Konnte es wirklich wahr sein?

Ich merkte wie mein Herz vor Aufregung schneller schlug.

Er schaute mich verwundert an. „Du bist mir ein Rätsel, dem Schlagen deines Herzen zu zuhören ist als ob ich eine Sinfonie aus verschiedenen Tönen vernehmen würde, alles reine Laute, kein einziger von einer Lüge verunreinigt.“ Ich hörte seiner Stimme volle Faszination zu, ich wagte nicht ihn zu unterbrechen.

 

„Deine Aktionen sind so unvorhersehbar. Warum bist du in deinem Zustand geflogen? Ich finde keine Erklärung. Was geht in deinem Kopf vor? Hilf mir, es zu verstehen…“ Sein Blick schien sich tief in meine Augen zu brennen. Ich konnte mich nicht von ihm lösen. Sanft berührte er meine Haut. „Erinnerst du dich an mich?“ Leichte Verzweiflung klang aus seiner Stimme, ich konnte jedoch die Ursache dafür nicht verstehen. Ich konnte dieser bittenden Stimme nicht länger widerstehen, auch wenn ich es noch so gern leugnen würde, damit er mich nicht verurteilen würde.

 

„Ja.“ Antworte ich langsam und ebenso leise wie er. „Ja, jetzt kann ich mich wieder erinnern…Und wie könnte ich dich jemals vergessen?“ Er schaute mich auffordern an. „Ich… ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll…“ fing ich langsam an. Noch immer brannte sein Blick auf meiner Haut und ich schaute zur Seite, um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen. Ich wollte nicht den Moment sehen, an dem sein freundlicher Blick feindselig wurde. „Wie soll ich dir das erklären… es… „ Ich holte tief Luft, versuchte meine Wort zu sammeln. „Bevor ich dich traf, da existierte ich einfach nur. Aber jetzt LEBE ich… bevor ich dich traf, da war es mir egal ob ich am Leben war oder nicht, doch jetzt WILL ich leben.

Bevor ich dich traf war mein Leben verwirrt, ein Bejahen und Verneinen, eine Vermischung von Traum und Realität, ohne Sinn, ohne Grund… doch als ich dich traf... Ich weiß nicht einmal warum ich dort war, aber ich danke den Göttern jeden Tag dafür. Als ich dich traf, da bekam mein Leben einen Sinn, meine graue Welt bekam Farben, die Gegensätze fügten sich ineinander, und ich wusste, warum ich lebe. Nämlich für dich…“
 

Ich konnte nicht wissen, ob er mich verstand, ob er auch nur ein bisschen nachempfinden konnte, was in mir vorging.

Yasil schwieg und sein Blick schien mich auf meinem Platz zu bannen. „Bitte…“ brach ich unter brechender Stimme hervor. „Bitte, schick mich nicht weg. Lass mich einfach bei dir bleiben.

Eine Weile blieb er stumm, danach hörte ich nur ein leises, trauriges Seufzen. Das war der Moment vor dem ich mich gefürchtet hatte. Der Moment, in dem er mich fort schicken würde.

Er hatte seine Arme um mich gelockert, da ich nun nicht mehr zitterte. „Ich schielte nach draußen. Es stürmte immer noch, Ich sah wie böige Winde den Regen vor dem Höhleneingang in schrägen Fäden fallen ließen.

Ich wusste nicht was ich tun würde, wusste nicht, was seine Antwort sein würde. Doch ich hatte solch eine unbändige Angst davor. Panik überkam mich, und ich dachte nur noch an Flucht.

Einen Moment lang der Unachtsamkeit, mehr brauchte ich doch gar nicht... und als sich Yasil umwandte um kurz nach dem Feuer zu schauen, da war er gekommen.
 

So schnell mich mein geschundener Körper trug, so floh ich aus der Höhle, weg von Yasil und der süßen Folter seiner Anwesenheit, weg von der Angst der Ablehnung, hinaus in den Regen.

Ich konnte nichts sehen, die Sonne hatte gerade erst den Horizont erreicht und der Himmel hatte nach dem Sturm noch nicht aufgeklart. Tränen beschränkten meine Sicht. Doch es kümmerte mich nicht, ich wollte nur fort. Ich war ein Narr gewesen, zu glauben, dass er akzeptieren könnte, was ich war, wer ich war, und wie ich fühlte.

Ich war ein Narr gewesen, mir je Hoffnungen gemacht zu haben, dass er mich auch nur einen Bruchteil so sehr lieben könnte wie ich ihn liebte.
 

Plötzlich spürte ich wie der Boden unter meinen Füßen nachgab, meine Füße auf nassem Grund abrutschten.

Es schien genau zu sein wie vor vielen Jahren. Der freie Fall hatte mich wieder. Warum war ich damals eigentlich an dieser Klippe gewesen? Ich konnte mich nicht mehr erinnern.

Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Körper und ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Arm. Ich schaute nach oben.

Dort mit dem Oberkörper über der Klippe hängend von der ich abgerutscht war, lag Yasil auf dem glitschigen Boden, sich mit einer Hand krampfhaft festhaltend. Die andere war um meinen Arm geschlungen.

Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, doch er schien verärgert. „Was tust du da?!“ schrie er mir durch den Schleier der Dunkelheit entgegen.“Wieso läufst du weg?!“
 

Er verstand es nicht. Doch trotz dass er nicht verstand, war er gekommen mir zu helfen.

Tränen der Dankbarkeit regten sich in meinen Augenwinkeln. Doch was sollte ich tun? Wenn es so weiter gehen würde, dann würde er zusammen mit mir abstürzen. Solch einen Sturz würde nicht mal ein Drache überleben.

„Lass mich los!“ schrie ich ihm entgegen. „Nein!“ hörte ich seine Stimme durch das Dunkel zu mir dringen. „Lass los!“ schrie ich lauter: „Sonst wirst du mit mir in die Tiefe gerissen!“
 

Doch er ließ nicht los. Wie konnte ich es ihn begreiflich machen? Ich konnte doch nicht zulassen dass er mit mir starb. Plötzlich spürte ich einen starken Ruck an meinem Arm und es war als würde ich fliegen. Ich wurde nach oben gerissen, und ich sah, dass es Yasil war, der mich nach oben gezogen hatte.
 

Doch mit Entsetzen musste ich mit ansehen, wie der Boden, auf dem er sich gehalten hatte, unter ihm nachgab. Und während ich durch die Luft nach oben und in Sicherheit auf das Plateau zurückgeworfen wurde, so sah ich wie Yasil zu fallen begann.

Ich wurde von Triton aufgefangen, der unter meinem Gewicht zu ächzen begann. Mit vor Panik geweiteten  Augen schrie ich ihn an: „Schnell, wir müssen ihm helfen!“
 

Doch Triton war seelenruhig und hielt mich zurück. Eine Ruhe die mich bis ins Mark erschütterte, kam sie mir doch in diesem Moment äußerst grausam vor. Ich rannte zu dem abgebrochenen Felsen und spähte hinab in die Tiefe. Es war mir unmöglich den Grund auszumachen. „Yasil...“ flüsterte ich unter Schock vor mich hin. Er konnte doch nicht tot sein?!

Dann entrang sich ein stummer, verzweifelter Schrei meiner Kehle und unter mir begann die Erde zu beben.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
schon wieder zu Ende... und ich kann leider nicht vorhersagen, wann es weiter gehen wird... es läuft zur Zeit sehr schleppend... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KuroMikan
2014-04-01T22:34:00+00:00 02.04.2014 00:34
woahhhhhhhhhhhhhhhh !!! *freu* du glaubst gar nicht wie sehr ich auf dieses kapitel gewartet hab :D jeden tag nachgeguckt ob ich ne update-ENS bekommen hab :) jipppiiii
is echt grad sau spannend :) oh gott die beiden sind so süß *.*
freu mich schon aufs nächste pitel :) bis dann

Lg Mikan
Antwort von:  DeaNox
02.04.2014 18:28
Und es war kein Aprilscherz XD Freut mich das es dir gefällt. Ich hoffe es bleibt spannend ;)

LG

Dea
Antwort von:  KuroMikan
15.04.2014 13:38
hehe ja das hoffe ich doch auch ;)


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