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Sehnsüchte eines Inkubus [W/M]

Verträumt ließ Niles seine Hand über die kalten, verwitterten Steine wandern. Er spürte jede einzelne Fuge, jede einzelne Vertiefung in den Wänden, die schon so viele Jahre überstanden hatten, unbeeindruckt von Wind und Wetter.

Als seine Finger über eine Unregelmäßigkeit in der Wand fuhren, hielt der Inkubus verdutzt inne. Was war das denn gewesen? Es war viel zu scharfkantig für eine normale Unebenheit, außerdem war es fast einen Zentimeter breit und mehrere tief! Niles griff nach einer der lodernden Fackeln in der Wand, die in eisernen Haltern hingen, und lockerte sie. Mit einiger Mühe gelang es ihm, sie dort herauszuziehen, nicht ohne dabei einen Lärm zu veranstalten, als ob gerade ein Auto in der Schrottpresse landen würde. Der Inkubus ging mit der Fackel nahe an die Wand heran, um zu erkennen, worum es sich bei der merkwürdigen Unregelmäßigkeit handelte.

Es schien ein mehr schlecht als recht in die Wand geritztes Herz zu sein, welches etwa stolze zwanzig Zentimeter breit war. In das Herz hinein waren weitere Buchstaben geritzt. Niles brachte die Fackel noch näher an die Wand heran und lehnte sich nach vorne, um die Worte dort lesen zu können.
 

Sasu

x

Naru
 

Der Inkubus stutzte. Sasux Naru? Wer sollte das denn sein? Davon ausgehend, dass das hier ein Schloss im Gebiet der Drachen war, sollte es sich eigentlich um einen Drachen handeln, aber zum Einen hatten Drachen nur einen einzigen Namen und nicht Vor- und Nachnamen - ihre Spezies war klein genug, um auf so einen unnötigen "Firlefanz", wie sie ihn nannten, verzichten zu können. Zudem würde kein Drache seine Jungen jemals solch lächerliche Namen geben, da war sich der Inkubus sicher.

Egal, dachte er. Wenigstens hatte ihm das Grübeln gerade etwas die Zeit vertrieben. Davon hatten sie hier genug. Reichlich Zeit, aber nichts, wirklich gar nichts zu tun. Sie waren eingeschneit worden, und seitdem hatte sich ätzende Langeweile in der Burg breitgemacht. Nur eine Handvoll Personen schien hier zu sein, darunter die meisten Ratsmitglieder sowie deren Freunde und Verwandte, auch wenn einige von ihnen fehlten, wie zum Beispiel Anubis, Leonidas oder Bilal. Und bei den restlichen Verbliebenen konnte Niles vergessen, sich abzulenken. Die waren für ihn tabu, schließlich konnte er es sich nicht leisten, es sich mit einer oder einem von ihnen zu verderben oder sie sogar zum Feind zu haben. "Bruder vor Luder" hatte sein langjähriger Freund Barnaby Stone immer gesagt, der wie er ein Inkubus war. An diesen Leitsatz hielt Niles sich immer, egal, was auch passieren würde. Außer wenn es natürlich um Shannen ging, die süße, unerreichbare Shannen, die für ihn so nah und doch so fern war.

Niles wollte weiter durch das weitläufige Schloss wandern, als ihm auffiel, dass er gerade in dem Bereich angekommen war, in dem die Dienstunterkünfte lagen. Die Diener sah Niles allerdings nie - sie waren zweifellos von den Drachen darauf trainiert worden, sich zu verbergen und ihre Arbeit im Verborgenen zu vollziehen. Der Inkubus schnalzte enttäuscht mit der Zunge. Schade eigentlich, schließlich hätte es für ihn keine schlimmen Folgen gehabt, wenn er mit einer der Bediensteten eine kleine Romanze gehabt hätte. Sie hätte sich bestimmt nicht zufällig verplappert, da die Drachen so etwas wohl kaum geduldet hätten. Zwar waren sie gerade nicht da, sodass dem Inkubus eigentlich Tür und Tor offen standen, aber es war eben nie einer der Bediensteten zu sehen.

Vergeblich rüttelte Niles an der nächsten Holztür, an der er vorbeikam. Abgeschlossen. Und natürlich hatte er keine Dietriche oder sonstiges Werkzeug dabei - nicht, dass er wüsste, wie man so etwas benutzte, aber es wäre immerhin einen Versuch wert gewesen.

Gelangweilt schlenderte er zur nächsten Tür weiter, einer weiteren, unscheinbaren Holztür wie der ersten. Er rüttelte wieder an der Türklinke, in der Erwartung, wieder enttäuscht zu werden. Doch zu Niles großer Überraschung gab sie unter seinem Druck überraschend leicht nach. Ohne ein einziges Geräusch zu verursachen, huschte Niles hinein und schloss die Tür hinter sich. Ein großer, metallener Schlüssel steckte von innen im Schloss, allerdings ohne gedreht worden zu sein. Das holte der Inkubus jetzt nach, sodass sich die Tür mit einem lauten Knacken verschloss.

Niles erstarrte auf der Stelle und lauschte, ob jemand das verräterische Geräusch bemerkt hatte. Doch weit und breit war nichts und niemand zu hören, sodass der Inkubus beschloss, dass er sicher zu sein schien. Vorsichtig ließ er seinen Blick durch den Raum wandern.

Es war ein enttäuschender Anblick. Der Raum war vielleicht einige Fuß breit und ebenso lang, aber es befand sich absolut nichts darin außer einer einzelnen Fackel, die rußige Spuren an der Wand hinterließ und einer weiteren, unscheinbaren Holztür, die sich gegenüber der Eingangstür befand. Allerdings besaß diese kein Schlüsselloch, sodass Niles sie vermutlich problemlos durchqueren konnte, um zu sehen, was dahinter lag.

Gerade, als er sich dieser zweiten Tür näherte, fiel sein Blick auf einen dunklen Haufen, der in einer der Ecken lag und der ihm vorher nicht aufgefallen war. Bei genauerem Hinsehen entdeckte der Inkubus, dass es sich um ein dunkles, schlichtes Kleid handelte, das achtlos in der Ecke zusammengeknüllt lag. Bei diesem Gedanken leckte er sich die Lippen. Das hieß, was auch immer hinter dieser Tür war, es musste weiblich sein und vermutlich sehr leicht bekleidet, wenn nicht gar vollkommen nackt.

Entschlossen drückte Niles die Türklinke herunter, öffnete die Tür, trat in den dahinterliegenden Raum und schloß die Tür wieder hinter sich. Sofort, als er die Türschwelle überquert hatte, bemerkte der Inkubus, wo er sein musste. Seine Haare lagen sofort schwer und feucht auf seinem Gesicht und seiner Stirn auf, es war merklich wärmer geworden und seine Kleider schienen vor feuchtigkeit zu triefen. Gleichzeitig lag eine Art dicker Nebel in der Luft, der die Sichtweite auf einen Meter reduzierte. Durch diesen Nebel hindurch schimmerten in regelmäßigen Abständen sanfte rote Lichter, die sich an der Wand befanden; vermutlich irgendwelche magischen Kristalle, die von sich aus leuchteten und Licht spendeten. Direkt vor sich sah Niles den Rand eines weitläufigen steinernen Beckens, gegen dessen Rand sanft Wasser schwappte. Er war in einem Badezimmer gelandet, das ungewöhnlich groß war und offensichtlich gerade benutzt wurde, denn aus der Mitte des steinernen Beckens drangen leise, plätschernde Geräusche.

Ohne lange nachzudenken, stieg Niles, noch vollständig bekleidet, in das Wasser hinein, welches ihm bis knapp übers Knie ging. Vorsichtig und ohne viel Lärm zu machen schlich er zur Quelle der plätschernden Geräusche. Aus den dichten Dampfschwaden schälten sich die Konturen einer Person, einer recht kleinen Frau mit einem dünnen Körper. Kurz zögerte Niles - eigentlich stand er eher auf Frauen, die ein wenig mehr besaßen - doch dann gab er sich einen Ruck. Die würde es auch für's Erste tun, und besser sich durchschnittlich vergnügen als gar nicht vergnügen, da war sich der Inkubus sicher. Also schlich er noch näher heran.

Die Frau stand mit dem Rücken zu ihm, aber schien sich gerade mit ihrer Hand über ihre Oberschenkel zu fahren. Kurz sah Niles einen Schwamm darin, bevor sie damit weitermachte, sich zu säubern. Sie hatte ein sattes, kräftiges Rot als Haarfarbe, was den Inkubus kurz zum Grinsen brachte. Bei den Menschen sagte man immer, die Rothaarigen hätten keine Seele, aber das traf ja sowieso auf alle Dämonen zu. Niles hingegen hatte die rothaarigen Frauen und Männer, die er bis jetzt hatte beglücken dürfen, als feurige Liebhaber empfunden, die eine unglaubliche Ausdauer in solchen Sachen besaßen.

Ohne noch länger zu warten, trat Niles direkt hinter die Frau, schloss die Augen und atmete ein. Ihr Duft erfüllte ihn mit Verlangen; er wollte sie hier und er wollte sie jetzt. Sanft ließ er, die Augen noch immer geschlossen, seine beiden Hände auf den Schultern der Frau zum Ruhen kommen. Sie zuckte nicht erschrocken unter seiner Berührung zusammen, wie es sonst der Fall gewesen wäre. Hatte sie ihn etwa bemerkt oder vielleicht sogar erwartet? Egal, jetzt hatte er angefangen, jetzt musste er die Sache auch durchziehen.

"Wo du gerade dabei bist, dich zu säubern", begann er mit lockender Stimme, "wäre es da nicht passend, etwas verdammt Schmutziges zu machen?" Er ließ seine Worte kurz auf die Frau wirken, bis sie schließlich mit einer Stimme, so süß und verlockend wie Honig, antwortete.

"Ich hatte gehofft, dass du das fragst", säuselte sie. "Ich brauche schon so lange jemanden, der mal richtig Leben in dieses alte Gemäuer bringen will." Niles spürte, wie die Frau sich nach diesen Worten langsam zu ihm herumdrehte. "Sieh mich doch mal an, mein Hübscher", forderte sie mit lieblicher Stimme.

Niles kam dieser Aufforderung nur allzu gerne nach, öffnete seine Augen und sah nach unten. Er erblickte die kleine Frau und deren Frontansicht - er hatte Recht gehabt, was ihren Körperbau anging, aber sein Blick war von ihren Augen gefangen.

Es waren stahlharte, unerbittlich blickende Augen.

"Das ist ein...", setzte Niles an, als ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich.

"Bedauerlicher Irrtum", beendete Scarlett den Satz für ihn und rammte ihm ihr rechtes Knie in den Unterleib.

Sterne blitzten vor Niles Augen auf und er sackte in sich zusammen, als Übelkeit in ihm aufstieg. Ansatzlos fiel er mit einem lauten Platschen vorneüber und landete im Wasser, unfähig, sich von alleine zu bewegen oder gar aufzustehen. Er spürte, wie ihn kleine Hände an den Schultern fassten und umdrehten, bis er in das schadenfrohe Gesicht von Scarlett blickte, die anklagend den Kopf schüttelte.

"Da geht man schon bei diesen niederen Dienstboten baden, um euch zu entgehen, und was ist?" fragte sie mit ironischem Unterton in der Stimme. "Man begegnet euch trotzdem! Sei mir wenigstens dankbar, dass ich dich auf die richtige Seite gedreht habe." Mit diesen Worten ging Scarlett zum Rand des Beckens und griff nach ihrem Handtuch, das dort lag, bevor sie den Raum verließ und den wimmernden und stöhnenden Niles zurückließ.
 

Noch immer sich den Unterleib betastend ging Niles erneut durch die Gänge. Er schien ohne schlimmere Verletzungen davongekommen zu sein, auch wenn gewisse Teile immer noch leicht schmerzten. Nachdem er zehn Minuten lang einfach so im warmen Wasser getrieben war, hatte er es endlich geschafft, sich wieder aufzurichten, ein Handtuch aufzutreiben und sich abzutrocknen. Dann hatte er noch gewartet, bis seine Klamotten wieder einigermaßen trocken geworden waren, bevor er sich wieder auf die Gänge des Schlosses begeben hatte. Doch dieses Mal wusste er ganz genau, im Gegensatz zu vorher, wo er hinwollte.

Ohne abzuwarten, riss er die Tür auf, streckte seinen Kopf hinein und sagte: "Klopf klopf!"

Die Frau, die auf dem Bett saß und ein Buch las, warf ihm einen überraschten Blick zu. Niles konnte gerade noch "Stricken für Mä-" auf dem Titel lesen, bevor die Frau es zuklappte, zur Seite legte und entnervt seufzte.

"Ich will gar nicht wissen, wer da ist...was willst du, Niles?" fragte sie und kratzte sich an ihrer Wange, genau dort, wo ihr Blumentattoo verlief.

"Nur mal schauen, was das für ein wunderschöner Tag ist und was du so machst, liebste Shannen", sagte er und drückte schnell seinen restlichen Körper durch die Tür hindurch, bevor er sie lässig mit einem Fuß zutrat. Rasch trat er an das Bettende des Bettes heran, auf dem die Nymphe lag und beugte sich vornüber, um besser mit ihr reden zu können. "Und was machst du so?" wollte er mit einem charmanten Lächeln wissen.

"Alles, was nichts mit dir zu tun hat", meinte die Angesprochene schnippisch und verschränkte die Arme. "Mal ehrlich, hast du deine tägliche Tracht Prügel heute noch nicht bekommen, oder was willst du hier?"

Kurz sah Niles sich hektisch um. Außer ihnen beiden war niemand zu sehen. Shannen, die den Blick bemerkt hatte, sagte leicht höhnisch: "Bryn ist gerade auf dem Klo. Sag, warum du hier bist, bevor sie wiederkommt, ansonsten verzieh dich wieder."

Niles schluckte schwer. "Also, warum machen wir nicht mal etwas gemeinsam?" fragte er geradeheraus. "Wir haben hier doch alle nichts zu tun, und Freizeitaktivitäten alleine zu machen macht doch auch keinen Spaß."

"Freizeitaktivitäten, so, so", meinte Shannen nur.

"Soll ich ihn entfernen?" fragte eine Stimme hinter Niles nur. Erschrocken drehte der sich um und erblickte eine kriegerisch aussehende Frau, die einen Helm mit Federbusch und eine Augenklappe trug.

"Nicht nötig, nicht nötig", sagte der Inkubus rasch und richtete sich gerade auf. "Wir reden später weiter", meinte er mit einem Augenzwinkern zu Shannen, bevor er sich hastig an Bryn, Shannens Leibwächterin, vorbeidrängte. "Hab viel Spaß, Miss Männermodel", zischte er ihr zu, wütend darüber, dass sie ihn und Shannen unterbrochen hatte. Bryns Blick verdüsterte sich, während sie Niles nachsah, der gerade zur Tür hinaushuschte. Als sie sich wieder zu Shannen umdrehte, sah sie, wie ihre Herrin eine Hand in Richtung Niles ausgestreckt hatte und leise Worte flüsterte. Kurz stellten sich die Haare von Bryn auf, dann war der Moment vorüber und alles war wieder wie vorher.

"Was habt Ihr getan?" wollte sie wissen, nachdem sich Bryn sicher war, dass Niles verschwunden war.

"Ihm eine kleine Lektion erteilt", meinte Shannen nur mit einem Schmunzeln. "Er sollte nicht immer nur an das Eine denken...und selbst das wird ihm jetzt nicht weiterhelfen können."

Die Nymphe begann lauthals zu kichern.
 

In seinem eigenen Zimmer angekommen, zog Niles sich als Allererstes komplett aus. Seine noch immer nicht ganz trockenen Klamotten warf er in die Nähe des Ofens, wo irgendjemand - zweifellos einer der nie sichtbaren Bediensteten - Holz nachgelegt hatte, damit er nicht ausging. Dann setzte er sich kurz, noch immer vollkommen nackt, auf sein Bett. Nach einer Weile begab er sich in eine liegende Position und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, was nicht ganz unkompliziert war, da er sie zuerst an seinen beiden gewaltigen, fledermausartigen Flügeln vorbeibringen musste.

Er dachte über dieses und jenes nach. Was wohl gerade in der Welt außerhalb dieser Mauern vorging. Wie der Rat das Mischlingsproblem angemessen lösen könnte, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Was er heute essen würde. Doch zwangsläufig schweiften seine Gedanken zu dem einen Thema ab, das das Denken und Handeln eines jeden Inkubi und einer jeden Sukkubi bestimmte. Nachdem er heute bereits zwei herbe Rückschläge erlitten hatte, war Niles nicht gerade bester Laune. Es gab zwar noch eine Möglichkeit, aber diese zog er eigentlich nicht gerne in Betracht. Es war nun einmal nicht dasselbe, wie mit einem Mann oder einer Frau in einem Bett (oder auf einer Bank, an einer Wand oder in einem Gebüsch) zu liegen und es zu machen. Da ihm allerdings keine andere Möglichkeit einfiel, musste er sich wohl oder über so behelfen.

Niles schloss die Augen, während er seine Arme hinter dem Kopf hervorzog und seine Hand tiefer und tiefer wandern ließ. Als er die Stelle erreicht hatte, zu der er mit seiner Hand wollte, schlossen sich seine Finger. Er bewegte die Hand auf und ab, zuerst langsam, dann immer schneller und schneller. Währenddessen stellte er sich verschiedene Bilder vor. Shannen in einem roten Abendkleid mit tiefem Ausschnitt. Shannen in einem knappen Bikini, am Strand im Sommer, als sie gerade aus dem Meer kommt, ihre Haut noch feucht vom Salzwasser ist und es überall an ihr langsam herabrinnt. Shannen, komplett ohne Kleidung, die sehr viel besser gebaut war als Scarlett. Shannen, wie sie sich über ihn beugt, ihm einen heißen Kuss auf den Mund haucht. Shannen, wie sie vor ihm auf alle Viere geht und er ihren wunderbar geformten Hintern sehen kann. Shannen, wie sie vor Erregung stöhnt, als er ihr seinen...

Irgendetwas stimmte nicht.

Obwohl seine Fantasie sehr lebvoll war und er die Bilder geradezu vor sich sehen konnte, spürte er nichts. Seine Lust war da, und auch seine sonstigen Gefühle, aber dennoch war etwas vollkommen anders. Ein rascher Blick bestätigte Niles, dass dort unten alles in bester Orrdnung war (was auch einer der Gründe gewesen war, weshalb er der Vertreter der Inkubi und Sukkubi war), vielleicht sogar noch besser als sonst, aber trotzdem stellte sich bei ihm kein erlösender Höhepunkt ein, wie er ihn gewöhnt war. Fast war es, als wäre er dort unten taub für seine eigenen Berührungen; ein Gedanke, der den Inkubus an den Rand der Verzweiflung brachte.

"Dir wachsen aber auch nirgends Haare außer auf dem Kopf, hm?" fragte eine Stimme von der Tür her mit geheucheltem Mitleid. Erschrocken sah Niles dorthin. Dort lehnte sich Shannen gelassen an die Tür, hinter ihr stand eine ausdruckslose Bryn, und beide schauten auch dahin, wo gerade Niles größtes Interesse lag oder viel mehr stand.

"Das ist bei uns Inkubi so!" protestierte er mit feuerrotem Kopf. Aus dieser Situation konnte er sich unmöglich herausreden, die Beweislage sprach eindeutig gegen ihn. Also blieb er einfach bei der Wahrheit, in der Hoffnung, dass die beiden sich schnell wieder verziehen würden, nachdem sie ihren Spott abgeladen hatten. Doch weit gefehlt: Anstelle, dass sie gingen, kamen sie noch weiter in sein Zimmer heran und traten an sein Bett heran. Entspannt schnippte Shannen mit ihren Fingern gegen sein Knie.

"Weißt du, Niles", begann sie im Plauderton, "du belästigst mich so oft mit all deinen unnötigen Avancen und Angeboten. Da habe ich mir gedacht, dass man deinen Geschlechtstrieb vielleicht ein wenig ausbremsen müsste." Sie lächelte entschuldigend.

"Ausbremsen?" fragte Niles ungläubig nach. "Was soll das bedeuten?"

"Nun ja", begann Shannen amüsiert, "das bedeutet, dass du erst mal eine Weile lang nicht mehr in der Lage sein wirst, deiner...Bestimmung nachzukommen."

Niles, dem nun klar wurde, was das beudete, wurde noch roter im Gesicht. "Mach das sofort weg!" verlangte er aufgebracht von Shannen.

"Tja, das geht leider nicht", meinte sie nur mit großen Kulleraugen. "Das ist ein temporärer Zauber, also hilft nur warten." Sie legte interessiert den Kopf schief und betrachtete Niles' Unterleib.

Irritiert versuchte der Inkubus, ihn vor der Nymphe zu verbergen, allerdings mit wenig Erfolg, da es kaum zu übersehen war, in welch problematischer Lage er sich befand. Bevor er eine weitere Erwiderung vorbringen konnte, sprach Shannen weiter.

"Allerdings meint Bryn, dass das vielleicht nicht genug Strafe für dich ist", sagte Shannen leichthin und deutete auf ihre Leibwächterin, der Niles sofort einen bösen Blick zuwarf. "Also machen wir das noch ein wenig anders."

"Was-", setzte Niles an, doch Shannen hob nur eine Hand, flüsterte einige Worte, und der Inkubus verlor das Bewusstsein, als er nur noch Schwärze sah.
 

Verwirrt blinzelnd kam Niles wieder zu sich. Er brauchte einige Momente, um sich zu erinnern, was passiert war. Als er es wieder wusste, riss er erschrocken die Augen auf und wollte von seinem Bett, auf dem er noch immer lag, aufstehen. Jedoch konnte er weder seine Beine noch seine Arme auch nur einen Zentimeter bewegen. Verwundert darüber drehte er seinen Kopf dorthin, nur um festzustellen, dass um jedes seiner beiden Hand- und Fußgelenke ein dickes Lederband gezurrt worden war, die jeweils an einem der vier Bettpfosten befestigt worden waren. Er lag quasi wie auf einer Streckbank: Sein Körper war in jede der vier Richtungen maximal gestreckt, sodass er keine seiner Gliedmaßen bewegen konnte.

Bei dem Gedanken an seine bewegungsunfähigen Gliedmaßen erinnerte er sich wieder an sein kleines Problem. Ein rascher Blick an seinem Körper hinunter bestätigte dem Inkubus, dass sein kleines großes Problem noch immer vorhanden war. Allerdings war er auch vollkommen allein in seinem Zimmer, sodass er es ein wenig mit der Angst zu tun bekam.

"Hallo?" rief er mit zitternder Stimme in sein Zimmer hinaus, doch er bekam keine Antwort. Also probierte er es noch einmal, diesmal ein wenig lauter.

Plötzlich ging seine Badezimmertür auf und Bryn kam herausstolziert. Sie hatte ihre Rüstung offenbar ausgezogen, auch wenn sie ihr Schwert in der linken Hand trug. Niles lief es kalt den Rücken herunter. Er war nicht gerade erpicht darauf, sein Schwert mit ihrem zu kreuzen, da seines hoffnungslos unterlegen wäre. Doch stattdessen ging sie zum Kopfende seines Bettes, legte das Schwert auf Niles Nachttisch und zog aus ihrer Bluse, die aus unscheinbarem Stoff gewebt worden war, ein ebenso unscheinbares Fläschchen hervor, das eine hellrote Flüssigkeit enthielt. Bryn zog den kleinen Korken heraus und warf ihn achtlos beiseite, bevor sie die Phiole an Niles Lippen hielt.

"Trink das", befahl sie ihm, doch der Inkubus presste beharrlich die Lippen aufeinander und schüttelte verneinend den Kopf.

Bryn seufzte. "Hör zu", erklärte sie ihm. "Entweder, du trinkst das, oder ich nehme mein Schwert und schneide dir gewisse Sachen ab, die nur Männer in doppelter Ausführung haben, kapiert?" Niles sah sie entgeistert an, zeigte ansonsten aber keinerlei Reaktion.

Mit einem verständnislosen Kopfschütteln griff Bryn mit ihrer freien Hand nach ihrem Schwert und hielt es an Niles Unterleib. "Wie du willst, es "Ist deine Wahl", meinte sie mit einem Schulterzucken, bevor sie die Klinge in die richtige Ausgangsposition brachte.

Das Licht schien sich auf dem Schwert zu brechen, und gerade, als Bryn zu zittern anfing, rief Niles: "Nicht!"

Die Frau sah ihn zweifelnd an. "Wirst du das trinken?"

"Ich...das...wenn man...", stammelte er zusammenhanglos herum.

"Dann eben doch abschneiden", meinte Bryn trocken und hob ihr Schwert hoch.

"Na schön, na schön, ich trink's!" lenkte Niles rasch ein. Bryn legte ihr Schwert wieder auf den Nachttisch und kommandierte: "Mund auf!"

"Was wird das mit mir machen?" wollte Niles noch wissen, doch Bryn grinste nur hämisch.

"Etwas seeeeeehr Gutes", antwortete sie nur. "Mund auf."

Niles, dem keine andere Wahl blieb, öffnete seine Lippen einen Spaltbreit. Sofort setzte Bryn die Phiole daran und ließ ihren gesamten Inhalt in den Mund des Inkubus laufen. Die leere Phiole warf sie fort in eine Ecke des Zimmers, wo sie mit einem lauten Klirren an der wand zerbarst. Danach drückte Bryn mit ihren beiden Händen sowohl die Nasenflügel als auch die Lippen von Niles zusammen. "Und jetzt schluck", befahl sie weiter.

Niles, der inzwischen puterrot im Gesicht vom Sauerstoffmangel angelaufen war, blieb keine andere Wahl. Er schluckte den unbekannten Inhalt der Phiole in zwei großen Zügen hinunter und atmete erleichert ein, als Bryn seinen Mund und seine Nase wieder freigab. So schlecht hatte die Flüssigkeit gar nicht geschmeckt; fast ein wenig wie Kirschsaft, der aus süßen Kirschen gemacht wurde.

Niles stöhnte gepeinigt auf, als er feststellte, was der seltsame Trank mit ihm gemacht hatte. Ihm wurde siedend heiß, als die Flüssigkeit in seinem Magen angelangte. Gleichzeitig schien es, als ob sein für ihn wichtigster Körperteil noch größer zu werden schien. Die Augen des Inkubus weiteten sich vor Entsetzen, als er verstand, was Bryn ihm da gerade gegeben hatte: ein unheimlich starkes Aphrodisiakum.

Die Augen der Leibwächterin glitten geradezu bewundernd über Niles Unterleid. Kurz entschlossen packte sie mit ihrer rechten Hand fest zu, als sie sich auf das Bett setzte und langsam und genussvoll ihre Hand auf- und abwandern ließ. Ihre linke Hand hatte Bryn zu ihrem eigenen Mund bewegt und sich ihren Zeigefinger selbst dort hinein geschoben. Sie umspielte ihn mit ihrer Zunge, einmal, zweimal, ein Dutzend Mal, während sie Niles weiter ungeahnte Freuden bereitete. Doch noch immer war der Inkubus nicht fähig, seine Erlösung zu spüren, noch immer hielt ihn Shannens Zauber davon ab.

Bryn zog ihren Zeigefinger aus ihrem Mund hervor. Ein einzelner, langer Speichelfaden blieb an ihm heften, der ihn mit ihrem Mund verband, bis er sich schließlich in der Mitte trennte. Mit ihrem nun feuchten Zeigfinger fuhr sie mehrmals um die rechte Brustwarze von Niles entblößter Brust herum. Dieser stöhnte auf, langsam wurden ihm die Liebkosungen von Bryn zu viel. Er wollte es endlich loswerden, doch es ging nicht, und Bryn machte es nur noch schlimmer. Ob sie das wohl wusste? fragte Niles sich selbst stumm. Ob sie das wohl anmachte?

Doch er erhielt auf diese Fragen keine Antworten, denn Bryn schien es nicht zu kümmern, was dem Inkubus gerade durch den Kopf ging. Sie veränderte ihre Geschwindigkeit, mit der sie ihre Hände arbeiten ließ, ständig, ließ sie genau an den richtigen Stellen zum Liegen kommen, wo es Niles am meisten erregte, und drückte dort kurz zu, bevor sie wieder weitermachte. Niles musste sich inzwischen heftig auf die Unterlippe beißen, denn ansonsten hätte er wohl lauthals gestöhnt und gebettelt, dass sie es doch bitte, bitte beenden möge, weil er es nicht mehr aushielt.

"Weiß...weiß Shannen davon?" brachte er schließlich einen einigermaßen sinnvollen Satz heraus, um Bryn abzulenken. Und tatsächlich, es funktionierte, aber nicht auf die Methode, wie er es sich gewünscht hatte.

"Weiß Shannen davon?" äffte sie ihn nach und unterbrach ihre Tätigkeiten. "Wenn ich das nur höre! Shannen, Shannen, Shannen! Ständig bist du nur hinter ihr her, aber nie hinter mir! Ich habe es satt, das mitansehen zu müssen!" Wütend stand Bryn auf, riss sich ihr Halstuch vom Hals, ebenso rasch und wütend zog sie ihre Bluse aus. Aus ihrem Rock strampelte sie sich mit Müh und Not selbst frei, bevor sie sich wieder Niles zuwandte.

Dessen Kopf schwirrte noch immer von der gerade erfahrenen Behandlung. "Du...du solltest das...sein lassen", stieß er hervor. "Sie...sie wird davon erfahren."

"Nein, wird sie nicht!" widersprach Bryn entschlossen und langte nach ihrem Halstuch, dass sie auf den Boden fallen gelassen hatte. Mit einer entschlossenen Geste legte sie es so um Niles Nacken, dass es seinen Mund bedeckte, und knotete die beiden Enden hinter seinem Kopf zusammen. Dumpfe, empörte Laute drangen darunter hervor, als Niles zu protestieren versuchte. Als er merkte, dass er damit keinen Erfolg hatte, gab er seine fruchtlosen Anstrengungen auf und besah sich Bryns Körper genauer. Er schien ein wenig wie eine Mischung aus Scarletts und Shannens Körper zu sein: nicht zu viel, nicht zu wenig, und ihre dünne Figur konnte man eher als durchtrainiert denn als schlaksig bezeichnen. Einen deutlichen Unterschied zu den beiden anderen Frauen gab es aber: Über ihren ganzen Körper verteilt lagen Narben, große Narben, kleine Narben, kurze Narben, lange Narben. Es waren die Zeugen vieler Kämpfe, die Zeugen eines Lebens als Kriegerin.

Und genau diese Kriegerin fiel jetzt über den wehrlosen Inkubus her.

Sie setzte sich rittling auf den Bauch des Inkubus, wodurch sie über ihm thronte wie ein Wolf, der gerade ein Kaninchen reißen will. Mit einer entschlossenen Geste griff Brynn nach den beiden Brustwarzen des Inkubus und drückte kräftig zu, was ihm ein gequältes Keuchen entlockte.

"Na, gefällt dir das?" fragte sie ihn herausfordernd. "Das ist doch das, was du auch immer bei anderen Frauen machst, nicht wahr?" Als er keine Antwort gab, drückte sie noch fester zu, was ihn erneut dazu veranlasste, lustvoll zu stöhnen.

"Zeit, den Spieß umzudrehen", meinte Bryn und ließ seine rechte Brustwarze los. Erleichtert atmete Niles auf, nur um im nächsten Moment festzustellen, dass Bryn ihren Mund dort platziert hatte. Ihre Zunge umspielte seine Brustwarze, und er fühlte sich mehr denn je in seinem Leben den Gelüsten anderer ausgeliefert. Für das, was Bryn tat, gab es nur ein passendes Wort.

Perfekt.

Ob Niles es wollte oder nicht, die Mischung aus Erniedrigung und Bestrafung gefiel ihm von Moment zu Moment mehr. Er genoss es, wie Bryn seine Brustwarze mit ihrer Zunge umspielte und von Zeit zu Zeit sanft daran saugte. Nach einer kurzen Weile löste sie ihre Lippen von seinem Körper und richtete sich leicht auf.

"Eine haben wir, eine fehlt noch", sagte sie mit einem diabolischen Grinsen und presste ihren Mund auf seine andere Brustwarze, um die Prozedur dort zu wiederholen. Währenddessen knetete ihre andere Hand die Brustwarze, die Bryn vorher mit ihrem Mund beehrt hatte. Da diese Brustwarze allerdings noch ziemlich feucht war vom ganzen Speichel, der dort war, war es eher ein Reiben als ein Drücken, doch hatte es denselben Effekt auf Niles wie zuvor. Als Bryn erneut ihren Mund löste und sich gerade aufsetzte, strich sie mit beiden Händen über seine Brustwarzen, die inzwischen hart wie Stein geworden waren.

"Wie bei einer Frau...", murmelte sie verächtlich. "Jetzt wird es aber Zeit für die wichtigste Stelle."

Ohne noch lange zu zögern, hob Bryn ihren Körper an und bewegte ihn in Richtung von Niles Unterkörper. Mit einer ihrer Hände sorgte sie dafür, dass bei ihm alles dort war, wo es zu sein hatte, damit es für sie möglichst einfach werden würde. Als sie spürte, wie etwas dort unten gegen sie presste, drückte sie ihren Körper gewaltsam hinunter, was ihr ein kurzes Aufkeuchen und Niles ein langes und tiefes Stöhnen entlockte. Mit beiden Händen stützte Bryn sich auf dem Bauch des Inkubus ab, als sie begann, ihren Körper in rhythmischen Bewegungen auf- und abzubewegen. Sie begann, bei jeder neuerlichen Abwärtsbewegung zu stöhnen, während es Niles ähnlich gut zu gefallen schien, denn seine Augen rollten unkontrolliert in ihren Höhlen hin und her oder verdrehten sich nach oben. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung presste Bryn ihre Hüften zusammen und übte so auch indirekt Druck auf Niles aus. Sie spürte, wie sich bei ihm etwas veränderte, während sie schneller und immer schneller wurde. Erstickte Grunzer drangen unter dem provisorischen Knebel hervor, mit dem sie den Inkubus stillgestellt hatte, und auch Bryn spürte, dass sie fast so weit war. Mit einer letzten, gewaltigen Anstrengung rammte sie sich selbst nach unten, so schnell wie noch nie zuvor. Beide Körper bäumten sich auf, als beide gleichzeitig ihren Höhepunkt erlebten. Bryn spürte, wie Niles alles, was sich so lange in ihm aufgestaut hatte, entlud. Um wirklich sicher zu gehen, griff sie instinktiv hinter sich, an den Ort, wo es herkam und drückte kurz und kräftig zu. Eine letzte Welle der Lust ging durch Niles Körper, bevor er erschlaffte. Auch Bryn sank zusammen und kam schwer atmend auf dem Inkubus zu liegen, ihren Kopf auf seiner Brust bettend.

Mit einem glücklichen Grinsen sah sie Niles an. "Na bitte, war doch gar nicht so schlecht."
 

Eine Weile später wachte Niles wieder auf. Er war allein, aber immer noch gefangen und festgebunden wie zuvor. Ein Blick zu seinem Unterleib bestätigte ihm, dass sein Problem offenbar verschwunden war, allerdings war er noch immer in einer recht ungünstigen Position. Der Knebel war aus seinem Mund entfernt worden und Bryn sowie alle ihre Kleidungsstücke waren verschwunden. Es gab von ihr keine Spur mehr, abgesehen von den zerbrochenen Glasscherben an der Wand, wo sie die Phiole hingeworfen hatte.

Während Niles bewegungsunfähig im Bett lag und sich den Kopf darüber zermarterte, wie er aus dieser peinlichen Situation herauskommen konnte, ohne sich zu blamieren, entdeckte er neben sich auf dem Bett einen kleinen weißen Zettel, der vorher nicht da gewesen war. Mit einiger Müh und Not konnte er die unordentliche Handschrift entziffern. Dort stand:
 

Die Reinigung für mein vollgesabbertes Halstuch bezahlst du.

Sieh deine momentane Lage als Bestrafung dafür an.

- B.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hinatara
2012-05-09T17:54:36+00:00 09.05.2012 19:54
Und ich mag deine Bryn /D
Nicht ganz InChara, aber I like *__________*
Von:  Hinatara
2012-05-09T17:43:46+00:00 09.05.2012 19:43
Bin noch nicht ganz durch aber: Ich liebe Scarlett *_______________* (haha)


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