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Der Vampir in unserem Keller

von

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Die Umgebung

„Naruto?“, hörte ich die Stimme meiner Mutter und drehte mich um. „Naruto“, diesmal klang es besorgt. Ansonsten hätte ich gesagt nur noch 5 Minuten, aber so setzte ich mich auf. Meine Mutter stand in der Tür. „Was ist denn, Mama, ich dachte, ich darf heute ausschlafen?“ „Ausschlafen! Es ist schon vier Uhr nachmittags“. Entsetzt sah ich auf die Uhr. Ein Traum vielleicht? Versteckte Kamera? „Ich war immer mal wieder hier, um nach dir zu sehen, aber du warst einfach nicht wachzukriegen“. „Keine Ahnung“, gähnte ich, ich hätte noch weiterschlafen können, so müde war ich. „Sag bloß nicht, das bisschen Arbeit gestern hat dich so fertig gemacht“. Das ging eindeutig zu weit, so etwas ließ sich ein echter Kerl nicht sagen. „Ach wo, ich bin fit wie ein Turnschuh“. Mein Magen brummte. „Und ich hab Hunger“. „Na, dann komm runter“, sagte sie und schloss die Tür.
 

Ich zog meinen Bademantel an, nahm mein Waschzeug und lugte mal vorsichtig in den Gang. Keiner zu sehen, wahrscheinlich waren wir in diesem Kaff ohnehin die einzigen Hotelgäste. Tja, also, wo hatten die hier ihr Bad versteckt? Ungefähr eine Viertelstunde war ich am Suchen bis ich endlich einen Menschen antraf, und fragen konnte. Nach einer weiteren halben Stunde war ich frisch geduscht zurück in meinem Zimmer und zog mich so schnell es ging an. Mittlerweile war mir nämlich schon ganz schlecht vor Hunger.
 

Die Gaststube war unten, das hatte ich schon bei der Ankunft gesehen, nur meine Mutter saß dort an einem Tisch und vier ältere Männer, die Bier tranken an einem anderen. „Ich hab dir schon was bestellt“, begrüßte sie mich. „Gut, danke“, antwortete ich ihr. Mir war ehrlich egal, was es war, Hauptsache essbar. Ich sah zu den alten Leuten rüber. Mir gefiel es hier immer noch nicht und in Gedanken fragte ich mich gerade, ob ich in 50 oder 60 Jahren auch dort sitzen würde. Und wenn, trank ich dann mein Bier alleine oder mit anderen. „Es sieht so aus, als würde es doch länger dauern, bis wir in das Haus ziehen können, als wir dachten“, meinte Mutter grade. Ich nickte bloß, das war keine große Überraschung. „Aber dein Zimmer machen wir zuerst fertig“, rief sie mir aufmunternd zu. Ich allein in diesem Haus? „Nur keine Umstände“. Mein Essen kam. „Oh, Mama, warum ausgerechnet Eier?“ „Na, weil die sehr gesund sind“. Orangensaft gab es auch noch dazu.
 

Ich hatte beschlossen, eine Wanderung zu machen. Vielleicht fand sich in dieser dorfigen Stadt ja doch irgendetwas, das mir gefiel. Kinderlachen. Ich ging in diese Richtung und kam zu einem alten, aber sehr großen Gebäude. Egal wie alt etwas ist, eine Schule erkennt man irgendwie sofort. Sie war umgeben von einem Maschendraht, an dem jede Menge Grün herumstand. Ich hielt mich mit den Händen am Draht fest, und versuchte durch den Dschungel hindurch etwas zu sehen. „Tor“, rief eine Stimme. Ich suchte nach dem Mensch, dem die Stimme gehörte. Er kam in mein Blickfeld, als er mit erhobenen Händen an mir vorbeirannte. Es war ein Junge mit rotblonden Haaren und blasser Haut. Und Sommersprossen. Jede Menge Sommersprossen.
 

Jetzt sah ich auch noch andere Kinder. Die meisten waren Jungen in meinem Alter, aber auch viel kleinere. War das etwa ein Kindergarten? Ich wechselte meinen Standort. Dorthin wo nicht so viel Gestrüpp war. Ja, da saßen Mütter auf Bänken und kleine Kinder schaukelten, oder wippten auf hölzernen Sperrholzpferdchen die an der Unterseite mit einem spiralförmigen Draht am Boden befestigt waren. Solche hatte ich schon gesehen. Mein Gott, obwohl hier alles so alt aussah wie von vorgestern, hatten sie ausgerechnet die Spielsachen gegen den neumodischen Schrott ausgetauscht? Mädchenlachen. Ich schaute nach rechts. Dort saßen junge Mädchen, auch in etwa in meinem Alter, die den Jungs beim Fussball zusahen und kicherten oder sie anfeuerten. Ich fühlte mich jetzt schon ausgeschlossen. Das war schon immer so, schon im Kindergarten dachte ich, irgendwie gehöre ich nicht dazu. Was diese da wohl über sich selber dachten? Dachten sie überhaupt über sich selbst nach?
 

Ich ließ den Zaun los und ging weiter. Vielleicht konnte man es als einen Vorteil sehen, das hier fast keine Autos fuhren. Im Kindergarten hatte ich immer alleine am Tisch gesessen und gebastelt, wenn die anderen ein dämliches Gruppenspiel spielten. Es war furchtbar gewesen, ich hatte es gehasst, dahinzugehen. Nicht weil ich alleine am Tisch gebastelt habe, das hat mir Spaß gemacht, sondern weil die Kindergartentante mich immer gezwungen hatte, an diesen Spielen teilzunehmen. Sie konnte oder wollte nicht verstehen, dass ich dazu keine Lust hatte, und ansonsten zufrieden war.
 

Einen Tag hatte ich ganz besonders gut in Erinnerung. Ich saß an meinem Tisch mit einer Art Korkplatte, dazu gab es farbige Holzteilchen, Dreiecke, Vierecke, Kreise und kleine Nägel. Ein kleiner Hammer war auch dabei. Damit konnte man die verschiedenen Teilchen auf der Korkplatte festhämmern, weil sie in der Mitte ein Loch für den Nagel hatten. Ich hatte gerade so richtig Spaß und war dabei ein echtes Kunstwerk zu schaffen, als mich die dumme Tante rief. Ich hatte keine Lust, aber sie ließ nicht locker, wenigstens einmal dann könne ich zurückgehen. Um meine Ruhe zu haben aber total ungern ließ ich mich eben darauf ein.
 

Das idiotische Spiel, keine Ahnung wie es hieß, ging so. Alle Kinder saßen auf dem Boden im Kreis, dicht an dicht und sangen ein Lied. Ein anderes Kind, und in diesem Fall war ich das, musste um den Kreis herum gehen, irgendwann mal ein Kind an der Schulter antippen, und dann loslaufen. Der superintelligente Endzweck , ich meine das Ziel war es, um den Kreis aus Kindern herumzulaufen und sich auf den Platz des berührten Kindes zu setzen, dieser Platz war nämlich frei, weil das Kind, das man berührt hatte, aufstehen und einen jagen musste. Wurde man gefangen, bevor man sich auf den freien Platz setzen konnte, hatte man verloren. Ich hatte natürlich verloren, aber mein Soll erfüllt, und endlich wieder Ruhe für mein eigenes Kunstwerk. Oh ja, das Peinlichste überhaupt bei diesem Spiel hätte ich beinahe vergessen, man musste nicht nur um den Kreis herumlaufen, nein man musste herumhüpfen und sich Arme und Beine verrenken. Es war schlimm.
 

Am nächsten Tag kam meine Mutter und sagte, die Tante hätte gesagt, mit mir stimmt was nicht. Ich wurde zu einem Kinderpsychologen gebracht, und dachte, ich wäre im Paradies gelandet. So viel herrliche Spielsachen. Zwei Stunden durfte ich dort bleiben. Außer mir war noch ein Mädchen da, wir spielten zusammen. Es war einfach toll, die Zeit ging viel zu schnell vorbei, aber ich freute mich tierisch aufs nächste Mal, das sagte ich dem Onkel auch, der mich verabschiedete. Nur, es gab kein nächstes Mal. Ich sei normal hieß es, und darum durfte ich nicht mehr kommen, stattdessen musste ich wieder in den alten Kindergarten, und die Tante dort schien sich zu ärgern, dass ich normal war, sie hatte den Mund richtig zusammengekniffen.
 

Wie auch immer, die Grundschule war okay, dort war ich Mister Superbeliebt, und man schlug sich drum, wer neben mir sitzen durfte, der Wechsel ins Gymnasium brachte mir das Gegenteil, dort war ich der Außenseiter und keiner wollte bei mir sitzen. Ich hatte auch keine Lust auf diese Schule, meine Noten waren grottenschlecht, und wieder hieß es, bei mir stimmt was nicht. Ich wurde zum Ohren und Augenarzt geschickt und es wurde ein IQ-Test gemacht. Vier Stunden lang, vier Kategorien, Sprache, da verlor ich einen Punkt, Logisches Denken, da verlor ich 2 Punkte ebenso bei Mathematik, bei Gedächtnis hatte ich keine Lust mehr, war auch richtig müde und verlor sogar 4 Punkte, das Endergebnis war 136. Die Lehrer waren ratlos, meine Eltern ebenso. Meine Noten wurden noch schlechter und ich wurde auf die Gesamtschule runtergestuft. Dort gefiel es mir dann wieder und meine Noten wurden auch besser, hatte ich im vergangenen Jahr in Englisch gerade mal eine 5 statt 6 bekommen, bekam ich in der neuen Schule eine 1. Das gefiel den Lehrern natürlich. Meinen Eltern ebenso, also war alles in Ordnung mit mir.
 

„Das ist nicht die Pubertät, Naruto, das hängt irgendwie mit deinem IQ zusammen. Man kann sich nicht in einem Jahr so verbessern, davon abgesehen, das du doch überhaupt nicht gelernt hast“. Ich protestierte, doch ich hatte gelernt, nicht viel aber ich hatte. Ein bisschen Schiss das die neue Schule blöd war, und meine Noten dann auch wieder hatte ich schon.
 

Wenig Verkehr und viel Wald, zur Not konnte ich ja in den Wald gehen. Wenigstens wenn es warm war. Am Ende der Straße sah ich unser Haus, irgendwie war ich wohl im Kreis gelaufen. Ich ging darauf zu. Mein Vater musste schon arbeiten, das wusste ich, also waren das wohl Handwerker, die Leute die hier ein und ausspazierten, als hätten wir Tag der offenen Tür. Sicherheitshalber wollte ich mal nachsehen und wurde gleich angemeckert, „das ist eine Baustelle, verschwinde“. Baustelle. Na ja. Nicht sehr erfreulich, wenn das neue Zuhause als Baustelle bezeichnet wurde. „Ich wohne hier“, sagte ich. Auf dieser Baustelle, dachte ich und ging einfach rein. Wollte mal sehen, wie weit die mit meinem Zimmer sind. Die Farbe an der Wand war - orange. Ich wäre gerne wieder gegangen, aber ein paar Möbel waren schon aufgestellt, vielleicht sollte ich mal einräumen. Nach zehn Minuten wurde mir das zu langweilig. Ich ging Richtung Küche bzw. Haustür als mir die Kellertür auffiel.
 

Da hatte ich noch nicht nachgesehen. Gleich beim Öffnen schlug mir entsetzlicher Mief entgegen, so dass ich mich wegdrehte, es roch verschimmelt, vergammelt, modrig und keine Ahnung wie. Nach einem Moment der inneren Sammlung warf ich nochmal einen Blick hinein. Waren oben keine Spinnen gewesen, so war hier das Spinnenparadies. Eine Treppe führte hinunter, und ich überlegte noch, ob ich das riskieren sollte, bei dem Geruch würde sie wahrscheinlich einkrachen. Und ja, als ich näher hinsah, entdeckte ich drei oder vier Stufen oder besser gesagt, Bretter, die irgendwie irgendwo angenagelt worden waren, weil die Stufen fehlten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akio21
2012-03-10T09:37:34+00:00 10.03.2012 10:37
japp, der ist schon da
Von:  mor
2012-03-09T14:22:09+00:00 09.03.2012 15:22
ob der Vampir bereits da ist? ^^


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