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Der Vampir in unserem Keller

von

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Der Name Uchiha

Kibas Gesicht fing an zu strahlen. Er freute sich.

„Hey, du freust dich ja richtig. Wieso bist du denn von da dann weggezogen?“

Beleidigt verzog er das Gesicht. „Na wegen dir. Hab ich dir doch gesagt.“

„Ach so, ja.“

„Schön, dass du dich erinnerst.“ Seine Stimme klang sarkastisch. Eigentlich war das sonst nicht seine Art. Ich hatte mir nie Gedanken darum gemacht, ob es ihm schwer gefallen war, seine alte Heimat zu verlassen. Wie lange hatte er da wohl gelebt?

„Also, wann gehen wir?“

„Kannst du nochmal mit Star reden? Ich würde sie und ihren sogenannten Bruder gerne mitnehmen.“ Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, die beiden hier schutzlos zurück zu lassen. Und – so etwas tat ein verantwortungsbewusster König auch nicht, oder?

Kiba wiegte den Kopf hin und her. „Ich glaube nicht, dass das was bringt, aber ich kann es ja mal versuchen.“

„Sag ihnen doch so was wie, das die Feinde unsere Höhle kennen und früher oder später hier auftauchen werden. Das sie mir das eingebrockt haben, nicht wenigstens ein normaler Vampir zu sein und wenn sie unbedingt sterben wollen, dann bitte nicht hier, in dieser stinkenden Höhle. Oder so etwas, dir fällt schon was ein.“

Kiba kratzte sich am Kopf. „Ich sagte doch, ich versuchs.“

„Das reicht nicht“, antwortete ich und stand auf. „Überred sie irgendwie, ich verlasse mich auf dich.“

„Hey, wo willst du denn hin?“

„Mir ist da was eingefallen.“

„Wie? Was denn? Gehen wir doch nicht zu mir?“

Ich wandte mich Kiba zu. „Erinnerst du dich noch an unseren Stammbaum?“

Er sah mich an, als würde ich von Marsmännchen reden.

„Damals, na ja nicht damals, so lange ist es ja noch nicht her. Als ich zum Vampir wurde und mich nicht bewegen konnte. Da hast du doch unseren Stammbaum geholt.“

Kibas Gesicht leuchtete „oh ja, ich erinnere mich. Was ist damit?“

„Seit ich in deiner Erinnerung war, habe ich überlegt, woher ich den Namen kenne. Graf Uchiha. Ich dachte immer Graf Uchiha, aber als ich den Graf weg ließ und nur an Uchiha dachte, da fiel es mir wieder ein.“

„Was fiel dir ein?“

„Woher ich den Namen kenne, natürlich, was sonst.“

„Sag nicht, du hast ihn in diesem Buch gesehen?“

„Hab ich nicht, so alt bin ich nicht, als dass ich solche Buchstaben lesen könnte, aber du – du hast ihn mir vorgelesen. Daher kenne ich ihn. Dachte damals noch, seltener Name.“

„Na und? Hey Moment mal. Du willst nicht dahin und das Buch holen, oder?“

„Doch, genau das hatte ich vor.“

„Kommt ja überhaupt nicht in Frage. Selbst wenn der Name da steht, das heißt doch noch lange nicht, das es sich dabei um einen Verwandten von diesem Graf handelt. Und außer Namen steht da doch nichts.“

Ich wollte widersprechen, aber als ich sein verärgertes Gesicht sah begriff ich, dass das keine so gute Idee war. Kiba würde versuchen mich aufzuhalten, und wenn das nicht funktionierte einfach mitkommen.

Ich lachte. „Hast recht, es ist nur ein alter Name. Egal. Aber bitte tu mir den Gefallen und bring die beiden dazu, mit uns mitzukommen. Ich kann nicht einfach abhauen, und sie hier zurücklassen.“ Ich sah ihn bittend an und hoffte, das er meine Gefühle verstand.

„Befehl es doch einfach. Dann müssen sie.“

„Kiba!“

„Ja, schon gut. Ich tu mein Bestes.“ Er drehte sich um und steuerte schon auf die Höhle zu.
 

Ich fühlte mich komisch, als ich unser Haus sah. Extrem unwohl, so sehr, dass ich am liebsten sofort eine Kehrtwendung gemacht hätte und wieder gegangen wäre.

Nicht mal näher ran gehen konnte ich. Kiba hatte vermutlich doch recht gehabt. Ja, ich sollte einfach gehen. Wenn ich nur mal nicht so neugierig gewesen wäre. Irgendwie musste ich mich zusammen reißen. Meine Eltern wollte ich ja gar nicht sehen, das wäre nur – schmerzhaft. Nur das Buch holen und weg. Genau. Ich ging einen Schritt vor und zwei zurück. Der Grund war einfach. Plötzlich hatte ich das Gefühl bekommen, mein Kopf würde platzen, jetzt war es wieder weg.

Ich konzentrierte mich und sah zu unserem Haus. Oder ihrem Haus. Auf dem Boden konnte ich diese Zeichen erkennen, sogar am Zaunpfosten waren welche. Wenn das keine deutliche Ausladung war...

Und eben diese Zeichen machten es mir auch unmöglich, ins Hausinnere zu sehen. Alarmiert und beunruhigt trat ich von einem Fuß auf den andern. Was, wenn sie irgendeinen Plan ausheckten? War das nur Schutz oder war das was anderes, die Zeichen um uns oder mich fernzuhalten? Ich musste es unbedingt herausfinden. Aber wie? Selbst wenn ich die Kopfschmerzen ignorierte, ich würde nicht nahe genug heran kommen um durch ein Fenster zu sehen. Vorher würde ich sicher in Ohnmacht fallen. Diese Zeichen waren viel stärker als die, die an dem Eselskarren waren. Also waren sie wohl für mich gedacht. Aber wenn ich nicht näher ran konnte – würde ich auch nichts erfahren.

Was hatte Kiba gesagt? Man muss nur ein paar wegwischen oder durcheinander bringen, dann haben die anderen keine Bedeutung mehr? Toll, und wie sollte ich das unbemerkt anstellen? Ich konnte mir ja nicht eben mal einen Feuerwehrschlauch ausleihen, ohne bemerkt zu werden. Mir fiel der Straßenbesen ins Auge, der an der Wand des Nachbarhauses lehnte. Die hatten wohl vergessen, ihn mit rein zunehmen. Die Kreide weg zukehren oder zu verwischen wäre kein Problem. Aber ich hatte keine meterlangen Arme. Dann dachte ich wieder an Kiba. An das was er gesagt hatte. Wir sollten uns mit den Menschen verbünden. Vielleicht ging das?

Ich stellte mich so nahe es ging an unser Haus, aber so, dass sie mich nicht sehen würden, falls einer aus dem Fenster sah und wartete einfach. Plötzlich hörte ich ein Rauschen hinter mir.

„Du Lügner“, wütete Kiba.

Ich hielt den Zeigefinger an die Lippen und deutete auf unser Haus. „Siehst du das?“

„Was denn?“

„Sie haben alles voll mit den Zeichen gekritzelt, nicht mal ich kann in die Nähe.“

„Oha. Aber – was stehst du dann noch hier herum.“

„Du hast doch gesagt, wir sollten uns die Sympathie der Menschen zu nutze machen?“

„Versteh kein Wort“, brummte Kiba immer noch verärgert.

„Wir könnten einen fragen, ob er mit dem Besen da“, ich deutete in die Richtung, „die Zeichen weg kehrt.“

„Dummkopf.“

„Was?“

„Ja, ich habe gesagt, das es Menschen gibt, die uns freundlich gesinnt sind, aber glaubst du, wenn einer kommt, musst du nur sagen, hi ich bin ein Vampir, nimm den Besen, und kehr mal dort?“

Verständnislos sah ich ihn an.

Kiba schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. „Du bist so was von stur. Warte hier.“ Damit verschwand er. Ich hatte immer noch keine Ahnung was das sollte, aber egal. Ich würde einfach weiter warten. Natürlich hatte ich nicht vor zu sagen, dass ich ein Vampir bin, was dachte der? Aber ich wollte schon um Hilfe bitten, gewissermaßen. Irgendjemand würde ja wohl so freundlich sein, oder?

Kurz darauf war Kiba wieder da.

„Wo warst du?“

„Frag nicht. Hoffentlich kommt überhaupt jemand. Um diese Zeit.“

„Und wie ist es bei Star und Laddy gelaufen?“

„So, wie ich es mir gedacht habe, aber sie kommen mit.“

„Echt? Kiba du bist der Beste. Ehrlich, du bist toll. Wie hast du es hinbekommen?“

„Hab gesagt, du hättest es befohlen.“

„Kiiibaaa“, grollte ich.

„Pst, da kommt tatsächlich einer.“

Er hatte recht. Eine junge Frau ging mit ihrem Hund spazieren. Ich machte mich schon bereit, mich ihr in den Weg zu stellen, als Kiba seine Hand gegen meine Brust legte. „Lass mich das machen. Ich kenne mich mit Menschen besser aus als du.“

Wie war das? Das war ja wohl die Höhe, als ich gerade anfing mich aufzuregen, schlenderte Kiba ihr entgegen.

„Guten Abend, schöne Frau.“

Sie sah ihn abweisend und missbilligend an. Soviel zu dem Thema.

Kiba griff in seine Hosentasche und holte zu meiner Überraschung ein Bündel Geldscheine heraus. Er deutete auf das Haus, erklärte ihr, was wir wollten und das sie dafür die 4000 Kröten bekommen würde. Anscheinend traute sie der Sache nicht so recht. Kiba erzählte etwas von einer verlorenen Wette. Er müsse nun kehren, aber er wolle sich die Hände nicht schmutzig machen. Sein exzentrischer Freund, dabei deutete er in meine Richtung, was ich als Stichwort verstand, also winkte ich ihr freundlich zu, wäre aber damit einverstanden, wenn jemand anderes kehrt. Er redete von mir, wie von einem Idioten, aber so seien reiche Leute eben alle.

Was sollte der Quatsch?

Wie auch immer, die Bedenken der jungen Frau schien er damit zerstreut zu haben, sie drückte Kiba die Leine in die Hand, nahm den Besen, und wischte dort vor unserem Haus damit über den Boden. Die Zeichen selbst merkte sie als Mensch natürlich nicht, und sehen konnte sie sie auch nicht. Ich dagegen spürte, wie der Druck in meinem Kopf verschwand und gab Kiba ein Zeichen.

Der bedankte sich, gab ihr das Geld, Leine wurde gegen Besen getauscht und sie ging weiter, wobei sie an mir vorbei kam, und mich dermaßen komisch ansah, dass es fast schon körperlich unangenehm war. Ich versuchte freundlich zu lächeln, mit dem Ergebnis, dass sie ihre Schritte beschleunigte.

Am besten schnellstmöglich vergessen, ich ging ein paar Schritte auf unser Haus zu und merkte – nichts. Es war also wirklich so, wie Kiba schon vermutet hatte.

Er kam zu mir. „Du hattest recht. Ich spüre nichts mehr.“

„Hab ich doch gesagt, warum sollten sie sich sonst soviel Mühe mit der Reihenfolge machen, wenn es nicht wichtig wäre?“

Ich drehte mich um. „Schon gut, aber über das, ich kenn mich besser mit Menschen aus, und dieses Geld reden wir noch.“

Kiba schreckte leicht zurück, aber darum kümmerte ich mich jetzt nicht, ich konzentrierte mich wieder auf das Innere des Hauses.



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