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Plagende Erinnerung

*~YuKa~*
von

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Wo bist du?

Es war ein schönes Gefühl, jemanden zu haben, der einem Wärme und Geborgenheit schenkt.

„Ich bin froh, dich zu haben“, dachte Yuriy und betrachtete den Kleinen, der dicht neben ihm lag.

„Gute Nacht Kai, träum was Schönes“, flüsterte er leise und schlief schließlich auch ein. Sie hatten sich immer geholfen, waren füreinander da und des anderen Lebensinhalt gewesen. Zu diesem Zeitpunkt ahnten die Beiden noch nicht, dass sie bald gewaltsam auseinander gerissen werden und sich für lange Zeit nicht sehen würden.
 

Kai kehrte eines Tages von seinem `Spezial Training´ mit Boris nicht zurück, daher begann sich Yuriy unglaubliche Sorgen zu machen und lief aufgeregt in ihrem Zimmer hin und her.

„Wo bleibt er? Sonst kommt er doch immer um halb acht wieder zurück“, stellte er fest und bemerkte, dass sich so langsam Panik in ihm breit machte. Ihm fiel ein, dass sie gestern diesen neuen Blade `Black Dranzer´ vorgestellt bekommen hatten und Kai total fasziniert gewesen war. Man hatte ihm richtig angesehen, dass er unbedingt mit diesem Blade kämpfen und ihn besitzen wollte. Allerdings war dieser fast unkontrollierbar und sogar für Kai zu stark, obwohl er mit Abstand der begabteste Blader in der Abtei war. Yuriy entschloss sich gegen viertel neun sich auf die Suche nach seinem Freund zu machen.
 

„Vielleicht hat Boris es mit dem `Training´ etwas übertrieben und Kai liegt irgendwo verletzt in den Katakomben“, kam es Yuriy in den Sinn, denn er wusste, dass Boris Kai mehr folterte, als ihn zu trainieren.

„Ich muss sofort los!“, sagte er sich und schlich sich aus dem Zimmer. Er ging durch die dunklen Gänge der Abtei in Richtung Boris Labor.

Als er dort angekommen war, holte er tief Luft und machte sich schon auf das Schlimmste gefasst. Leise öffnete er die Tür zu Boris Büro einen Spalt.

Ihm stockte der Atem: Der Raum war menschenleer, nur Spuren eines heftigen Kampfes oder einer Explosion waren aus der Richtung der Tür, die zu Boris Forschungsabteilung führte, deutlich zu erkennen. Yuriy wusste von Kai, dass in jener Abteilung Black Dranzer aufbewahrt wurde und so schienen seine Befürchtungen wahr zu werden.
 

Auf einmal ertönte eine Stimme hinter Yuriy.

„Solltest du um diese Zeit nicht in deinem Zimmer sein?“

Er drehte sich langsam um und stand Boris gegenüber. Yuriy hatte sich zwar ein wenig erschrocken, fasste sich aber schnell wieder und sagte: „Ich hab nach Kai gesucht, weil er nicht in unser Zimmer zurückgekehrt ist“

Boris lachte kurz auf.

„Vergiss ihn, er kommt nicht wieder zurück.“

Mit einem gefährlichen Unterton fügte er hinzu: „Und schlag dir gleich schon mal aus dem Kopf, ihn zu suchen“

Der achtjährige Junge konnte nicht fassen, was er gerade erfahren hatte und rannte völlig verzweifelt in sein Zimmer zurück.
 

In den nächsten 3 Wochen hatte Yuriy sich, trotz Mahnung von Boris, auf die Suche nach seinem besten Freund gemacht und nach und nach beinah die ganze Abtei durchkämmt. Eines Abends schlich er sich wieder einmal aus seinem Zimmer, denn heute hatte er sich vorgenommen in der Forschungsabteilung die Labore zu durchkämmen, in der Hoffnung Kai doch noch zu finden.

Er lief den Korridor entlang, an dessen Seiten sich weitere Schlafräume befanden, und bog rechts in Richtung Forschungsabteilung ab. Yuriy war inzwischen schon lange genug in der Abtei, um zu wissen, wo sich die Überwachungskameras befanden und wie er diese umgehen konnte.
 

In den vergangenen Wochen hatte er sich die Bewegungen der Kameras eingeprägt und somit fiel es ihm nicht schwer, unentdeckt zu den Laboren zu gelangen. Zu seiner Linken befanden sich einige schlichte Holztüren, hinter denen er Lagerräume vermutete. Zu seiner Rechten langen die Räume, in welchen die diese so genannten Bitbeasts `erschaffen´ wurden, so erzählte man sich jedenfalls...
 

Zu dieser späten Stunde waren zum Glück schon alle Beschäftigten dieser Abteilung nicht mehr anzutreffen und so hatte er freie Bahn. Hinter den linken Türen verbargen sich wie vermutet Lagerräume, die schnell durchsucht waren und so widmete sich Yuriy den Forschungsräumen. Er öffnete die schwere Holztür vorsichtig, spähte in den dunklen Raum, dessen einzige Lichtquellen riesige, grün leuchtende Glasgefäße waren, in denen irgendetwas zu sein schien.
 

Allerdings lagen jene Gefäße weiter hinten im Raum, sodass er deren Inhalt nicht genau bestimmen konnte. Nun betrat er den Raum und sah sich darin um.

„Kai ist hier also auch nicht“, seufzte er und wollte schon wieder aus dem Raum gehen, als ihm die Gasgefäße wieder einfielen. Er ging in den hintersten Teil des Raumes, in dem diese komischen Teile standen, und musste mit Schrecken feststellen, dass sich in ihnen Tiere befanden. Diese waren mit Schläuchen vernetzt und schienen sogar noch zu leben. Das war ihm zu viel. Er rannte aus dem Raum, durch die Forschungsabteilung zurück und in sein Zimmer, wo er erstmal Luft holen musste.
 

„Was um alles in der Welt machen die denn mit den Tieren?“

Yuriy ahnte zwar, dass diese Abtei keine gewöhnlich war, aber so abartig hatte er sie nun doch wieder nicht eingeschätzt.

„Es tut mir Leid Kai, aber ich halte das einfach nicht mehr aus! Wer weiß, was ich noch alles finden werde, wenn ich noch weitersuche?“

Es viel ihm wirklich schwer, diese Entscheidung zu Treffen, aber er hatte keine andere Wahl...
 

Von nun widmete er sich ganz dem Training. Zum einen um sich abzulenken, zum anderen weil es ihm irgendwie Spaß machte, den Anderen überlegen zu sein und seine Gegner am Boden liegen zu sehen.

Als er eines Tages den Blade eines anderen Jungen zur Unbrauchbarkeit verstümmelt und schließlich in tausend kleine Teile zerschmettert hatte, wurde

ihm erst bewusst, wie stark er ohne seinen Freund abstumpfte war, sodass es ihn selbst erschreckte.
 

Das Schlimmste an alle dem war jedoch Folgendes:

Ihm bereitete es ungeheures Vergnügen, die anderen Bladern zu besiegen und sie danach fertigzumachen. Boris war diese Veränderung natürlich nicht entgangen. Daher ließ er Yuriy ihn nun genau beobachten und analysierte seine Züge und Strategien bei seinen Kämpfen.

Nach wenigen Wochen wurde Yuriy in Boris’ Büro geschickt, den Grund dafür solle er erst später erfahren, so hatte man es ihm gesagt.
 

Danach begab er sich so schnell wie möglich auf den Weg zu Boris’ Büro. Als er an der Tür angekommen war, klopfte er an und wurde sofort herein gebeten.

„Setzt dich“, sagte Boris und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

„Nun, Yuriy, wie ich in letzter Zeit beobachtet habe, hast du dich enorm verbessert und deine Fähigkeiten haben sich ebenfalls gesteigert“, begann er. „Dein Verhalten gegenüber deinen Gegnern hat sich ebenso geändert…“

Er machte eine Pause, sah Yuriy mit einem hämischen Grinsen an und beendete den Satz: „Und zwar genau in die richtige Richtung“

Yuriy sah ihn nun fragend an und so erklärte Boris ihm einige Dinge. Er teilte ihm auch mit, dass er ihn von nun an selbst trainieren würde, worauf Yuriy einwilligte, da er nu daran dachte, noch stärker werden zu können und die Folgen, die dies mitsichbrachte völlig außer Acht ließ.
 

In den nächsten fünf Monaten wurde er von Boris trainiert und ihm wurde bewusst, was Kai alles auf sich nehmen hatte müssen, denn Boris’ Trainingsmethoden waren ziemlich anstrengend und mehr als eigenwillig.

Zu seiner Freude hatte er einen Blader namens Bryan kennen gelernt, mit welchem er nun sein Zimmer teilte. Er war ganz anders als Kai, dennoch verstand er sich ziemlich gut mit ihm und sie wurden bald gute Freunde.

Yuriy hatte es zwar aufgegeben nach Kai zu suchen, aber er würde ihn nie vergessen, das hatte er sich geschworen.

„Auch wenn ich jetzt Bryan habe, werde ich dich nie vergessen, Kai. Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, um dich zu finden, aber das war wohl nicht genug...Vergib mir.“
 

Yuriy hatte nich ahnen können, was damals passiert war. Kai war nach Boris' Spezial Training in den Teil der Abtei eingedrungen, in welchem Black Dranzer verwahrt worden war. Er hatte sich Black Dranzer genommen und versucht ihn unter Kontrolle zu bekommen, was damit endete, dass dieser gegen die Gastanks geprallt war und durch diesen gewaltigen Aufprall die Tanks explodiert waren. Kai war von einem herabfallenden Balken getroffen worden und hatte dadurch eine zeitweilige Amnesie erlitten.

Der ohnmächtige Kai wurde kurz darauf von Voltaire gefunden, da dessen Büro in der Nähe lag und die Explosion von dort aus deutlich zu hören gewesen war. Er hatte Kai in seine Villa gebracht, wo er von Voltaires Hausarzt behandelt worden war. Er wollte seinen Enkel nicht in die Abtei zurück gelassen, da er Angst um ihn hatte. Außerdem hatte er Boris beauftragt, einen Ersatz für Kai in der Abtei aufzutreiben, um seine Pläne letztendlich doch in die Tat umsetzten zu können, jedoch ohne seinen Enkel zu gefährden.
 

So verstrichen die Jahre und schließlich war es soweit: Die Demotlition Boys hatten sich für die bevorstehende Beybladeweltmeisterschaft qualifiziert. Das Team bestand aus Sergej, einem großen und kräftig gebauten, ruhigem Russen, Bryan, der fast so erbarmungslos war wie Yuriy selbst, Ivan, einem kleinwüchsigen, aber aggressiven Blader und ihrem Anführer Yuriy, der mit Abstand gefürchtetste Blader ganz Russlands.

Kai war in Vergessenheit geraten und die bevorstehenden Kämpfe waren in den Vordergrund gerückt.

Während ihrer Reise mit dem Zug hatte Yuriy viel Zeit und dachte viel nach, vor allem machte er sich über die anderen Blader Gedanken. So ließ es sich nicht vermeiden auch an Kai zu denken.

„Vielleicht bladet er immer noch und nimmt auch an der WM teil...“

Er hatte sich selbst für diesen Gedanken schlagen können, dass er es auch nur wagte, sich Hoffnungen zu machen!

„Ich werde ihn nie wieder sehen und muss mich damit abfinden!“
 

Bryan war diese Abwesenheit seines besten Freundes aufgefallen und stubste Yuriy, als dieser mal wieder in Gedanken war, einfach an.

„He, was soll das?“, schnaubte Yuriy sichtlich verärgert.

„Du warst schon wieder weggetreten und da dachte ich, ich hole dich in die Realität zurück“, grinste Bryan ihn frech an. Er sah Yuriy in die Augen und seine Mine wurde wieder ernst: „Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um dich, du bist doch sonst nie so in Gedanken versunken“
 

Nun senkte er seine Stimme und flüsterte in Yuriys Ohr: „Kann es sein, dass du Liebeskummer hast? Du weißt, du kannst mit mir über alles reden und-“

„Was? Liebeskummer?“, schrie Yuriy schon fast und nun wurden Sergej und Ivan langsam hellhörig.

„Wie heißt sie denn?“, hakte Bryan weiter nach. „Ist es die Süße von der Bar, in der wir letztens waren? Oder doch die, die dich vor der Disco angesprochen hat?“

Yuriy war völlig außer sich, aber Bryan konnte ja nicht wissen, was Yuriy wirklich beschäftigte und über wen er so viel nachgedacht hatte.

“Das hat damit rein gar nichts zu tun!“, grummelte er nun. „Außerdem waren die beiden überhaupt nicht mein Typ.“

„Ah ja, verstehe. Aber was ist es dann? Weshalb sollte man sonst so ein Gesicht ziehen?“, hakte Bryan weiter nach.

„Nun ja...ich hab mir über die anderen Blader Gedanken gemacht und...“, er stockte. Ihm fiel ein, dass er Bryan noch nie was von Kai erzählt hatte, also stand er auf und zog Bryan ein Stück mit sich, wo Sergej und Ivan sie nicht hören konnten.
 

„Also bevor ich dich kennen gelernt habe, hatte ich auch einen besten Freund, der aber nach dem Vorfall mit Black Dranzer auf einmal spurlos verschwunden war. Ich hab ihn lange Zeit gesucht, aber nicht gefunden...Er war mir sehr wichtig und-“, seine Stimme versagte und er spürte, wie etwas nasses seine Wange hinabglitt. Schnell wischte er die Träne mit seinem Ärmel ab und versuchte die Fassung nicht zu verlieren.
 

Bryan sah ihn überrascht an, vor allem deswegen, weil er Yuriy noch nie hatte weinen sehen.

„Dieser Freund schien ihm eine ganze Menge bedeutet zu haben…“, stellte er fest und beschloss Yuriy nun wenigstens irgendwie aufzumuntern. Da ihm nichts anderes einfiel sagte er: „Bestimmt siehst du ihn irgendwann wieder…“

Er klopfte ihm auf die Schulter und lächelte ihm zu.

„Ja, hoffentlich hast du Recht“, erwiderte Yuriy und lächelte gequält zurück.
 

Er entschied sich, Bryan alles über seine Vergangenheit zu erzählen, da es angeblich helfen soll, über seine Probleme zu sprechen. Nachdem er die letzten Jahre grob zusammengefasst hatte, fühlte er sich tatsächlich schon ein bisschen besser und sie gingen zu Sergej und Ivan zurück.

„Jetzt kann ich dieses Thema erstmal ruhen lassen und mich voll auf die anstehenden Dinge konzentrieren“, dachte er erleichtert und ließ sich auf seinem Platz zurücksinken.
 

Doch so ganz sollte ihm das nicht gelingen...
 


 

TBC
 


 

King_of_Sharks



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LellaTheDarkAngel
2012-02-05T18:51:41+00:00 05.02.2012 19:51
hüüüüübsches kapitel :D
find ich klasse^^^
wie tollli
ich liebe YuKa^^

LG lella


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