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Plagende Erinnerung

*~YuKa~*
von

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Unsicherheit

Freitag, 12. März 2004
 

Es waren einige Tage seit Kais Schwächeanfall vergangen und ihm ging es wieder gut. Yuriy machte sich trotzdem Sorgen um ihn, da er seit dem Gespräch im Park, nur noch das allernötigste mit ihm geredet hatte. Gut, Kai redete nie sonderlich viel, aber er hatte sich erhofft, dass sich, seit der Sache im Park, etwas geändert hatte. Da dem aber nicht so war und Yuriy sowieso noch wissen wollte, was es mit Kais Kopfschmerzen und den fehlenden Erinnerungen aufsichhatte, ging er nach dem Training zu ihm, um ihn zur Rede zu stellen.
 

„Hat sich deine Technik seit kurzem geändert, oder bist du aus der Übung gekommen? Deine Ausweichmanöver sehen so seltsam aus“, begann Yuriy erst einmal.

„Kann sein“, antwortete Kai knapp, es war ihm scheinbar etwas unangenehm, auf seine Fehler angesprochen zu werden.

„Es funktioniert einfach nicht! Nicht mal mehr meine normalen Ausweichmanöver! Ich sollte noch mal mit Yuriy reden, vielleicht klappt es dann“, dachte er sich.

„Also“, sprach Yuriy weiter. „Wegen Mittwoch. Ich will jetzt endlich wissen, was es mit deinem Schwächeanfall auf sich hat! Hast du deine Großvater inzwischen angerufen?“
 

„Ja, hab ich. Er hat gesagt, dass ich eine vorübergehende Amnesie habe“, sagte Kai leise. Yuriy verstand nun, dass er mit seiner Annahme, er wäre Kai nicht wichtig gewesen, völlig falsch lag.

„Da bin ich aber erleichtert. Trotzdem will ich auch wissen, was genau passiert ist“, stellte er fest.

„Verstehe, aber weswegen hast du eine Amnesie? Ich meine, wie kam es dazu, ist dir etwas auf den Kopf gefallen, oder so?“, hakte Yuriy weiter nach.

„Das hat er mir nicht gesagt. Er wollte es mir lieber persönlich sagen und deshalb soll ich nächste Woche Dienstag zu ihm“, erklärte Kai.

„In drei Tagen also.“
 

„Kann ich mitkommen?“, platzte es einfach so aus Yuriy heraus. Das hatte er nicht geplant, aber jetzt war es sowieso zu spät, noch etwas daran zu ändern. Also wartete er einfach Kais Antwort ab.

„Weiß nicht, ich müsste ihn fragen“, meinte Kai. Das überraschte ihn doch sehr, er hatte nicht erwartet, dass Kai es überhaupt in Erwägung ziehen würde, ihn mitzulassen. Darum freute er sich um so mehr und fing an zu grinsen.

„Was hat er denn jetzt wieder?“, wunderte sich Kai, als er dieses breite Grinsen auf Yuriys Gesicht sah. „Dann tu das!“, sagte Yuriy freudig und Kai war nur noch verwirrter.

„Okay, werde ich“, meinte er zögerlich.
 

Dann gingen sie gemeinsam nach Hause und Kai machte sich sofort ans Kochen. Nach dem Mittagessen lief er direkt Richtung Telefon. Es war immer gut, Dinge so schnell wie möglich zu erledigen. Er wählte die Nummer, aber es ging nur der Anrufbeantworter ran.

„Wo steckt er um diese Zeit wohl? Er müsste um diese Zeit in seinem Büro sein“, fragte sich Kai, legte aber sofort auf, denn er hasste Anrufbeantworter. So beschloss er es später noch einmal zu versuchen.

„Ich könnte Rei mal wieder anrufen“, kam es ihm nun in den Sinn. Er wählte Reis Nummer und verzog sich in sein Zimmer.
 

Bei den White Tiger X:
 

Sie saßen alle in der Küche und wollten gerade mit dem Abräumen beginnen, als sie das Telefon klingeln hörten.

„Ich geh' ran“, beschloss Rei und Mariah sah ihn verächtlich an, denn sie wusste, wer das nur sein konnte. Lee bemerkte dies und seufzte. Kevin und Gary hielten sich da komplett raus, denn sie wollten bei Mariah nicht in Missgunst fallen. Jeder der vier männlichen Blader der White Tiger X wusste, wie zickig und unausstehlich Mariah werden konnte, wenn ihr etwas nicht passte. Rei nahm den Hörer ab und sagte kurz danach fröhlich: „Kai, schön, dass du anrufst! Moment, ich gehe nur schnell in mein Zimmer“

„Nicht schon wieder! Die haben doch erst vorgestern miteinander telefoniert! Die sind echt schlimmer als Mädchen“, dachte Mariah grimmig und ihre Mine verfinsterte sich noch mehr. Die anderen drei Blader dachten in diesem Moment wohl alle das Gleiche: Scheiße, es geht gleich schon wieder los!
 

Nachdem Rei, nach einer geschlagenen Stunde, endlich zu Ende telefoniert hatte und den Hörer auflegte, ging es auch schon los: „Zieh doch gleich zu ihm, wenn du so an ihm hängst! Mit mir redest du nie mehr, als unbedingt nötig ist!“

„Ich verstehe nicht, was du hast! Er ist mein bester Freund und wir wohnen nun mal weit auseinander. Da ist es wichtig in Kontakt zu bleiben, um sich nicht auseinanderzuleben!“, schrie er zurück.

„`Auseinanderzuleben´?! Du bist mit mir und nicht mit ihm zusammen! Es wäre schön, wenn du dich auch so sehr um unsere Beziehung kümmern würdest!“, brüllte sie und fing an zu weinen.
 

Das hatte er nicht gewollt. Sie benahm sich zwar wie eine Furie und ihre Eifersuchtsattacken nervten ganz schön, aber er konnte es nicht ertragen, sie weinen zu sehen.

„Mariah“, sagte er entschuldigend. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht anschreien“

Er ging langsam auf sie zu, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Sie schluchzte noch leise, aber beruhigte sich langsam.

„Was soll ich nur tun? Ich weiß echt nicht, was ich mit meinen Gefühlen anfangen soll“, seufzte er still in sich hinein.
 

Bei den Blitzkrieg Boyz:
 

Es war nun zwei Stunden her seitdem Kai es versucht hatte, bei Voltaire anzurufen. Aber dank Rei war die Zeit wie im Flug verstrichen.

„Es ist doch schön, wenn man wenigstens einen guten Freund hat“, stellte Kai fest. Nun versuchte er noch mal bei seinem Großvater anzurufen und tatsächlich ging dieser nun an den Apparat.

„Hiwatari Voltaire am Apparat. Mit wem spreche ich?“, fragte sein Großvater auf russisch, da seine Villa, in der Nähe von Nevon, in Russland lag.

„Ich bin's, Kai“, antwortete er, ebenfalls auf Russisch.

„Kai, schön, dass du dich mal wieder meldest! Was gibt's?“, fragte Voltaire sichtlich freundlicher als zu Anfang.

„Nun ja, ich hätte da eine Frage…“, begann Kai zögerlich und machte eine kleine Pause.
 

„Was ist denn?“, wollte Voltaire nun wissen, überrascht darüber, warum sein Enkel sich auf einmal so benahm.

„Dürfte ich noch jemanden mitbringen?“, überwand sich Kai nun endlich. Voltaire sagte zu erst nichts und lachte dann kurz auf: „Hast du dir etwa doch von deinem Vater eine Freundin aufschwatzten lassen? Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn sie mitkommt“

Kai wurde knallrot und war sehr froh darüber, dass ihn gerade niemand sehen konnte.

„Nein! Das verstehst du völlig falsch!“, begann Kai nun eifrig die Aussage seines Großvaters zu verneinen.

„Wenn der nur wüsste, was er gerade gesagt hat…Aber was soll ich denn jetzt sagen, wenn er schon so anfängt? Oh Gott, ist das ein Tag…“, dachte sich Kai missmutig.
 

Voltaire verstand nun gar nichts mehr. Was war nur in seinen Enkel gefahren? Er hatte ihn sonst noch nie so heftig auf solche Dinge reagieren sehen.

„Nicht? Dann erkläre mir, wen du mitbringen willst und vor allem warum“, sagte Voltaire nun deutlich interessiert daran, was der Grund für sein so Kai-untypisches Verhalten sein mochte.

„Ich wollte Yuriy mitbringen, weil er mir doch geholfen hat, mich überhaupt erst wieder auf diesen Vorfall vor zehn Jahren aufmerksam zu machen.

Er hat mich gefragt, ob er mitkommen kann, weil es ihn auch interessiert, wie das ganze mit Black Dranzer abgelaufen ist“ Das stimmte zwar nicht ganz, aber es klang gut. Wenn er ihm gesagt hätte, dass Yuriy eigentlich an Kais Amnesie interessiert war und er Black Dranzer nicht einmal erwähnt hatte, hätte das wohl weitere Fragen mitsichgezogen.
 

„Ach so, verstehe…“ Das war nun wirklich mehr, als unangenehm. Er hatte seinen Enkelsohn gerade gefragt, ob er seine Freundin mitbringen wollte, dabei wollte er einen Freund mitbringen…ganz toll.

„Du kannst ihn mitbringen, das ist vielleicht sogar ganz sinnvoll, da er auch gewisser Maßen damit zu tun hat“, sagte Voltaire in normalem Ton und versuchte damit das eben Geschehe zu überspielen. Kai war ihm äußerst dankbar dafür und verabschiedete sich dann: „Okay, dann bis Dienstag“

„Mach’s gut! Ich lasse euch dann am Montagabend um zweiundzwanzig Uhr hinter eurem Haus von einem Helikopter abholen.“

Dann legte er auf und auch Kai steckte das Telefon zurück in seine Station.
 

„Wie gut, dass mein Großvater mich so gut kennt. Sonst hätte das wirklich zu Missverständnissen führen können…Ich sage jetzt am besten sofort Yuriy bescheid, dass er sich schon mal darauf einstellen kann“, beschloss Kai.

Nun ging er die Treppe hinauf zu Yuriys Zimmer und klopfte an.

„Ja“, kam es von drinnen und Kai betrat das Zimmer. Yuriy lag auf seinem Bett und starrte die Decken an. Als Kai eintrat sah er ihn fragend an: „Was gibt’s?“

„Du kannst mit. Wir werden am Montag gegen zweiundzwanzig Uhr abgeholt“, sagte Kai und wollte schon wieder gehen.

„He! Wo willst du denn schon so schnell wieder hin?“, rief Yuriy und stand auf.
 

„Was will er denn noch?“, wunderte sich Kai.

„Hast du Lust morgen ein Spezialtraining mit mir zu absolvieren?“ Yuriy lächelte ihn vorfreudig an.

„Ähm klar“, antwortete Kai verwirrt.

„Warum grinst er denn jetzt schon wieder?“, fragte Kai sich. Er wurde aus Yuriys Verhalten einfach nicht schlau.

“Okay, dann morgen um sieben im Park“, legte er einfach so fest, davon ausgehen, dass Kai zustimmte. Das tat er zwar auch, aber ihm gefiel gar nicht wie überlegen Yuriy ihm doch wieder war. Kai war es nicht gewohnt sich unterzuordnen und mal nicht der Anführer zu sein. Wenigstens hatte er den Trost, dass Yuriy ein guter Anführer war und viel vom Bladen verstand.
 

So war es nicht ganz so schlimm sich unterzuordnen, aber wirklich gefallen tat es ihm trotzdem nicht.

„Dann bis später“, verabschiedete sich Kai, Yuriy nickte ihm nur kurz zu. Er hatte ein wenig enttäuscht ausgesehen, fand Kai als er die Treppe wieder hinunterging.
 

„Aber was kann er denn noch gewollt haben? Ich verstehe ihn manchmal einfach nicht.“

Dann ging Kai nach draußen, um wie jeden Tag zu seinem zweiten Training zu gehen. Während andere um diese Zeit sich mit ihren Freunden trafen, ihre Freizeit genossen oder weiß der Geier was taten, trainierte Kai. Was hätte er auch sonst tun sollen? Sein bester Freund wohnte in einem anderen Land, eine Freundin hatte er nicht und Faulenzen kam bei ihm erstrecht nicht infrage.
 

Bei Rei und Mariah:
 

Er lag neben ihr und sah aus dem Fenster. Es war schon längst dunkel draußen und nur noch der Mondschein erhellte die Nacht. Es war doch immer wieder das Gleiche: Sie stritten sich um, wie Rei fand, unnötige und immer wieder dieselben Dinge, dann versöhnten sie sich und schliefen miteinander.

„Ich mach das nicht mehr lange mit, irgendwann kann auch ich nicht mehr.“

Rei war verzweifelt. Was sollte er tun? Er liebte Mariah, dessen war er überzeugt, doch lange er würde diese Situation nicht mehr aushalten. Hinzu kam, dass er sich auf seltsame Weise zu Kai hingezogen fühlte, dies aber überhaupt nicht wollte.
 

„Was soll ich nur tun? Ich liebe meine Freundin und stehe auf meinen besten Freund.“

Über Reis Wange glitt eine Träne zu seinem Kinn hinab und er bemerkte erst jetzt, dass er weinte. Er erschrak, denn Mariah durfte das auf keinen Fall sehen. Schnell stand er auf, dennoch bedacht darauf sie nicht aufzuwecken, und lief ins Bad. Dort stellte er sich unter die Dusche, denn da konnte er am besten Nachdenken und sich entspannen.
 

Bei Kai:
 

Es hatte schon wieder nicht funktioniert.

„Ich bin echt ein Versager! Lasse mich von solchen Dingen aus der Fassung bringen…“, schalt Kai sich selbst.

Dranzer zitterte immer noch mehr herum, als dass er sich auf einem bestimmten Weg fortbewegte. Man sagte, dass die Bitbeasts die Gefühle ihrer Besitzer spüren und sich danach richteten. Auch, dass sie schwachen Seelen nicht gehorchen und unsichren Bladern das Leben schwer machen konnten.
 

„So ein verdammter Mist! Ich muss diese Sache eindeutig schnell klären, sonst werde ich mich beim nächsten öffentlichen Match bis auf die Knochen blamieren“, darin war sich Kai sicher.

Er ging schließlich nach Hause und lies sich ein Bad ein. Er zog sich aus und stieg in die Wanne.

„Was Rei wohl hat? Er klang vorhin am Telefon etwas…verzweifelt? Das passt gar nicht zu ihm…ich werde ihn demnächst mal danach fragen“, beschloss Kai.

„Alles ist so seltsam seitdem ich hier bei den Blitzkrieg Boyz wohne. So, als ob das etwas mit ihnen zutun hätte, dass sich alle so seltsam benehmen…“

Aber er verwarf den Gedanken ganz schnell wieder. Das war sowieso nur ein Zufall, redete er sich stattdessen ein.
 

Was hast du nun vor?
 


 

TBC
 


 

LG King_of_Sharks



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LellaTheDarkAngel
2012-03-01T16:20:37+00:00 01.03.2012 17:20
wenigstes versteht kai sich hier halbwegs mit seinem opa....
sonst gibts ja nur zoff D:
aber hier klappts scheinbar^^

aber echt geiles kap o.O
Von:  Minchi
2012-03-01T15:00:17+00:00 01.03.2012 16:00
War ein tolles Kapitel. Was Yuriy wohl für ein Spezialtraining mit Kai vor hat?

Mal eine Geschichte in der Kai ein gutes Verhältnis zu seinem Großvater hat, ist ja sehr selten so...

Bis zum nächsten Kapi...


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