Zum Inhalt der Seite

Privet und cześć!

Russian Lullaby
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Grzegorz

12:00 am. Sonntag.

Ich stieg aus dem Bus und war froh endlich angekommen zu sein. Völlig übermüdet, weil ich in meinem gut 28-Stunden-Flug kaum ein Auge zugetan hatte (das komische Kind hinter mir hatte ständig gegen meinen Sitz, im Rhytmus der Filmmusik der deutschen Soap 'Rosamunde Pilcher', getreten und die Granny neben mir hatte anscheinend Valium oder sowas genommen, da sie mich die ganze Zeit happy wie sonst was ansmilte und schließlich sabbernd auf meiner Schulter einschlief).

Total fertig und mit Augenringen, die wahrscheinlich tiefer wahren als die Karmadon-Schlucht, versuchte ich durch die verschwommene Umgebung ein Zeichen zu erkennen. Irgendetwas. Ich wartete zwei Sekunden. Ich wartete sieben Sekunden...Nach fünf Minuten hatte ich genug und ging einfach los. Vielleicht sollte ich an einer anderen Stelle auf sie warten? Ich suchte und suchte und fand...nichts. Beziehungsweise niemanden. Immernoch müde und angenervt, dass ich sie nicht gefunden hatte (oder viel mehr, dass sie mich nicht gefunden hatten) versuchte ich es im Café des Flughafens. Dann im Foyer und zum Schluss sogar auf den Toiletten. Ist ja auch menschlich, jeder muss mal auf's Klo...nur alle gleichzeitig? Na, ja...wer weiss...vielleicht war es eine sehr lange Fahrt und sie sollten nochmal vorher gehen bevor man alle fünf Minuten anhalten musste.

Ich wusste nicht wo genau das APH war...ich wusste nur, dass es irgendwo in Vancouver war und mich hier niemand abholte. Ich war so verzweifelt, dass ich gerade wirklich in Betracht zog, an der Information zu fragen ob die mal den Namen am Lautsprecher ausrufen könnten. Wie früher, wenn die kleinen Kinder in der Spielwarenabteilung zu lange gespielt und alles betatscht hatten und nicht merkten, dass Mami schon lange an der Kasse war. Genau so verzweifelt war ich! Wie diese Kinder! Doch glücklicherweise (oder auch unglücklicherweise) hörte ich eine fröhliche, weibliche (und ziemlich nervige) Stimme, die mich von meinem wahnsinnigen Plan abhielt: "Hey, hast Du mal 5$??"

Ich dreht mich um und sah um mich...dann sah ich nach unten und blickte in das Gesicht eines blonden, ziemlich zierlichen Jungen, welcher mich mit seinen großen, alles verschlingenden Augen erwartungsvoll angaffte (Ich dachte zunächst wirklich es sei ein Mädchen.).

"Kenn ich Dich...?" fragte ich skeptisch. Mir hatte noch nie jemand solch eine Frage gestellt, nicht zuletzt weil Dollar nicht die übliche Währung bei mir Zuhause war.

"He, he, nein..." antwortete der feminine Junge. "Aber Du sahst nett aus und ich wollte nicht an der Theke gfragen ob ich was umsonst haben kann. Essen umsonst bedeutet meistens nichts Gutes!"

Ich ging mit dem einfachen, dennoch sehr ausdrucksstarken Wörtchen "Was?" auf diese Aussage ein. (Ich frage mich noch heute, warum ich nicht einfach weggegangen bin..) Tatsächlich hatte der Junge 'nett' gesagt. Innerlich musste ich ein wenig schmunzeln.

"Jaa...ich habe gerade einen längeren Flug hinter mir und habe totalen Hunger! Riesengroßen Hunger!! Du weisst gar nicht wie groß! So groß, dass ich eine Banane essen könnte die so groß ist wie dieser Mann dort!!" er zeigte auf einen Mann welcher ihn ungläubig ansah. Ja, man wurde nunmal nicht jeden Tag mit einer Banane verglichen.

"Äh...ja, okay..." ich wusste nicht so recht was ich antworten sollte, daher sagte ich nichts. Das stellte sich als ein großer Fehler heraus.

"Hm...muss aber nicht unbedingt'ne Banane sein. Eigentlich mag ich gar keine Bananen...Seltsam, wie ich nur darauf gekommen bin?" Der Kleine schien sich darüber wirklich den Kopf zu zerbrechen, das war eine verpasste Gelegenheit von mir abzuhauen.

"So...ähm, ja...tut mir leid, ich hab leider keine 5$, frag mal ob Du doch was umsonst kriegst oder bewähr Dich als Tellerwäscher. Also dann..." ich wollte gehen, doch anscheinend hatte ich schon zu viel gesagt um zu gehen.

"Tellerwäscher? Wieso, meinst Du ich krieg dann was umsonst?" fragte er erstaunt.

"Weiss nich...Hast ja anscheinend nichts zu verlieren (wie etwas Zeit)." damit wollte ich mein Gespräch eigentlich beenden, aber ich hatte wohl mehr Interesse geweckt als gestillt.

"Ja? Meinst Du?"

"Ja." war meine Antwort.

"Ja, wirklich?", stocherte er weiter.

"Ja!", antwortete ich schon ein wenig die Beherrschung verlierend.

"Hm, okay. Ich glaub Du hast recht, ich geh dann mal.", sagte er lächelnd.

"Endlich.", sagte ich mehr zu mir selbst als zu ihm.

"Bitte?"

"Ich meine ja!"

Doch das schien ihn nicht zu überzeugen. Zumindest ging er wieder auf mich zu und sah mich wieder mit diesem fröhlichen, erwartungsvollen Gesicht, welches puren Optimismus und Lebensfreude ausstrahlte, an.

"Ich bin Grzegorz. Grzegorz Bręczyszczykiewicz." sprach er lächelnd.

"Aha." sagte ich und hoffte die Sache wäre damit abgeschlossen. Doch das Schweigen und dieser stechende Blick deuteten mir das Gegenteil.

"Und Du?" fragte mich Grzegorz erwartungsvoll.

Ein Schweigen meinerseits, ein übertriebenes Lächeln seinerseits.

"Sergej...Braginski..." sagte ich zögerlich und eher ungewollt.

Sofort fuhr Grzegorz in sich zusammen: "Bra-Braginski???? Wirklich??? Du veralberst mich!"

Ich sah ihn skeptisch an, warum sollte ich bei meinem Namen schwindeln? Ich hätt's ja verstanden, wenn ich James Bond gesagt hätte...Oder Helene Fischer, aber Sergej Braginski? Was war denn dabei bitte so außergewöhnlich?

"Nein, Du heißt wirklich so? Boah! Das ist ja cool!! Jetzt kenne ich tatsächlich Jemanden, der Braginski mit Nachnamen heißt!" er schien sich wirklich einen abzufreuen, denn sein Gesicht strahlte noch mehr als zuvor, obwohl ich das nicht für möglich gehalten hätte.

"Ja...cool." sagte ich, wobei ich mir dachte: "Ja....cool...."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-06-29T15:07:35+00:00 29.06.2016 17:07
Jaja, und am Ende WareN (Absicht) sie alle zusammen auf dem Stillen Örtchen XDDDDDDDD

"Achtung, eine Durchsage. Der kleine Kevin möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden" *laaach*

Warte, Stop! Eine fröhliche UND weibliche Stimme. Oh Gott, ein Grzegorz mit einer Mädchenstimme. Alles klar. Ich gehe eine Runde rollen und Tränen lachen.

Eine Banane essen, die so groß wie der Mann dort drüben ist .... einfach genial. Dieses Bild, dieses Kopfkino XDDD

Alles klar. Erster Eindruck: Grzegorz ist strohdoeff (Absicht) und Sergej sehr grummelig. Super Mix. Ich will nicht an Sergejs Stelle sein. Auf keinen Fall. Niemals >.<. Ich wäre schon längst durchgedreht.
Blöd nur, dass man nicht vorher weiß, was auf einen zukommt. Mein Mitleid ist mit dir Sergej. Oh je XDDDDDD

Super Geschichte. Lustige Ideen. Toller Schreibstil. Weiter so ^o^
Antwort von:  Nosferatu-kyoudai
22.08.2016 02:19
Hey Du! o-o

Es tut mir total leid, dass ich erst jetzt auf Deine Kommis antworte. Ich brauche da manchmal echt ewig. :c Ich hoffe, Du kannst mir vergeben! V^V

Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die ganzen Komplimente! c': Mittlerweile bin ich mit den ersten beiden Chaps eigentlich recht unzufrieden, ich finde aber keinen rechten Anreiz sie neu- oder umzuschreiben. Daher bedeutet es mir besonders viel, dass diese noch so gut ankommen bei manchen. ^-^)/~

Ich bin mindestens so bekloppt wie Grzegorz, also hat er ein gutes Vorbild. :'D Die Ideen was ihn betrifft werden ejdenfalls nicht so bald ausgehen. xD

Und noch ein Extradanke für Den echt langen Kommi! Danke, sowas macht mich echt glücklich! ;^;
Von:  MinYoyo
2014-03-31T19:17:46+00:00 31.03.2014 21:17
XD, cooles Kapi. Musst unbedingt weitermachen.
Außerdem gefällt mir dein Schreibstil sehr.:)
Antwort von:  Nosferatu-kyoudai
02.04.2014 14:46
Dankeschön! *-*
Ich schreib vielleicht sogar heute noch ein bisschen^^ Ideen hab ich auf jeden Fall viele.*gg*


Zurück