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Forgotten in time!

von

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Die Verantwortung

Es dauerte nicht lange, bis Kovu zur Landung ansetzte. Sesshômaru folgte dem alten Mann und beobachtete ihn dabei, wie er die Hände gegen eine unsichtbare Barriere legte. „Warum gehst du das Risiko ein, und nimmst mich hierhin mit?“, fragte er den alten Mann. Dieser lächelte nur und meinte, dass er sich darauf verließe, dass Sesshômaru sich zu benehmen wusste. Kurz darauf wurde ein kleiner Durchgang sichtbar, auf der anderen Seite sah Sesshômaru zu seinem Erstaunen eine große Pagode umgeben von einer blühenden Wiese und ein paar Bäumen. Es schien wie eine Oase in der Wüste zu sein, geschützt von einer Barriere. Kovu ging voraus und beachtete Sesshômaru nicht weiter. Er hoffte, dass er schnell wieder verschwinden würde. „Ich bin wieder da!“, er ging auf eine Gruppe Leute zu. Sesshômaru schaute sich genau um, und war überrascht, dass er nur drei weitere Youkai erblickte. Direkt neben ihnen stand Kagome. Wenn sie hier war, war Rin bestimmt auch hier. Sein Blick fiel auf Yue, die direkt neben Kagome stand. Trotzig wie ein Kind hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt und den anderen den Rücken zu gewandt. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken. Schon wieder einmal.
 

Er musterte die Zwillinge, die ihn feindselig anschauten. Sie schienen in etwa in seinem Alter zu sein, und scheinbar waren sie über sein Auftauchen nicht sehr erfreut. Er hörte, wie sie den alten Mann zur Seite zogen und mit ihm tuschelten. Was ihm einfiele, ihn herzurbringen. Eine Töle wie er hatte hier nichts zu suchen. Er hatte gute Ohren, und konnte jedes Wort verstehen, ging aber nicht weiter darauf ein. Er schaute zur Pagode, dann zu Yue und dann zu Kagome.

Diese schrie gleich los, als sie ihn sah, „Sesshômaru!!“, sie war erstaunt, „Du bist so schnell hergekommen?“ Er schaute sie kühl an, „Ich bin nicht wegen dir hier…“ Er schaute wieder kurz zu Yue, als er ihre Blicke spürte. Sie hatte sich inzwischen Zeit umgedreht. Wahrscheinlich war sie durch Kagomes Aufschrei aufmerksam auf ihn geworden. Sesshômaru fragte sich ernsthaft, wie man nur so unvorsichtig sein konnte. Sie schien die halbe Zeit überhaupt nicht mitzukriegen, was um sie herum geschah. Er bedachte sie mit einem kühlen Blick, und ging dann wortlos Richtung Pagode. Er vernahm von dort Rins Geruch. Als er näher kam, wurde dieser auch immer stärker. Er spürte die Blicke von Yue auf sich ruhen. Als er die Hand an die Tür legte, um diese zu öffnen, hörte er Yue nach ihm rufen. Doch das interessierte ihn jetzt nicht. Er wollte wissen, wie es Rin ging. Er schob die Tür auf, und sah Rin in Mitten des Raumes sitzen. Es schien ihr gut zu gehen, und als sie ihn erblickte, strahlte ihr Gesicht, wie sie es immer tat, wenn sie ihn sah.

„Bist du taub?“, Yue stampfte hinter Sesshômaru her. Sie bedachte Kovu mit einem bösen Blick. Warum hatte er ihn hergebracht? Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, sie war wütend. Wütend darüber, dass scheinbar niemand ihre Mühen zu schätzen wusste und gerade Kovu, ihr scheinbar absichtlich Steine in den Weg legte.
 

Sasori und Akira wollten zeitgleich loslaufen, um Yue zurückzuhalten, doch Kovu versperrte ihnen den Weg. „Lasst sie!“, Kovu sprach sanft, aber in seinem Auge war zu sehen, dass er es ernst meinte, „Sie hat einen Fehler gemacht, und sie muss das jetzt alleine regeln. Wir können nicht immer für sie da sein, und wenn sie jetzt nicht lernt, alleine klar zu kommen, wird es irgendwann zu spät sein!“ Akira schaute Kovu entgeistert an, „Ja, und wenn er ihr etwas tut? Hast du vergessen, dass er damals im Krieg auf der anderen Seite stand?? Und da gehört er auch heute hin!“ Kovu schaute ihn eindringlich an, „Akira, sie ist inzwischen eine erwachsene Frau und kein Kind mehr.“ Mit diesen Worten drehte er sich zur Pagode und beobachtete, wie Yue sauer hinter sich und Sesshômaru die Tür zu schwang. Irgendwann musste sie es ja lernen. Und er war sich sicher, dass ein Sesshômaru, der extra für ein Menschenkind herkam, nicht so kaltherzig war, wie er einst gewesen war, als er das erste Mal diesen Boden betreten hatte.
 

Yue beobachtete wie Rin auf Sesshômaru zustürmte. Sie sah die Freude in ihren Augen und fragte sich, wie Sesshômaru dazu kam, ein Menschenmädchen zu retten. Ihr Bruder hatte ihr einmal erzählt, dass er ein kaltherziger Youkai sei, der damals nur kampflos gegangen sei, weil er sie nicht als Gefahr angesehen hatte. Yue konnte sich nicht mehr daran erinnern, sie war damals noch zu klein gewesen. Doch wenn sie ihn jetzt mit Rin sah, zweifelte sie an der Erzählung ihres Bruders. //Kamui…//, wie gerne würde sie ihn jetzt selbst fragen. Aber das ging ja nicht.

Sie horchte auf, als Sesshômaru Rin rausschickte. Das Mädchen schaute an der Tür einmal kurz zurück und lächelte Yue warmherzig an. Dann lief sie hinaus. Yue war einen Moment lang verwirrt. Warum hatte das Kind sie angelächelt? Immerhin hatte sie es doch entführt, oder nicht? Sie guckte zu Sesshômaru, der inzwischen ans Fenster getreten war und hinausschaute. „Sind das alle?“, fragte er kühl, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Er wusste zwar von damals, dass nur noch wenige übrig gewesen waren, aber er hatte geglaubt, dass inzwischen zeit sich der Clan wieder erholt hatte. Da hatte er sich wohl geirrt. Yue beantwortete seine Frage nicht, sondern stellte stattdessen eine Gegenfrage, „Warum hat dich Kovu hergebracht?“ „Das frage ich mich auch. Du hast Rin doch hergeschleppt, oder nicht?“, er drehte sich zu ihr um und schaute ihr geradewegs in die Augen, „Du hast dir doch sicherlich etwas dabei gedacht. Und ich würde zu gerne wissen, warum du mich herlockst.“ Yue konnte seinem Blick nicht standhalten. Sie fragte sich eigentlich warum, immerhin hatte sie Ryukodos Blicken auch standhalten können. Aber bei diesem Sesshômaru fiel es ihr schwer. Sie schaute stattdessen an ihm vorbei, hin zum Fenster, „Ist doch egal, du würdest es sowieso nicht verstehen!“ Sesshômaru schaute Yue weiterhin an, er hatte bemerkt, dass sie weggesehen hatte. „Wo ist der andere? Und deine Mutter?“, er stellte diese Frage mit Bedacht, denn ihm war nicht entgangen, dass zwei Personen von damals, jetzt nicht hier waren. Zudem war er ja nicht auf den Kopf gefallen, und konnte eins und eins zusammenzählen. Doch er wollte es von ihr hören. Aus einem, ihm unbekannten Grund, wollte er von dieser Frau hören, warum sie ihn hergeleitet hatte. Er verstand selbst nicht, warum es ihn interessierte. Aber das spielte für ihn auch keine sonderliche Rolle.
 

Yue drehte sich um, als sie ihm antwortete. Sie wollte ihn nicht ansehen. Sie konnte seinen Anblick nicht ertragen. Er sollte nicht hier sein. Er sollte im Schloss sein. Er sollte jetzt mit Ryukodo kämpfen. Er sollte Kamui für sie retten. Aber wahrscheinlich war dieser bereits mit Ryukodo auf die Reise gegangen, die dieser ja vorhin erwähnt hatte. Kummer schlich sich in ihr Herz und breitete sich aus, wo waren sie hingegangen?

„Meine Mutter ist schon seit Jahren nicht mehr hier, und Kamui…“, sie sprach nicht weiter, weil sie merkte, dass sie ihren Kummer nicht überspielen konnte. Und vor Sesshômaru wollte sie sich diese Blöße nicht geben. Sie wollte ihm nicht zeigen, dass sie hilflos war. Dafür war sie sich zu stolz. Als sie sich umdrehte, sah sie wie Sesshômaru zur Tür ging, „Wo willst du hin?“. Er schaute über die Schulter zu ihr, „Wenn du mir nicht sagen willst, was los ist, ist es nicht mein Problem. Wäre es so oder so nicht, aber wenn du nicht den Anstand hast, zu dem zu stehen was du tust, bist du einfach nur auf jämmerliche Weise bemitleidenswert!“ Seine Stimme klang hart und herzlos, seine Aussage traf sie wie ein Schlag ins Gesicht.“Bemitleidenswert? Warum bin ich denn bemitleidenswert?“, sie wurde sofort wütend. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein, so über sie zu urteilen. „Ich habe dich nur her gelotst, in der naiven Hoffnung, dass du Ryukodo aus dem Weg räumen würdest! Immerhin wird es dich ja auch bald betreffen, wenn er erst all seine Kräfte gesammelt hat, und deine Ländereien angreifen wird!“, es sprudelte nur so aus ihr heraus. Sie hatte die Hände wieder zu Fäusten geballt und sie war nahe dran, hysterisch zu werden. Sesshômaru merkte dies, doch es war ihm egal. Ihn interessierte es jetzt nur noch, was sie zuletzt gesagt hatte. Dieser Ryukodo wollte seine Ländereien angreifen? Er wandte sich ihr wieder zu und schaute sie kühl an, „Das heißt, du wolltest mich benutzen, um deine Probleme zu beseitigen?“, die Abscheu in seiner Stimme ließ Yues Wut nur noch ansteigen, doch das schien ihn auch nicht zu interessieren, „Wenn du etwas erreichen willst, musst du dich schon selbst anstrengen und nicht andere für dich die Drecksarbeit erledigen lassen!“, knurrte er. „Wenn ich das könnte, dann hätte ich das schon lange getan! Aber mir sind die Hände gebunden!“, sie hatte nun fast geschrien. Dieser Kerl regte sie einfach nur auf. Dass er vielleicht Recht haben könnte, daran dachte sie gar nicht. „Du hast vielleicht keine Familie, die dir wichtig ist. Aber ich habe jemanden, den ich beschützen will!“, sie bereute ihre Aussage im gleichen Moment wieder. Sie merkte nämlich, dass Sesshômaru über ihre Aussage alles andere als erfreut war. Sie glaubte für einen Moment, einen ungeheuren Hass in seinen Augen zu sehen, was sie sehr erschreckte. Jedoch war sie sich da nicht ganz sicher, da er sich im nächsten Moment abgewandt hatte und die Pagode, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ. Sie starrte ihm einen Moment missmutig hinterher, doch dann entschloss sie sich, ihm zu folgen. Sie war sich bewusst geworden, dass sie überreagiert hatte. „Warte doch!“, sie eilte ihm hinterher. Doch er machte keine Anstalten stehen zu bleiben, stattdessen sprintete er plötzlich los und flog in die Luft.
 

Rin hatte sich draußen zu Kagome gesetzt, und hatte darauf gewartet, dass ihr Sesshômaru aus der Pagode kommen würde, und er sie wieder nach Hause bringen würde. Stattdessen war er wortlos herausgetreten, und an ihr und Kagome und den anderen vorbeigeflogen. Sie schaute ihm verdutzt nach, und guckte dann zu Yue, die fassungslos da stand und ihm ebenfalls hinterher starrte. Aber bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, hatte sie sich bereits auf den Weg gemacht um ihm zu folgen. Rin guckte verwirrt zu den Erwachsenen, die hinter ihr standen. Diese schienen jedoch genauso perplex zu sein, wie sie. Nur Kovu stand da und verzog keine Miene.

„Was war das denn jetzt?“, Sasori fuhr sich durch seine roten Haare und kratzte sich verdutzt am Hinterkopf. „Das weiß ich doch nicht!“, antwortete Akira etwas gereizt. Es missfiel ihm, dass Yue einfach abgehauen war, um diesem Köter zu folgen. Er hätte sich gewünscht, dass sie hier geblieben wäre. Hier, bei ihm.

Er schaute zu Kovu, der sich bisher noch gar nicht dazu geäußert hatte. „Sag du doch auch mal etwas dazu! Wir müssen ihr folgen, ehe sie noch irgendwelche Dummheiten macht!“ Doch Kovus Blick ließ ihn abrupt verstummen, „Nein! Sie übernimmt gerade die Verantwortung für ihr Handeln. Lass sie jetzt in Ruhe!“, dann wandte er sich an Kagome und Rin, und meinte sanft lächelnd, „Ihr seid doch sicher am Verhungern, nicht wahr?“ Die Beiden schauten Kovu noch immer etwas verwirrt an, nickten aber. Dann gingen sie mit Kovu wieder ins Haus, während Sasori und Akira zurückblieben.

Den Beiden war eindeutig der Hunger vergangen, und wie Kovu so gelassen bleiben konnten, verstanden sie auch nicht.
 

Währenddessen hatten Inu Yasha und seine Freunde den Felsvorsprung erreicht, auf dem Sesshômaru vorhin gestanden hatte, als er Kovu begegnet war.

Er schaut sich in der Gegend um. Das Land war offensichtlich von Krieg und Armut gekennzeichnet. „Schon traurig sowas!“, bedauerte Myoga, der immer noch auf Inu Yashas Schulter saß, „Wenn man bedenkt, wie fruchtbar und schön es hier einst war. Und jetzt ist es nur noch eine trockene Wüste.“ Inu Yasha schaute zu Sango und Miroku. Diese nickten nur, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Sie spürten, dass Inu Yasha sich Sorgen machte. Und wenn man dieses trostlose Land betrachtete, beschlich einen automatisch ein beklemmendes Gefühl.

Es war, als ob man regelrecht spüren konnte, dass dieses Land vom Tod heimgesucht worden war. Es war, als ob man ein sterbendes Land sehen würde, welches sich nach jahrelangem Sträuben nun dem Unweigerlichen ergab.

Sie sprangen den Felsvorsprung hinunter. Inu yasha mit Myoga, und Sango und Miroku auf Kiraras Rücken. Als sie auf dem Boden landeten wirbelte etwas Staub und Sand auf. „Wir werden Kagome sicher finden!“, meinte Miroku ermutigend. Sango stimmte ihm zu, „Ja, Inu Yasha. Du weißt ja, wie zäh sie ist! Sie ist eine starke Frau!“ Inu Yasha schaute sie nicht an, stattdessen richtete er den Blick nach vorne, während sie weiterliefen. Das Schloss, welches das einzige Gebäude weit und breit zu sein schien, kam immer näher. Und je näher sie kamen, desto mehr verfinsterte sich der Himmel. Die Sonne drang kaum noch durch die dichten, dunklen Wolken. Er hörte Myoga besorgt aufseufzen, er war überrascht, dass der Floh überhaupt noch da war. Na, es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis er abhauen würde.
 

Plötzlich blieb Inu yasha stehen. Er schaute sich entsetzt um, überall lagen Skelette und Überreste von Youkai. Manche waren bereits zur Hälfte vom Sand verschluckt worden, doch immer noch ragten stellenweise riesige Knochen davon in die Luft. Nicht unweit von ihnen lag ein Skelett von einem Ryu-Youkai. Die riesigen Knochen lagen friedlich im Sand, und doch ging von ihnen eine starke Bedrohung aus. So als ob sie sich jeden Moment erheben würden, und ihn wieder angreifen könnten. Vorsichtig näherte Inu Yasha sich dem Skelett. Aus irgendeinem Grund zog es ihn an und alles um ihn herum schien nicht mehr wichtig zu sein…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phantomkeks
2013-06-25T13:14:02+00:00 25.06.2013 15:14
Auch das ist ein weiteres spannendes Kapitel.
Wie zuvor sehr detailorientiert geschrieben. Ich liebe übrigens die Yue's Art <3 sie ist mir sympatisch!
Freue mich auf mehr ^^
Deine treue Kekzzzz <3<3


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