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Angels and Dragons

Die Legende lebt ...
von

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Kapitel15: Die einzig wahre

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Alea wachte nur sehr langsam auf, ihr Kopf, ihre Schulter und ihr Arm schmerzten sehr, sie fühlte sich, als würde ein riesiger Felsen auf ihr liegen, der sie zu Boden drückt, selbst ihre Augen zu öffnen fiel ihr schwer und nur langsam kehrte die Erinnerung zurück, wo sie war und was sie hier zu suchen hatte.

"Ah seid Ihr endlich wieder bei Bewusstsein? Meine Schwester und ich haben uns schon Sorgen um Euch gemacht." Lächelte sie der Prinz des Schlosses an, der neben ihr am Bettrand saß. "Ich hoffe, Euch sagt das Nachthemd zu, es ist eines von meiner Mutter, aber ihr seid wesentlich dünner als sie."

Es war ein schneeweißes mit viel Spitze besticktes Nachhemd, ärmellos und im Brustbereich recht offenherzig geschnitten, Tenebrä hätte sich sicher über diesen Anblick gefreut, doch Alea bereitete es Unbehagen.

"Prinz, bitte verzeiht, dass ich Euch zur Last falle." Sprach Alea fast ohne Stimme und wollte sich aufsetzen, doch sie konnte sich vor Schmerzen kaum rühren.

"Ruhig, Ihr solltet Euch noch etwas ausruhen. Ihr wärt beinahe an einer Blutvergiftung gestorben, fünf Tage habt ihr im Fieber gelegen, der Arzt hatte Euch schon abgeschrieben." Sprach der Prinz und fühlte Aleas Stirn.

"Was fünf Tage?" Der Blondschopf war vollkommen außer sich, sie hatte doch ihre Prüfung zu absolvieren und ihre Wunden hätten schon längst verheilt sein müssen, die anderen warteten doch auf sie. "Ich danke Euch für Eure Hilfe, aber ich muss mich nun wieder auf den Weg machen."

Ihre Umgebung nahm sie nur verschwommen war und jede einzelne Faser ihres Körpers schien von Blitzen durchzuckt zu werden, aber sie konnte nicht länger liegen, man erwartete sie doch im Schloss. So schlug sie also ihre Decke zur Seite und wollte aufstehen, doch der Prinz hielt sie auf und drückte sie sanft zurück ins Bett.

"Habt Ihr mir nicht zugehört? Ihr lagt ganze fünf Tage im Fieber und wart dem Tod näher als dem Leben, Ihr seid jetzt noch viel zu schwach." Sagte er und hielt ihre Hände fest in die Kissen gedrückt. "Ich hatte auch gehofft, dass ihr bleiben würdet."

"Nein, ich muss ..." Doch noch bevor Alea ihren Satz zu Ende sprechen konnte, hatte Prinz Enro sie mit einem Kuss zum Schweigen gebracht.

"Ich glaube, Ihr versteht mich nicht, ich mache mir große Sorgen um Euch, weil ich für Euch mehr empfinde als für irgendeine Prinzessin." Hauchte er ihr entgegen und streichelte ihr dann sanft über ihre Wange.

Aleas Herz klopfte wie verrückt, sie konnte es nicht fassen, schon wieder hatte sie jemand anders geküsst, Tenebrä hatte ihr versprechen müssen niemals eine andere zu küssen und sie wurde nun schon zum zweiten mal geküsst. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und sah den Prinz ungläubig an, die Tränen liefen wie von selbst aus ihren Augen.

"Ich habe schon einen Freund ... ich kann nicht ..." Sprach sie immer noch weinend.

"Und warum ist er jetzt nicht bei Euch?" Fragte der Prinz und wollte es anscheinend absolut nicht akzeptieren, dass Alea bereits vergeben war.

"Ich mache gerade eine Prüfung und darf dabei keine Hilfe haben." Erklärte Alea und sah ihn traurig an.

"So ein Schwachsinn, wie kann man eine so zarte Person wie Euch eine Prüfung zumuten, bei der Ihr sterben könntet." Sagte der Prinz wütend und zog Alea noch näher zu sich heran, er wollte sie erneut küssen und ihre sanften warmen Lippen fühlen, doch sie drehte ihren Kopf weg und wich ihm so aus. "Gut, schlaft noch etwas und erholt Euch."

Mit diesen Worten ließ er sie los, deckte sie zu und verließ das Zimmer. Doch bereits wenige Minuten später lief die kleine Prinzessin freudig herein und sah Alea mit großen und fragenden Augen an,

"Wie geht es dir? Mein Bruder hatte mir schon gesagt, dass du wach bist, aber ich konnte es kaum glauben. Ich war schon ganz traurig, weil es dir so schlecht ging. Xanaru geht es schon wieder ganz gut, er wollte dich auch besuchen, aber der Arzt hatte Angst vor ihm und hatte mich gebeten ihn nicht mit in dein Zimmer zu nehmen." Lächelte die Kleine und sah in Aleas Augen. "Hast du geweint?"

"Schön, das es ihm gut geht, ich hoffe, du hast dich gut um ihn gekümmert." Lächelte der Blondschopf und rieb sich die Tränen aus den Augen.

"Natürlich, ich füttere ihn jeden Morgen und Abend." Antwortete die Prinzessin grinsend und war stolz auf sich.

"Ich würde gerne mal mit deinen Eltern sprechen und mich bei ihnen bedanken. Weißt du, ob sie kurz Zeit hätten?" Erkundigte sich Alea und sah die kleine fragend an.

"Sie sind noch nicht zurückgekehrt." Sagte Claire traurig und sah auf den Fußboden.

Plötzlich hörte man im Hof ein lautes und tiefes Heulen, es hätte einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen, wenn man nicht gewusst hätte, dass es Xanaru gehört. Claire lauschte und rannte dann ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Nun hatte Alea etwas Zeit sich im Zimmer um zu sehen, sie lag in einem großen und reichlich verzierten Doppelbett, überall konnte man Flügel und Wolken sehen, die Bettwäsche war weich und warm, sie hatte wunderschöne kleine Muster und bestickte Enden, die Wände des Raumes waren vertäfelt und mit großen Kunstwerken von Engeln behängt, der Boden war mit einem zinnoberroten Teppich ausgelegt und wirkte sehr weich, ansonsten befand sich nur noch eine alte Kommode und ein dazu passender kleiner Hocker im Zimmer, worauf Aleas Sachen lagen. Mit wackeligen Beinen stieg sie aus dem Bett und wankte zu dem kleinen Hocker, der direkt vor der Kommode stand. Als sie in den Spiegel des Möbelstücks sah und ihr Spiegelbild mehr oder weniger klar erkannte, zuckte sie doch etwas zusammen, ihr Kopf war verbunden, genau wie ihre Schulter und ihr Arm, sie sah ausgemergelt und stark mitgenommen aus. Sie schämte sich für ihren Anblick und widmete sich wieder ihrem eigentlichen Vorhaben, zaghaft und schüchtern öffnete sie den Verschluss ihres Nachhemdes und ließ dieses zu Boden fallen, dann zog sie sich ihre Kleidung an und schlich sich aus dem Schloss, die Gänge waren leer und wirkten sehr düster, es war gar nicht so einfach sich zurecht zu finden, vor allem da Alea noch Probleme mit dem Gleichgewicht hatte, aber sie konnte sich nicht länger hinlegen, Claires Eltern waren anscheinend in Gefahr und sie hatte ihre Prüfung zu beenden. Ohne weiteren Widerstand hatte sie es hinaus geschafft, dort überfiel sie dann ohne Vorwarnung Xanaru und schleuderte sie zu Boden.

"Hey, ganz ruhig mein Kleiner. Ich habe eine Bitte an dich, ich bin noch nicht besonders gut zu Fuß und ich möchte nach den Eltern von Claire und Enro suchen, würdest du mir helfen?" Fragte Alea und streichelte das haarige Wesen sanft durch das Fell.

Xanaru kniete sich hin damit Alea aufsteigen konnte und gab ihr damit auch seine Antwort auf ihre Frage, dann ritten sie gemeinsam los und suchten im Wald nach den Eltern der Beiden. Doch sie mussten schnell feststellen, dass dieses ziellose umher Reiten sinnlos war und keinen Erfolg versprach, so bat sie das Getier kurz an zu halten, damit sie sich konzentrieren konnte, vielleicht konnte sie die Eltern ja erfühlen, auch sie mussten Auren haben, wobei sie sich an denen von Claire und Enro orientierte. Und wirklich nicht weit entfernt erkante sie zwei Auren, die denen der Geschwister ähnelte. Alea sagte Xanaru, wo er hin zu reiten hatte und bemerkte schnell wie sie den Auren näher kamen, das Getier wurde immer schneller und nur knapp konnte es dann bremsen, denn direkt vor ihnen lag ein tiefschwarzer Abgrund, in den sie nur um Haaresbreite hineingeraten wären. Langsam stieg Alea ab und sah sich um, Xanaru setzte sich brav an einen Baum und beobachtete Alea. Nicht weit entfernt sah sie die Spuren von Kutschrädern, die anscheinend in den Abgrund führten, vorsichtig sah sie hinab, alles um sie herum drehte sich und sie hatte Große Mühe sich überhaupt aufrecht zu halten, doch sie wollte sich erkenntlich zeigen und wenigstens versuchen, die Eltern wieder heil zu ihren Kindern zu bringen, also blieb ihr nichts anderes übrig sie sah sich um und suchte nach einer Stelle an der man nach ihrer Meinung einigermaßen gut hinabsteigen konnte, es stellte sich dann aber doch als wesentlich schwieriger heraus als Alea es sich gedacht hatte, durch ihre Handschuhe fand sie kaum halt in der steilen Steinwand, auch ihre Stiefel erleichterten ihr den Weg nicht gerade, schnell lief ihr der Schweiß und ihre Wunden bereiteten ihr immer mehr Probleme. Die Bisswunde an ihrem Arm begann durch den Verband zu bluten und ihre Schulter schien taub zu werden, so kam eins zum anderen und sie rutschte ab. Doch anstatt eines harten Aufpralls erwartete sie weiches Wasser, welches ihren Schwung sanft abfing und sie fast wie von selbst an das nächstgelegene Ufer in einer Höhle trieb. Schwer erschöpft kroch sie das steinerne Ufer hinauf und entdeckte dort schlafend und wohlbehalten das Königspaar und die Pferde deren Kutsche. Die Höhle war dunkel nur sehr schwach drang Licht von irgendwoher herein. Alea suchte die Wände der Höhle ab um zu sehen von wo das Licht kam und konnte schnell feststellen, dass sich ein Riss waagerecht zwischen Decke und Wand der Höhle befand durch den es drang. Doch würde sie diesen Riss vergrößern können, ohne die Höhle zum Einsturz zu bringen und würde er überhaupt ins Freie führen? Fragen, auf die man nur durch eines eine Antwort bekommen, man musste es ausprobieren. Also machte sich Alea auf und wankte zum Riss, je näher sie ihm kam, desto eher sah es aus als wäre es nur eine Art zugefallener Höhleneingang, vorsichtig begann sie damit die Steine aus den Weg zu räumen, die Pferde schnaubten ruhig und kamen langsam auf sie, sie stupsten ihr an den Rücken und schienen ihr helfen zu wollen, denn sie schabten mit den Hufen die kleineren Steine zur Seite. Plötzlich regten sich der König und die Königin und sahen auf.

"Orpha, bist du das?" Fragte die Königin erstaunt und hielt ihre Hände vor den Mund.

"Wer bist du? Wie bist du hier her gekommen? Und was tust du da?" Fragte der König und schüttelte zu seiner Frau mit dem Kopf.

"Wer ich bin tut jetzt nichts zur Sache und auch nicht wie ich hierher gekommen bin, aber ihre Kinder machen sich Sorgen um sie und ich will ihnen helfen. Warum haben Sie die Steine eigentlich noch nicht weggeräumt oder zumindest damit begonnen ... dann wären sie doch schon längst wieder zu Hause." Erwiderte Alea und ließ sich in ihrem Vorhaben nicht Unterbrechen.

"Wie? Wir sollen diese hässlichen dreckigen Brocken auch noch anfassen? Lieber verhungere ich hier ... es ist außerdem schon schlimm genug, hier auf dem schmutzigen Boden zu schlafen." Meinte die Königin empört.

"Aber haben Sie nicht Hunger? Und vermissen Sie Ihre Kinder gar nicht, allein das müsste sie doch genug beflügeln um sich hier heraus graben zu wollen." Sagte Alea und kam immer besser voran.

"Unser Sohn ist alt genug, früher oder später hätte er einen Suchtrupp los gesandt und Verpflegung haben wir noch reichlich." Beschwichtigte der König die Sache und sah es immer noch nicht ein, ihr zu helfen.

"Sie haben Essen mitgenommen? Aber Sie waren doch nur auf der Suche nach Ihrer Tochter, warum haben sie da Essen dabei?" Fragte Alea und hielt kurz inne.

"Wir waren doch nicht auf der Suche nach unserer Tochter, wir wollten ein Braut für unseren Sohn finden und waren deshalb auf dem Weg ins Nachbarkönigreich, wegen Claire brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, wenn ihr was zugestoßen wäre, wäre es auch nicht schlimm ... du weißt nicht viel die Könige momentan als Mitgift erwarten." Erklärte die Königin.

Darüber war Alea vollkommen entrüstet, sie ging auf die Königin zu und ihre Hand glitt wie von Selbst recht unsanft zu ihrer Wange. Die klaren wütenden Augen von Alea ließen die Königin erstarren, ihr wahr als würde sie einer Göttin in die Augen sehen, denn darin lag so viel Kraft und Gerechtigkeit, als würde einen die Strafe des Himmels ereilen, wenn man sie nur ansieht.

"Wie können Sie es wagen so schlecht über ihre Tochter zu sprechen? Ihre Kinder lieben Sie, warum? Ich verstehe das nicht, wie kann man als Mutter so von seinem Kind sprechen?" Sagte Alea empört.

Der König war außer sich vor Wut und schlug Alea zu Boden, doch noch bevor er erneut auf sie einschlagen konnte, hielt seine Frau ihn weinend auf. Er war verwundert, schon so lange hatte er sie nicht mehr weinen gesehen, generell schien ihre Beziehung irgendwie tot zu sein und nun das, er hatte sie verteidigt und begann zu weinen.

"Nicht Liebling, ich bitte dich, lass sie, das Mädchen hat Recht." Schlurzte sie und kuschelte sich an ihn. "Seit diesem Unfall haben wir unsere Kinder wirklich sehr vernachlässigt."

Der König war wie erstarrt, sie hatte ihn wieder ,Liebling' genannt und war ihm momentan so nah wie schon lange nicht mehr, seit diesem Unfall hatte sich wirklich vieles für sie verändert und mit ihrer Umwelt hatten sie sich verändert.

"Es tut mir Leid." Sprach der König leise und sah zu Alea hinab.

Langsam wischte sie sich das Blut von ihrer Lippe und stand auf, ohne ein weiteres Wort oder eine weitere Aktion ging sie wieder zu dem nun schon fast menschengroßen Riss und räumte die Steine weiter zur Seite.

"Weißt du, vor genau vier Jahren kam unsere älteste Tochter ums Leben, sie warf sich vor Claire um sie vor einer Kutsche zu retten, deren Pferde außer Kontrolle geraten waren. Sie war so ein liebes kleines Mädchen, damals war sie fünfzehn und kümmerte sich immer rührend um ihre Geschwister, sie hieß Orpha und sieht ... bzw. sah dir sehr ähnlich. Sie hatte zwar nicht blondes sondern rötliches welliges Haar, aber ihre Augen strahlten genau so diese süße Wärme aus ... nach dem Unfall mit den Pferden war sie nicht sofort tot, drei Tage hatte sie noch um ihr Leben gekämpft und wir hatten alle Ärzte des Landes zusammen gerufen, doch am Morgen des vierten Tages lag sie nur noch still da, sie atmete nicht mehr, auch wenn es so aussah als würde sie nur schlafen, sie lächelte und wirkte erlöst. Doch mit ihr waren dann auch unsere Gefühle gestorben." Berichtete der König traurig.

"Das mit Ihrer Tochter tut mir Leid, aber vergessen Sie nicht, dass Sie auch noch andere Kinder haben." Lächelte Alea und schaffte es endlich den Riss groß genug zu bekommen, dass sie durchkriechen konnten. "Darf ich sie dann bitten?"

Der König und die Königin nickten dankend und kletterten durch den schmalen Spalt, doch Alea folgte ihnen noch nicht, sie vergrößerte den Riss noch etwas damit auch die Pferde ohne Probleme hinausklettern konnten. Mit einem letzten Blick in die Höhle verließ sie diese und streckte sich im Licht der Sonne, ihre Sachen waren mit Blut und Dreck beschmiert und auch sie selbst sah nicht besser aus, ihr Verband hatte sich an den meisten Stellen gelöst und wirkte schon arg mitgenommen. Doch sie genoss es endlich wieder am Tageslicht zu sein, die Sonne schien sanft durch die frischen grünen Blätter der Bäume und nirgends war auch nur noch ein Hauch von Nebel zu sehen. Auch der König und die Königin hatten sich gestreckt und genossen das warme Licht welches nun auf sie herabstrahlte. Alea musterte sie etwas, er hatte dunkles graues Haar und blaue Augen, sie hatte rötliches Haar mit grauen Strähnen und braune Augen, kurzum ihre Kinder waren den beiden wie aus dem Gesicht geschnitten, jedoch waren beide etwas fülliger als ihre Kinder und wirkten etwas schwerfällig. Ihre Kleidung war prunkvoll, wie es sich nun mal für die Herrscher eines Landes gehörte, sie trug ein weites pfirsichfarbenes Kleid mit kleinen Rüschen und einem sehr üppigem Ausschnitt, na und selbstverständlich ihre große und reichlich mit Edelsteinen verzierte Krone. Er hatte eine schwarze enge Hose und ein pflaumenfarbenes dickeres Hemd an mit perlmutfarbenen Mustern darauf, auch seine Krone war reichlich verziert aber wesentlich größer als die der Königin, des weiteren trug er aber noch einen roten Umhang, dessen Ränder aus weißem Pelz mit vereinzelt schwarzem Fellstellen.

"Vielen Dank, dass du uns befreit hast." Sprach der König und wandte sich damit Alea zu.

Als er sie nun im Licht sah, wurde ihm doch etwas anders, dieses zerbrechliche Wesen, was sich nun an die Wand der Höhle lehnen musste um nicht das Gleichgewicht zu verlieren hatte ihnen geholfen zu entkommen, sie hatte er geschlagen und so unhöflich empfangen. Im Dunkeln der Höhle konnten sie nur verschwommen ihre Konturen erkennen, schließlich stand sie im fahlen Licht, welches durch die Steine fiel, nun endlich sahen sie ihre Retterin in vollem Glanze und ihnen blitze ein Gedanke durch den Kopf, ja sie ähnelte ihrer Tochter aber noch mehr der Göttin des Waldes, diesem erhabenen Wesen, welches manchmal den Wanderern im Walde hilft. Konnte es sein, dass sie diese Göttin war und ihnen nicht nur aus der Höhle sondern auch noch aus ihrer Krise helfen wollte.

"Xanaru!" Rief Alea und horchte, ob das Wesen auf sie hören würde und angerannt käme.

Man hörte ein Schnaufen und das sanfte Trampeln von Tatzen, was immer näher kam, die Pferde wirkten angespannt, doch Alea sprach ihnen gut zu und konnte sie dadurch wieder beruhigen.

"Können sie auch ohne Sattel reiten?" Erkundigte sich Alea und blickte zu den beiden.

Sie nickten nur und kamen etwas näher an sie und die Pferde heran.

"Gut, kommen sie auch ohne hinauf oder soll ich zum Schloss reiten und ihnen eine Kutsche organisieren?" Fragte Alea und streichelte die Pferde.

"Nun mir wäre es lieber, wenn du zum Schloss reiten würdest und uns eine Kutsche bringen würdest." Antwortete der König und sah beängstigt zu dem hohen Pferderücken.

"Gut." Lächelte Alea und sah hinter den Bäumen schon ihr Reittier vorkommen.

Xanaru flitzte zu ihr und ließ dem Königspaar einen kalten Schauer über den Rücken laufen, die Königin schrie auf und klammerte sich an ihren Mann doch auch der hatte eine unheimliche Angst vor dem Wesen. Alea streichelte Xanaru sanft und stieg dann auf seinen Rücken, dann ritt sie auf ihm davon.
 

Bei Lilith war es indessen wieder Morgen geworden und sie räkelte sich noch genüsslich im Bett, es war endlich Morgen und sie konnte ihren Plan in die Tat umsetzen, wobei sie sowohl Alea als auch Tenebrä eine auswischen konnte. Sie schlug die Decke zur Seite und tapste nur in Unterwäsche im Raum umher, sie suchte Aleas Schuluniform und durchkramte deshalb ihre Schränke. Plötzlich klopfte es an der Tür und eine Jungenstimme erklang.

"Alea?" Fragte die Stimme und wartete auf eine Antwort.

"Komm doch rein, ich bin schon wach." Antwortete Lilith und grinste breit.

Nicolas öffnete die Tür und erstarrte zur Salzsäule als er den Blondschopf so knapp bekleidet vor sich sah. Lilith trat auf ihn zu, machte die Tür zu und lächelte ihn verführerisch an, dann schlang sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Er konnte nicht glauben, was sie da tat, sie war doch sonst nicht so offenherzig, beim letzten Mal hatte sie ihm sogar eine Ohrfeige verpasst obwohl er kaum etwas sehen konnte.

"Weißt du wo ich meine Schulsachen gestern hingelegt hatte? Ich finde sie nämlich nicht mehr." Fragte Lilith und sah ihn mit großen Augen an.

"I-ich glaube, sie liegen noch unten in der Wohnstube." Stammelte Nicolas und musste sich stark zusammen reißen um nicht zu ihrem üppigen Dekolletee zu sehen.

"Würdest du sie mir holen, denn nur in Unterwäsche kann ich ja schlecht durch das Haus spazieren oder?" Bat Lilith und strich sanft über seine Wange.

"Klar." Erwiderte er und bekam als Dankeschön sofort einen extrem bombigen Kuss von ihr auf die Lippen gedrückt, erst war er erstaunt, aber schnell fand er gefallen daran und machte mit.

Es dauerte eine Weile bis sie sich wieder voneinander lösten und Nicolas sie atemlos ansah.

"A-aber ich dachte, du wärst mit Thomas zusammen?" Fragte er und konnte sein Glück immer noch nicht fassen.

"Nicht freiwillig." Sprach Lilith, löste ihre Umarmung und tat betroffen.

"Wie meinst du das?" Fragte er erregt und wollte ihr helfen.

Lilith fing an zu weinen und lehnte ihren Kopf an die Schulter von Nicolas, sie spielte es einfach großartig auch wenn Nicolas aufgrund ihres seltsamen Verhaltens schon längst hätte dahinter kommen müssen, dass sie nicht die Echte war.

"Er zwingt mich dazu, ich muss ihn küssen und mit ihm ..." Schlurzte Lilith und konnte kaum fortfahren. "Und er ist immer so brutal und grob zu mir, aber wenn ich ihm nicht gehorche, würde er mich schlagen oder wer weiß was mit mir tun."

"Was? Aber warum hast du mir davon denn nicht schon früher erzählt oder zumindest meiner Mutter?" Fragte Nicolas und sah mitleidig auf sie herab.

"Ich hatte Angst, dass er euch etwas antut zumal er weiß, dass ... dass ich dich liebe." Wimmerte Lilith und konnte hören wie sein Herz von jetzt auf gleich anfing schneller zu schlagen.

"D-du liebst mich?" Fragte Nicolas erstaunt und konnte seinen Ohren nicht trauen, wie oft hatte er sich gewünscht, diese drei Worte aus ihrem Mund zu hören und nun war es endlich soweit. "Aber warum hattest du mir dann eine Ohrfeige verpasst, als ich aus Versehen ... na ja du weißt schon die Sache im Krankenzimmer."

Lilith war etwas verwirrt, davon wusste sie natürlich nichts, aber sie wäre keine Dämonenbraut, wenn sie sich da nicht herauswinden könnte.

"Auch aus Angst, dass er davon erfahren würde und dir etwas antun würde, denn ich will nicht dass er dich verletzt." Antwortete die Dämonin geschickt. "Oh Gott ich hätte dir das alles gar nicht sagen dürfen, bitte sag ihm nichts davon, ich will nicht, dass dir etwas widerfährt."

"Ich werde meinem Vater bescheid sagen, er wird ihn von der Schule werfen, dann sind wir ihn los." Schlug Nicolas vor und fuhr ,seiner' Alea sanft über die Wange. "Und du musst dann gleich zur Polizei, wenn du das nicht wolltest, musst du ihn deswegen anzeigen."

"Nein, das können wir nicht tun, er ist ein wahrer Dämon, wenn wir das tun, sind wir schon tot noch bevor wir überhaupt bei der Polizei waren und um ehrlich zu sein, will ich denen dann auch nicht erzählen, was passiert ist, sie wollen es immer so detailliert und es ist schon schlimm genug, es einmal durch zu machen." Sagte Lilith und fing erneut an zu schlurzen.

"Aber ich will nicht, dass du noch mehr leidest." Erwiderte er sanft und wischte ihr vorsichtig die Tränen aus den Augen.

"Lieber stehe ich es so noch eine Weile durch, als mit dem Gewissen leben zu müssen, dass dir etwas geschehen könnte." Himmelte sie ihn an und bekam durch diese übertriebene Aufopferung beinahe einen Würgekrampf.

"Gut wenn du meinst, aber ich hätte da noch eine Bitte an dich." Sagte er und lehnte seine Stirn sanft an ihre.

"Und was wäre das." Fragte Lilith neugierig.

"Wenn wir hier sind, bist du doch sicher oder? Dann zeig mir hier doch bitte, dass du mich liebst. Denn ich hege schon seit einer Weile sehr innige Gefühle für dich." Bat er und küsste sie auf die Stirn.

Lilith nickte mit einem breiten Grinsen und einem geheimnisvollen Funkeln in ihren Augen, erneut schlang sie ihre Arme um seinen und küsste ihn wie schon vorhin. Es gefiel Nicolas sehr auch wenn er es sich anders vorgestellt hatte sie zu küssen, er hätte nicht gedacht, dass Alea so fordernd küssen würde und ein so einnehmendes Wesen hatte.

"Berühr mich!" Hauchte sie ihm dann ins Ohr, führte seine Hände an ihre Taille und bugsierte ihn dann langsam zum Bett.

Vorsichtig legte sie sich dann hin und zog ihn an seiner Krawatte zu sich, so dass er halb über ihr hockte, dann setzte sie mit den Küssen fort und navigierte seine Hände von ihren Hüften zu ihrer Oberweite, doch da brach er ab, stand von ihr auf und hielt sich die Nase.

"Was ist? Gefällt es dir nicht? Sind sie zu klein? Hast du mehr erwartet?" Fragte Lilith und war wirklich enttäuscht, sie fand die Küsse des Kleinen gar nicht mal so schlecht und die Art wie er sie berührt hatte, dieses zurückhaltende gefiel ihr auch sehr.

"Nein, nein, dein Körper ist perfekt und deine Haut so sanft und weich, es ist nur ... na ja ich bin ... also ich bin noch Jungfrau und du bist einfach der Wahnsinn." Beichtete Nicolas und ging zur Tür. "Ich hole dir jetzt deine Sachen."

Dann verließ er denn Raum und Lilith fiel grinsend in ihre Kissen zurück, es machte ihr zu viel Spaß den Kleinen an der Nase herum zu führen, mal sehen wie er reagieren würde, wenn die richtige Alea ihn wieder nicht an sich heran lassen würde. Mit diesem Gedanken stand sie auf und nutzte ihre Schwarze Magie um das Bett zu machen, denn sie hatte keine besonders große Lust sich die Finger dabei dreckig zu machen. Ebenso machte sie es mit den Schränken, in denen die gewühlt hatte und deren Türen noch offen standen, ein Fingerschnippen und alles war wieder sauber. So wartete sie auf Nicolas und freute sich schon auf die weitere Umsetzung ihres Racheplans.
 

Alea hatte währenddessen schön längst das Schloss erreicht und war zu den Stallungen gegangen, wo sie nach einer Kutsche suchte.

"Hatte ich Euch nicht gebeten im Bett zu bleiben?" Fragte eine Stimme, deren Körper nun im Stalltor stand.

"Ja, aber ich wollte Euch doch nur einen Gefallen tun um Danke zu sagen." Erwiderte Alea und drehte sich um. "Ich habe Eure Eltern gefunden."

"Ist das Euer Ernst?" Erkundigte sich Enro überrascht und bekam ein freundliches Nicken als Antwort. "Wunderbar, ich werde Percy die Kutsche fertig machen lassen, wir holen sie dann gemeinsam ab, dann können wir ihnen auch gleich die glückliche Nachricht von unserer Vermählung überbringen."

"Was? Prinz, habt Ihr mich oben nicht verstanden, ich habe bereits einen Freund und kann es kaum erwarten von ihm wieder in die Arme geschlossen zu werden." Sprach Alea und sah ihn wütend an.

"Nein, ich glaube, Ihr habt mich nicht verstanden, ich habe mich in Euch verliebt und will Euch zu meiner Frau nehmen." Sagte Enro ohne Verständnis und drückte Alea äußerst unsanft gegen die nächstgelegene Wand. "Und das was ich will, bekomme ich auch."

Alea wehrte sich, doch sie war im Moment gerade mal stark genug um sich aufrecht zu halten, da konnte sie sich nicht gegen ihn währen, ihre Verletzungen, der Sturz und das Wegräumen der Steine hatten doch sehr an ihren Kräften gezehrt.

"Nun gut, ich hole mir nachher, was mir zusteht, aber jetzt kommt, lasst uns meine Eltern und Eure zukünftigen Schwiegereltern aus dem Wald holen." Lächelte Enro hinterhältig und verließ den Stall.

Kurz nachdem er draußen war, sackte Alea auf den Boden und sah sich ihre Hände an, sie verstand es nicht. Warum war sie auf einmal so schwach? Plötzlich entdeckte sie den Armreif und dachte an die Szene mit Lilith im Warteraum, vielleicht war ja dieser Reif für ihre Schwäche verantwortlich, zu zutrauen wäre es ihrer Halbschwester immerhin oder nicht? Dann betrat Percy den Stall und sah den Blondschopf auf dem Boden hocken.

"Geht es Euch nicht gut? Soll ich den Prinzen rufen, dass er Euch in Euer Zimmer zurück bringt? Wir haben Euch schon überall gesucht, wo wart Ihr denn?" Fragte er und hockte sich zu Alea.

"Ich wollte mich beim Prinzen und der Prinzessin bedanken und habe daher nach ihren Eltern gesucht und sie auch gefunden." Lächelte Alea und versuchte auf zustehen, doch irgendwie wollte das nicht so Recht funktionieren.

"Ach deshalb der Befehl des Prinzen. Wartet ich helfe Euch." Sagte der Butler und griff Alea sanft unter die Arme. "Setzt Euch doch schon in die Kutsche während ich die Pferde startklar mache."

Alea befolgte seinen Rat und setzte sich in die Kutsche, sie war sehr erschöpft und musste arg kämpfen um nicht ein zu schlafen, doch schließlich übermannte sie der Schlaf, ihre Augen fielen zu und sie versank im Reich der Träume. Während sie schlief träumte sie von Tenebrä, der sie sanft an sich drückte und küsste, was sie dann aus dem Schlaf riss, denn es hatten sich wirklich ein paar Lippen auf ihre gelegt, sie öffnete schlagartig ihre Augen und entdeckte den Prinzen vor sich. Sofort stieß sie ihn von sich und wollte aus der Kutsche steigen als er sie aufhielt und sie wie von Sinnen anfunkelte.

"Wo willst du denn hin?" Grinste er und zog sie zu sich zurück.

"Sei nicht so grob zu ihr Enro und jetzt mach mal ein bisschen Platz, ich will schließlich auch mit rein." Beschwerte sich die kleine Claire.

"Ich muss mit auf den Kutschbock um Percy zu sagen, wo er lang muss." Erklärte Alea riss sich los und wäre beinahe aus der Kutsche gefallen, hätte Xanaru sie nicht aufgefangen.

"Ich glaube er will, dass du auf ihm reitest Alea." Grinste Claire aus dem Fenster der Kutsche.

"Gut, dann reite ich eben vor und Ihr folgt mir dann ok?" Schlug Alea vor und setzte ihren Plan in die Tat um.
 

Nicolas hatte Lilith indessen schon ihre Sachen gebracht und von ihr angeboten bekommen ruhig im Raum zu bleiben, während sie sich umzog, doch er lief rot an und ging aus dem Zimmer. Danach aßen sie gemeinsam Frühstück und Lilith nutze jede Gelegenheit um mit ihm zu flirten, bei jedem Augenkontakt, den sie hatten zwinkerte sie ihm zu und brachte ihn damit irgendwie total aus dem Konzept, beinahe hätte er sein Brötchen sogar mit Tee beschmiert und Marmelade in seine Tasse getan, doch seine Mutter rette seinen Aktionen immer, indem sie ihn anstupste. Herrn Calmer kam das alles äußerst verdächtig vor, aber er sagte nichts dazu, doch etwas anderes ließ ihm keine Ruh.

"Alea, wann bist du gestern eigentlich hier her zurückgekommen? Ich mein, ich war bis ein Uhr wach und habe dich nicht kommen hören." Fragte er neugierig.

"Liebling." Sagte Frau Calmer erinnernd und deutete Lilith an, dass sie darauf nicht zu antworten brauche.

So schwieg Lilith und nahm sich noch ein Brötchen, nach dem Essen hatte sie sogar noch genug Zeit um sich den Stundenplan von Alea näher an zu kucken und ihre Sachen dementsprechend zu packen. Theoretisch hätte sie heute sechs Stunden, Astronomie, Mathematik, Französisch, Englisch, Informatik und Wirtschaft, aber wer wusste schon genau wie viele davon heute nicht wieder ausfallen würden. Dann klopfte es an der Tür und Nicolas trat herein, Lilith hatte ihm eigentlich vorgeschlagen, dass er ihr Zimmer gleich betreten könne, er bestand aber darauf sich wenigstens noch an zu kündigen.

"Kommst du? Wir wollen dann los." Bat er und wagte es kaum sie an zu sehen, er musste die ganze Zeit an die tolle Begrüßung beim letzten Mal denken, als sie kaum etwas anhatte und ihn dann auch noch so leidenschaftlich geküsst hatte, es trieb ihm jedes Mal wieder die Röte ins Gesicht, wenn er daran dachte.

"Klar." Erwiderte sie knapp und schnappte sich ihre Schultasche, doch sie ging nicht einfach an Nicolas vorbei aus dem Raum, nein, sie küsste ihn noch einmal und machte ihn damit fast wahnsinnig.

Zusammen gingen sie dann zur Schule, ihre erste Stunde war also Astronomie, es war Tenebräs Lieblingsfach, das wusste Lilith, er kannte sich einfach großartig im Weltraum aus und war auch schon auf einigen Planeten gewesen, auch wenn das schon einige Zeit her war. Doch auch Lilith musste sich mit ihrem Wissen nicht verstecken, als Dämonin hatte sie keine Großen Probleme mit diesem Fach, schließlich hatten sie es schon wesentlich früher als die Menschen auf Elestra.

"Da bist du ja endlich." Begrüßte Tenebrä seine Schwester auf dem Flur und wurde misstrauisch von Nicolas beobachtet.

"Hast du schon auf mich gewartet?" Fragte sie ganz unschuldig und wollte, dass er sie wie auch Alea zumindest mit einer Umarmung begrüßt, doch das blieb aus.

"Komm mit!" Sagte er nur schroff und nahm fast angewidert ihre Hand.

Nicolas folgte ihnen wie ein Wachhund und ließ sie nicht einen Augenblick aus den Augen, im Klassenzimmer setzte er sich sogar extra hinter sie.

"Was hast du denn mit dem gemacht?" Flüsterte Tenebrä und packte seine Sachen aus.

"Nichts, ich weiß nicht was du meinst." Wisperte sie nur zurück.

Stella kam munter wie immer auf sie zu und sah Lilith prüfend an.

"Ist das jetzt die Echte oder Lilith?" Fragte sie und blickte zu Tenebrä, der verdrehte nur die Augen und deutete auf den Platz hinter sich.

Zum Glück hatte er aber nichts davon mitbekommen, denn er war gerade mit dem Auspacken beschäftigt gewesen. Stella begriff sofort und erkannte durch den herausfordernden Blick der Dämonin, wer da wirklich vor ihr saß.

"Na freust du dich, denn gar nicht mich zu sehen?" Fragte Lilith und tat enttäuscht.

"Oh ja und wie." Erwiderte der Rotschopf ironisch.

"Hey, ich tu ja mein bestes, aber ihr wirkt nicht gerade überzeugend." Seufzte Lilith leise. "Tenebrä, du siehst sie anders an, viel durchdringender und du, Rotschopf, du ... brauchst dich eigentlich nicht arg zu verstellen, du bist zu ihr ja auch immer so nett wie zu mir."

Stella sah Tenebrä überrascht an, war sie zu Alea denn wirklich so gemein, das wäre ihr bis jetzt aber noch nicht aufgefallen. Tenebrä schüttelte den Kopf um ihr begreiflich zu machen, dass sie nicht all zu viel auf das Gewäsch von Lilith geben sollte.

"Lilith, Alea ist zurückhaltend und keineswegs angriffslustig, ich bitte dich, versuche bitte wenigstens ein bisschen wie sie zu sein." Bat Tenebrä und sah seine Schwester vorwurfsvoll an.

"Ich sag dir was, ich bin zurückhaltender, wenn du liebevoller zu mir bist." Schlug Lilith vor und zwinkerte ihm zu. "Los, küss mich, aber so wie du es bei Alea tust!"

"Nein, vergiss es, nicht einen einzigen weiteren Kuss wirst du von mir bekommen." Zischte der Dämon sie an.

"Gut, wie du meinst." Lächelte Lilith fies.

Plötzlich betrat Alex den Raum, er kam häufig etwas später, das war schon an seiner alten Schule so und wer ihn kennt, der weiß auch, dass er diese Show einfach liebt. Schnell suchte er sich die letzte freie Bank neben Tenebrä und Alea, dann hievte er seinen Stuhl zu ihnen und setzte sich dazu.

"Na hat Rufus sich schon irgendwie bei auch gemeldet?" Erkundigte sich Alex und sah neugierig zu Tenebrä.

"Nein, noch nicht, aber sag mal was läuft eigentlich zwischen dir und dieser Elfee?" Grinste Tenebrä, er hatte sehr wohl mitbekommen, wie die Funken zwischen den beiden gestoben waren.

"Sie heißt Monja und ist einfach göttlich. Hast du ihre süßen Öhrchen gesehen? Und diese bezaubernden Augen, ich glaube, ich bin meiner Aphrodite begegnet. Gleich als ich sie sah, traf es mich wie einen Blitz und ich wusste, sie ist die Richtige. Ich weiß nicht warum, aber sie hat mich einfach verzaubert." Schwärmte Alex und wirkte leicht abwesend.

"Oh man du bist nicht verliebt, du bist berauscht, total abhängig von der kleinen." Grinste Stella und knuffte den Wächter an die Schulter.

Dann unterbrach das Läuten der Schulglocke ihr Gespräch und sie mussten sich zu ihren Plätzen begeben, doch nicht nur ihr Lehrer betrat nun das Klassenzimmer, sondern auch noch Herr Calmer und eine neue Schülerin kamen herein. Eine Schülerin, über deren Anwesenheit sich einer ganz besonders freute.

"Guten Morgen." Begrüßte sie Herr Calmer und schob das schüchterne Wesen vor sich her, die Klasse erhob sich und begrüßte ihn ebenfalls, dann setzten sie sich wieder und warteten gebannt, was er zu sagen hatte, leises Getuschel ging durch die Reihen, wegen des doch recht eigentümlichen Aussehens, doch Herr Calmer bat um Ruhe. " Das ist Monja Elfairy, sie kommt von Terratre und hat bisher nur Privatunterricht gehabt, deshalb bitte ich euch, heißt sie freundlich in eurer Runde willkommen. Gut dann schauen wir mal wo wir dich hinsetzen." Auf einmal stand Alex auf, bat um Verzeihung und bot Monja den Platz neben ihr an. "Oh gut, dann setzt dich dort hin, ich wünsche dir viel Spaß."

Dann verließ der Direktor den Raum und überließ die Schüler Herrn Midernit, Monja schlich zu Alex und nachdem sie sich gesetzt hatte begann der Unterricht. Der Lehrer stellte sich vor und erklärte ihnen was er vorhatte mit ihnen zu schaffen, dann fragte er jeden einzelnen aus, wie viel er vom Kosmos wusste, wobei Tenebrä, Lilith und auch Monja besonders hervor traten, sie wussten Unmengen von Details und konnten fast jeden Stern in den umliegenden Galaxien nennen. Auch wenn es Monja recht schwer fiel sich zu konzentrieren, denn irgendwie lenkte sie der verträumte Blick ihres Banknachbars ab, ihr Herz schlug schneller, wenn sich ihre Blicke trafen und ihre Hände wurden feucht, es war schon seltsam. Was war das? Aber ihm erging es nicht besser, es hätte ihm momentan nicht besser gehen können, sie war an seiner Seite, was wollte er mehr. Er befand sich im siebten Himmel und nichts hätte ihn von dort holen können solange sie in seiner Nähe war. Es faszinierte ihn sie auch nur an zu sehen oder ihre liebreizende Stimme zu hören. Doch die Stunde war schnell vorbei und die Pause war zu kurz um sich groß zu unterhalten. Als nächstes hatten sie Mathe und bekamen ihre Testergebnisse wieder, wobei viele nicht sonderlich gut abgeschlossen hatten, unter anderem Tenebrä, wie sollte er diese Rechnungen auch beherrschen, wo er doch noch nie Mathe hatte, sicher konnte er zählen, addieren und solche Sachen, aber wozu hätte ein Dämon Logarithmen und Algebra gebraucht. So kassierte er in seinem Test eine glatte fünf, doch es ging auch schlechter. Stella hatte Glück mit einer zwei minus kam sie äußerst gut davon, auch Bianka kam mit einer zwei davon, aber Alex, Sophia und Annika bekamen nur eine drei, na und Nicolas hatte wohl auch noch so einiges nach zu holen, denn mit seiner vier Minus war er nicht sehr viel besser als Tenebrä. Die Lehrerin teilte die Ergebnisse mit einigen Kommentaren aus, für Tenebrä, Nicolas und einige andere hatte sie nur ein Seufzen übrig und bedauernde Blicke, denen die eine drei bekommen haben sprach sie gut zu und die zweier lobte sie, aber zwei Schüler hob sie besonders hervor und zwar einen gewissen Brad und Alea, sie hatten es als einzige geschafft eine eins zu bekommen. Doch das machte die Stunde nicht unbedingt einfacher für Lilith, sie hatte nämlich auch absolut keine Ahnung von den Rechnungen und Gleichungen, die nun vor ihr auf dem Blatt standen. Die Lehrerin nahm sie andauernd dran und wurde jedes Mal wieder enttäuscht, die Stunde nahm einfach kein Ende, jede Minute schien sich in die Länge zu ziehen und Lilith war das einfach zu langweilig, sie versuchte mit Tenebrä zu sprechen, aber der ignorierte sie nur und fuhr sie einige Male an um sie daran zu erinnern, wen sie darzustellen hatte. Dann endlich hörten sie das erlösende Läuten der Schulglocke und sie wollten sich in die Pause begeben, doch die Lehrerin hielt Lilith auf, weil sie noch mit ihr sprechen wollte. Tenebrä blieb sicherheitshalber bei ihr, er wollte darauf achten, dass sie nichts Falsches sagte, was Alea hätte in irgendeiner Weise schaden können. Frau Kleinhaus erkundigte sich nach ihrem Befinden und warum sie so schlecht mitgearbeitet hatte, außerdem bat sie Alea und Brad, der auch noch kurz bleiben sollte, darum denen etwas unter die Arme zu greifen, die nur eine fünf oder schlechter da standen, was Tenebrä zum Schmunzeln brachte, er freute sich schon auf die Nachhilfestunden, die er von Alea bekommen würde, sofern sie denn endlich wieder da war. Und während Lilith von Frau Kleinhaus bearbeitet wurde, flirtete Alex mit Monja.

"Möchtest du, dass ich dir die Schule zeige oder willst du lieber raus zu den anderen?" Lächelte er ihr entgegen.

"Lass uns doch hier drinnen etwas umhergehen, draußen ist es so kalt und alles ist weiß, ich sehe kein bisschen grün." Erwiderte Monja doch etwas schüchtern, heute war es irgendwie anders bei ihm zu sein, irgendetwas in ihr regte sich, wenn er in ihrer Nähe war.

"Das gefällt mir noch besser." Sagte Alex und nahm Monjas Hand, wobei wohl die Herzen beider einen kleinen Sprung machten. "Denn weißt du ..." Begann er zu stammeln und kratzte sich am Hinterkopf. "Ich weiß nicht genau wie ich es sagen soll, weil es etwas albern klingt, aber als ich dich gestern das erste Mal gesehen habe ... na ja da fühlte ich mich irgendwie wie verzaubert ... ich habe dich sehr gern Monja."

Die kleine Elfee dachte sie könne ihren Ohren nicht trauen und ihr Herz begann wild zu klopfen als er ihr das gesagt hatte, es war schon seltsam sie kannten sich nicht mal einen ganzen Tag und doch ... da war etwas, das sie verband und ihre Herzen füreinander höher schlagen ließ.

"Lass uns noch mal zum Klassenzimmer gehen, mir ist kalt und da liegt noch mein Mantel." Bat Monja und wich seinen Blicken aus, es war ihr peinlich, er hatte ihr gerade sein Herz ausgeschüttet und sie konnte nichts anderes erwidern.

"Ich hol ihn dir schnell, warte kurz." Lächelte Alex und gab Monja einen Kuss auf die Stirn, dann rannte los ihren Mantel zu holen.

Seine Lippen waren warm und ganz weich, noch immer hielt sie ihre Stirn und ein breites Lächeln stand auf ihrem Mund. Der Wächter hatte sie auch schon längst verzaubert, aber sie hatte Angst es ihm zu sagen, es war alles so neu für sie.

"Na du Missgeburt. Von wem hast du denn die riesigen Ohren oder warst du als Kleinkind so frech, dass deine Eltern dich immer an den Ohren ziehen mussten." Ärgerte sie ein Junge aus der Parallelklasse.

Es kränkte Monja, aber sie stand über den Dingen und ging nicht weiter darauf ein, so schlenderte sie ein paar Meter weiter um dem Jungen und seinen Freunden aus dem Weg zu gehen, aber so leicht wollten sie es ihr nicht machen, sie folgten ihr und stellten sich um sie auf um ihr so den Weg zu versperren.

"Na bist dir wohl zu fein dazu mit uns zu sprechen?" Fragte der Junge wieder und schupste Monja nach hinten, wo sie gegen einen anderen Jungen stieß.

"Hey Missgeburt, pass doch auf wo du hinläufst." Sagte dieser daraufhin und schubste sie zum nächsten so ging es noch zu zwei Jungen weiter bis sie zu einem kam, der sie etwas genauer unter die Lupe nehmen wollte.

"Na Langohr, bist du denn untendrunter wenigstens nen richtiges Mädchen?" Grinste dieser und griff der Elfee unter den Rock an ihren Po, doch all zu lange konnte seine Hand da nicht verweilen, denn Alex war gekommen und half ihr sogleich aus ihrer äußerst unangenehmen Situation.

Er war der strahlende Retter, er nahm die Hand des Jungen von ihrem Po und schlug ihm in die Magenkuhle, dann griff er nach Monjas Handgelenk und zog sie sanft zu sich, er legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und küsste sie erneut auf die Stirn, dann streichelte er ihr zärtlich über das Haar, warf ihr den Mantel über und stellte sich schützend vor sie.

"Nein, Alex, das ist doch nicht dein ernst, du hast ein Auge auf diese Missgeburt geworfen?" Fragte einer der Jungen und stieß ihm gegen die Schultern, er wollte ihn schubsen, doch Alex ließ sich nicht so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

"Ihr Name ist Monja und du wirst es nicht noch einmal wagen sie auch nur an zu sprechen haben wir uns verstanden?" Knurrte Alex und sah den Jungen wütend an.

"Pah als hätte ich vor dir Angst, dann komm doch. Komm und verteidige ihre Ehre." Schlug der Junge vor und deutete Alex an, wo er hin zu schlagen hatte.

"Gut Gio, aber heule mir nachher nicht die Ohren voll." Gab der Wächter als Antwort und platzierte einen ordentlichen Faustschlag im Gesicht seines Gegenübers, der geriet ins Taumeln und fiel zu Boden.

Sofort stürzten sich die anderen vier Jungen auf Alex und versuchten ihm an den Kragen zu gehen, doch es gelang ihnen nur selten, er hatte in den letzten Tagen sehr viel trainiert, eigentlich um Tenebrä platt zu machen und Alea aus seinen Klauen zu befreien, aber es kam ja alles ganz anders als er dachte und trotzdem zahlte es sich nun aus, er steckte kaum Schläge ein, nein er war besser im Austeilen als die anderen, aber als einer von ihnen ein Butterfly herausholte und damit auf ihn losstürmte, wurde es schon gefährlicher, denn es war eine Sache einer Faust auszuweichen und von ihr leicht gestriffen zu werden oder einem kleinen Messer aus zu weichen und hier und da kleine Schnittwunden zu kassieren. Monja war starr vor Schreck, er hatte ihr geholfen und brachte sich nun für sie in Gefahr, sie musste ihm wirklich viel Bedeuten, wenn er für sie so etwas einging. Es dauerte dann nicht mehr lange, da hatte er ihnen allen gezeigt was er konnte sie flüchteten.

"Also wagt es nie wieder auch nur in Monjas Nähe zu kommen." Rief Alex ihnen noch nach und sah ihnen hinterher.

Sie liefen wie von der Tarantel gestochen fort und sahen sich nicht ein einziges Mal um, Alex hatte es ihnen ordentlich gegeben, so schnell würden sie wohl kein schlechtes Wort mehr über Monja verlieren, ihre blauen Augen und jede ihrer Beulen würden sie an das letzte Mal erinnern. Lächelnd drehte Alex sich zu Monja um und grinste ihr frech ins Gesicht, seine Lippe blutete und er hatte doch einige Schnittwunden abbekommen, aber er ließ sich keine Schmerzen anmerken.

"Ist mit dir alles ok? Tut mir Leid, ich hätte dich nicht alleine lassen sollen. Ich hatte nen ganz schönen Schiss um dich als ich dich nicht mehr auf dem Gang gesehen habe." Plapperte Alex drauflos und sah sie wie ein kleiner Junge an.

Plötzlich warf Monja ihre Arme um seinen Hals und kuschelte sich an ihn. Alex konnte sein Glück kaum fassen und legte nur sehr zaghaft seine Hände auf ihren Rücken.

"Danke." Hauchte Monja und lockerte langsam ihren Griff.

"Hey keine Ursache, für dich würde ich die Sterne vom Himmel holen und dir einen Strauß daraus binden." Wisperte er und fuhr ihr zärtlich durch das weiche Haar.

Sie sahen sich noch eine Weile in die Augen, es schien als würde nur für die beiden die Zeit still stehen. Sein Handeln wirkte oft so blasiert und doch hin und wieder sprach er mit solcher Poesie, dass sie ihn einfach nur hätte knuddeln können. Und gerade war wieder so ein Moment, doch blieb es nicht bei der Umarmung sanft näherte sich sein Gesicht dem ihrigen, dann schloss er die Augen und ihre Lippen berührten sich, auch Monja hatte ihre Augen geschlossen. Es fühlte sich gut an und es schien viel zu schnell vorbei gewesen zu sein. Ihre Gesichter waren puterrot nachdem sich ihre Lippen voneinander getrennt hatten sie es war ihnen peinlich ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen, denn ihre Gefühle lagen nun schier offen darin und jeder hätte die Zeichen lesen können.

"Danke." Seufzte Alex und sah hinaus auf den Hof.

Sie standen noch eine ganze Weile dort und sahen in unterschiedliche Richtungen, momentan jagten ihnen einfach noch zu viele Gedanken durch den Kopf.

Indes ging Tenebrä Gemeinsam mit Lilith hinaus und wollte sich zu den anderen stellen als er merkte, dass er vorher noch wo anders hin musste.

"Lil..." Sagte Tenebrä und brach kurz ab, wenn ihn jetzt jemand gehört hätte, wäre das doch sehr verdächtig, also sah er sich um und setzte seine Bitte fort. "Alea, warte bitte bei Stella auf mich und mach keinen Unsinn ja!"

"Krieg ich noch einen Kuss bevor du gehst?" Fragte Lilith und sah ihn bettelnd an, dann flüsterte sie ihm zu. "Ihr gibst du doch auch bei jeder Gelegenheit, die sich dir bietet einen Kuss."

"Vergiss es, ich will deine Lippen nie wieder auf meinen fühlen, ich hatte es Alea versprochen." Wisperte er zurück und ging.

So musste er Lilith kurz sich selber überlassen, was er aber schon sehr schnell bereuen musste, denn sie empfand es als eine Kränkung, noch nicht mal als Alea kam sie ihm näher, sie gab sich wirklich Mühe, diesem frommen Schäfchen zu ähneln, was sie alles andere als angenehm empfand und er machte alles wieder zu Nichte indem er sie so ignorierte, also sollte er nun merken, was sie alles tun konnte, wenn er ihr nicht gehorchen sollte. So begab sich auf die Suche nach ein paar Jungs, als Lilith hatte sie sich schon umgesehen, welchen Typen sie gerne mal näher kennen lernen wollte und einige von denen hatten wirklich ein Auge auf Alea geworfen, warum sollte sie dies jetzt also nicht ausnutzen? Es waren ein paar Jungs aus einer kleinen Klicke, auf die sie ein Auge geworfen hatte, natürlich war es nichts ernstes, eher ein bisschen was um sich die Langeweile zu vertreiben. Einige Jungs waren bereits in den Genuss von Liliths Vorlieben gekommen und waren hell auf begeistert von ihr und ihrem Können. Nun wollte sie Aleas Ruf mal etwas auflockern und sie von ihrem Nonnendasein befreien. Mit einem verführerischen Lächeln ging sie an der Klicke vorbei und ließ die Falle zu schnappen, keiner der Jungen konnte an ihr vorbeisehen, einige pfiffen ihr nach, andere ließen begeistert äußerst vulgäre Ausdrücke über ihren Busen oder ihre Beine los, aber nur zwei lösten sich von der Gruppe und gingen an ihr nach, bis die beiden sie eingeholt hatten und dann an ihrer Seite den Weg mit ihr fortsetzten.

"Ihr solltet lieber nicht in meiner Nähe sein, Thomas sieht das gar nicht gerne." Sagte Lilith und tat schüchtern.

"Oh keine Sorge, wenn du ihm nichts sagst, wird er nichts davon mitbekommen." Grinste einer der Jungen, blinzelte dem anderen zu, ergriff Liliths Arm und führte sie in sein Zimmer, hinter sich und seinem Freund schloss er die Tür ab.

"Ich hoffe es ist dir nicht zu anstrengend, wenn du mit uns beiden fertig werden musst." Lächelte der andere und knöpfte sich bereits das Oberteil auf.

"Glaubt mir, ihr werdet nachher ausgelaugter sein als ich." Schmunzelte Lilith und setzte sich auf eines der Betten.

Die Jungen grinsten einander an und begaben sich dann zu ihr auf das Bett, während die Dämonin also damit beschäftigt war Aleas Ruf - ihrer Meinung nach - auf zu bessern, war Tenebrä auf dem Weg nach draußen, wo er nur auf Stella und Sophia traf, die wild darüber diskutierten, dass nur Alea die Prinzessin sein konnte.

"Ist Lilith, denn gar nicht bei euch?" Erkundigte sich Tenebrä und sah sich etwas besorgt um.

"Nein, ich dachte sie wäre bei dir?" Erwiderte Stella und zuckte mit den Schultern.

"Ich hatte sie heute Morgen echt für Alea gehalten, Stella hat mich aber gerade darüber aufgeklärt ist ja unglaublich, was man als Dämon so alles kann." Staunte Sophia.

"Hat Rufus sich jetzt endlich mal bei dir gemeldet, ob er wenigstens schon mal ein Bild von ihr empfangen hat?" Erkundigte sich Stella und verschränkte die Arme.

"Nein und ich glaube auch nicht, dass er sich bei mir melden würde, er mag Dämonen nicht unbedingt und nach der Sache, die im Flur passiert ist wird er mich nachher bestimmt aus dem Schloss scheuchen, wenn ich dort wieder auftauche." Antwortete der Dämon und sah sich weiter auf dem Schulhof um. "Na super, ich wette sie spielt mir gerade einen Streich auf Aleas Kosten."

"Hä warum sollte sie das tun?" Fragte Sophia etwas irritiert, all zu viel hatte sie von der Dämonin noch nicht mitbekommen.

"Sie ist Lilith." Erwiderte Stella nur und sah ihre Freundin mit einem unmissverständlichen Blick an.

"Lilith ist sehr ... sagen wir erfahren, was das Springen in verschiedene Betten betrifft, wenn du verstehst was ich meine." Seufzte Tenebrä und konnte nur noch hoffen.

"Aber sie ist noch schlimmer als du!" Fügte Stella hinzu und grinste Sophia frech an.

"Hey, so oft wechsele ich meine Freunde nicht mehr und ich hatte auch nicht mit allen geschlafen ja!" Beschwerte sich Sophia.

"Na gut wenn du meinst, dann will ich nichts gesagt haben." Meinte Stella und verdrehte die Augen. "Aber sag mal apropos ranmachen und in die Kiste hüpfen, dein Verhalten sieht dir aber auch nicht unbedingt ähnlich, ich mein, sonst hängst du eigentlich ohne Pause an ihr, fummelst in den Stunden an ihren Haaren herum oder starrst sie nur ... na ja wie soll ich sagen richtig gierig an, warum machst du das denn jetzt nicht? So wirkt das mit Lilith nicht sonderlich überzeugend."

"Ich kann nicht, ich lieb Alea und ich will meine Schwester nicht küssen, ich hatte es ihr doch versprochen." Erwiderte Tenebrä und lief doch etwas rot an, sah er Alea wirklich gierig an. "Aber sag mal beobachtest du uns in den Stunden immer so genau, dass du mir so was unterstellen kannst?"

"Oh bitte, so wie du mit ihr flirtest, sind alle Augen auf euch gerichtet." Mischte Sophia sich jetzt wieder ein. "Wie weit bist du mit Alea eigentlich schon gegangen?"

"Oh man ich weiß nicht, wie ich Allen ihr komisches Verhalten erklären soll?!?" Meinte Tenebrä um vom Thema ab zu lenken und hoffte auf eine Antwort der beiden.

"Allen? Ach der Französischlehrer oder? Hatte der nicht auch nen Auge auf Alea geworfen?" Grinste Stella und dachte an die arme kleine Alea. "Für sie ist es doch echt eher nen Fluch, dass die Jungs gerade so über sie herfallen, sie hatte noch nie fiel vom anderen Geschlecht gehalten, sie hat sie lieber ignoriert."

"Ein Fluch?" Hakte Tenebrä nach, gerade fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er konnte sich so einiges erklären.

"Na ja du kennst Alea doch, sie ist lieber für sich allein und hat Angst vor der Nähe zu anderen." Erklärte Stella.

"Ja, ich weiß, was du damit gemeint hast, nein mir ist gerade etwas durch den Kopf gegangen, wegen dem ich später mal ein paar Nachforschungen betreiben muss." Lächelte Tenebrä und hatte wieder dieses dämonische in seinem Blick.

"Aso ... na ja aber das mit den Jungs ist ja wirklich noch nicht all zu lange, die Jungs hatten sie ja auch eher ignoriert, weil sie sich nie ein bisschen um ihr Äußeres gekümmert hat, denn sie war ja auch davor nicht hässlich, nur zurückhaltend und scheu, ihr fehlte es einfach an Selbstbewusstsein ... erst seit Drakon da ist, hat sich das ein bisschen geändert und ich glaube du bist auch ein Grund dafür, dass sich ihre Selbstzweifel langsam auflösen." Lächelte Sophia und stupste Tenebrä an.

Doch die Schulglocke bewarte Tenebrä vor einer Antwort und er konnte sich verdünnisieren, nun hatten sie Französisch und würden wohl oder übel auf Allen treffen. Der Dämon betrat den Raum und setzte sich auf seinen Platz, kurz nach ihm kam Herr Caron herein und packte seine Tasche vor ihm aus, sie plauderten etwas über die letzte Stunde und den Kuss, den der Lehrer doch etwas bedauerte, er hätte es nicht tun dürfen, auch wenn die Situation einfach zu verführerisch für ihn war und er den Kuss an sich nicht bereute, aber die Tatsache seinen Freund betrogen zu haben und diese Gefühle für eine Schülerin waren doch zu viel für ihn. Etwas nervös blickte Tenebrä immer wieder zum Eingang und hoffte, dass seine Schwester endlich kommen würde. Herr Caron bemerkte seine Nervosität und fragte nach dem Grund, aber Tenebrä winkte nur ab, er wollte und konnte es dem Lehrer wohl kaum richtig erklären. In aller letzter Sekunde kam Lilith mit dem Klingelzeichen hereingestürmt, ihr Haar war verwühlt, ihr Rock falsch zugeknöpft und ihre Bluse noch halb offen. Den Jungen in der Klasse wären beinahe die Augen aus den Höhlen gefallen und auch Herrn Caron fiel es schwer nicht hin zu sehen, doch Tenebrä war einfach nur außer sich, er sah Lilith wütend an und schüttelte mit dem Kopf, wie konnte sie ihm nur so etwas an tun. Alea war immer noch Jungfrau, zumindest glaubte oder hoffte Tenebrä das, er hatte bis jetzt nämlich noch nicht das Glück einem Mädchen die Unschuld zu rauben und mit Alea war es etwas ganz besonderes, deshalb riss er sich auch so zusammen und hatte es bis jetzt noch nicht einmal gewagt sie irgendwo anders zu berühren als Kopf, Rücken oder Arme, auch wenn er den Rest von ihr mehr als verführerisch fand. Tja und nun ... wer Alea jetzt so gesehen hatte, konnte sich wohl denken, was sie gerade getan hatte und da Tenebrä die ganze Zeit im Raum saß, musste es mit jemand anderem geschehen sein. Nicolas konnte seinen Augen nicht trauen, aber er erklärte es sich so, Thomas musste sie ins Jungenklo mitgenommen haben, dort über sie hergefallen sein und sie dort diesen anderen gierigen Mäulern überlassen haben, wer wusste schon wie schwierig es jetzt für sie gewesen war so in das Klassenzimmer zu kommen. Langsam kam sie zu Tenebrä und setzte sich neben ihn, er hatte ihre Tasche bereits mitgenommen gehabt bevor die Pause begonnen hatte, so brauchte sie jetzt nur noch aus zu packen. Herr Caron versuchte normal mit dem Unterricht fort zu fahren, auch wenn Lilith währenddessen damit beschäftigt war ihre Kleidung zu ordnen, was hieß ihren Rock noch einmal vollkommen auf zu knöpfen und ihn dann wieder zu zuknöpfen, was wohl keinem in der Klasse entging, auch nicht mit welcher Hingabe sie dann ihre Bluse zuknöpfte und damit ihre üppige Oberweite langsam verhüllte, nur irgendwie fehlte ihr noch ihre Krawatte, die hatte sie wohl in dem Zimmer der Jungen vergessen.
 

Alea war indessen mit Xanaru und den anderen beim Königspaar angekommen, Claire lief freudestrahlend zu ihren Eltern, doch Enro wirkte cool und stieg ganz gemächlich aus der Kutsche, wo er in einiger Entfernung zu seinen Eltern dann auch stehen blieb, die Kleine aber stürzte sich in die Arme ihrer Mutter und diese nahm sie weinend in Empfang.

"Aber Mutter, warum weint Ihr denn?" Fragte die Kleine und man merkte doch die Distanz mit der sie bis jetzt erzogen worden war.

"Weil ich mich freue dich wieder zu sehen." Antwortete die Königin glücklich und drückte ihre Kleine. "Aber ich habe noch eine Bitte an dich."

"Alles was Ihr wollt Mutter." Lächelte Claire und kuschelte sich an sie.

"Sag ,du' zu mir und deinem Vater, ihr zwei braucht uns nicht mehr zu siezen." Bat die Königin und sah zu ihrem Sohn.

Claire war vollkommen verblüfft von der Reaktion ihrer Mutter, aber sie war glücklich, glücklich darüber sie wieder zu haben und darüber wieder von ihr in den Arm genommen zu werden. Sie sah fragend zu ihrem Bruder, doch der zuckte nur mit den Schultern und schritt langsam zu seinem Vater und reichte ihm nur die Hand.

"Schön Euch gesund zu wissen." Sprach er und wollte ihm die Hand schütteln, doch der König drückte ihn an sich und sprach:

"Ich weiß, dass ich viel falsch gemacht habe, aber ich möchte dich auch bitten, dass du dich uns wieder annäherst und ,du' zu uns sagst."

Alea fand es herzzerreißend wie sich die Familie wieder zusammenfand und nun endlich wieder wie eine solche leben wollte, freudestrahlend sah sie hoch zum Butler, der es auch kaum fassen konnte, wie das Königspaar mit Liebe um sich warf. Vorsichtig stieg sie ab, sie wollte Xanaru nicht all zu lange zur Last fallen und sie musste ja auch weiter kommen, auch wusste sie nicht wie ihre Aufgabe aussehen würde, auf die sie immer noch wartete. Ihre Beine schienen wie Wackelpudding und bereits das stehen bereitete ihr Probleme, wenn sie nur endlich wieder klar sehen könnte, aber immer noch nahm sie ihre Umgebung nur verschwommen wahr.

"Nicht das ich eure Veränderung nicht positiv finde, aber was habt ihr durchmachen müssen, dass euch der Wert der Familie wieder klar wurde?" Fragte der Prinz und befreite sich aus der Umarmung des Königs.

"Wir mussten abschließen und erst durch die Göttin des Waldes haben wir das eingesehen." Erklärte der König und deutete zu Alea.

"Vater, sie ist ein Mensch, keine Göttin." Widersprach der Prinz und lächelte über den naiven Glauben seines Vaters. "Aber sie ist dennoch etwas ganz besonderes für mich und ich möchte euch gleich hier mitteilen, dass ich sie zur Frau nehmen werde und hoffe, dass es euch genehm ist."

"Es ist uns eine Freude, aber geht das nicht ein bisschen schnell? Ich meine, wie lange magst du sie schon kennen, oder ist sie hier aus der Gegend und du hattest dich bereits hinter unserem Rücken mit ihr getroffen." Lächelte der König und knuffte seinen Sohn freundlich.

"Nein, ich kenne sie erst seit einer Woche, aber ..." Wollte Enro beginnen zu erklären, doch er wurde von seiner kleinen Schwester unterbrochen:

"Na ja von kennen kann ja gar nicht die Rede sein, wisst ihr Alea hat mich dem schwarzen Monster da bewahrt." Erklärte sie und deutete auf Xanaru. "Butler und ich waren aus, das war an dem Tag, wo ihr aufgebrochen seid um mich zu suchen, ihr wisst schon, als dieser starke Nebel war, wir hätten sie beinahe über den Haufen gefahren, weil wir auf der Flucht vor ihm waren, er heißt übrigens Xanaru und war nur hungrig auf den Honig, den wir hinten im Gepäck hatten, die Verletzungen hat Alea übrigens auch von ihm und der Kampf zwischen den beiden war erstmal spannend."

"Dann sind wir Euch wohl noch mehr Dank schuldig, zum einen dass Ihr unsere Tochter und uns gerettet habt und zum anderen, dass ihr uns gezeigt habt, wie wichtig doch eine Familie ist." Sprach der König.

"Ihr braucht mir nicht zu danken, Eure Tochter habe ich gerettet, weil es auch meine Schuld war, dass sie in Gefahr geraten ist, Sie habe ich gerettet um mich bei Ihren Kindern für die Gastfreundlichkeit zu bedanken und um wieder zu erkennen wie wichtig die Familie ist habe ich Ihnen auch nur einen Anstoß gegeben." Lächelte Alea und winkte ab.

"Aber Enro sag mal, warum meint Claire eigentlich, dass du die Göttin ... oder Alea erst seit zwei Tagen kennst, wenn sie doch schon seit fast einer Woche bei euch war, sofern ich das richtig verstanden habe?" Erkundigte sich die Königin und sah ihren Sohn fragend an.

"Nun, wie Claire schon gesagt hatte, hat dieses Wesen Alea verletzt und das war nicht unerheblich, es hatte sie in den Arm gebissen, wodurch sie beinahe an einer Blutvergiftung gestorben wäre, diese fünf Tage seit eurem Verschwinden lag sie im Fieber, erst heute war sie wieder aufgewacht." Erklärte der Prinz.

"Was? Aber wie seid Ihr dann zu uns in die Höhle gekommen, ich meine, der Abstieg ... und dann den Riss zu vergrößern ... ihr müsst doch vollkommen am Ende sein, mit diesen Verletzungen und dann auch noch nach diesen Strapazen!" Staunte die Königin und sah zu Alea hinüber.

"Ja sie ist unglaublich nicht, sie ähnelt einer alten Freundin ..." Sagte Enro fast flüsternd und sah abwesend zu Alea.

"Nein Enro, Orpha ist tot und sie war deine Schwester, ich habe sehr wohl gemerkt, dass du damals schon mehr für sie empfunden hast als es dir gut getan hatte, schließ damit ab, sie ist tot und niemand kann sie ersetzen." Warf die Königin ein, die anscheinend sehr gut wusste was in ihrem Jungen vor sich ging.

"Nein, sie ist nicht tot, da sieh hin, sie ist es, schau sie dir an, sie ist zu mir zurückgekommen, weil sie genau weiß, dass ich ohne sie nicht leben kann." Rief Enro wie von Sinnen.

"Nein, sie ist es nicht." Sprach der König und schüttelte den Kopf. "Aber wir sollten sie jetzt wieder zu uns bringen, ihre Verletzungen sehen wirklich alles andere als gut aus."

"Nein, nein, mir geht es gut, so schlimm sind die Wunden gar nicht ... aber ich würde da gerne noch etwas klarstellen." Sprach Alea mit erhobenem Zeigefinger und wankte zur Königfamilie hinüber. "Ich bin bereits versprochen, ich kann Ihren Sohn nicht heiraten, außerdem bin ich erst sechzehn, ich bin doch noch gar nicht alt genug für eine Hochzeit."

"Wie erst sechzehn, ich dachte du währst neunzehn, ich mein du siehst gar nicht so aus als wärst du erst sechzehn, du bist doch meine Orpha und meine Orpha ist jetzt neunzehn." Erklärte Enro, trat auf Alea zu und nahm sie in die Arme. "Du bist meine Orpha und niemand nimmt dich mir weg, dafür werde ich schon sorgen."

Doch Alea empfand diese Umarmung alles andere als angenehm, sie riss sich los und warf den Prinz so zu Boden, sie wollte zurück zu Xanaru rennen und sich auf den Weg machen um schnell wieder bei Tenebrä zu sein, aber der Prinz hielt sie am Knöchel fest, so dass auch sie hin fiel, dann kroch er zu ihr und drückte sie zu Boden.

"Enro, komm wieder zu dir, Orpha ist tot und dieses junge Mädchen hat bereits einen Freund, sieh es ein und lass sie in Ruhe." Sagte der König, zog Enro von ihr runter und schob ihn zur Kutsche. "Lass uns jetzt am besten nach Hause fahren."

Langsam raffte Alea sich auf und versuchte ohne das Gleichgewicht zu verlieren, erstmal zum Stehen zu kommen.

"Na geht es denn? Ihr seht gar nicht gut aus." Meinte die Königin und fasste sorgsam an Aleas schlimme Schulter.

Wie ein Blitz durchzuckte unseren Blondschopf der Schmerz und nahm ihr den Boden unter den Füßen, es war ihr so peinlich, wie wollte sie so die große Solis sein, wenn sie sich noch nicht einmal auf den Beinen halten konnte. Erneut erhob sie sich und schwang sich auf Xanaru.

"Entschuldige, am besten Ihr kommt mit zu uns in die Kutsche, mein Mann nimmt Claire auf den Schoß, dann könnt Ihr Euch zu Enro setzen." Bot ihr die Königin an.

"Nein, ich ... ich danke ihnen sehr für das Angebot, aber ich reite dann lieber los, ich muss eh weiter und meine Prüfung beenden." Lehnte Alea den Vorschlag ab.

"Nein Alea, bitte bitte bleib wenigstens noch zum Essen." Flehte Claire und zottelte an Aleas Rock herum.

Wie konnte sie bei diesen lieben verlangenden Augen etwas anderes tun als "Ja" sagen, so musste sie erneut zum Schloss reiten und sich dort gegen die ,Liebesangriffe' vom jungen Prinzen wappnen. Percy versorgte die vier Pferde und räumte die Kutsche weg, Enro sagte dem Personal bescheid, dass sie das Mahl für fünf Leute zu zubereiten hatten und verkrümelte sich dann in sein Zimmer, der König und die Königin gingen in ihr Zimmer und ruhten sich vor dem Essen noch etwas aus und Alea verwöhnte mit der kleinen Claire die Bestie, sie fütterten ihn und streichelten ihm durchs Fell. Das Essen wurde dann im dafür vorhergesehenen Raum serviert, alle fanden sich punkt zwölf Uhr dort zusammen und aßen gemeinsam, Enro bat dann eine der Haushälterinnen ein Bad vorzubereiten und dem Arzt noch mal bescheid zu sagen, dass er sich Alea ansehen sollte.

"Entschuldigt bitte, ich habe in den letzten Tagen nur Orpha in Euch gesehen, sie war immer für mich da und ich hing sehr an ihr, als sie starb, starb irgendwie auch ein Teil von mir ... und als ich Euch dann gesehen hatte, dachte ich wirklich meine große Schwester wäre zu mir zurückgekehrt." Lächelte der Prinz freundlich zu Alea. " Am besten geht Ihr nach dem Essen baden, lasst Euch danach noch mal durchchecken und wenn der Arzt dann sagt, dass Ihr gehen könnt, lassen wir Euch ohne weiteres weiter ziehen, aber wenn er Euch Bettruhe verordnet, bitte ich Euch, dass ihr noch etwas hier bleibt und Euch auskuriert."

"Okay, aber nur wenn ich Euch und Euren Eltern dadurch nicht zu sehr zur Last falle." Erwiderte Alea lächelnd und war doch etwas verwundert über diese prompte Freundlichkeit des Prinzen.

"Ihr seid unsere Retterin, Ihr könnt uns gar nicht zur Last fallen." Widersprach der König und zerschnitt dabei genüsslich sein Hünchen.

Zwei der Haushälterinnen führten Alea nach dem Essen dann ins Bad und wollten ihr beim Ausziehen helfen, sie kicherten als Alea sich zierte und sie bat sich selbst aus ziehen zu dürfen, aber sie erklärten ihr, dass der Prinz es ihnen aufgetragen hatte und sie es auch bei den Mitgliedern der Königsfamilie so tun würden, also musste Alea es wohl oder übel über sich ergehen lassen, sie hasste es sich anderen nackt zeigen zu müssen auch wenn es Frauen waren, außerdem warfen sie sich während sie Alea entkleideten immer so seltsame Blicke zu und begannen dann immer wieder zu kichern. Doch die Haushälterinnen zogen Alea nicht nur die Sachen aus, sondern befreiten sie auch von den vollkommen verdreckten Verbänden, wobei sie dann kurz inne hielten, denn die Wunden sahen alles andere als rosig aus. In die Wanne stieg sie dann aber alleine, es war so wunderbar warm und die Schaumberge so samtig weich. Vorsichtig ließ sie sich in die Wanne hinein sinken, die sehr groß und direkt im Boden war ihre Verletzungen brannten, zum Glück aber nicht all zu lange, es entspannte sie sehr, aber sie musste sich erstmal waschen, dann konnte sie sich ja noch etwas entspannen. Kurz tauchte sie unter um ihr langes Haar nass zu bekommen und als sie wieder auftauchte, blickten sie zwei blaue Augen frech an.

"Ohne Sachen seht Ihr immer noch am besten aus." Grinste der Prinz, der am Rande der Wanne stand und blickte an Alea herab, auch wenn der größte Teil ihres Körpers von Schaum bedeckt war, einige pikante Blicke auf ihren Corpus konnte er erheischen.

"W-was sucht Ihr denn hier? Und was meint Ihr damit ohne Sachen ...?" Fragte Alea und brach ab, denn sie konnte sich schon denken was er meinte, schließlich trug sie bei ihrem Erwachen ein Nachthemd und nicht ihre Sachen.

"Keine Sorge ich tu Euch nichts, ich wollte Euch bloß fragen, ob Ihr unbedingt Eure alten Sachen wiederhaben wollt oder ob ich Euch etwas von meiner Schwester anbieten darf." Sagte er und spritzte Alea mit einer Hand voll Wasser nass.

"Hey." Beschwerte sich Alea und spritzte zurück. "Um ehrlich zu sein würde ich meine Sachen gerne wiederhaben, habt trotzdem Dank für das Angebot."

"Ist gut." Grinste er und schleuderte noch einmal eine Hand voll Wasser nach ihr, aber Alea ließ sich das nicht einfach gefallen, sie verteidigte sich wieder und so entstand eine kleine Wasserschlacht zwischen dem Prinzen und Alea. Es war lustig und beide lachten, bis der Prinz auf dem schon leicht überschwemmten Boden des Bades ausrutschte und Alea fast Reflexartig nach ihm griff um ihn vor einem schlimmen Sturz zu bewahren. Enro fiel weich, weicher als er es sich erträumt hatte, mit samt seinen Sachen war er durch Alea mit in die Wanne gepurzelt und nun hockte er im Prinzip auf Alea, ihre Gesichter waren sich so nahe, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten und sie den Atem des jeweils anderen spüren konnten, sein Herz klopfte und er erinnerte sich an so manch schöne Stunde, die er mit seiner großen Schwester in der Wanne verbracht hatte und mit der er auch immer so herumgeplanscht hatte, aber mit ihr war es anders, in ihren Armen hatte er sich wohl gefühlt und nicht dieses verdammte Herzklopfen. Es dauerte eine Weile bis beide registrierten in was für einer Situation sie sich befanden, sie lag nackt unter ihm und seine Hände waren nicht unbedingt da, wo sie sein sollten, denn beim Fallen hatte er versucht seinen Sturz mit den Armen ab zu fangen, aber anstatt auf dem Grunde der Wanne befanden sie sich auf Aleas Oberweite, beide liefen knallrot an und er setzte sich schnell auf. Nun saß er auf ihrem Becken und sein Herz schien durch seine Brust brechen zu wollen, denn es klopfte so schnell wie noch nie, er wusste doch wie eine nackte Frau aussah und doch, bei ihr war es anders, er hatte of mit seiner großen Schwester in einem Bett geschlafen und auch mit ihr gekuschelt, aber es beflügelte ihn nicht so, wie diese Situation. Er dachte immer er hätte seine Schwester mehr als geschwisterlich geliebt, aber so wie er sich jetzt fühlte, musste er doch feststellen, dass es nichts anderes war.

"Habt Dank und verzeiht ... ich mein ..." Stammelte er und erhob sich von ihr, dann verschwand er ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.

Alea wusch sie weiter als sei nichts gewesen, aber in ihrem Kopf arbeitete es wie in einer feinen Maschinerie, die Situation war ihr mehr als peinlich und doch seine Augen, sein Blick, es hatte ihr gefallen, wie er sie angesehen hatte, vielleicht weil seine Augen, denen von Tenebrä glichen und er sie auch immer so angesehen hatte, aber seine Berührung bereitete ihr Unbehagen, es war nicht grob, eher sanft und zärtlich, aber es war nicht Tenebrä, der sie so berührt hatte, es war der Prinz, der sie zuerst gegen ihren Willen geküsst hatte und sie dann auch noch zu seiner Frau nehmen wollte. Langsam stieg Alea aus, mit den Gedanken ganz wo anders und ergriff das Handtuch, welches die Hausmädchen ihr bereitgelegt hatten, aber ihr fehlten die Sachen, die Dienerinnen hatten sie mitgenommen zum Waschen und Flicken, aber sie konnte doch jetzt schlecht ohne Sachen ihren Weg fortsetzen. Plötzlich öffnete sich die Tür und der Prinz trat frisch umgezogen herein, doch er konnte Alea nicht in die Augen sehen und blickte zu Boden, in seinen Armen hatte er Unterwäsche und ein Kleid für Alea.

"E-entschuldigt, dass ich Euch jetzt schon wieder störe, aber die Hausmädchen hatten Eure Sachen noch nicht fertig, deshalb müsst Ihr jetzt erstmal mit diesen hier Vorlieb nehmen." Sprach er und wollte sie auf den Boden legen, aber der war zu nass und ihr nur hingeben, konnte er auch nicht, was hätte sie denn damit tun sollen. "W-wartet, ich hole ein paar Hausmädchen, dann helfen sie Euch beim Anziehen."

"N-nein." Sagte Alea und bereute es sofort wieder.

Sie wusste ja selber nicht genau warum sie ,nein' gesagt hatte, er hatte sie geküsst und berührt, wo sie noch niemand berührt hatte und jetzt, warum hielt sie ihn auf als er gehen wollte?

"W-würdet Ihr die Sachen halten während ich mich umziehe?" Bat Alea und die Worte hatten sich wie von selbst ihren Weg aus ihrem Mund gebahnt.

Der Prinz sah erstaunt auf, hatte er sich da gerade verhört oder hatte sie ihn wirklich gebeten zu bleiben während sie sich neben ihm anzog. Ungewollt musterte er ihre hübschen Kurven, das Handtuch reichte nur knapp von ihrer Oberweite bis hin zu ihrem knackigem Po und ihre schlanken langen Beine blieben unbedeckt, genau wie ihre grazilen Arme und ihre schmächtigen Schultern, man sah die Bissspuren an ihrem Arm und die Krallenabdrücke an ihrer Schulter sehr deutlich, die Wunden leuchteten geradezu rote, dann schloss er seine Augen, drehte sich weg und hielt ihr die Kleidungsstücke entgegen. Vor seinem inneren Auge konnte er sie noch immer sehen, dieser bezaubernde Anblick hatte sich nun in seine Pupillen gebrannt, er wollte ihn auch gar nicht mehr loswerden.

"Tun Euch Eure Wunden noch sehr weh?" Fragte Enro zaghaft.

"Nein, das Bad hat sehr gut getan, es geht mir schon viel besser." Antwortete Alea und wirkte genauso daneben wie der Prinz.

"Der Arzt wartet in Eurem Zimmer auf Euch." Meinte er dann und fühlte wie ihm das Klopfen seines Herzens fast die Kehle zu schnürte.

Alea zog sich die Sachen an, die Enro ihr reichte, es war Satin Unterwäsche, Alea hätte niemals Gedacht, dass es hier so etwas geben würde, der Slip passte perfekt, aber der BH war ihr doch etwas zu klein, sie bekam ihn kaum zu und ihre Oberweite wurde arg zusammengedrückt. Das I-Tüpfelchen bildete ein dunkelblaues Kleid mit weißer Spitze an allen Enden, es war schulterfrei und kleine Trägerchen hingen seitlich an ihren Oberarmen, das Kleid war samtig und Alea fühlte sich pudelwohl darin.

"Ihr könnt die Augen wieder öffnen." Lächelte Alea und drehte sich kurz. "Wie seh ich aus?"

Enro öffnete langsam seine Augen und drehte sich etwas zögerlich um, er hatte immer noch diesen Anblick im Kopf und nun strahlte ihn diese Göttin auch noch wie ein Engel an, sie sah einfach umwerfend in dem Kleid aus, so schlicht es auch war, aber es wirkte an ihr, wie die Robe einer Königin.

"Ihr seht bezaubernd aus." Antwortete er dann verträumt.

"Was glaubt Ihr, wie lange sie brauchen werden bis meine Sachen fertig sind?" Erkundigte sich Alea und versuchte wieder etwas Stimmung in ihre Unterhaltung zu bringen.

"Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht, dass Ihr vor morgen früh los könnt." Erwiderte er und sah wieder auf den Boden.

"Es war mir auch peinlich, aber es ist ja nichts weiter passiert, Ihr müsst Euch keine weiteren Gedanken mehr darum machen." Lächelte Alea und drehte ihren Kopf um ihm in die Augen zu sehen.

"Nein, dass ist es nicht." Meinte der Prinz und drehte sich weg.

"Und warum seid Ihr dann so betrübt?" Fragte Alea verwirrt.

"Warum? Warum ich betrübt bin?" Wiederholte Enro, sah wieder zu Alea und drückte sie gegen die nächste Wand. "Es schmerzt mich Euch zu sehen und zu wissen, dass Euer Herz bereits einem anderem gehört."

"Prinz, Ihr tut mir weh." Sagte Alea und bekam Angst wegen seiner groben Art. "Ich dachte, Ihr hättet jetzt begriffen, dass ich nicht Eure Schwester bin?!"

"Das habe ich auch." Sagte Enro, ließ von Alea ab und sah wieder betrübt auf den Boden. "Gerade das ist es ja, Ihr seid nicht meine Schwester und genau deshalb zerreiß es mich, Ihr seid wundervoll, weil Ihr Ihr seid, eine vollkommen andere Person und doch so wundervoll, dass mich Euer Zauber nun in seinen Bann genommen hat. Das in der Wanne ... es hat mir die Augen geöffnet, ich liebte meine Schwester zwar, aber eher wie eine Mutter und nicht wie eine Schwester oder eine Freundin, bei Euch ist das etwas Anderes ... als ich auf Euch lag, fühlte ich etwas mir unbekanntes, es war so neu ... und doch so schön."

Alea lief rot an und verschränkte ihre Arme vor ihrer Oberweite, ihr war die Berührung mehr als unangenehm und sie wollte sie so schnell wie möglich vergessen.

"I-ich sollte jetzt besser zum Arzt gehen." Stammelte Alea und wollte zur Tür, aber der Prinz hielt sie am Handgelenk auf.

"Ich wollte Euch keine Angst einjagen, ich wollte Euch bloß sagen, was ich fühle." Entschuldigte sich der Prinz und ließ sie dann gehen.

In ihrem Zimmer wartete der Arzt bereits und erzählte mit einem Hausmädchen, er wirkte überrascht, Alea so putzmunter zu sehen und musterte sie, dann fing er an zu strahlen. Es war ein älterer Herr mit grauem Haar und braunen Augen, viele kleine Fältchen zierten sein Gesicht und ließen ihn sehr sympathisch wirken.

"Es freut mich, Euch nun auch einmal lebendig zu sehen. Eure Augen strahlen wie die Wälder des Landes, frisch und aufgeweckt." Begrüßte er sie und reichte ihr seine Hand. "Doktor Herbes, dann lassen Sie mal sehen."

Alea schüttelte ihm die Hand, er hatte einen recht festen Griff und sehr warme Hände, der Mann erinnerte Alea an Herrn Schmidt, den Besitzer des Antiquitätenladens, auch wenn der Doktor wesentlich fülliger war, als der Ladenbesitzer, aber er hatte auch diese freundliche Wärme, die ihn umgab. Alea setzte sich auf das Bett und hielt dem Arzt ihren Arm hin, er sah sich die Wunden an und bat sie dann darum ihr Kleid zumindest Obenrum auszuziehen, damit er sich ihre Schulter genauer ansehen konnte und sie dann auch wieder bandagieren konnte, etwas zögerlich tat sie es, der Arzt lachte und sagte, dass er sie doch schon einmal verbunden hatte. Je gründlicher er sie untersucht hatte, je überraschter war er, denn auch wenn man die Wunden immer noch sehen konnte, schienen sie doch nicht mehr so schwer zu sein. Er bestätigte Alea also, dass sie am nächsten Tag weitergehen konnte, auch wenn er es lieber gesehen hätte, dass sie gewartet hätte, bis ihre Wunden vollkommen verheilt wären, doch so lange konnte Alea nicht warten, sie wollte endlich wieder bei Tenebrä sein, von ihm in den Arm genommen werden und seine Nähe fühlen. Außerdem suchten die Calmers höchstwahrscheinlich schon nach ihr, schließlich war sie nun schon seit fünf Tagen fort, aber darüber konnte sie sich später auch noch Gedanken machen. Dann verabschiedete sich der Arzt freundlich, bat Alea fortan besser auf sich auf zu passen und verließ mit dem Hausmädchen dass Zimmer. Alea ließ sich auf ihr Bett fallen und sah zur Decke, sie wünschte sich so sehr wieder zu Hause zu sein. Plötzlich öffnete sich die Tür und die kleine Claire trat herein, sie tapste zu Alea und blickte sie mit großen Augen an.

"Und was hat der Arzt gesagt?" Erkundigte sich die Kleine und setzte sich zu ihr.

"Er hat gesagt, dass meine Verletzungen soweit verheilt sind, dass ich morgen gehen kann." Erklärte Alea und lächelte die Prinzessin an.

"Schade, ich hatte gehofft, du würdest noch eine Weile hier bleiben, mein Bruder hat dich sehr gern und meine Eltern auch ... na und ich sowieso." Seufzte sie und blickte traurig zur Decke.

"Ich hab euch auch gern, aber ich muss meine Prüfung beenden und zu meinem Freund zurückkehren, er wartet bestimmt schon auf mich." Erklärte Alea und streckte sich.

"Würdest du dann heute noch mit mir spielen, ich habe ein ganz großes Puppenhaus, aber immer nur alleine damit zu spielen macht keinen Spaß." Bat die Kleine.

"Gibt es denn hier in der Nähe kein Kind in deinem Alter?" Fragte Alea und erinnerte sich an ihre Kindheit.

Sie hatte nie mit Puppen gespielt, die Nonnen hatten kein Geld für so etwas und fingen schon sehr früh an zu unterrichten, außerdem musste sie ja kochen, nähen und Gartenarbeit lernen, da hatte sie nie viel Zeit zum spielen. Selbst als sie Sophia kennen lernte, hatte sie nicht immer Zeit für solch einen Kinderkram, wie die Schwestern es immer nannten, wenn die zwei gemeinsam durch den Wald tollten. Es war eher Zufall, dass sich die beiden kennen gelernt hatten, Alea war damals fünf und mehr als schüchtern, man konnte fast sagen sie hatte Angst vor Kontakten zu anderen. Sie hatte im Wald gelesen als Sophia im wahrsten Sinne des Wortes über sie stolperte, Alea entschuldigte sich sofort und half Sophia auf, aber die sah sie nur mit großen Augen an. Sophia musterte Alea genau und grinste sie dann an und fragte sie ob sie ihre Freundin werden wolle, sie hatte bis dahin keine Freunde gehabt und stimmte daher gerne ein. Sie sahen sich recht häufig, sofern es die Nonnen zuließen, denn je älter sie wurden, desto weniger Zeit hatten sie füreinander, Alea musste immer mehr im Kloster tun und Sophia hatte keine Probleme neue Freunde zu finden, sie war sehr kontaktfreudig. Stella und die anderen lernte sie durch die Schule kennen, es war schön mit ihnen, aber nur selten durfte sie nach der Schule noch zu ihnen, sie durfte zwar in den Wald, aber vom Dorf sollte sie sich fern halten, was Alea aber nicht weiter schwer fiel, denn sie hatte immer Probleme mit den Jungen und einigen anderen Mädchen aus dem Dorf, sie hielten Alea für anders und unnatürlich, aber es war immer etwas anderes, dass ihnen an ihr nicht gefallen hatte und weswegen sie sie gehänselt hatten oder sie sogar mit Dreck und Steinen bewarfen. Alea ignorierte das immer oder versuchte es zu mindest, sie weinte nicht, wenn sie Alea verletzten, denn solche Kratzer heilten relativ schnell, aber ihre Worte schmerzten sie mehr als alles andere, wenn die Jungen sie Vogelscheuche oder Bestie nannten, war es als stachen sie ihr direkt ins Herz.

"Ja, aber das sind alles Bauernkinder, mit denen kann ich doch nicht spielen!" Erklärte die Prinzessin und sah angewidert aus.

"Und warum kannst du mit ihnen nicht spielen? Sie sind doch Kinder genau wie du!" Sagte Alea.

"Wie ich? Nein, sie sind dreckig und vulgär." Meinte Claire hektisch.

"Und woher weißt du dass?" Erkundigte sich Alea und lächelte sie wieder freundlich an.

"Ich ... ich weiß es nicht, aber ich denke es mir so, außerdem schickt es sich für eine Prinzessin nicht, mit dem Volk zu spielen." Erklärte die Prinzessin und sah Alea doch etwas missfallend an.

"Aber ich bin doch auch nichts anderes, warum willst du dann mit mir spielen?" Fragte Alea.

"Nein, du bist nicht wie sie, ich glaube, du bist auch eine Prinzessin ... ich bin mir da sogar sehr sicher." Grinste Claire. "Du bist nicht wie sie, deine Art zu gehen ist immer gewandt, egal ob du verletzt bist oder nicht, jede deiner Bewegungen sieht so elegant aus, wie bei einem Tanz und dein Blick ist so stolz, fragend und offen."

Alea neigte den Kopf leicht zur Seite und das das Mädchen fragend an, sie hatte von all dem, was die kleine aufgezählt hatte nichts bemerkt und fühlte sich auch alles andere als königlich, zwar war sie eine Feuerprinzessin, aber was sagte das schon über sie aus, über ihr Verhalten?

"Ich bin aber keine Prinzessin." Sagte Alea abschließend und stand auf.

Ja sie hatte inzwischen schon alle Hoffnung aufgegeben, diese große Prinzessin zu sein, sie war zu schwach und hatte zu viel Angst vor der Welt. Wie könnte jemand wie sie den gesamten Kosmos regieren? Nein, das war unmöglich.

"Überleg dir das mit den anderen Kindern noch mal und jetzt lass uns spielen gehen." Lächelte Alea und ging zur Tür.

Den Nachmittag verbrachte sie also damit Claire zu unterhalten, sie spielten mit den Puppen und machten einen kleinen Spaziergang, Claire zeigte ihr das Schloss, dessen Hof und das kleine Dorf direkt daneben, sie sahen einige Kinder draußen mit einem Ball spielen und Alea bat mit spielen zu dürfen, die Kinder sahen sie an als wäre sie ein Geist und willigten freudig ein, die Prinzessin sträubte sich erst mit solch niederen Wesen zu spielen, aber bereits nach ein paar Minuten mit den anderen Kindern hatte sie ihre Vorurteile vollkommen vergessen, sie schäkerte und lachte mit ihnen wie ein richtiges Kind. Und die Kinder baten Claire sogar wieder mit ihr zu spielen, sie war so glücklich, dass sie ihnen anbot, das nächste Mal im Schloss zu spielen. Alea war zufrieden mit sich, so konnte sie ruhigen Gewissens nach ihrer Aufgabe Ausschau halten, die sie - ihrer Meinung nach - in dieser Welt noch zu erledigen hatte. Das Abendbrot stand bereits auf dem Tisch und fiel genauso opulent aus wie das Mittag, Alea bekam jedes Mal große Augen, denn die Calmers tischten zwar auch sehr viel auf, aber unter Königen zu speisen war doch etwas anderes, auch wenn Alea nie viel runter bekam, sie war es nicht gewohnt, regelmäßig so viel zu essen, im Kloster hatten sie Sonntags mal etwas mehr ansonsten reichte es nur knapp, damit alle den Magen etwas füllten, wirklich satt wurden sie eigentlich nie, aber mit der Zeit hatte man sich daran gewöhnt.

"Was genau habt ihr bei Eurer Prüfung eigentlich zu tun und warum müsst Ihr sie absolvieren?" Fragte der König neugierig.

"Was ich dabei genau zu absolvieren habe weiß ich nicht und das ist alles wirklich ein bisschen schwer zu erklären ... kennen sie das Sonnenkönigreich?" Fragte Alea schüchtern.

Wie sollte sie auch anfangen es zu erklären, wenn die Leute bei denen sie saß nicht mal die Königsfamilie kennt, sie konnte es ja selber kaum glauben was in den letzten Tagen alles geschehen war. Plötzlich hörten alle auf zu essen und sahen sich verwundert an, es war eine Art Schock in ihren Gesichtern zu lesen.

"Soll das ein Witz sein? Sicher viele halten es nur noch für eine Legende, aber jede Königsfamilie kennt die Wahrheit darin. Die Geschichte ist schrecklich, haben ihr Kind verloren und sind daran zu Grunde gegangen." Meinte die Königin und sah betrübt auf ihren Teller.

"Aber warum fragst du eigentlich, hat deine Prüfung damit zu tun?" Erkundigte sich der König und sah Alea musternd an.

"Ja, sehr viel sogar." Erwiderte Alea und konnte ruhigen Gewissens beginnen der Königsfamilie von sich und ihrer Aufgabe zu erzählen, sie blickten wissbegierig zu ihr und wollten immer mehr über sie und ihre Vergangenheit erfahren, sie klebten an ihren Lippen und sogen jede Information gierig auf. Es kam ihnen vor wie eine Geschichte, ein Märchen, dass ihnen erzählt wurde, aber sie fühlten, dass sie ihr vertrauen und ihren Worten glauben konnten.

"Ich bin mir sicher, dass du Solis bist." Sagte Claire und strahlte übers ganze Gesicht.

"Aber sagt mal, das hörte sich so an als ob Ihr Eure Aufgabe in der Welt bereits bestanden habt, wenn Ihr etwas bekommt, dass Ihr mitnehmen könnt und dass die Aufgabe an sich alles mögliche sein kann." Meinte der König und bekam ein zustimmendes Nicken als Antwort. "Ich bin mir sicher, dass Ihr dann schon mehr als nötig getan habt, ich hatte eh vor Euch entsprechend zu belohnen."

"Aber ich ... König, ich hätte da noch eine Bitte an Euch." Sagte Alea scheu.

"Sicher, sofern ich sie erfüllen kann, sprecht!" Antwortete er freundlich.

"Bitte, siezt mich nicht, ich finde dieses Sie so abweisend und keinesfalls angebracht, schließlich steht Ihr über mir und belohnen braucht Ihr mich auch nicht, ich schulde ihnen so viel für die Pflege und das gute Essen." Erklärte Alea dann und sah weiterhin sehr zurückhaltend auf ihren Teller.

Der König begann laut zu lachen und konnte einfach nicht glauben, was er da gehört hatte, nun konnte er diesen Rufus auch verstehen, von dem Alea erzählt hatte, sie war wirklich nicht wie eine normale Prinzessin, sie hatte wesentlich mehr Charme und es umgab sie diese Unschuld, es war sehr amüsant sie in der Nähe zu haben, eine Prinzessin, die sich zierte, dass man sie siezte, es war zu komisch.

"Na gut wie du willst ... eine Prinzessin, die es nicht mag, wenn man sie siezt, das ist zu komisch. Aber ich werde dich belohnen, dass ich dich verköstige ist doch selbstverständlich und die Verletzungen hast du durch die Rettung meiner Tochter, es ist also meine Pflicht dich zumindest so lange zu pflegen bis es dir wieder besser geht." Lachte der König.

"Der Arzt hatte mich bereits untersucht und empfand es als zumutbar, dass ich bereits morgen weiterreisen kann, ich werde Ihnen also nicht länger zur Last fallen." Bestätigte Alea.

"Was? So bald schon? Willst du nicht noch etwas länger bleiben und dich erst richtig auskurieren?" Erkundigte sich die Königin.

"Ja, morgen schon, ich muss weiter und will zurück zu ihm." Erwiderte Alea und lief etwas rot an.

Der König grinste seine Frau an und nickte seinem Sohn dann zu.

"Nun gut, dann solltest du früh ins Bett gehen und dich noch mal richtig ausschlafen." Empfahl der König und hob die Runde auf.

Alea nahm den Rad an und verzog sich sofort in ihr Zimmer, das Schlafen fiel ihr schwer, zu viele Gedanken huschten durch ihren Kopf, aber am meisten, weil sie nur an ihn denken konnte, es war als würde ein Teil von ihr nicht mehr da sein, als würde da etwas fehlen. Es schien ewig zu dauern bis der Schlaf sie endlich übermannt hatte und selbst während des Träumens dachte sie an Tenebrä, er fehlte ihr mehr als sie gedacht hätte. Am Morgen wurde sie von den warmen strahlen der Sonne geweckt und stand auch sogleich auf, ihre Sachen lagen schon wieder bereit, sie waren sauber und dufteten, es tat gut endlich die eigenen Sachen zu tragen, auch wenn ihr Umhang fehlte, der war wohl nicht mehr zu säubern gewesen, so zog sie sich nur die Maske über und ging hinaus um zu sehen, ob die anderen auch bereits wach waren. Sie saßen alle schon am Frühstückstisch und unterhielten sich über irgendeinen Umhang.

"Morgen." Lächelte Alea, streckte sich und setzte sich dazu.

"Guten Morgen. Und du willst wirklich schon nach dem Frühstück gehen?" Fragte Claire traurig nach.

Alea nickte und nahm sich einen Apfel, sie fühlte sich großartig trotz der Verletzungen, vielleicht beflügelte sie der Traum so sehr, den sie in Tenebräs Armen verbracht hatte oder es war ganz einfach die Vorfreude ihn wieder zu sehen. Sie wusste es nicht aber sie fühlte sich wohl und steckte voller Tatendrang. Nach dem Essen erhob der König sich, schnipste ein Hausmädchen herbei und nickte ihr zu, dann bat er Alea noch einen Augenblick zu warten und geleitete sie hinaus, wo Xanaru bereits auf sie wartete.

"Wie willst du diese Tür eigentlich finden? Mein Reich ist groß und wer weiß wo sie sich befindet." Versuchte der König sie vom Gehen ab zu halten.

"Ich habe Ihnen doch von dem Naviport erzählt." Lächelte Alea, nahm das Gerät, was sie als Gürtel um ihre Hüfte gelegt hatte und öffnete es, zu sehen war sofort die Karte des gesamten Planeten und zwei blinkende Punkte, ein blauer und ein gelber, Alea tippte auf den Blauen und die Karte wurde genauer, nun war das gesamte Reich des Königs zu sehen, kleine weiße Linien stellten es in geometrischen Grundfiguren dar, sie war der blaue Punkt und sah sich nun selber vor dem hübschen Schloss stehen.

"Das ist ja unglaublich, wie detailgetreu und umfangreich die Informationen dieses Gerätes sind." Staunte der König und besah ihn sich genauer.

"Ja unglaublich nicht?" Grinste Alea und klappte den Naviport wieder zu. "Gut, dann danke ich Ihnen für Ihre herzliche Gastfreundschaft, ich muss mich nun auf den Weg machen."

"Es war uns eine Freude dich bei uns zu haben, warte noch einen Augenblick, wir haben da noch etwas für dich." Meinte die Königin und winkte eines der Hausmädchen zu sich heran, die einen blauen Stoff in den Händen hielt, die Königin nahm ihr es ab und schwang es um Aleas Schultern, es war ein wundervoller, royalblauer Umhang mit weißem Fell und schwarzen Tupfen darin, wie ihn die Könige einst trugen. "Dein Umhang war leider nicht mehr sauber zu kriegen, geschweige denn zu reparieren, deshalb haben wir dir diesen in Auftrag gegeben, er soll dir sagen, dass wir an dich glauben, wir denken alle, dass du die Prinzessin sein wirst."

"Vielen Dank, aber das kann ich nicht annehmen." Sagte Alea und wollte den Umhang schon wieder abnehmen als der König sie böse ansah.

"Willst du mich beleidigen?"

"Nein."

"Na also, dann bitte ich dich, ihn an zu nehmen."

Alea seufzte nur, verbeugte sich vor dem König, aber er klopfte ihr auf die gesunde Schulter und deutete ihr an die Förmlichkeiten zu lassen, dann nahm er sie zu ihrer Verwunderung in den Arm und drückte sie an sich zum Abschied, auch die Königin umarmte sie herzlich und schien recht traurig, dass sie Alea gehen lassen musste.

"Es wäre mir ein Vergnügen gewesen, dich als Schwiegertochter zu haben." Flüsterte sie und lies Alea dann los.

Der Blondschopf sah zu Enro und lief rot an, der Prinz verstand nur Bahnhof und blickte verwirrt zu ihr zurück. Erst Claire befreite sie aus dieser peinlichen Situation, die kleine warf sich in Aleas Arme und schmuste mit ihr, als sie Alea dann losließ, war Enro damit dran sich zu verabschieden. Doch er hielt ihr nur seine Hand hin und lächelte sie verlegen an, sie griff nach seiner Hand und krauelte danach Xanaru zum Abschied, doch der wollte sie nicht einfach gehen lassen und bot ihr an sie dort hin zu reiten. Sie rollte mit den Augen stieg dann aber auf, schließlich ritt sie los, winkend und mit der Freude auf ein Wiedersehen mit Tenebrä. Einige Meter vom Schloss entfernt, blieb Alea kurz stehen und öffnete erneut ihren Naviport um ihren Kurs gegebenenfalls zu korrigieren, doch als sie weiter reiten wollte, kam Enro auf einem weißen Hengst daher geritten und bat Alea kurz zu warten. Sie ging seiner Bitte nach und stieg kurz ab.

"Ist was passiert?" Erkundigte sie sich und sah ihn verwundert an.

"Nein, aber ich wollte mich noch mal richtig von Euch verabschieden, ungezwungen." Sprach Enro und legte Alea eine Kette um, ihre Glieder waren aus Silber und an ihr hing ein dunkelblauer Edelstein in einer Art silbernen Klaue. "Die gehörte einst meiner Schwester, es wäre schade, wenn sie nur in einer Schatulle liegen würde, statt an einem so bezaubernden Hals wie dem Euren bewundert zu werden. Den Stein hatte sie mal hier irgendwo im Wald gefunden, ich hoffe er gefällt dir."

"Die ist wunderschön, aber ich kann sie nicht ..." Lächelte Alea, wurde aber von Enro unterbrochen.

"Hey du kannst wohl nur meinem alten Herrn nichts abschlagen?" Grinste er und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Ich bitte dich sie zu tragen, ich weiß dein Herz gehört einem anderen, aber ich möchte, dass meines immer bei dir ist."

"Prinz, Ihr wisst, dass Ihr Euch nicht in mich verliebt hattet, Ihr habt in mir nur Eure Schwester gesehen, aber da draußen wartet bestimmt ein Mädchen, dass mehr für Euch sein wird." Sagte Alea, nahm seine Hände von ihrer Schulter und küsste ihn auf die Wange.

Enro war vollkommen perplex, wie von Sinnen hielt er sich die Wange und sah ihr nach wie sie davon ritt. Für Alea war es nur eine freundliche Geste, womit sie sich verabschieden wollte, aber für Enro war es mehr, sie hatte immer noch nicht begriffen gehabt, dass sie ihn aus seinem Wahn befreit hatte und er in ihr nicht seine Schwester sondern eine wundervolle Frau sah. Mit klopfendem, schweren Herzen ritt er wieder zurück zum Schloss während Alea schon fast an ihrem Ziel angekommen war, der gelbe Punkt hatte auf eine bekannte Stelle gezeigt, Alea musste zu der Schlucht reiten, in der sie die Eltern von Claire und Enro gefunden hatte, doch diesmal würde sie gleich den Weg durch die Höhle nehmen und nicht versuchen hinein zu klettern. Xanaru lief so schnell er konnte und achtete darauf seinen Passagier nicht runter zu werfen, Alea hielt sich in seiner zotteligen Mähne fest und kuschelte sich an ihn. Vor der Höhle angekommen, stieg sie ab und knuddelte das Wesen um sich zu verabschieden, aber er sah es gar nicht ein und wollte ihr folgen, jedoch war er wesentlich zu groß für das kleine Loch, durch das die Pferde ja nur gerade so gepasst hatten. Er versuchte sich durch zu zwängen und brüllte, aber nichts half er musste zurückbleiben. Es zerriss Alea das Herz ihn so jammern zu hören, aber sie konnte ihn nicht mitnehmen, er war hier zu Hause und wer wusste schon, was noch auf sie zukommen würde. Ihr Naviport zeigte ihr an, dass sich die Tür in dem Wasser befand und sie wohl oder übel zu ihr tauchen musste, das schwierige daran war nun bloß, dass sie kaum etwas sehen konnte, schließlich fiel kaum Licht auf den Boden der Schlucht und das Wasser schien sämtliche Strahlen auf zu saugen. Sie schlang sich das Gerät wieder um und schritt in das kühle Nass, beim letzten Mal kam es ihr nicht so kalt vor wie jetzt, aber was hätte ihr jammern genützt, da musste sie durch. Sie schwamm bis zur gegenüberliegenden Wand und tauchte ab, sie sah nur schwarz und musste sich voran tasten, sie Steine waren eisig und einfach gigantisch. Es fiel ihr nicht schwer weiter hinab zu kommen, denn der Umhang war schwer und zog sie in die Tiefe, kompliziert war nur mit ihm voran zu kommen als sie am Boden angelangt war und eine Ausbuchtung in der Wand fühlte, sie schwamm in einen langen engen Tunnel hinein, alles war schwarz und langsam wurde ihre Luft knapp, sie hoffte, dass der Durchgang bald ein Ende haben würde sonst würde sie wohl ihr Ende hier finden. Plötzlich stieß sie gegen eine Wand, sie war glatt und beinhaltete nur hier und da irgendwelche Rillen. Alea tastete nach allen Seiten, aber da war kein Ausgang, nur den Weg zurück und den würde sie niemals rechtzeitig schaffen, ihre Luft wurde knapp und sie versuchte die Wand vor sich zu bewegen, auf einmal leuchtete der Stein ihrer Kette auf und erhellte den schmalen Gang in dem sie sich befand, vor ihr war ein Bild von einem Schloss unter dem Wasser und direkt über dem höchsten Turm strahlte ein Stern, der genau die selbe Form hatte, wie der Anhänger der Kette, die Enro ihr gegeben hatte, wie von selbst griff ihre rechte Hand nach dem Anhänger und drückte ihn in die Aushöhlung des Sterns. Plötzlich bebten die Wände und einige kleine Steinchen lösten sich aus der Decke und den Wänden, die Wand mit dem Bild verschwand und ein Wirbel zog Alea tiefer in den Gang hinein, er schleuderte sie grob durch den engen Gang und ließ einmal öfter äußerst grob gegen den ein oder anderen Felsen stoßen. Erst als Alea merkte, dass die Tortur vorbei war öffnete sie wieder ihre Augen, sie befand sich in einem wundervollen blauen Meer, doch bevor sie sich hier näher umsehen konnte, brauchte sie Luft, der Druck des Wassers hatte ihr sämtlichen Sauerstoff aus der Lunge gepresst und nun verlangte ihr Kopf danach. So schnell sie konnte schwamm sie an die Oberfläche, doch noch bevor sie diese erreichte, schnappte ihr Mund automatisch nach Luft und füllte sich statt des ersehnten Sauerstoffs mit Wasser, kurze Zeit später tauchte sie auf und prustete das Wasser aus, sie atmete die frische Luft tief ein und tankte ihre Lunge damit voll, dann sah sie sich um, konnte aber weit und breit kein Land sehen, was sie doch sehr verwundert, schließlich war sie durch diese Höhle hierher gekommen und nun nichts außer Meer. Sie seufzte etwas enttäuscht und holte ihren Naviport vor, doch noch bevor sie ihn aktivieren konnte, ergriff etwas ihre Wade und zog sie unter Wasser, sie wehrte sich und strampelte mit den Füßen aber schon hatten sich zwei Arme um ihren Brustkorb geschlossen und sie konnte sich kaum noch bewegen, sie rang um ihr Leben und versuchte sich zu befreien, ihre Luft wurde knapp und ihre Kräfte verließen sie, ihre Schulter begann erneut zu schmerzen und ihr Arm blutete an den Stellen der Bisswunde, plötzlich durchzog sie ein schmerzender Blitz und sie verlor das Bewusstsein.
 

Den Französischunterricht hatten Tenebrä und die anderen mittlerweile überstanden, doch Herr Caron hatte Lilith gebeten, wegen der ,Sache von gestern' noch kurz da zu bleiben, der Dämon sah schon die nächsten Katastrophen kommen, seine Schwester würde eh noch etwas von ihm zu hören kriegen , wegen ihres Pausenverhaltens, aber nun musste er erstmal aufpassen, was sie mit Allen anstellte.

"Was ist denn?" Fragte Lilith und setzte sich auf den Tisch von Herrn Caron.

Der Lehrer sah sie und Tenebrä etwas verwirrt an, Alea hätte sich doch nie von alleine hingesetzt und schon gar nicht auf den Tisch, aber sie hatte sich ja schon zu Beginn recht seltsam benommen, sie kam doch sonst nicht zu spät und schon gar nicht in solch einem Aufzug.

"Ich wollte mich eigentlich nur noch mal wegen dem Kuss gestern entschuldigen und dich fragen ob du mir verzeihen könntest, aber jetzt glaube ich, dass wir mal ein ernstes Wörtchen miteinander reden sollten. Du bist heute so anders, viel Selbstbewusster, aber auch etwas na ja wie soll ich sagen ..." Erklärte Herr Caron.

"Schlampig." Wisperte Tenebrä und rollte mit den Augen, wofür er ein zorniges Knurren von Lilith und einen verwirrten Blick von Allen kassierte.

"Klar verzeih ich Ihnen, ich war gestern nur etwas überrascht, es tut mir Leid ich hätte nicht gleich wegrennen sollen." Meinte Lilith und tat auf einmal wieder schüchtern.

"Gut dann will ich euch nicht weiter aufhalten, ihr müsst zum Unterricht." Meinte Herr Caron und lies sie gehen.

Tenebrä seufzte er hatte mit schlimmeren Ausbrüchen von Lilith gerechnet und war nun doch etwas erleichtert, dass sie nichts weiter getan hat, er deutete ihr mit einer seitlichen Kopfbewegung an mitzukommen und verließ dann den Raum. Doch Lilith folgte ihm nicht sofort, sie beobachtete den Lehrer beim Einpacken seiner Sachen und wartete darauf, dass er fertig wurde.

"Ihr Kuss hat mir übrigens sehr gut gefallen ..." Flüsterte Lilith und sah den Lehrer verlegen an. "Ich wollte nur dass sie das wissen."

Herr Caron sah überrascht und glücklich auf, er konnte nicht so recht glauben, was er da gerade gehört hatte und blickte freundlich zu ihr, was Lilith ausnutzte, sie schlang sich um den Hals des Lehrers und gab ihm einen für Alea doch recht untypischen Kuss. Die Dämonin wollte Alea noch so einige Schwierigkeiten bereiten, aber den Lehrer noch etwas zu sticheln machte wohl am meisten Spaß. Sie fragte sich auch schon, ob sie ihn genauso leicht rumkriegen würde, wie die beiden Jungen, denen sie auf dem Gang begegnet war. Allen war vollkommen paralysiert, sie hatte ihn geküsst, aber so hätte er es nicht von ihr erwartet, gestern noch war sie so zurückhaltend und vollkommen scheu, aber heute ... es war irgendwie bizarr.

"Lil..." Rief Tenebrä und hielt kurz inne, er durfte sie ja nicht bei ihrem richtigen Namen nennen, aber das Bild hatte ihn doch sehr schockiert, seine Alea küsste Allen und dann auch noch so, er wusste zwar, dass es Lilith war, die diese Aktion abzog, aber irgendwie schmerzte ihn dieser Anblick. "Alea wir müssen zum Unterricht."

"Oh, ich äh ... ich komme sofort." Rief sie Tenebrä zu, zwinkerte zum Lehrer und wisperte ihm noch etwas zu. "Haben sie in der nächsten großen Pause Zeit für mich?"

Allen nickte etwas verwirrt und sah um Verzeihung bittend zu Tenebrä, es war etwas anderes sie heimlich zu küssen, aber von ihr geküsst zu werden und dann auch noch von ihm dabei beobachtet zu werden. Wie von Sinnen nahm er seine Tasche und ging zum Lehrerzimmer, das musste er jetzt erstmal verdauen, außerdem fragte er sich, was sie in der Großen Pause wohl von ihm wollte.

Tenebrä hatte Lilith währenddessen in eine ruhige Ecke gezogen und musste sich stark zusammen reißen sie nicht vollends an zu schreien.

"Was fällt dir ein? Erst bist du verschwunden und treibst sonst was mit irgendwelchen Jungs und dann fällst du Allen um den Hals! So wirkst du keineswegs wie Alea, da wäre es wohl noch besser gewesen, dass sie nur als vermisst gemeldet wäre." Sagte er zornig, denn sein Blut kochte vor Wut.

"Hey, komm mal wieder runter! Deine kleine braucht viele Streicheleinheiten und da du ihr diese momentan nicht geben willst muss sie sich die ja von anderen holen." Grinste Lilith und kuschelte sich an Tenebrä.

"Lilith, du hast Glück, dass du Papas Liebling bist, sonst würde ich dich jetzt ..." Wisperte der Dämon und griff seiner Schwester an den Hals, immer fester drückte er zu und ließ sie nach Luft ringen.

"Thomas spinnst du? Lass Alea sofort los oder ich lasse dich von der Schule werfen!" Rief Nicolas und eilte Lilith zur Rettung.

Tenebrä ließ seine Schwester los und rollte mit den Augen, die Situation war einfach zu viel, er konnte die Nervensäge nicht auch noch ertragen. Lilith spielte das arme Opfer, sie sackte auf den Boden und fing an zu schlurzen. Nicolas hockte sich zu ihr und versuchte sie zu trösten, dann half er ihr auf und durchbohrte Tenebrä mit bösen Blicken.

"Wenn mein Vater davon hört, bist du die längste Zeit hier gewesen." Sagte Nicolas und führte Lilith in den Klassenraum.

Tenebrä atmete tief ein, was er nun vor hatte würde ihn wohl viel Überwindung kosten, aber konnte es nicht einfach so auf sich sitzen lassen, zu Alea wäre er niemals so grob gewesen, er liebte sie und hätte ihr niemals ein Haar krümmen wollen.

"Warte! Es tut mir leid, ich habe überreagiert." Rief der Dämon und folgte den beiden in den Raum. "Kann ich sie noch mal kurz unter vier Augen sprechen? Meinetwegen kannst du zusehen, dass ich ihr ja nichts tue."

Nicolas musterte ihn misstrauisch und sah dann zu Lilith, die etwas betroffen nickte, sie war eine ausgezeichnete Schauspielerin, hätte Tenebrä das nicht gewusst, hätte er ihr schon so manches Mal ihre Heulerei abgekauft, aber er kannte ja seine kleine Schwester und wusste inzwischen ganz genau, wann sie schauspielerte oder es echt war.

"Gut, aber wehe das passiert noch einmal, bist du aber dran." Drohte der Junge und verschwand im Raum.

"Na, bin ich überzeugend? Der Kleine frisst mir schon aus der Hand." Kicherte sie und schmunzelte ihren Bruder an. "Was willst du? Ich werde so weitermachen, wenn du nicht ein bisschen liebevoller zu mir bist."

"Ich schlage dir einen Deal vor, du benimmst dich von jetzt an ein bisschen mehr wie Alea und ich werde dich auch wie sie behandeln ..." Seufzte er und sah ihr in die Augen.

"Na also, schon besser, kriege ich jetzt einen Kuss?" Fragte Lilith und hielt ihm ihre Lippen hin.

"Alea würde mich so etwas niemals fragen." Erwiderte er nur und nahm sie dann aber in den Arm, weil er sah wie Nicolas sie beobachtete.

"Ok, aber wenn du mich bis zum Ende der Schule nicht einmal geküsst hast, werde ich sämtlichen Jungs der Schule eine kleine Freude bereiten." Warnte Lilith ihren Bruder und schlenderte dann Hand in Hand mit ihm in den Unterricht.

Monja und Alex hatten sich bereits wieder zusammengesetzt und unterhielten sich erregt über die Abenteuer, die sie bereits erlebt hatten. Es tat ihr sehr gut, wenn er mit ihr schäkerte, er hatte so eine frische und freundliche Art, Alex fand sie einfach nur einzigartig, für ihn war sie etwas ganz besonderes, ihr Lächeln raubte ihm die Sinne und ihre süße Stimme verzauberte jedes Mal wieder seine Ohren. Er fand es zu süß, wenn es sie vollkommen aus der Bahn war, sobald er ihr auch nur ein Kompliment machte.

"Monja, wo wohnst du jetzt eigentlich?" Fragte Alex dann und sah sie schon wieder auf diese niedliche Art und Weise an.

"Ich ... ich wohne mit Juliane hier in einem kleinen Appartement, sie braucht mal wieder etwas Ruhe von der Hektik der Stadt." Erklärte Monja etwas überrascht wegen solch einer Frage.

"Würde es dir etwas ausmachen ... ich mein, hättest du nicht Lust mit mir heute aus zugehen? Ich lad dich ins Kino ein oder willst du lieber ein wenig Schlittschuh laufen? Ich würde alles für dich tun ..." Schwärmte er und brachte sie mit seinem Blick etwas durcheinander.

"Ich ... ich ... aber warum willst du eigentlich gerade mit mir ausgehen? Ich meine, willst du nicht mit auf Alea warten?" Wich sie ihm aus.

Die kleine Elfee hatte bei sich zu Hause zwar mehrere Verehrer und mit einigen hatte sie auch schon eine Verabredung gehabt, aber mit ihm war es irgendwie anders, seine Gegenwart machte sie unsicher, er war so niedlich und wirklich charmant zu ihr, er hörte ihr zu und schien sich über alle Themen mit ihr unterhalten zu können, es war nicht so wie zu Hause, wo die Prinzen zwar so taten als würden sie ihr zuhören und dann nur über sich sprechen. Nein, mit ihm konnte sie sprechen und eine ehrliche Reaktion erwarten, außerdem hörte sie ihm gerne zu, er war so frech und hatte sich dadurch als Wächter schon oft in irgendwelche problematische Situationen gebracht.

"Nein, Alea kommt schon klar, außerdem hat sie ja noch Tenebrä ... aber ich bin gerne in deiner Nähe und würde dich gerne noch näher kennen lernen." Erwiderte Alex lächelnd.

Monjas Herz klopfte wie verrückt, wie konnte sie jetzt noch ,nein' sagen, es war merkwürdig sonst war sie auch nicht so, ihre Intuition trieb sie sonst immer voran und übernahm die Führung, heute knipste ihr Herz ihren Verstand an und aus wie es ihm beliebte.

"Okay." Gab sie nur knapp wieder und holte tief Luft.

"Okay?" Fragte Alex freudig nach und legte seine Hand auf ihre. "Gut dann hole ich dich zu um fünf Uhr ab, dann können wir ja immer noch entscheiden wo es hingehen soll."

Der Puls der Elfee puckerte wie wild, die Wärme seiner Hand durchdrang sie und erfüllte sie mit Freude, sie freute sich schon auf den Nachmittag mit ihm.
 

Alea war indessen in einer dunklen Zelle aufgewacht, ihre Hände hatte man ihr hinter dem Rücken zusammen gebunden und auch ihre Füße trugen eiserne Fesseln, doch sie befand sich nicht mehr im Wasser, auch wenn der steinerne Boden, auf dem sie lag sehr Feucht war. Mühevoll richtete sie sich auf und sah sich um, der Kerker an sich war recht finster, aber in der Tür, durch die anscheinend gekommen war, befand sich ein kleines Sichtfenster mit Eisenstäben dazwischen. Ihr Umhang war immer noch nass und lag ihr schwer auf den Schultern, sie musste sich irgendwie befreien und versuchte die Fesseln an ihren Handgelenken zu lösen, denn dort trug sie keine eisernen Schellen sondern nur irgendein Seil oder ähnliches. Sie bewegte ihre Hände und rieb das Seil vor und zurück, allmählich gab es nach, ihre Handgelenke waren nun zwar etwas aufgekratzt durch das grobe Seil, aber ihre Hände hatte sie frei. Plötzlich hörte sie vor ihrer Zelle zwei Stimmen, legte sich wieder in ihre Ausgangsposition und hörte ihrem Gespräch zu. Ihre Sprache war nicht dieselbe wie auf Flamma, aber Alea konnte sie dennoch verstehen.

"Na und regt sich schon etwas?" Erkundigte sich eine Stimme.

"Nein, das hätte mich auch gewundert nach dem Schlag, den Zenri ihr verpasst hatte." Lachte eine andere.

"Ich habe noch nie so ein Wesen aus der Nähe gesehen." Flüsterte die erste Stimme und spähte durch das Kuckloch.

"Ich schon, aber es war ein männliches Wesen, er saß in einem von diesen hölzernen Gefährten und versuchte Fische zu fangen, sein Gesicht war mit diesen seltsamen Fäden verwachsen, die bei diesem Wesen da auch auf dem Kopf wachsen." Erklärte die zweite Stimme.

"Quinox kommt gleich und sieht sich das Wesen näher an, er wird sie sicher in seiner Show mit einarbeiten und wir werden eine satte Belohnung bekommen, ich mein, wie oft sehen wir Wasserelfen schon einen Menschen, das wird die Sensation." Schwärmte der erste und schien mit den Gedanken schon ganz wo anders zu sein.

Alea konnte ihren Ohren nicht trauen, hatte sie gerade wirklich etwas von Wasserelfen gehört und in was für einer Show sollte sie eingearbeitet werden, es hörte sich alles schon recht seltsam an, dann hörte sie, dass sich Schritte näherten, obwohl man es eher als ein Klatschen bezeichnen müsste, wie wenn ein feuchter Lappen auf den Boden geschlagen wird. Sie hörte wie sich eine dritte Stimme zu den anderen gesellte und sie begrüßte.

"Lamnori, Kopäg, wie sieht es aus, ist sie schon aufgewacht?" Erkundigte sich die dritte Stimme und begrüßte sie mit einem netten Händeschütteln.

"Nein, Piono Quinox, sie schläft noch, hat sich bis jetzt noch nicht einmal gerührt." Berichtete einer der beiden anderen.

"Ich gehe jetzt rein und werde sie mir mal näher ansehen, wenn sie ein ruhiges Wesen ist, kann ich sie in der Show mit unterbringen, aber wenn sie nicht kooperiert, müssen wir sie entsorgen." Erklärte Quinox.

"Aber sagen Sie Piono, wird der Minister nicht wütend werden, wenn er erfährt, dass sie ein Menschenwesen halten?" Erkundigte sich einer der beiden.

"Es ist nicht verboten einen Menschen zu halten und wenn sie gut bei den Leuten ankommt, wird der Minister vielleicht sogar darauf aufmerksam und will in eine von unseren Vorstellungen." Lachte Quinox.

Dann öffnete sich die Tür und eine Flut von Licht trat in das Zimmer, es brannte Alea in den Augen, sie hatte so ziemlich in der dunkelsten Ecke des Raumes gelegen und war zu sehr an dessen Finsternis gewöhnt. Die Personen, zu denen die drei Stimmen gehörten, standen nun in der Tür und der größte von ihnen trat herein, Alea lag mit dem Rücken zu ihnen und sah zur Wand, wo sie die Schatten der drei beobachten konnte. Sie konnte genau wahrnehmen wie er auf sie zu kam mit einer Art Speer in der Hand, er beugte sich zu ihr hinab und berührte ihre verletzte Schulter, der Blondschopf zuckte zusammen, drehte sich blitzartig um und entriss ihm die Lanze, sie konnte mit den Fußfesseln zwar keine all zu großen Schritte machen, aber mit dem Speer konnte sie sich erst einmal aufrichten und sich diesen Wesen gegenüberstellen, da sie nicht wusste was genau sie on ihr wollten, richtete sie den Speer auf die Wasserelfen ihnen gegenüber und wartete ab, was geschehen würde. Der jenige, der in ihre Zelle gekommen war, wich einige Schritte zurück und hob seine Hände als Zeichen, dass er nichts tun würde. Alea rührte sich nicht und musterte ihre gegenüber. Es waren wirklich keine Menschen, die sie gefangen genommen hatten, diese Wesen ähnelten einem Menschen nur grob in der Anatomie, sie hatten zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf, alles saß genau wie beim Menschen, doch besaßen sie zusätzlich noch einen langen Fischschwanz, ihre Haut war hellblau fast weiß und ihre Köpfe wesentlich größer als die der Menschen, zudem hatten sie noch lange wulstige Auswüchse, die sich über den Kopf zogen, drei an der Zahl und sie liefen alle im Nacken spitz zusammen, je eines begann hinter den Ohren und eines über der Stirn, ihre Ohren sahen denen von Drakina ähnlich, es waren nur drei geschwungene Knochen mit einer Art Schuppenhautüberzug und dazwischen befanden sich dunkelblaue Schwimmhäute, ihre Augen strahlten stolz und momentan auch ein bisschen Furcht aus, sie waren alle blau aber in verschiedenen Tönen, an ihren Hälsen befanden sich Kiemen, ihre Hände bestanden aus je drei Fingern und einem Daumen, dazwischen waren genau wie bei den Ohren dunkelblaue Schwimmhäute, vom Handgelenk gingen neben der Hand zwei weitere lange Knochenzüge aus, die auch durch diese Häute verbunden waren, selbst an ihren Füßen, die nur drei Zehen hatten, waren die Schwimmhäute zu finden, alles in allem waren sie also sehr stattliche Kreaturen, auch wenn sie nicht sonderlich groß waren, sie überragten Alea vielleicht um ein oder zwei Zentimeter, aber nicht mehr. Sie trugen kurze Togas, so strahlend weiß wie Schnee und edel geflochtene Gürtel, deren Farben variierten von türkis bis braun.

"Kann einer von euch die Menschensprache?" Erkundigte sich Quinox und sah zu den beiden anderen.

"Nein, aber Lamnori, du bist doch schon so einem Vieh begegnet, versuch du es doch mal!" Schlug einer der beiden vor und schupste seinen Kollegen zu demjenigen, der bereits im Raum stand.

"Hey spinnst du, Kopäg? Ja, ich habe gesagt, dass ich bereits so ein Wesen aus der Nähe gesehen habe, aber ich habe doch nicht mit ihm gesprochen." Beschwerte sich der, den sie Lamnori nannten.

Alea begann zu grinsen und stellte die Waffe wieder auf den Boden. Doch noch bevor sie ihnen die Sache erklären konnte, war ein weiterer Wasserelf in der Tür aufgetaucht und hatte schneller gehandelt als gedacht, er nahm seinen Speer und warf ihn zu Alea, damit hatte sie nicht gerechnet und konnte daher nicht rechtzeitig ausweichen, so dass die Lanze des Wesens sie in der bereits verletztem Schulter traf und diese durchbohrte. Alea schrie vor Schmerzen auf und sah zu dem Etwas, das sie aufgespießt hatte. Zaghaft und mit schmerzverzerrter Mine nahm sie die Lanze in ihre linke Hand und zog sich mit der Rechten den Speer aus dem Leib, die Wasserelfen sahen ihr geschockt zu und standen wie versteinert in der Gegend rum, selbst der Riese, der Alea mit der Lanze verletzt hatte, schien überwältigt zu sein. Der Blondschopf seufzte, ließ den Speer aus ihrer linken Hand fallen und lehnte sich gegen die Wand, die kaum einen Meter hinter ihr begann. Ihre Schulter schmerzte so sehr, dass ihr linker Arm fast taub wurde und mehr oder weniger nur noch schlaff an ihr hing.

"Zenri, spinnst du? Wer weiß, was sie jetzt mit uns tun wird." Schimpfte Quinox ohne den Blick von Alea zu wenden.

"Entschuldigung, Piono, ich wollte Ihnen nur helfen." Bat der riesige Elf um Verzeihung, er war größer als dieser Quinox und mit wesentlich mehr Muskeln bepackt.

Alea schnappte nach Luft und wollte sich nun endlich vorstellen und ihnen sagen, dass sie ihnen nichts Böses wolle, sondern nur so zu sagen auf der Durchreise war, aber die Schmerzen in ihrer Schulter schnürten ihr geradezu die Kehle zu. Musste so was eigentlich immer ihr passieren, sie stolperte doch wahrlich von einem Problem ins nächste.

"Zenri, versuche du sie zu überwältigen! Du bist der stärkste von uns." Schlug Kopäg vor und hielt sich wie schon vorhin eher im Hintergrund.

"Du brauchst mich nicht zu überwältigen, ich habe nicht vor euch anzugreifen oder gar zu verletzen, zumal ich jetzt wohl kaum noch zu mehr in der Lage bin." Lächelte Alea und hielt sich die Schulter, aus der das Blut nur so sickerte, langsam rutschte sie an der Wand hinab und hinterließ einen blutigen Streifen.

"Wie? Du kannst unsere Sprache?" Staunte Quinox und trat mutig ein paar Schritte näher.

"Ja, ich wundere mich auch etwas darüber." Erwiderte Alea und sackte nun endgültig auf den Boden.

"W-wir sollten ihr einen Phrinorer rufen." Meinte der riesige Wasserelf, der Alea verletzt hatte, hockte sich zu ihr und nahm Aleas Hand von ihrer Wunde um sie sich an zu sehen.

"Ja Zenri, ja du hast Recht, ich ... ich werde sofort einen holen." Stimmte Lamnori zu und rannte davon.

"I-ich helfe ihm." Rief Kopäg und rannte hinter Lamnori her.

"Ich heiße übrigens Alea." Sagte der Blondschopf und hielt dem Riesen vor sich ihre mit Blut beschmierte Hand hin.

"Zenri." Grinste der Wasserelf und schüttelte ihr die Hand.

Seine Hand, sofern man es so bezeichnen kann, war eisig und noch nass, es war ein seltsames Gefühl ihn zu berühren.

"Ich heiße Quinox, Kero Quinox und ich bin der Piono des größten Wügbo in ganz Nepuna." Gab der andere an und beugte sich zu Alea.

"Ich wollte Sie nicht erschrecken, es war mehr so eine Art Kurzschlussreaktion ... ich werde nicht unbedingt gern gefangen gehalten." Grinste Alea und sah zu Quinox.

"Was? Achso ... ich ... ich war nicht erschreckt ... ich war nur etwas überrascht, ich hatte keine Angst!" Meinte Quinox.

"Oh nein ..." Grinste Zenri und rollte mit den Augen.

Dann stürmten Lamnori und Kopäg mit einem weiteren Wasserelfen in die Zelle, er war wesentlich schmächtiger und wirkte etwas eingeschüchtert als er Alea erblickte.

"Ich soll DAS da behandeln?" Fragte er und deutete mit einem Finger auf den Blondschopf.

"Ja, aber keine Sorge, sie ist friedlich und wird ihnen nichts tun." Beruhigte Zenri den Wasserelf.

"Quinox, wie bist du denn zu diesem Menschenwesen gekommen?" Fragte der Phrinorer dann und hockte sich ängstlich zu Alea.

"Tja Gipock, meine drei besten Leute haben sie gefangen." Erklärte Quinox und tätschelte Zenri die Schulter.

Der Phrinorer legte seinen Beutel auf den Boden und öffnete ihn, darin konnte man zig Fläschchen, einige Spritzen und Tütchen sehen oder besser gesagt irgendwelche glibberigen Substanzen, in denen sich Dinge befanden, die sich bewegten. Gipock, wie der Phrinorer hieß, nahm eines dieser glibberigen Bällchen heraus und holte ein blaues Würmchen, das sich darin bewegte, heraus. Er holte tief Luft und sah Alea bettelnd in die Augen, damit sie ihm nichts tat, aber sie sah eher auf das sich bewegende Würmchen als in die Augen des Phrinorer. Mit zittriger Hand setzte er es in die Nähe ihrer Wunde und sprang dann gut einen Meter nach hinten um zu sehen, wie Alea reagierte, doch sie beobachte nur dieses Würmchen, das ganz seelenruhig durch ihr Blut auf die Wunde zu krabbelte. Doch als es dort angekommen war und sich schon kleine blaue Funken um es gebildet hatten, begann der Armreif zu vibrieren und lies plötzlich kleine weiße Blitze durch ihren Körper zucken, sie krümmte sich vor Schmerzen und versuchte sich von dem Armreif zu befreien, aber nichts half, erst als sie aus Versehen den Wurm von ihrer Schulter schubste, ließen die Blitze nach und mit ihnen auch die Schmerzen. Alea atmete schwer und richtete sich wieder auf. Acht Augen sahen sie schockiert an und waren gut drei Meter zurück gewichen, als sie begonnen hatte zu zucken.

"Sie hat meinen Wurm gegrillt." Jammerte der Phrinorer und deutete auf das blaue zuckende Etwas zu ihren Füßen.

"Nein, das war sie nicht, das war dieser Armreif." Meinte Zenri und deutete auf das goldene Schmuckstück um Aleas Handgelenk.

Plötzlich sprühte das Würmchen vor Funken und krauchte danach erneut auf Alea zu, sie hielt ihm etwas zögerlich ihre Hand hin und es krabbelte hinauf, doch nichts geschah. Sie reichte dem Phrinorer den Wurm, doch der wich nur noch weiter zurück und wollte ihn nicht entgegennehmen, also packte Alea das Würmchen zurück in diese Gelkuller und steckte diese in seinen Beutel. Etwas erschöpft und überrascht sah Alea zu ihrer Wunde und durfte feststellen, dass diese zwar nicht vollkommen verheilt war, aber dennoch wesentlich besser aussah und aufgehört hatte zu bluten.

"Was war das denn?" Erkundigte sich Alea und blickte erstaunt zu den Wasserelfen.

"Das war ein Onoperanu, ein magischer Wurm, der sich von Blut ernährt und als Ausscheidungsprodukt einen Schleim abgibt, der Wunden verschließt." Erklärte Lamnori.

"Aha, habt ihr diese Wesen gezüchtet oder leben sie im Meer? Und was ist das für ein Gel, das den Wurm umgibt?" Fragte der Blondschopf neugierig.

"Oh da ist aber jemand neugierig." Grinste Zenri.

Gipock schien wieder Vertrauen zu gewinnen und trat näher an sie heran, ängstlich und mit zittriger Hand berührte er ihre Schulter und sah sich auch ihre andren Verletzungen an, sie sagte nichts, biss die Zähne zusammen und beobachte den Phrinorer. Er befreite sie von den locker hängenden Verbänden und umwickelte sie neu, mehr traute er sich nicht, auch wenn er noch genügend Medikamente in seinem Beutel gehabt hätte.

"Er lebt schon seit Anbeginn der Zeiten hier auf dem Meeresgrund, wir Wasserelfen haben dann aber entdeckt seine Kräfte so wirkungsvoll wie möglich zu nutzen. Dieses Gel ist reines Plasma, er Wurm ernährt sich davon und hält eine Art schlaf darin, weil es kein echtes Blut ist." Erklärte Gipock, nahm seine Tasche und stand auf.

"Vielen Dank." Sagte Alea, stand auf und bedankte sich mit einer Verbeugung. "Aber sagen Sie, haben Sie das ernst gemeint, dass seit Anbeginn der Zeiten HIER auf dem Meeresboden leben? Ich mein, wir befinden uns auf dem Meeresboden?"

"Ja. Warum?" Erwiderte Gipock kurz und hielt inne.

"Na ja ... ich mein ... dann müssten wir doch unter Wasser sein, aber hier ist doch Luft, ich kann atmen und da können wir doch nicht so tief ..." Widersprach Alea und verstand es nicht so ganz.

"Wir Wasserelfen brauchen auch Sauerstoff zum Leben, wir können zwar mehrere Tage im Wasser bleiben ohne auf zu tauchen, dank unserer Kiemen, aber eigentlich haben wir ihn in der Zusammensetzung der Luft am liebsten. Die Menschen haben uns vom Festland vertrieben und töten uns wenn wir an die Oberfläche schwimmen, deshalb haben wir mitten im Meer eine Stadt nur für uns errichtet, mit Hilfe des Sonnenkönigs konnten wir eine Maschine konstruieren, die ähnlich wie Kiemen funktioniert, die gesamte Stadt ist von einer Membran umgeben, die an diese Maschine angeschlossen ist, das Gerät saugt Wasser ein, Filtern den Sauerstoff heraus und gibt den Kohlendioxid mit dem Wasser wieder ab." Erläuterte Quinox und nahm dem Phrinorer die Antwort ab.

"Aber der Druck, ich versteh das nicht, wirkt sich das Wasser nicht auf den Druck aus?" Wollte Alea wissen.

"Wow du bist aber wissbegierig. Aber zu deiner Frage, also hier ist kein Druck zu spüren, weil die Membranen ihn abfangen und in Energie umwandeln." Erwiderte Lamnori und stieß Quinox an.

Zusammen mit Zenri und Kopäg gingen sie vor die Tür und berieten sich, während der Phrinorer sich von Alea verabschiedete und von dannen ging.

"Piono, sie ist intelligent und wissbegierig, ihr Tricks für die Show bei zu bringen dürfte nicht all zu schwer sein, zumal es allein eine Attraktion wäre sie den Leuten vorzustellen, aber sie zu überreden, dass sie da mitmacht, wird sicher nicht einfach." Warf Lamnori seinem Chef vor.

"Das habe ich mittlerweile selber mitbekommen, vielleicht können wir sie überlisten ..." Grübelte Quinox und ersann einen Plan.

"Wie wäre es, wenn wir sie einfach darum bitten?" Fragte Zenri und sah Quinox bettelnd an.

"Oh bitte, sie kein so dummes Wesen, wie unsere Riesenseepferde, die Gänurschlangen oder Lühmnerfischchen, nein, sie wird nicht freiwillig hier bleiben, sie ist auf der Suche nach etwas und wir müssen ihr zeigen, dass sie es nur bei uns finden kann, am besten mit einem Zauber so wie bei den Garanudrachen ... ich sage Hylophox sofort bescheit, er wird mir sicherlich helfen." Lachte Quinox leise.

"Aber Piono, ihr wisst doch wie teuer seine Zaubereien immer sind." Ermahnte Kopäg den Piono.

"Ach die Kleine ist es wert und vielleicht gibt er sich ja auch wieder mit anderen Gefälligkeiten zufrieden." Schmunzelte Quinox und hatte ein geheimnisvolles Funkeln in den Augen. "Kopäg, du kommst mit mir und ihr zwei lenkt sie irgendwie ab, haltet sie auf, ich will sie um jeden Preis in der Show haben."

"Jawohl Piono." Sagten Lamnori und Kopäg gehorsam.

"Aber, wir können doch nicht einfach ..." Widersprach Zenri, brach aber ab, weil er mit bösen Blicken bestraft wurde.

"Gut, alle Missverständnisse beseitigt? Dann geht! Und du komm, wir müssen uns sofort auf den Weg machen." Knurrte der Piono und schleifte Kopäg hinter sich her.

Zenri seufzte und sah Lamnori bettelnd an, er mochte dieses Menschenwesen irgendwie, es erinnerte ihn an seine Tochter, auch wenn diese vollkommen anders aussah, aber in ihrem Verhalten ähnelte dieses Wesen seiner Kleinen. Er wusste, was Quinox mit seinen ,Gefälligkeiten' für Hylophox meinte und er bekam eine Gänsehaut, wenn er dabei an seine Tochter dachte, es widerte ihn geradezu an.

"Hey, wo sind denn die anderen beiden hin?" Fragte Alea und trat aus ihrer Zelle heraus.

So langsam hatte sie sich an das Licht gewöhnt, streckte sich dem Licht entgegen und sah sich um. Sie war in einem Kellergewölbe und umgeben von weiteren Zellen, es wirkte kühl und trist, alles war aus Stein und Stahl. Alea kroch ein beunruhigender Schauer über den Rücken als sie sich umsah, sie wusste nicht warum, aber sie hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend als ob irgendetwas Schlimmes auf sie zukam. Der Gang, in dem sie standen, war nur spärlich durch kleine Fackeln bestrahlt und doch im Vergleich zu den Zellen war er geradezu hell erleuchtet.

"Können wir nicht ein bisschen raus gehen? Ich muss eh noch weiter, ich bin nämlich dabei eine Prüfung zu absolvieren!" Sagte Alea und grinste die beiden Wasserelfen an.

"Nein, wir gehen nicht raus. Quinox hat uns Befehl gegeben, dich nicht entkommen zu lassen, du bist schließlich immer noch unsere Gefangene." Meinte Lamnori und griff nach einer Lanze aus dem Arsenal, dann richtete er sie auf den Blondschopf und deutete ihr an, sich wieder in die Zelle zu begeben.

"Hey, was soll das denn jetzt? Ich dachte wir hätten das geklärt, ich will euch nichts Böses, ich bin doch nur ..." Meinte Alea ging langsam wieder rückwärts in die Zelle hinein.

"Sei still und geh da rein, ist mir doch egal, was du suchst oder hier tust, Quinox ist mein Piono und er hat mir gesagt, dass wir dich hier behalten sollen, also werde ich mich daran halten." Knurrte Lamnori und Zenri konnte nicht glauben, was er da sah.

"Ja, er hat uns befohlen auf sie auf zu passen und nicht sie schon wieder auf zu spießen." Drängte sich der Wasserelf dazwischen.

Doch Lamnori ließ sich nicht aufhalten, schubste Alea zurück in die Zelle und verschloss die Tür, der Blondschopf landete recht unsanft auf ihrem Allerwertesten und durfte nun wieder in der Dunkelheit schmoren, denn Lamnori hatte sogar das Sichtfenster mit einer Klappe verschlossen, erneut saß sie in der Dunkelheit und dieses Gefühl in ihr wurde immer stärker, es war nicht direkt Angst, aber doch Unbehagen vor dem Ungewissen. Sie tastete sich in der Zelle zur Wand und lehnte sich dagegen, sie fühlte sich so machtlos, wie sollte sie ohne ihre Kräfte aus der Zelle kommen? Ihre Hoffnungen die wahre Prinzessin Solis zu sein, schwanden mehr und mehr, welches Volk würde auch schon so eine schwache und unschlüssige Prinzessin gerne haben wollen, fragte Alea sich, schlang ihre Arme um die Knie und legte ihren Kopf darauf, sie sehnte sich nach Tenebräs starker Schulter und seinen aufmunternden Worten, sie wusste nicht, wie sie ihre Prüfung ohne ihn bestehen sollte.

"Zenri, ich muss mal kurz für kleine Wasserelfen, pass du so lange auf sie auf und lass sie nicht raus, Quinox dürfte gleich wieder da sein." Sagte Lamnori und flitzte eilends davon.

Zenri seufzte, er hätte das kleine Menschenwesen am liebsten frei gelassen, aber er wollte seinen Job behalten und wenn er sie frei lassen würde, wäre er diesen bestimmt los sein, doch so ganz im Dunkeln wollte er sie auch nicht sitzen lassen, so öffnete er die Klappe wieder und sah zu der betrübten Alea.

"Es tut mir Leid, ich kann dich nicht raus lassen." Meinte Zenri und beobachtete den Blondschopf. "Aber sag mal hast du vielleicht Hunger?"

"Nein, danke ... mir ist momentan nicht nach Essen." Erwiderte Alea ohne ihn an zu sehen.

"Wie wäre es wenn du dir die beiden Lanzen nimmst, mich überwältigst und dann fortläufst?" Schlug Zenri vor und blickte sie mit mitleidigem Blick an.

"Nein, dann würdest du Ärger bekommen und das will ich nicht, denn ich finde dich ganz in Ordnung." Sprach Alea und sah kurz zu ihm auf.

"Danke. Ich mag dich auch." Lächelte der Wasserelf.

Plötzlich konnte man wieder das Platschen von Füßen hören, die sich äußerst schnell näherten.

"Los Zenri aus dem Weg, ich möchte dem Menschenwesen jemanden vorstellen." Grinste Quinox und drängte den großen Wasserelfen zur Seite.

Dann öffnete er die Tür und trat mit einem vermummten Mann herein, er trug einen weiten schwarzen Mantel und ein langes dunkelbraunes Gewand darunter. Alea saß immer noch zusammengekauert an der Wand und blickte erst jetzt zu den beiden auf, das einzige was sie sehen konnte waren seine bersteinfarbenen Augen, die aus der Dunkelheit seiner Kapuze hervorleuchteten, so konnte sie nicht genau sehen, ob Quinox' Begleitung auch ein Wasserelf war.

"Ich glaub es nicht, Quinox, du hast mich ja wirklich nicht angelogen, ein echtes Menschenwesen." Lachte der Vermummte, hockte sich zu ihr und nahm ihr Kinn in die Hand um sie zu mustern. "Wenn der Minister davon erfährt, bist du sie los, seine Tochter hat momentan so eine Phase, in der sie alles - was die Menschen angeht - haben will."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ashura-oh
2006-07-14T19:43:14+00:00 14.07.2006 21:43
warum schreibst du nimmer weiter? ;_;
Von:  Ashura-oh
2006-02-03T23:02:05+00:00 04.02.2006 00:02
wann geht es weiter? ;_;


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