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Wasser

Winterwichteln 2013 für White_Angel
von

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Der Schatten im Spiegel

Schwach spürte die Meerhexe, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte der Meerjungfrau zwar befohlen, sich versteckt zu halten, aber dennoch erwartet, dass diese sofort nach dem Beseitigen des Mannes wieder zu der Höhle zurückkehrte. Aber vielleicht hat sie auch ein besseres Versteck gefunden? Doch irgendwie glaubte sie nicht daran.
 

Sie wollte herausfinden, woher diese Unstimmigkeit in ihrem Gefühl kam. Waren fremde Mächte in ihr Reich eingedrungen, große Menschenmassen, oder entzog sich jemand ihrer Kraft? Nicht einmal dies konnte sie sicher sagen. Da half nur eines. Sie musste ihren Einfluss auf alle ihre Untergebenen überprüfen, ob dieser noch vorhanden war, sowie Spione aussenden, die das Meer überwachten.
 

Zuerst konzentrierte die Meerhexe sich auf die Fische, die sich in ihrer Umgebung befanden. Einige waren verschwunden, aber dies ließ sich auch durch die Fischer erklären. Die größeren Meerestiere waren alle in der Nähe des Platzes, an dem die Meerhexe sie vermutete. Doch die Meerjungfrau, die sie in ihren Bann gezogen hatte, sie entfernte sich immer weiter von dem Punkt, an dem sie sie erwartet hätte.
 

War sie aus ihrem Bann entkommen, und wenn ja, wie? Oder beherzigte sie gerade ihren Rat, sich ein gutes Versteck zu suchen, dass die Meerhexe nicht verraten würde, wenn die Meerjungfrau selber gefasst wurde. Sie befürchtete ersteres, und hoffte zweites. Aber was von beidem tatsächlich zutraf, konnte sie nur auf einer Art herausfinden.
 

„Meerjungfrau, in die Höhle, aber sofort!‟
 

Sie beobachtete diese. Da die Meerjungfrau nicht reagierte, rief sie noch einmal nach ihr, diesmal deutlich lauter.
 

Marinami erschrak über den vernommenen Ruf. Natürlich hatte sie ihn gehört, und als dieser lauter und deutlicher wiederholt wurde, bekam sie Panik. Sie schwamm schneller.
 

Zu ihrem Pech bemerkte die Meerhexe durchaus, dass die Meerjungfrau ihre Geschwindigkeit erhöhte, um sie zu verlassen. Damit war die Sache klar, sie stand nicht mehr unter ihrem Bann. Wie dieses Ding es allerdings geschafft hatte, sich zu befreien, wusste sie nicht. Wollte sie es wissen, ja, das wollte sie.
 

Doch wie sollte sie erfahren, wie die Meerjungfrau sich befreit hatte. Sie schickte einige Fische zu dem Ort, an dem die Meerjungfrau vermutlich los geschwommen war. Sollten diese ihr doch berichten, ob etwas ungewöhnliches geschah.
 

Als die Fische, die sie losgeschickt hatte, an ihrem Bestimmungsort ankamen, setzten sie sich mit der Meerhexe in Verbindung.
 

„Etwas ungewöhnliches zu sehen?‟
 

„Nein, nur Korallen, Boote und andere Fische.‟
 

So was blödes, dachte sie, da weder die Meereslebewesen noch das Wasser selber ihr einen Hinweis auf die Befreiung der Meerjungfrau gab, so dass sie nicht mehr glaubte, eine Antwort auf die Frage zu finden. Doch dann bemerkte einer der Fische etwas, das durchaus das Interesse der Meerhexe weckte.
 

***
 

Das Sailorteam, immer noch verwandelt, kletterte langsam wieder auf ihr Schiff zurück. Sie wussten, was geschehen war, und im Wasser selber würden sie nichts weiter herausfinden. Rei, Makoto und Michiru kamen ohne Schwierigkeiten hinauf ins Boot, Ami rutschte ständig von der Reling ab. Makoto und Michiru halfen ihr dabei, und zogen sie hoch. Auf dem Boot verwandelten sie sich wieder zurück.
 

Der Fischer, mit dem der entführte Fischer in einem Boot gesessen hatte, erwachte auch langsam. Von den ganzen Geschehnissen hatte er nichts mitbekommen, und so wunderte er sich nur, wo sein Kollege abgeblieben war. Er drehte sich um. Da er seinen Kollegen auf dem Boot nicht finden konnte, schaute er zum Meer hinunter.
 

Kaum hatte er seinen Kollegen treiben sehen, sprang er auch schon ins Wasser. Vielleicht war er nur bewusstlos, hoffte er. Er schwamm, so schnell er konnte, nur um dann festzustellen, dass es für seinen Kollegen bereits zu spät war.
 

Das Sailorteam, jetzt in unverwandelter Form, wollte nicht in die polizeilichen Ermittlungen mit eingebunden werden. Einmal von ihnen befragt zu werden, wenn ein toter Fischer auftauchte, konnte die Polizei als Zufall erachten. Beim Fundort einer zweiten Leiche gesehen zu werden, wohl kaum. Sie starteten das Boot, noch bevor der Fischer sie ansprechen konnte, und fuhren zur Insel zurück.
 

***
 

Jemand, der sich verwandeln kann? Die Meerhexe staunte nicht schlecht, als sie die Rückverwandlung der Mädchen beobachtete. Selbst, wenn sie diese Szene nur aus der Entfernung wahrnahm, so spürte sie die Energien, die diese Verwandlungen beinhalteten. Diese Mädchen konnten die Befreiung der Meerjungfrau verursacht haben.
 

Dann konzentrierte sie sich auf die Augen anderer Fische, jene Fische, die sich in der Nähe der Meerjungfrau befanden. Wenn diese schon befreit wurde, so konnte sie sich nicht sicher sein, dass auch ihr Geheimnis bewahrt blieb. Hatte diese sie schon verraten? Würde sie den anderen Meerjungfrauen alles über ihre eigene Begegnung mit ihr erzählen? Würden die anderen Meerjungfrauen ihr glauben?
 

Doch die Meerjungfrau schwamm zu keiner Kollegin. Sie beachtete die zwei Meerjungfrauen nicht einmal, an denen sie vorbei schwamm. Immer noch verschwand sie in dieselbe Richtung. Die beiden missachteten Meerjungfrauen schauten sich nur verwirrt an, ließen ihre Kollegin aber in Ruhe.
 

Dies beruhigte die Meerhexe. Wenn die Meerjungfrau nicht mit denen gesprochen hatte, so würde sie sich auch keiner anderen anvertrauen. Und wenn doch, so würden diese ihr mit Sicherheit nicht mehr glauben als all den anderen Geschichten auch. Sie beschloss daher, die Meerjungfrau nicht weiter zu beobachten.
 

***
 

Wieder an Land angekommen, fuhren sie sofort zur Burg zurück. Lust auf das Festival hatte keine mehr von ihnen, und so wollten sie warten, bis die anderen drei ebenfalls zurückkamen. Sie sprachen noch über die Ereignisse am Meer.
 

„Wie sollen wir es den anderen sagen, dass wir uns jetzt erst einmal mit der Meerhexe beschäftigen müssen?‟
 

„Als wenn sie es sich nicht denken können. Wir sagen es ihnen einfach.‟
 

„Außerdem würde Haruka sowieso merken, dass etwas nicht stimmt.‟
 

***
 

„Marinami, warte!‟
 

„Wo willst du hin?‟
 

Überrascht, von den anderen angesprochen worden zu sein, stoppte die Meerjungfrau. Langsam fühlte sie sich sicher genug, und vielleicht hatten diese Frauen, die sie aus dem Bann befreit hatten, die Meerhexe auch schon besiegt. Sie fühlte sich nicht mehr verfolgt, nicht mehr beobachtet. Dies hielt sie für ein gutes Zeichen.
 

„Aqarella, Sternchen, was wollt ihr?‟
 

Sternchen zeigte den anderen einige seltene Perlen, aus denen sie ein Haarkette erstellen wollte. Und da Marinami als sehr neugierig galt, dachte sie, diese hätte noch ein paar Tipps für sie parat.
 

„Kennst du einen Ort, an dem weitere Perlen zu finden sind, die zu diesen hier passen?‟
 

„Warum bist du eben so schnell geschwommen? Hier ist doch niemand.‟
 

„Ja, genau. Aqarella hat recht. Warum?‟ Sternchen vergaß die Frage nach den Perlen.
 

Marinami wusste nicht, was sie den anderen erzählen sollte. Die Meerhexe hatte ihr eingetrichtert, dass sie um jeden Preis den Mund zu halten hatte. War dies ein Test, ob diese ihr auch nach der Befreiung aus dem Bann noch weiterhin vertrauen konnte? Und wenn ja, was würde diese wohl mit ihr anstellen, wenn sie den Test nicht bestand?
 

Auch wenn sie sich schon weit genug von der Meerhexe entfernt hatte, so hielt ihre Angst vor dieser immer noch an. Sie war sich sicher, wenn die Meerhexe sich erst einmal auf sie einschoss, würde diese einen Weg finden, sich an ihr zu rächen.
 

„Ich war in der Nähe der Insel und habe mich erschrocken. Und da wollte ich einfach nur so schnell wie möglich von dort verschwinden, das ist alles.‟
 

„Der Insel?‟, Aqarella betonte beide Worte. Sie glaubte genau zu wissen, von welcher Insel Marinami sprach.
 

Marinami nickte nur. Die ganze Geschichte zu erzählen, das kam ihr nicht in den Sinn. Aber diese Andeutung reichte auch aus, um sich zu erklären.
 

„Dann kann ich dein schnelles Schwimmen verstehen.‟
 

***
 

Setsuna, Haruka und Hotaru, die sich auf dem Festival begegnet sind, kamen gemeinsam zur Burg zurück. Sie wunderten sich darüber, dass die anderen schon alle dort waren. Hatte etwa keine von ihnen etwas gefunden, dass sie interessierte? Dies konnten sie sich zwar nicht vorstellen, aber möglich wäre es ja.
 

Dann fiel Harukas Blick auf Michiru. „Wo warst du denn? Ich dachte, wir wollten uns auf dem Festival treffen?‟
 

Michiru wollte schon erwidern, dass ihre Freundin doch genau wusste, dass sie gar nicht zum Festival gehen wollte, doch dann fiel ihr ein, dass sie es in der Eile vergessen hatte. „Ich war am Strand.‟, sagte sie stattdessen nur. „Und ich habe etwas beobachtet, dass mich beunruhigt hat.‟
 

Sie erzählte den anderen kurz, was sie alles im Meer erfahren hatten, sowie von der Existenz ihrer neuen Gegnerin. Anhand der Karte zeigte sie ihnen die Stelle, wo die Meerjungfrau den Höhleneingang beschrieben hatte. Haruka hörte gespannt zu, während Bunny und Minako über die Typen tuschelten, die ihnen heute Vormittag über den Weg gelaufen waren.
 

„Vielleicht solltest du noch einmal deinen Spiegel befragen, wo wir die Höhle genau finden? Und wie wir die Meerhexe finden können.‟
 

Michiru holte ihren Spiegel hervor und beschwor die Mächte in diesem. Sie fragte nach der Höhle der Meerhexe, und nach deren Erscheinung. Der Spiegel schimmerte leicht, bevor er einige moosbedeckte Felsen zeigte.
 

***
 

Der Spiegel, den Michiru benutzte, bezog seine Kraft aus dem Meer. Da dieser sich aufladen musste, spürte die Meerhexe den Zugriff auf die Energien des Meeres. Was ging da vor, fragte sie sich.
 

In ihrer Höhle lief sie zu einer kleinen Pfütze, die sie auch gleich befragen konnte. Sie konzentrierte sich auf die Energien des Wassers. Mit der Frage in den Gedanken berührte sie mit ihrem Finger die Oberfläche der Pfütze.
 

Die Wellen breiteten sich von ihrem Finger zum Rand aus. Nachdem die Wasseroberfläche sich wieder beruhigt hatte, erschien das Bild der Sailorkriegerin, wie sie in ihren Spiegel schaute. War das nicht ein Spiegel des Wassers? Und war dieser nicht gerade dabei, sie zu enthüllen?
 

Ja, sie sah sich selber als Schatten in diesem Spiegel. Dies musste sie unterbinden. Da der Spiegel immer noch Energie vom Meer zog, stoppte sie den Fluss der Energie. Er sollte nichts mehr zeigen, auch wenn diese Fremde sich dann vermutlich denken konnte, wer dahinter steckte.
 

***
 

Kurz nachdem der Schatten zu sehen war, verblasste das Bild auch schon. Michiru blickte verwundert drein. „Das ist seltsam. Sonst zeigt der Spiegel immer sehr konkrete Bilder.‟
 

„Geht ihm etwa der Strom aus?‟, auch wenn diese Anmerkung von Haruka scherzhaft gemeint war, so kam sie der Wahrheit doch recht nahe.
 

„Oder aber, die Meerhexe ist nur so etwas wie ein Schatten. Dann kann der Spiegel auch nicht mehr zeigen.‟
 

Dies war zwar eine Erklärung für die Erscheinung der Meerhexe, jedoch nicht für das Verhalten des Spiegels. Daher glaubte Michiru nicht daran.
 

„Und warum ist er dann so schnell verblasst?‟
 

Die anderen zuckten mit den Schultern. Vielleicht hatte der Spiegel des Neptuns doch nicht mehr genug Energie, auch wenn sie keinen Grund kannte, wie dies passiert sein könnte.
 

„Und wie sollen wir gegen einen Schatten kämpfen?‟
 

„So, wie wir es immer machen. Oder glaubst du, die anderen Gegner waren stärker als dieser Schatten.‟
 

„Wir wissen doch noch nicht einmal, ob sie wirklich ein Schatten ist. Sie könnte auch etwas ganz anderes sein. Oder viel mächtiger, als wir annehmen.‟
 

„Ist doch egal, was die Meerhexe ist. Wir müssen sie besiegen, wenn wir nicht noch mehr tote Fischer haben wollen.‟
 

Die anderen nickten nur. Doch wohl fühlte sich keine von ihnen, einen Gegner vor sich zu haben, den sie nicht im geringsten einschätzen konnten.
 

„Wir werden uns einfach etwas einfallen lassen müssen. Vermutlich sollten Ami und Michiru den Angriff führen, da sie am besten mit der Meerjungfrau fertig geworden sind. Und dann verwandelt Bunny sie zurück. So einfach geht das.‟
 

So einfach? Wie oft schon war ihr Plan fehlgeschlagen, wenn sie denn vor dem Kampf eine Strategie hatten? Doch für eine wirklich gute und sicher funktionierende Strategie fehlten ihnen zu viele Informationen. Daher hielten sie es für nicht ganz so einfach, wie Rei es ihnen vorschlug.



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