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Space of World - von Freiheit der Evolution

- ein utopischer Roman -
von

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Sequenz

Durch schmale unregelmäßige Schlitze fiel spärliches Licht. Staubflirren glitzerten in den Sonnenstrahlen und tauchten den Raum in eine dumpfe Atmosphäre. In einer Ecke stand ein kleiner Holzschrank, die Tür leicht abfallend zu einer Seite hängend. Auf ihm stand ein Glas. Letzte Wassertropfen schwanden in der aufkommenden, kriechenden Hitze. Neben der Kommode auf dem Boden lag eine beigefarbene ausgewaschene Decke sowie einige weitere Stoffteile, allerdings nicht identifizierbar aber in einem ähnlichen Ton. Verteilt auf den unprofessionell zusammengezimmerten Dielen breitgetretener teils vom Wind herein getragener Sand.

Die Luft stand im einräumigen Holzhaus und der Geruch von Schweiß sowie die letzten fadenscheinigen Reste von gekochtem Essen hielten sich vergänglich aber stetig. Ein leises Quietschen von Schnüren, die sich an Holz rieben, war zu vernehmen, sonst nur ein stetes laues Rauschen vom Wind. Mit ins Gesicht gezogenem Hut lag jemand auf der Veranda des Hauses sanft hin und her schwingend in einer Hängematte. Seine Hände hinter dem Kopf verschränkt schnarchte er seicht vor sich hin. Die Sonne brannte auf das Vordach und kündigte einen weiteren wolkenfreien 40°- im- Schatten- Tag an.

In derselben felsigen ockerfarbenen Landschaft nur einige Kilometer weiter ruhte ein zerfallener und durchgelaufener Schuh bedeckt von einer Staubschicht, die die eigentliche dunklere Farbe verschleierte. Nur knappe 10 Meter entfernt sein Pendant, ebenso verlassen wie sein Kollege. Aus ihm kroch ein schwarzer leicht mit Staub umhüllter Skorpion lauernd mit tödlichen Werkzeugen auf den nächsten unvorsichtigen Passanten.
 

*******
 

Hätte Ben zurückgeschaut auf dem Weg nach Dallas, hätte er die blauen gesprayten Lettern auf dem Highwayschild gesehen: ‚Making minorities is just a way to separate the majority!’ Doch dies kümmerte ihn wenig. Er hatte ein viel vorrangigeres Problem zu lösen und war sich nicht sicher wie er herangehen sollte.

Mit zögernden doch eiligen Schritten kam er Luke näher und näher.

„Was ist los?“ Pia stieß ihn von hinten und brachte ihn mächtig aus der Balance. „Doch nicht so dringend? Für mich sah das ganz schön übel aus…“

Ben grummelte leise vor sich hin. Ja, er konnte kein Blut sehen! Was war auch schon dabei? Schon der Gedanke an Luke blutend im Staub liegend nur wenige Schritte entfernt von einer weiteren Blutlache trieb ihm jegliches Blut aus den Gliedern. Er schwankte kurz, lief aber weiter. Er gab sich alle Mühe nicht zu stolpern. Man merkte deutlich, dass ihm die Kräfte wichen. Jedoch Schritt für Schritt kam er dem Grund seines Unbehangens näher und die beklemmende Situation ließ ihn das keine Sekunde vergessen.

Schließlich waren sie draußen angelangt. Pia lief auf den Getroffenen zu und stieß nach einem kurzen Blick über die Schulter aus: „Habt da ein ganz schönes Sensibelchen aufgelesen!“ Tiger konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Mit verschränkten Armen stand Ben halbe Strecke zwischen der Gruppe und dem Haus. Unfähig auch nur irgendetwas zu tun. Luke hatte die Augen geschlossen und schien sich auch sonst nicht zu bewegen. Außerdem war ihm Tigers nervöses Zucken nicht entgangen, das in ihm nicht nur ein paar Alarmglocken sondern gleich sein gesamtes vorhandenes Arsenal läuten ließ.
 

*******
 

Nachdem Ben verschwunden war, entspannte es sich in ihm etwas kaum merklich, aber spürbar. Es verschaffte ihm einen besseren Fokus auf die wichtige Sache, die vor ihm lag: Luke, verletzt, sehr schwer verletzt. Er hatte bereits das Blut gerochen und die Anwesenheit eines Unschuldigen, der ihn nicht zu kümmern brauchte, brachte seine urzeitlichen Instinkte in den Modus Operandi. Diese Tatsache wollte seinen Geist einfach nicht verlassen, hielt ihn gefangen. So bemerkte er auch nicht sofort das Luke die Augen zugefallen waren. Das Shirt, das Tiger benutzte um die Wunde abzudrücken, hatte sich getränkt mit Blut. Das machte ihm die Sache nicht einfacher. Es verklebte sein Fell und setzte sich auch zwischen den Fingern fest. Tiger spürte, wie es sich langsam festtrocknete und sich dabei zusammenzog, während die Farbe zu einem dunkleren Rot wechselte. Der Geruch wurde immer durchdringender. Ein leicht metallischer Geschmack setzte sich in seinem Rachen ab. Er schloss die Augen um den aufkommenden Speichelfluss zumindest ein wenig zu stoppen. Es fröstelte ihn. Seine Ohren zuckten wild. Zur Hölle diese ganze Kiste mit den Mutationen. Das menschlichere Aussehen verleitete einen gepaart mit dem Bewusstsein und der Ahnung einer Seele zu etwas mit mehr Moral und Gewissen, die Instinkte unterwerfend. Jedoch sah das in der Praxis mit unter ziemlich schwer aus. Die Natur hatte sich noch nicht eingespielt und so stand er nun schwankend zwischen dem „Tier“ und dem „Menschen“. Wobei Mensch und Tier nur noch als Synonyme galten für: in der Lage seine natürlichen Impulse zu unterdrücken und dem Gegenteil.

Leise vernahm er Stimmen aus der Etage, auf die Luke gedeutet hatte. Er sah wieder zu Luke zurück, der unverändert dalag. Leise atmend ohne einen weiteren Mucks von sich zu geben. Alles Maschinelle war von ihm gewichen. Er schwitzte ganz erheblich und auch die schier unmenschliche Kraft, die Tiger wahrgenommen hatte waren wie weggeblasen und offenbarten nun den schwachen Rest seines Daseins. Was wohl der Glatzkopf von ihm gewollt hatte? Der Wind hatte ihre Stimmen fortgetragen ohne das Tiger die Chance hatte sie mit seinen Katzenohren zu vernehmen.

Ein weiteres Frösteln überkam ihm. Er schüttelte den Kopf im verzweifelten Versuch das Verlangen genauso abschütteln zu können. Doch es gelang ihm nur mäßig. Er atmete nun ein paar Male durch in der Hoffnung in einem Ruhepol neue Kraft für seine Bewusstseinsaufrechterhaltung zu finden. In dem klaffenden Loch der Häuserwand erschien Ben mitsamt einer rothaarigen Frau. Er sah nicht sehr begeistert aus und stand sicherlich kurz vor einer Ohnmacht. immer langsamer wurden seine Schritte. Betreten fixierte er einen Punkt abseits des Geschehens bis er schließlich ganz stehenblieb. Die Rothaarige hatte ihn schon längst links liegen gelassen und kam in fast routinierter Art und Weise auf ihn zu. Mit einem leichten Grinsen machte sie eine Bemerkung zu Bens Zustand. Allerdings verschwand dieses gleich wieder als sie zu Luke sah. Sie bedeutete ihm die Hand und das Shirt von der Wunde zu entfernen. Skeptisch blickte sie darauf und holte aus ihrer Tasche alles Nötige zu seiner Versorgung. Sie sah Tiger an und…

„Ähm, geht’s?“

„Hm? Wieso?“ fragte Tiger zurück. Die Frau hatte einen Gesichtsausdruck angesiedelt zwischen ernsthafter Besorgnis und Schockiertheit angenommen.

„Das ganze Blut hier und dein Zucken. Das gefällt mir nicht. Mir wäre wohler könnte ich ein wenig ohne einen drohenden Angriff zu Werke gehen.“

Tiger nickte mit Erleichterung. Er erhob sich und ging zu Ben rüber, der sich zur Seite gedreht hatte und eine Hand vor dem Mund hielt stur geradeaus blickend. Als Tiger ihn an der Schulter packend vom Geschehen wegschob, zuckte er zusammen. Sie liefen in Richtung des Hauses allerdings mit einem prüfenden Blick über die Schulter zu Luke und der Frau. Einen Kameraden alleine mit einem Fremden zu lassen war sicher nicht sehr klug. Es würde Luke aber sicher nicht helfen, wenn die Beiden selber versuchen würden Hand anzulegen.
 

So erledigt @.@ war anstrengend aber doch ganz gut... hoff ich^^

langsam kommen wir zum Dramagenre... und irgendiwe is immer noch nich viel passiert^^° Na ja das Entschädigt hoffentlich für die 'fehlenden' Pausen während der Wanderung

gruß Draca-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2007-10-21T15:22:08+00:00 21.10.2007 17:22
ich fand es mal wieder super. Das klang alles echt einfach fabelhaft. Und endlich hast du mal ein paar Leser, das find ich super, die hat diese Geschichte auch echt verdient
naja jeder hat so seine eigenen Probleme mit Blut, zumindest was die noch stehenden Männer angeht "g" Und die einzige Frau, das schwache Geschlecht, behält die Oberhand "juhu"
auf jeden Fall hoffe ich Pia kann Luke helfen.
Du wirst ihn doch nicht sterben lassen???? Oder????


nur in einem Satz ein kleiner Fehler:
Nachdem Ben verschwunden war entspannte es sich in ihm etwas. Kaum merklich, aber da. Es verschaffte ihm einen besseren Fokus auf die wichtige Sache, die vor ihm lag

---> fänd besser: Nachdem Ben verschwunden war, entspannte sich etwas in ihm+ kaum merklich, aber spürbar



Von:  blacksun2
2007-10-21T12:12:16+00:00 21.10.2007 14:12
genau war ganz gut, und du neigst überhaupt nicht zur Unterteibung . . .

also mal ehrlich, das war doch spitze, ich habs dir schon mal gesagt, deine Beschreibungen sind echt toll, und ließ sich auch wieder sehr flüssig lesen
okay langsam muss ich nen ganzen Kasten voller Flaschen Mitleid für Ben kaufen, jetzt ist auch noch Pia gemein zu ihm, wobei so ganz Unrecht hat sie ja nicht ^^
Tigers Zähne werden ihm danken, dass er sich zurückgehalten hat, ansonsten hätt er eh nur größtenteils auf Metall gebissen, nehm ich zumindest an

ABER: das war sooo kurz, meine neugier ist nur zu 0,01% gestillt, also schreib schnell weiter


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