Zum Inhalt der Seite

Space of World - von Freiheit der Evolution

- ein utopischer Roman -
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Elementares

Die Leute sahen nicht mehr in den Himmel. Die Furcht etwas zu sehen - zu erkennen - war zu groß. Viel zu viele Jahre lang war schon nichts Gutes mehr von dort gekommen. Verhindern konnten sie es nicht. Dazu fehlte ihnen schon lange die Kraft. Warum auch das Unausweichliche verhindern? Welchen Sinn hatte es nach all den gescheiterten Bemühungen? Sie waren des Lebens müde geworden. Dies war nicht die Welt, die sie ihren Kindern so stolz präsentieren wollten. Unzählige Schlachten hatten sie geschlagen, alles in diesem Namen. Jedoch war es keine der Situationen, in denen man zurückblickt und sagt: Ihr habt euer Bestes getan – Ihr konntet es nicht verhindern. Denn es stimmte nicht. Keines von allen ihren Idealen hatte die Periode der Streitigkeiten überlebt. Sie waren im Sande verlaufen, wie ihre Städte der Natur anheim gefallen waren. Jedoch wagte niemand es laut zu sagen. Die unausgesprochene Wahrheit kreiste über ihnen. Wörtlich wie im übertragenen Sinne.

Die Älteren waren niemals allein unterwegs. Die Erinnerungen waren zu stark. Sie fühlten, wären sie allein – Gottverlassen -, könnten sie von der grausamen Realität übermannt werden. Eine Realität in der die Vögel nicht mehr singen. Nach der kein Hahn mehr kräht.

In der die einzige Hoffnung darin besteht, nicht mehr gen Himmel zu blicken.

*******
 

Unter der brennenden Hitze der Mittagssonne glitzerten die Sandkörner. Man bekam fast den Eindruck als seien wertvolle Splitter am Boden verstreut, zum Greifen nah und doch nur eine Illusion. Eben wie jene Bauten um sie herum, die so sehr nach Zivilisation aussahen von weitem zumindest. Bei genauerer Betrachtung jedoch offenbarten sich die Spuren der Zeit. Zerfallene Gebäude, die Innereien nach Außen getragen und am Boden zerschmettert. Nur noch ruine Skelette, die dalagen einsam und verlassen, nicht einmal begraben. Angegriffen von der Natur, den Elementen und mit der Gewissheit, dass nichts für ewig hielt. Bewohnt nur noch von den wenigen Überlebenden.

Wie viel ein Leben wert ist in dieser Lage, ob man tatsächlich irgendeinen Zustand von Zufriedenheit erreichen kann - mitten in der Wüste, in einer längst vergessenen Welt?
 

Dunkelbraune Flecken am Boden, schwindend, verraten noch die Geschehnisse, die nicht einmal einen Tag zurücklagen. Beständiges Surren einige Meter weiter offenbart den Körper und sein Wesen, die versteckt unter einer Decke lagen. Auch hier setzte der Prozess der Zersetzung bereits ein. Niemand würde vorbeikommen um ihm die letzte Ehre zu erweisen außer den bereits vorhandenen Zaungästen, die versuchten den größtmöglichen Profit aus den Überresten einer Existenz zu holen.
 

Sich von der vormals als Dallas bekannten Stadt fortbewegend, fuhr eine kleine Gruppe von Zufallsbekanntschaften in einer der wenigen gebliebenen Errungenschaften der Vergangenheit. Um sie herum die Wüstenlandschaft. Hier auf der anderen Seite der Stadt wich sie langsam zurück und die Vegetation erkämpfte sich einen Platz an der Sonne. Die rote und karge Farbe war einem Ockerbraun gewichen und die Sträucher verteilten ein verblassendes, wenn auch langsam satter werdendes, Graugrün. Ihr Ziel so bekannt und doch ungewiss. Im Grunde genommen liefen sie nicht weg. Zumindest nicht vor der Gefahr vielmehr vor dem ernüchternden Stillstand, der unerträglich war. Nur nicht stehen bleiben.
 

*******
 

Begierden bilden die Grundlage für die Entwicklung technisierter Gesellschaft. Jedoch machen sie aus einem ordinären Organismus ein Lebewesen, das ständig in Konflikt und dem Hunger nach Neuem ist. Es wird niemals zufrieden sein mit dem, was es hat, egal wie bemüht es vom Gegenteil ist. Die Begierden zwingen ihn dazu. Noch schlimmer wenn die Entwicklung schneller voranschreitet, so möchte es selbst immer früher das Neue, das Andere. Stillstand wird dann zu einem unerträglichen Zustand, der in Verlagerung der Begierden nach Anhäufung von Besitztümern umschlägt. So kommt zu der Unruhe die Gier. Der persönliche Bereich ist das höchste Gut, Luxus bekommt die erstrebenswerte Grundlage. Ab jetzt wird die bisher vorherrschende Sozialstruktur geprägt von Neid und Gier. Territorien werden abgesteckt. Doch die Begierden lassen es niemals zu diesen Status Quo zu akzeptieren. Zu greifbar erscheint dieses Neue. Es muss es haben. Zu jedem Preis.

Das Dilemma eines jeden Streites ist die Nichtakzeptanz des fremden Standpunktes, denn das persönliche wird immer Vorrang vor dem Fremden haben. So sind Konflikte unvermeidbar und je stärker und schneller die Begierden erfüllt werden desto fataler ist es, wenn plötzlich Unregelmäßigkeiten in diesem ständigen Vorgang auftreten. Dann entlädt sich die Energie in einem großen Knall, die Lebewesen machen sich gegenseitig Vorwürfe. Das bisher so Banale ist nun ein Thema das unbedingt zu klären ist, wobei jedoch keine der Parteien gewillt ist von ihrem Standpunkt abzurücken. Man verschanzt sich so lang wie es geht hinter Diplomatie, bis schließlich eine kleine Handlung das Mächtegleichgewicht zum Kippen bringt. Der kriegerische Akt wird vollzogen, wenn dies geschieht, werden die sozialen Strukturen nachrangig, die Moral wird ausgeschaltet und man möchte der Gegenpartei so viel Schaden zu fügen, das sie endlich keinen anderen Weg einschlagen kann als die Opposition zu übernehmen.

Am Ende steht aber nur die Vernichtung. Es ist nicht mehr wichtig, wer welche Meinung hatte, nur noch das eigene Überleben. Man möchte im Grunde genommen keinen Konflikt mehr, weil die Entwicklung negativ geworden ist und die Begierdenerfüllung degeneriert.

Es wird bereut.

Aber es wird der gleiche Fehler wieder passieren und aufgrund der voranschreitenden Entwicklung von mal zu mal gravierender. Bis nur noch karge verlassene Wüsten bleiben und die so lang gepflegte Entwicklung nur noch ein ferner Nachhall ist.
 

********
 

So hier nach etwas längerer Zeit mal wieder ein Kap, ich hatte es ja vorher schon bei einigen angedeutet, das es mir etwas Schwierigkeiten bereitet hat, aber ich hoffe dennoch das es euch gefällt und sich in die Struktur der bisherigen Kaps einfügt. Es ist etwas kürzer, was aber hauptsächlich daran liegt, wie ihr schon gelesen habt, das ich keine Personenhandlungen enthalten habe.

Das nächste Kap folgt hoffentlich bald... Mit neuen Entwicklungen^^

gruß Draca-chan
 

PS: Nach ein paar Tagen Bedenkzeit, hab ich mich dafür entschieden dieses Kap auf jeden Fall umzuschreiben vor allem der letzte Abschnitt entspricht nicht wirklich meiner Vorstellungen, auch wenn es inhaltlich reinpasst, aber von den Formuulierungen her, ist es einfach fehl am Platz >_<

Würd mich über Anregungen und Vorschläge SEHR freuen^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Thuja
2008-05-13T11:17:27+00:00 13.05.2008 13:17
so jetzt lass ich mal meinen Senf ab, obwohl meine Vorgängerin eigentlich schon alles gesagt hat.
Dein schreibstil ist spitze und lässt wohl viele animexxler vor Neid erblasssen.
Und diese düstere mit hoffnungslosigkeit angefüllte Atmopshäre im ersten Abschnitt bringst du zum Greifen nah an den Leser


auch der mittlere Teil war sehr anschaulich, obwohl ein wenig Handlung schon schön gewesen wäre. Aber ich hoffe einfach es geht bald weiter und nörgel mal deswegen jetzt nicht

aber das Ende fügt sich irgendwie nicht ein. Es ist klasse geschrieben und für sich kann man es auf jeden Fall so stehen lassen.
Aber aansonsten wirkt es wie ein Bruch in der Geschichte. Es ist zu losgelöst von den Personen. Wenn es Gedanken von jemanden wären, wär es okay, aber so wirkt es, als hättest du es unter Zwang miteinbauen wollen

freu mich schon sehr auf eine Fortführung der Handlung

cu
Von:  blacksun2
2008-05-13T10:09:44+00:00 13.05.2008 12:09
omg *darüber nachdenk was ich jetzt wie schreibe*
also dein Ausdruck war mal wieder einsame spitze, einfach nur beeindruckend und man bekommt das Gefühl, du überlegst dir jedes Wort sehr genau, ich hab den Mund vor Staunen nicht mehr zugekriegt, so toll lies sich das lesen

die Beschreibung am Anfang lässt ein sehr klares Bild im Kopf entstehen und ist einfach nur unglaulbich
aber der zweite Teil *mmh* ich bin mir nicht sicher ob er wirklich reinpasst, jetzt nicht unbedingt des Ausdrucks wegen, sondern er wirkt eher wie eine philosophische Abhandlung, anderseits begründest du damit das Geschehene (auch wenn es noch nicht benannt wurde, man hat zumindest schon Vermutungen), kann mich nicht wirklich dagegen (aber auch nicht unbedingt dafür entscheiden)
und auch wenn du keine Personenhandlung reintun wolltest, gerade dadurch fehlt irgendwie ein wenig die Spannung . . .
auf der anderen Seite war es ja nicht besonders lang *leider* und das gleicht das wieder ein klein wenig aus
sorry wenn das jetzt nicht besonders hilfreich war

für dein Schreibstil kann ich echt nur noch Bewunderung aussprechen, das musst ich jetzt einfach nochmal sagen

glg
blacksun


Zurück